Volltext Seite (XML)
Serugrgebvlin Dte.Nr«Id»«r«MN»t«» 8« Dr^do» imd der »LLK-» v»««dm>,. m« die Zuliaim,« durch et««« Voten et« »»mmUouLre ertvlot. «cholte» «« Stau an Wochenlaa». die echt LutLo»»- odergetertaae tolacu. m «wet rdetla»««ada> «den»« und L»r»«»1 tuaetirM. dir Rdckaade «»«rtandter Schritt- ^Eütk vernivretanitdlut: «»»l «r. U und »r.«»«. relt,ra»m.»dr«ii«: «»chrtcht«» »»«»de«. Se-rö»tel 1856 vor Detail-VvrKayL «jor DLMvadat-ksdrUrl >,tnu»rltt 6 L0rS0dLtL, SokUeferrmt OozelsLLsäesMel i, »««cht W>»U frieö«'eli Lgppirelii ^usküdi-une uo^nroirts u»6 SS Ixmckoosr uns Vlvuor« aruirto «xiollsn. Tettar-Sdresse: Nachrichtcu, Dresden. Vislicll. ^iwollcsiisrxeäiÜM lolspboo Lwt II N02. Ü8H8Ü8Ü»!!. g'elogbnu .Vmt II IE. lLckdlVlLk IH1 mul?rl»«"ttutr. Io. 2 d.»ü« üor Lmümerdlr.) »ick rrrr 4nn»bm» von Iu»ei-»t«o u. Ldooueweots »Drvv^nvr SssvDrlvktvo - smpLcdlt kür äio Ürünnto» L,»S«rl Vor/üxUel»»r« tzuaUtLrv» »u ^adrik^ret»«!, 1» »cdw»r» «Le» »oTd Qur»«1, »ued t» «»ot «»ä ttaat VVL«Len«r«L</ie «n/ QaeNi-e Oatott »^8vk>Auvks kreinkar6t Qeupoli. Oresäen.^..^'.^:^ k. kvz^vp, I'rls»I6I'-^088-l>ilNtIlUN§. ß L»ne«6«i>-4r. 8«« 16 c ltsiokdtd» b»g«r a»«r 5et»n ?»pivr«, Pappen etc. Nie «lügen kaüaes " ^11e wusl-vr^vmLs, prcrwpl mul KUU^t! vm I InkialW»^ ov OverLMi» lln<j ^u>6 zvdsLeo Lrllixa-bs krviss. — laäslloas nnct selwsllst« I-rsksrung. Vnelliaa a ren Iwcdliil»!' 6»ttitliir >1. «»Mel,. eisgMtsr ilmg-, Hüte»-». klrlüiMo llvrmANN ?Sr8elieI. V»». X Krim M l-rims-ll^lilSlsn III d»»gt!°» I>r°l!M. ^ L». Nr.LSI. Lpie«el: ILL.L;;!!'"!« LMI'WM»!Dienstag, t«. Jeptemlicr19ÖI. Miguel 1-. ?tur wenige Monate ist es Johannes v. Miguel vergönnt ge wesen, die stille Muhe des Privatlebens, in die ihn sein Sturz im Frühjahr d. I. verlebt hatte, zu genießen. Kaum war er aus dem Bade Langeirschwalback. wie eS hieß, in bestem Wohlsein und neu gckräftigt, in seine Billa in Frankfurt a. M. zurückgekehri, als plötzlich der Tod an ihn herantrat und ihn, der wohl nie im steben das Bedürfnis; nach Ruhe empfunden hatte, zur ewigen Buhe abberies Mit ihm ist eine der markantesten Persönlichkeiten der »achbismarckischen Aercr von der politische» Bühne geschieden. Schon allein die Thatsachc, daß er sich weit länger als irgend ein anderer Minister deS sogenannten neuen Kurse-.- in seinem Amte und zwar zumeist in dominirendcr Stellung zn erhalten wußte, hebt ihn aus der langen Reihe seiner Kollegen heraus. DaS beweist indeß nur, daß er eine Anpassungsfähigkeit, eine Elastizität und Schmiegsamkeit besaß, wie kein Anderer seiner AmtSgenossen. ÄaS ihn jedoch als den bedeutendsten Staatsmann des letzten Jahrzehnts deS verflossenen Jahrhunderts auszeichnet, das ist nicht blos seine scharf ausgeprägte Individualität und lein lebhaftes Temperament, sondern vornehmlich auch eine originale Wirksamkeit und ein selbstständiges Schaffen, wie cS in gleichem Bloße neben ihm während seiner ministeriellen Laufbahn nicht bethätigt worden ist In welcher Stellung Miquel auch Immer gewirkt hat, sei er als Parlamentarier und Führer einer großen Fraktion, sei es als Bürgermeister größerer Gemeinwesen oder als Leiter der Finanzen des größten deutschen EinzelMateS, immer hat er bewiesen, daß er ein Mann mit das Durchschnittsmaß überragender geistiger Kraft, nut organisatorischen Fähigkeiten, mit eigenartigen programmatischen Fielen und mit starker Initiative war. linker dem zweiten und dritten Kanzler des Deutschen Reiches ist er der einzige Staats mann gewesen, der sich in Preußen und auch im Reiche eine wirk sich leitende und führende Rolle zu schaffen und längere Feit zu behaupten verstand Als Minister viel umstritten, bekämpft und gehaßt, müssen setzt an seiner Bahre selbst seine heftigsten Feinde wenUtens so nick rückhaltlos anerkennen, daß sich Miguel steis an dem Platze, wo er stand, als ein hervorragender Mann, als ein seltenes politisches Talent, das tiefgreifende bleibende Wirkungen ansübtr, erwiesen hat. Ungewöhnlich bewegt, vielgestaltig, entwilkelimgsreich und thp,envoll ist Miguel's Leben verlaufen. Geboren am ltb Februar >828 in dem weltabgeschiedenen hannoverschen Marktflecken Reuen- tiaus. das dicht an der holländiichen Grenze liegt, als der jüngste Sohn eines Arztes und „Hofmedikus". stieg Mianel zu einer der höchsten Stellungen im preußiichen Staate empor, aus eigener «-'rast, ohne die übliche bureaukratnche Lansbah» dnrchmeffcn zu haben, ohne Landrath. Regierung-- oder Oberregiemngspräsident ge weien zn fein, lieber ein halbes Jahrhundert hat er im politischen Leben gestanden. Im Jahre 1K48 erfüllten den 19jährigen Studenten republikanische, revolutionäre Gesinnungen: als er schon geraume ;äeit im Minister-Fauteuil faß, erfuhr nian aus Briefen an Karl Marr. die Bebel an's Tageslicht zog, das; er in wilden .'oimmmistischen Phantasien geschwelgt hatte. Aber bald überwand er die Sturm- imd Drangperiode der Revolutionsjahre. Rach Vollendung seiner UnIversitätSstudien und nachdem er eine Zeit lang in Berlin im Bankfach gearbeitet hatte, ließ er sich in Göttingen als Rechtsanwalt nieder. In dteier Zeit verfaßte er einige Broschüren, die ihn so bekannt machten, daß er in die zweite bonnoversche Kammer gewählt wurde. Hier schloß er sich Herrn b. Bennigsen an. mit den, er 1859 den Nationalverein zwecks .Bildung einer neuen deutschen Partei zur Lösung der nationalen Frage unter Preußens Führung" gründete. 1885 wählte ihn Lsnabrück zum Oberbürgermeister. Nach der Krisis von 1866 wurde Mianel in das preußische Abgeordnetenhaus und in den norddeutschen Reichstag gewählt. Von da an begann leine eigcnt liche parlamentarische Laufbahn, deren Glanzpunkt die mehrjährige 1'eikiing der Kommission für die RcichSjnstizgeietzc bildete. Als einer der Führer der natlonalliberalcn Partei gehörte er zu ihren besten Rednern. Im Jahre 1871 trat Mianel als Leiter in die Tislonto-Äefellichast. damals das größte Berliner Bankinstitut Sein Bleiben in dieser Stellung dauerte jedoch nur drei Jahre. IN6 wurde er zum zweiten Male zum Oberhanpte von Osnabrück gewählt. Drei Jahve später wählte ihn die Stadt Frankfurt a. M. zum Oberbürgermeister. Neben dieier kommunalen Wirksamkeit blieb er in hervorragender Welke nach wie vor Politisch thätig. Ihm ist brwnderS die Neubildung der natimvallibemlcn Partei Lurch das Heidelberger Programm zu verdanken. Vom Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt that er den Sprung zum Finanzminister Preußens Bor einer Journalisten- Beriammlimg in der Mainstadt hatte er eine berühmt ge wordene Rede gehalten, worin er die bestehenden Parteien als alten Trödel bezelchnete, der neuen Parteibildungen aus dem Wege geräumt werden inüsse. Dann hatte ihn der junge Kaiser mit den Worten: »Cie sind mein Mann!" huldvoll auf die Schulter geklopft. Kurz darauf wurde er preußischer Finanz minister, und nicht lange währte cs, so galt er als die Seele und ' Deutichland je besessen hat. Sein Steucrspstem wurde viel- ! sach vorbildlich für andere Staate», Er hat die Finanzen Preußens in einer Weise geordnet und fest begründet, daß sie dem Staate auch in den schwersten Zeiten ein starker Rückhalt sein werden, und seit den Zeilen Friedrich des Großen ist Preußen nie mals in einer so glänzenden Finanzlage gewesen, wie zn dem Zeit punkte, als Mianel nach elf Jahren das Ministerhotcl am Kvstamen- wäldchen in Berlin wieder verlassen mußte. Seine Wirksamkeit beschränkte sich nicht ans sein Ressort, das er mit souveräner -Sicherheit beherrschte; als Viceprüsident des preußischen Staats ministenums wußte er auf den Gang der inneren Politik einen iiiaßgcbeivden Einfluß auSzuüben. Mit rastlosem Eifer hat er be sonders an der Wiederannäherung von Industrie und Landwirth- schast gearbeitet, um so die unerläßliche Vorbedingung einer erfolg reichen Sammlung aller staatserhaltcnden Elemente zu schassen Seine Bciiinhungcn. eine grundsätzliche Scheidung zwischen den Reichsftnanzen und den Landessinanzen dnrchzuführen, sind leider an dem Widerspruch? des Eentrums gescheiter!. Wie Bismarck ist Mianel stets im besten Sinne des Wortes Realpolitiker gewesen, und daraus erklären sich zum guten Tlieile die mannigfachen Wandlungen, die er durchgemacht hat. Die Nationalliberalen, die jubelten, als ihr Führer in den Besitz eines wichtigen Minister-Portefeuilles gelangt war, wandten sich all mählich von ihm, als sie gewahr wurden, daß er sickk durch leine parlamentarischen Anteeedenzien nicht im Geringsten abhalten ließ, eine über den Parteistandpnnkt sich erhebende Haltung einzunehmen. Wiederholt haben seine früheren Parteigenossen ihrer Unzufrieden heit in einem lauten Rufe: »Fort mit ihm!" Ausdruck gegeben und sein entschiedenes Eintreten für die landwirthschaftlichen Interessen ist ihm als Begünstigung eines einseitigen Agrarier thums oft Porgeworfen worden. Verdient hat er solchen Vorwurf nicht, vielmehr muß cs ihm als Beweis seiner bedeutenden staats männlichen Befähigung eingerechnet werden, daß er als Minister weii über die Partei binauswuchs, indem ec die politischen Situationen und Konjunkturen von einer höheren Warte als von der Zinne der Partei, nämlich vom Standpunkte des Staatsmannes, beurteilte und verwertete. So erklärte es sich denn, daß bei seinem Sturze ein »Uff!" der Erleichterung durch die Reiben der Liberalen ging und daß die Berliner Börse, die seine Ernennung zum Finanz- minister bimmelarifjauchzcnd begrüßt hatte, in stürmischen Jubel ausbrach, als die Nachricht von seinem Rücktritte bekannt wurde.! In der Geschichte Preußens nnd des Deutschen Reiches wird der Nrme Miguel's fortleben als der eines Finanzpolitikers ersten Ranges, als eines der tüchtigsten, bewährtesten Parlamentarier und Staatsmänner, dessen Grundzug der nationale Gedanke nnd eine echte staatserhaltende Gesinnung gebildet hat Majestäten des Deutschen Küsters und der Kaiserin ist Mrs. Mir Kiiilep übermittelt worden. Die Botschaft ist beaustragt. Ihnen in Ihrem Name» tief empfundenen Dank auszusprechen München. Prinzregent Luitpold ließ dem hiesige» amerikanischen Konsulat aus Anlaß des verbrecherischen Anichlag gegen den Präsidenten Mac Kinlep telegraphisch seine Thcilnahin und die besten Wünsche für dessen Genesung ausdrücken Die amerikanische Regierung übermittelte durch das hiesige Konsulat für diese Spmpathie-Kuiidgedung den herzlichsten Dank. Wien. Kaiser Franz Josef sprach anläßlich d--s Mordarstchlags auf den Präsidenten Mac Kinlep der anierikanikchen Regierung durch die österreichisch . ungarische Gesandtschaft in Washington seine wärmste Theilnahmc aus Neueste Drahtmeldunqen von 9 September Mordanslblag ans de« Präsidenten Mac Kinlen. Buffalo esrndei DaS heute Vormittag ousaegebenc Bulletin über das Befinden de? Präsidenten Mae. Krnlen meldet. Der Präsident hatte eine etwas unruhige Nacht, schlief jedoch ziemlich aut. Allgemeinbefinden unverändert. Puls 120. Temperatur 101. Athmrmg 28. Buffalo. Der heute früh 6 llhr anSgraebenc Krankheits bericht hat in gewissem Sinne Enttäuschung hervorgeriiten. er war wohl auch mehr dazu bestimmt, den vorherrschenden Optimis mus abznichwächen. Indessen sind die Aerzte noch inrmcr geneigt, die Sachlage lehr hoffnungsvoll anzuiehe», sie Hallen daran lest, daß zur Zeit auch nicht ein einziges unbefriedigendes Anzeichen vorhanden ist. sie sagen, daß natürlicher Weste ernste Folgen aus io einer Wunde entstehen können, rechne» aber nicht damit im Vorautz. New-Aork. tPriv.-Tcl.) InGuffv-Holdors(Penniulvaniens hielten gestenr 200 italienische Anarchisten eine Versammlung ab, in der sie ihrer Freude über den gegen den Präsidenten Mac Kinlep verübten Mordanschlag Ausdruck gaben. — In Chicago war In einer Versammlung von 2000 Sozialisten die Annahme einer Spmpathie-Reiolution für den Präsidenten vorgeichlagen. weiche jedoch abaelehnt wurde. Die Gegner des Antrags betonten, Mac Kinlep sei ein Vertreter der Kapitalistenklasse. Ob er i» Sicherhelt oder Gefahr sei. bildet keinen Gegenstand der Sorge für die Sozialisten. — In Boston waren gestern die Sozialisten des Staates Massachusetts zusainmengetreren und nahmen eine Resolution an. welche die That Czolgosz' verurtheilt. New-Aork. <Priv.-Tei.) Die Polizei forscht nach der Emma Wolsmoii. Man glaubt, daß sic mit dem Attentat etwas zu Ihn» batte. Sic hat oft erklärt, der stolzeste Augenblick ihres Lebens würde e? sein, falls sie Jemanden überreden kstnnte, einen Herrscher zu lobten. Ezolgosz erklärte in seinem schriftlichen Geständniß, Emma Wolsman habe ihn i» Brand gesteckt: ihre Lehre, daß alle Herrscher ausgerottet werden müßten, habe ihn Nachdenken lassen, sodcißihm der Kops fast vor Schmerzen sprang. Berlin. tPriv.-Tcl.) Der Kaffer hat auf die Nachricht von dem Mordanschlage gegen den Präsidenten Mac Kinle p folgende Theilnalimsdepciche nach Bnsfalo gerichtet: An de» Präsidenten der Vereinigten Staate» von Amerika. In tiefe Trauer versetzt durch die Nachrichten von dem ruchlosen Attentat auf Ihr Leben bringe Ich Ihnen Mein und des ganzen deutschen Volkes Mitaesübl mit Ihnen und mit dem Krimmer, vorr dem Ihr Land betroffen ist. Möge Gott Ihne» sichere und schnelle Genes ung schenken. Gez.: Wilhelm I. Ü. - An die Gattin des Präsi denten Mac Kinlep'S richteten der Kaiser und die Kaiserin folgen des Telegramm: Entsetzt über den Anschlag gegen Ihren Gemahl bringen Ihnen die Kaiserin und Ich Unsere tiefste Shmvatbic nnd daß Gott Mr. Mac Kinlep die Gesund Königsberg i Pr. Um 12 Uhr erschienen der K arse r mW die Kaiserin mit dem Kronprinzen im Landeshanse, wo de, Kaiser bei der Darbringung des Etuenttunkes eine länger« An spräche biel!, Sodami folgte die Enthüllung eines Toppelgemaldc König Friedrich I, und Kaffer Wilhelm 1l„ welches der Kaffe« der Provinz schenkte lim 1 Uhr 15 Min. reiste der Kaiser nach P illau ab Königsberg i. Pr. (Priv. Tel) Die Ansprache des Kaisers bei der Entgegennahme des Ehrentrunkes im Landesbauie lautete; »Auf Wunsch der Provinz übernehme Ich diesen Pokal, um aus demselben in deutschem Wein das Wohl der Provinz zu trinken. Wie auf all' den Tagen, die jetzt in König» berg verstrichen sind, der Schatten der Trauer lag. unk dieielben dadurch zu ernsten Gedenkfeiern nmgestaltet sind, so auch de« heutige. Ich habe Mir selbstverständlich nicht versagen können der Einladung und dem Wunsche Meiner Ostpreußen, unter ihnen zu weilen, nachrukommen. und umsomehr in einem so bedeutungs vollen Jahre wie das Jahr 1901 Und in der That. auch der heutige ist in jeder Beziehung ein weihevoller GÄrenktag Wenn Ich für das in so schönen Worten Mir ini Namen der Provin, ausgesprochene Mitgefühl diesen Dank ausspreche, io tdue Ich dcn- um io bewegter, als zu dem Schmerz und zu der Trauer des Sohnes gesellt sich die tiefe Bewegung der Erinnerung von dem Sterbelager in Friedrichshof, und von dem stillen Mausoleum n den blumenreichen Gärten von Marlu zieht sich der Weg nach dein Hafen hinauf zu der neuen Kirche Und wie heute pietätvoll der hohen verblichenen Köniain gedacht worden ist, die. ein einzige« Demant unter ihrem Geschlecht, hervorleucbtct unter Europa^ Fürstinnen, ein Bild, nachzustreben sür Jede, die aus den Tino» berufen, ist, io schließt sich auch um diesen Tag die Kette der Erinnerung fester und inniger, welche die Provinz mit Meinem Hause und Meiner Person ver!nüpst. Aber Ich verstehe in de> heutigen Feier noch mehr. Ich sehe darin auch zugleich eine G? dächtniß- und EriiinerungSfeier an den großen Kaffer, ihre» Heldeiilohn. der wie alle seine Zeitgenossen und zumal Diejenige» die in seiner Nähe haben Dienst thnn dürfe», genau wissen, mit einer nnaebeueren Liebe an dieser unvergeßliche» Mutter gehangen hat. lind dcß' bin Ich fest überzeugt, daß dm heutige Tag io ganz seinen Gefühlen sich anschließr, daß Ich auch in seine»' Sinne handle, wenn Ich meinen Dank anssprccbc Wie gestern auf dem Paradefelde in die wehenden, in der Sonne flatternden Fgbneii der alten ostpreußischen Regimenter der lange Trauerflor mitten sich in ihre bunten Farben mischte, so auch am heutigen Tage. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß die Provin; erkennen möge aus der Feier des gestrigen Tages, wie hoch Ick das Band schätze, welches ims miteinander verbindet. Es noch mals feierlich zu betonen, daß das Königthrim Preuße» und an ihm hervorgehend das deutsche Kaiserthum in Königsberg und Ostpreußen wurzle, habe Ich Meine Rcichsrnsignicn bierher ac bracht »nd sie gestern an Gottes Altar stellen lassen, damit Ihre Augen sie sehen und damit der Segen Gottes von Neuem auf sie ! Iierabgefleht werde. Vor dem säulenaltar. wo einst Kaffe 'Wilhelm der Große stand und sich die Krone auf das Haupt letzte als diejenige. welche nur von Gott allein ihm gegeben und als von Gott allein ibm zustehend erachtet wurde, so war denn der gestrige Tag ei» Sninbol zur Erinnerung an die Bestätigung de Köuigthums von Gottes Gnaden, zur Erinnerung an die schweren und die guten Tage, die Ostpreußen mit seinem Königshause er lebt hat. denn das Großartigste in der Erhebung, die zu den Freiheitskriegen führte, lag nicht nur darin, daß ans den Rus seine: Königs ein icder Ostpreuße und jeder Preuße zu den Waffen grm und iei» Schwert schwang, sondern daß vor Allein die Einkebr in sich selbst und die Buße vor dem Allerhöchsten den Anfang machten. Sv möge dieser Geist der Väter, der das Große vorbereiten hast und die Thräncniaat der hochseligen Königin Luise, die sich in die herrlichsten Aebrcn gewandelt bat. die Lie noch nicht gemäht habe;; und die Ich eirrheimic, so möge dieser Geist iviedcr von dicst- Provinz ausgehen und vorbildlich sür das gelammte Vaterland werden zur hingebungsvollen Mitarbeit nnd u» vertrauensvolle!' Aufblick zu dem Könige. Sic mögen versichert lein, daß die Krone, die Sic gestern gesehen, und das Szepter, das vor Ihnen am Altar lag, allezeit unter der Devise: ..8»»m cuigiio!" den Schul und die Förderung der Interessen dieser Provinz gewährleisten werden, so lange Ich und Meine Nachkommen noch rm Stande sind, die Hand zn rühren ;nm Woble von Ostpreußen und des Vaterlandes, 2» diesem Sinne erhebe Ick, den Pokal und ve, binde damit eine Widmung, die Sic gewiinschl haben. Indem Ich Sie bitte, die Gabe dieses Dopoelbildes aiizunehme», hoffe Ich, daß Sie sich der Einsetzung des Königtlmms nnd der Jetztzeit erinnern werden. Ich trinke ans das Wohl der Provinz" Königsberg. (Preußen.) Oie Kaiserin ist mit den, Kronprinzen »m i Ubr nach Eadinen abgerelst. Piklau, Der Kaiser ist 2", Uhr hier eingetroffe» und hat sich an Bord der „Hohenzollern" begeben, welche Ulu auslief. Tic Strandbaticrie nnd die a»i der Anßenrliedc liegenden Kriegsschiffe gaben Salutschüsse ab. Das Wetter ist scbön, die See ruhig. Berlin. tPriv.-Tcl.) lieber ein vor etwa 14 Tagen statt gcfiindenes Gespräch mit Miguel, in welchem sich Mianel über die wirthschastspolitischc Lage äußert, berichtet heute der »Lok.-Anz."; Miguel hat selbst gebeten, seine Aeußcrungen zu nächst als vertraulich zu behandeln. ui» nicht als »„erbetener Hilssmann der Regierung Schwierigkeiten zu bereiten und de» Anschein zu erwecken, als greise das Ministerium aus die Reserven zuruck und habe ihn veranlaßt, das Wort zu nehme». Miauet wandte sich insbelondere gegen die Haltung der srcihändleiische Presse, Eie liefere dem Auslände zu den Vciiragsverliandlnngeu