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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010510021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901051002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901051002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-10
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
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Dies«» Blatt wird den Leser» von Dresden md Umgebung am Lage vorher bereits alt verugzgedllhr: Abend-Ausgabe zugestellt, während er die Post Abonnent«« a« Morgen in einer Scsammtausgabe erhalte». Die .Dre«d»kr Rckcbrtckii«' «««<,« t»,u« «-»»»« dt« ««.ieder tn Lveld«» Mid d«r «SM« Um,«dm». «» dt« Zutraaun, dm« «1,««« Boten oder NommitltonSr« ertola«. rrdatt« da« «lau an Wo<b«nlL,«n> di« nicht ant Dann- oder veiertaa« t»l,«n. tn «wei Ldetlautoaden »»«>» und Moroen» «uaeliellt. Gür Rück,ab« einaeiandter Schrttt- ltückr trtne Lerdindlichtett. Iiernlvre«ani«lui>: >«« t Rr. U und Sir. LOS«. r«lkiramm-AdkeII«; wachrtchie«« LreSde» KegvLrrrSet 188b Verlas von Kiepsci, L ReiU,ardt. Mreigen-carif. D<« Annadme von Sntaudiounae» ertolot indrrbcuivlaelLatidilell- mw den Nedenaimabmefiellm m Dresden bis Nackmittaar S Ulir. Sam, und f,ei«na,s nur Martentkrad- » van lidis'.iUkr Die IlvaltiaeVrunb »eile ccn. 8 Silben) 2k> Pia. Sn. tundi,un,cn au) der Drtvatiktte Zeile <e. ine Livalt),« Zeile als .Ümsciandt' oder au) LeNieil" b» Pta -in Nummern nach Lon» und nkler !u,en i b« Lwaliiae Grundzeiien av. -ra be, «, und oo Pia. nach beionderem Tarif. Auswürliae Auitrlae nur aeacn Boraunbeealiluna. BelcgbläUcr werde» mit ll> Pi,, berechnet. Lttttell-Lsporldlsr-Vruavrvt, lLo>nid»ck >. Vt»)vrii. > ^RrTIIlvI'SrL l^lttoebuvr Lrt). 8»Io» - Vr»1«I - Hlvr. 8t. 1'vUl-üiilu tüuulil-'. l,»zr. 8ekinnltl)i»'r). IZLSSÄVNch D.UUI lndcl, X». I. telc'jliliuu 107. M rsrutir«« »»«lriiktlied, ü,88 Ulldere Hiera iiiMer KMilnE Krein; nach ilao xe!>etrlicliell Givdrillc« im kciiiixieick llszew xekraut dillli uml rii ldrer Ilerdtelliwx LlUiikdIieiKieli illulr, rie fe uinl HVr,88vr »erneorlel j^l- Rodert Vökmv jun. L1viäer8loLLe in r m er LvorxMlr lS. a»>» H t»V<d Lnickaes' Neueste Trahtberichte Hofnachrichten. ^andesivnode. Berichte der Gewerbe- und Berg-Jnspekroren, Gerichtsverhandlungen. I -eitoo 1 II rUS«,» » ädäbl S»». ?PU»rt. ..Fidclio' /Gastspiel Westendors). Bad Nauheim. > I V. ^lUl I «IVI. Neueste Drahtmeldungen vom 9 Mai Berlin. iPriv-Tel.) In der iikunteu Kommission des Reichstags wurde heute Vas vom Centn»» beantragte Toleranz- geietz in »weiter Lesung angenommen. 21» dem Beschlich erster Lesung wurde matenell nichts geändert Der vom Abg. Dr. Pichler leltiggestellte Bericht soll morgen verlesen und das Gesetz irdenfalls noch in dieser Session im Plenum erledigt werden. — In der B ud ge t k o m m i l s i on des Reichstags wurde heute die Herathung des Antrags des Grafen Klinckowström betreffend Fracht- 'atze siir Getreide von russischen Stationen nach den vswleußiichen Seehäfen fortgesetzt. Nachdem der Antragsteller sich mit emer Enguete über Einfuhr russischen Gctieides einverstanden erttärt hatte, wurde von einer weiteren TebatkeAbsland genommen. Die Angelegenheit ist damit einstweilen erledigt. — Die Reichstags- kommiision für die Novelle zum Branntweinsteuer > ge setz begann heute eine allgemeine Diskussion. Zn einer Ab stimmung kam es »och nicht — Dem Reichstag ist heule der Ent- wurs eines Geietzes betreffend die Handelsbeziehungen zum britischen Reiche zngegangen. Derselbe ermächtigt den BmideS- rath. den Angeliisrigeii »nd den Erzengnissen der veieinigten König reiche von Großbritannien und Irland, sowie den Angehörigen und de» Erzeugnissen britischer Kolonien und auswärtiger Besitz ungen bis zum 3l. Dezember IM, dicieniae» Voitheile ein- znräumen. die seitens des Reiches den Angehörigen oder den Er zeugnissen des meistbegünstigten Landes gewährt weiden. Leipzig. Das Reichsgericht verwart die Revision des Bankiers Cahn in Tcisciu. der vom dortigen Schwurgericht an, 2. März wegen Vergehens gegen das Dcpotgeietz und wegen Bankerotts zu 7 Jahre» Zuchthaus vernrlheilt worden war. Leipzig. Bon dem vcrswibenen Buch- nnd Musikalien händler Dr. Max Abraham. Inhaber des weltbekannten Peter- schen Musikverlags, ist zur Erhaltung und Erweiterung der von ihm gegründeten, zur unentgeltlichen Benutzung !ür Musiker Leip zigs bestimmten Stiftung ein Bermächtniß Von 40000O Mk. ousgeietzt worden. Kiel. Im Hause des StadtbaiimeisterS Srhlichting in Neu- münster fand aus noch unansgeklärter llriache eine Gas- Explosion statt. Iran und Tochter des Tanzlehrers Wiltorfs wurden lebensgefährlich verletzt. Ter Materialschaden ist bedeutend. Köln. Die „Köln. Zla." schreibt: Durch die Presse gehen sensationelle Meldungen, daß aus Eripm'»ißgründe» eineBetricbs- gcmeinschast der kl>aß-lotl>ringiichei, R s c i s en b a h » e n mit den vreußllchen Stanlsbahnen gebildet und demaemäß die Genera!- direktio» Straßburg, sowie iämmilichc ^Bctiiebsdirektionen der Reichseiienbahnen in Wegsall koninic». daiür aber zwei Eisenbcilm- drrektioneu in Metz und Straubing »euenichlet werden iollen. Nach von uns an zuverlässiger «stelle eingezogenen Eiliindiaunaen entbehrt die Nachlicht jeder thatiächlichen Begründung An den maßgebenden Stellen ist von solchen Plänen überhaupt nicht die Rede. Nordenhamm. Ter KabeIdamvser „v. Padbielski" von der Norddeutschen Seekabel-Gesellschaft, der die eiiie .Hal te des neuen vieiadiigen Seekabels Boikni» Baclo» nnd der neuen Verbindung London-Emden gelegt hat. trini hrnte hier ein Wien. Nach Blätternieldimgcn ioll das durch den Minisier- vrüsrdenten v. Kölber vermittelte Kompromiß der Paiteicn in der Frage der Waiierslraßen darin bestehen, daß von den snr die Wasserstraßen prälimsnirtcn 250 Millionen Kronen für die Fluß- regnlirungen 75 Millionen ausgewendet werden solle». Zunft soll der Donau-Oder-Kanal in Angriff genommen weiden Paris- Nack den bisherigen Eigebuissen der Volks zählung werden bei de» nächste» Kninmerwalilci, 5 Wahlbezirke ze ein neues Mandat erhalten, wählend ein Wahlbezirk in Folcie Abnahme der Bevölkerung ein solches verliert. Die nächste Kammer wird daher 585 statt bisher 581 Abgeordnete zählen. Ter .Goulois" tritt in einem .Zur Abwehr dcr Sozialiffen " überichrrebenen Artikel dafür ein, daß bei den Kannnerwahlcn des nächsten Jahres die Ronalisten. Boiiavartiffen. sowie die Anhänger Mstine'S und Döronludes und die Aiili'emiten Hand in Hand gehen und überall sich über die Ausstellung gemeimaiiier Kandi daten verständigen sollen. ES handele sich darum, Frankreich vor einer sozialistischen Umwälzung zu bewahren. Havre. Die Schiffsfuiigen haben beschlossen, in den G e n e r a I c> u s st a n d einznlielen und forderte» die Kameraden in den anderen Häsen aus. sich ihnen anznichließen Das Nord geschwader hat Belchl erhalten, „ach .Havre abzudampsen, um. wenn nöthig Ersatzmalio!cn zu landen Petersburg Die in auswärtige» Blättern verbreitete Nackiicht. daß inssiiche Truppen kürzlich bei Muksen ein großes Gefecht mit den Chinesen gehabt hätten nnd daßhieibei General Zeivitzki verwundet worden lei, bestätigt sich, wie amtlich erklärt wird, nicht. Antwerpen. Ter deutsche Tamvier „Sevilla", mit 7000 Tonnen Eiienladung. gerieth beim Verlassen des Häsens aus Grund, wurde aber in Folge der sehr starken Fluch wieder flott. Das Schiss dürste jedoch gezwungen sein, die Ladung zu löschen, da die Schraube anscheinend unbrauchbar geworden ist. Barcelona. Sämmtlichc Fabriken und Werke haben die Arbeit eingestellt und zwar meist unfreiwillig. Die Truppen bewachen die große» Fabriken, um Unruhen vorzubengen Der telegraphische Verkehr mit Madrid ist von den Behörden untersagt worden. Sofia. Ter frühere Minister Grekvw, der Führer der Stombnlowisten. ist nach kurzer Kinnlheit gestorben. Ko n sla n t in ov el. In Ccwidernng ans die Protestnote der Boischaster gegen die willkürliche Beschlagnahme der am Sonntag ringetrossenen ausländischen Posstäcke durch die türkische Postverwattnng überiandie die Pforte den betreffenden Botschafter» gestern Abend eine Note, in der. wie versichert wiid. die Psoric de» begangenen Gewaltakt mit ihrem Recht, nach Contiebande- nrtikeln zu soischen. z» erklären sticht. In den Note» ivird be hauptet. in den Post'äckcn seien zahlreiche kostbare Gegenstände, ferner Ncvoloer und die Türkei schädigende Tchriststücke gefunden wviden Tie Pvstdirektoren weiden der Eiiisühning von Cvntre- bandartikeln zum Schaden der Zollverwaltung beschuldigt. Die Psoite beharrt dabei, z» dielen Maßregeln berechtigt zu iern. Die Absenkung der Post nach Europa mit der Evenbghn ist gegen wärtig noch unte,brocken, ihre Exvcditon eriolgt durch Svczial- cvnrtre. die den Onentexpreßzng benutzen. Aus Salonichi und Adiianopel wiid gemeldet, daß von den dortigen tnrlischen Post ämter» gleiche Maßregeln gegen die ausländischen Postsendungen getroffen worden sind. Die iritelessirten Bolichaster hohe» sieb über die zu treffenderi Reprei'sivmaßiegel» geeinigt — Ans gnlct Quelle verlautet, der Uibcbcr des .KainvteS gegen die ausländischen Post- Verwaltungen sei der zweite Sekretär des SnllanS Inet Best. M elbo » rne. Bei der Eröffnung des B u n d e § v a r l a - ments durch de» Herzog von Cmnwall und Pork waren 12000 Personen zugegen. Ter Herzog vcilas ein Telegnrmin des Königs Eduard, i» dem es beißt: „Meine Gedanken sind bei diesem erhabenen Anlaß bei Euch. Ich wun'cbe dem anstrott'che» 'Bund alles Glück nnd Gedeihen!" — Im Parlanieiitsgebände iand gelier» ein gioßer Empfang statt, an de» sich ein Garlensest ichloß. An den Veianstalliiiigen nabmen zahlreiche s?rsiziere de? hier liegen den ffemdc» Kriegsschiffe, auch des dcnlichen Kreuzers „Hania", lheii. OertlicheS «nd sächsisches. Dresden. 9 Mai. —* An der heutigen König! Mitiagstaiel nahmen Ihre Königl Hohcsten die Frau Heizvgin-Mnlker von Genua. Piin; Oieoig. Prinz und Pirnzeisin Friedlich dlngust. Prinzelsin ^ Johann Georg nnd Prinzessin Mathilde mit den Damen und' Herren vor» Dienste Theil —* Ihre Majestät die K ö n > g i n und Ihre Königs. Hoheiten die Herzogin-Mutter von Genna und die Prin zessin Iohaiin Georg besuchten heute Vormittag wiederum die Internationale Kunstausstellung: Ihre Maiestäl erwarb auch heule wieder zwei Zeichnimgen Dresdner Künstler. — * L a n d eS i» n o d e D'? hcniige II. öffentliche" Sitzung Halle sich zunächst in ciiter Beiathnng mit dem Erlasse, Nr. l l über einen Nachtrag zur T r n u o r d n u n g vom ^ 23. Juni 1881 zu berchä'ligcn. Namens des Veiraffnngs-^ ansichnsses rereliite Stzn. Dr. Q t t o - Dresden Die Dianord- mmg bestimmt in d 19. daß bei gemiichten Ehe», vor deren Ein gelning der evangeliich-lutherische Brciutigani die Erziehung j.stnw! sicher zu envarlendec Kinder in einer nichtcoangelilchen Koiircssivü ansdrücksich zugejagt bat. die Trauung zu versagen nt. Dagegen fehlt es an einer entsprechenden Bestimmung lür den Fall, daß ganz die gleiche Zulage nach bürgerlicher Eingehung der ge möchten Ehe gegeben und nachher die Trauung begehrt wird. Tic Tüanoldnuiig bestimmt weiter in ä 22. Abiatz l. daß auf solche Peiionen, welche eine Ehe estigehcn, der die Trauung benagt bleiben muß. diejenigen Vorschriften analoge Anwendung nnden, welche das Kirchenyesetz vom I. Dezember 1870 hinsichtlich iolcher Pettone» ertheilt. welche die Touse oder die Trauung nntcrlasscn oder die Konsirmation ihrer Kinder verweigern Darnach verwirkt der evangelisch-lutherische Mann, welcher vor Eingehung gemischter Ehe die Erziehung iämmtlicher zu erwartender Kinder i» einer nichtcvangklische» Konleisio» cinsdri-cksich zngesagt hat. die Stimm- berechkiguiig »nd die Wählbarkeit bei de» KirchcnvorstandSwahlen, sowie die Fähigkeit zur Uebernalnne eines anderen kirchlichen Elnenamtes: auch ist er in diesem Falle, wenn er ein solches Ehren amt bereits bekleidet, desselben zu entheben Dagegen bleibt der in Mischehe veiheimthete evangelisch lutherische Man» mit alledem verschont, wenn er nach Emaehung der Ehe icne Zusage gegeben Kat. Das Gleiche gilt in Bezug aus die weitere Folge, daß nämlich unter erschwerenden Umständen auch aus die Ausschließung vom Rechte des PatheslehenS erkannt werden kann: auch diese Folge tritt ein, wenn reue Zusage vor der Eingehung der Misch ehe. nicht aber, wenn sie nach derselbe» gegeben ist. Diese Lücken habe» sich immer mehr fühlbar gemacht. Besonders schwer ist es empini'den worden, daß. wenn die Zusage nichtevangelischer Erzieh nng iämmtlicher Kinder srühcr oder später nach Schließung der ge mischten Ehe abgegeben wird. 8 22 der Trauordnung vollständig verlagt. die ausgesprochene louscssionelle Untreue des evangelisch lnihenichen Mannes also keinerlei Minderung seiner kirchliche» Rechte nach sich zieht. Hier durch entsprechende Ergänzung der Trauordnilng nnchznlielsen. ist der vorgelegte Nachtragsentwurf be stimmt. Ter VeisciffungSausschuß beantragt, dem vorliegenden Entwürfe eines Nachtrags zur Traiioidnuirg urrd dem Entwurse der zugehörigen Pnbsikationsvrdnung in der Sache selbst zu- znstimmen. den beide» Enlwürscn zusammen aber eine veränderte bezw. erweitere Fassung zu geben. Bei Eintritt in die Debatte gab Kviisislorialpräsident v. Zcrini die Erklärung ab. daß dasKirchen- regimenk mit den von, 38ersassit»gsänSichuffe vorgeichlagcnen Aerider»ngeii ebenso wie mit den Erweiterungen, welche die ulivrnnqiiche Vorlage durch die Borichläge des Bcrsaffungs- anSichuffcS erbatten soll, durchaus einverstanden sei. Nach einer kurzen Debatte znristischcr Natur, an welcher sich außer dem Berichterstatter die Svn». Lenpold, Mener. Opitz, Tr. Hartman» und Lberkonsistorialiath Lotichius betheiligten, fanden die Anträge des Versassnngsausschusses einstimmige An »ahme, und das Konsistorium wurde ermächtigt, die Trauordnung i» der neuen Redaktion zur Veröffentlichung zu bringen. — Es folgte die Berathung der Petition des Vereins evangelisch intlieriicher Glaubensgenossen zu Dresden um Revision von 8 19 Absatz 3 der T r a u o r d n u » g vom 23 Juni 1881 dahingehend, daß die Snnvde bei dem cv.-lnth Landcskonsistoriniii dahin wirke, daß die eiwälmtc Stelle der Drauordnnng eine Fassung erhalte, welche deutlicher und christlich-entschiedener die Versagung der Trauring Geictnedenci bezw Solcher, deren Ehe aus Antrag des einen Ehegatten vom Staate als nngiltig erklärt worden ist, ordne lBerschteistatler Snn. Tr Otto-Dresden.) Ter VcrrassungsailS- schnsz beantragte, die Petition aus sich beruhen zu lassen In der Debatte »akm Sv» IN H e i n r i e i vom theologiichen Stand- vnnkte ans Stellung zu der Petition. Ferner sprächen die Svn. Wols. Gras Vitzthum v Eckstädt, Wetzle nnd Viccpräsident IN Ackeimann. wählend Konnstorialvräsideilt v Zahn bestätigte daß die Ausmlnttngen des Referenten vollkommen der Anr- sgssnng des Konsiuoriinns entsprächen. Einstimmig beschloß dgrnns die Svaode den, Antiage des VerigssungsanSschnstes gemäß. — Endlich beschäftigte die Snnode die Petition der Zittanec nnd Hirichselder Predigerkonserenz. zu beantragen, daß der 8 7 des P e » s i o n S g e i e tz c s vom 3. Mai 1802 folgendermaßen gefaßt wccde: „Dle jährliche Pension, auf weiche ein Geistlicher Amvrnch machen lau», ist nach demjenigen Einkommen zu be rechnen, welches er vor seiner Pennonirung ein Jahr hindurch Kunst »nd Wisse,nchas». f* Königs. Hofover. Eine Sängerin, die sich im künst- lerffchen Wettbewerb um ein Engagement als Leonorc in Bcet- hoven's „Fidelio" vorstellt, geiirt sich durch eine solche Wahl im vorhinein als eine Künstlerin, die durchaus ernst genommen sein will, denn indem sie mit dieser Partie ein Höchttes in der Kunst auSspielt. giebt sie selbst das Maß an, nach dem sic, als Sängerin und Darstellerin, gemessen zu lein wünlcht. In einem solchen Debüt kann sie nicht »och Art der Sängerinnen der Großen Oper durch den Effekt täuschen, oder ähnlich, wie die aus dem Trapez der Koloratur heimischen Trilleitanten durch blendende Nichtigkeiten über die Hauptsache hinwegtändeln. sie muß vielmehr den Fonds gesanglichen und künstlerischen Aermöaens m ähnlich vollem Maße gründlich nochzuweiien im Stande lein, wie es die Bedeutung der Bühne vorausietzl. an der sic austritt — in diesem Falle i» höchster Bedeutung an erster Stelle. Dieses Äagniß hat gestern Frl. West endo rs vom .Hos- theater in Dessau mulhig unternommen, und wenn sie auch nicht alle Bedingungen eisülle» konnte, die man an einer Bühne, wie das Dresdner Hotthcater, zu stellen berechtigt ist. so hat sie zum Mindesten doch ehrenvoll in der verantwortnngsreichcn Aufgabe bestanden. Zunächst hat Frl. Westendors in der Auffassung meist daS Richtige anoestrebt. Nicht die sechs Fuß hohen Heroinen ver körpern die Schiller'sche Jeanne d'Arc am glaubwürdigsten, sagt einer unserer berufenste» Aesthetiker, nicht die wilden Mannweiber den Beethoven'schen Jidelio — Leonvre Florestan wä>e längst zu- sammengeiunkrn. wenn nicht der Stern deS Glaubens über »hr schiene. Sie fühlt sich .müde" und steht brünstig, die Hoffnung wöge sie nicht verlassen. Dos ist sie, die echte Leonoie. so tönt ihre Seele, wie daS Horn, welches das Adagio io unsagbar er greifend einleitet, mild. voll, erfüllt von einer Macht, die mehr «S ihre Kraft und ihr Wille ist. „Komm, o Hoffnung I" — jede Note ein Weib. daS nur ein Ideal über seine Grenzen hinaus- Mren kann. So ähnlich veriuchte Frl. Westendors sich in die Rolle zu vertiefen und Manches gelang ihr sogar sehr gut, an, besten der Auftritt und die Soloscene des ersten Aktes. Weniger ,»neulich und auL der Seele heiausgeschasfen fiel die Hauptsache. Li« Kerkerscenen. au«. Hier ermangelte sie dcS großen Wurfes. deS hinreißenden Aufschwunges, der zur That stürmt, der Alles l bcsieaende» Kraft, die das zitternde Geschövs mit einem Schlage !z»r Heroine, z» einer hin- »nd mitreißenden Persönlichkeit erhebt, vor der selbst ei» Pizzaw mehr erbebt, als vor der Waffe. ! die ihn bedroht. ! Aehnlich. nffe das Beringen der darstellerischen Kraft in den höchsten Momenten, sicht es um die stinimlstbe Begabung. Un verkennbar verfügt Frl. Wcstciidols über bemeikeiiswerlhe inm- vathiiche Büttel. Diese sind aber nicht gleichweilhig in den Registern. Während die tieie Lage und das Medium warm und voll eiklingt, leidet die Höbe unter einem etivas gaumigen Bei geschmack, llittcr einem Vibrato, das im Affekt sich sogar bis zmn Wimmern steigert. Ma» erhält den Eindruck einer gewaltsam zum Sopran verbildeten Altstimme, die sich in den liefen und mittleren Registern den Charakter bewahrt hat, in der hohen Lage aber nur , gekünstelt sich zur Geltung zu bringen sticht Aus vielem Wider- ! iprucke in der .Klangiarbc und dem sichtlichen Bemühen, eine s Gleichheit des Timtnes herzuslcllen.^mag auch die verhättnißmäßig geringe Trag- und Leuchtkraft des Organs resultire». das i» den , Soli wohl gefällig, warm und enwsindnngsvoll anivricht, im ! Ensemble aber kaum eine bemerkenswerthe Wirkung erzwlt. So wäre Frl. Westendors denn eine relativ gute dramatische Sängerin, ! eine für kleinere Verhältnisse gewiß lobenswertste Leonore. für ei» Dresdner Hosthcater reicht sic vorläufig aber nicht aus. An dieser Bcurthcilung wird um so weniger zu andern sein, als die Leonore eine Aufgabe bedeutet, »ach der eine Sängerin vollkommen nach ihrem musikalischen und geistige» Vermögen geschätzt werden kann, mit Ausschluß der Hoffnung, daß sie in anderen Rolle» Das bieten könnte, was sie hier unverkennbar vermissen läßt. II. St. Bad Nauheim. Anfang Mai. Am 1. Mai hat hier offiziell die Saison begonnen, deren Ver lauf gerade in dieirm Jahre mit lebhaftem Interesse in weiteren Kreisen verfolgt werden wirb. Nauheim ist ein internationaler Kurort var srcolloucv für ernstlich Kranke. Nicht nur in allen Sprachen Eurovus kan» man zur Zeit der Hochsaison im hiesigen Kurpark reden hören, auch aus Norv- und Südamerika, aus den asiatischen Kulturländern und aus Australien kommen Kranke hierher, um Linderung oder Heil ung iiner Leiden zu finde». In den letzten 5 Jahre» haben über IrOOOO Personen hier zur Kur geweilt, im letzten Jahre allein über 21 OM und 1899 sogar über 22000. Diese starke Velbindung des i Jmelesscs Hmiderttauieiider von Menschen, die fast über den " ganzen Erdball verstreut sind, läßt das Aussehen auch begreiflich . erscheinen, weiches die im Ansana vorigen Monats vlötzlich aus- " tauchende Nachricht erregte, nach welcher der Nauheim er Svrudcl ver'agt halte. Der Telegraph trug sic als wichtige Meldung »ach allen Richtungen der Welt. auK denen m den j nächsten Tagen ichier unzählige Anfragen onlanic» über die weitere Entwickelung der Tange Am größten war freilich die Aufregung über das Ausbleiben des Sprudels in Nankcim selbst, denn t» seinem Bestand wurzelt niit ganz wenige Ausnahmen die Existenz der ganzen Einwohnerschaft des kleinen Städtchens. Aare dieses i seines kostbaren Geschenks bei Erde dauernd beraubt geblieben, der ! wirkhichastliche Ruin ungezählter Personen hier und in der Um ^ gcgend wäre besiegelt gewesen. Wie sehr man in nächster Nabe und weitester Ferne Ambril niwmt an dun Wohl und Wehe Nauheim-Z. bewies der Charirestag. an welchen' die Quellen nach drei bangen Tagen wicdergckehrt und an welchem Tausende von Menschen ans nah und sern herbeigcströmt waren, um sich zu über zeugen, daß Alles wieder beim Alte» sei. Inwieweit das Letztere volle Geltung hat, darüber ist die Diskussion freilich noch lange nicht abgeschlossen. Zwar wird diese, auch von de» immer »och ängstlichen Gcmüthcrn jetzt aus wob! verstandenem Interesse der Allgemeinheit mit möglichste, Znrrick Haltung geführt, deshalb ist aber bei der großen Mehrheit der hie sigen Einwohnerschaft die Bciorgniß. dag eine Kalamität wieder- kehren und eine Katastrophe hercinbreche» könnte, nicht geringer. Von autoritativer wisscnschastlicher Stelle sind wohl die be ruhiaendsten Erklärungen abgegeben worden, aber grade die im Laute des letzien Jahres mit neuen Bohrungen verbundenen Experimente haben das Vertrauen in die Versicherungen von dieser Seite nicht zu bebe» vermocht. lieber das Ausbleiben des Sprudels sei an Folgendes crinneri Im Laufe des Winkers 1899/1900 war Sprudel II neu crbohrl worden und am 7. Mär; unter unendlichem Jubel der Nauheimcr Einwoblierschast zu Tage getreten, da man hiervon eine bedeutende Vermehrung des QuellenreichthumS crwartele Nettere Nauheime, jedoch, welche während mehrerer Jahrzehnte bei Ncubohnmgen und
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