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Bibliothek, Städte Ausstellung, Buchgrwerbeverein. BezirkSauSlchnßsitzung. Novitäten-Eoneert. So»»abe»S,8.I»»>IS0I. Zur auswärtigen Sage. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik hat sich seit einiger Zeit in einigermaßen störender Jonn eine ziemlich heftige Preß- sehde bemerkbar gemacht, die von russischen und amerikanischen Zeitungen gemeinschaftlich gegen das Deutsche Reich geführt wird. Soweit zunächst die Bereinigten Staaten in Frage kommen, muß seslgestellt werden, daß es sich nicht blos um vereinzelte Ausflüsse einer erhitzten chauvinistische» Stimmung gewisser Kreise handelt, sondern daß so gut wie die gelammte amerikanische Presse augen blicklich von einem förmlichen deutschfeindlichen Fieber befallen erscheint. Sogar das bisher führende und hochangeschene Blatt des Deutschamerikanerthums, die „New-Norkc, Staatsztg.", hat sich nicht entblödet, ihre ganze Vergangenheit zu verleugnen, indem sie das Gerücht, Venezuela wolle an Deutschland eine Kohlenstation abtreten, zum Anlaß nimmt, um päpstlicher als der Papst, „amerikanischer" als die eingefleischtesten Dankecs sich zu gebcrden: Das Blatt verlangt nämlich für den Fall der Bewahr heitung jener Meldung, daß die amerikanische Regierung alsdann in rücksichtslosester Weise von der Monroedoktrin: „Amerika für dir Amerikaner >" Gebrauch mache und aus die Gefahr jedes Kon fliktes bin Deutschland an der Besitzergreifung einer Kohlenstation in venezuelanische» Gewässern bindere. Die ganze einflußreiche Presse deS Landes bläst in dasselbe Horn, übt die böswilligste Kritik an dem politischen Verhalten Deutschlands in aller Welt und vergiftet die öffentliche Meinung durch geflissentliche Erzeug ung und Weiterverbreitung des Wahnes, daß die Amerikaner sich mit allen Kräften aus einen Krieg mit dem Deutschen Reiche vor- zuderelten hätten. Für den Fernstehenden hält e- schwer, zu er kennen, welche besonderen Umstände daS plötzliche allgemeine Erwachen einer deutschfeindlichen Legende in den Vereinigten Staaten hervorgrruten und begünstigt haben. Möglich, daß dabei panamerikanische Wühlereien mit im Spiele sind, weil die chau vinistische Presse der Amerikaner uns mit großer Hartnäckigkeit allerlei Annexionsgelüste in Südamerika andichtet. Vielleicht sollen dir Südamerikaner aus diese Weise für den ihnen bisher keiueswrgs sympathischen Gedanken einer allgemeinen amerikani schen Union unter der Oberhoheit des Sternenbanners gewonnen werden, indem man ihnen mit einer deutschen „Schreckens herrschaft" bange macht und im Vergleich damit die „Segnungen" einer Morganlche» Dollarwirthschaft vor Augen führt. Wie dem auch sei und ob auch die Deutschland »»geschriebenen Absichten aus Südamerika als noch so handgreifliche und plumpe Erfind ungen sich kennzeichnen — Thatlache ist und bleibt, daß die politi sche» Neigungen der Bankees zur Zeit ausgesprochen deutschfeind lich sind und in der Art, wie sie zum Ausdruck kommen, jedweder Mäßigung entbehren. Ein The» der gehässigen Mißstimmung gegen Deutschland ist ,ebenfalls auch auf die von London auS begünstigte Einwirkung der amerikanischen Großindustrie zurückzuführen. die in dem deutschen Handel den ihnen' am meisten unbequemen Konkurrenten sieht. Man kann sich in jenen Kreisen immer noch nicht über die deutschen Gesetzesbestimmungen beruhigen, welche die Einfuhr amerikanischen Fleische- ein wenig beschränken. Was für eine endlose Rechnung von schweren wirthschaftlichen Schädigungen hat aber Deutschland dagegen aufzumachen! Nicht blos die unzähligen Zollplackereien de- Mac Kinley- und Dingley-Tariss kommen hier in Bettacht, sondern eine fortgesetzte Mißachtung deS zwischen Deutschland und Amerika bestehenden Meistbegünstigungsverhält- nisscs durch die amerikanischen Staatsmänner. In der Abwehr aller der zahlreichen Rechtsverletzungen, die das Deutsche Reich aus diesem Anlaß über sich hat ergehen lassen müssen, ist unsere Regierung bis an die äußerste Grenze der Nachgiebigkeit gegangen, die daS Ansehen deS Deiches überhaupt vertrug. Von unserer Seite ist Alles geschehen, was zur Aufrechterhaltung guter Be ziehungen zu der Union beitragen konnte, und wir werden auch jetzt angesichts der frivolen Angriffe auf unsere auswärtige Politik nicht Oel in's Feuer gießen, sondern gleichmüthig, wie es der fried fertige Starke thut, der weiteren Entwickelung der Dinge drüben znschauen. Das Eine aber mögen sich die Amerikaner ein für alle Mal gesagt sein lassen, daß sie unter allen Umständen vergeb lich hoffen, der deutsche Kaufmann werde sich durch Drohungen einschüchtern lassen. Deutsche Thatkraft, deutscher Unternehmungs geist und geschäftliche Tüchtigkeit werden auch ferner als Pioniere der Kultur überallhin Vordringen, wo sich ihnen ein ergiebiges Feld zur Bethätigung im freien Wettbewerb der Kräfte öffnet. Die russische Presse ist ebenfalls schon seit Monaten an der Arbeit, im Deutschen Reiche Fenster einzuwrrfcn. Man kann sagen» daß seit dem Beginn der chinesischen Wirre» die führenden nationalrussischen Blätter eigentlich ununterbrochen auf den selben unfreundlichen Ton gegen Deutschland gestimmt gewesen sind. Deutschlands Politik war in der Darstellung dieses TheilS der russischen Presse dir Unehrlichkeit selbst: maßlose Schilderungen von der „deutschen Begehrlichkeit und Eroberungs sucht" bildeten eine ständige Rubrik und schließlich verstirg sich die erhitzte Phantasie der panslavistiichrn Ränkeschmiede sogar bis zu der Empfehlung eines russisch-englischen Bündnisses, um Deutschland in Europa sowohl wie in der Weltpolitik vollständig lahm zu legen. Neuerdings hat wieder di« Zusammenkunft der Könige von Rumänien und Griechenland in Abbazia den russische» Panslavisten großes Unbehagen verursacht. Die in Abbazia angeblich getroffenen Ab machungen sollen eine große Gefahr sür Rußlands Einfluß aus der Balkanhalbinsel in sich schließen. Deutschland, von Oesterreich- Ungarn unterstützt, sei der Urheber dieser Vorgänge. Aus nichts müsse Rußland ein wachsameres Auge haben als aus die geheime politische Bethätigung Deutschlands. So wird überall von den russischen Panslavisten der deutsche Einfluß gewittert und jedes Ereigniß mutz sich eine Ausbeutung im deutschfeindlichen Sinne gefallen lassen. Wenn es nach den Wünschen dieser Heißsporne ginge, so würden sich demnächst der König von Serbien und die Fürsten von Bulgarien und Montenegro in Petersburg zusammen- sinden, um gegen die Zusammenkunft des griechischen und des rumänischen Königs in Abbazia zu dcmonstriren. Bisher hat nian hier zu Lande zieiiGch wenig von dem thatsächlichen Stand der Dinge erfahren, weil der offiziöse Telegraph sich nicht dazu herbci- läßt, die deutschfeindlichen Auslassungen der russischen Presse in alle Welt zu verbreiten: ein Verfahren, dcni man aus höheren politischen Zweckmäßigkeitsrücksichten nur Beifall zollen kann. Aus privater Quelle sickert aber allmählich doch die Wahrheit durch und dieir ist so schlimm, daß die „Köln Bolksztg." erklärt, „in keinem ausländischen Staate, nicht einmal in Frankreich, werde i» der Presse so viel dcutlchseindliches Gift verspritzt, wie gerade bei unserem östlichen Nachbar". Je mehr der nationale deutsche Politiker überzeugt sein muß, daß eine ausgesprochene feindselige Wendung in dem Verhältnis; zwischen Deutichland und Rußland schließlich die verhängnißvollslen Folgen sür den ganzen Kontinent nicht nur. sondern sür die ge kämmte Weltpolitik herausbeschwören würde, desto freudiger wird er die Meldung begrüßen, daß Kaiser Wilhelm zur Manüverzcit im August dem Zaren Nikolaus ll. einen mehrtägigen Besuch ab- statten werde. Bezeichnend für den bedeutsamen Charakter dieser Nachricht ist der Eindruck, den sie auf die Engländer macht, die ja gerade die Hauptinteressenten an einer Lockerung des Drahtes zwischen Berlin und Petersburg sind und nch aus Grund der russischen Preßangriffe gegen Deutschland bereits den frohesten Hoff nungen hingegcben hatten. Ein führendes englisches Blatt läßt sich aus Berlin berichten, daß der Besuch Kaiser Wilhelms in Petersburg den „herzlichen Beziehungen, die zwischen Berlin und Petersburg obwalten", Ausdruck verleihen solle, und fügt hinzu: „Wenn man über die Natur dieser Beziehungen noch irgend welche Zweifel hegen könnte, so würden diese durch den Gang der kommen den Ereignisse lehr bald gehoben werden. Gras v. Waldersce hat Peking den Rücken gewandt und das chinesische Abenteuer kommt damit zu Ende Rußland hat nunmehr vollständig freie Hand in der Mandschurei, und Deutschland findet die gewünschte Gelegen heit, dem östlichen Nachbar seine Freundschaft zu bezeugen. Die jetzige Konstellation der Großmächte im fernen Osten gleicht der jenigen zur Zeit des Friedensschlusses nach dem chinesisch-japanischen Kriege, als Rußland. Frankreich und Deutschland gemeinsam und in vollkommener Harmonie vorgingen. Alles dieses nimmt seinen Laus und seine Entwickelung, weil England mit seinen militärischen Streitkräften in Südafrika seslgclegt ist und weil die ganze Auf merksamkeit und Thatkraft der britischen Staatsmänner durch diesen unglückseligen Krieg gegen die Buren in Anspruch genommen wird." In ähnlicher Weise äußern sich auch andere englische Blätter Deutscherseits braucht man sich auf keine ferner liegenden Vec- muthungen einzulasse», sondern kan» sich mit der einfachen Fest stellung begnügen, daß es sür die deutsche Politik zur Zeit kaum etwas Erwünschteres geben könnte, als die Bestätigung der Meld ung von der bevorstehenden Reise unseres Kaisers »ach Petersburg. Die gesammte internationale Lage würde dadurch mit einem Schlage wieder ein ruhiges, zuverlässiges und zweifellos friedliches Aussehen gewinnen. Hoffentlich kommt der hinkende Bote in Gestalt eines unerfreulichen Dementis dieses Mal nicht hinterher. Neueste Drahtineldunnen vom 7. Juni INacktS eingehende Depeschen befinden sich Teile 4.) Berlin. (Priv -Tel.) Heute fanden im Reichspostanit Be- rathungen darüber statt, wie die höhere Beamten laus bahn in der Reichs-Post- und Tklegraphenverwaltung künftig zu gestalten sei» soll. An den Berathungc» nahmen auch Ver treter anderer ReichSressorts und Preußischer Ministerien Theil. In der Hauptsache handelt eS sich darum, die Prüflings- und Ausbildungsvorschriften sür die künftigen Anwärter im Einzelnen sestzustküc». — Der Magistrat beschäftigte sich in seiner heutige» Sitzung in stundenlanger Debatte mit Anträgen der Stadtver ordnetenversammlung betreffend die Beseitigung der Wohnungsnvth. ES herrschte die Anschauung vor. daß zu diesem Zwecke eine städtische Anleihe von 10 Mill. Mk. aus genommen werden möge, um mit dieseni Gelde gknieiiinützigc Bangesellschafle» z» niilerstütze». Cs wurde ein vvrberathender Ausschuß von 7 Mitglieder» gewählt, der die Frage prüfen und möglichst bald Bericht erstatten soll. Berlin. (Priv.-Tel.) Nach in Haiinover cingegangenc» Privatnachrichte» wird Geiieralseidmarichall Graf Waldersce ans seiner Rückreise aus Ostasien den Weg nicht über Amerika nehmen, auch Deutsch-Ostasiika nicht berühren. Graf Waldrtsee beabsichtigt vielmehr, über Shanghai und Aden ohne weiteren Aufenthalt nach der Heinrath zu,ückznkehrc». io daß seinem Ein treffen in Deutschland ledensaus vor Mitte August entgegcngcschen werben kann. Berlin. (Priv.-Tel.l Die „Post" schreibt: Ei» englisches Blatt läßt sich aus Berlin melden, Kaiser Wilhelm habe den Mächten den Vorschlag unterbreitet, einem sranzösischen Offizier an Stelle des Graten Waldersce de» Oberbefehl über die Truppen der Mächte in Tichili zu übertragen. Diese Meldung entbehrt jedoch der Begründung. Thatiachr ist. daß zwischen den Kabinetten gar keine Verhandlungen bezüglich der Ernennung eines neuen Oberstkominandirendcn schweben, sondern daß man die Frage, weisen Besehi die in China verbleibende» Truppen unterstellt werde» sollen, der Entscheidung der Koniingentskomma» deure an Ort und Stelle überlassen hat. Desgleichen ist eine weitere englische Meldung unbegründet, der zufolge Kaiser Wilhelm geäußert haben soll, die Tuvpen der Mächte würden noch eine unbestimmte Zeit lang in China verbleiben. Die verbündeten Truppen werden lediglich bis zur endgültigen Abwickelung der Friedensverhandlungen in Tichili bleiben, aber keineswegs länger. Berlin. (Priv-Tel.) Der „Reichsanz." veröffentlicht die Urkunde betreffend die Stiftung einer Denkmünze für die an den kriegerischen Ereignissen in Ostasien betheiligt gewesenen deutschen Slreitkräfte. Die Denkmünze zeigt auf der Vorderseite einen Adler, der einen Drachen unter leinen Fängen hält, ans der Rückseite den kaiserlichen Namenszug mit der Kaiserkrone darüber. Sie wird an einem orangefarbenen, weißgerändettur und roth- nnd schwarzgestreiften Bande getragen. Sie wird aus Bronze, sowie aus sstahl heracstellt. Die Denkmünze aus Bronze erhalten alle Kriegstheilnehmer, sowie alle Personen nichtchinesischer Rationalttäi, die zur Zeit der kriegerischen Ereignisse der Gesandt schaft in Peking anaehört habe», endlich die Mitglieder der frei willigen Krankenpflege. Die Medaille in Stahl wird sür Ver dienste um die Expedition verliehen. Es ist Vorbehalten, die Denkmünze auch den Angehörige» der außerdentschcn Kontingente, welche mit den deutschen Truppen verbündet waren, zu verleihen. Berlin. (Priv.-Tel.) Mitthctluiigen über Truppen transporte: Dampfer „Dresden" des Norddeutsche» Lloyd und „Batavia" der Hamburg-Amerika-Linie haben anr 5. Juni die Ausreise nach Ostasien zur Abholung heimkchrcnder deutscher Truppen angetreten. Berlin. (Priv.-Tel.) Der ermordete Rittmeister v. Krosigk hafte, wie die „Volksttimme" berichtet, in Magde burg 9 Monate in Festungshaft verbracht: es wird darüber zetzt folgendes Nähere mitgetyeilt: Hauptmamr Krosigk war zu 2 Jahren Festung vennthellt worden, weil er im Jähzorn seinen Burschen erschlage» hatte. Der betreffende Bursche mar der ein zige Sohn von Bauersleuten, welche über den Verlust untröstlich waren. Nachdem Herr v. Krosigk 9 Monate von der über ihn verhängten Strafe verbüßt hatte, wurde ihm der Rest in Gnaden erlassen, jedoch unter Zurücksetzung im Avancement. Altenburg. (Priv.-Tel.) Gegen den seit zwei Jahren in Untersuchungshaft befindlichen Direktor des im Jahre 1699 ver krachten Spar- und Vorlchußvereins in Kahla, Jecke, ist nunmehr die Anklage wegen Bairkerotts. Untreue. Unter schlagung. Betrugs und Urkunoenmißbrauchs erhoben. Die Ver handlung findet am l l. Jnni vor deni hiesigen Landgericht statt Lübeck. In der gestrigen Sitzung des Vorstandes der Deutschen Kolonialgesellichast wurde Berlin zum Ort sür die nächste Vorstandssitznng bestimmt. Abends fand feierlicher Empfang der Gesellschaft durch den Senat im Rathhanse statt, darauf gab der Senat im Rathswcinkeller einen Ehrentrnnk. Lüde ck. (Priv.-Tel.) Die heute unter Vorsitz des Herzog s Johann Albrccht von Mecklenburg abgchalicnc beschließende Hauptversammlung der Deutschen Kolon ialaesellschatt lehnte de» Antrag aus Einführung der deutschen Markwährung in Demsch-Ostafrika und Tsingtau ad und nahm eine» Antrag ans Ausbau der Häsen von Dar-eS-Salaam und Tanga an. Ein Antrag, das Hinterland von Kamerun durch Anlage und Be Häuptling weiterer Militärstationen auszuschließen, wurde gleichfalls angenommen. Gotha. (Priv.-Tel.) Ei» allgemeiner deutscher I i, n n n g . und Hanvwerkertag wird am 12 September hier statt finden. Sämmiliche deutsche Innungen und Haiidwerkerverbäitd.' werde» vertreten sein. Po st yen. (Priv.-Tel.) Ha»S Graf Wallwik. Obcr- ceremoniennieislcr des Königs von Sachsen, und Fürst Anl>. Radziwill, Generaldajntant des Deutschen Kalter:- sind zu längerem Kuraufenthalt hier eingelrofsen. Pari s. Die N euwahlen für die ausscheidcndc» Genera! räthe werden am 21. Juli slattfindc». Mit Rücksicht aus die Vo> bereitung sür diese Wahlen wird die Kammer wahrscheinlich ge zwungen sei», in der eisten Woche des Juli auseinander zu gehen. Madrid. Wie aus Barrel ona von, gestrigen Tage gemeldei wird, siel dort während der FrvhnleichnamS-Prozcision m der Nähe des Mediiiaceli-Plages ein brcnnendrs Stück Papier von dem Balkon eines Hauses. Die Menge, welche glaubte, er handle sich ni» eine Bombe, stürzte lärmend ansemandcr, hierbei wurden etwa l 0 0 Per! onen verletzt, viele Damen wurden ohinnächtia. Während die Prozession vorüberzog, fanden einige uncihcbliche Kundgcbnngen stall. London. Die „Times" veröffentlichen in der zweiten Aus - gäbe folgende Depesche aus Pretoria: General Bstwd beroch mit Lord Kitchencr über die weiteren Tnwpenbeivegnngcn ini westliche» Transvaal. Die Erfolge dri letzten zwei Monate habe» eine optimistische Anschauung der milttänschcn Lage anflomnien lassen, doch werde» die Bure» die Fcind'eiigtciten sortsetzcn. wählend ihre sog. Regierung dem Lande scrnbleibt Die Abrciw der Frau Boiha »ach Europa macht die Meldung glaubhaft, daß Boiha dem Beispiele Krüger's folgen und das Land verlasst » wird, sobald dies seinen Interessen förderlich ist. Der Mit- tbeilling eines Buren zufolge, der zugegen war, hielt Boiha letzt Woche im Spitzkvp, südlich von Ainsterdain, eine Anwrache. welcher er wieder betonte, das; England durch ciirvpäfichc Ver wickelungen in Bedrängnis; sei. Er sagte ferner, die gute Be Handlung, welche die Engländer den sich ergebende» Buren zu Theil weiden lassen, sei ein Beweis, daß England nicht im Stande sei, den Widerstand der Buren zu breche». In der Depesche der „Times" beißt es zum Schluß, die Speiationen Blood's hätten bewiesen, das; die Buren der; Rath Botha s, fick, nicht zu ergeben, sondern sich in den Bergen zu verstecken, gefolgt hätte». Eine Proklamation, in welcher angekündigt wird, daß »ach Ablauf eines Monats alles Eigentlmm der aiii Kommando befindlichen Buren kvnfiszirt werden würde, und die Fuhre,, wenn ie gefangen genommen worden seien, mit lebenslänglicher Depor tation bestraft werden würden, dürste eine heilsame Wirkung hab-n. j