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- ll« - Walther Reimar lachte «KeickallS. .Neu». Onkel; diese Liebe stammt dm» Afrika her und rührender Weise aus früher Sind«»«»», -sie sehen. Fräulein Gertrud, es säht sich an wie ein Roman und »st doch keiner. WaS mich nach Trier zoa, waren nicht die schönen Augen irgend eine» hübschen Trierer KmdeS. sondern meine neben Weihen Väter. d»e uns da drüben so viel und. Nicht allein >a. dah sie den armen Schwarze» dir Botschaft d«S Evangelium» verkünden, sondern auch die vielen dort angesiedelten Deutschen danken ihnen die geistige Belebung und Belehrung, deren Werth inan erst recht erkennt, je mehr man sie entbehr! Es ist gar nicht zu sage», wie mein Barer sich freute, als sie »m Jahre 1878 herüberkame» und wir »ichi blotz mehr aus Franzosen, die aus den MissionSstellen ivalteteu, ai»gen»ejen waren; m»l Landsleuten suhlt man sich eben doch mehr eins. ..Ich sann mich sehr wohl erinnern, welche Freude e» für die Eltern war. als di« ersten deutschen Miisionare zu uns kamen und wir sle einige Tage in unserem Hause be herbergen dursten, damit sie sich von den Strapazen der Rege erholten. Als sie in unserer Stadt eine Niederlassung gegründet und Schulen erossnel hatten, zählten wir zu ihren eisten Zöglingen Ich tan» Ihnen sagen. Onkel, sie zogen mich mächtig a», und »ch kan» mir kaum vorsleilen. das» mein Herz in einem andere» Falle lauter reden konnte ES waren gar schone Tage, die ich bei den guten Missionaren verlebte " Ter alte Pastor hatte dem jungen Manne ernst zugehvrt ..Gott segne Deine Eltern, datz sie so guten Grund gelegt habe» und bei all ihren Mühen uni da» Irdische die Hauptsache nicht vergaste» " ..Ach. Onkel, ich glaube. eS packt Einem dort noch mehr, als hier Der Balrr hat trotz all' seiner Geschäfte eS immer sehr ernst darin gemetnt. Du glaubst auch nicht, wie gerade der »rausmann in der Beziehung soviel thun kann Nächst dem Missionar gewinnt er ja am meiste» Einslutz aut das Volk und kommt er am meisten gilt ihm in Berrehr ES ist eine schone Ausgabe, diesen arme», vernachlässigten Menschen den «egen von Kultur und Bildung zu übermitteln, und das vor Allem iohnt mich mit meinem Berufe auS." Er kielt einen Augenblick inne und sah nachdenklich vor sich nieder. Gertrud war ganz erstaunt über den ernsten Ausdruck, den die dunklen Augen aunehmen konnten. „Für die Missionare selbst." begann er nach einigen Augenblicken wieder „kann der Kaufmann auch viel ihn», er kann ihre Stellung erleichtern, sie in de» Augen des Volkes heben, was >ehr viel bedeutet Ihr glaubt gar nicht, mit wieviel Hindernissen tneie GotteSmänner 'amvseu müssen. Ich habe ja schon so Biele ankomine» sehen. Alle von Begeisterung er- uillt. von, GlaubenSeiser beseelt Aber welche Mühen, welche körperlichen Strapazen, welche geistige Anstrengung, bis sie die Sprachen gelernt, bis sie den Ebarakter der Menschen ersaht! Tadel der stete Mangel au materiellen Mitteln! Und daun, wenn die «aal eben ausgegaiigeii, ein Sturm, ein Aufruhr und die ganze mühevolle Arbeit war umsonst" Ich glaube kaum, datz die ersten GlaubenSbolen eS schwerer gehabt haben, als die unserer Jen Als Lohn bekommen sie dann »och zu Horen, dust eS eigentlich besser sei, diese armen Menschen in der Dunkelheit des Unglaubens und Aberglaubens zu lassen O verstächlicke Meiischen preisen sie glücklich in ihrer Bediinnitzlosigkeit. die ott sreilich nichi aber eine reichliche Sättigung und möglichst wenig Arbeit kinauSgehk Wer aber tue lhierische Genntzsucht »nd thlerische Grauiamkeit dieser Unkultur kennen gelernt, wer wein, welcher Harle, durch nichts gemilderte TespoliSinuS sie regiert, der erkennt selbst vom rem ..lemchliche» Standpunkte de» Segen, den Glauben und Kultur dort hinbringen ' ..ES a>ebl auch MissloiiSschweilen» dort'?" fragte Gertrud letzt plötzlich mit bebender Summe Ihre Augen glänzten, wie un Widerscheine der Begeisterung, womit der junge Man» eben aeretek. und sie ahnte nicht, wie hübich diese aus ihrem Antlitz widerstrahlte ..Gewi»; giebt eS MiniouSlckwester» dort und letzt schon recht viele: sic sind surtvahr die best« Hilfe sür die Glaubensboken. Tie Iran kann dort nur den Frauen sich nabe», nur durch sie können die »iuider. kann die weibliche Jugend kerangezoae» werden Mau konnte nur mehr von diesen Engeln der Missionen brauchen, über sie erliegen leider häufig ihrer Arbeit." Gertruds Wangen glühten ..Onkel, ich werde auch MisslonSichwester!" inetz sie plötzlich heraus und schien aanz verklärt bei dem Gedanken. „Dummes Zeug!" brummte der Onke! „Wenn Euch Frauen mal ein Gedanke durch den Kops fliegt, seid Ihr gleich wie angebrannie Zündhölzchen Ilackerseucr! Als ob Tu hier keine «eeleu m erziehen haltest' . . Richtest da schöne Dinge an. Junge!" letzte der Pastor hinza, indem er »ch »iühiaui erhob, „hast Dir den Hals heiser geredet und der da den Kops verdreht! Wollen 'mal einen guten Dropse» aus Deine schöne Rede setzen!" «ein Nene antwortete nicht Er hatte noch immer den Blick aus daS junge Mädchen gerichtet. daS. das rosige »tinn aus die gefalteten Hände gestützt, den hübschen Mund jetzt trotzig ainwan und sehr empört zu ihrem Onkel hinsad. Walther Reimar war jetzt auch oiEaeiprunge» und ging erregt einige Male in der Laube aus und nieder „Nein. Fräulein >'Wrtrud. an 'o etwas dürfen Sie wirklich nicht denken." sagte er plötzlich. „Ihr Heer Onkel hat Recht, und ich würde fürwahr meine Rede bereuen, wenn ich einen übereilten Eiwchlutz in Ihnen geweckt, der Ihne» io schwere Opfer auserlegte." Gertrud zuckte nur leicht die Achsel». „Warum sollte ich nicht können. waS Andere o..ch können^ Ich bin „mg. gesund und stark Sie nannten eS selbst einen herrlichen Berus" „Aber, nicht für «>e. nicht für Sie'" wiederholte er. ohne seine Behauptung : »her zu begründen. „Ich konnte nur Ihr Köpfchen gar nicht unter solchem Schleier oor'teilen. all' die garstigen Negerkindcr um Sic herum!" Jetzt mutzte sic doch lachen viel st Liebe rück ..Eben salide» Sie e« ganz rührend, wie die Schwester« dies« garstigen An zu sich hrranzlthen!" „DaS war auch etwas ganz Anderes!" aal» «r Warum etwas Anderes'?" „Darum vielleicht," erwiderte er lustig d«S blühenden Kirschbaumr« adgepsluckt und streute ihr die Blüten westzen kleinen ixiernc im blonden, wellige» Haare hangen mieden, desser. und wen» e» andere weihe Blüthei» wäre», wurde «S Ihre Begeisterung ist auch nicht viel wert»." ries sie olde Goldregen ab und »vors dam»« »ach ihm „ ^ rgrhr!" lachte sie. als er geschickt die Blüthrn au' fragte der Onkel, der eben wiederkehrte, mit einer eben, waS Ihr sür vernünftige Menschen wäret und »irr sregl«. «a» sie «achten r" sang der junge Man» »»d sah zu Gertrud hinüber. „Kennen Sie das preisgekrönte Lied nicht auch schon. Fräulein Gertrud ? Es war zu Trier gerade in Aller Munve." Gertrud erröthete leicht. Sie hatte auch gerade der Strophe gedacht. „Doch ich teunc es! Eine Freundin hat es mir vor Kurzem geschickt aber eS besagt eigentlich nicht mel. letzte sie germg'chatzlg hinzu. „W»e man eS nehmen will," gab der lunge Mann zurück. „Sie «a»'n sich an und lachten. Der Lenz u>»d ich und Du!" trällerte er lustig weiter ..Nun. Kmder. nun setzt Euch und lasst uns vernünftig anstohen," rief der Onkel der die Gläser gefüllt hatte. „Zuerst " ' ^ Deine Eltern, mein Junge' Aus Zuerst noch einmal als herzlichen Willkomm' und dann aus ne Eltern, mein Junge' Aus die grotze Freude, d>e sie mir gemacht habe», bah sie Dich mm sandle,», und datz ich Dich jo gesunden, setzte er mit vor Rührung bebender Ctimu»- hinzu. „Gott erhalte Dich so!" „O. Onkel. Herr Reimar ist viel weltlicher, als Du denkst'" ries Fräulein Gertrud dazwischen und schüttelte die Blumen, di« aus chrem Haar gelegen herab, dav sie aus den Tisch sielen, was den besagten Herrzr veranlasst,, sich derselben zu bemächtigen und sie in seinem Knopfloch zu befestige». »tigen und sie ui seinem Knopsloch zu beseitige». 2»e sahen noch lange in der schone», sähen Mailust, die blühenden Fliedersträucher rings umher dusicie» immer stärke», und als der Mond ausging, begann «ne Nachtigall zu singe». Sie waren ganz still geworden i» der Laube, und selbst des Onkel- Fragen noch all' den Verhältnissen dort drüben waren verstummt. Da» Gefühl der Oede aber Na' ' ...... " " daS Gertrud den Nachmittag heimgesucht hatte, war ganz verschwunden. Als sie etwas später dann auf ihrem Schlaszimmerchen war. wollte sie ganz ernst- noch einmal darüber Nachdenken, was sür e»> schöner und hoher Berus eS sei. als es, - auch immerfort den Entwert proche»! Und da»» tLa hast . MlssionSschwesler hinauSzugehe» Wie schön hatte er darüber ärgerte sie cs auch wieder, datz sich das „Ei" io in diese Frage milchte. Es war doch ade» auch gar so eigen gewesen, wie sie sich unter der allen Bücke getroste». Wie seltsam auch, datz er da» L»ed kannte, das sie gerade erhallen hatte! Noch im Traume zog eS durch ihre Gedanken Selbst die Nachtigall drautzen schien da» Lied zu kennen. Sie sang ja „Der Lenz und ich und Lu!" Dan» freilich sah Gertrud sich wieder als Misj>r»Sichw«ster unter einer Palme sitzen, und eine Menge breitmäuliger, kleiner Negeruiädchr;« standen vor ihr und sangen auch wieder das dumme Lied So unrukig halte Gertrud wohl noch »ic geschlafen Dennoch war ihr ganz freudig zu Muthe. als sic ausivachre und die Erinnerungen de» gestrigen Tage« ohne die Traum- Verzerrungen vor ihr standen DaS war doch einmal etwa» Anderes gewesen, als das tägliche Einerlei ihres errignitzlose» Leben», einmal eine Unterhaltung, welche die gewöhn- lichen Bahnen verlassen! Wenn er nur nicht gleich wieder abreiste! «ie hätte doch so gern „och mehr geholt von den fremden Ländern Fräulein Gertrud hatte heute auch noch Fenentag. Zu ihrem Schrecken bemerkte sie. datz eS schon spät war und beeilte sich, zur Kirche zu komme». «ie nahm heute den ersten besten Platz ein. den sie sand. Als sie bke Augen erhob, merkte sie zu ihrem Staunen, datz Herr Reimar aus der anderen Seite sah. Herr Retmar hatte wohl weniger gewissenhastc Vorsätze gefasst, denn nachdem er seine funge Nachbarin bemerkt, wai.derten leine Blicke doch öfter hinüber, al« mtt der Andacht eigentlich vereinbar war Wie nett und sauber die kleine Lehrerin wieder auSsah trotz der sruhen Morgenzell' Die kennte ihre» Schülerinnen wahrlich zum Vorbild dienen. DaS schlickte, blau und weiß gestreifte Kattunkleidcke» war wohlgcplättct, das Hütchen sah korrekt und die blonden, schweren Zöpfe waren zu einem wohlaesngien Knoten geschlungen Warum sie »nur diesen häßlichen, schwarzen Kragen trug'?! Er verdeckte ihre hübsche Gestalt und sah so nonnen- artig aus Gertrud verließ gleich nach dem Gottesdienste die Kilche. Sie hatte eS eilig, zur alten Therese zu kommen: eS mutzte doch Alle« wieder so hübsch und ordentlich im Pfarrkause werde», wie am Tage zuvor So war sie gleich darauf bestrebt, das Frühstück der Herren möglichst zierlich hcrzurichten. „Die kleinen Küchen zum Nachtisch lassen Sie mich backen. Threse," bettelte sie noch, „und den Tlsck decke ich auch!" Emsig eilte sic die Treppen aus und nieder und stand dann >n der Küche, die Aermel hoch aufgerollt, mengte den Teich, schürte das Feuer und beant wortete nur mit Lachen der alten Therese oft grämliche Bemerkungen, igonieruna l»>««.) <« «8odritt8 - 4 »NN8«i»K. ^lelii «eit 27 ckadreo Uler destelieoEe» 's spslsn-Qsscliäft >,tn «et» xe«tUt, irünrll« I» »uIr« leinen »U«I di twxe t« t» «lan »»»Tanxrvlrlie, llitt «tea «tten^ädrltreii >eodetteu ankB. 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