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- Rg mit Bausen bepflanzte Straße Al» Mananne. von ihrer Lektüre wenig grsrsselt. sinnend emporblickte. gewahrte sie draußen Iran «taatSanwalt Richardt in Begleituna ihre» Lohnes Ulrich, und sie erinnerte sich sofort eine» Schreibens, da» sie an diesem Morgen von Else erhalten. Dem Brief war ein Aquarell beigelem. an dem ein Jeder der unter der Leitung Werner » stehenden Künstlerkolouie «in Tyeilchen gemalt hatte. Es war ein Werk froher Künstlerlaunr. überschäumenden Künstlerübermuthes und karlk'rte in lusiigcc Weise die Manier der .Hypermodernen' Es war ein Bildchen in länglichen, Format, das eine Landschaft geigte, von den Künstlern ..da» Bandmotiv" ge nannt Denn Himmel. Hügel. Wiesen und Ieldstreisen, Bächlein und Wege bildete hier m übereinander folgenden Bandliiuen eine La»d,chaft. die an leuchtendem Iaibrncksekte die kuhnfle Phantasie ubertraf Mananne hatte sich herzlich über da» Bild gefreut und iosorl den Uebermuih. den sonnige,r Humor der gottbegnadeten, freien Künstlerseelen er- saht, der aus dem Werkchen sprach. Al» sie lebt Iran Staatsanwalt Richardt erblickte, fuhr es ihr durch den Sinn, daß sich Elses Mutter doch ebenso wie sie darüber freuen müsse und noch mehr über de» irischen, launigen Brief der Tochter, der da» Bild begleitete. Marianne öffnete deshalb hastig das Zensier und bat Iran Richardt. doch für Augenblicke bei ihr einzutreten Ulrich, dem da» Herz vor Zreude über die Aufforderung höher fchlug. verneigte sich, die Müde in der Hand, einige Male ties mit der unwiderstehlichen Eleganz des wohlerzogenen Ober primaners. der genau weiß, was er für die Welt bedeutet. Zrau Richardt, die umständlich betheuerte, ihre Toilette sei nicht darauf berechnet, eine» Besuch zu machen, trat dennoch ein. Marianne kam Beiden »n liebenswürdiger Weise entgegen und führte sie selbst in ihr Boudoir, woselbst sie Else» Brief und Bildchen liegen Halle. Herr Ulna,', der ui aller Eile das Manuele etwa» sichtbarer befestigt und die tade.» loleu Manschetten so weit als möglich vvrgezogeu hatte, war entzückt, new. förmlich be rauscht von der Liebenswürdigkeit der schonen Iran und der einfach unvergleichlichen Eleganz und Vornehmheit dieser Räume. Er wagte zunächst nur scheue Blicke m die lau- ichigen Ecken und Winkel, auf die Statuen. Bilder und Bronzen, die eS hier gab. Himmel, wie wurden chn morgen die „Kvmilitonen" beneiden, wenn ec ihnen von diesem Besuche öenchlele! Ter »eme Vcsichcndust. den er hier «nnwa. stieg ihm zu Kops Seine Blicke hingen nut unverhohlener Bewunderung an Iran Wilkenberg, der lein leicht entzündbares Pri- nanerherz in diesem Augenblicke voll und ganz gehörte Schade, daß er um zwanzig Kahre zu spat das Licht der Welt erblickt hatte. Diese Iran hätte die Seine werden müssen, ind er zwesielte keinen Augenblick daran, dag er non ihr in Gnaden angenommen worden waie. ..Am, da-.> >si al'o das Bild, von dem Sie sprachen." sagte letzt Iran Richard!, wahrend iw fluchtig auf das Aauarell in ihrer Hand blickte Ihre Augen hatten weit mehr ,a lhun. als dieses bunte „Geschmier", wie sie bei sich dachte, eingehend zu betrachten für das sie absolut ke,n Verständlich befaß. Sie ließ ihre Blicke prüfend umhergleiten von der Gestalt Mariannens zu der Ausstattung des Gemaches und von da durch die Portiere >u den anstoßenden Raum. „Ja, ,a. der Este geht es gut . . Hm . DaS ist also das Bilo . hm." S>e räusperte sich verlegen Ta sie den Humor, die Satire, die aus dem Bildchen Iprach. mchl verstand, wußte sie nicht recht, was sie dazu sagen wllte „Hm. etwas merk würdig . Ick, meine, Else hat früher besser gemalt . . . Ulrich, willst Du Dir einmal das Bild omehen'?" ^ie reichte es dein Sohne „Ach >a. waS ich noch lagen wollte ->e sehen mich ,o^pru'eiid au, gewiß dieses einfachen »leides wegen. Wenn ich freilich gewußt haue, daß wir 2>e mit ausiuchen würden, hätte ich mir etwas Besseres ungezogen . . . Ich habe ja die Kleider daheim im Schranke hängen . ..Aber ich bitte Sie. Ick, sah uilr Ihren Anzug bisher noch nicht einmal an Wollen a:ie nicht Elles Brief . . >" „Ach >a, wegen Elfe hätte ich gern einmal mit Ihnen ge- ivroche». >rehe» S>c . sie ist doch jetzt mit den vielen jungen Malern . „Und Malerinnen . " „Meinetwegen anch Malerinnen so allein auf Reifen . . . Ich muß 'ageii," Iran Richardt zog die weißblonden Brauen », die Höhe und wiegte den Kop, hin und der — „ich muß sagen, daS verträgt sich nicht mit meinen AnstandSbegriffen Auch die ,>rau GerichlSralh Müller, mit der ich darüber sprach . ." „Ah!" lieber Iran Mariannens Gesicht huschte ein feines, spöttisches Lächeln „Ulnch es wäre mir lieber, Du ließest uns letzt aus Augenblicke allein. Ich möchte mit Iran Wlldenberg einmal osten über diesen Punkt reden." Ter »nabe Ulrich bekam einen rochen Kops, zupfte nervös an seinem beginnenden Batte und warf seiner Mutter einen nichts weniger als liebevollen Blick zu. „Ich bin doch kein Kind mehr." sagte er etwas brüsk Mananne, die sich seufzend darein fügte, eine lange Auseinandersetzung hören zu müssen, sagte vermittelnd: „Herr Ulrich raucht gewiß gern eine Cigarette, «sie finden im Nebenzimmer aus zenein kleinen Tische Alles " — Sie wie» m das anstoßende .Kimmen — „Bitte, bedienen Sie sich. Es hängt dort auch manches gurr und werthoolle Bild, wenn Sie sich dafür inleressiren . . ." Ulrich verneigte ich und verschwand hmtcr der purpurnen, schweren Portisre. - All - rar,an« bl» sich aus v«e L»PP loser Kamps argen die Windmühlen „Rem so ist es nicht." erklärte . ,.u»> Arbeiten, zum Zusammentragen von Motiven und _ Natur zusiiinniengekvmmen Sie müssen alle fleißig sein und >n diesen Jahr Eindrücke sammeln Da hat Jeder in erster Lime mit sich selbst um Liebesgeschichten anzudändeln. bleibt immer noch Zeit „ . «. sinden ärmer,, m de, te «» eben ist " Da» war nun wieder so em nutz- ,»." ..Rur . . . , ix. Da» war nun sil. wie' ihn weüand Don Quizote geführt »e bestimmt ..Denn d,e bethelligten Kün von Motiven und Lichlesfekte». »um Stul , LiebesgAchi , Richardt halblaut. „Sie beleidigen m Zulammenhong bringen." „Ai la nichls dagegen, aber man kennt. eu denkt keiner. Sie diaeu Ihre Tochter, wenn «sie „Ach Tu lieber Gott," tagte i nnt i» die Künstler!" — Iran ltisiler sind tudlren der . hen ,ür ein thun . . " „ Aa. lit genug . übrig " sagte Iran Sie derartige Gedanken mit ihr te die Dame kläglich, ,,>ch halte ran Richardt kannte inchi einen n» Heilalhen denkt keiner. Sie verdrehen den armen Mädchm nur die Köpfe." ! wirb sich nicht so rasch den Kops verdrehen lassen. Sie denkt und lebt nur für ihre ...t und ihren Beruf " „Ja, da» ist e» ja eben, wa» mich so beunruhigt; denn da omwt sie im Leben keinen Mann." Iran Richardt » Miene wurde noch weinerlicher. Marianne, die so etwas Unlogisches nicht begreifen konnte bemerkte kopfschüttelnd: „Ja. Sie sagte» doch soeben, daß «ie nicht wnujasien, wenn Else sich . . „Meine Ansicht und mein Wünschest de:. Else käme am beste» wieder hierher ..." Schrecken« und der Ueberraschung au». , „Ja. I ' des eise Mananne stieß einen leichten r»u . . sehen Sie denn nicht, daß aus diese Else» letzte besten Jahre ungenutzt hingeben." „Ungenutzt . . . Un . . .?" „Ja, natür- sich ungenutzt. Wenn sie hier wäre und die Gesellschaften besuchte, jetzt, wo die Saison bald beginnen wird, so . „So könnte sie doch nne» Mann bekommen Ja iialüi- sich!" ries Iran Richardt erfreut darüber aus, daß Marianne sie sogleich verstände» Halle Marianne verzog die Lippen zu einem verächtlichen Lächeln. Sie war blaß geworden und ihre Stimme bebte ein wenig, al» sie antwortete: „Ich muß Ihnen offen gestehen daß ich da» Beginnen, «i» junges Mädchen mit allen Mitteln zum . . . zum Männerfang und zur Heiiath z:> drängen, für entehrend, für schmachvoll halte." „Entehrend ? . . Schmachvoll'? . . Iran Richardt brachte die Worte kaum über die Lippen Ihre hellblauen Augen irrten halb verlege», halb ärgerlich von einem Gegenstand zum anderen. Ihre Haube zitterten vor innerer Erregung. „Sie wissen selbst" fuhr Mananne nachdrücklich fori, „wie unglücklich Else sich in der letzten Zeit hier gefühlt hat . . " Iran SwatSanwasi iäusperle sich verlegen. „Und letzt, wo sie glücklich und befriedigt ist. wo sie geistig und körperlich auszublnhen ansänat. wollen Sie da« arme Mädchen wieder in diese ungesunden Verhältnisse versetzen Nein, als gute Mutter können Sie das nicht ,vollen Aus Iran Richardt's Lippen schwebte eine pikirte Erwiderung Ihre Verhaltmisi sollten ungesunde sei»'? . . . Was meinte denn diese Iran damit'? Ungesunde'? dickem Augenblick erschien Ulrich, der dein Gespräch mit Interesse gefolgt loar. unter de: Portiere. Er ichämte sich der Anschauungen und Engherzigkeit seiner Mutter, die ihm letzt, wo sie der vornehm stolze» TenkungSweise Iran Wildenderg'S gegenüberstand. voll und ganz zum Bewußtsein kam „Mutter, wie kannst Tu nur etwas sagen, woran Tu im Ernste gar nicht denkst?" sagte er sebr wenig respektvoll. „Else bleibt in München Das ist doch selbstverständlich PIr brauchen sie hier nicht, und dort wird sie ein forsche» Irauenzimmer . . . Und wenn ich von Ester» ab in München studire, so habe ich doch dort Jemanden, der mich versorge» 'ann." Marianne lächelte ein wenig über die eifrigen Worte des jungen Herrchens, aus denen der Egoismus eines verwöhnten Muttersöhnchens sprach. Frau Richardt sagte etwa» gedrückt: „Na ja, meinetwegen. Es war ja nicht so ernst gemeint, ab« die Iran GenchtSralh " „Ach! Was versieht den» die davon'? Die ist nur glücklich, wen» sie Jemanden durchhecheln kann. Tie ist das wandelnde Adreßbuch, die personifizitte Chronik sämniilicher besserer Zamilien in WellcrShausen." „Ulrich!" In demselben Augenblick meldete Ccnzi, das Stubenmädchen, Ironien, Marlha Weiß Während sich nun die beiden Richard!», Mutter und Sohn, verabschiedeten, trat die glückliche Braut in's Zimmer. „Ach. meine süße Mananne. ich mußte Dich einmal sehen und sprechen!" rief sie mit unnatürlicher Lebhaftigkeit a»S, ihre ältere Verwandle umarmend Sie erweckte vor Anderen gern de» Anschein, als wäre ihr Verhältniß z» Marianne ein innig freundschaftliches. Kaum waren die beiden Besucher hinaus, w fragte sie rasch: „Was wollten denn die RichardtS bei Dir'?" Als sic Mariannens kühl abweisende Miene bemerkte, fügte sie schnell hinzu: „Sie kamen gewiß wegen der Else zu Tir. Tie soll ja jetzt allein mit mehreren jungen Malern auf Reisen gegangen sein." „Martha!" — Iran Mariannen» Stimme klana dunkel vor unterdrücktem Zorn. - Ich hätte Dich süc klüger gehalten, als daß Du solche Kindereien, solche Abgeschmackt- heilen und Bosheiten iiachkchwatztcst" „Mein Gott! DaS erzählt man sich hier überall " „So'? . . . Tann bitte ich Dich, diese dummen, unvernünftigen Menschen aufzuklärcn und ihren, müßigen, boshaften Gerede energisch entgegenzutrcten." <J«r»«tzun, »»>,>> Wlirclie SlliWiigr-iiiir>»I1, Hm 866 2. krko Hiili6N8tl«6 (8tM!lilli>). rekepdou tz»>1 I. Xi. 4S8S. 8»rx1'»Kl'iK uu.1 ^LtLKULIIi kunillxEt. 23 s>. Deloplrou Vmt I, Xr. 82. ^rL8tuIirir>»i!D von ttvor«Iitrnnz-on viutnolksiv» nie in ^NK8lL»1tni>L in I Tlo^orliilkranzxen n»«I» »»tlvron Ortvn «Io» Lu- un«! ^N8lr»u«Io!« ? »ollelon L^iol-on. Loi einlrvtondeu PsidrslüIIeii zvollo mau sied an viuv äsr odeu vm'rvicltiietan <iio8oI»i»ttK8teIlvn odor au di» Lloldo- stöllv dm- »avsiätgn LL'oIiIt'nIii'tspolirvi-LuKpviLtion siCudvu. l),<? Li^oi'«Iij;uttßl8-LLeB!ii»un^ou iverdsu vom Mdtiizclmii Ilai'slall-InCo und nl»tzjv8tvinz»vlt. >.'iclü asi^o- stsimimltn ir.'i.'Iw»n?,lli sind xurüi'IiLllNviseu. Krüttts, dsrkdMigrls LarlLltsi» tr vrsrSw». vLgsüluis. Ligns Zsi-gfsbrik unc! ^sgsrlns. '« « MnvLrglkiedkäilllsi'ife. Die kecbaooge» venlen nur «cd be- dürüllcd «laxerelcbti» I«rtt »ukxestellt u«t «dgertempelt. tzilcdt «dgeetempeke Kectlnung^a »inck rurücicrmvelzea. Lesosgun^ »Iler »uk ÜL» keel-ZixunAL^vesen bllüLlicken ^nxeieLensisteol «owosil s>8 »»»vLrt» »ovie kestellung clcr tleimbüfgin Zurcti Le Lomptoi/« Lee 26 und Lautruerstrasse 37. lelepsion I. 157. VNttllsill. 7eleptxra ll. W. 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