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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010613026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901061302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901061302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-13
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
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Diese» Blatt «»>> Serugrgedühr: den Lesern von Dresden am Tag« vorher bereit» al» Abend-Ausgabe dl« «ob >«k. H«,.: m» .Dnedmrrliudritdt«- «libNn» -,li» «»—»«! dkeBk«>e»rr in Dresden und der nLchslen Umsebuna. wo di» ttiitraaun« durch eiocne Boten oder e«mn»IstonLr« ertolot. erdalte» das Blatt mi Wlxdentaoeu, die nicht m»t Sonn oder!>eierta«e toi«en. m U»e> rdetlaudaaden «den»« und ««„»« jna-tielll. Gür Rückgabe einaeiandter Schritt- itütke tetne LerdtndiMetl. Uernivrechanichlutz: »«t l Rr. U und «r. »00«. D»l«»ramm-»dr«ite: «»chrtcht«» »««»»«». zugestellt, während es dir Post.Abonnenten am Morgen in einer GesammtanSgabe erhalten. Anreizen-carit. Kegv-Lnöst 18S« Nrrtu» »»» Li-psN, L N«>>Nard». Die Nnuabme von Snwndta»»»» eriolat in derLmUitacichöttsstÄle nnd den dkebenannadmestellen in Dnchden di»'llachmittao« sNbr Toimmid fteierlao« nur Äkarienlirad« :» von II dii,' .1 N!». Die I lvalti«e Grmid- ^eNe (ko n Süden» so Mo., Sn- tüueionnge» an! der Lrivatieite Aeil» L Pio. die L'valiioe sieüe ale .ttinocianin' oder aut Lertieite rc> «ia -ln ?!u»nmern nach -vnn und Zeder taaen > bei Lipalliae Brnndieiien «o de- w und so Via. nach dewnderen» Tarif. UuLwa ^c Atttiräoe nur oeoor oranrde.adluno. Beieobldller weiden urit io Ni». berechn«. NoWasm-tu»» Sr. dlas. ch, chorUoodeo X»1«r,. UgIt.Lu«t«II>wtr Mu-ia 1900 ldvcdita ^asawtmmiL). LnpüaUl: n. ve»l»«Ill V«d»»I»«i» 8ol>v«r«i». k. »Mlreir. »«rii. zoliligbn. Fabrik kvwstvr Vmdmlmüetart««: üs'ÜLÜÜls'^. Telvpb»»« Lwt I, So. «88. ?»dnt' Lrnxvtrs?. am 13. llurli 1731- Inkader esroebisch xvlckcmer - - LmpLsdit: QlLuiHVULIdHlt« a. «L»tr Lmt I, So. 688. SosdbttLeltor, Lalkrleder. WrürMsrtl'. 7. Islepboa XX. üetorrsiei». 8os- tiladlvasraiitadrllcuitt- «r.ISS. Mittel: Steiieste Drabtberichte. Hofnachrichtcn. .Coriolanus" lAbschied Hugo Wnldeck'sj chornsleinseger - Berufsoenossenschast. Schwurgericht. Der Kuß im Theater. Ereditanstalt. Donnerstage 13. Juni 1991. Neueste Drahtmeldungen vom 12 Juni. Kiel. Ter Kaiser tras. begleitet von den diensttbuenden Herren des Hauvtaucrrtiers und den Kabinctschess. »m 9 Ukr hier ein. Aul dem Bahnhof waren Prinz Heinrich. Admiral v. Köster und Staatssekretär v. Tirpitz erschiene». Der Kaiser begad sich alsbald unter dem Salut der im Hasen liegenden Schiffe an Bord der „Hobenzollern". Berlin. tPriv.-Tel.) Der Bunde srath hält morgen wieder seine regelmäßige Plenaisitzung ab. Aus der Tagesordnung stekt u. A. die Beschlagnahme über die Beschlüsse des Reichstags rinn Gesetzentwurf über das Berlagsrecht und zum Gesetzentwurf über das Urheberrecht an Werken der Lltteratür und Tonkunst, ferner der Bericht der Ausschüsse über den Gesetzentwurf zum Schlitze des Genfer Nentralitätszeichens. Kiel. Die Kapelle des ersten Eriatzseebataillons brachte Bormittags dem G r o k h erz o gS b a a r von Bade» ein Ständchen. Später stattete der Kaiser seine» fürstlichen Ver wandten einen längeren Besuch ab. Um 1 Uhr fand an Bord der „Hobenzollern" Frübstttckstasel statt, wozu die anwesende» Fürst lichkeiten und ihre Umgebungen, sowie der badiiche Gesandte (rin- ... ladungen erhalten hatten. Der Stapellans ist wegen ungünstiger . ... . ... „ Wasser- und Wetterverkälinisse vorläuffg auf "Nachmittag per- ^ : ^ Kiel. Auf der Germaniawelst stürzte heute ftüh ein krabn- artiger Mast, der entfernt werden sollte, aus einen Schuppen und zertrümmerte diesen, wobei eine Anzahl im Schuppen weilender Personen verunglückte. Der Unfall ereignete sich beim Be seitigen der Stellagen für das zum Stapellans bestimmte Linien schiff k. Im Ganzen verunglückten hierbei 5 Arbeiter, davon 2 tödtlich. Werdau. Der Wattesabrikant Paul Barenwalder geriet!, in eine Transmission »nd wurde io unglücklich zwischen Riemenscheibe und Riemen gepreßt, daß ihm der Hinter- köpf zerdrückt wurde. Der Tod trat losort ein. Hannover. Wegen zahlreicher Sittlichleitsverbrechen, be- aangen an Kindern unter 14 Jahren, wurde der Brmiereidirektor Tonnenmarkcn verkästet. Gießen. Nach zweitägiger Schwurgerichtsverhandlung wurde der Arbeiter Georg Ermcr aus Scdirmiy wegen Raub mordes rum Tode »nd 19 Jahren 6 Atonalen Zuchthaus ver- urtberl t. Northeim. Aus dem Schützenfest zu Sudheim erschoß ein IKiähriger Bursche seinen gleichaltrigen Kameraden aus Belieben. Wien. K a is er F r a nz I o s e i ist heute Vormittag 19 Uhr mit Sonderzug nach Prag abgereist. Auf dem Wege zum Bahn kose brachte ihm die Bevölkerung lebhaite Ovationen dar. Der Ministerpräsident v. Korber fuhr im kaffcrlichen Sondcrzuae mit. Lemberg. Wegen ungewöhnlicher Mißwirthschaft wurde der Gememderath der -Ltadt Mielec behördlich ausgelöst: ein Regierungskommissar hat die Stadtgeichäste übernommen Budapest. Der Hamburger Großindustrielle und See fischerei Besitzer Heinrich Benk, der hier vor einigen Tagen cintras, ist plötzlich einem Herzschlag erlegen. Budapest. Die europäische Fahr Plankon seren z trat heule hier unter Theilnahmc von Delegirten aller europäischen Staaten zur Feststellung des WinterfakrvlcmS zusammen. Aus Einladung der Dclegirien beschloß die Konferenz, die nächste Sitz ung am 11. Dezember 1902 in Berlin abzuhulten Paris. Mehrere sozialistische Devutrrte haben beschlossen, eine Gruppe der Unabhängigen zu bilden, die sich nicht verpflichten wollen, stets gegen oder stets für daS Ministerium zu stimmen, wie es beide wzialislische Gruppen von ihren Mitgliedern verlangen. Rom. Ter ..Osiervatore Romano" veröffentlicht einen! Bericht über den gestern in Gegenwart von 29 Knrdinälen. zahl reichen Bischöfen und Prälaten. Senatoren und hervorragenden Persönlichkeiten gehaltenen Vertrag des Kardinals Paroechi über die Berthcidrgnng des katholischen Glaubens gegenüber der protestantischen Propaganda. Dem Platt zufolge schilderte Paroechi die erbitterten Angriffe, welche der Protestantis- l Pretoria. Sonntag Nacht versuchten iechs Buren, die bei mus überall, besonders in Italien »nd Rom. gegen den Katho-! der Besetzung Pretorias den Neutralitatseid geleistet hatten, aus ltzismus richte, wobei er sich die gegenwärtige Erichütterung der! der Stadt zu entkommen, um sich Kommandos anjlöchließem Sie gesellschaftlichen Verhältnisse zu Nutzen mache. Indessen werde, wie der Kardinal hinzuietzte. dieses unsinnige und gefährliche Werk niemals orrmögen. das iammlnug gelangte auch . , dem dieser leine Freude über das Wirken der Bereinigung Vcrtheidigung deS Glaubens in Rom ansipricht. Brüssel. Die Staatsanwaltschaft erließ einen Haft befehl gegen einen Hauvimanu des ff. Linien-Jnianteiie- Regiments !n Aulwerpe» wegen Betrügereien, die sich auf 259090 Frcs. belaufen. Brüssel. In einen, Briefe des Königs an die Kongo- Kvnimijsioii heißt cs, der König wolle Belgien eine Kolonie ver machen. die Belgien nichts gekostet habe. Der König versichert weiter, daß die Kolo » isir» ng des Kongo nur zum Wohle Belgiens unternommen tri. Wenn bei der Finanzverwaltimg des KongostaateS Ucberschüssc erzielt werden sollten, so würden diese vor Alle», dazu bestimmt werden, die von Belgien dem nn- obbängigen Kongvstaat geliehenen Summen zurückzuzahlen. London. Der Bericht der Kommission über dieTrons- v aa l-.K onz ei i i o n en ist beute als Blanbuch erichienen. Bezüglich der niederländischen s i, d a , r i k a n i s ch c » B a h n gicbt lzession gesetzlich gewährt sei: er es sei gefährlich, daß die Haupt linien das Monopol einer Gesellschaft »eien, insbesondere, wenn die Gesellschaft fremd sei und ihren Sitz im AuSlande habe. Deshalb glaubt die Kommösion. die Konzession mnisc geändert werden, selbst wenn die Haltung der Gesellschaft leinen Anlaß zn offener Beschwerde gegeben bade Aber ihr außerordentliches Vorgehen im Kriege schließe die Möglichkeit ihres Fortbestnndes im britischen Gebiete ans. Das Blaubuch gcebt alsdann Einzelheiten über die Untersuchung »nd lagt bei Erörterung der Sielluiig der Aktienbesitzer, daß in Ermangelung von Beweismitteln für die Thatiachen. mit denen das Komitee der Aktionäre seine Vorstell ungen begründet habe, die Kommiision der Amicht sei. daß. wenn die Konzession verwirkt sei. die EnteiginingSklaniel Wegfälle Ueberdies hätten in den Krieg eingreifende Handlungen, für die alle Aktionäre haftbar ieie». England im Kaplandc und »i Notal sehr geschädigt. England könne aus dem Gnadenwege den Aktionären einige Berücksichtigung angedeihen lassen, abxr die Kommission sei der Ansicht, daß bieie zurückgestellt werden müsse, bis die Aktionäre die ihnen zu Gebote stehenden Rechtsmittel gegen ihre Direktoren erschöpft hatten und die von der Gesellschaft verursachten Schäden wieder gutgemacht seien. Jedenfalls dürfe die Zahl der Aktien, welche zu dieser Berücksichtigung berechtigt sein sollen, 8M7 nicht überschreite». Es dürfe aus keine Aktie Zahlung geleistet werden, welche seit dem Beginn der Feindselig keiten sin Besitze eines Direktors oder Kommissars sich befunden habe. Schließlich empfiehlt die Kommission die Inhaber von Obligationen zur vollen Berücksichtigung. Ferner behandelt der Bericht die Angelegenheit der Selatß-Bahn-Konzeision, die Dvnamit-Koiizeision und andere Konzessionen. Bezüglich der Dnnomit-Konzession sagt der Bericht, die Aktionäre dieter Konzession seien zu keiner Berücksichtigung berechtigt und gieb! Beweise dafür, daß die Bestechung von Mitgliedern des Raads ausgeübr worden sei. Warscha ». Hier wurden zahlreiche hervorragende Persön lichkeiten. darunter der Professor des Polytechnikums Niewiadomski, aus politischen Gründen verhaftet. Helsingsors. Es verlautet, daß am 19. Juni das neue Bobrikow'ichc W eh rp s l ich t ge! e tz vom Senat vromulgirt werden soll. Peking. Der amerikanische Vertreter besitzt die Uebcn'ctzung eines Edikts, ans dem bervorzuaehcn scheint, daß die Bibliothek in de, verbotenen Stadt ans Befehl des Kaisers i» China cingcäschert und nicht durch einen Blitzstrahl in Brand ge reichen sei. TaS Edikt befahl, alle "Archive zn zerstören, und das Feuer muß den Tag nach dem telegraphische» Eingang des Edikts ansgebrochen sein, obgleich, als das Gerücht von dem Eintreffen des Edikts auftauchtc. Prinz Tsching und Li-Hung-Tschang cS in Abrede stellten. erk Gottes zu veiiMten. In der Ver ein Brief des Papstes zur Verlesung, in wurden gestern vor ein Kriegsgericht geste! wurden von einer Patrouille angerusen. setzten jedoch ihre Flucht fort. Einer von ihnen ichoß und verwundete einen Soldaten : drei entkamen, die anderen drei wurden jedoch aesangeu genommen: sic '' , ut und zum Tode durch zur! Erschießen vernrtheilt. Au einem ist seines jugeirdlichcn Alters j wegen dns Urthcil nicht vollstrcckt worden. Tic Heiden Anderen wurden erschossen. Philivpopel. Nach aus Konstantinope! hierher gelangten Berichten soll sich ein türliicher Arzt aus das französische StationS schiff ..Monctle" geflüchtet haben. Das Piidiz-Palars habe bei der französischen Bolschast Schritte bezüglich seiner Aus lieferung gethan. B u e ii o s-A >, res. Denr Kongreß wurde eure Vorlage unterbreitet, durch die die Negierung zur Ausgabe von 4M Millionen Pinsler (Goidt -Iprozentige in 50 Jahren amortisir bare koirsolidrrte Schuldtite! ennächtigr worden, die dazu diene» sollen, die fetzige Schuld ganz oder theilweffe zu kon- vertiren. Wen» die Konversion gelingt, werde die Zollverwaltung :nr Cicheruna deS Dienstes der konwlidirten Schnldtitel täglich ffNno ilner Einnahmen für je 5 Millionen der ansgegebene» Schuldlitel bei der Ncrtioiralbnnk devonire». Berlin. (Brio.-Tel.) Au der Börse waren henie die Mittheililiigen aus dem englischen Blanbnche in Bezug ans die Transvaalbah» dns Tngesereigniß. Die Kommiision empfiehlt, bei Nirnektiruiig der Gesellschaft die Forderung der Konzessionäre voll zu befriedigen, die Atiieri dagegen mit einem Federstrich zn eni wertken. und verweist die gcschärngten Aktionäre mif die eventuelle Gnade der engli»chen Reaierung. DaS Interesse der geiammlen Börse wurde durch diese Aufsehen und Entrüstung erregende An gelegenheit in Anspruch genommen. Trairsvagloltien wurden massenhgst obgestoßcn und der Kurssturz betrug mehr als 49 Pro zent. Nachher griff eine relative Beruhigung Platz, da man zu der Ansicht kam. daß die Ausführung der neuesten englischen Gewaltmaßregeln nicht möglich sei. Von sonstigen Bahnen waren Dortmund-Gronauer »nd schweizerische abgeschwächi. Bantattieo gaben durchschnittlich 1 Prozent nach, nur Kreditaktien waren lest auf Wien. Moutanpapierc ziemlich fest. Bochnmcr f'- Prozent. Laurahüttc 1 Prozent, Harpener und Hiberirio « Prozent ge best'ert. Am Rentenmcirktc waren Spanier fest, Türkcnlooie ab aeicbwächt. heimische Anleihen etwas schwächer Der Schluß de, Börse war ziemlich schwach. PrivatKiskont 5' c Prozent. -- TN» Getreide-Markt zeigte etwa dasselbe Bild wie gestern Minimale Umstrtzc. matte Teiiden; für Weizen und relative Fettig keit für Roggen. Der Frübmarkt war flau. Weizen bis 1.50 Mr Roggen 0.50 Ml. niedriger als gestern Mittags trat für letzteren Artikel eine Erholung ein. da russische Waarc dauernd knapp bleibt und »ach den neuesten Beobachtungen wenigstens in der Mark die Roggenfelder unter der Unbill des Winters nicht viel weniger gelitten haben tollen als die Werzeiisnaten. Weizen blieb matt aus dauernde Schwäche der amerikanischen Notinmgc». vstcr- reich-iinaariicher war eine Kleiniakcit fester. Offerten sind in beiden Brolsrüchten nicht bedeutend. Meb! dauernd flau. Hcncr ichwach. aber nicht ganz unbelebt. Mais still Rubel gcschäftslos. Spiritus kam nicht znr "Notiz. Schluß siir Getreide Roggen ungefähr wie gestern, Weizen 1 Ml. schwächer. — Wetter: Bewölkt. Westwind. Oertllchcs und Sächsisches. Dresden. 12. Juni. igl. Hoheit Prinz^ Friedrich August be suchte gestern das Galanterie und Spiclivaarcnhcnis von B 21. Müller und bewirkte daselbst Einkäufe. —* Tic Frau Prinzessin Friedrich August stattete gestern dtzn Prinzlich Schönbnrg'schen Herrschaften in Gauernitz einen Besuch ab. —* Prinzessin Feodora zu SchIeswig HoIstein ist gestern Mittag noch mehrtägigem Besuch beim Königsvaare von Sibnllenort nach Primkenau ziirückgcreisr. Zur gestrigen König!. Kunst und Wissenschaft. 4' König!. -Vosschausviel. In der Titelrolle vc speare's machtvoller Römer-Tragödie „Coriolanu! von Shake- ns" verab schiedete sich gestern Abend Herr Hugo Waldeck nach einer an mannigfachen, schönen und großen Erfolgen reichen Tkätigkeit von unlercr Hosbühnc. Sieben Jahre hat er ihr anaehört: in der Vollkraft seines Schaffens, aus der Höhe seines künstlerischen Könnens, verläßt er die Stätte seines pflichttreuen Wirkens, nicht gern. — wir wisscn's nnd beklagen es um seinetwillen. Denn der Künstler darf sich des Einen bei seinem Abschied rühmen, immer in selten hohem Maße seine Pflicht gethan. stets sein Bestes ge geben und immer sich dem Ganzen — auch .wenn er an erster «stelle stand — alS dienendes Glied untergeordnet zu haben. Gerade darin hat sich Herr Waldeck nicht nur als Künstler von seinem Gefühl und sicherem Takt, sondern auch als Mann von vor nehmer, geistiger, wie aelellschnftlichrr Bildung und Gesinnung er wiesen, dein auch außerhalb der Bühne die Sympathien Aller sicher waren. Von Karlsruhe kam er vor sieben Icchren zu uns, für das Fach, daS er hier zu vertreten hatte, eigentlich noch ziem lich jung, wenn er auch über die Unzulänglichkeiten des Ansanaer- thnmS längst hinaus war. Waldcck ist am A>. Febr. 1857 in Dresden geboren und entstammt bekanntlich dem alten sächsischen Adels geschlecht der Vitzthums v. Eckstädt. Seine schauspielerische Louf- vakn begann er «ach Absolvirung deS Vitzthum'schen Gvmnasimns 1877 alS siigendlicher Liebhaber m Kissingen. um im raschen Lauf der Lehr- nnd Wanderjahre über Würzburg, greiburg und Dessau ji . faltete er in Karlsruhe, das ihn nur ungern scheiden sah. als er bei einem erfolgreichen Gastspiel im Juni 1893 an unserer Hosbiihne über seine Mitbewerber Pittschau. Sommerstorff und Kirsch den Sieg davontrua und als Nachfolger Trach'S am 1. September 1893 in den Verband des Dresdner HostbcaterS rintrat Mit ebenso reichen nnd herzlichen Ovationen wie das Karlsruher entließ ihn gestern Abend unser Publikum, wenn man auch von all' den Kränzen und Blumen vor der Gardine nicht» sah. die dem scheidend« Künstler nach einem tzauSgesetz, da» man für dies« Me»id gern «sgchob« gesehen nur in der Garderobe über reicht werden dursten. Ncberhaupt trug der Abend nicht den Cha rakter einer offizielle» Abschiedsvorstellung: knapp einen Tag vorder erfuhren Kritik und Publikum von dem letzten Auftreten des Künstlers, so daß das Hans nicht einmal ganz ausverkaiift war. Freilich war der Abschied darum nicht weniger herzlich: wo es nur irgend anging, wurde der Träger der Titelrolle, in deren krastbcwuß rer Ausgestaltung der Darsteller noch einmal alle teineichätzenswerihcii Vorzüge in Hellem Lichte zeigte, von lang andauerndem Beifall empfangen »nd begleitet, so daß das Spiel wiederholt auf offener Scene unterbrochen werden mußte. "An den Aktschlüffen mußte sich stets der Vorhang vier Mal Heden, obwohl der Applaus sich gen, ein öfteres Ausziehen der Gardine erzwungen hätte, und am Schluß kam es zu einer spontanen Ovation für den scheidenden »zu Künstler. Der Enthusiasmus der Zuschauer, der mit jedem Akte gestiegen war, brach nun in Hellen Jubel ans und machte sich in einer förmlichen Demonstration Luft. Nachdem die Gardine die „erlaubten" sechs Mal aufgezogen worden war. und Herr Waldeck. mit branienden Hoch- und Bravorufen begrüßt, stummen Mundes, aber mit beredten Gesten für die BetfallShuldigungen gedankt, rauschte vielsagend der eiserne Vor hang nieder. Nun wurde daS Klatschen und Rufen, da? Jubeln und Schreien erst recht arg, um ununterbrochen von 'stll bis '/«II Uhr bald mehr, bald minder stark anzuhaltcn. Ein paar Worte des diensttbuenden Regisseurs oder irgend eines anderen Beamten der Generaldirektion, der im "Namen des Herrn Waldcck für den Bestall der Zuschauer dankend onitlirt batte, würde Wunder gethan und das Publikum jedenfas rascher zum Verlassen des Hauses bewogen haben, als das vorübergehende Niederdrehen des Lichtes. Da trotz allen Rusens Niemand vor der Gardine er ichien.wurdeman ungeduldig, und in den einmüthigcnApplails miichkc sich der Lärm vereinzelter Pereat-Rufe »nd schriller Pfiffe, bis endlich Herr Waldeck. bereits umgezogc». in einer der Parguetloacn sichtbar wurde und nochmals für die stürmische Ovation durch mehrfaches Ver neigen dankte. Nun erst verließ langsam das Publikum das Haus, um vor dem Bühnenausgang des Theaters dem Künstler noch weiter ruzuinbrln. Diese reichen Beweise einer starken und herz lichen Antheilnahmc unserer Theaterfreunde werden Herrn Waldeck daS Bittere eines unfreiwillig« Abschieds wenigstens etwas mil dem. ohne dabet die Worte feines Helden Cortolan auf sich bezitzen zu mW« .Noch <md«»wo gtsbtÄeine Wüt". die tm dritten Akte eine ostentative Akklamation hervorriesen. Auch das kann ihn trösten: Ergeht und sieht sich nicht beerbt: denn iein "Nachfolger ff! ei» "Anfänger in seincmFach. der bei aller Begabung den Scheidenden !»ns lange nicht vergessen lassen wird. — Im Uelwigen soll für beute ! nicht weiter auf die Vorstellung eingegangcn werden, um w «weniger, als sic leider in den Ensembleicenen so wenig gelungen. «io bar jeder Stimmung und jedes großen Zuges war, daß man > selbst der gelungenen Elnzelleistungen im Verlaufe des Abends .nicht recht froh wurde. Namentlich in den großen Massenaustritten > schien dns Ganze bisweilen vorübergehend geradezu aus den Fugcn zu gehen. Einer wartete sicht- und hörbar immer nnf den "Anderen, »nd nur die Souffleuse wußte die korrekte "Aufeinanderfolge de» Stichworte. DaS Publikum, nachsichtig wie iminer. deckte mit seinem Beifall siir Herrn Waldcck die Schwächen der Ailffübrung !;». daß den schönen Eindruck des Abends auch nach dieser Hinsick! kein änßerlicher Mission krüble. P. "A. W oIsf O Der Kur» im Theater. "Albert Emile Sorel commemir! im „Journal des Teliats" in geittr-eicher Weffc die vor einiger Zeit von den Wienern cröffnetc En.nnsic über den ..Kuß im Tbearer ', An die kompetenten Personen winde ein Rundschreiben gcricinel. und die Schauspielerinnen von go»; Europa wurden gefragt, ob man ans der Bühne küssen oder dieses neckische Bükneiffpicl radikal unterdrücken solle. Es ist selbstverständlich, daß Antworten in Hülle nnd Fülle cinkrasen. Die der sranzMchen Künstlerinnen wurden geistreich iindcharniaut gesimdeii. aber leichtsinnig und sogar unmoralisch. Durch ziclbewußte Reflexion nnd unersättlichen Kiknsthimgcr zeichneten sich dagegen die "Antworten der deutschen Schauspielerinnen aus. „Der Kuß", sagt "Albert Emile Sorel. „ist nicht eine Frage der Moral, sondern eine Frage der "Acstbetik. Gleichwohl stritt man sich vor Allem um die gefährdete Moral und theilte sich in zwei Lager. „Der Kuß kann angedeuter werden, ohne gegeben zu werden", dachten viele Iisiereffentinnen Frl. Clara Mever drückte sich ganz kategorisch aus: „Niemals' Kütten ist verboten . . . Wenn "Alles ans der Bübne verwirklicht werden sollte, müßte man in bestimmten Fällen auch morde»: das wäre ebenso peinlich, wie sich küffcn lasten." Diese ichlichtc nnd ruhige Sprache ist von einer hcrzersrcuendcn Anmuth . . - Fri Irene Abendroth (deren Name ..Io raun« clu erövnüeals" bedeutet^ schloß sich obiger Ansicht an und promtirte im Namen ihrer Familien - gefühle : ^Zede Künstlerin kann tbnn. waS ihr gefällt; wo» mich.
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