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baltanl am Abend desselben Tatze« mit seinem Schwiegersohn ^ver dir Forderung Humbert sprach, sagte Mr Nettimgel voll -»Nileid: ..Lassen «>e doch die armen Leute m Nutze, die st»d ,evt voll Kummer. . . Ihre Tochter weigert sich. Herrn Paul 5eSchanel in heiralhen." - „Herrn Deschanel. den Kammer. Präsidenten? Nicht möglich!" - „Doch. doch, ich habe selbst einer sehr aufregenden Familienscene beigewohnt ' Herr Canam wurde nachdenklich und meinte endlich: „Sie haben Reckt, man kann den Numberts wohl einige Zeit lassen!" Der Streich war gelungen. Frau Humbert hatte nichts verlangt und Alles er reich». waS sie wollte. - Je weiter die Erhebungen und «er- nehmunyen in dieser wahrhaft genial ersonnenen Gaunergeschichte sortschreiten. um so mehr mutz man über die ungewöhnliche Energie und den Zcharsfinn staunen, den diese Frau Humbert — allerdings unterstützt und geführt von einige» gewissenlosen Juristen, die nichts mehr zu verlieren hatten — seit zwei Jahr» .zehnten mit lückenloser Folgerichtigkeit in ihren verbrecherischen Dispositionen angewandt hat Nicht unpassend nannte Waldeck. Rousseau diese Geschichte „die «richte Lüge dcü Jahrhunderts". — Es liegt jetzt die authentische Liste der schulden der Madame Humbert vor. In dieser Liste sigurire» unter Anderen: Schot- manS in Lille mit 7000 000 Francs. Lefsbrc in Valcnciennes mir 4 200000 Manhaud in Dünkirchen mit 4000000, Paul Vernarb in Paris mit 3000 000. Juwelier Dumoret in Paris mit 1700000. Benoist in Paris mit 1800000. Halphen in Paris mit I 285000, Credit Foncier de France mit 1200000. MarguiS Cazeaux in Pari» mit 1200 MO, Haas ,n Paris mit 000000, Levh Cie. in Paris mit 900000, Banane de France mit 750000. SociStS GSnörale mit 600 OM, Credit Industrie! mit 600 000, Comte Branicki mit 300000. Aanque Franco-Belge mit 300000, Salvador Cahen in PariS mit 250OM, Veuvc Cahu j,i Paris mit 200000, Charles Dnpu» in Paris mit 200000. Hadamar in Paris mit 180000 Francs. Im Auslände sind Gläubiger unter Anderen: Cheneviöres n. Cie. 0, Gens mit 3 OM OM Francs, Woelsing in Gens mit 3000000, Trestot in Lüttich mit 9M0M. WeiSmann in Antwerpen mit 200 000, Samuel in Brüssel mit 10000. In Summa macken diese Forderungen 54 Millionen 535 Tausend Francs a»S. Dazu kommen noch etwa 20 Millionen der Verpflichtungen der Rente V'aaSre, jo dal; der Schulden- stand beider Konkursmasse» 75 Millionen Francs erreicht. Ter Hauptgläubiger Schotmons in Lille wurde im Coupü von noch unbekannten Dhätcr» ermordet. " Die Untkiinchung gegen de» früheren Pastor Disselhof Drrbbli, ist nunmehr de», Abichlich nahe. Falt ,eder der Freunde Dmclhoi s war — wie sich nunmehr hrrausgestellt hat —. ohne das; Einer vom Andern wußte. von dem Perhalteten »n, grMere Beliäge angebolgt woldcn. Zu den .Hanptgcschädlgten gehört ein Gastwirtb B . vei dem Disselhos viel verkehrte, und der Lberpsarrer. Auch über die eigenartige Lebensführung Disselhos'S weiden immer mehr Details bekannt. Soz. B. hat Disselhos einmal in voraerücktcr Nacht,»„„de in heiterer Laune im Verein mit mehreren Freunde» el» Pseid aus dem GaithosSilall heraus- geholt. seierlichst artaust l!) und mit mehreren Flaschen Wein be gossen. Wen» sich Dlsselhos trotz allem, was voigesallei,, iogar heute noch ln manchen Kici'en einer gewissen Beliebtheit erircnt, io tit dies wohl die Folge seines unbestreitbaren Wohllhätigkeits- sinneS, den er allerdings aus Kosten Andcier bekhätigt bat. Arme Leute pflegte er in reichlicher Weise mit Geld und Kleidung zu de- schenken. Kranken lieh er Wein und Fleuch zukommc» rc. Was nun dlr von ihm veiübten ttiilc,schlagu»gcn andelnngt, io dürste sich die Geianimtsiimnie des Schadens niediiaer stellen, als man ursprünglich annadm Der Boterläuduche Franen-Zmeig-Verein Trebbln ist höchstens »in 3000 Mk geschädigt weide», die Ober- ^ ebenfalls .3000 Mk. ve»loren, während das Diakonat mit 1600 Mk. davongekommen ist. Auch an verschiedenen tritamentaritchen Stiftungen zur Unterhaltung von Invaliden hat sich — wie sich jetzt ergab — Disselhos vergrasen. * Der Kunstmaler Gcrlach aus Charlottenbnra sollte sich vor der Strafkammer in Koblenz wegen Zechprellerei vcrnnt Worten. Als man die Zelle össnetc, fand man den Mann er hangt vor. "Einer, der lich's leisten kann. Aus Ho lBaher») wird der „M. A. Z." mitgetbeilt: Ein Einjähriger d« 19. Jnfantklie-RegimentS. der in Hof den Zug veiiäunile. ha üch. um reckt,eilig ln der Garnison cinzutrrfsen. mittels Extra zugeS nach Erlangen düngen lassen. - klektritcheii Bahnlinie von Demi nach Collestatk fand ein Zusammenstoß zwilchen einem Personenwagen unl riiiem Güterzuge statt. Drei Personen wurden gelobtet. di> übrigen sind schwer verletzt. Ansländer befinde» sich nicht darunter r. ö'k Schaumwein steurr findet sich in de neuesten Nummer des „Kladderadatsch" folgendes launige Poem Zum Keller mit dem Rebensaft «steig ich in das Gemäuer. Am ersten Juli tritt in Kawst Die neue Schaumweinsteuer. Wer mehr als 30 Flaschen hat, Zahlt in die Steuer-Pinke. Dos böse Zahlen Hab' ich satt, Ich trinke, trinke, trinke. Ich zähle meinen Sekt: cs sind Ein halbes Hundert Flaschen. Der Frohnvogl holt mir da geschwind Das Geld aus meiner Taschen. Ich zittre angst- und sorgenschwer Bor seinem strengen Winke. Nur schnell die 20 Flaschen her! Ich trinke, trinke, trinke Ein Pfropfen nach dem andern knallt; Hetzt sind es blos noch 40. «stellt nur die andern auch noch kalt, Der Sekt ist gut und würzig. Mein Trost ist. wenn ich schließlich voll Zu Boden niederiinle: Ich zahle keinen Piennig Zoll! Ich trinke, trinke, trinke. * Berliner Künstler auf Rciien. Recht unliebsame Er fahrungen haben verschiedene Berliner „Bühnenkünstler" bei ihren Psingstausslügcn m der Provinz machen müssen. So ist das Aus- treten des Dr. Fritz Friedman», de» „Clous" des Berliner Secessionstheaters „Buntes Brettl", welcher am ersten Psingit- seiertagr in Beuchen gaslirte. von der dortigen Polizei verboten worden. Nur unter der Bedingung des Nichtaustretens des Herrn Doktors wurde die Vorstellung überhaupt gestattet. — Das ist bitter! — In Lüben in Schlesien gastirtc ein „Berliner Residenz. Ensemble" unler Direktion von Ludwig Preibisch. Dos „Lübcncr Sladtblatt" widmet diesem Gastspiel folgenden erbaulichen Nachruf: „Wir empfehlen der Direktion ein baldiges Wicderkommen, sind aber auch überzeugt, daß, wenn das Berliner Rcsidenz-Ensemble unter Direktion Ludwig Preibiich etwa in zehn Jahren oder noch später wiederkäme, es hier in so gutem Andenken stehen würde, daß am Tage nach dein Gastspiele in Lüben und Umgegend — kein einziges saules Ei mehr aufzutrciben sein würde." Eine seine Gesellschaft! * Der alte historische Brunnen im Donjonhose der Festung Silberbcro, von dem die Sage geht, daß er uiierjchöpslich sei, wird zur Zeit entleert, woraus er untersucht und gereinigt werden soll Die Puniporbcitcn brachten den Wasserspiegel um 6 Meter um Sinken, wahrend der Nacht, wo die Pumpen slillsiandcn. tiea das Wasser wiederum um 1 Meter. Eine sorgfältige Peuung hat ergeben, daß der Brunnen 72 Meter tief ist und daß die Höhe des Wasserslandes 52 Meter betrug. Ter Unter nehmer der Arbeiten, Ullrich, war der Erste, der sich, in einem Eimer stehend, in den Brunnen hinablicß. Er Mite fest, daß di« lichte Weite, die an der Brunnenösfnung 3 Mcltzr beträgt, in einer Liese von 30 Meten: nur noch 2 Meter ist; an den Felsen- wänden sind Steigeeiscn. elwa wie bei hohen Essen, angebracht. Von besonderem Interesse war das Aufsinden nischcnartigcr Ber- tiesungcn in den Felswänden. Ullrich ist der Ansicht, daß es sich hierbei um Schutznischen für die Arbeiter handle, in denen sic sich beim Losarhen der csprenaschüsse bergen konnten. Ferner konnte festgestellt werden, daß der Brunnen bis zur «sohle im Gestein liegt, und nur auS Spalten m den Wanden mit krystall- klarem Wasser gespeist wird, während sich am Grunde keine Quelle befindet. Der Brunnen ist aus Befehl Friedrichs des Großen angelegt worden: er hat 2 Milltonen Thaler swemger einen Gvlddukaten) gekostet. Diesen fehlenden Dukaten, bat der König - da« soll geschichtlich feststehen - nach Fertigstellung -»rtsetzmt« steh« «Sckste Seite. « « Vrvstäilvr vLvk II. O6p08ittzn-Xri88o: 8tra886 39. lki-lin. NilllisMK. lri^iiM. MMiA. liittli. ririlMM'. AliM'ilii. llüekcdusK-VMoltl. l'iivlliiiilr. lillM, Moiin. Lniek!mj.8.. lMilv». ^Istl«iiIt«pj1k»I: ILV ItliNIonv» R srli Iberserveton«! r »4 VIlllioirvii stlnrlr Unsere »epovtlen - tz^asstei» vereütev bl« sul Weiteres lür tSaar-Ltolssvo sssx« ospositevducll «I»n« IV, Va vlni»»«n»»ti»vr „ I/« /v « 1»I»r init «Ireirnvnntißskr „ L « „ intt 8erk8in«»»1IjU«r ,, S'/iVo vis kür soll Vopositen-Verlrehr xelievden Lvssiwwuveev, svvis (chtzelckormulsrs härmen LL Ullssrsn linssen in Lmpksnx xenommen »erden. Wir ballen nv« empleblen kür den ckto- und Ve, Kar»« von Llkolclea, rar Ltntüsuvz; sämmtlieder rahlkarev Oonpoor, und Idtvlckencksa^rlietoe, rur «Zer, älrrniiß voo var- Ivlien xzexeu dersenizänsrixo Wortlipapiere, .tziilbervalll'uuk der. Ve»'«altui»s von otreovi» und ee«eI»lo-8enen on <2l»e« It«, Dratteu, Netsevrecklt- kür -tz>»8Li»I»Ii>nkei> an ausivürtixon uvd überseeischen LILtren, rur Ver>i»letl»»>i8 eov 8ates, eiserne 8ckrLvICS.cder unter sixvnow Verschlüsse des Liettiers etc. etc. 8 Qsbi'. ^nkolc! sVaissnsiausssr. 18 6AllIrK68vIläk1 stauptsirssse 38 kwä VerLsvl vor» Ltssts- lmä ^srldpsplore». » Lwsdwv voo veläero rvr Vorrlosolls. IW' krivsttresors tsjorelo verwlelddsr) ooter olsoovw Versvlloss üvr MelLvr. ^Mi 8 Ladnkranke könne» auf die-roste Wichtigkeit einer ^achgemästen Behand lung der Zähne und des Mundes nickt oft genug ansmerkiom gemacht werden „Wem seine Gesundheit lieb ist", mache es sich ,nr Pflicht, von Zeit zu Zeit den Mund untcrinchen zu lassen, sodatz etwa vorhandene kranke Zähne sofort einer geeigneten Behandlung unterzogen und fehlende künstlich ersetzt werden könne». Hierdurch werden nicht nur viele Magenleidcn und Bcrdaunngs« ftöruiigen beseitigt, auch der ganze Gcsirhtsausdruck wird dadurch dann wesentlich günstig beeinflusst. I»t« M »retit v«»e «tee /»»zr« «>«->. Lavnarrte» sollte heute ein überwundener Standpunkt sein, denn die meisten schmerzenden Zähne sind bei sachgemäßer Behandlung zu erhalten. Muss ein Zahn gezogen weiden, w kan» dies vollständig schmerz» los >» allgemeiner oder örtlicher Betäubung geschehen. 8 Unterzeichneter fertigt als Spezialität Zahnkronen u künill. Zähne ohne Gaumenplatte naturgetreu in nur bewährten Materialien unter Garantie an. Kunstvolle Plomdiruiige». Ladü-HrLt vr«>. ^«°t HevLrtok ln Deutschland and Amerika approbirt. Spezialist sür schmerzloses Zahnziehen in Betäubung. Sprechzeit 0-5. 8 Kteuveste. s». ^ Sonntags 10-12- IrMiBmAWlilt (im Crcsclder Sammet- und Tcidcnhausi Pragerstrasse 28. 2. Als haltbarsten, reinlichsten und dauerh. Zahneriatz s Art empseble lim>AI«»!lt>im-8kbissk Zstkli lü. KntkLn. die sich seit Iabren voizüglich bcwäbrt haben. liantse-liult. von 2 M. an, Zahnziehen >» l»«>- U»I«int»<-n «-te. Ilnbemittcltc zahlen »vr die Aus lagen. Schonende Behandlung. u 8 Zahnarzt >*> . ekle. ,I«»nt. Ilnmc-oliv, . vv^tdvstüiiiiiiUeliv, -rvlial<reteli8t«i Lülävrmllvk seit Jahrzehnten vielfach ärztlich empfohlen» lietert prompt in alle Stadttlicitc 8 Riltklmiliittll ,.8-liiI«". Pg. Mr Milse. nur Zwickanerstrassc 74 70. - Telephon I, 1207. »nltdln,! »»»«rliMipe gamNt.n» und e>k>-> mou'n.-o.rdüllnlsik. 8 ShnrnNer. vorlkden, 8 d I «unUk Vrwni-u.gid«»,»«, - / Inch.n — all«Nr«. — Brodachlinia.n ds»«a> 7r«ur »en AnaklNN- «ca. gatten, virla-te» »c. Ibvolsop Werndl, H tztelter für Lnt«n«»pi»a<r lv V tzu»«füt,ri>iizr. klowbov jeder Lrt. Xadnertraktiovon etc. »«t°r»t da» ^ ^ M vor»». v»L8V»dt. privat- V / V V F M -«dettchaffun, ». »«ettmatertal,.»rocetsni. -«UteSteter — »«in.«rfal«r. — U«d-r°ll «erStndlln». — Lei.»»»» I. »«» — «an »«l «rat», ^.»etaur« Wilßs» geheimen, »aut- u Araue». »VLILIVIIV LLIIIV leiden « NvIO, Sve; s Ha u. Frauenleiden, Marschallstr. 38. >1-, Svrcchz. 9-2 u. 4-'/r9. Sonnt. 9—3. Schmerzlose Bcbandl. ohne BernfSstsrmt«« Vktlö 11 »Dresdner Hachrichten« 11 Sonntag- 28. Mal >802 WW Nr. 1ck2