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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020124025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902012402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902012402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-01
- Tag 1902-01-24
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Monat
1902-01
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten. Fr-'t-ü. 21 Januar r»«2 M» Str. 2» gebend gewesen seien. Während im Alrenhuu, der Monismus ine Unterlage des medizinischen Studiums büdele. Hab« man sich u» Mittelalter dem Dualismus und Pluralismus zugtwandt >törp«r sei deu> 'Arzt bekannt, nur das Gehin, und das damit zu laininenkangende -Seelenleben deS Menschen bilde für ihn meistens ein Rachset. Sv klammere sich z. B ein -schwindsüchtiger mit einer Zähigkeit an da» Leben, welche dewundeniSwertk sel, während ein gesunder Menlch. deu> aber durch -sorgen und Kummer die Willenskraft ged rache ii fei. lebeuSuberdruisig sei. Nach uiehreren derartigen Beispielen ging der Referent auf dte VererbungStheorre über, wobei ec klarlcate. daß all« Eraenschafteu »geboren seren, durch Erziehung, Berkehr, schule ufw. ausge bildet aber verkümmert würden : dies gelte jedoch nur bei Mindern ge'under Litern, während 'Alkoholiker Idioten heroordrächten Großen Einstuß auf das Seelenleben eine» Kinde» übe besonder» vre schule aus, durch diese würde - B. in Holge strenger Dis- iiplin. durch strafe usw daS Gemüch d«S Kindes vielfach ver dorben. Ern psychologisches Moment lei noch die Religiosität. Für den Arzt sei sie ein Haktor von grober Bedeutung in der Behandlung eines Kranken, doch dürre sie nicht übertrieben werden. Die besonders in Amerika üblichen Heilungen durch Gebete, sowie die Wallfahrten nach „wunderthätiacn" Orten seien Unsinn. — Die zahlreich erschienenen Zuhörer spendeten für die interessanten Ausführungen dem Herrn Vortragenden reichen Beifall. —* Eine sereisivnistiiche Farbensinsonie grüßt augenblicklich aus den Straßen und Blähe» uinerer Residenz an allen Ecken und Enden das Publikum mit freudigen Klänaen: das Plakat zu der großen Wohlthätigkeirs -Red oute imEentral-Theater ist erschienen. Jos. Goller, der liebenswürdige Farbeiiphanlast. der Mann der krausen Einfälle, hat es auch diesmal entworfen, und üehe da — es sieht famoS aus in inner zwar etwas bunten, aber gefälligen Jakbenwirkllng. DaSSuiet ist pikant und deeent zugleich ersaßt: eü» junger Elegant fühlt zwei schone Masken in aparten Phantasietoiletteu dem Beschauer entgegen. Die wie im leisen Wiegen rhythmischer Weisen einher schreitende Gruppe macht eine» liebenswürdig seichen Eindruck: die Disposition des Raunies ist vorzüglich, und das Ganze erfüllt seinen Zweck, mit starken, aber künstlerischen Mitteln in reizvollster Weise auf die mit Spannung erwartete Veranstaltung hinzuweijen, recht gut. --"Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Bei dein Stadtrathe ist am 1 April die Stelle eines luristffchen Hilfsarbeiters zu besehen. — Vom 27. Januar an wird die leipziger Straße, zwilchen der Evncordien- und Oichaper Straße, wegen Kanalbaues aus die Dauer der Arbeiten sür den Zahl- und Reitverkehr geiperrl. —* Der unter dem Protektorat Ihrer König!. Hoheit Prin zessin Mathilde stehende Dresdner Geflügelzüchter- Verein veranstaltet vom 15. bis 17. Februar in Tutiler's Hotel. DreSden-Strehlen. seine 88. Geflügel-Ausstellung. Anmeldedogen hierzu sowie das Ausstellungsprogramm sind durch den Schrfft- 'ührer des Vereins. Herrn Buchdruckereidesiher Otto Becker. Polierstrahe 18. zu beziehen. —"Polizeidericht, 23. Januar In letzter Zeit ist in verschiedenen Zettungen eine Annonce erschienen, laut weicher von Budapest aus für einen klimatischen Kurort und Badeanstalt Un garns ein Inspektor mit sähttich 30») Mk. Gehall und wusttgen Nebciffpeien gesucht wird Einem Bewerber um diese Stelle ist hierauf eine Zmchrist eines Bankkomn>issv'»ä,S Edmund Hubert in Budapest zugegangen, nach welcher der lichtere erböttg ist. den betreffenden Bewerber für die Stelle in Vorichlag zu dringen, zugleich aber auch um Einsendung von 5 Mk. für entstandene Un kosten ersucht. Rach Etmendung des Geldes hat der Betreffende jedoch nichts wieder über diese Angelegenheit gekört. Rach em- geholten Informationen komme es deni genannten Hubert nur daraus an. die zu zahlende» 5 Mk. zu erlangen. Er ist aber nicht > in der Lage, den eventuellen Bewerbern stellen zu verschaffen. Es wird deshalb vor ihm gewarnt. — I» einem Fremden zimmer eines GaslhoscS verslarb letzte Rächt plötzlich in Folge eines Herzschlages ein von auswärts hierher gekommener 51 Jahre aller Ganhossbenher. - * Von der Fastenstraße aus fuhr geiler» Nachmittag derKuffcher eines eckipännigen Tafelwagens in die Ammonilraße ein. Schon hier wurde das Pserd unruhlg, konnre aber »och gezügelt werden. Wenige Minuten später scheute das Thier von Reueni. so dag der Wagen an die Bordkante deS Trottoirs ansließ. Hierdurch wurde der .Kutscher, ein M Jahre alter Mann, so iäl> von lemem Sitze heradgeschleudert. daß er eine ichiverc Kopsverletzung erlitt, dre seinen Tod herbelführte, —* Schwurgericht. Unter der Anklage des Meineids! Nchen der 1866 geborene Schlosser und Schankwirih Friedrich i Maximilian Langer aus Marlenberg, der Schneider. Kaufmann und Agent Hans Matthias Ehregott'Funke aus Dresden und der Baugewerke Robert Emil Mierfch. 186!» in Naundorf geboren. Langer und Mier'ch sind aus einem früheren Belrugsprozeß be kannt, in welchem B. zu 3 Jahren Ge'än-zmß, Mierfch zu 6 Mo naten Gefängmß verurthellt wurden. Beide hatten in Geniel», 'ckiaft nur mehreren Komplizen, unter denen sich auch der heute »iS Zeuge geladene, Sträfling Bergmann befand, durch Ver- werrhung wenhloser Hypotheken den Landwirlh Kunaty in Langen wolmsdorf schwer geichädigk. Gegen Langer und den aus dem genannten Prozeß oekminten Fichtner schwebt zur Zeit noch ein Vemadren vor der 2, Strafkammer, da die Genannten einen bie- ngen Privat»2 durch Abtretung einer fragwürdigen Fichtner scheu Hrworhsk geschädigt haben sollen Der Angeklagte Funke isi wegen Betrugs mit 6 Monaten Gesängniß vorbestraft. Die anstehende Verhandlung dürsie einen großen Umfang annchmen, da dem Gericht annähernd 2M Aktenstücke oorliegen und eine größere Anzahl Zeugen geladen sind. Für die 'Verhandlung sind'darum 2 -Lage in Aussicht genommen, aus welchem Grunde ein Hilss- -zmchworener mir ausgeloosi wird, welcher ledoch sofort mtt in 29. Dezember 1889 auf de« Bahnhof« Dübeln zwischyr Gelldüs« und Slumps stattgrfundencn Unlerreduug Hab« sich vieler für ven Sohn Geilhufet dl» zu einem Betrage von 35 600 Mk. verbürgt. Als »n dieser Streitsache am 6. November 1800 RevisionSvervand- lung vordem Civllsenat d«s Obercknde-gecichts slattsand. nr den lunaen Gellhuse zu verbürge»; er sei nur bereit gewesen. .uf« s«n. aegen Hyothek ober ander« Sicherheit Geld zu geben. Zunächst ist es von Interesse. 'Näheres über da, Verkehr der Aiigekl-igien unter einander zu erfahren. Ihr« Zusam«««- küilste pflegte» sie in einem hiesigen Cafs zu hatte». Dt« ganze Gesellschaft hatte den Spitznamen „die schwarz« Banü«* erhallen. Langer galt als Bandensuhrer. Funke Iber Ballon" als ^dessen Adialaul, Ab und zu war auch Gellhuse >n«.. der Kaufmann Llto Gellhuse. als Gast anwesend. Gemeinsam scheint mag in dem Lokale den Plan gefaßt zu baden, dem mehrfach genannten Stumpf, einem wohlsituirten Manne, „eins auszuwffchen," Am 29. Dezember 1899 unternahm Langer «in« Fahrt nach Döbeln, uvi wegen Ankaufs der Schlettermüyle in Rabenau mit Stumpf Rücksprache zu nehmen. Beide nahmen im Warteiaal Platz und trafen dort Äeilhuse sen. Ganz „zufällig" erschienen plötzlich auch Geilbufe lun.. Funke und Mersch. D«e beiden Letzteren nahmen an einem Rebentische Platze um angeblich die Anderen im Ge- dic 25 OM Mk, zu lassen. Langer behauptet bestimmt, daß Geil- Hufe sun, diesen Betrag gehabt habe. Langer selbst hätte chm -POVO Mark in Baar, 20000 Mark in einem Wechsel, der sür 19 500 Mark verpfändet - worden sei. gegeben, außerdem habe Gellhuse noch von dritter Seite einen größeren Baarbetrag erhoben. Bon dem angeblichen Ver sprechen Stumps S an Gellhuse sen. wollen Langer und oie ganz- sich unbetbeiligren Funke und Mierfch am Nebentische gehört haben. Bon Döbeln au» unternahmen die Angeklagten und Geilhuje juu, eine Vergnügungsreise nach Leipzig, traten dort unter falschen Namen aus. und von dort verschwand der junge Gellhuse, der sich sitzt in Amerika aushält. Daß er beinahe mittel los schon damals sein mußte, geht ans einem, wahrscheullich ouS Antwerpen gesandten, a» Mierfch adressirten, sür alle drei An geklagten bestimmten Briete hervor, dessen Äusgabestempel vor- sichtiger Weise herauSgeichnitten ist. Gellhufe schildert darin seine traurige Lage und bittet um 550 Mk. als Mittel zur Aus wanderung. Offenbar war der junge Geilhufe, ein ehemals ver mögender Mann, den Angeklagten unbequem geworden. Daß es sich bei der Döbelner Reise der drei Angeklagten um einen Tric gegen irgend Jemanden handelte, hat auch ein im gewöhnlichen Versammlungsort der Komplizen bediensteter Kellner euwfunden. der die Uederzeugung hatte: „Die Lust sei nicht rein; eS sollte sicher gemeinsam ein großer Rauvzug nach Döbeln unternommen wer den." Die Angeklagten leugnen sämmtlich jegliche Schuld: Mierfch hat zwar in der Voruntersuchung zugegeven, daß er möglicher 'Heise einen fahrlässigen Falscheid geleistet habe, wider ruft aber seine dahin gemachten Angaben in der Hauptverhand- luiig. Da in den letzten Jahren gegen Langer und den einen oder anderen Mitangeklagten eine große Recke von Civil- und Straf prozessen und staatsanwaltichasiliche Erörterungen stattgefunde» babeii, folgt in der heutigen Verhandlung nunmehr di« längere Vcrleiung von Prozeß-'Aklen. Daraus geht, wie in einem frühe ren Prozeß 'egen Langer und dessen damalige Genossen ein Zeuge aussagte, he,'vor, daß daS Konsortium Langer, Fichtner. Mierfch. Funke. Martini, Bergmann »ich gegenseitig mit ihrem Zeugnis; entlastend auShalsi Aus der Berletung über die staats- April 1900 vor dem Landgericht' Freiberg i» einem' Cioil- orozeß des Schmiedemeisicrs Gcilhu'c in Leisina gegen den Kauf mann Slumps, damals m Döbeln, einen Eia dahin falsch abgelegt zu haben, daß sie der Wahrheit zuwider beich puren. in einer am Mal daS Emgreis-n der StaatSanwälttchatt vereitelten, Inter, essant ist der Inhalt eines Akicnstückes, das Langer auf irgend eineni Wege aus der Gcfangeneilanstasi an seine Frau de,zw, Schwester schickst-. Darin giebt er seinen Angehörigen und Be kannte». die bei der heutigen Verhandlung als Zeugen geladen werden würde», über ihr Verhalten und ihre Aussagen genaue Instruktion Rach dieser Instruktion hat den» auch Miersch m der heutigen Verhandlung säst wortgetreu ausgcsagl, - Aintsgeri ch t In der Rächt zum 17. August v. I. ge neckt» mehrere Mitglieder der Musikkapelle der damals hier gasti- rende» Marineschaiüpiele in einer Schankwirthschast aus der Siephauiciisttaße niit einem dort anwesenden Gatte iu Differenzen, die ans der Straße iu eine arge Mßdaickluiig des Aidermchers ausarketen und für de» S'-sährigen Musiter Heinrich Reinhold Schul; ein gerichtliches Rcrch'pirl brachte». Das Verfahren wegen Körperverletzung ist ferner gegen die Musiker Friedrich Wilhelm Theodor Reinsberger und Hans Martin Äuchholz eröffnet. Der 'Aufenthalt des Letzteren ist bisher noch nicht ermittelt: Reins berg« wohnt gegenwärtig in Hamburg, er hat um die Erlaubnis; zum Fernbleiben von der Haupiverhandluiig nachgeiuLl, die ihm auch gewährt wurde. In der Verhandlung stellt sich jedoch leine Anwesenheit als nothwendig heraus, da er de» Zeuge» behn's Feststellung seiner Anthellnahme an der Schlägerei zur Rekoguitioir vorgestellt werden »ruß, DaS Verfahren gegen ckrr wird daher abgetrennt und nur gegen Scholz verhandelt Wie die durch den Straßenkrawall aus deni Schlaie geweckten 'Augenzeugen, die den Vorgang von de» Fenstern aus beobachteten, bekunden, schlugen 10—15 Pettonen in unbarm herziger Weise aus den nicht zu der uniformirren Kapelle gehören den Mann ein und traten den wehrlos am Boden Liegenden mtt Ficken Scholz Hot seine Bciheilrguna an der AuS'chretturrg mit 1 Monat Geiängniß zu sühnen, — Ter etwa 17jäh>ige Stall- buische Joseph Srba entwendete seinem Dienstherr» mehrere Kleidungsstücke und Putzzeug für Pferde, Der vorbestraste An geklagte erhalt 2 Monate Gesängniß — Ter 23 Jahre alte, zur Zeit in der Bezirksanstalt Saalhausen internirte Oswald August Lickeselt, schon oftmals vorbestraft, vereinncchntte 4,36 Mk. für »einen Arbeitgeber beim Verkauf von Bretzeln und verausgabte L übrigens den gleichen Tod gesnnden wie sein Vater, der ein in Dresden bekannter Elavierbaucc war und der gleichfalls während )er Ausübung »eines Berufs am Schlage starb, ß In der in Köln einberuscnen 'Versammlung des „Ver eins Mädchengymnasinm" wurde beschlossen, eine neue Eingabe zur Gründung eines Mädchcngmiinasiums an den Kusiusmininer zu richten. Der Grundgedanke der früher ein- - «reichten, vergeblichen Eingaben, nur völlig methodisch vorge- - lldete und slreng wissenschaftlich erzogene Mädchen dem akademi schen Studium zuzusickrcn, wird auch liier iu seinem ganzen llm- ' iiige si'ttgehalten: doch will der Verein unter den obwaltenden Verhältnissen, allerdings sehr ungern, zunächst von der Errichtung e ncS neunklassig.n Gumnasivms abfehcn, stellt aber mm die Bitte, in Köln vrobcwcise bis zur definitiven Regelung des höheren Schulwesens einen auf sechs Jahre verlheilte» gymna siale». Lehrgang einricktcn zu dürfen, dessen unterste Klasse L'tein >9>>2 eröffnet werden soll, und zu dem Mädchen im Alter ovu 12 Jahre» au zugelaiscu werden dürfen. Eine Autobiographie Richard Wagners. Wir entnehmen den „Signalen für die Musikalische Welt" iLeipzia, Bartkolf Sen ff) nachstehende interessante Miltheilung: ..Vor einigen Wochen erschien in der „Neuen Freien Preise" ein Feuilleton, das eine Unterredung mit Siegfried Wagner zur Grundlage hatte. „Ans den Ausdruck meines Bedauerns" — »o erzählt der Jeuilletnnist — „daß Richard Wagner keinen Eckermann hinterlassen. erfuhr ich zu meiner Ueberraschung, daß dieser eine ausführliche Autobiographie hinterlassen habe, welche dreißig Jahre nach seinen, Tode veröffentlicht werden soll," Diele Rittheilung machte die Rnnde durch alle großen Blätter und er- -egte natürlich überall großes Aufsehen. Unser Wiener Korce vondcnt, welcher über die Errslen; dreier Autobiographie unter richtet ist. schreckt unS mm hierzu Folgendes: Ich war nicht wenig erstaunt zu lesen, daß die Lrtlleiiz einer Autobiographie Richard Wagner'S erst jetzt bekannt geworden ist. Ich bt» in der Lage, hierüber LtmaeS zu sagen. ES ist zunächst nicht richtig, daß Wagner die Veröffentlichung seiner Autobiographie dreißig Jahre nach 'einem Tode verfügt habe. Thotsache ist vielmehr, daß er aus einem inneren Beoürfniß heraus seine genaue LebenSgeichichte ausgezeichnet hatte, zu dem Zwecke, daß sie überhaupt vorhanden sei. Den Wumch erner Veröffentlichung derselben, und iei's auch dreißig Jahre nach seinem Tode, halte er, soweit ich unterrichtet bin. niemals geäußert. ES ist dies schon deshalb nicht an- zunehmen. weil Wagner mit der ihm eigenen Offenherzigkeit ver- ichiedene Begebenheiten seines Lebens ntederschried. die in dieser jedwede Rücklicht ignorirenden Form erst zu einer Zeit publtürt werden könnten, da von all den Persönlichkeiten, über die sich der Meister ansläßt, kecke einzige mehr am Leben ist. Man geht daher kaum fehl, wenn man feststellt, daß Wagner nichts Anderes im Auge hatte, als Geschichte zu machen. Was nun dte fragliche Autobiographie selbst betrifft, so sei mitgetheilt. daß dieie bloS jenen Lebensabichnitt Wagner's umfaßt, der bis zum Jahre 1961 reicht. Das weitläufige Werk — cS besteht aus vier Bänden — entstand in Triebichen bei Luzern, wo Wagner bekanntlich die zweite Hältte der sechziger Jahre verlebte. Kurz ehe er die Schweiz gänzlich verließ wurde die Biographie zum Druck be fördert. Es war dies im Jahee 1871. Damit aber ihr Inhalt nicht bekannt werde, wurde dte Drucklegung mit der größten Vorsicht tn Scene geletzt. Dte Blographte wurde in Luzem von Italienern gesetzt, von Leuten also, die kein Wort Deutsch ver standen und daher mechanisch ihres Amtes walteten. Es wurde immer nur je ein einziger Bogen zur Druckerei befördert. Dieses Geschäft besorgte HanS Richter. War eck Bogen ferliagestellt. so wurde ein Bürstenabzug gemacht, den Richter in Empfang nahm und von Luzern nach Triebichen brachte. Mtt der vom Meister selbst besorgten Korrektur wanderte sodann Richter neuerlich nach Luzem. Nachdem die Fehler befestigt worden warm, vernichtete Richter sofort dm Korrekturbogen. DaS Werk wurde bloS in diel Exemplaren gedruckt, EmS davon nahm Richard Wagner an sich, daü zweite hinterlegte er in seinem Archiv sür seinen Sohn Sieg fried und das dritte verwahrte Franz LiSzt. Nach dem Tod« dÄ Letzteren wanderte auch dieses dritte Exemplar nach Bayreuth, «o nunmehr all« drei Kopien d«S hochintneffanten Werkes biaterleat sind. Litime Freunde der Familie Wagner hatte» Gelegenheit. mein (AkWÜYLAWiMH, »EM uh Vit ootgeü »-(MhEtUUlAeN VEViMtt. LS giebt alio sicherlich mehrere Persomichkettm. die tz« Inhalt der vier Bünde gmau kennen " einen Hammel an den der die Schlachtung beaussn das Thier ad. worüber M, und wird zu 15 alle Hausdursch genossen 6 Mt. L'AL, L. am 2, November v. I. tm Schlachtviebhos Füßen aus und ließ chn kurze Zeit zoom ln: tuffichligendc M-uschr tzaUenaufseherlchmu beleckigte dm Au^ehn .ierausgeder «vnirthin Kattck etwa 18 Jahre seinem Stuben- erhält 1 Woche von o, zu Hab«, sreigejpwchem stk» nch« nll n«, ert»ts »ft zuüttch«: Mis Lketwr, vteüd«! fetter i»«^ Stephan. Borna: -'dt «or: di« Gesuche Bewut,una«gi»uch« dl» «. gedruar an BepUtt .Borna: - dte täreU« ftändr«« whmmi»« ü» lt oderft« vchuldehtzrd«. »nttoimnen »ußer freier I »t« «. gedruar an Be»d«,chuluz>»«llor Dr. Dt ich «oll, l«0M Dtutzet. '««»ma. . K. Jamnu La« Maximum de« Luftdruck« mir Uder 77V Mm. erstreck sich vom »anal »i» zur «drta. Mmuna un»ee 7»0 M». And nordweftltch von VchoMand und üapdtand auSgedettlet. Deutschland har mttdat, tttstiick. im Böden uockene«, un Aorben nedligea Etzeuer und »eüenweisi ff «cheöötch tf, dt« Aorrdaurr der WeUerlag«. x ^enizwr» »eich, ^zatz o«r zeronpr»«» aus ino« gagn Potsdam noch Bonn in der Nacht zum 20. Januar nr »enSgefahr geschwebt Hab«, wird tn folgendem Bericht Mickfterjchen „Glocke" auS Issel Horst behauptet: „Nach- Lage»a«hchtch»e. X Deutsches Reich. Daß der Sr „Np rin» auf feiner Jahn von f" ......... Leb, der Mümt« . , .. ^ dem der -Lchnellzug, mit dem der deutsch«'arotrprinz »ach Bonn fuhr, von Brackivede gemeldet war, unv alle Vorberettungm zur Durchfahrt seitens der Station Issclhorst getroffen waren, wel- del« der HilfSboknwärter Heinrich Wittenstein. Posten 108 au Station Jsselhorft. daß er »i dem von dem Schnellzuge zu dc- fahrenden nördlichen Hauptgleije einm Schienenbruch «Mde-Il Hab«; eS sei ein Stück von ungefähr 30 Ctni. Länge au» der Schiene vollständla herauSgeiprungen. Den diensthaoenden Staiwns- beamlen. ven Weichenstellern 1. Klasse Heinrich Möller und Pou- Hof. gelang «S noch im letzten Augenbsia, dm Zna zmn Hatten ,u bringen und auznordnen, daß der Zug. rn dem Nebengleis weiter fuhr. Wäre der HilsSvahnwärter Wittenstein nicht so äußer er die Streck« nach erfolgte, kurz vor Ankunft ves Zuges . , . ,re der Zua sdie Eisenbahn ff,: von Brackivede nach Jsselhorst starke» Gefälles zweifellos entgleist und ein schreckliches Unglück wahrscheinlich gewesen. Auch die Beamten auf der Station haben in einem so kritischen Augerckff' ihre besondere Tüchtigkeit erwiesen; da wenige Minuten vor An- kunft de» Zuge» der Schienenbruch gemeldet wurde, so mußte in diesen ivenlgen Augenblicken der Zug zum Halten und in em an- dcreS Gleis gebracht und nach Gütersloh tclegraphirt werden, daß dieses GleiS schleunigst freiaemacht werde. Wie leicht hätte da in Uebereilung ein Mißgriff Vorkommen können. Auf der Station Gütersloh sorgte» Bahnmeister Feuerhelm und die übrigen Beamten gleich dafür, daß das betreffende GleiS frei wurde und so der Schnellzug ohne Unfall wieder in'S richtige GleiS gebrockt werden und weiter fahren konnte. 'Der Scknenenbruch war nickt weit von der Stelle, wo der Großvater de« Kronprii^en. der nach- malige Kaiser Friedrich, der damals ebenfalls in Bonn studirte, im Jahre 1851 bei einer Entgleisung wunderbarer Weise unver letzt blieb, wie hier das Denkmal noch bekundet." x Dem Prinzen Heinrich zu Ehren wird morgen i» der amerikanischen Botschaft in Berlin ein großes Diner ver anstaltet x Unter den bereits kurz erwähnten sieben Seepsfizieren. die den Prinzen Heinrich auf der Ameiikafahrl begleiten, be finden sich, wie aus Kiel berichtet wird, mehrere, die dem Prinz- Admiral auf früheren Reisen bereits zugetheilt waren. Viceadmiral Freiherr v. Seckendorfs war Kommandant der „Olga", mit der der Prinz Wettindien und Südamerika von l682 und 1881 beiuchte. Staatssekretär v. Tirpik begleitete den Bruder des Kaisers im Sommer 1893 zu den Flottenmanövern nach Italien Kapitän z, D. v Müller. Abttiellungsvorstand im kaiserliche» Malinekavinet. war 1895 dis 1897 persönlicher Adjutant d«S Prinz Admiruts und später Kommandant des vrinzltchen Flaggschiffe: in Lsiasien. des Panzerkreuzers „Deutschland". Prinz Heinrich ehrte den Offizier dadurch, daß er ihm ecke Pathenttelle bei der Taufe deS jüngsten Sohnes Heinrich im März 1890 übertrug. Der Kuiser verlieh ihm den erblichen Adel. Die gleiche AuSzeit- »unz ist dem Admiral v. Tirpitz und dem Korvetten-Kapiiü» v. Gmmme zu Tdeil geworden, v. Müller und v. Grumme haben Beide nn Bord des urttergrgangenen Kanonenbootes ^fftiS" ge dient : Erster« als Kommandant anfangs der!«er Jahre. Letzter« als Wachoffizler Milte der 80er Jahre. Ter Kapttünleutnent v. Trolba war während der Tkätigkeit des Prinzen auf der ott- asiattichen Station Flaggleutnant an Bord des Panzerkreuzers „Kaiser", des Flaggschiffes deS zweiten Admirals. Ter jüngste Begleiter ist der Kapitänleutnant Mortz v. Egidv, seit einigen Jahren persönlicher dlbiulanl des Prinzen. In der Begleitung befinden sich zwei Viceadmirate. drei Stabsoffiziere. zwel Kapitän- leulnants. außer dem LsfizierSkorpS der .Hodenzollern". AIS Marineouachö bei der Botschall io Wacktngton ist der Korvetten kavitän v. Redeur-Poichwitz thüttg. Im Ganzen werden 16 deutsche Seeoffiziere bet den Festlichkeiten in Nordamerika zugegen sei». x lieber daS Befinden des Staatsministers v. Thiel« » wirk dem „Hamb. Korr, berichtet, daß er einen Tag außerhalb des BetteS zuaebracht habe, und daß das Fieber geschwunden sei. Dos Allgemeinbefinden d«S Kranken würde als leidlich bezeichnet wer den können, wenn nicht sehr große Schwäche vorhanden wäre. x Der Geburtstag de» Kaner» wird von den Mil gliedern des Reichstags am 27. Hauptrestaurant deS Reichstag» wird der Präsident Gras Ballestrem . Abgeordnetendause werden die Mitglieder an demselben Tage eben falls Nachmittags in der Wandelhalle d«S Abgeordnetenhauses Zusammenkommen, nm den Geburtstag des Kaffer« zu setern. x Deni Reichstag ging ecke Resolutton Rösiae-Deffau und Pachnicke zu. die verbündeten Regierungen zu ersuchen, den, Reichstag baldmöglichst einen Gesetzentwurf vorzuleaen vetreffend Errichtung von Arbeitsnachweisen, wobei die Gemeinden zur Entastung und Unterdaltung von Arbeitsnachweisen aogehallen werden können, bei denen Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in gleicher Zahl unter Vorsitz eines Unparteiischen zu betheiligen sind. x Ueber die Stellungnahme der konservalivenPartei ZnderZolltarisvorlaae bringt dte „Kreuz,tg." ecke Aus lastung. nach der in der konservativen Partei eckmüthtg dte Heb« zrugung herrsche, daß die Sätze der Vorlage nicht ausreichend leien, um der Landwirthschast den anerkannt nothwendtgen Schuh zn gewähren, x Dem preußischen Abgeordnetenhaus ist eine Petition des Verbandes deutscher Militäranwärter und Invaliden zugegangen. welche darum bitten, die für Subaltem- und Unterbeamte de stehnde Institution der DiSz tpltnar» Freiheitsstrafe abzuschaffen. Nach dem Gesetz vom 21. Juli 1852 werden gewisie Beamtenkategorien in der Steuer-, Polizei- und Effenbabn»Än waltung von ihren Vorgesetzten, genau wie beim Militär, mit Freiheit-- bezw, Ancststrafe bestraft. „Bor 80 Jahren" — heißt eS in der Petition — „mag eine Arreststras« für dte bezeichnet««, Beamten nothwendig aeweien sein: i» der heutigen Zeit ist ecke solche Strafe nicht mehr angebracht." Des Wetteren wird daraus hingewiesen, daß die Arremtrafr da» Ansehen nicht mir des einzeln^ Beamten, sondern de» ganze» Standes zu schädigen ge- x Oesterreich. Dem gestrigen Balle der Stadt Wim wohnten der Katfer. mehrere Erzherzoge, dte Ministe», da« diplomatische Sorvs wck viele Vertreter d« Hochadel» bei. Der Kais« geleitele die Fürstin Ättenbmg in den Ballsaal. x Belgien. Ecken erfreulich« Fortschritt de» belgischen VlämenthumS bedeutet dt« Prägung einer neuen silbernen 50 Centimes-Münze, die auf der Kopffekte statt der bisherigen iizösischen die deutsche Inschrift trägt: Leopold p., »lg der Belgen." Dte Dappemettr zeigt «eben de« vIMischen " de» oberffon »um Ausbruch dS. M. 5 Uhr Nachmittags Im begangen werden. Wie unmcr rstrem die Festrede halten. Im
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