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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010623027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901062302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901062302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-23
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
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.r wird A« Lssuu tz» »ad Uwgcknig am Lage »«her bereit» al» Abend-Ausgabe ^.8K'- r«Is«n und der »«ckffr« Umarbuna. »» dt« Zutraaun, dnnd «!<««« Voten oder SoinmitlioilLr» ertolol. ertialte» -M VIal« a» wockeuia««». t>« »tcht »utSoiu,. oder j»e>ert«e toloen. » Met ld-tl-uioaLden »»«»»« und «er»»»» uioelirlll. Für «tckvlde «inoelandler Schrill tM« keine «crvindltchletl. S«rnlvr«chanl»l,d: «»«I «r. u und «r. »0»«. Lekeiromm-kldrekkr: «»chrtch«»» NgestLt, während es die Poft-Nbmmatte« E - Morgen i« einer VesammtauSgabe erhalt«. -lnresgen-tanf. L«e Anna»«« v«e »«Bia»»,,,, ertolol in derVauotaetchikttklLe und den Nedenannadmeftelteii in Dreien di« Rackmittao« dvlir. Sonn und fteierlaa« nur Marienitraüe M von n di«V,l Ulir. Die 1 ivaitiae Grund »eile (ca. » Süden) » Pia Au lündiamigeu aut der Privatieüe Zeile rs Pi,, i die Liualtiae Zeile al« .Cinaeiandl' oder aut Terlinle i-o Pl, .v, Nummein naäi Tonn und fteier laaeu i de, Liualtioe Äiiiud«ilen iiu. «a de», «u imü na P,a. naa, dcivnderem Larii. GsgvünSst 18S« Vertag von ziepsU, » Ueichardt lt,e Pc jora««de»ad>»iia. aeaen Bcleadlätter werden mit io Pl,. liercchiiU. NvllL, 8IvvbMLIM 8: 6ü. »llil veposittziiliWe <I«r Ü8lll8LÜ8ll ÜLlld ki-iix«!Är« 2. SllS8Lrä 8vet ^7^7-^°°° H 8edüllroek 8 IVaekk.M^i'iislmli'. Nr. 172. -piml: Neueste Drahtberichte. ngn E Lin Geaenicberz. Berliner Leben. Ferienkolonien, Jcucrmeldcwescn. runtttasi, 23. Juni 1S01. Rerrefte Drahtmeldurrgen vv,n 22. Juni Kiel. Tie Taufredc des Prinzen Heinrich lautet: „Gleich diesem stolze» Bau, der heute vor uns steht und kder aus kleinen Anfänacn dem Beginn seiner endlichen Vollendung entgeaensieht, io auch entstand die kaiserliche Marine aus wahrbait durstigen 'Aiffängei, Otteichiam prot'hetisch klingen uns die Worte eine« Prinzen des König!, preußischen Hauses aus lener Heit der Anfangsaründe der Marine entgegen, da er betonte: Für wachsendes Volk keinen Wohlstand ohne Ausbreitung, kerne Ausbreitung ohne überseeische Politik, keine überseeische Politik ohne Flotte." 181t geboren, wurde diesem kühnen Manne 1851 dos Kommando über die damalige preußische Marine anvertraut, für welche er rastlos thätig war und sich nicht scheute, sein Leben !ür ihre Entwickelung einznsehen Seine Lieb«. Anhänglichkeit und Treue zum Beruf bleiben ewig unver geßlich. Und diesem Manne dankt die Marine unendlich viel Zwei Schisse trugen bereits den Namen vieles Mannes über die Meere. Ein junger Sproß aus unserem kaiserlichen Hause, der jüngst der Marine einverleibt worden ist. trägt denselben Namen. Und auch Du sollst auf Besckl Deines Kaiserlichen Herrn dielen Namen tragen! Aus den Händen der Großnichte jenes Mannes sollst Dn den Weikeakt der Taufe empfangen — so be fiehlt es Dein Kriegsherr, dein zu danke» iür den neuen Beweis Majestät unser allergnädigster Kriegsherr Hurrah. Hurrah, Hurrab!" für die Sitzungen berathen. Den Hauptgegenstand bildet die Vorlage betreffend den Erlaß einer Nrbeiterverordnnna für Kamerun, daneben soll die Ertbeilung verschiedener Konzessionen zur Sprache kommen, wie eitler Bergbaukonzession für das Aibeonaebiet: bei dieser ist das Baarkapital von ZOO MO aus MO 000 Mk. berausgesetzt und das Recht zur Gewinnung von Edelsteinen iür 75 Jahre nminirt worden Bonn. Die Bonner Studentenschaft veranstaltete gestern «ts am Tage der Sonnenwende zur Ehrung des Andenkens des Fürsten Bismarck einen Fackelzug. an dem sich auch der Kronprinz betheiligtc. Kassel. Der Kaufmann Rau in Oberlemv bei Wetzlar wurde vom Blitz erschlagen, seine Frau und ein Kind betäubt. Bremen. Ter Bremer Dampfer .Schonburg" ist auf dem Rio de la Plata gestrandet. Vohwinkel. Amtlich wird gemeldet: Gestern Nachmittag 5 Uhr stieß der von Steele kommende Güterzug Nr. L590 bei der Einfahrt in den Babnbos Vohwinkel lGleiS 22) aus 10 beladene Wagen. Erheblich bcichädigt ivmden ein Packwagen, ein leerer Viehwagen, drei leere Personenwagen und sechs beladene Kohlen wagen. Personen wurden nicht verletzt. Ter Zugverkehr erlitt keine Unterbrechung. Tie Schul» trifft den dienstthuende» Assistenten, der das EinfahrtS-SIgnal gab, obgleich das Einfahrts- glei» besetzt war. Essen a. d. R. Der „Mein. Wests. Zig " wird von ihrem Brüsseler Korrespondenten gemeldet, er sei von Tr. Levds zu der Erklärung ermächtigt, daß weder French noch Rullcr jemals von den Buren gefangen genommen worden seien. Hamburg. Die Ä die gestern ans dem zur B i S ma r ck s ä veranstalteten hier telegraunn an den Kaiser gesandt wurde: „Die zum Festkommers im „Patriotischen Haus" in Hamburg nach feierlicher Grundstein legung der von der deutschen Studentenschaft in Jriedrichsruh zu errichtenden BiSmarcksäulc versammelten Vertreter der deutschen Hochschulen bringen Ew. Majestät das erneute Gelöbuiß dar, stets die Treue zu Kaffer und Reich sestzuhalten." Kiel. Der Stapellauf des großen Kreuzers L. ging beute Bomiittag auf der Kaiserlichen Werst vor sich. DaS Kaiservaar landete, begleitet von dem Prinzen und der Prin zessin Heinrich, dem Prinzen Adalbert, dem Großberzog von sachsen-Weimar und dem Prinzen Ernst von Sachsen-Altenbnrg. Vertreter der deutschen Studentenschaft. »m 0 Ubr an der Werst. Der Kaffer schritt die Front der vom Seebataillon gestellten Elircnkompagnic ab, woraus Prinz und Prinzessin Heinrich, begleitet vom Staatssekretär v. Tirpitz. die Tausknnzel bestiegen, während das Kaverpaar und die fürstlichen Herrschaften den Pavillon betraten. Prinz Heinrich hielt die Taufrede, worauf Prinzessin Heinrich das Schiss aus de» Namen „Adalbert" taufte. Der Stapellaus ging glücklich von Statten. Das Kaiserpaar kehrte hieraus an Bord der ...Hohenzollern" zurück. Kiel Der russische Kreuzer.Smetlana" ist mit dem Groß- Herzog von Mecklenburg-Schwerin und der Groß- Herzogin-Muttcr Anastasia nach Petersburg abgcgangen. Kiel. Der Maschinenbauer Beseler ist den bei der Explo sion der Torpedomaichinc erlittenen Verletzungen erlegen. Konih. Bei einem heute Nacht in der Ortichast Flederborn bei Jastrow ausgedrochenen Brande sind eine Besitzcrssrau und ihre Tochter um s Leben gekommen. Das Gehöft winde ein- gcäschert. Lemberg. In Folge des anhaltenden Okegens sind iämmt- liche galizhche Flüsse im Stcigcn begriffen. Der Dnjester ist bereits aus den Ufern getreten. Genua. Dem von Sardinien bier cingctroffenen Dampfer „Stadt Genna" wurde die Einfahrt in den Hafen verboten, weil er 51 scharlachkranke Passagiere an Bord hatte. Madrid. Die Königin-Regentm Unterzeichnete ein Dekret betreffend die Umbildung der Handelska m in e r n. Brüssel. Der „Petit bleu" bat bei Tr. Levds Erkundig ungen eingezogen über die gestern Abend vom „Sun" veröffentlichte Nachricht, daß Botha und seine Untersührer beschlossen hätten, sich zu ergeben. Levds fand die Meldung lächerlich. Der Korre- spondent des „Petit bleu" in London erkundigte sich über dieselbe Meldung im englischen Auswärtigen Amt. wo ihm erklärt wurde, daß dort keine Nachricht über Botha cingetrotfen sei. Denselben Bescheid erhielt er auf dem Kriegsamt. Brüssel. In Löwen entgleiste die Lokomotive eines aus Spa kommenden Zuges. Ein Unfall wurde hierdurch nicht herbeigriühtt; der Zug. in welchem sich auch .Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein befand, hatte nur eine Stunde Verspätung. London Der frühere Minister und Bice-König von Indien Marcus zff Nivon hat ein Schreiben veröffentlicht, in dem er gegen das System der Fls^ebtling^t»««, Einspruch «rhebt und erklärt. eS erfülle ihn mit Scham, daß solche Dinge, unter britischer Verwaltung möglich seien. Es bandle sich dabei nicht um eine politische Frage, sondern um das Ansehen des Landes. RIpon fügt hinzu, man könne keine Perivn dafür verantwortlich machen, aber für ein solches System sei kein Vcrdammungsurtheil zu scharf. Auch der liberale Parteiführer Campbell Bannerman veröffentlicht einen Brief, in dem rs heißt, ein Volk zu vertilgen oder durch Gewalt zu unterdrücken könne niemals die Politik eines civilisirten Landes sein. London. Aus Pretoria wird den Blättern vom 81. v. M- gemeldet: Die Kommandanten Bevers und Uvs ver einigten dem Vernehmen »ach ihre Streitkrästc nördlich von Pretoria. Kleine Burenabtbeilungen umkreisen ständig die britischen Äorposten, verbergen sich am Tage, verlassen unter dem Schutz der Dunkelheit ihre Verstecke und suchen dann kleine Mengen Viel, wegzimeümen. — Nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Johannesburg vom 21. d M. ist festgestcllt. daß Dem et sich westlich von Krvonstad befindet. Alle Burenführer. heißt es in der Meldung weiter, haben verhältnißmäßig nur geringe Streitkräste. Peking. Prinz Tschun's Abreise nach Deutsch land soll Mitte Jnli vor sich gehen. Seine Begleitung setzt sich aus 20 Unlerbeamten und 50 Dienern zusammen Viele gebildete Chinesen, die begierig sind. Europa kennen zu lernen, versuchen, eine Anstellung im Gefolge der Mission zu erbalten und sind sogar bereit, untergeordnete Stellungen cinzunehmen. QcrtlicheS „ud Sächsisches. Dresden. 22. Juni. —* Nahezu 2000 Mitglieder des Sächsischen Radfahrer- bundes habe» an die Konigl. Ministerien des Inner» und der Finanzen eine Protesteingabe gegen die Ministerialvcrord- nung vom 2. April ds. I. über den Verkehr mit Fahrrädern auf öffentlichen Wege» gemacht, der wir Folgendes entnehmen: 8 -"> der neuen Verordnung bestimmt: „Während der Dunkelheit, sowie bei starkem Nebel ist sedcs Fahrrad mir einer hcllbrcnnendev Laterne zu versehen." Tie bisherige Verordnung bestimmte „Jedes Fahrrad hat in der Zeit von einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis zu einer halben Stunde vor Sonnenaufgang während der Benutzung eine möglichst hoch anzubringendc hell brennende Laterne zu tragen :c." Wäbrend also bisher drc Zeit der Beleuchtung scharf begrenzt war. ist an Stelle des bestimmten Be griffes nunmehr der unbestimmtere Begriff: „Während der „Dunkel heit" getreten De» Polizei- und Straßcnaussichtsbeamten bleibt eS überlassen, die Bestimmung auszulegen. Ob diese 'Auslegung allenthalben eine gleichmäßige sein wird, so daß es ohne icden Widerstreit abgeht, müssen wir dahingstcllt sein lassen. Ganz dasselbe ist der Fall bez. der in der neuen Verordnung offen ge lassenen Frage, ob auch geschobene Fahrräder zu beleuchten sind. Früher war derselben durch die klare» Worte: „Während der Bc Nutzung" dir Spitze abgebrochen. Die Verpflichtung zur Bc leuchtnna geschobener Räder wiirdc eine nncndlichc Hätte für Solche bedeuten, denen bei einer Fahrt im Freien die Laterne aus irgend welchen Gründen veriagt oder die sic bei stürmischem Wetter nicht brennend erhalte» können. Solche Fälle gehören nicht zu den Seltenheiten. Tie neue Bestimmung, daß ein Fahrrad auch bei starkem Nebel zu beleuchten lei. offenbar also auch bei solchem am Tage, stellt, das Fahrrad unter eine Ausnahmebestimmung: denn einmal besteht eine gleiche Vorschrift weder ffir Fuhrwerke, denen das Rad sonst immer gleichgestellt wird, noch ist eine solche für Kraftfahrzeuge eingesuhrt worden. Abgesehen von dem Allem, ist der Begriff „starker Nebel" ein schwer faßbarer. 'Auch seine Auslegung wird zunächst den unteren Polizei- und Strnßcnauffichtsbemnteii Zu fälle» — Im 8 12 der neuen Verordnung heißt es, daß jeder Radfahrer, der seinen Wohnsitz im Königreich Sachsen oder einem anderen Staate mit gleicher Einrichtung habe, eine Rad fahr karte bei sich führen und den Aussichtsbeamteii aus Verlange» vvrzeigen müsse. Diese Vorschrift ist in Sachsen völlig neu und es liegt in Folge dessen nahe, sie auf ihre gesetzliche Grundlage hi», zu prüfen, schon deshalb, weil iür andere Fahrzeuge Leitende oder Benutzende eine gleiche Verpflichtung nicht besteht. Tic Ei» iührung der Radlahrkarten steht unzwciielhait im Widerspruche mit -ß 1, Abs. 1 des Bundesgeletzes vom 12. Oktober 1802 über das Paßwesen. Dort heißt es. daß BundeSnngckörigc zum Auseii: halte und zum Reffen innerhalb des Bundesgebiets keines Reffe Papiers bedürfen. Als ein solches stellt sich jedenfalls eine Rad- sahrkarte dar, gleichviel, ob ihre Pezcichnung eine von der eiucs Reffevapiers verschiedene ist. Sic hat mit dem letzteren den Zweck gemeinsam, als Ausweis gegenüber einer Behörde bez. einem ihre : Beamten zu dienen. Ihre Einführung bedeutet ionach die Wiedereinführung der im Jahre 1867 aufgehobenen Paßprlicht. Zu deren nur vorübergehend zulässigen Wiedereinführung ist jedoch nach 8 0 des angef. Gesetzes lediglich das Bundes- netzt Reichs Präsidium, und zwar auch nur in den daselbst näher bezcichnetc» Fallen, deren keiner hier vorliegt, befugt. Tie Einführnng der Radfahrkarte beschränkt die Radfahrer in der Auswahl der Lcgiti inalionsvaviere, sie belästigt sie auch insofern, als sic die Karte» ständig bei sich führe» und den Anfsichtsbcamtcn ans deren icdcr- zeitiges Verlangen vorzeigen sollen, selbst dann, wenn sie kurze Fahrten innerhalb eines Ortes unternehmen, i» dem sic den Auf- sichtsbeamtcn bekannt sind. Wir würden weniger gegen die Nad- sakrkartc einzuwendcn haben, wenn sic eine von Jedem nach seinem Willen zu entnehmende Karte wäre, die ihr Inhaber iin Falle von Uebertrctungen wegevolizeilichcr Vorschriften dem ihn dabei be treffende» Beamten als 'Ausweis vorzeigen könnte, überhäufst der bisher in ähnlicher Weise in der Stadt Dresden bestandenen Karte entspräche. Tic Namensschilder, deren weitere Führung in der neuen Verordnung nicht vorgeschriebe» wird, hatten sich in Sachsen gut eingebürgert. Die plötzliche Aushebung der Namens schilocr bedeutete für die ohnedies dam'.ederiicgcndc Industrie übrigens eine finanzielle Schädigung. Tic vorhandenen Vorräthc würden größteniheils unbrauchbar. — Wenn es in 8 15 der neue» Verordnung heißt, daß im Uebrigen auch für Radfahrer verschiedene, nicht besonders ermähnte Bestimmungen zweier anderen Verord nungen Anwendung leiden, soweit dieselben anwendbar und nicht durch die neue Verordnung abgeündert lind, io dürste dies geeignet sein, einen unsichere» Rcchtszustand für die Radfahrer Kunst «nd Wissenschaft. -f* Wochen-Svielplan der Königs. Hvftheater. Opernhaus: Sonntag: „Undine". Montag: Geschloffen Dienstag: ^Turmhäuser". Mittwoch: „Martha". Donnerstag: „Die Königin von Saba". Freitag: „Der Barbier von Sevilla". Sonnabend: Zum Besten des Pensionsfonds des Königs. Opem- choas: „Der stiegeude Holländer". Sonntag: Letzte Vorstellung vor,den Ferien: „Der Freischütz". — DaS OpemhauS bleibt vom August, das Schauspielhaus vom , ptember geschlossen. schwedische Afrtkaforscher Axel Elision, der beste Kenner des Angora-, des Tamara- und des Obamto-Landes. ist a« 31. Mai in Jnnerafrika gestochen. «n Fnie 1. Juli bis mit 10. M. Äon dir mit 7. f-D« Ein Gegeafcherz. Unter dieser Bezeichnung veröffentlicht MaxKlinger eine Entgegnung auf die auch von unS wiedergegebene Beurtheilung des Herrn Bros. BegaS über die „Secession". Klinger schreibt: „Mit außerordentlichem Berliner Geist hat Herr Prof. R. Hegas in letzter Zeit sich über die „Secession" in künst lerischen Dingen geäußert. Seine Anschauung über deren Zweck und Thättgkett ist neu und witzig. 'Nicht-Berliner denken aller dings weniger schnell über diese Dinge. Immerhin ist die gS'sche Auffassung als Berliner Spezialität nicht uninteressant. «S veraönnt, Herrn Professor BegaS auf eine andere Berliner tspezlatttät aufmerksam zu machen. Er kennt sie vielleicht noch gar nicht. Ich meine die Berliner Testamenten- . ist stier. Die Tbätigkeit dieser Herren sei kur, gekennzeichnet. — Bor Allem ist zu derselben sehr viel wirkliches Talent nöthig. Gönz so. wie ganz ausgezeichnete Referenzen für einen guten Buchdaltervosten unumgänglich nothwendlg sind. Die „Künstler" wenden sich an sehr reiche Leute, die als kunstliebend bekannt sind. ES wird viel „große Kunst" geredet und ein großes Stück Geld locker gemacht, möglichst viel. Womöglich genug »n einer .Akademie-Gründung". Eine Reihe bekannter oder einflnßreicher Leute wird oberflächlich tn'S Vertrauen gezogen — ober nur so weit. daß. wenn eS schief geht, Schweigen "und"Abwinken vortheil- Hafter ist al» Sprechen — und bann kommt das .Testament". Juristisch ein werthloies Stück Papier. Eben nur die Anzeige au die großmüthigen Stifter, daß sie sich von ihrem Gelde zu ticnnen haben. Dann Sand in die Augen rechts und links. Gemütlwollc. gen , klfcr finden sich — der Tric ist gc- schlimmsten Fall ist das „Jrren- ' Stiftungen sind in den letzt- vergangenen 10 Jahren in wiederholten Einzelfällen aus diele Weise von Berliner Künstlern — völlig anderen Zwecken zugeführt worden. Und diese Stiftungen wären ihrem Sinne und der Generosität der Stifter nach unzweifelhaft von großem Wertbe sür unsere Kunstentwickelung geworden. — Die Namen der „Künst ler", sowie dokumentirte Angaben stehen Herrn Prof. R Begas bei mir zur Verfügung. Max Klinger. Leipzig. 21. Juni 1001." Berliner Lebe«. L. Berlin, 19. Juni. Seit Sonntag steht das Bismarck-Denkmal unverhüllt vor dem ReichstagShciuie da. Aber bis beute hat der sonst so schlagfertige Berliner Dolkswitz sich noch keinen Vers darauf zu machen gewußt. Imponlrt ihm das Kunstwerk so mächtig, daß er davor ehrfurchts voll verstummt? Oder erscheint ihn, der Mann aus Erz da droben so fremd, daß er erst nähere Fühlung mit ihm zu gewinnen suchen niuß? Jedes Kind in Berlin kannte den Bismarck, wie er ent weder zu Fuß von seinem Haust in der Wilhelmstraßc nach dem nahen ReichStagSgebäude in der Leipzigerstraße. das nun auch ver schwunden ist, mächtig, alles Volk ringsum überragend, dahinschritt: oder wie er auf einem starkknochigen, aber dennoch unter der schweren Last keuchenden Gaul durch den Thiergarte» ritt. Die Kmder sind inzwischen Jünglinge und Männer geworden Aber daS Bild dieses außerordentlichen Mannes bat sich ihnen tief ein- gepräat »nd sie suchen es vielleicht vergebens in dem von aller hand Fabelwesen und sonstigen Ungethumen eingerahmten Stand- bilde vor dem neuen Reichstagsbau wiederzufindcn. Das hat ihnen vorläufig den Witz benommen. Aber er wird sich schon Wieder einstellen Genau so ging cs ihnen daö erste Mal, als sie den alten, schlichte», jeder theatralischen Geberde abholden Kauer Wilhelm I. inmitten fauchender, zum Sprung ausholender Vier füßler erblickten. Aber bald fanden sie das erlösende Wort, das ihnen dieses prunkvolle Monument menschlich näber brachte: .Willem in der LöwcngrubeMan lachte und hatte sich damit den Acrger über diele io gar nicht Passende 'Apotheose des ein fachen, volksthümlichcn Kaisers fortgespnlt. Jetzt, nachdem die Tribünen entfernt sind und die Umgebung de? Blsmarck-Drnlmals nahezu frei gelegt ist, gewinnt man erst einen volle» Ueberblick über die ganze Anlage. Man kann nur das alte Wort wieder holen : weniger wäre mehr gewesen! Begas selbst hat sich einen, Berichterstatter gegenüber gerühmt, daß er eine reiche Phantasie besitze, daß ihm viel einfallc. Nun. man kann auch zu viele Ein fälle haben, die dann, mag die Ausführung technisch noch so her vorragend sein, von: Ucbel ist. Man kann die Einfachheit über treiben. Gewiß! Aber sie ist immer noch eher zu ertrage», als die Uebcrladung. Daran krankt auch dieses Werk des großen Künstlers. Vielleicht liegt es daran, daß ihm die Zeit fehlte, es ruhig ausreifen zu lassen. Zwilchen dem ersten Entwurf und der Vollendung lagen etwa drei Jahre. Früher pflegten die Künstler an ähnliche weltgeschichtliche Aufgaben ihr halbes Leben zu setze». Man sehe sich nur einmal die erste Rauch'schc Skizze für das Berliner Denkmal des größten Preußenkönigs an und vergleiche damit das herrliche Reitermonuinent Unter den Linde»! Freilich lag ein eitraum von zwanzig Jahren dazwischen. Auch ein Ranch hätte mal, der Schlüter'schc Große Kurfürst, die Eingebung einer glück lichen Stunde gewesen. Auch daran hat der Meister viele Jahre gearbeitet. Aber allerdings. Begas scheint an dieser Eile weniger Schuld zu tragen, als die ungeduldige Gegenwart. Wir lasen irgendwo: Berlin habe nun endlich auch sein Bismarck- Denkmal. Endlich' Als ob eS sich um ein Wettrennen handelte, wobei es einzig und allein darauf ankomme, zuerst das Ziel zu erreichen! Als ob es nicht gleichgilrig wäre, wenn ein solches für die nachfolgenden Jahrhunderte bestimmtes Denkmal einige Jahre später fertig würde, wenn es mir um ko großartiger »iw außerordentlicher dastnnde! Friedrich der Große starb im Jahre 1786 ui,d sein hiesiges Denkmal, zu deui Kenner wie Laien ohne Ausnahme bewundernd emporblicken. wurde erst 63 Jahre später enthüllt. Im heutigen Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität geht natürlich dergleichen im Handumdrehen — aber dann dürfen wir unS auch nicht wundern, wenn «-darnach ist.
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