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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020522025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902052202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902052202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-22
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
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* - 5- II s- a s» r» « S - 5- L d ^ »» <k. da- deutsche Volk nur dann zur voll«« Entwickelung n»d Blüth« gelangen, wenn es getragen ist vvn Köuigs- treue, Vaterlandsliebe und seljenseslem Gottvertraueu. Tie Lehrer, welche beruseu sind, die deuklche Jugend zu bilden und zu erziehen, haben es in der Hand, die Zukuust Deutschlands günstig zu gestalten. Wein dl« Jugend gehört, dem gehört die Zukunft. Er sei überzeugt, das, die deutschen Lehrer diele ihr« heilige Aus gabe sleiS hach halten werden TeSlialb begrüße er die Versamm- lung iiii Hamen der sächsischen StaatSregierung und wünsche, das, ihre Berathungen sruchibriiigenden Erfolg haben mögen iStürmilcher VeisaU.j Ter Borsihende, Lehrer ElauSiritzer. dankte dein Mittiger. Ter Minister werde sich sehr bald überzeugen, dag die Lehrer nicht- für slckx sondern Alle- für die Schule er streben. Oberbürgermeister Tr Beck-Eheuusi« begrüßte al-daun »n Haineii der städtischen Behörden und der Bürgerschaft und i» seiner Eigenschast als Ehrenvorsitzender de- Ortsausschusses die Veriaiumlung. Tie Stadt Ehemnitz habe stets der Hebung der Volksschnle eine ganz besondere Frnsocge angedeihen lassen. Hier >» Ehemnitz habe einer der größten deutschen Pädagogen, der verstorbene «chulratli Tr Tuies, fünf Jahre lang gewirkt. In seuier Eigenschafl als Oderbürgeruieisler dieser Stadl enipstnde er es als einen ganz besonderen ertolz, dies niitlheilen zu könne». Die slädkischen Behörde» von Ehemnitz verkenneii nicht die Be deutung der Bvlksschnle sür die Ebarakterbildung. Es herrsche hier in der alten Handels- und Fabrikstcrdl ein sehr betriedsainer Öleist. Tie fleißige Bevölkerung sei aber auch erfüllt von dem Geiste wahrer Vaterlandsliebe und Gottverlranens und von dem Be- »reden »ach sittlicher und geistiger Bildung Deshalb bringe die gesummte Bevölkerung der Deutschen Lehrerverlainuilung ihre vollen Spinvalhien entgegen Ter Vorsitzende des Hauptansschnsies. Lehrer Thierlg-Ehe»»»». begrüßte danach die Vcrsamrnlung iiii Haine» der EheinnlNer Lehrerschaft Ten ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete „llniversität und Volksichullehrer". llniveriitäiS-ProseNor Tr Rehinke-Grei'sivald bezelchnete es als uothwendig. daß deii Lehrern das Recht des Universilälsdefuchs euigeräuuil werde Es werden an die Volksschulen immer höhere Amvrderungen gestellt, es müsse daher den Lehrern das Recht eciigeiäuml werden, ihr Wissen, das sie auf den Seminaren er hallen zu erweitern. Es sei >chon deshalb nothwendig. den Vvlks- ichullehrern die weitaus größte wissenschaftliche Ausbildung an- gedeihen zu lassen, da die Lehrer nicht blos die Schule halten, 'ondern ne auch leiten sollen lim aber eine Schule zu leiten, sei hohe winenichattliche Bildung erforderlich. Er halte es für eine Ehre der Universitäten, wenn ne in den Dienst der Volksschule treten - TerVorsitzende.ElauSnitzer, danktedemRedner. Tie Aus- nihrungen de»elbe» leien um so er'reulicher, da sie den Lehrern als Material dienen werden, dielen Gedanken weiter zu verfolgen und zu verwirkliche» lBeisall.l — Es wird alsdann beschlossen: die uachile im Jahre 1904 slatNliidende Teutiche Lehrerversaminlniig in Königsberg in Vreilßen abi»I>allen. Auf Antrag des zweiten Voriitzenden, Oberlehrers Gärtner-München, wurde beschlossen, dduldigungslelegrainine an den Kaiser und den König von Sachsen zu »-„den. Hach etiler kurzen Vau» sprach Lehrer Pretzel-Berlin über die Bedeutung der Volksbildung für die Volkssittlichkeit. Ter Redner wies die Behauptungen zurück, daß die größere Volksbildung zur Sirrenlosigkeit beitrage. Tie Statistik weise in allen anderen Ländern nach, daß Volksbildung und Volkssittllch- keit stets Hand in Hand gehen. Im Weiteren sei es erforderlich, daß die UnterrichtSslosfe aut den sittlichen Willen der Kinder ein- wirken Ter Redner forderte zum Schluß die Einführung des odligatornchen Fortbildungs-Unterrichts siir Knaben und Mad- che» Lehrer Heß-Eöln betonte, daß es nothwendig sei. die Fort bildungsschule nicht dlos im gewerblichen, sondern auch im wirtk- schaftlichen Interesse zu fördern: deshalb müsse der Fortbild- nngs-Schulunterricht auchiürdie Fabrikarbeiter »NdFabrikarbeiter innen bis zum 18. Lebensjahre obligatorisch sein.-Von dem Lehrer Agabd lRirbors bei Berluij war folgender Antrag einge gangen: „Tie Teutiche Lehrer-Versammlung spricht der Reicsis- regiernng iür die Enibnngnng des Gesi-tzentwur's betrestend die Regelung der gewerblichen Kiuderarbeil ihren Tank ans. stwcckc Herbeiführung einer baldigen Regelung, auch der iandwirthichaft- iichen.Kinderarbeit, wünicht die Teutiche Lehrer-Versammlung eine amtliche Erhebung Tos Prluzip der Eriverbskhäligkeit schul pflichtiger Kinder verwerfend, fordert sie l. das Verbot leder er- werbsthätigen Beschäftigung der Kinder vor vollendetem zwölften Lebensjahre L. ebenso das Berboi s.ir alle Kinder vor Beginn de-' Unterrichts nir Akkordarbeit. Sonntigsarbeit und Tovveibeichäf- tianna. ll. kurze Aibe-ksieiten auch iür die ireien. gänzliches Ver bot für bestimmte Betriebe staatlicher Aussicht und baldige Aus- debnnna der Beüimmuiigen siir die Beichätkignng auch >n der Landwirthschair und häuslichen Diensten. — Rach kurzer B-siür- wonung des Antrages diirch den Antragsteller gelaunte der An trag einstimmig zur Annahme Danach wurde die Verhandlung an? Mittwoch Vormittags » Uhr vertagt —" Ter Veikchr aus den Schissen der S ä ch i i i cb - b ö h - ui ii ch e » T a m p s > cb i s i a l> i l s - G e > e l l i ch a st ist. wie beie!tS mitgetheilt. zn Psivgsieii ein wcieittlicb. icbw icbeier gewe-e» als in den Vvnahien. Ani cnsien IeieUage haben lttö planiiiäßige und M Sovder'abileo ani ziveiien Fcieilgge ebeiisnlls Ittsi plan ni'üjge und !L Sondci'ahiken »ivd ani diikleii Felc-itoge wiedeium I«T> plaiiniäßige aber nur 9 Sondeisalnten oder iu Summa MI F.ilnten siuttgesiinLen. nut denen zusammen eme Stircke von Ki!o,nclc>n. und nvar am eisten Tage >317 am zweiten llllll und am TienSiaa :L'7KKilometer zniiickgelegt worden ich. Ta a Lau» des vonähi'gen Vsingil'esles 17l Faliilcu mit I3Ki!!sKilo« n-eieni guszninhlen ivace». io ist der diesmalige Verkehr m>t LO Fghilen und lIsi Kilometern zurückgebliebcu. —' Tie G e w e i h a u s s! e l l u u g . welche der LandeSverei» ücnigreich Lochien des Allgeme neu Tenlicben Hagdschntzveieins lind der Kpiiologiiche Verein z» Tieeden vom 2t.Mai bis l Juni nnler dem Piotekkorate Sr. Meneuat deS Königs »n Zvologibcheii cfs,irten veram'talick, l:ak in Iagdlreiien eme außeroidentlich >nm- paihiiche Ausnahme gesunden und >it ielir stark und unk »upcr- nidenkiich iineiesianten Iagdkivpliäeu beiclpckt ivoideu. Unter den Ai'Gekler.l beiu.den sich Se Männin der König, Ihre König! Hoheiten die Prinreu Georg und Friedrich Llngnir. mehiere Uäger- ' -»rskorrs. eine'Anzahl Berinsioiitlente und viele Jagdllebhaber. Mn dec A>N!lellung der 82ä »blakte i» begouneu woroe>i. und decens lieuke werden die als Vlc'isr chier mnairenden Heice» Geunal der Kavallerie ». D. v Llrchdach. Excel»»«-. K»«uu«den Baron v. Bmgk auf Schönseld. ikammerhrrr i-raf Ederhald v. Jat»r1cr»Ho»e»v>tz. OoeUvcslmeistrr Xlritr-Dresbrn. tzossäger- mem« y Minckwitz-Rr'icharosbluuu. Geh. Hoirnlh Biofrsfor Tr. Rtllche-Tdaraiiol und ztaniinelherr Ma>or v. Evörcken auf BerbiS« vo»f iwainmeulreten, »v dag bereits von der am Sonimdrnd slall» finbenoen AusurUungselöffunnü au die präntttlten Stucke aekeuu» zeichnet lern werden. D>r Besitzer der ausgrzrtchnrien Ovielie erhalle» «Heils silberne Ehrrnichlioer. thrilt sudemc und droucene MeoaiUeu. — Die am hiesigen Platze wohlbekannte Jabrit in Beleucht ungsgegenständen von Julius Schädlich, Am See 16. dnnat einen neuen Petroleum-Glühlichtdrenner «Stella^ zuui Vertrieb, von dessen tadelloser Hunktioniruug wir un- selbst überzeugt haven. Rußslecken am Glübstrumpf sind auch bei längerer Gebrauchszeit gänzlich auSgelchlossen. ebensowenig ist ein allmähliches Großerwerden der Flamme zu bemerken: rubig, aleichmäßtg und ohne einer Aussicht zu bedürfen, sunktionirt der Brenner nach der Cinslelluug der Flamm« weiter. Schon äußer- lich unterlcheidet sich der ,/Stella"-Brenner von seinen Vor« gängern, denn er hat eine konische Form. DaS äußere Docht rohr sieht über das mner« hinaus, so daß eine schräge Brrnn- fläche deS Dochtes gebildet ivird, die sich durch einen eigens dafür konstruirten Dochtabreiber gleichmäßig gestalten läßt, lieber den Docht wird dann der Vergaser gesetzt, den man nach voll ständiger Entwickelung der Leuchtflamme' zurückdreht, worauf mit Blitzesschnelle dieselbe in eine Blauslamm« überspringt und der Glühstrumpf sofort in Weißgluth versetzt wird, ein volles, Helles Licht ausstrablend. Tie Lampe brennt vollständig tadel los, braucht wenig Petroleum sca. 1 Liter in 15 Stunden!, ver- breitet keinen üblen Geruch, kann rubig brennend von einem Ort zum andere» getragen werden, ohne daß sie erlischt Ter neue Brenner ..Stella" kann an jeder Tisch- und Hängelampe angebracht werden. — Eine nicht geringe Gefahr lauert jetzt aus unS im Innern umerer Wohnungen Sowie es draußen einigermaßen warm geworden ist. wirb in vielen Familien au» Sparsamkeit»' gründe» das Heizen emgeilellt und damit dir Gefahr der Erkält ung im Zimmer herau'beschmoren. Denn während e» im Freien manchmal fast sommerlich ist. enthalten die Mauern und Fuß- döden, »amentllch in solid gebauten Hänlrrn. noch einen großen Källevvrrath Dielen geben sie allmählich a» dir Zimmerlu't ab. und >o herrscht innen oir eine wahre Eiskellertemveratur. während draußen der goldene Sonnemchem lacht. Statt nun einige Mark an Kohlen zu waren und sich de, Getadr eines ichwerrn Rheumatismus einer Lungeiientznnduiig oder einer sonstigen schwere» Krankbril anszmctzeil, wird daher Derjenige, der seine Geirindhrit werrb« 'chätzl. lieber seden Tag noch ein mcißigeS Feuer im Ose» nrcrche» lasse», bis Außen- und Innen-Wäime sich gleichmäßig dem Manerwerk mitgetkeilt bade». Des Genusses der Friihlingslrrsf geht man dahei keineswegs veiluitig: denn man kann datrei iängere Zeit, wen» die Sonne das Haus drnheint. undrwrgt dir Fenster offen lassen. Es erzeugt et» eigenes Wohlbehagen, dir freie Lnik mit ilcteir Athemzngen ,;n genießen, während vom Ose» her ein langiamer Strom mäßig erwärmter Lust den Schutz gegen Erkältung übern'nunk. -* Polizerber>cht, 21. Mai. Gestern Vormittag er schoß sich in jeiner in der Antonstadt gelegenen Wohnung ei» llljähriger Handlungsgehilfe. Als Beweggrund,zum Selbstmord nnrd Lebensüberdruß bezeichnet — Im hiesigen Haideparke wurde heute früh ein in letzter Zeit schwermüthig gewesener Gewerbe treibender von hier erb anal ansgefunden. —* Am dritten Psingstfeiertaa-Morgen wurde der im Orte allgemein bekannte und geachtete Baugewerke C. Eduard Teich- mann aus Löbtau ans dem nahen Kirschberge, an der Grenze Planen-Löbtan gelegen, erhängt aufgesunten. -- ivenerderiM« »er t«an>o„rq», «kewari» vom LI. Mai dotier buudnnk beherrickt die Weübältte. niedriger die Llllkälite Europa», er betrüg! »der 772 in Irland, unter 7S7M»i. in der IndloSen Titlee. übe, L ppland und L udvsl Europa. In Lcrnlcbland ist es veränderlich und, außer im Aorbweilen. kühl. — Wahrscheinlich ist kühles Weiter, >n> Osten nnl Aiedersch'ägen. Hauvtartvinne der 111. Kgl. Sachs. PandeSlotterir. Juusre Klasse. Ziehung am 2>. Mai UM2. jOhne Gewähr.) atitit» aui -Kr. 17».>>2 !NUN, 2i»i>i« M. a>p Kr. iiok>.-> mrz uanz ,47ns ins?« lvii« »E» r»7v2 aoixu :!.->?.!i :i-ili ssos» «2E «s«62 kio-7 L«!',,« KN«17 k,L«!I8 6127« SlStll «MS» 62126 6S9I2 7176» 77011 6M82 8677« 8!>027 VI17.1 0827S. IOOU M. aus -Kr. 486 2862 725,0 028« >0271 I' gll I200S 122« > 1687« >006« 20255 2125» 2«78t> 2S8I4 25822 2 -200 270-.'.', 28071 208,0 «2«27 1>5>I 41722 48282 40127 10602 518«» 52200 55,680 »7i»9 57860 50185 50720 6780i 7«2,0 76810 77418 84266 01400 04546 07627. rat,es«ie)tiiili,te. X TentichkS Reich. Wählend des AnseotbaltS des Kaller» in Wiesbaden waien die 2 i cd e r h e l t s v o r k e h i u n g e » be- >oi>deiS vei-chäiit woide». weil ans einer Jnenanslalt da» Ent weichen eines geiilcskrnnken GenchiSassesiorS gemeldet war. de» eikläik hoben soll, „er wolle sich noch Wiesbaden begeben, nni eine That zu begehen, die olle Welk ln Eistanne» ictzen winde". x Ter Reichsbonsvlänoent Wirkl. Geb. Raih Tr Koch. dc> sich »eit einiger Feit zu, K»r in Baden-Baden besiodet. lst dvit schwer erkrankt: sein Befinden giebk zu Beioignissen Anlaß Am erilen Viiugilieieitag lit der Gehevne Lber-Finaiizrakk Tr v Glasenarw nach -Baden -Baden zu Tr Koch beimen worcen. Von anderer Seite wird diese Meldung als nnbegrnndek hezeicknet X Oesterreich. Tie seit Wochen angekundlate Anklageschrist des alldeutschen Abgeordneten Tr. Anion Schalk gegen den Ab geordneten .K H. Wolf ist jetzt erschienen. Sie ist betitelt: „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos erklärt habe" und erhebt gegen Wols eine ganze Reihe schlimmer Beschuldig ungen. Außer dem Fall Jeidl wird dem Abgeordneten Wolf oorgeivorsen. sich in Geldsachen inkorrekt benommen, ihm zu bloßer Beleihung anveciraute Werthpapiere heimlich verkauft, opfer willigen Parteifreunden unrichtige Bilanzen der „Ostdeutschen Rundschau" uorgelegt. Schweig- und Bestechungsgelder von jüdischen Bank- und sonstigen Unternehmungen genommen zu naben: Wols wird sogar beschuldigt, sich Bestechuugsversuchen der russischen Regierung zugänglich gezeigt zu haben. Alle» in Allem wird Wols als rin arunbjatz. und skrupelloser politischcr Aventzu*» d>»ge>i«Lt. Da Wolf da» aenchtliche Verfahren gegen Dr. Schalk eingeleitet bat, wird dieser demnächst m die Lage kommen, den Wahrheitsbeweis sür s«t»e Anschuldigungen zu «i- bringen. X Jraakreich. Waldeck-Rousseau Icheint entschlossen sich von den Geschäften zurückzuziedrn. Er glaubt, daß er seine Schuldigkeit ovll gcihan tzat, nach drei Jahren aufreibender, an- uestrengler Thätigkeit sich ewige Ruhe zu gönnen. Le hat sein EiitlassungSgesuch unterzeichnet und Präsident Louvet ha, eS nach Rußland mitgenommen, um eS nicht gleich erledigen zn müssen. Der Präsident hat Waldeck-Roulleau beschworen, cs zurückzuziehen. «eine Freunde bestürmen ihn gleichfalls darum ES wäre möglich, daß rrTeinen Ginn geändert hat, wenn Präsiden, Loubet wiederkommt. Doch auch wenn Waldeck-Rousseau seine Entlassung nicht verlangt, so wird daS Aabinet doch unter alle» Umständen «ine den neuen Verhältnissen angemessene Umaesiali ung ersahren. Die Anwesenheit eine- Sozialisten un Ministerium hat keinen Sinn mehr. Die Sozialisten wollen an de» Regiei nng nicht länger Theil nehmen und die Regierung braucht ihre Unterstützung nicht mit einem oder zwei Portefeuille- zu erkaufe». Millerand wird also wohl zurücktreten: Baudin vielleicht auch Tie frei werdenden Portefeuilles werden heiß umstritten Tie Radikalen verlangen sie siir sich. Die Gruppe Barihou macht aber gleichfalls Ansprüche geltend. Die Lösung der Kaoinrt-krisr wird die politische Aufgabe der ersten Junchälste sein Bourgeois er klärte kürzlich, die Rachsolgerschast Waldeck-Rousseau'S nicht »»- nehmen zu können, weil seine Tochter leidend sei, und er selb» großer Schonung bedürfe. Senat-Präsident Falliäres. welcher als Präsident des Staatsqericht-hofeS sich um die republikanische Vertneidigniig große Verdienste erworben bat. ist der brachten» wertyesie Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten Ob Delcassö in dem neuen Ministerium bleiben wird, ist ungewiß An Stelle Falliöres' würde Waldcck-Rousseau Präsident des Senat» werden. x Ez>a,,ten. lieber den Mordanschlag auf den König werde» noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der Angreifer nädrile sich dem Könige auf dem Wafseiwlatz. al» vieler den Wagen bestieg. Er batte einen Dolch unter einem Blumenstrauß ver borgen Der Hosmaikchall. der dem MoidgesrUen in de» Aim fiel und den 'Lolchswß vom Könige ablenkie, wurde an der tzarw verwundet Wie verlautet, ist der Nrdelthätrr von einem Russen zrr Boden geworfen und hieraus verhaktet worden. Nach olsizwici Meldung gab er a». er hätte die Absicht gehabt, um die Hand der Inianti» zu bitten. Der Attentäter soll Iol« Pnig heißen Nach der Aeußriuiig rines Polizrikr'mm issaiS veillichte Pnig im Augenblicke der Brrdasiuna den Schlag de» königlichen Wogen» zu öffnen Pnig war früher Kellner in rinrm Madrider Holet, er wurde ade, vor einiger Zeit entlassen, weil er einen Blumenstrauß in den Wagen der Königin-Regentin gewolsen hatte Er wurde von leinrr Familie »i die Hriniatb ge'chasst. kehrte aber jetzt zurück X Das Unwohlsein, das den König nach der Revue über die Militärichüler besiel, bestand in Nasenbluten, da» der großen Hitze zuaelchrieben wird. x töngjand. P ri »z H e i n rI ck>. der gestern am Pololplel im Komasvark lbeilnahni. war mit einigen seiner Offiziere Gail de» M»t»»lS Ormonde in Kmgslow» x Rußland. In dem großen Palai» in Zarskoie-Srlo kand zu Ehren des Präsidenten Londet ein Ga lad in er mit 300 Ge decken statt Ter Kaiser biochie folgenden T r i n ks p r n ch aus .Indem Ich Sie. Herr Präsident, von ganzem Herzen willkommen heiße, gebe Ich gern der Hoffnung Ausdruck, daß Ihr Aufenihali »nier uns Ihnen die dessen Beweise der Geiüble darblelen weide, weiche Frankreich und Russland einigen. Möchte» Sie eine Eiinnerung bewahre» deiienige» ähnlich, die Wir. dir Kaiserin »nd Ich, kür immer bewahien an die im vorigen Jahre in Fraiik- irlch ko angenehm verlebten Tage Ich erhebe Mein Gla» Ihnen zu Einen, Herr Präsident, und trinke aus die Größe und das Wohlergehen de» schönen »nS brsieundelen und verbündeten Landes." Dos Oichesier »vielte die Marseillaise. Piäsidenk L v u bet eiwiderte Folgendes: .Sire! Indem ich Ihrer Ein ladung entlprochen Hobe, ist es mir besonder» angenehm gewesen. Ihnen die Wünsche FianlieichS zu üverbringen. welche» fiel» sür Ew. Mmcsläk die Gesuhle hegt, deren Ausdruck Sie vor Kurzem hoben enigegrnnehme» lönnen Einige Slnnden haben mir ge nügt. »in meiiieiieiiS sesisiellen z» können, wie sehr da» Her, RnszlondS im Einklänge niit dem Herzen meines Lande» schlägt Frankreich wird ebenso glücklich sein über diele vollkommene Har monie. als gerührt über da« Gedenken, welche», wie Ew Mnsesiäl »nd Ihie Maiesiät die Kaiserin mir zu sagen belieben, Sie ihm bewahrt haben. Voll Ucker.TWiikhmkeit über den mir gewoidenen Enioning erhebe ich das GloS zn Elnen Ew Maiesiät und Ihicr Mosekiät und der Kaiiriin Marie sowie der ganzen taiseilicbe» Familie nnd trinke aus die Wobisohil und Otivßr Rußland», des woinen Freundes »nd des treuen Peibündete» Frankreichs" Verde Tnnk'vrnche wurde» in sronzösncher Sprache ausgeviacht x Afrika. Verschiedene Mlilheilmigen deren RichUgkeit nicht gewöhrleisiet werderi kann, die aber angeblich in vielen Krellen bestätigt iveideir. beingen. doß dle Hanpiaegne, der Annahme der im Avril in Pretoria zur Verhandln»« gekommenen Friedens- hedingurigen Präsideni Sieün und Weisels sind, dir im Hoidvsien des Lionirsiootes konrnnindiren, und Müller, der in der Hobe von Middelburg sieht, sowie C»liier», der Belehishaber im wciNichrn Transvaal Ter Komma »darrt Heitzag soll sich gleich- >alls ablehnend verhallen. T ewet. der zuletzt zur Besprechung kam und „in etwas giimmrger Stimmung" war fscheine »etzt fried- seitiger zu »ein Tieie der Einilellnng der Felndieligkeiten ab- geneiglen Elemeate seien zwetsellos stark und zwar so stark, daß sie einen Frrede»s>chl»ß zu den bereits besprochenen Bedingungen alS ziveiselhasi erscheinen ließen. iEnaiilche Meldung!> x Tie „Daily Mail" hört: Obgleich sich bet den Berath- »ngen der Buren gewisse Schwierigkeiten erhoben hätten, »eien diele doch nicht von der Art. daß sie die Fortführung der Verhandlungen berühren könnten. — Der .Daily Telegraph" berichtet aus Pretoria vom l8 d. M.: Die Burenkonserenz m Verremging tagte gestern noch Die Berathungen lind stellenweise sehr erbittert, so daß es loaar z» Zwistigkeiten kam. X Eine Abtheiluna von 120 Buren griff Aberdeen an. wurde jedoch zurückgeschlagen. Der Kommandant Banheertzen wurde gelödtet. zwei verwundete Buren wurden gefangen ge- nommen. ,-H >m Berhällniß dcr Gäste zum Wirlh nnd seinen Angestellten. - s in o — wirklich lo — obgleich d:c Gäue znmei't das gerade Gegenteil >eü bchanvten. Ich will Ihnen gleich ein Beilpie! aus meiner Praxis er- oiilen Es waren drei Porno»,-n Forellen bestellt Run halte .!> nur noch zwei, übrigens sehr reichliche Poruonsiische. Sie - >'eu doch, ivas Forellen kosicn e Ich sagte Ihne» sa auch > lion. Saß daran zuinei-i znge>epl ivird. 2llko — alle anderen Fache waren halbmal größer. Gut. sage ich zum Koch, geben Sie davon eine z». ausiicchmSwei'e. ros Ende vom Liede war. daß die Herren Gäste sich äußer te» es sei ein Skandal, eine Prellerei, zwei so kleine Fische nül- -»ichicke». die zwei zusammen wären sedensalls nur eine Portion » we'en: und wenn incht der Wirtb. so habe doch sicher der Kellner sie betrogen Fertig. Sehen Sie. die trieb ihr Egoismus zu diesen! llrtbeil, wnsi hätten sie erst obsessiv geprüft und erwogen. Hu» gleich ein anderes Gebier Lassen Sie 'mal Jemand ein Glas, eine Tasse, eine Fensterscheibe, oder gar einen Spiegel erschlagen, oder er» Loch in das Villardiuch stoßen Beobachten gefälligst selbst — es kommt ja häufig genug vor — wie Viele bestrebt sein werde», die Sache zu vertuschen. Am meisten bei dem Spiegel. Und von Jenen, die den Lchadc» angeben, setzt wieder ein Theil voraus, daß der Wirth so anständig sein muß. es nicht in Rechnung zu setzen. Thnt er es dennoch, so kann es Vorkommen, daß der Herr Gast es als eine Unverschämtheit be zeichnet Sagen Tie mir. bitte, wer ist da der Unverschämte?" „Damit kommen wir gleich zu den vermeintlichen Rechten des Gasies dem Wirth und seinen Angestellten gegenüber. Es macht auf mich immer den Eindruck als ob die meisten Gäste i» der Meinung lebten, wenn sie 3 Mark verzehren, so bab« der Wirth 10 Mark Gewinn daran. Und daraus leiten sie dann die unglaublichsten Rechte ab. Was meint da nicht Mancher 'ordern zu dürfen, nein, fordern zu müssen. Betrachten wir erst einmal die staatlichen Verkehrsanstalten, z. B. d-e Eisenbahn. Da geht Alles seinen ordnungsgemäßen gemächlichen Gang. Einer noch dem Andern. Da glebl es kein Vordrängen: ,,Macht Platz, laust Alle, jetzt komme ich'" Ein Jeder muß sich ein stigen. Er muß. Launenbaste Geister, Leute, die angeblich nicht wissen, was sie wollen, läßt man kurzerhand stehen. Und weye Dem, der seiner schlechten Laune durch Schimpfen oder Beleidig- ringen Lust macht Ei, wie wird der zurecht gestutzt! Und gar, wenn er grundlos Rechte sich anmaßle Run komm' dieser Rämliche in's Hotel. Hier aus einmal fühlt er sich jeder Beschränkung enthoben und poltert mit dem Personal herum, w e em Viehtreiber Wie ein Verrückter klingelt er — selhsi des Nachts — nicht einmal, »ein. fünfmal hinter einander: „Hier fehlt das, wo ist das, was ist den» hos sür eine Wirthschaft hier!" Haben Sie es noch nicht selbst erlebt, wie hier ein ganz ansaeprägter Egoismus sich breit macht? Selbst redend sind nicht Alle so — und das ist ein Glück — aber es giebt genug, vie geradezu der Meinung leben, sie müßten >'o austrete», »m. sa. um — als noble Herren zu gelten. Und oas steckt so sehr leicht an. Haben Sie schon einmal den Ton verfolgt, den lunge .Kaufleute nnd Beamte in der Restauration ansstcckcn, wo sie zu Mittag speisen? Ach Tu meine Güte! Ta ist Jeder ein aufgeblasener — na, was denn gleich — und der Wirth schon Lust nnd dann erst die armen Kellner! ^Man möchte lachen, wenn es nicht so ernst wäre. Ich möchte Sie überhaupt fragen, in welch anderem Geschäft es dem Kunden erlaubt ist. so mit dem Personal umznspringen, wie bei uns. Hoch 'was Anderes. Wie empört tbut da nicht Mancher, im Hotel „als Nummer" bezeichnet zu werden. Staatsverbrechen. Tas Hotel müßte vom Erdboden verschwinden. Ja. was war er denn kurz vorher auf der Eisenbahn, im Harmonikazug? Es ist ja selbstverständlich, der Geschäftsmann hat ganz andere Prinzipien, ist viel entgegenkommender, individueller, wenn c» geht, aber da sehen Sie deutlich, aus was für schwachen Füßen manches sagenannte Recht steht. Und nun der Egoismus den Mitgästen gegenüber! Tuchen Sie nicht weit. Aber stets finden Sie als Begleiterscheinung, daß wir dabei die Suppe ausrssen müssen. Wie unanständig räuspert sich hier Einer, da spuckt Einer auS, als ob «r im Stalle wäre. Ein Tritter befühlt alle Brötchen im Brotkorb, oft genug mehr mals durch. Nun machen Sie 'mal Jenen daraus aufmerksam, cs berühre die Gäste unangenehm — daß er die Gäste mög licherweise vertreibe, dürfen Sie um Gottes willen nicht sagen, denn was geht das „ihm an! Er bezahlt ja Wissen Tip. was Ter sagen wird? ./Sie Unverschämter — Sie — wie können Sie sich erdreisten?", dann wird noch von Flegelei, unerhörter Frechheit gesprochen werden. C« ist es. Andere wieder poltern am Spätabend oder gar des Nachts laut sprechend den Korridor entlang, setzen den Lärm im Zimmer fort — die ganze Nachbarschaft wird aus dem Schlafe geweckt. Was sragen Die darnach? Bezahlen sie nicht? Nun folgt aber bei den Gestörten ebenfalls ein kurzer Prozeß. Eiligst ist man da mit dem Urtheil fertig, und. was die Hauptsache, man sucht es an den Mann zn bringen. Nach der Abreise wird pflicht schuldigst im Coupä sestgestellt: „Da werden wir im ganzen Leben nicht mehr wohnen, und, ofscn gejagt, wir möchten Keinem das Hotel empfehlen, weil so sehr ungemüthlich, weil viel zu un ruhig." ueberhaupt was mau so am Morgen in den Eisenbahn wagen für Räubergeschichten hören kann, das ist " „Hören Sie mal," sag« ich, „Sie malen wirklich zu schwarz, Sie lassen ia an den Reisenden kein einzig gutes Stück mehr." „Mag sein, mag sein, aber sehen Sie. es ist wirklich noth wendig — ich meine, auch uns muß cs gestattet sein, einmal unsere Meinung über die Gaste frei zu sagen, damit daS Ge- wäsch —" Wir muhten aus einmal Beide lachen. Dann faßt» »r mich am Arm. „Kommen Sie, weg damit, lassen Sie die Anderen sich ärgern, wir gehen jetzt aus «inen „Gespritzten", spülen «S hin unter. Vermischte». * Wegen Störung des Gottesdienstes wurde hie Berliner Hochbahn verklaat. Sir gebt am Lausitzer Platz ganz dicht an der Neuen Emmauttirche vorüber. Der Lärm soll so groß lein, baß während de» Gottesdienste« nicht nur di« Gemeind, gestört wird, sondern auch di« Wort« des Prediger» Übertönt werde«. Man hat sich nunmehr an den Polizeipräsidenten aewendet mit der Bitte, »u veranlassen, daß di« Hochbahn während »er Gottesdienst- stunden wenigsten- langsam fahre. ' In Folge andauernden Regen« ist der Tdrißfluß «e». getreten und hat dl« Umgegend verschiedener Ortschaften un Ilaocsaei-Komltat überschwemmt. Der tn den angebante« Pflanzungen angerichtet« Schaden ist sehr groß
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