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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010424027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901042402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901042402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-24
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
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Liese» Blatt wird den Leser» von Dretden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» verugrgebilhr: Abeird-Anrgabr zugestellt. während Morgen in einer «errrlWrN« 2 Ml.« »w.r dm» dü «oft, Rt. Dt»,Drr*b«ierNa»rIckil«»''««»-ii>« »»NH »«,«»; dk vk»l,ber in Drrdd« m>d drr nUMm Umarduna. vw die Lmraawi, dur» eiaene Bolen «der 1»»>miIIU>»äre eriolat. ndaU« da» Blau <m WoLenwaen. dis vlckl aut Lonn- oder tzeietta,« iolge». l» «w« rbrilaudande» «de»»« nad L>»r,k»» vllr Rück,ade em,e>«mdter Schritt- tiücke lewe BekdmdULteü. tzerii<»r»chan>»Iah: «»11 «r. U und «r. SOS«. Telerrawm-Adrelle: Kachrichtru »resdru. e» die Post-Won nenten a« Gesammtnnsgabe erhalten. -snresgen-cack. Nrrlas von Kiepsrlr L Rrichardt. Dir Annahme von ÄlnktndiE^n erlolai in derLauv!,eick>ü!Idstell<: uno den NchenannaLiii.ilellen in Dreddeu vis Nachmitta-k 3 Uhr Sonn und >eie>ia,s nur Marienilrahk 28 von 11 bis",i Uhr. Die I ivalliae Gnu t .eile cca. 8 bilden) 20 Pi,.. Au kündoninnen aus der Privaiieite Kelle L Lio.i dis 2 ivaiüse Zelle »I« .EinseiLNdt" oder aus Terlieiir so Pin. In Nummern narb Tonn- und geier- lacien I de,. Sivallige Srundsellen 20, «u b«. «o und « Pt». uach deionderem Larii. Üüewürüae Aulnöar nur a«v< L« orauSbe?ahh>n,. Lelk-dLUsr werden mit w Lerrchntt. Lodvrl Vödmv juu. omptiosrst 8l6lÜ6I'8lvE!k III LMütei' ^lüilllllll. 8vvr§plLl216. II. Im. IVo^n, steiiixi-s^IiiiliilliiiiLk. Hl V8«I«N, FI«rtt«8ti »88« I, kei-lizpi-. 33?ü. V«n«Iv»ux-, Ulivin- unri AI«»vlKvviiiv, I-v»»vi"1*v«!nv, InUrvi»«, «IvutRvIiv uuä 1>»i>Lür«i«vI»v »z» ggr -.nisackl' Drahtberichte Hofnachrichten. Königs-stseburtstags-Fcier: 2lllgemcines. Coniervativer Verein. Ltrikunst des Kaisers. I aHZ i kkNl«»«»» »K » ztltir-il »<dFbÜ R»«Z» Vplkukt. Paroleausgabr. Gesammtralhssitzung. Militärgericht. „Wasscnichmied", Kirchcnconccrt, Der nute Teint. j lv»»»tlVvlHß, K«LV^. Neueste Drahtmeldungen vom 23. April. Berlin. «Priv.-Tel.) Die Budgetkonuiniikion des Reickstag» beendete beute die eitle Beiatbung des Gesetzes über Versorgung der Kriegsinvaliden und der KriegSbinterbliebenen und deicht atz Steuer freibeit für die Kriegsverstümmelnngs- und Alters- zuiaarn. Ferner sollen diele sowie fänimtliche auf Grund dieses Gesetzes zu gewährenden Bezüge weder demKonkinsversahren »och der Pfändung oder Zwangsvollstreckung unierticgen. Endlich wurde noch folgende vom Graten Oriola beantragte Resolution einstimmig gngenommen: Den stieichskanzler ^n crnichen. i» der nächsten Seision vrS Reichstags für eine so frühzeitige Vorlegung der in Aussicht genommenen durchaus erioiderlichen allgemeinen RevisionsgesebebezüglichdesMilüärpensianS.-undvesMililärlelillen- geietzes Sorge tragen zu wollen, das; dieselben noch während der nächsten Session zur Verabschiedung gelangen. Tic zweite Lesung des Geietzentivnris ist nur Freitag unberanmt. — In der Reichstags- lommiision für das Weinge! etz wurde beute in zweiter Lesung 8 I: Wein ist das durch alkoholische Gähruny aus dem Säst der Weintraube bergeitellte Getränk, und K 2 mit seinem ersten Tbeile unverändert nach den Beschlüssen der ersten Lesung angenommen — In der R e i chs t a gs ko mm i s s i o n für den vom Eentrum eingebrachlen Toleranzantrag wurde beute 8 2 berntbcn. welcher lautet: In Ermangeinng einer Vereinbarung der Eikern sind iür die religiöse Erziehung eines Kindes die landesbeniichen .Vorschriften desienigen Bundesstaates maßgebend, in dessen Bezirk der Mann bei der Eingebung der Ehe seinen Wobnsitz hatte. Rach beendetem 12 Lebenswille steht dem Kinde die Entscheidung über lein religiöses Bekcnntniß zu. Abg. v. Bollmar (Soz.) will dem ersten Satz folgende Fassung geben: Die Bestimmung über die religiöse Erziehung eines Kindes stellt ausschließlich den Ellern, wenn der Vater verstorben ist. der überlebenden Mutter oder dem Vormund zu. Abg Dr. Hieber «Nat.-lid.I hat einen vollständigen G setzentwurs über die Konfession der Kinder aus gemilchten Ehen beant agt Zu einer Entscheidung kam es noch nicht. — Das neunte Verzeiwiiik der dem Reichstag zugegangencn Petitionen zählt zahl reiche Petitionen aut. in denen u. A. geordert wtrd cinestheils Erhöhung der Getreidezölle, oiidererseitS Ablehnung jeder solch Erhöhung. Erhöhung des Hovsenrollrs aus IM Mk. vro Dovvel- centner, Einstellung der Feindseligkeiten im südafrikanischen Kriege und Erbaltung der Unabhängigkeit beider Republiken und gesetz liches Veibot des Fangens und.Haltens der inländischen nützlichen iwettenkresienden Vögel, sowie des Handelns mit dcnielbcn Um Ablehnung des Toleranzantrags bitten die Ziveigvereine Zittau, Freiberg «Sachsen). Ehrensriedcrsdors, Zwickau und Dresden des Evangelischen Bundes. Berlin. «Priv.-Tel.) Wie bestimmt verlautet, sind in dem neuen Zolltarif, der augenblicklich den Negierungen der Einzel- staaten vorliegt, folgende Bvrzugsiätzevorgeicklagen: Roggen, Weizen und Haler 8.50 Ml.. Mais 2.50 Geilten malz 5.50. anderes Mal; 8Mk.. Bohnen. Erbsen und Linien 3,50 Mk. pro Doppelcenlner. Für Stiere, Küde und Kälber sind 5. Ochsen 9. Schake 5. Sckweine 8 Mk. vro Doppelcentner Lebendgewicht kn Vorschlag gebiarbt. Kiel. Tie Kaiserin ist beute Vormittag nach Glücksburg zum Besuch des Herzogs und der Herzogin Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein abgercist. Flensburg Tie Kaiserin ist kur; vor 12 Uhr Mittags vier einqetroffen und aus dem Bahnhöfe von dem Herzog und der .Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein empfangen ivvrden. Nach herzlicher Begrüßung begaben sich die hohen Herr schaften zn Wagen nach Schloß Glücksburg. Kiel. TaS Linienschiff .Kaiser Friedrich III." ist denke Mittag mit eigener Maschinentrait und voller Bemannung durch den Kaiser Wilhelm - Kanal zur Reparatur nach Wilhelms haven adgeaangen. München. Der Ministerialrath im Kriegsministerium und BundeSratksdevollmächtiglrr v. Schnell, gegenwärtig in Mün chen aut Urlaub, ist in vergangener Nackt gestorben. München. Tie baneiiiche Regierung ließ in Berlin erklären, daß namentlich die Erhöhung drS Getreide; olles einer längeren Prüfung bedarf, daher müsse sic erst den neuen Zolltarif mit Sachverständigen berathe», und sic könne sich kaum vor Dezember darüber äußern. Fiiisterwa > de. Wie der.Riederlaus. An;." berichtet, ist das Feucr in der Grube .Henriette" bei Saugast gelöscht. Die Berliner Feuerwehr kehrte Nachmittags nach Berlin zurück. Wien. Der deutsche Botschafter Fürst Eulcnburg hat sich gestern Abend nach Budapest begeben. Wien. Abgeordnetenhaus. Die Sitzung, welche nach 1l Uhr kreaann, wird bis 1»t> Ukr durch Anfragen an den Präsidenten und heftige Scene n zwilchen den Christlich- sozialen und dem Dentsch-volklichen Völkl ausgcsüllt. Völkl gierst die Christlich-Sozialen an anläßlich einer Interpellation des Ebristlichsozialen Woblmever. belr. den Krcisgcrichtsvräsidcnlen von St. Pölten. Zwischen Völkl und Wohlmeyer kommt es zu heftigen Austritten. Wohlmeyer ruft Völkl zu: .Lügner!" Völkl erwidert: .Perfider gemeiner Kerl! Sie sind eine Schmach für Ihre Partei " Die A»siübr»ngi.'n Wohlmever's bleiben in dem Lärm unverständlich: man hört nur die Ricke: .Lügner! Gemeiner Lügner!" und Pstri-Nnic. Erst nach I>/- Uhr legt sich der Lärm, woraus da-Z Hans in die Tagesordnung eintritt und die Bcrath- nng der Gebühren Novelle fvrtietzt. Lvndo n. Die Morgenblättcr berichten aus Standerton unterm 22. Avril: Frau Botbcr. die Gattin des Oberst- kommandirenden der Buren, ist soeben von einem zweiten Besuch bei ihrem Gemahl zurückgekchrt. Sic scheint große Hoffnung zu Kegen, daß ihre Bemühungen, den Frieden herbejzusühren. Erfolg haben werden. Sie hat sich jetzt nach Pretoria begeben, um Lord Rilchener über den Bestich bei ihrem Gotten Bericht zu erstatten. London. Ein Telegramm Lord Kitchener's meldet: 39 Kompagnien der Südafrika-Freiwilligen treten heute die Heimreise an bcz. erhielten Befehl, sich zur Einschissung an die Küste zu begeben. Livorno. Auch die Kohlenauslader haben beute früh dir Arbeit wieder ausgenommen. Der Ausstand der Hafenarbeiter ist damit beendet. Belgrad. Der Pozarevazer Kreis überreichte dem Köniqs- paar eine prachtvolle Wiege aus Kupier. Silber und Gold gearbeitet, mit rosajcidenem. goldgesticktem Prunkbetichen als Hochzeitsaeschenk. — Die Niederkunft der Königin Druga wird stündlich erwartet: die aus Paris und Wien bestellten Accoucheurs sind unterwegs. Stockholm. Der Bremer Danncker .Helios". Kapitän Weißig, ist auf der Recke von Riga »ach Rotterdam bei Faludde aus der Insel Gotland gestrandet. Man hofft, das Schiff retten zu können. Rew - Aork. Ter hohe Stand des Ohio-Flusses verursacht in Cincinnati Beunruhigung. Fortwährend lausen Meldungen über Hochwasier ans den Städten in West-Virginia. .Kentucky und Ohio ein. Viele Menschen sind obdachlos. Es herrscht große Notb. Bombav. Der Dampfer .Hawardcn Castle" ist mit g e - sangenen Buren an Bord heute früh hier eingctrvffcn. zur . .. Oertliches und Sächsisches. -Äs'-".', Dresden. 23. April. —* Ihre Majestät die Königin und Ihre König!. Hoheit Prinzessin von Hohenzollern beehrten gestern das Magazin von I. Olivier. König!. Hoflieferant. Pragerstraße. mit ihrem Besuche. —* Die Frau Prinzessin Karl Anton vvn.Hohen zollern ist. wie bereits kurz gemeldet, gestern Abend mit dem Zug 7 Uhr 6 Min. vom Hauvidahnhos nach Potsdam zurück- gereist. Im Austrage des KönigSvaares verabschiedete Oberhof- meister Wirk!. Geh. Nakh v. Malortie die Frau Prinzessin, während Hosfräiilcin v. Borries ihr das Geleit bis Potsdam gab. —* Se. Excellen; Edler von der Planitz, General der Infanterie, Staats- und Kri'cgsminister. wurde L m nuito des 1. «Lcily-Grenadier-ReaimenlS Nr. 100 gestellt. —* Die Herzogin Paul Friedrich von Mecklen burg ist heute mit der Groß Herzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin zu kurzem Aufenthalt nach Berlin abgereist. —* Se. Majestät der König hat dem Generalarzt ä la snito drS Sanitätskvrvs Prof. Dr. v. Bardeleben die Erlaubnis! Anlegung drS ihm verliehenen Ritterkreuzes 1. Klalse des Großherzoglich Sachien-Wermarrschen HauSordens der Wachsamkeit oder vom weihen Falken eriheilt. —Der Herr Staats- und Finanzminister v. Watzdorf ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. —Der Chef des Eivilkabinets des Kaisers Herr v. Lucanus nnd der Generaiadiulant des Kaisers Gral v. Hüllesem-Haescler sind im Kaiser Wilhelm-Hotel abgesriegen. AlleHenlichkeit des Vorfrühlings, ein rechtes Kackerweiter mit fluchendem Sonncickchein und lenzsrohem Weben lag heute ichon über dem Morgen des Geburtstags Sr. Maieltät unseres Königs auSgegossen. der den Straßen nnd Plätzen der Residen . die traditionelle festliche Physiognomie verlieh. Um 5 Uhr fand bercils unter starkem Znlaus eines schaulustigen Publikums die so genannte große Rcvcille statt, die. ansgesührt von dem Hornilten- korpS des Schützen Regiments Nr. t08, auf dem Waffenplatz der Altslädter Harwtwache und sodann vor dem Taschenberavalais ansgesührt wurde, während das Hornistcnkorvs des 1. Pionier Bataillons Nr. 12 vor dem Palais Sr. König!. Hoheit dec- Prinzen Johann Georg aus der Parlstraße seine lustigen Weiten erklingen ließ. Während der frühen Vormittagsstunden entwickelte sich, nicht wenig begünstigt von dem herrlichen Wetter, ein immer lebhafteres Treibe», das gegen Mittag seinen Höhepunkt crreichte. Namentiich iah man zah!rcict>e Militärs, darunter auch solche von auswärts, die in ihren ordenbeiehten Wasscnröckcn auS der Menge des Publikums festlich heraustratcn. Die Wachen und Posten trugen tagsüber Paradeanzug, die Postillione den Stutz. Die Schulen waren geichlossen und hatten ihr reiches Kontingent von Schülern und Schülerinnen namentlich zu der Festmnsik auf dem Altmartt enckandt. die Miltaas um 12 Uhr stattfand und von 50 Mitgliedern des Allgemeinen Musikewereins unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Reh ansgesührt wurde. Eine schier unüberseh bare Menschenmenge hatte hier Pvsto gefaßt, um den festlichen Klängen des gewählten Programms zu lauichen. nnd ein ra'ches Borwärtskvmmen war beinr besten Willen um diele Zeit hier nicht möglich. Noch schlimmer war eS r/,1 Uhr aus dem Theatewiatz bei der Parolcausga be für die Garnison Tresden. die der komman- dirende General Freiherr von Hauien in Verbindung mit der Wach Parade abhielt, und an der die Prinzen Friedrich August und Johann Georg, König!. .Hoheiten, Herzog Friedrich Adolf von Mecklenbrirg-Itielitz in der Uniform der Meckr'cndurqer Grenadiere, sowie die diensckreien ^Generale. Offiziere. Militärbeamten, Kadetten und Unteromziere therlnahmen. Namentlich die Terrasse mit ihrer großen Freitreppe, auf der Kops an Knick die Menschen standen, um von hier ans das glanzvolle militärische Schauspiel zu beobachten, bot einen prächtigen Anblick. Während der Ausgabe der Parole dröhnten die lOl Salutschüsse, die eine Batterie des l Jeld-Artillerie-Rcgiments Nr. 12 von dem Platze unterhalb des Finanzministeriums aus obgab. Bon einem Balkon des Schlosses aus sahen auch dei drei kleinen Prinzen, die Söhne Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August, sichtlich erfreut der Paroleansgabe zu. Selbstverständlich fehlte es nicht an reichem Flaggen- und Fahnenichmuck. Besonders die Reichs-, Staats- und städtischen Gebäude hatten zahlreiche Jahnen und Flaggen auf gezogen. das Alsttcidter Ratbhaus zeigte den üblichen Festlchmnck und von vielen Privatgebäuden wehten gar lustig schon in den frühesten Morgenstunden Fahnen und Flaggen. Auch die Straßen bahnen und Omnibusse zeigten wie immer den Schmuck der kleinen Fähnchen, während die Schiffe mit aufgezogenen Wimpeln fuhren. Ter festliche Anblick der Straßen wurde nicht wenig durch die prächtig dckorirten Schaufenster erhöht, von denen die unserer erste» Firmen Arrangements von außerordentlich künstlerischem Geschmack sehen ließen. Namentlich unsere großen Blumendand lungen timten sich hierin hervor, so auf der König Iohannstrnße die Hofblumenhandlung von Presse!, die rin ganzes Meer blühen der Bindereien nIS Huldigung für den Landesherrn ausgestellt hatte und am Postplak die Firma Felix Geyer, deren Schaufenster einen stufe»förmigen Ausbau von blauen und weißen Hyazinthen mit dem Buchstaben I auf goldenem Hintergründe zeigte. TaS herrliche Wetter, die fröhlichen Gesichter dcrMenichcn. der festliche Schmuck der Straßen und Plätze, das rege Leben und Treiben, — Alles das kam zusammen, um den Tag auch äußerlich zu be- f* Königs mit ihrem gestrige» dritten Gastspiele. ,W a s seni ch m i ed", nicht weniger Bewecke bemerkenswertber Begabung erbracht, wie als Pamela und Amncris, sic Hot aber auch von Neuem erkennen lassen, daß sie den Anforderungen einer ersten Bühne vorläufig noch nicht eniivrechen kann. Besonders an,»erkennen war an ihrer Jrmentraut das Bestreben nach lebendiger, natürlicher Zeichnung des Charakters, nach einer Dar stellung. dir vor Allem auch äußerlich dem Tnvas der redseligen, heirotbswülhigen und ausdringliche» alten Jungfer nahe kommt, und gewiß hat Frl. Behnne mit dieier fleißigen und gesälligcn Leistung manche Andere übertrosfen. die sich hier vorübergehend in derselben Rolle versuchte, wenn aber, und das ist hier wohl die Hauvttackre, eine Künstlerin lveziell iür das weibliche Charakterfach ne» berufen werden und im Spielplan der komischen und der Svieloprr ihre nickt leichte Ausgabe erfüllen soll, können wir in Frl. Behnne die Sängerin und Schauspielerin nicht schätzen, die voll aenüae» dürste. Für eine kleinere Bühne ist Frl. Behnne jedenfalls eine sehr verwendbare und nützliche Künstlerin, an einer ne wird sie sichln erster Stelle nur schwer behaupten Kunst und Wissenschaft. Harrict Behnne bat liche Hofover. Frl , ' spiele, der Jrmentraut in Lortzing's ersten B -können. Künstler konderlil nicht. ist eine alte Beobachtung, daß der interessante den seriös begabteren oft m den Schatten stellt, und interessant n der nur lein. Marie, .verstes war Frl. Behnne's starke Seite leider , ^—, besuchten Vorstellung erwarb sich die volle Gunst Arl. Rost« mit der ausgezeichneten Darstellung der vor -lllem khr schön und gewissenhaft zu singen . » ^ Im Wettbewerb «st den Lockungen eines wonnigen lllngsnachmittaps hatte da» am Sonntag ü Uhr in der leformirten Kirche abgehaltene Wohltbätigtett»» lotrcert einen schweren Stand. Dennoch war eine relativ lehr rliche Hörerzobl erschienen — ,ebenfalls der sprechendste Beweis die beronderen Erwartungen, die man dem Programm und Auswbmrrg entgegen gebracht hatre. Solche Erwartungen zu haben, dürfen sich alle an dem Concert Be- iSschltetzlich Künstler der Könial. Hosover — rühmen, ttktcher Beseelung sang Frl. Charlotte Huhn rtS »Allmacht": mit nicht minder hervorragenden ÖualMen brachte Herr Kammersänger Anthes ein musikalisch weilholles geistliches Lied von O. Wcmiann: ,Zi'o»sst>lle" und Schubert's .Litanei" zur Geltung. Hinter diesen genußreichen Vokalvorträgen standen die Jnslmmentalnummern nicht zurück. Die Orgel be herrschte — m der Registerwohl bestens unterstützt von -Herrn Or ganist Ulo Seifert — trefflich Herr Correvetitor R. Schmidt; die Wiedergabe eines Bach'lchen Präludiums mit Fuge «O-moll) ließ in dem noch jungen Künstler ebenso oeut- lich den technisch gewandten Orgelspieler erkennen, wie der später folgende Vortrag einer eigenen Komposition für Orgel «Andante ans einer L-xiur-Sonate) von der musilthcoreri- ichm Begabung Schmidt'? überrenate. Mit geiätliglem Ton und vollendeter Technik spielte Herr Eoneerimeister Bärtich ein Madrigal von Simonetti und Bcethoven's ewig schöne b'-clur- Romanze, während sich Herr Kammermusikus Peschek mit einem wundervoll ausgciiihrten Adagio aus dem 6-moII-Concert für Flöte von H. Langer Anspruch auf Hobe Anerkennung erwarb. Ein aparter Kunstgenuß war noch bis zum Schluß des Concerts ouf- geipart worden, indem ein wohl nur selten in solcher Vollkommen heit zu hörender Beetboven-Satz, das Adagio aus dem Trio für zwei Oboen und englisch Horn, durch Herrn Kammervirtuos Biebring und die Herren Kammermusiker Pietzlch und Wolf zu erfolgreichster Ausführung gelangten Die Begleitungen an der Orgel führte tadellos Herr Correvetitor Schmidt aus. —ckt. Vermischtes. ES siebt keine Schönheit ohne einen guten Teint, dessen Pflege und Erhaltung darum eine der vornehmsten gesellschaftlichen und persönlichen Pflichten ist. Die Zahl der Mittel und Mittel chen. welche dazu dienen soll, dem Gesicht einen guten Teint zu verschaffen.' ist geradezu Legion, ein Beweis, daß trotz allen Luchen» und Haschen» eS bis jetzt noch nicht gelungen ist. ein in jeder Beziehung Wirklomes und dauerhaftes Verschönerungsmittel u finde». Diele Thatsacbe findet ihre Erklärung in dem Umstand. >aß man bei dem Gebrauch lener Mittel die Grundlage der Hygiene zu wenig berücksichtigt, Indem man von der naiven Auffassung ousgeht. als genüge dieser oder jener Puder, diele oder jene omade. um mit ihrer Htlse das ewig blühend« und jugendliche itz einer Nimm v« LencloS zu gewinnen. Nnd worin bestand daS Toilettengeheimniß jener schönen Frau? Einfach in einem Krug mit gewöhnlichem Brunnenwasser und einem Stück Flanell. Aus dieser historisch verbürgten Thatiache folgt mit Nothwendig- keit. daß die natürliche, auf den Lehren der Gesundheitspflege beruhenden Kosmetik für die Erhaltung eines guten Teints wirk samer ist als künstliche, mit chemischen Mitteln arbeitende Haut pflege. Letztere soll ullensalls eine Ergänzung der natürlichen Kosmetik bilden, um den Neigungen und den Bedürfnissen der Damenwelt zu entsprechen. TaS nützlichste und wichtigste Mittel zur Erzielung eines guten Teints ist die tägliche Waschung dee- Gesichts mit weichem Wasser, wie cs ans der Hand der Natur hervorgeht. Blutarme und nervöic Frauen waschen sich am beiten des Abends, che sic zu Bett gehen. Um der Haut des Gesicht-L. der Hände und Arme ihre Zartheit und Geschmeidigkeit zu erhalten, bedient inan sich nach voioenommcncr Waschung mit weichem Wasser der Mandelkleie. Mit einem kleinen Eßlöffel voll reibt man die noch nassen Theile der Haut 5 Minuten lang nicht ohne sie mich Bedarf oster zu benetzen. Darnach wird die Mandeltleic. abgespielt und die Hnut sanft getrocknet. Weitere Mittel und Maßregeln bedarf eine gesunde Haut und ein von Natur guter Teint nicht. ^ In Köln brach in dem Dachst nick der Andreaskirche w Folge unvorsichtigen Äufftellens eines Löthokens Feuer aus, welches bald gelöscht wurde. Nur einige Dachpfosten des linken Seitenflügels sind verbrannt. ** Aus Wisby wird telegravhirt: Ter deutsche Damvfer „Helios", mit Getreide beladen, ist bei Jalund ausgelaufen und bat um Hilfe gebeten. "" An Bord des Dampfers »Ramona" ereignete sich auf der Fahrt von Hamburg nach Fraierriver eine Kesielerplosion, durch die 10 Mann getönt« und viele schwer verletzt wurden. — In dem französischen Dorfe Gorancez drangen zwei Landstreicher in das HauS eine- Landwirths. der sich aus wärts befand, und takteten dessen im Schlafe liegenden fünf Kinder. Als der Vater noch Hauie Mückkehrtc. wurde er von de» Räubern niedergelchlagen und schwer verwundet. Die Verdrechy ergriffen sodann unter Mitnahme zahlreicher Werthgegenstände und einer größeren Geldsumme die Flucht.
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