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- «t - rm«rl«i tttr di« Frauenwelt. Vers««»' Eortse»«,,) -rtka»greun- dü»,e» fand«, a« and««, Morgen brtm GlattUtm, «tn todkraukr« Geburtstagskind. — — Neaen wechselte «It Sonneinchcin. Mond« u« Mond« aingr» dahin, doch als Erika da« Krankenlaaer verließ. war st« um Jahr« «»attrrt, sowohl körperlich G« gelsttg Doch für ihr« äußerliche» Veränderungen hatte sie nur ein wehe« Lächeln: ihr war»« gleich, ob sie für alt oder jung, hübsch oder häßlich galt. Kurze Zeit nach ihr« Genesung starb ihr Vater, der che aelsiig nie nahe gkstanden hatte. Obwohl sie sich nun im Velin unermeßlicher Reich- tdümer befand, brauchte sie sur sich doch wenig, aber desto mehr gab sie den Bedurs. tiaen und Armen. Wett und breit war ihre Mildthätlgtrit bekannt und nie ging ein Bittende» ohne Hilf« von ihrer Tbür. Man segnete sie und ihre milde Hand tau>e»diach. doch sie fand keine Befriedigung beim Geben, schauerte bei jedem SegeiiSwuniche im tiefsten Herzen zusammen und schlich wie eine «Sünderin beschämt davon, wenn sie irgendwo ihr» Mildtdätiakrit rühmen Härte. WaS wa, eS nur. da» wie ein Schicckaelpenst in ihrem Innern lebt» und den göttlichen Frieden, den ihr Herz io sehr ersehnte, nicht auikvmmen lieb, .Jene jammervoll unielige Stunde.' sagt« sie oft zu sich leibst, .jene Todesstunde der allgewaltigen Lieb« tobtet« auch alle anderen Befühle, sie raubte mtr die Rübe I Doch wieder schüttelte sie da« bereit« leicht ergrauend« Haupt, sie glaubte srldi» ihrem eigenen Worte nicht. So kam sie jetzt, die groben schönen Augen von Thränen feucht, das Gelangbuch in der Hand tragend, still daher Heute, am Charsreltag. hatte sie dem Worte Gotte« gelauscht, war geistig dem Leidenswege unsere« Heilands geiolgt und mit unter lein Kreuz getreten, hatte mit ihm gelitten, gerungen und — wie eine Erleucht ung war e« über sie gekommen — sie batte mit ihm — vergeben. .Vater, vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, wa« sie thun!' Dieses Wort war ihr wie ein zweiichneidigeS Schwert in die Seele gedrungen, hatte ihre Wunden um Bluten gebracht und mit diesem Blut ob ihr die Eikenntniß zu: .Vergieb auch )u. denn auch sie wußten nickt, was sie Dir thaten! Vergieb!' „Ja. vergieb,' sagte sie sich auf dem Heimweg, „nnnm den Fluch zurück, folge dem Beispiel des ewige» Erlöser«, indem Du vergiedst Denjenigen, die Dir «ehe thaten! Dann wird der Frieden Gölte« in Dein Herz kommen und Dein Leben wird ein friedliches, segensreiches weiden!' Au Hause anaelangt. erwartete schon ein« Menge armer Leute ihre Wohl- thaterin. Heute gab sie doppelt gern und dabei zog eine stille Befriedigung in ihr Herz, wie sie solche nie gekannt hatte, und machte ihre Seele so frei, so leicht Die Leute gingen mit Dankrsworten: es wurde still in dem geräumigen Flur Doch da kam noch ein blasses Weib in dürftiger Kleidung; ein abgetragenes schwarzes Kleid umschloß ihre kleine, schlanke Gestalt Das entblößte Haupt zeigt« dunkli«. alattgriö nd ein Gesicht, schattenhaft blei. der Form, schön, wi« Raphael t it l«Iirr. wohitltngender Stimme brachte sie ihr Anlieg«,, vor Ihr Ga«t« sei krank, mehr geistig denn körperlich; er sei seit Langem ohne Stellung und Niemand gebe ihm Arbeit. d«m wegen Diebstahl« Verdäch tigten. Sie wrint und vergräbt da« rbränen- seuchte Gesicht in den zitternden Händen „Wenn Sie wüßten, gnädiges Fiäulein. wie »reu, wie goldtreu er ist; er hat Niemand um eine» Heller betrogen, doch der Verdacht, der furchtbare Verdacht! Ach. er hat muthtg um unser tägliches Brot gekämpft, doch ummnst! Nie — nie hat er gemurrt, aber nun. o liebe«, gnädiges Fräulein, fürchte ich für seinen Verstand. Bo, einigen Wochen er krankte unser kleinstes Töchte,lei». ietn Lieb ling. und als sie aus der Bahie lag und ich mein Haupt an seine Schulter lehnen wollte, um meine» Schmerz an seiner treuen Brust au«»uwei»eu. da stieb er mich von sich. er. der ionst die Liebe und Milde selbst war. und sprach mit schwankender Stimme: .ES ist der Fluch, Luzi, der Fluch, welcher uns versolgt!' iSchluh iola,., » Line ernste Frag«. E« steht ein holdes, junge« Sind Am offnen Fensierlein. Goldlocken Hot », sein Auge lacht Wie Frühlingssonnenschein. Ringsum, da liegt der Schnee so dicht. Kalt weht die Luft um's HauS, Die Kleine streut mit starrer Hand Brotkrümchen flink hinan«. Von allen Seiten fliegen sie Nicht minder flink herbei Die Meisen, Amseln, 's Taubenvolk, Der Spatz ist auch so frei. Und hurtig geht cs d rüber her, Sie wissen gut, wie s Atzauch, Die kleinen Krumen spesten sie. Die großen ober auch. Blondkövschen sieht beseligt zu Und lacht in Heller Lust, DaS warme Herz klopft überlaut In seiner jungen Brust. Und noch ein Stückchen bricht e« ab. 's schmeckt ihnen gar zu gut, Dabei vergisst es selber ganz, Wie weh sein Hunger thut. Ick falle meine Hände still, Und meine Seele fleht Zu Gott für Dich, Du Maienkind. In brünstigem Gebet; Und heimlich zieht mir durch das Herz Ein tiefes, bittres Weh, Ein ernstes Fragen, wenn ich Dich Bet Deinen Vöglein seh'; Du theilst mit ihnen, holdes Kind, So gern Dein täglich Brot Doch ob die Menschen Gleiches thun, Wenn Tu einmal ui Noth? Ni-r. VtltliMk ?t!I««t s)I, Erschein» tAglich H«.»« Freitag, den 4. April. Marianne Wildenberg. Roman von Hans Kurilen s Fortsetzung 1 (Nachdruck verboten ) Wer ihr das noch vor Monaten gesagt, daß ihre frohesten Slunden die sein wurden, me sie in den nach ihren Begrisscn armseligen Wohnungen schlichter Leute verbrachte Und doch war cs so. Denn in diesen Stunden trat ihr persönliches Geschick in den Huste»- grund. Sie vergaß ihr eigenes Leid und die geheime Qual, die sic in ihren clcganien, aber einsamen Raumen ruhelos hin und her trieb, über der Sorge für Aitderc. E», Gefühl der Dankbarkeit a— - .. . v beglücken zu können, erst Häuschens emporstieg und „ so eilten ihre Gedanken voraus zu den Kiemen, die sie hier anlresseu mußte. Es war aber auch so traulich und beglückend, zu sehen, wie es in den Kinderaugen aufleuchiele, wie sich so und so viele Aermchen, oft uni recht schwarzen Fmgerchen, ihr er- wartungsvoll entgegenslrecktcn, wenn sie unvermulhct eintrat Hatte sie van» aus dein besten Stuhl des Zimmers, den ihr die Hausfrau mit sreundlicher Aufforderung entgegen schob und vorerst nochmals mit der Schürze gesäubert, Platz genommen, so ging es an ein lustiges Fragen und Ausvacken. Von Neugier und zitternder Erwartung erweiterie Kinderouacn hingen an den Tüten und Packele», die Marianne, mit den Kleinen dabc bald ernst, bald heiter plaudernd, enthüllte. Ohne Ungeduld und Ermüdung zu zeigen, hörte sie auch den Müttern zu. die äußerst umständlich von allen möglichen Kinderkrank heiten und häuslichen Sorgen erzählten. In diesen Stunden beherrschte sie nur das beglückende Bewußtsein, daß sie Anderen, und waren cs auch nur solch' kleine, werdende Menschlein, etwas sein konnte, daß ihr Leben nicht ganz nutzlos war. Die Hoffnung, daß Arbeit ihr die Erinnerung an die vergangenen Sommertagc nehmen sollte, erwies sich als trügerisch. Die einzelnen frohen Stunden waren wie Licht- blicke in ihrem jetzigen Dasein. Die innere Unruhe, dieses Gemisch von Reue. Sehnsucht. Scham und Stolz peinigte sie unaufhörlich. Günthers Bild verfolgte und begleitete sic stetig, und sein Antlitz erschien ihr meist so stolz und erzürnt, wie sie es damals unter den hohen Waldbäumen gesehen. Diele selige, unselige Stunde! Daß sie die Erinnerung daran nicht losznwcrden vermochte und datz ihr diese Erinnerung trotz aller Qual ein Gestik,! der heißesten Sehnsucht schasste, das sic sasi ängstigle und beste» sic sich noch immer schämte. So viel sie sich auch gegen die Erkcnnttiiß sträubte, cs war dennoch dasselbe zitternde, bange, süße Gefühl, wie cs damals im Walde über sie gekommen, und das sic dazu getrieben hatte, Günthers Ruß zu erwidern. Ein Brief Sapphos, der unter Anderem meldete, daß Günther wohlbehalten in Rom angekomiiieii sei und so dankbar froh und befriedigt geschrieben habe, daß Sappho sich aller Sorge uni den Bruder entledigt fühlte, rüttelte alle Qual und alles Glück ihrer Liebe in Marianne emsor. So froh sie einerseits war. den Geliebten in Verhältnisse versetzt zu wissen, die ihn voll befriedigten, so wähnte sie sich doch andererseits von ihm vergessen Und die stolze Frau weinte . . . weinte heiße Thränen, ohne eigentlich zu wissen, welchem Gefühl diese Thränen entsprangen, verletztem Stolze oder . . . sehnsüchtiger Liebe. Sic kannte, so rastlos, säst fieberhaft thätig sie sich zeigte, doch stundeirlang dasitzcn und träume», cunas. was ihr früher fremd gewesen war sie suhlte selbst, cs war e:n krankhafter Zustand, aber sie war machtlos, dagegen anzukäinvsen. Sie verstand sich selbil mäht mehr und fürchtete sich fast vor dem eigenen Denken und Fühlen. Wirklich« Freude gewährten ihr die Briese Elses, die eine unendliche Dankbarkeit. Befriedigung und Schafsenssreudigkcit ausströmten. Ja, das Leben, das Else jetzt führte, war des Lebens Werth. Wie Sonnenschein fiel es ui Mariannens Seele, wenn sie die mit der zierlichen Handsckriit bedeckten Bogen der suiigen Malerin durchlas. Wer dem stillen, scheuen Mädchen diese Begeisterungssähiqkeit. diese Ausdauer zugc- traut hatte! Und wie zart und scheu aus Allem die Verehrung für den bewunderten Lehrer hervortrat! Marianne mußte unwillkürlich lächeln. Das klang fast nach andächtiger, ehr- sürchtiger Schwärmerei: „Er, der Herrlichste von Allen." Die junge Frau seufzte: „Wer sich so skrupellos seinen Gefühlen hinzugeben vermöchte!" Eines Tages saß Marianne im Erker ihres Boudoirs und blätterte verschiedene Zeitschriften durch. Das Gemach lag zu ebener Erde und hatte den Blick auf die stille. 2um UmTUZf! 6ar«lta«»ataii«k«i» NO om 125 cm l35 cm 150 am 200 am 225 am so kl a» kt. «o k k 70 kl. iso Ai-7'i.7«^W7' I ortlKpvoatanzroa, 8t,rngonäiirok nmssor 4 am, >2 klnUO, 3 — dt» O.SO LIK Ta«;«k»r«I1iie»va^rteI»1i»a>;, »losswxrolieu, ausriebbar bis 1.25 m 1.45 m 2.50 m aokk 70 kl I.8a M. «oaoltva kaar 20, 2», 40, 4» kk. kaar SO kk. Vanllaoalialt«^ ... kaar SO kk troo>«aw»»l»n?«o mitkallstad 2S kl S»lLttdi-«tt«r mit kariik 3.— Atz. ^«rmolplSttdrotlvr mit Lerux I Atz. Oae4o»>»I»«l«l»t«i» SO, 7S kt I SO Atz. TroppOwalMGI« O — LIK I «tlEN» 7.—, IO — Atz. OLU>«»t»eI»« Vvleorattoasläeliep, Vaneo, I*or- »«IIsuiM»»^«» tt> grosser stusrrabl. Naovdtlsvli« . . . S SO, 8 -, 8. - bis 2S. Atz. Ilaanapoldoltvil 4 — bis IS — Atz. l tglarronHodräudv . I SO, 3 — bis 12.— Atz. Haooratlrrvde S SO, O —, O SO Atz. Ilaoder 2.7S Atz. I»«ne«I« O SO, I —, S SO. O — Atz. lionnol«; O SO, I —, S SO Atz. Nancktooddatter O SO, I —, 3 — Air Hlöbvl in Iten»s;o-IIl«»Ir: D1»«4» S-. » SO, «.- LN »iind« IO.SO, IO.SO LN 8<iiklv 3.SO, O.S», 8.— LN II«od«r 2.2S, 3.—LN 7.SO LN 81ii>ii«ntt»eli . 7.SO LN ISISdel in Lt^do r Naoden O SO LN 7.7S LN 8er,1rtt»rd IO — LN Llwmorsolumivtz. HVnnrldtlcker I.— LN 4«. kreitor Eolärabmen 3.— LN «Io. OolssonNläo 12.SO LN «Io. mach liakmen, Ltadlsticb .... 12.SO LN. II«u»»e8«o . . I.—, I.2S, 3.— LN HVan,Hellen 0.2S, O.SO, I—, 3.- LN Iltspdnnlen O.SS, 0.7S, I.—, I SO, 3.—, 8.—, O.— LN Stedeltlsed« 2.7S bis 2».- LN Filedetneevlee» 4 —, 7.SO bis 20 — LIK Kaen»teevoe»e<7er O.SO LN lLilz,pI>k«rvi» und 8te»tovii .... 0.2S bis O S« LN Splezzel O.SO, 4.SO LN lNqtoltltadliniieiitöpke, Vasen . O SO bis IO — LN Vinpelo I.8S dis 20 — LN Hängelampe» 2.7S bi» SO.— LN II eederadren 2.2S, 2.SO LN Vdrea, AiclrelxobLuss I.2S, 3.— LIK. VNo StVWVMLIM, o MI,Ltt«r,tr.„ l° llie MI« mit ÜLtrLxrsissrt: aparte Auster sonst 2.00 LI., .setrt Lleter mcbrisrbix sonst 2--t) jotiii Lloter Esebvarz iwck lribiss. sonst 2.')0 LI jetzt Aster tür (.'ravuttcv, 8ellnrrsn. kowpaämirs » 8al»on-Fleudelteu doudurreaLlo» dlllig k knsellllri' 8eille»Iis«i8 8viker1L Lo.» Lavadl'a Dor»rl»«ea-I^lla»ter gegen »ütinepsugen. lisple llsiit an den Fersen u. Fußsohlen. In Rollen ä 75 Pf. ln den Apotheken zu haben. Hauptdepot: Dresden, Mobrenapotheke. Postvechandt. Man achte aus Schutzmarke -Hühnerkopf". Bcstandtheilc: 2 Theile Kautschuk, 1 Theil Harz, 1 Theil Orl, 1 Theil Salictzlsäure. «» »l»» ol»Q« »«. ss»sW»riss»»> ». a»« »»tt »» »rtdlU»» ^Vlesdaäenei- Kockdnunnen Vr»»». »»»oo»». — v» »n. Lr>»u». »a. airsllt a»r«» a»» a»tl. v,r»««a l»aa sor>. >7.»0 »a m.) Nr»»»»-0»ot«r, Lardolstlvllarvi für Dekoration, Damcn-Kon- fektion re. w. geschmackvoll an- gescitigt u. Stoffe aller Art w. sauber ausgezackt MarschaN- straste 44. ». r.