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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902020501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902020501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-05
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Monat
1902-02
-
Jahr
1902
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»Ideststck «kt kw»e« vor»»« destckledenr Aeußennigrn de« Vor» «dn«, «nd «eint. au« deren AuSsuhmnae« »ntnedmen zu dürfe«, daß »I» Wob»unaSqeld,utchuß-Voklog« mit etntaen Abändewnaen doch Aussicht aus Annahme habe. «Rute: Stein. nein!) Der Her» Minister nimmt dann die Beamten «egen die wider sie er» hodenen Angriffe in Schutz und demerti zum Schluß: In Bei» aut da« finanzielle Berbctttuttz zum Reiche könne er erklären, da die Regierung die bindende Zulage vom Reichskanzler bade, da, Maßrrgeiu ergitsten werden 'allen, die eine Verbesserung der sinonziellen Beziehungen zwischen Reich und Bundesstaaten zur Holge baden wnroen. Worin diele Maßnahmen belieben tollen, könne er nicht wissen, er glaube aber, dag der Herr Reichskanzler in nicht all,u ferner Zeit entiprechende Vorlagen dein Bundes» raide zugedeu lassrn weide. — Geh. Kominerzienratb HuItz > ck » Dresden meint, an r>ne vollständige Adiel»ulng der WobnungS- geld,»'chüsse könne man nickt denken, man möge aber Abstriche vcunedmen. Eine prozentuale Erhöhung der iLinkommenktruer 'ei idm lymparhiich« als eine BeunögenSiicuer. — Geh. Kommcrzien- ra k Hemprl-Ohom veriritt dieieide Anffckn. — Obcrdüraer- meiiter Dr. Beck-Chemnitz piUchlet in der Hauvtiache den Airs- südrungen ijleorgi'S bei. nur nickt der. daß ei» Konimnnalab.iaben» «he«etz ein unerlänliches Korrelat zum Slaaiseitttoinmeniieuer» cvrietz lei. Die grotlrn Gemeinden bürten keinerlei Brdurtniß ge- ludli zu einer Adarrnzuna de« Lieuergrbleis »wi'chen Staat und Gemeinde. Er bitte die Regierung, doch noch einmal genau zu erwägen, ob eS nicht besser wäie, dem vreukiiche» Vorbildc zu folgen und genaue stalistilche Criievunge» anzuttellen. um die groxe Tragweite der Belttminunge» zu ermessen und da,nach nickr an eine partielle Regelung des Gemrinbetteuerwe'rns zu geben, ir-nbern in einer orgnnnchen. alle Punlie lkgelnden Weite. Ter Benckienioner der Depuialion v. Wächter reiemt nunmrbr über Kap. 27 und 28 des StaaishauohailselatS und beantragt, die Kammer wolle in Neberrinlriminung mri der Zweiten Kamme, beschlichen, bei Kap. 27. auf den SkaalStassrn ruhende Iah>eS- reiiien, nach der Bo,Inge die Ausgaben mit-107113 Mk zu be willigen; bet Kap. 28. Avlv'uiig der dem Dvinäiieii-Etat nicht an- gekorigen Sailen, lowie Abkindungszablungeii bei Rechtsnrritrg- keilen. nach der Vorlage die Ausgaben mit sittOOMk. zu bewilligen. - Dem Anträge wird einstimmig odnc Debatte cnliproche». — Nächste Sitzung morgen Mittag 12 Uvr. Tie Zweite Kammer, die ilirc 36. öffentliche Sitzung abhielt, nolinr vor Eintritt in die Tagesordnung eine Anzeige des Aba. Horsi-Mulda entgegen, dasi er nicht mehr daS Amt emeS erste» Schriftführers rn der Fmanzdeputation dt innchabe. sondern in Folge der Erkrankung der Vorsitzenden zum stellver tretenden Vorsitzenden der Deputation gewählt worden sei. AIS ersten und zweiten Schriftführer habe man die Abgg. Kluge und Nentsch gewählt. — Ten ersten Punkt der Tagesordnung bildete die Schlußoerathung über den schriftlichen Bcncht dec Be'chwerde- und PetitionS-Teputation über die Beschwerde Arthur Tümlcr's ni Schwepnitz, der gegen die Errichtung einer Glashütte in seiner Nachbarschaft Widerspruch erhoben hat. da er glaubt, daß ihm durch Rauch- und Ruhbelästigung und Verunreinigung der Lust seine Gartenanlage geschädigt werde. Rach einigen ausklären- Len Bemerkungen des Abg. Kockel-Crostwitz trat die Kammer dem Anträge der Deputation bez. des Berichterstatters Abg. schlag bei und liest die Beschwerde einstimmig auf sich beruhen. Ten zweiten Gegenstand der Verhandlung bildete die Schuiß- derathung über den schriftlichen Bericht der ersten Abtheil ing, des Abg. Rollsuß erhobenen Protestes diese Mahls für gillig er klären. Autzer dem Berichterstatter nahm nur Herr Staats- Minister v. Metzsch das Wort, um zu erklären, dal-, die Negier» nng völlig aus den, Standpunkte der Deputation siehe; falls ober die Kammer in anderem Sinne entscheiden sollte, würbe sie die Koisteauenzen ziehen und eine andcrweitc Wahl onberaiiinen. Ein- ttimmia beschloh man hieraus gemäß dem Anträge der Abtheilung. — Nächste Sitzung heute Vormittag 10 Uhr. — Ter sächsiiche Eisenbahn rat h trat gestern im Generaldireklionsgebüude. Wienrrürahe. zu testier 43. Sitzung z»- wmmen. Unter Vorsitz des Herrn Generalvirckiors v. Kirchbach wurde über folgende Gegenstände verhandelt. Ter Encirvahnrath nahm zunäckm Milldeilmigen entgegrn über Beschlüsse der letzien Geiirrnlkonrereuz der deutschen Eiiendahne». die die Tarifirnng ber'ch ebener Artikel beirasen. In der zur Bcratdung trebende» Hinge, ob landwtrtbschattlichr Maschinen und Geräthe aus Svezial- wn» I nach Sveziairarif Ul zu verletzen seien, wrack sich der stveiibalmiath in Uebereinstimmung mit dem Vostchlage der «'teneroldirekrion gegen eine Stimme gegen die Frachkeriiiätzigiing aus. Bezüglich der Taristrung von DruckauS'chng- und Couvert- Papier äußerte sich der Eiirnbahnralh mit Mehrheit baliin. daß dirw Poprerwiten nicht unter den TaritbcgrM „Packvapter" und daher nicht in den Sveffattarff 1 gehörten. Beim Artikel .MaiS- stengelmehl" waren die Meinungen auch unter den Vertretern der Landwiriinchail über Wenh und Zweckmäßigkeit der beantragten Tetnrifirung iedr getheilt. Schließlich stimmte man aber der Aus nahme des Artikels in den Sveziatlarii lil unter Anerlennung der Dringlichkeit des Antrages zu. emvfahi aber die tarrrarüche Be nennung .Mais st r o d meht". — Hieraus er folgte eine Bewrechung des Sommenahrplanes. woran sich zahlreiche Wüniche über E><en- bahnverbrndungen aiischlvssen. Nach Schluß der Sitzung fand ein gemeinsames Essen auf dem Haupibnhnhöle statt. — Gewrrbeverein. Tic vorgestrige Vortragsversamm- Iiwg wurde von dem Vorsitzenden, Herrn Stadtroth O. B. Fried- nch, mit einem empfehlenden Hinweis auf die vom 8. bis 12. März d. I. im städtischen Ausstellunasvalaste stattsindende 2. Wanderausstellung der „Freien Vereinigung deutscher Installateure" eröffnet, zu deren Beschickung er die Pereinsmitglieder onffordertc. Die geplante Ausstellung wird sich auf alle den Zwecken der Beleuchtung, Heizung, Wasscr- «usührung und Krott dienende Installationen erstrecken und er- weut sich bekanntlich des Ehrenpräsidiums des Dresdner Stadt oberhauptes, deS Herrn Geh. Finanzraths Oberbürgermeisters Beutler. — Ten ersten Vortrag des Abends, der nach alter Ge- vslogenheit sich aus dem Gebiete der Technik bewegte, hielt Herr Ingenieur Mehl über das Thema: „Zur Verminderung der Rauch- und R u ß bc l ä st iau » a ". Wenn man deS Ocfteren onzunehmen geneigt ist, daß die leidige Ruß- und Rauchvlagc iu den Großstädten lediglich den industriellen Großbetrieben mit ihren riesigen Feueningsonlagen zuzuschreiben sei, so ist dies »ach Meinung des Vortragenden eine irrige Auffassung; denn »eryältnißmäßlg trügen die zumeist von geschulten Heizern be dienten Großscuerungsbetriebe weit weniger die Schuld an den beregten Uebelsländcn, als vielwebr die oft recht verständnißlos nnlaaen, und beinahe ebenso viel, nämlich >00000 Tonnen, in den Stuben- und Küchcnöicn verfeuert worden. Eine überaus wichtige Vorbedingung für das allmähliche Abnchmcn der Rauch- und Ruhbelästigung sei daher eine vernünftige Bedienung der Kleinseuerungen im Privathaushaltc. Nachdem Redner die theoretischen Gründe für seine Behauptungen in überzeugender Weise dargelegt hatte, faßte er die praktischen Anforderungen an cmc möglichst rauch- und rußlose Hcizungsart dahin zusammen, daß beim Nachlegen von Kohlen in gctvölmlichcn Stuben- und Küchenösen die brennenden bez. Mhenven Kohlen stets erst nach hinten zu geschoben werden miißtcn. während die neuen Kohlen vornan neben snicht auf) die brennenden zu legen wären, und daß bei Oefen mit Schüttvorrichtung daS Brennen stets von oben nach unten, nicht umgekehrt, zu erfolgen habe. Dadurch werde auch noch der andere Bortheil erreicht, daß man an Heizmaterial wesentlich spare, da die im ersten Brenn stadium der Kohle sich bildenden stark rußenden und rauchenden KohlenoDdaose aus ihrem Wege über de- reit»— brennende Kohlen völlig verbrannt und werde» bewahrten, so seien die» alle» Aeutzenmgen eine» daiekn« erbauenden BenvetdiguiiaSkampieS. Radruagsioraen hätten die Pflanzen weniger zu fürchten al» Menick und Td'er. da dir Houvln-drttoffe der Pflanzenwelt tKoblenstoff. Sauerstoff, Wasser stoff. Stickstoff. Kirsetzäure. Ecken. Ammoniak, Bdosvholsäure und Schwefel) in der Natur IM Ukberflusse voibaiiden seien. Dagegen dätten tue meisten Pflanzen harte Kämpfe zu bestehen gegenüber den Angriffen von Inletten. Bakterien. Pilzen. Schling- und Schmaiotzeivilanzen, iowie auch gegen klimatische und Witterung«» «nslüss«. Eine Pflanzenott verdränge und ersticke nicht leiten die andere. So würden de»p>eisweüe die aus Schuitolätzen oder Brochsrldei» zunächst sich ansirdelnden Unkiautpflaiizen tBillen- kraut. Hirtentäschel, Erdrauch. Vogelknölecich u. s w ) alsbaid verdrängt von tieirrwurzelnven Grasarten; diele wiederum müßten wäter den sie beichailenden und erstickenden Slräuchern weichen, und diele endlich müßten zu Grunde gehen im Kanivfe mit den sich noch höher erhrbrndr» und kraitvolleren Riesen der Pflanzenwelt, den Bäume», die — wo man nur den Daietnstampi der Pflanzen siel und ungehindert vor sich gehen laste — zu guierletzt allrnihalben daS Erdreich waldattlg üderklerben würde». tri das Leben der Pflanze er» beitändiger Kampf. Dteie Tbatsache iei aber nicht zu beklagen; denn genau w wie bei Meirich und Thier, »ei der DaiernSkompf die unerläßliche Bedingung tür eine ge'unde Vor- wärtSentwickelung und Vervollkommnung. Nur der Kamps schütze vor Schlaffheit, vor Trägheit, vor Degeneration , er allein morde daü Leben erir lebensweuh — Beide» Redner» ward tank« und warmer Beifall grzollr. Für nächsren Montag slrhk ein Etzveri- mentatvolttag des Herrn Dr. Meißner über: .Die aravhvchen Könne" aui der Tagesordnung: am 12. Februar soll der letzte biesiädriae Fanriltenabend des Gewerdrvereins avgehallrn werden. — Für seinen verstorbenen ersten Vorsitzenden. Herrn Ernst v. Weber, veranstaltet der ^Internationale Verein zur Bekämpfung der wlssenschafllichcn Thicrsoltcr nächsten Sonutag, Mittags 12 Uhr. im Laolc des „Musenhauses" eine Gedächt- nißfeier. - Mit der Bitte um Wiedergabe erhalten wir folgende Zu- schritt: „Zu der in Ar. 20 des „Dresdner Journals" enthaltenen Zuschrift über die Di c >i st c i n r i ch t u u g der sächsischen Sta a töso rst c» ist noch Joigenoes zu bemerken. Das sort- aesetztc Bestreben an leitender Stelle, den schriftlichen Drcnstvcr- kehr mehr und mehr zu vereinfache», ohne aber bisher einen nenncnswcrthen Erfolg erzielt zu haben, die beabsichtigte Neu- foruiirung eines Forsibezirkes. was in Anbetracht der erstrebten Neuorganisirung als einem Schritt nach rückwärts gleich zu er achten wäre, sind nur Folgeerscheinungen, welche gerade in den Mängeln eines in Sachsen bestehenden, jetzt fast von ollen deutschen Staaten verlassenen Verwaltungssystems, dos mehr und mehr in Bureaukratrsmus ouszuarten droht, begründet sind. Diese» System vermochte sich in Sachsen lediglich deshalb so lange zu halten und konnte irrtümlicherweise als ein sich be währendes gellen, weil man übersah, daß es mit der Rentabilitäts- ttage kaum m Verbindung zu bringen ist. sondern die Rentabilität der sächsischen Staatssorstcn vielmehr eine Folge der hochentwickel, teu Industrie Sachsens und der hier langjährig bestehenden muster- giltigen Fortteinrichtung ist, eines Instituts, lme es ähnlich in kcincin anderen Lande besteht und weit über Sachsens Grenzen hinaus vorbildlich geworden ist. Die in der eingesandten Druck- schrist enthaltenen Vorschläge zur Neuregelung der sächsischen Tiensteinrichtung, welche imEiiwerständnitz mit der großen Mehr zahl der sächsischen Oberförster gemacht wurden, involrnren neben einer Erweiterung der Befugnisse der Verwaltungs-Beamtcn eine Verminderung der höheren Dienststellen. Schon letzterer Um stand ließ es daher wohl unthunlich erscheinen, den empfohlenen Dienstweg für diese Vorschläge zu wählen. Nach reiflicher Er wägung und langem Zögern hatte man sich dahin geeinigt, daß der ungewöhnliche Weg, durch Veröffentlichung die Sache anzubabnen. leider nicht zu umgehen war. Aus diesem rein formellen Grunde mag ein kleiner Theil der Oberförster an dem Vorgehen sich nicht betyeiligt haben, während sachlich wohl bei der Gcsammtheit der sächsischen Oberförster kaum eru Bedenken Vorgelegen haben bürste, namentlich auch in Bezug aus die Wahl des nicht un günstigen Zeitpunktes. Unzweckelhaft würde durch Einsüdrung der verraten Neuorganisation nach den in der Druckschrift äusge- stellten Gesichtspunkten «sine wesentliche Erleichterung und Ver- eirttachung der gcsammten dienstlichen Geschäftsführung und wahr- schcinlich auch eine Vcrbilliaung gegenüber dem bisherigen com- plicirten und kostspieligen Verwaltungsapparate erreicht werden, welches einen wesentlichen Schritt nach vorwärts bedeuten und in Anbetracht der damit verbundenen erböhten Beniisfrcudigkeit nur zum Wähle des Waldes und der Allgemeinheit gereichen würde." — Ter übliche Sängertag deS Obererzgebiroi- schen Gausängerbunbes wurde am Svimtag unter «abl- reicher Bctheiligung von Abgeordneten und Sängen« im Roth- baussaale zu Schwarzenberg abgehalten. Herr Schuldirektor Walther aus Schlettau eröfinete als derzeitiger erster Leiter des Bundes den Sängertag durch eine Ansprache. Der Bund zählt zur Zeit in 35 Orten 48 Männergesangvereine, die 1205 aktive Mitglieder ausweisen, d. i. ein Zuwachs von 65 gegenüber dem Voriahre. Als nächste Feststadt für den Obercrzgcbirgischen Sängerbund im Jahre 1903 wurde Buchholz ausersehen. — Tie sogenannte „geschlossene Zeit beginnt am Montag nach dem Sonntag Lätare, in d'.esem Jahre also mit dem lO. März. Von diesem Tage an bis zu und mit dem ersten Ostersciertage ist sowohl die Abhaltung önentlicher Tanzbelustig, ungen. wie die Veranstaltung von Prioatbällen, auch wenn diele in Privathäusern oder in Lokalen geschlossener Gesellschaften av- gehaltcn werden, verboten. — Tagesoriuning der Zweiten Kammer. Mittwoch, den 8. sikebruar, PormittacS t« Ubr: Allaemcine Vorbe atknma über den Ent wurf eine» Ge'ebes über vie Zwanaserzcehung Minderjähriger. r«ffe«fteschlchte. der Wärmeerzeugung dienstbar gemacht wurven, während sic andernfalls nutzlos in den Sckornttein gingen. — Im Haupt- vottrage Wrack Herr Apotheker Liedich über: „Daseins kämpfe im Pflanzenreiche". Der Kampf ums Dasein sei keineswegs auf Mensch und Thter beschräult, tondern trete min desten» in derselben Ausdehnuna und in gleicher Rücksichtslosigkeit bet der scheinbar io friedlichen Wett der Pflanzen zu Tage. Wenn die Awergkie'er de» Norden» ihre Existenz gegen Wind. Schnee und Kälte mühiom vettdeidige. wenn die aut steinigem Boden aufgrgangenen Pstanzenletme ihre Wurzeln tief und immer tieter -in das hart» Erdreich zwänaren. wenn gewisse Pflanzen (Eacreen. Disteln und dergleichen- ihre Blätter oder Fruchtkapseln durch Stacheln und Bornen vor der Bermchtong durch Thiere schützten, wem» andere druck chre giftigen Säfte sich vor dem Aufgesresien- Ler Notenwechsel zwischen dem Haag und London. "Haag. Die Mittlieilungdcrniederländi scher. Regier» ng an England betont zunächst die außergewöhnliche Lage, in der sich die Buren befinden: dteie seien von der Welt abgrichnitten. und den europäischen Delegirten iei eS unmöglich, mit den Burengencraten in Verbindung zu treten; ihre vom März l9M datirlen Bcgtaubigungsichreibcn seien zu eng gefaßt. So ergebe sich die Frage, ov ein neutraler Siaat nicht erfolgreich teure guten Dienste anbie eii könnte, wenn er sich darauf beicdränle. die Vcrtrauenüvrrionrn beider Parteien mit einander in Berührung zu bringen. Tic niederländische Regierung ettcheiiic dazu aus- ersehen, wichen Dienst de» sich in Holland auihollenden Buien- drlrgttten zu erwccien. sic könnte dieicn vor'chiagen, sich nach Süd afrika zu begeben, um sich mit den dortigen Burriiführem in's Einvernebmen zu letzen und mit weitgehenden Vollmachten, auf Grund deren der Awchluß Vvn Frirvcnsvrrhandtungen möglich lei, wieder zurückzukehren. Wenn diese clnvcrstan-eii seien, jo müsse ihnen freies Geleit zugemgt und die Möglichkeit geboten werden, sich mittels Chiffre,chlüsiels mit den Burrnsührrm in Südafrika telegraphisch in Verbindung zu letzen, um einen Zu- sammcnkunflSorl mit ihnen vereinbaren zu können. "Haag. Die Antwort der engirschen Regier ung an die niederlänviiche zollt den menschensreunblichrn Beweg gründen deS nicberländiichei, Anerbietens, welches sie ohne Er mächtigung der Vmenvelegitten dezw der Burrnsuhrer gemacht. Anerkennung, hält icboch den Entschluß aufrecht, keine Intervention einer fremden Macht anzunehmen. Die Burendelegirien könnten, wenn sie wollten, »reies Geleit erbitten, die engltiche Regierung werde die Entscheidung darüber ,e nach Inhalt und Begründung eine» solchen Gesuchs treffen. S«e sehe nicht, daß die Delegirten noch irgend welchen Einfluß auf die Burenvertreter m Afrika haben, meine vielmehr, daß die Regierungsgewalt in den Händen Srejn'» und Schalt Burgher's liege. Dann sei aber das schnellste und wirksamste Mittel, zu einem Uederrinkommen zu gelangen, sich in direkten Verkehr mit den Bureusührern in Attika und mit Kirchen« zu setzen, weich« schon Beseht erhalten bade, jeden Vor» »chlag. der gemacht würde, sofort nach London zu berichten. Wenn dt« Burrnsühr« untrrdandeln wollten, um den Krieg zu beendigen, >o mußten, entschied die engli'ch« Regierung, die Verhandlungen in Afrika ftaufinden. nickt in Europa. Die vorgeichlagene Reffe der Drtrgttren würde nni»drsten» brrt Monate dauern, wodurch die Feindlmtaketle» uunöihig verlängert würden. Deutsche« Reich. Der preußische Landwirthschast tz- minister von Podbieltzki hat am Montag un Landeei,k>uun»u-»1ollegiüm «ine Rede über die Noih der Landwirthschaft gehalten, in der er sagte: »Zuerst, glaube ich, wird e« nothig sein, onzuerkennen, daß an gewissen Punkten, wo die Verhältnisse so außerordentlich schlecht liegen nch der Landwirthichastsbetrreb nicht mehr lohnt. Ich kalte e; für ein Lügen in ine Taschen, wenn man den Leuten noch die Hoffnung läßt, sie könnten aus einem Boden 8. Klasse »och etlva^ herausschlaaen. Ich uegire da«. Ich meine, je offener und freier wir oaS aussprechen, desto mehr werden uns diese Leute auch in Zukunft Dank nnssen. Es ist auch nicht möglich — darüber hin und werde ich ja angegriffen werden - , daß im Westen noch die schlechten Lohnhecken zu hatten leien. Wir müssen vielmehr darnach trachten, aus diesen irrationalen Betriebe! bessere Anlagen zu gestalten. Wir tonnen keine Lohnheckeu er holten, wo der Bauer erst obbaul, dann Vieh weiden lassen und un Herbst noch einmal als Ackerkrume benutzen. Ich will hie, nicht gerade von Raubbau reden; ober dieser Betrieb st« doch wahrltch nicht geeignet, den Leute» «raend eine. Hoinmng aus Nutzen zu lassen. Ich muß zugevcn, daß durch solche Aussprache unter llmsländen eine gewisse Schädigung der Besitzer statlfindeu kann. Ebenso liegt es «m rasten unseres Vaterlandes Ja, selbst bis in die Mark Brandenburg hincw haben wir sogenannte Om, ländereien, Landstriche und Ackerflächen, aus denen früher Wald gestanden hat. der aus Noch abachotzt und dann mit Rogg-n und Kartoffeln bebaut worden ist. Das bischen Krott ist da natürlich 'raus und der Mann muß sich quälen. Tos ist ii- rationell. Solche Flächen sind nur bestimmt, Holz zu tragen Je eher wir diese falsche Acker-Kultur in Forst-Kultur übersükrcil, je eher thun wir einen guten Schritt zur Gesundung unserer Ver hältnisse m der Landwcrlhjchast. In allen diesen Dingen, meine ich, dürfen wir uns ja nicht scheuen, ganz offen Farbe zu be kennen und zu sagen: „Dos geht so nicht mehr weiter!" Das st unmer bester, als wenn man sich was vorlügt. Unter solchen Umständen — und damit konimc ich auf den Zolltarif - können wir cs auch mit einer neuen Zollvorlage nicht dcchin bringen, ans diesen Böden gute Erträge zu ziehen. Ich must es mir hier versagen, näher daraus eiuzugchen. Aber ich möchte heroorhcbeu, daß memer Auffassung nach nur uns täuschen, wenn wir glauben, daß der Zoll uns auf die Dauer hält. Der Zoll kann uns nur oügeublicklich einen Damm ausrichten Hellen; im Grunde genommen ober kommt cs darauf an. daß wir dahinter diejenige» Dinge und Maßregeln ausvauen, mit denen wir wieder zur Gesundung der Verhältnisse kommen. Daher betrachte >6; auch diesen Holl nicht als etwas Ewiges, sondern als etwa-. Vorübergehendes. Den vergangenen Perioden möchte ich e- zum Vorwurf machet: lin der Zucker- und Spiritus-Jndustri' kommt es zum Ausdruck), daß man in dem Moment, wo das Ge setz gemacht war. aushörte, weiterzuarbciten. Dian dachte immer nur: „Gott sei Dank, datz tmr's unter Dach und Jach haben' Wir müssen Hand anlegen, wenn der Zoll dann da ist. wir muffen Vorkehrungen treffen, um rattvnclle und gute Betriebe durckzuführen. Und hier wachte sch nun Ihre Äufmerk>amke>: aus mc Schaffung guter Verkehrswege lenken. lBravo!) Wcbt allein aus Chausseen, sondern auf 2llles, was zur Entwickelung des Verkehrs beitrage:« kann. Wenn Sie näher Zusehen, werden Sie finden, daß ein Gut an einer Eisenbahn günstiger verwaltet werden kann, als eines 5, 6 Kilometer entfernt. Ich habe noch nie gesehen, daß die Kultur im Dreck spazieren geht! Sie geht nur an den guten Straßen und Verkehrswegen entlang! Molkereien thaten manchmal z. B. besser, ihre Milch wegzugicßen, als sie 10 Kilometer und weiter zu schleppen. Die Kosten kommen wahrhaftig nicht zusammen. Wir haben in der Landwirthschasl auch sehr geffindigt, indem wir jedem Bauer den Kunstdünger empfahlen. Ja, wenn sie den erst 10 bis 15 Kilometer mit dem Wagen fahren muffen. Diese Leute soll man anwcisen und ihnen zeigen, daß Chausseen, Eisenbahnen und jo weiter zuerst nöthig sind. Wir können unmöglich aiff dem alten Wege weiteroehcn. Ein anderer Punkt ist noa- die Seßhaftmachung der kleine» Leute im Osten. Ich glaube in der Thal, daß wir der allgemeinen Landflucht in erster L«nic nur dadurch werden begegnen können. Den Leuten klebt das Haus, der Besitz, immer an. Und wenn auch unmer noch vielleicht ein großer Prozentsatz nachfluthen dürfte, jo w«rd dieser Weg doch die einzige Möglichkeit sein, dte Leute zu halten. Ich glaube, die alten Fennen des Tagelöhners, des Hofgängers werden sich nicht mehr aufrecht erhalten lassen. Namentlich in de» mittleren Proviiuen ist er mehr und mehr verschwunden. Die Leute wollen nicht aus ein Jahr Kontrakt, jondeni frei arbeiten. In welcher Weste gießen wir diese Ver hältnisse nun in neue Formen um? Diese Frage wird von Ihnen ebenfalls zu erwägen sein. So schwer cs vielleicht auch für manchen größeren Grundbesitzer sein mag, etwas herzugcben »nd Schullaste«« u. dergl. ans sich zu nehmen, w werden wir doch nicht darum berumkommen. denn der Weg wird sein: eine andere Be siedelung des Landes durch die Gesetzgebung zu erstreben. Es «st wahr, daß viel schlimmer als die Preisbildung die Lcutcnoth für die Landwirthichaft ist." Unter leohastem Beisoll schloß der Minister mit der Versicherung: Was an mir ist, will ich thun, um mit ganzer Kraft die Interessen der Landwirtluchaft zu fördern. Dafür will ich sterben, wenn ich das nicht erreichen kann!" Wie ein Berliner Blatt wissen will, beabsichtigt der Bundes roth. aus Grund der ihm im Fleischbeschauaesetze zuge-' standenen Vollmachten die Verwendung von Bor und Bor Präparaten und das künstliche Färben von Fleisch und Flci'ch- waaren zu verbieten. Das Schulschiff „Charlotte" mit dem Prinzen Adalbert von Preußen an Bord »st von Vcuedig in Malta cmgckommen Der Bstchos Benz! er von Metz bat am kaiserlichen Ge burtstage einen erfreulichen Beweis seiner deutschen Gesinnung gegeben. Nicht nur, daß der Bstchos selbst, mit seinem Genera! vicar an der Tafel im Allgemeinen Militärcastno, wo die Generalität, die Spitzen der lästerlichen und der städtischen Be hörden sich cingesunden hatten, Theil nahm — rin bisher noch nie dagewelenes Ereignis; — hatte er auch zu den Feierlichkeiten iu«ü Festmählern der Behörden usw. Geistliche beordert. An« meisten aber wird besprochen, daß der Bstchos den Geistlichen seine«. Diöcese den genauen Wortlaut ihrer am Kaisertage zu haltenden Ansprachen uiit dem Verbote irgend welchen Zusatzes seitens de« 1 Geistlichkeit hat übermitteln lasten. Ferner ist ausgefallen,, daß zu in ersten Male Zarffenstreich und Wecken durch die Bstchos. ' ftraße »nd am bischöflichen Palais vorbei geschlagen und gc- I blasen nmrden. Ter verantwortliche Redakteur des dc»tfcl>e» „Reichsau- ! Zeigers", Direktor Sicmenroth, ist am Montag gestorben. DaS S e e b a t a il l on in Kiel begeht mn l3. Mai den Tag seines fiiuszigjähriaen Bestehens. Zur Feier des Tages ist die ! Veranstaltung größerer Festlichkeiten in Kiel geplant und hat bereits eine Anzahl ehemaliger Angehöriger des Sccbataillons sich zur Theilnahme angcmeloct. Die Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins in Nürnberg hat drei ihrer bekanntesten Mitglieder ausgeschlossen, weil sic dem „Fränkischen Courier" die die Parte« komvromittirendcn Nachrichten geliefert, welche au den Tod des,,Genossen" RcicbStagsabgeordnetcn Oertcl ankmipften Ter langiährigc Vorsitzende des Vereins, Landtogsabgeordnctcr Scherm, tarn der Ausschließung zuvor, indem er freiwillig au« dem Verein austrat und glcichzcltig erklärte, daß er „seine Hand- lnng tief bedauere" und sein Landtaasinandal niedericgcn werde Die Sache macht »m so größeres Aufsehen, als der „Fränkische Courier" gerade das Blatt war. welches die Bekämpfung de« Sozialdemokratie am energischsten betrieb. Der Abgeordnete Schräder brachte im Reichstage eine» Antrag ein, wonach Duelle mit mindestens 6 Monaten. Heraus forderungen mit mindestens 3 Monaten zu bestrafen sind und mne Anzahl weiterer verschärft« Bestimmungen vorgeschlagen werden. Die Vorsitzenden der Aufsichtsräthe des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerikalinie. Plate nnd Tietgeus, sowie die Generaldirektoren beider Gesellschaften. Dr. Wiegand und Ballin, reisen heute mit dem Lloyddampser „Koste, Wilhelm der Große" nach Newyork ab. Oesterreich. Die Verwaltung des Oesterreichisckje«, Lloyd tn Triest bewilligte thetlweite die Forderungen d« au»- stfinbigen Heizer und lehnte dre verlangt« Herabsetzung der Arbeitszeit tm Hafen um 2'/» Stunden ad. Eine Verkehrsstörung ist di- letzt nicht eingeireten. Luaur». In der Gemeind« Sarafalva kam eS anläßlich der Stichtervahl zu Lumulteu. Di« Gendarmerie mußte ein- Nachrichten. Nr. SS. Leite S. Mittwoch. 5. Arbruar 11102
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