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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020112021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902011202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902011202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-01
- Tag 1902-01-12
-
Monat
1902-01
-
Jahr
1902
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Vresvnev Nachrichten. Somit«,«. IL Januar MW Nr. II Reisende in dem Gange bequem aneinander vvrdeitommeu können einem -Salten lieg« »des Dampirohr war oer Balken und Fußboden Auser^m «halteu die neuen Wagen gekonderte Adorlanlagen ^sür iuBrandgesetzt^und dann von den Flammen «in Regal und e^ne Grade« ^Ra^ diesem neuen S laatSbadnvern'allUllg endgütia ängenomnieil ist. werden nlcht nur alle neuen Personenwagen sür l>Züge hergrslellt. nein, auch och einige Verbesserungen geringeren größere Menge Waaren ergriffen wurden. Die Heuerwehr mutzt» > Tvpu«. der von der preutzochen sich gewaltsam Zugang »arider Brandstelle verschaffen, vermocht« die vorhandenen V-Zug Wagen werden iammtlrch nach diesem Dnpus allmählich umgrvaut. so datz in absehbarer Zeit nur noch DurchgangSwagen der neuert Konslruktion in Beiwendung sein werden. —* Dre „Lechziger Zeitung" demeutrrt die Mittheilung, das; der Reichstag», und Landtagsabaeordnele H au s s e-Da h le n an einem Herzleiden nicht unbedenklich erkranil sei. Hausse erfreu« sich des besten Wohlsein-. —* Rach den Mittheilungen des Sekretariats der hiesigen vanbelS- und Gewerbekammer gingen ln Dresden im Jahre 1901 !7l3ü1 Tonnen szu 1000 Klgrls -Steinkohlen iauch Laake», Antbracit und BrrketlSi und 645139 Donnen Braunkod.en lauch BrikettSj ein. Born gesummten Aohlenerngana sind rin Zwischenhandel 2489 Donnen stein- und 178 Donnen Braunkohlen wieder versendet worden. —* Aus de» amtlichen Bekanntmachungen. Dem Kontordiener Gustav Morris Riedel in Dresden, bei der Finna Gustav Eduard Werner. Seiden-, Wollen-. Garn-, Band- und Daprfferiewaarenhandlung in Dresden, und dem Aibeiter Karl Gottfried Türke in Trachau, bei dem BettiedSamie des Stadt- iathes wurde das stüv rtsche Ebrrnzcug » ltz verlieben. — Die Achte des hiesigen Medizinackezirks baden die Eliten »der die im Lause des Wahres l90l voigenoinmenen Imptuiige» längstens bis zum 2',. d. M bei oer GeichattStteile sür Jmpsiucheii, Scheffel- ffwße 9. 2. Overgeichvtz, einzureichen. Po 11zerberich t. Der Andrer einer Droschke hat an- gezeigt, dag er am Donnerstag Abend von einem unbekanmen Oen», den er nach dein Operndause gesahren, irrthuinlich ein G oldsruck in Zahlung erhallen habe. — In Bremeir wurde am 2b April vorigen James oer Leichnam eines undetannreu Mannes aus der Weier gezogen. Der Berüordene gehörte an scheinend dem Arbeiter!lande on. var 35 d.S 4» Ia>re alt. von li.nuger Geiiail. 1,0 Meter taiig. huiie dunkle Harne, orelle Rase, kleinen dunklen Schnurrbart uud ovales Gesicht Ls wurden zwei Poffkanen de, ihm gesunden, die er wahrscheinlich geschrieben und mu S, Viekvrsky iWielmskys unlerzerchnet batte Da die Person d-v Vernoröenen bis lem noch nichr hat sestgeiielli werden können, w hat die dortige Polizeidrrektiou erneut um Okachsorschnnuen nach der Herkunft des ManneS ettuchl. — Bei dem wegen geweroS- masugec Hehlerei festgenommenen Händler sind nutzen den laul^Polizeidcrlchl vom 9. d. M. oerzeichnelen Sachen noch 13 Stück Herrenichren oorgesunden worden, die ebenfalls von Diebstählen Herruhren dürften, worüber aber Anzeigen nicht vor- lieaen. CS sind 1 goldene Anker-Remontorruhr lSavonettj Rr. 23 365: l goldene Ankeruhr mit sprungdeckel und Schlüsselauüng Rr O'il silberne Anker-Remontoirrihr ssavvnetls Rr 39 008: l silberne amenkamsche Anker-Remonloiruhr sSavonettl Rr. 77 600: l silberne Lylinder-Remonloiruhr iSavonelll Rr sOO?!)-. im Innern des vorderen Deckels derselben ein au-ge- ader'daiin mit Hille einer Schlauchleitung vom Straßenhodrauren kurzer Zeit zu beseitigen. Die AusraumungS- nommen lik und aut denr Zifferblatre über den römischen noch arabnche Zahlen trägt. Fermer 4 Stück Doublekette». ein'ach. mir 'Medaillons, aus letztere:, großteulhellS Pserveköpse: t dergl. doppelt. ebensaü-S uilt Medaillon. I breite kurze Rickelkette. daran eine Münze, aut deren AverSieite sich eni Wavven lHamburgj mit der Umschrift „17 Line Mark Je'.:,", aus der ReverSseite .,32 Schilling Hamburger Eouranr 4809" geprägt befindet: I fünf- ftränaige vielte aus silverdraht mit Schieber und Ubr'chlüisel: 1 silberne Punzerkelte: l kurze Kette mit schwarzem Band und ausgenähten Sruiilibrillanten; l goldener Trauring mit der Gravirung „Marie SchörShusen 17./12. l89I": l Siegelring mit milchfarbigem Steine und der Gravirung ,.F. L." und 5 siüci oer- schiedene andere Ringe. Die Eigentbümer dieser Gegenstände ivollen üch zu t'. l 4 vei der Krulunglabtheilnng melden. — Bei' einem am 20. Dezember 1901 wegen Beltelns ieffgenommeneu Arbeiter wurde ein schon älteres brannlederneS Da menge! d- täjüichen uilt Kugelver'chiuß vorgesiiuden. über denen rechtmäßigen Erwerb er unwahre 'Angaben wachte. Außer dieiem Geldiäi-.hch.m halte der Feslgeuommeue »och 0 Zettel bei «ich von zur Revarutnr i abgegebeueii Cnegeiiitänden und zwar einen au-S einen, Wä'che- reimguilgSgeichu'te, einen auS einem Goldwuacengeschäsl und einen ^ aus einer Puppenklinik Das Geldtäickckeu. wwie tue Zettel rühre» uvei'elloS von T a i ch c n d i e b il ä h l c n her. 'Anzeiaen ! und aber hierüber Nicht erstattet worden. Die E'genthnmer der , Sachen werden erßrcht. sich zu >' lll 233-5 bei der Kriniinal- ! abihellung zu melde». die Gefahr in kurzer Zeit zu beseitigen , , ^ ^ arbeiten erforderten indessen noch »ine länger« Tbätigkeit der Feuerwehr Außer dem durch da« Heuer verursachten Schaden dürfte auch Schaden durch den starken Stauch an verschiedene» Waaren entstanden sein. —* Heut« Mittag kurz vor 2 Ubr versuchte «in aus der «leine» Plauenstbengasse wohnhafter Man» aut der Annenstratze von einem Gtrakendadnwaaen der Arienal-Liar« während der Fahrt ad, u ^ springen, blieb aber hängen und wurde etwa 3 di« 4 Meter weit fortaeichiti'r. Hilf«berri«e Hände brachten den vor Schmelzen Schreienden in einen nahrgelegenen Hautnur. von wo er mittelk Droschke in seine Wohnung gediachr werden muht«. GrShere Ler- wundungen waren an lelnem Köwer nicht wahrzunebmen. doch batte der Verunglückte allem Auicheine nach schwere innerliche Verletzungen erlitten. —* Oder kriea «gekickt. Di« am TonnerStag vertagte Verhandlung der HerusungSsach« de« Sergeanten Herniann Gustav Walt und de« Gefreiten Curl Iuliu« Funke von der 1. Es kadron des 17. Ulanen-Regiinent- in t^schah wegen militärisch ausgezeichneter Unterschlagung bezw. Milihäterschatt hierzu wird fortgesetzt Al« Beweggrund rür ibr« HandluiigSweise gaben die Angeklagten an. das; ihnen ans der Reise da« Gelb knapp geworden ie>, weil sie noch keine Gebuhrnisse erhalte» gehabt hätten, auch seien sie im Glauben gewesen, der Hafer sei nicht siskallsche« Etgen- tbuui Die Bertagung crsolate, da thatlächllch über den recht» inähigen Besitzer des HaierS Zweifel herrschten. In der erneuten Sitzung wird aber sengettellt. datz nur der Fisku« hier in Frage kommen konnte. Rach längerer Berathung erkannte da« Ober- kriegSgericht aus Verwerfung der Berufung. - Dssen« Elcllm tur M > l l l ä r - L n w L r t « r «Indader de« iSivil» v«rwrttuna»icde»i«s>. Äm >. April dei veriLiedencn Pviiäimem der Over- tzosldnetnon isliemni» inedrere Liellen sur IwüiMasiner nn inneren tienft, A'ienräger, !>uv-li«o M. : — de»» r'anvaericdt Leipii» l«. Oanuar 2 Lohn- »Vlimer. 2 M läßlich. — denn randgeriwi ,iwicknn wiorl Lodwidreider, s- 2 Di. lciaiich . — v«i>» Annraerich« GrohMwnau iosoit Lohntchreiber i,d«1—t Dt iazlich, je naL Auer u»o tterünnuoiam-keit: — dein, Liadt- -mV ,u Dodein i Apni ztawservedieni, 1200 Dt : — beim Slablraiü »u llirna l «iirii SLuvman», ltvoDi.. Äehaii sleial di» liiäo Di. autzerdem So Ä. Betieivmiosaeid: — denn iüememdeniit, ,u rienden t. Februar gaffen-Srvedieni. vvo M : — denn LladlraNi ,u DSdei» l. Apnl Spar, lassenloniroleur. i2uv Dt. desgleichen Lchukinann llUV Di. IahrcSgehalt, oer dl» l8«X) Dt. Üeigt. —' u»rner»rr,iyi »er «»amduraer Lrr««nr vom l>. Januar Das Muriinuin de» Luttdrucka mil über 772 M. dat sich nach Ludwesi- -ucopa verleg,, ein Dilnuvum unler 7»0 Dtm. ist über Mittelichweden au«- gebreuei. Teuvchtand dal irubes. und ander im Süden sehr »nlde« Wei ler. — D0alirtt»en>i>a, ,ii meist tittlere«. UN Luden und Westen vielsach au,klarendes irockene«, an Osten Nüde« Weller: auch vurslen ArebeÄchtäge einirele». Taqesqetchtttlke. > Deutsches Reich. Zum Besuche des Prinzen vonWales tljen, datz ivahrscheinilch Hall in Ballenstedt bei ältesten Schwester des dürste. Der Londoner bemerkt zu dein Be- Rachsoiger in lietzm Jahres eS Kaisers am tüe ae eiilninvl yaoe, iven er vamn oie uoerauS zärtliche Tb«>i »ahme des Kaisers vor Jahresfrist während der letzten Krankheit der Königin Victoria nochmals ausrichtigst anzuerkennen bestreb! iei. CS wäre nicht allgemein bekannt, wie sehr die letzten Tage' tu der Heimgegangenen Königin durch die 'Anwesenheit ihres Ka ser lichen CnkelS verklärt wurden. x ume K a l i e r - 2) a ch t „Hobenrollern" wird »ach einer 'Kieler Meldung der „Münch. R. R." iür eine zebuwöcdige j s Ainerikaieue eines »och ungeiiannlen Vrrlieleis Kaiici Wilhelms ! ansgeiuilet. D,e Abiahrk erfolgt i» den allklnächiten Tagen. x LaS Befiiiven des ReichsiagSabgroidnete» Dr. Lieber in ! l Kaniberg soll sich nenerdingS ivreder bedenklich verschiinimert ^ ! hgben. x Es wird der „Nationallid. Korr." bestätigt, datz »aiiienküch- auch die bancn'che Regieinng onrchans abgeneigk iei. dem vom s Reichstag geiagien ^e!chlusse wegen 'Aufhebung des Jesuiten- ! ge, etzes beisukrewn. x lieber die T e m o n ft r a t i o n von Arbeitslosen in Frankfurt a. M. wird der „Jrkt. Ztg". »ocb Mllgribeilk, datz der ganze Vorgang sich im Verlause von etwa einer Stunde abipielte. Tie Dcinonillatiu» nahm iiirgenbo einen r>nililcden Charalter an, wenn auch manche Ladeninhavcr aus dem Römcrberg und m der 'Rahe ihie Läden ge'chivssen hatten. Von lumnltuoieii Ausichreik ! iingen kann leine Siede iein. auch nicht von Anliage» wegen i LundtriedeiisbruchS. Das gebt ichon ans dem lim,lande hrivor. i datz die Veihailclen, abgeieke» von einem, der einstiichen Wider- stand leistete, w Fieiheil geletzt worden sind. Die Schutzmann ln Freiheit ge'etzk worben srnd. * Gestern Abend kurz nach^i Uhr entstand ans no ch u>i-'scha,k batte blank gezogen: zu einem wirklichen Zuiammenstotz ist s rufge klärte Weise ür einer schlaskammer im Sertengebände cs ikdocch incbl .ckonimeii. de« Grundstücks F r i ed ri ch st ra tz e 18 et» Brand, der eure ^ grötzere Menge Kleidungsstücke vernichtete. In oer Kammer ^ 'chla'ende Kruder waren von dem WohnungSinhaher noch recht- Prvfenor Kratler, veröffentlicht, wonn c» u. A. heitzt. vei der ämt> .reiriu in s Freie gebracht, und der an sich nur unbedeutende, aber: lichen ErhunuruiigS-KouiMlssion sei von Mitgliedern des medizrnr oiel Oiauch verursachende Brand von Hausbewohnern geiwcht wvr-! scheu Lehrkörpers der Grazer Univerütäl der Schädel Hamer den. Die Feuerwehr brauchte nicht mehr einzugrei'en. — Ern ZingS zur wissenschaftlichen Untersuchung rm analomrschen Iw aiwerer Brand brach RachkS nach 12 Uhr im VcrkausSladen de« ^ liknt erbeten worden, wa? behördlich unter der protorollarisl' Waarenhause« von Herzfeld aus. Durch ein unmittelbar an sestgelegten Bedingung bewilligt worden sei, datz der Schädel nw (0 lINUl .ViDliniiirn. > Oesterreich. Es wird eine Erklärung de« Lblnanne« de« AusschuiscS sur ein Grabdenkmal Roben H a m e r 11 n g'«. «eeudianug der Untersuchung wieder deiaesetzt werden muffe, woraus der Borstand de« anatomisch,» Iunitui« Kr. Holl ve» Schädel übernommen habe. Die wtU.'nschaftliche» Arbeiten, dt«, um eingehend zu sein, Zeit beanspruchte«, seien nunmehr beendet und die Behörde sei bereit« davon in Kenntnitz geletzt worden, datz der Beisetzung de« Schädel« in dem neuen Grabe kein Hindernis, mehr im Wege stehe. Boui Grazer Stadtrath werde daher voraus sichtlich in Kurzem »ine Kommission für die Beisetzung de« Sckädel» ernannt werden. »< Der Zwlewalt tu der alldeutschen Partei Oesterreich«, der durch die A»«schelduna de« etnslukreichen früheren Karl Hermann als au» der Frattkon und die ihm auserlegte Riederlegunq . Mandate I« ReichAratd und un dödmtlchen Landtag ent nd. hat. nachdem Wo!» sich auf Drängen seiner zahlreichen . ,de wieder zur Sandkdatur ln Trautenau aemeldet Hot. leb- haitk «useinandersktzunaen zwischen tdm und seinen Geanem derdeigesübrt. E« sind schn»«»e Anichiildiaungen. dl« gegen Wolf »on seinen Gegnern erhoben weiden. Eine in Tausenden von Ernnplarrn tm Trautenauer Berlik verbreitete, im .Trautenau« Wochenblatt" vrrüfseniltchie Denkschrift bebauptet. es bade Wolf im Jahre 1896 ein Mäd den. um da« er sich längere Zeit bemüht, unter Mitzdiauch de« Enthusiasmus de« Mädchen» für td». ver führt. Da« Mädchen nt die Tochter eine« Parteigenossen ide« alldeutschen Abgeordneten Dr. Tschau), dessen Gastfreundschaft und dessen Kredit er öfter genotz. Um zu seinem Ziele zu gelangen, beide,irrte er seine Liebe, derlei sich auf seine unglückliche Cde. rrkläiie. das, er sich von seiner Frau scheiden lassen wolle, und dr ruh gre da- Mädchen mit der Beisicherung. datz e« nicht« zu de fürchten habe. Als da« Mädchen dennoch Ursache zu haben glaubte. Folgen zu befürchten, die iedoch nicht eintraten. riech ibr Wolk. ihrem Verlobten die Schuld znruschieben. oder sich niit rliiei» Andere» .einzulasse»", uni die Folgen de« Verhältnisses ans die'en zu wälze». Er bat. ihn nicht zu verrathen. da er ionil zu Grunde gerichtet wäre und dir deutsche Sacke furchtbar darunter leiden wurde Er ersuchte da- Mädchen ferner, möglichst bald zu Heimchen Wolf blieb auch mir der Dame noch weiter im intimen Beikrbr Ai« im Jadre lllOl sie dann deiralkete. jungtrle Woi, bei der Hoch.eit als Trauzeuge und bot sich ai« Poche de« crllen Kindes an. 'AIS Wolf Mitte November 1901 davon erfnbr. das; die nunmebrige Frau, von ihrem Gewissen getrieben, dein Gatte» und den Eltern den Sachoeihalt verratden batte, wollte er tm Bewutzkiriu seiner Schuld sich erschietzen. Uetz sich aber davon wieder adbringen. Die Mutter der inngeir Frau bat er kniefälligst um Berzeidung. In Folge dirier Vorgänge schrieb der nun mehlige Galle des Mädchen«, der zugleich Duzfreund und Couleni druder Wols'S ist. diesem eine» Bries. in weichem er ihn einen ehrvergessene» Mcnichen nannte, da er als verhriratheter Mann unter Mikdrauch de« GasirechtS ein anständiges Mädchen verführt habe. Der Garte bemerkte hierzu, datz Wolf mit dieser Schuld nicht weiter die Rolle eines Vorkämpfer« sür die 'dealen Güter de» deutschen Volke« werde 'vielen wolle». Wolf erklärte nun dem Gatten in einem Briese, datz er gegen Zusickerung de« Still 'chweigens zu Allem bereit iei. Der Gatte wie« diele« Ansinne» zurück, und erst dann erfolgte Wolf S Forderung wegen angeblicher Beleidigung. Man wollte auch dann noch Wolf einen Rückzug ohne Aus'elien möglich machen, und der Abgeordnete Schönerer griff veimittelnd ein. Wols brauchte iedoch einen sensationellen Abgang, »nd io kam es zum Zweikampf. Da« .Traulenaner Wochenblatt" ichiietzt seine AnSiübrniigrn wlgendcrmatze»: „Glaubt Wolt an vorstehenden Miltheilungen auch nur da« Mindeste als unuchtig nachivenen zu könne», io möge er »och vor der Wahl sich einem „nparttiiich jinammengeslellken Ehrengerichte »nteiwrrie» und von dieiem den Sachverhalt überprüfen lassen. Vor dteiei» Ciuengrrichle weiden dteieiiigen Zeugen erscheinen, weiche uniere Angaben bestätigen können " Darauibi» envigre eine Erklärung Wolf s, die in dem Satz gipfelte: „Ich erkläre alle von Seiten meines Gegnris in die Örssentlichkeit gebrachte», oder zur Ver- öt'sciitiichilng etwa vorbereitete» Angaben, welche daraus abzielen, der gan e» Angelegenheit eine meiner Honorigkeit abträgliche Färbung zu geben, tür unwabr und erachte Jeden, der dieie Misch ung von pilichopotbiiaier Citerincht und Hinierie gegen mich als Waffe gebrauche» will, sür einen ehrioien Schuft." — Die Nlunmcr der .Öildcilt'che» Rllirdichan". in welcher Wols seine Erklärung abgad. wurde aber saraier Welle konnszirt. weil in ibr auch ri»e iakiri'che Schilderung einer Weihnachlsdeicheruna erschien, welcher Mitglieder des Kaiierhun'eS beigewohnk batten. Wolf ver- anlaszte eine zweite 'Ausgabe welche aber die Volt veriäumte. Jetzt veröffentlicht nn» in der „Litdenrichkn Rundschau" Frau Svphre T'chaii. die Malter der »nnmehiigen Frau Tr. Seidl, ein Schreiben, worin sie anösuhrt. datz an sie und ihren Gallen das Ansinnen geitellk wurde. Wolf zum Selbstmord zu zwingen. Sir «baten dies iedoch nicht, weil sie elillaheir, Wols müsse dem deut schen Volle erhallen dieiden. I» die,ein Schreiben wird sodann das Verhalte» des Dr Seidl zu ictiier Frau besprochen, und mit- geihcilt. bas; Dr. Seidl »eine Frau viele Rächte lang zu Geständ- »isir» gciiiarteil habe. Zwiichr» Wolf und dem Mädchen habe mir cm einziges Stelldichein »altgesunde». und zwar aiS das Mädchen ani einer Reite zn Verwandten imterwegs war. Seither haben nur srelinbichafkiiche Beziehungen zwischen ihr und Wals bestanden, nnd Letzterer habe sich gegen sie ans das Korrekteste benommen. — Rach einer Prager Meldung wurde Wals aus dem Verband der Bur'chemchait Ghlbellinia wegen Bruch« des Freitod- 'chaslSprinzivs ausgerchlollen x Frankreich. Die Minister Millerand, Andrö nnd Decrnis kamen in Laon an und begaben sich in das Stadthaus. Als MiiIerand dieieS verlietz, wurden Kundgebungen veranstaltet, wodurch es zu Schlägereien kam. E'nige Maniseitanten. die sich bem Miimier näherten und psifsen. wurden verhaftet. Waldeck Rousseau traf in Ltion später von Nizza ein und winde von den bereits ein getroffenen Minntern empiangen. Die Menge begrützte ben Minisrrroräsidenten mit ben Rusen: Es lebe Walveck- Rousseau I Es lebe die Republik! in mannigfacher Hinsicht, — aber nicht mcbr als das: von tie,en Hinstleri'chen Eindrücke» reden zu wollen, wäre ein frommer Be ring. der füglich den 'Aposteln des IavoniSmns übe,lasscn bleckt, die von amlSwegen verzückt lein müsieii Asolt Fi'cher. enier innerer tüchtigsten Iapankenner, scheint doch Recht zu habe», wenn: er ragt: „Iavan ist in letzter Zeit mil Vorliebe die Br»taii>Iilt! allen für das fernstehende Pttblitnm und die Kritik niikontrolir- t alen StiigediNelS und Kiiiutichivnlites geivordcn." Vielleicht ^ lewiiiiderl man auch die dramati'cke u»S lkearraillche Kunst d«r' Japaner einrach »nr deshalb, weil man sie nicht versteht, weil sie von .'o weit her" kommt und das Parmm des Ervtnchen mit sich bringt, das la »eine Wirkung nur leiten im sieben Dcut'chlano ver- 'agt Denn von einem tiefgründigen Verstehe» dieser Kumt kann l ei dem DnrchichnitiSenroväcr nhechanvk nicht die Rede 'ein: dazu mRen hei uns 'chlechlerdmas alle Volbedingniigen. und zwar ielbit Denen, die das Wem» des Dramatnchen nickt nur in der Kunst der Gestaltung durch das Wort erkennen wollen. Fremd sieben nur dem Fremden gegenüber, das Land von Java» mit der Seele! icbend. um dabei auf eine terra ineognita zu flohen, die »ns, j wenigstens gestern Abend, kaum zum trauliche» Verweiien einlädt.! Dock zur Sache, znm Spiel der Japaner, zum Sterben Sada Micro's! WaS wir historisch Bestimmtes von der Scham'bielknnst JavanS j nnd ihrer Entwickelung willen, ist nicht viel: »cilich doch etwas! mehr, als der Jinvresariv der „nrpanüchen Twe". um das nn" öRaic'släksbeieidignng grenzende Wort Mounet-Sullv's einmal in! den Mund zu nehmen. Das rür das Wesen lavaniicher Schaniviel-! fiinst wichttgffe 'Rivmcni hatte de: Redner, der übrigens ein j Papierdeutsch von bemikleidcnswerther Lbiervan; verbrach, nicht' vergessen zu betone», ihre direkte Abstammung vom Puvvenipiel.! Die'e Provenienz ist deshalb so bedeutsam, weil sie manches Iin-- verständliche in der lavanllcherr Art Komödie zu spielen erklärt - vor > 'Allem die wunderliche Ml'chung von sttlrstrter und nalnralistischer! Darstellung, die von vornherein einen veinlichen Eindruck macht. I Amangs glaubt mau. Alles und Jedes »ei bei dielen Künstlern auf das Stilisiere gestimmt: vornehmlich das Spiel der Linien in den j Bewegungen und Stellungen verleitet zunächst z» dieser^Annahmr. Ta kommt irgend ein Affekt. -- »nd aller Stil ist zum Teufel, das ! Theater macht dem Vanetö Platz: man kreischt, tritt sich gegen'ertig ! in die Seiten, schnaubt, ivukl nnd schießt Purzelbäume. Und zwar- ivoht verstanden ! — nicht nur in komischen, sondern auch in durchaus ernsten Scene», die keineswegs die Lachlust reizen sollen. Dieie Craltalionen fallen doppelt auf. da die Japaner aus der Bühne, zumal die Protagonisten, auffallend leise sprechen; der Dialog vollzieht sich zu zwei Drittthetlen in einem Flüsterton, der vollend« in seiner monotonen Begleitung von Trommelaetupf und Darm nnr a» und bewegen kaum die Menen, bis ein Höhepunkt der Hand lung ohne leden Uebergang Mimik und Geffik in « Baiocke und Groteske steigert Und das toll das Zeichen einer reisen und großen Kunst iein. vor der — laut Programm ! — der Europäer in Be wunderung und Verzuckung stehen muß?! Nimmermehr. TaS ist das Weren einer ansiaulrten und üverdolten Kunstgattung, die asiati'che und europäiirtze Einflüsse in einer höchil unrympathiichen Mnchung dentlich zur schau trägt. Demi natürlich ist an dielen Original-Japanei» Alles tür die Eurovareiie vrävarirt und zurecht aemacht: die Stücke wie das Spiel, die Jnicenirung wie die Kottüliie w dag Kenner de* iapannche» Büdnenvkrhäitnisse i» Paris wie Berlin aus dem Kovffchütteln gar nicht hcrauSgekommrn sein sollen und mit hatten Worten wie „theatralücher Hnmviig" Loa Füller, der ersten Managerin der Sava ?>acco, zu Leide ge rückt sind. Aber Sada Raeco und ihr Gemahl, Otojiro Kawakami'!' wird man fragen: wie ilekt's um ihre Kunst der Men>chenvarstellung? 'Richt viel anders, als um die ihrer Umgebung. Rur zeigt sich vei ihnen manche Verfeinerung im Spiel, hier und da iogar ein gewisser Ruancenreichrhnm, der an diesen Leuten überrascht, während er tür euroväüche Schauspieler nicht mehr als ielbit- verstänblich ist. An dem Grundfehler alle« Japonismus kranken aber auch die übrigens glänzend begabten Stars des En- lembles. an der sorcirien Wiedemabe rrtremer Letdemchasten. Vielleicht liegt das im innersten Weten dreier Kunst, die Aiired Kerr trefflich als eine Kinderkumt charakterisirt hat. als eine Kunsr. die bald binmenhast. bald ichlächlerhust. sinnend und wild, harm los und tödllich zugleich i>t. Selbst das vielgerühmte Sterben Sada Bacco s und Kawakami S hat uns nicht zu der programmmäßig verlangten Bewunderung hingerissen. Sie ist wenigstens dabei noch anzuiehcn. wen» sie als Kaffuragi in dem Drama „Die Geöha und der Ritter", einer öden und langweiligen Mordaeschichte. an der die Balleteinlage das Beste ist. ihren niedlichen Tdeehausgeisi auf- giebt. Sie stirbt am Herzkramvf. dessen Resienvirkungen tn Kon vulsionen die Aacco gut studirl wirdergiebl. Wie sie die Augen erst verdreht, dann starr werden läßt, wir sie da« Mündchen verzerrt und die Augenbrauen zu wagerechter Stellung zwingt, wie sich von denr Nasenflügel zum Mundwinkel eine tiefe Falte gräbt und den ganzen Leib allmählich Kramvfftarrr besängt. Ws sie wie ein Stück Holz umrälll. da« Alles ist mit Tresssicherdeu geschaut und naturgetreu ausgerührt, wirkt aber — Hand aus « Herz I — nicht halb so eindiinglich. al« wenn etwa di« Düse al« Lamellendame den Tod mit irffen Mittel markirt. die göttlich» Sarah atS Theodora in tödtticher Mattigkeit zuiammenbricht. Schlimmer steht'S um den NaturaliSmu« Kawakami «. Ter Künstler ist sein« Gemahlin tn allen Ercentricitäten unbedingt über; er fletscht die Zähne, wenn er bo>r wird, stampft in Heller Wuth auf dar, Boden, da» es nur so dröhnt, und girrt als Mortto in der Liebestragvdir .Kein" wie ein verliebter Tauber mit der TochterKoromo'S. Run gar erst iein Tod! Das ist eine Sensation für sich, die gestern Abend gewiß viele Zu'chauer tür zwei lange Stunden des Anbörens eures unvcr- sranvenen Kauderwelsches entichäbigt hat. Natürlich Harakiri. Bauchausschlitrung, anvers darf ein anständiger Japaner in Europa überhaupt nicht sterben. Freilich ichön tit die Prozedur nicht, sie iit iogar icheuglich und gehörte besser hinter die Coutrssen. Aeußer- tich war der Akt sicher virtuos dargestellt. Man hörte das Blut, das ganz naiv mit rother Farbe markirt wird, ordentlich glucksen: man iah. wie der arme Morito veritabel an der ersten Blutwcll« würgte unter 'chreckiichem Aiigrnrolle». ehe er zum köstlichen Schnitt in die Kehle aushottc. — aber Kunst?' Nimmermehr. Pantomime im beiten Falle ist's. Varistbzmiber. der sich inr Rahmen einer deutschen Hvsbührrc. aus der man sonst zu den Ge filden hoher Aknen in ernste» oder heiteren Feierstunden gesühri wird, wunderlich genug ausnchmc» muß. lieber die «kucke, die geilem Avend gripielt wurden, ist nicht viel zu sagen. Sowohl das Drama von der „Geiiha und dem Ritter", das sich aut eine alte, oft dramatöch verwendete Fabel ausbaut, wie die Tragödie „Kesa". au der sich offensichtlich europäische Emtliissezeigen lassen, wurden in Bearbeitungen geboten, die — das iäszl sich auch ohne Kennttnß der Originale behaupten — künstlerisch nicht ernst zu nehmen sind. Sie zzaben lediglich die Höhepunkte einfacher Handlungen, wwelt sie zu möglichst abrupten Gefühlsäußerungen Gelegenheit' boten, verbrämt mit einigen iekr charakteristiichen Nationaitänzen uud etlichen akroba tischen Episoden. Die Dekorationen nnd Eoulissen iahen ziemlich verbraucht und von der Reise mitgenommen aus; sie erwiesen sich überdies sür die große Büdnenweite nnierer Hosbühne als viel zu klein. Rur «in einziges hütnches Interieur sah man im Lause de« Abends, daö Wohnhaus des Gemahls der Keia. den Schauplatz der Morithat Morito'-: hier war dir Stimmung, unterstützt durch allerband geschickt angebrachte Beleuchtungsmatzchen. wenigstens vorübergehend, recht gut getroffen. Lobend« Anerkennung ver dienen auch die Kostüme: namentlich die der Sada Vacco waren in ihrer wundervoll abaestimmten Falbenharmonie von lettener Pracht und Schönheit, die bei dem eigenartig zuckend rhpthmisirtcn Tanze der Künstlerin am reichsten zur Geltung kam. Die Aufnahme der exotischen Gaffe war lehr freundlich. Da« au«verkaufle Haus — Wunder üb« Wunder! — nahm die spär lichen Gelegenheiten zu Beifallskundgebungen augenscheinlich mit Freuden wahr und rief mit mehr oder minder starkem Avvlau« bald Frau Sada Naceo. bald Herrn Otojiro Kawakami vor die Gardine. Die Herrschatlen au» Japan haben doppelte llriach« mit ihren Dresdner Erfolgen zufrieden zu sein, denn tn Sachsen« gastsroher Residenz hat sich ihren Künsten die erste deutsch« Hoff " Dabei da» freundliche Entgegenkommen estre« Publikum«. -- metn Japan, wa« willst d« «och sollt« auch hier da« alt« Goethe-Wort Recht haben .! lügt man. wenn man böntch ist" r! P. A. Wolsk.
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