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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010303023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901030302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901030302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-03
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
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Vrkfe» UlUrN IMIV 0<N Lc^«li ovA L-reVvrn »d Umgebung am Lage vorher bereit» all M« «abi-dlMM. »«ruivreckanitlut: ul «r. u mW n >»>»«»««« »dretti: »uchotch«,» »r«»v«m »ugestellt,während e«di«Post^lbomrenten am ^ Morgen in einer Sejammtausgabe erhalten. Änresgen.csii?. . »r Nr V«,k»«r In Drwd« «U Mr >>ckw» Um,»«,. »« bt» S»«««, »«»«I«ne ««t« »»OommM-«« «kklat. erbaltr» toA Blatt an Wubuiüuui, dt« »tM an«««.»« »«««««« Gegr^ünSeL 18SV Verlag r»orr Kiepsrh L Uetrhardt. VI» Nunalime v«, «»kündimm«, eriol«! In der kxmvt»e!chält«lnll« an» den Nebenannainueftellen in DrrSLo, bl« Nockmitto,« »Mir. Sonn, nnb geiertao« mir MarlEratze »» ix» N b,L'/,I llkr. DI« i IvaUioe Kran«. Mir tta. s Silben» so Ni,. «». Mnbiaungen au« derBrivatleüc Seite L Pin. i die »Ivaltlae Seile at» .Lmskiindi' oder an« Toctlette M ««, -In srimnner« na» Sonn- und Heter uraen > dez. rivaltiae Genndemle» «. « De«. «> und »o Pf,. n«d beloaüerem Tan«. LaltoLNioe >il»tr»oe »,r voraudbe» >e»aiilim^ SeteablLtter werden «lt z» Bt». berechnet. HvU2, ölOvIllllLIUl 6o. mul vepssittzckW« «Irr »«»ktlieii ksnli krL8vr8lrL88v 2. LUL Kill! li.Süliei'mi'eii »leiilielleii ckiv«r8«r ^rtikol von ii» dontbgvkstrtsn ltteisen. in stingen, Lroodeu. tietddn et«. LonUmiUllieii- Ii'Mliige (iesokvnlis in xrv8«. .4.u8vcc>»l I-s-itsi tjualitLten. Lwil Mailsr, ,°«u«r IN», f)c:ilv stgliriiak«^. vom TprU so ?neik«ns-«r ^lavi l Nr. 62. -pieB: Neueste DrahtLerichte. Fackelzug, Stenograpbenverrin Dresben-Neustadt. Arnold Böcklin, Central-Theater. Militärgericht. . .Die Kreuzelschreiber", Dresdner Orpheus. Sonntag, ?!. März lSttt. Neueste Drahtmeldungen vom 2. März. Berlin. In der Bndaetkommstston des Reichstags erklärte auf eine Anfrage Kardorst's der Staatssekretär v. Richthosen, der Reichskanzler Graf Bülow habe angesichts der Pest fälle in .«Kapstadt den Erlaß eines Einfuhrverbotes nach de» Bestimm ungen der Venediger Konferenz in s Auge gefaßt. Das Einfuhr verbot würde heute oder morgen im üblichen Umfange erlassen. Aus die Anfrage Müller-Sagan'ö erklärt v. Rtchthofen, von den auSgewtesencn ventschen Angestellten der Transvaalbahn lägen 56 Re klamationen vor. die bei der englischen Regierung geltend gemacht sind. Letztere erklärte sich grundsätzlich bereit, die Schäden zu vergüten. Für die Feststellung der Schäden sei eine Kommission gebildet worden, bei der ein deutscher Spezialdelegirter thätig sein werde. Auf eine Anfrage Bcissermann's über die Behandlung der aus der Zerstörung deutschen Etgenlhums in Südafrika, hrrvorgehenden Schadenersatzansvrücke erklärte v Richthosen, daS Auswärtige Amt habe sich einer grvtzen Anzahl solcher Schndencrsatzfordrnmaen an genommen. namentlich auch der Forderungen von Missionaren ivegen Zerstörung ihrer Farmen. Geeignete Schritte seien unter nommen, um den Sachverhalt sestzustellen und die Ersatzforder ungen zur Geltung zu bringe». Cronberg. Der König von England ist heute Mittag nach herzlicher Verabschiedung von der Kaiserin Friedrich abgereist. Auf dein Bahnhose waren die Kronprinzessin von Griechenland, die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und der Hofstaat der Kaiserin Friedrich erschienen, von denen sich der König auf das Herzlichste verabschiedete. Uni 11 Uhr hatte er noch den Geh. Sanilätsrath Dr. Tettwciler empfangen, mit dem er sich über die Erfolge der Lungenheilstätten in Deutschland unterhielt. Frankfurt. Der König van England traf m Be gleitung de§ englischen Botschafters Lascelles heute Nachmittag 12 Ubr 40 Min. von Cronberg hier ein. Am Bahnhofe waren Prinz Friedrich Carl von Hessen »nd der englische Generalkonsul zur Begrüßung erschienen. Nachdem der König sich von dem Prinzen von Hessen und dem Botschafter LascrllcS verabschiedet hatte, setzte er uin 1 Uhr die Reise über Köln nach London fort. Trier. Jmolge Gasvergiftung wurde Morgens die Familie des Bauiinreriietzmers Pfeiffer, der Mann, die Frau und ein 17jähriges Mädchen, leblos aufgefnnden. Ein Gasrohr war gebrochen. Bredenkcheid. Bon den bei dem Grubenunglück im Schockt 2 der Zecke „Hofsnunastbal" schwer verwnndelen Berg leuten ist einer gestorben. Sämmtlicke Verunglückten sind Italiener. Das Unglück ereignete sich beim Nachvohren eines schengebliebenen Schusses. Husum. Die Dampferfahrten zwischen Hoyerschleuse und der Insel Svlt sind wieder ausgenommen. Rom. Marches« Scmtasilio. die einstige Hofdame der Königin-Wittwe, wurde wegen Betrugs unter Zubilligung mildernder Umständczu 1 Jahr2«/,Monaten Gefängnißverurtycilt. Budapest. Wie „Magvar OrSzag" meldet, griffen in der Ortschaft Nemet (Komitat Toronto!), als die verkauften Gemeinde äcker dein Käufer übergeben werden sollten, die Kleinbauem die Kommission mit Sensen »nd eisernen Gabeln a». Bei dem Zu sammenstoß wurden drei von ihnen schwer, zwölf leichter ver wundet. Gendarmerie besetzte die Ortschaft. London. Bei der in Maidstone vorgenommene» Paria- mentSwahl wurde der Liberale EvauS mit 2375 Stimmen an Stelle des Liberalen Barker gewählt, besten Wahl wegen Unregel mäßigkeiten für ungiltig erklärt worden war. Der konservative Gegenkandidat Milvain erhielt 2182 Stimmen. London. Die „Morningpost" berichtet aus Peking unterm 28. v. M.: Der deutsche, der französische und der englische Befehls haber haben Befehle erlasse» betreffs der Fortsetzung der Vor bereitungen zur raschen Absenduna einer Erpedition, wenn der Hof nochmals sich gegen die Forderungen der Mächte störrisch verhalten sollte. London. Der deutsche Dampfer „Washington", welcher mit dem englischen Dampfer .Indiana" zusammengestoßen ist, kehrt unter eigenem Dampf zur Reparatur nach Hamburg zuruck. L ondo«. Eine Meldung des .Daily Cbronicle" besagt: Obgleich die Uebergabe Botha's nicht amtlich bestätigt worden sei, besteht guter Grund zn glauben, daß sie. wenn sie noch nicht wirklich erfolgt ist. nur hinansgeschoben worden sei. weil die Verhandlungen über einen oder zwei untergeordnete Punkte nicht zum Abschluß gelangt seien. In diesem Glauben werde man durch die Nachricht bestärkt, daß die Militärbehörden gewiste Ver einbarungen abgeändert haben, die sie mit verschiedenen Firmen über die Lieferung von Vorräthen im Hinblick auf die Fortsetzung des Kriegs abschlosten. London. DaS „Renter'sche Bureau" veröffentlicht über das Heeresbudget für 1901/02 Folgende-: Die Ausgaben werden auf 87915000 Lstr. veranschlagt, darunter lB 230 000 Lstr. iür Kriegscmsgaben. Der ganze im Budget vorgesehene Mannschafts bestand beläuft sich ans 4Ä1000 Mann gegen 420000 Mann im Vorjahre, lieber die Begründung des Budgets wird ausgesührt, der dauernde Bestand bettage 220000 Mann: die Ueberschüste stellten zeitweilige Vermehrungen infolge der Angelegenheiten in Südafrika und in China dar. Die Geiammtzunahme der ständigen Ausgaben beziffere sich auf 191200k» Lstr. Die Posten im Heeres budget für KnegsauSgaben sind auf die Annahme gegründet, daß die Streitlräite in Sudattika die ersten vier Monate des Finanz jahres in voller Stärke aufrecht erhalten bleiben, woraus dann eine allmähliche Verminderung eintreten soll. Petersburg. Die »Novosti" warnen Var einem deutsch russischen Zollkriege. Rußland, so führt das Blatt aus. habe sich von den chinesischen Wirren noch nicht erholt, die ihm so große Kosten verursacht hätten »nd müsse sich schon wieder aus einen schweren Zollkrieg gefaßt macken Der letziae Handelsvertrag sei allerdings für Dent'chland vortheiihafter gewesen, als sür Rußland; er habe aber Rußland wenigstens vor willkürlichen und unaufhör lichen tiieuren Experimenten auf dem Gebiete der Zollpolitik, wie solche vor dem Zollkriege stattgesunden hätten, geschützt. Ein solcher würde wieder viele Hunderte kosten. Im Interesse beider Nachbar reiche und ihrer Bevölkerung, insbesondere im Interesse der Kon sumenten, die neun Zehntel der ganzen Bevölkerung bilden, müsse man daher nicht nur wiinichen, sondern auf jede Weise dahin wirken, daß der deutsch-russische Handelsvertrag erneuert werde und daß beide Reiche nicht in die bedauerliche Lage gerathen. in der sie sich in den achtziger Führen des vorigen Jahrhunderts befurchen haben. Petersburg. Der „Reaiemngsbote" veröffentlicht einen kaiserlichen Befehl über die Bestätigung der Konventionen und Deklarationen der Friedenskonferenz im Haag vom 29. Juli 1899. ES sind dies drei Konventionen über dre friedliche Lösung internationaler Konflikte, über Gesetze und Gebräuche des Landkrieges, über die Anwendung der Prinzipien der Genfer Konvention von 1964 im Seekriege, sowie drei Deklarationen und zwar über ein Verbot. Explosivgeschosse von Lnstbahnen oder von neuen ähnlichen Vorrichtungen zu werfen, über ein Verbot. Ge schosse zu gebrauchen, deren einziger Zweck darin besteht, erstickende oder schädliche Gase zu verbreiten und über ein Verbot, solche Kugeln zu gebrauchen, welche im menschlichen Körper auSeinandcr- gehen oder platt werden. Washington. Im Febmar hat die Staatsschuld um 7576 374 Doll, abgrnommen. Der Baarbestand des Schatz amtes beträgt 1139829028 Doll. Peking. In der Versammlung d«S diplomatischen Korps wmde über die Liste der Provinzialbeamten bcrathen, deren Be strafung die Geiandte» zu «ordern beabsichtigen. Die Liste ist noch nicht abgeschlossen. Ferner wurde die Frage der Einrichtung des GesandtschastSviertelS in Peking berathcu. Der Beschluß, die seitens Italiens erfolgte Ervropiation von Grundstücken der chtncsiichen Zollverwaltung aufrecht zu erhalten, wird die europäi schen Zollbeamten, die wirklich die Interessen der fremden Bonds inhaber wahrnehmen, nöthigen. außerhalb des zn befestigenden TerrainS Quartier zu snchen. Zu diesem Entschlüsse ist man schon deswegen gekommen, weil die Zollverwaltung eine rein chinesische Institution ist und deshalb nicht daS Recht besitzt, Eigenthum auf dein GelaiidtschastSteriain zu haben. Der deutsche, der französische und der östcrreichisch-uiiganiche Gesandte gehen »och weiter, indem sie dafür eintreten, daß sogar europäische Privatpersonen nicht das Recht haben sollen, in dem Gesandtschaftsviertei Land zu besitzen. Würde dieser Standpunkt von den anderen Gesandten gctheilt werden, so würden alle Nicht-Diplomaten gezwungen sein, außer halb des Viertels unter einer Bevölkerung zu leben, die durch d«S Vorhandensein von Befestigungen im Centrum der Stadt miss trauisch »nd seindselig gemacht, gegen Fremde wegen Wegnahme von Terrain. daS zur Bildung de" Geiandlfchaflsviertels nöthig ist, aufgebracht ist. Shanghai. Die Hambnrg-Ainerika-Linre hat eine eigene Niederlassung in Hongkong errichtet, die Postlinie Shanghai—Tsingtau—Tientsin übernommen und eröffnet regel mäßige Fahrten zwischen Kanton, .Honkong und Shanghai. O ertliches nrü» Lach fische«. Dresden. 2. März. . —* Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen hat die Eisenbahnbetriebsdirektionen ermächtigt, vom 1. April d. I. an den Schluß der Annal»mczeit für Stückgüter an den Werk tagen vor Sonn oder Festtagen bei denjenigen größeren Gütcr- Venvaltungen, bei denen ein früherer Schluß mit Rücksicht auf die Sonntagsruhe des Personals geboten und ohne Nachtheil für die Versender durchführbar erscheint, auf Abends 6 Uhr festzusetzen. Die Verkehrsstc'llen. auf denen die Neuerung Platz greifen wird, werden rechtzeitig öffentlich bekannr gemacht werden. Entschließ ung darüber, ob die Neuerung beibehalten wird oder nicht, soll nach Ablauf eines Jahres gefaßt werden, wenn die nvthigen Erfahriinaen borliegen werden. — ' Zn einer glanzvollen Kundgebung gestaltete sich der gestern Abend 7 Uhr von den Studirenden der Technischen Hochschule veranstaltete Fackelzug. Es galt, dem scheidenden Leetor maunikieus Herrn Professor Dr. Rohn, dem neuerwählten Herrn Geh. Hofrath Professor Dr. Mehrtens und aus Antaß eines besonderen Falles Herrn Geh. Hofrath Dr. Hempel eine Ehrung zu bringen. Der schier endlose Zug ordnete sich auf der Johann Georgen-Allee. Chargirtc zu Pferde in vollem Wichs erössneten, begleiteten und schlossen ihn. In 16 zwei- und vier spännigen Landauern hatten die Vertreter der einzelnen Verbindungen mit den Bannem Platz genommen. Die Verbrndung zwischen den einzelnen Wagen bildeten die Fackelträger: ein buntfarbiges Bild. Sechs bis acht Musikkorps, am Ende ein Theil der Gardereiter- Kapelle zu Pferde in altdeutschen Kostümen, ließen ichmetternde Marschweisen ertönen. Gleich einer feurigen Schlange bewegte sich der Zug an der Technischen Hochschule vorüber noch der Liebig- straße zur Wohnung des scheidenden Rektors, aus Fenstern und von Balkonen lebhaft begrüßt und geleitet von einer schaulustigen Menschenmenge. Eine Abordnung der verschiedenen Verbindungen drückte Herrn Professor Dr. Rohn die Gefühle der Verehrung und Dankbarkeit aus. worauf Letzterer in seiner Erwiderung betonte, daß ihn der heutige Tag mit einer gewissen Wehmuth erfülle, habe er voch gern seine ganze Kraft der ftiich-KSHlichen Studentenschaft geweiht. Weiter ging s durch die Eisenstuck- nach der Zelle'schen Straße vor das Helm veS Herrn Geh. Hofraths Dr. Hemvel, dem eine Ovation deshalb daraebracht wurde, weil dieser bewährte Lehrer einen ehrenvollen Ruf an die Technische Hochschule in Berlin ablehnte und dadurch seine Kraft der hiesigen erhielt. Nach erfolgter Begrüßung erwiderte Den Dr. Hemvel, baß er nach jahre langem Wirken Dresden und seiner Hochschule treu bleiben werde. Einen alten Baum könne man nicht mehr versetzen, ohne ihm Wurzeln und Fäserchen abzuschneiden, durch die ihm die nöthigc Lebenskraft zugesührt werde. Er ermahnte die Studirenden, eben falls in Treue fest zur L.Im» water zu stehen. Nunmehr bewegte sich der HuldigungSzug nach der Rcichenbachstraße und machte schließlich vor der Wohnung des neuen Rektors Halt. Ganz bewegt von der großartigen Ovation, die nach schöner alter Studentensitte die Studirenden ihrem neuen Rektor brächten, dankte dieser und wünschte, daß jeder Studirende sich echt und recht der schönen goldenen akademischen Freiheit erfreuen und in seinem Studium die besten Erfolge haben möae. Begeistert wurde in da? aus Herrn Professor Dr. Mehrtens und in das von diesem auf die Technische Hochschule auSgcbrachte Hoch eingestimmt. In gleicher Weise hatten die Studenten auch ihrer Verehrung gegen die Herren Professor Dr. Rohn und Hokath Dr. Hempel Ausdruck gegeben. Aus der Schnorrstraße wurden Abends gegen 10 Uhr die Fackeln zusammengeworfen. Hoftb eater. ila". Montag: Kunst »nd Wissenschaft. -f*Wochenspielvlan der Könial. Opernhaus. Sonntag: .Samson und Dali „Das Nachtlager zu Granada". Dienstag: 6. Sinfonie-Concert, Serie Mittwoch: Geschlossen. Donnerstag : .Die Stumme von Portlci". Freitag: .Lucrezta Borgia". Sonnabend: .Tann häuser". Sonntag: .Die Königin von Saba". — Schauspiel haus. Sonntag: Für die Mttwoch-Abonnenten deS 6. März: fugend von heute". Montag: .Wenn wir Tobten erwachen . DienStag: -Haus Rosenhagen . Mittwoch: Geschlossen. Donners tag : Reu einstudirt: „Götz von Brrlichingen". Freitag: .Minna von Barnbelm". Sonnabend: .Ohne Consens"; »Das Stiftungs fest". Sonntag: .FiachSmaun als Erzieher". 's* Nestdemtdeater. Als Steinklopferhanns in Anzen gruber'- breiartiger Bauernkomödie .Die Kreuzelschreiber" eröffnet« gestern Abend Herr Felix Schweiovofer, der viel Verehrte, prächtige Künstler, sein diesjähriges Dresdner Gastspiel, " c^astisch von unserem Theaterpublikum begrüßt, das seinen , mit stürmischem Beifall während all' seiner grotzen Keenen» oft sogar Mitten im Spiel. auHmeichneu nicht müde wurde. Die Kritik darf erfreulicher Weike rückhaltlos in diesen Jubel mit ihrer schlichten Weise einsallen, sie erkennt nicht weniger herzlich, wenn auch nicht so geräuschvoll die reise und reiche Leist ung an, die gestern Abend der gefeierte Darsteller bot, und die daS Eintagsdafein der ohne diesen Steinklopfrrhanns nicht sonderlich werthvollen Komödie nach Belieben zu verlängern im Stande ist. Im Allgemein« muß das Stück mit dem gleichen Maße gemessen wnde« wie di« ganze dramatische Produktion Anzengruber'S. die ja «st der Knnstpoesie gar nicht in Rivalschatt treten will. Darum «acht auch dieses BolkSftück von der geschlossenen Handlung d«S KunstdramaS keinen Gebrauch, sondern gliedern die Vorgänge in einzeln« Bühnenbilder, welche dle bedeutsamen Momente auS dem Leben des wunderlichen Helden in einfacher Weise festhalten. Kann ans diese Weise von einer engeren Veiknüvfung der einzel nen Fortschritte der Handlung nickt immer die Rede sein, so ent schädigt dafür die ursprüngliche Dichter-Persönlichkeit Anzengruber'S durch ausgezeichnete psvchologtlche Motivirung, eine erstaunliche Luavvdeit m der Darstellung der Vorgänge und ein bewunderunas- würdiaes Geschick, seinen Schauspielern dankbare Aufgaben zu bieten. Besonders die beiden letzteren Vorzüge weisen seine .Kreuzelschreiber" auf; freilich ist die Fabel gar zu dürftig in ihren simplen Gescheh nissen. und schließlich interessirt der Steinklnpferhonns mit seiner weltalten, praktischen Philosophie stärker als der harmlose Liedeö- krieg der Bauern, besten Verlauf scheinbar auch sür den Autor des Stückes nur den Hintergrund giebt für die brillante Figur des armen Steinklopfers mit seiner wundervoll optimistischen Parole .'S kann Dir nix acscheh'n". In der Darstellung des Dorf- Philosophen durch Schweighoser ist dieses Neberwicge» der Äntheilnahme freilich kein Wunder. Denn er gab dem armen Glücklichen eine solche Ueberfülle warmblütigen Leben?, tiefen Empfindens und schlichter Herzlichkeit, daß er, sobald er nur den Mund aufthut zu irgend einem seiner .sakrischen Einfälle", seine Umgebung völlig vergessen machte. Dabei war die ganze Figur, wie immer bei Schweighoser, wieder wunderbar echt ersaßt in der Sprache, in der Haltung und dem famosen Costume, ohne daß das naturalistische Beiwerk etwa ausdringlich geworden wäre. Den Höhepunkt dieser im Einzelnen wie im Ganzen vollendeten Leist ung bildete natürlich die große Erzählung im dritten Akte von der „himmlischen Eingebung", die Schweighoser in einem einzigen meister lich durchgearbeiteten Crescendo zn höchster Wirkung und Geltung zu bringen wußte: kein Wunder, daß nach der Rede ein spontaner Beifall losbrach, der auch nach Schluß dieser Scene den Künstler immer wieder por die Gardine rief. — Die übrigen Rollen des Stückes treten gegenüber dieser Prachtfigur, wie schon erwähnt, beträchtlich in den Hintergrund. Nur der GeUihosbauer, tein Weib Josefa, der samose Altlechner und vielleicht noch die Lresel Huben etwas in die Handlung hineinzureden; sie wurden von den Herren Grinzenbeiger und Bayer, sowie den Damen Kronthal und Gersa mit anerkennenSwerthem Geschick dargestellt, sodaß der Gesammt- eindruck des Ensembles ein recht guter war. um so mehr, als fast alle Mitglieder des Residenztheaters in ihrer Eigenschaft als ge borene Oesterreicher den Dialekt spielend handhaben. In der er greifenden Episode des alten Brenninaer, die geradezu als ein Kabinetstück Anzengruber'scder Charaktensirungskunst zu gelte» hat, versagte Herr Friese leider gestem Abend ganz: er nahm in einem übermäßige» Dehnen und Verschleppen seiner Scene der Figur das Rührende und gab Ihr dafür etwas unangebracht Weinerliches. — Die Jnicenimng der Komödie, di« übrigens für Dresden Novität war und vom Publikum mit freudigem Beifall ausgenommen wurde, durch Herrn Oberregisseur Rotier verdient nachdrückliche Anerkennung. IV. 's* OrvüeuS-Eoneert. Mit immer wachsendem Erfolg ist der .Dresdner Orpbeus" in den letzten Jahren bestrebt ge wesen. zu »einem unbestreitbaren Ruhme, der älteste unter den Dresdner Mannergesangvereinen ru sein, auch den anderen zu fügen, der besten einer zu sein und in dem Heerbann der Dresdner Sängerschaft mit in alleivorderster Reihe zu marschiren. Das gestrige große Concert des .Orpheus" im vollbesetzten Gewerbehausiaale bestätigte solches auf's Neue. Mit einem numerisch stattlichen, in allen Stimmaattungen fast gleich stark besetzten »nd vortrefflich geschulten Stimmmaterial ausgerüstet — namentlich die Büste sind von prächtiger Sonorität — ist der Verein i» der Lage, auch höheren Aufgaben des SunstgesangeS mit vollem Gelingen gerecht zu werden, zumal er i» seine« gegen wärtigen Leiter, Herrn Albert Kluge, einen ebenso kunst begeisterten wie thatkräftiaen imd musikalisch feinemvsindendeu Führer besitzt. Die sorgsältigst vorbereitete, mit lebensvoller Plastik herausgearbeitete Wiedergabe de? bekannten HWar'sch« Ehores .Todtenvolk", der nach jeder Richtung als Prüfstein für die Leistungsfähigkeit eines MämrergesangveremS dienen kan», war- deß Zeuge. Von nicht minder glücklichem Gelingen war die Aus führung einiger weiterer Chöre begleitet, insbesondere die des stimmungsvollen Chores .Abendbild von H. Schwach und eines genau acht Tage zuvor am gleichen Orte von den „Eratonen" aus der Taufe gehobenen neuen Chorliedes: .Der Mai, der Dieb" von W. Rischbieter, einer liebenswürdigen Komposition, die auch gestem wiü»er ihr Glück machte. Ein Ertralob erwarb sich der Verein ferner mit der dufterfüllten Ausführung eines bisher noch nicht öffentlich geimigenen Curtt'schen ChoreS: .Die Wasserlilie", deu man dank seiner schlichten und doch aparten Harmonik und sei«, ergreifenden Stimmungsmalerei dem Besten zurechnen darf, Wa der früh verewigte Dresdner Musiker geschaffen hat. In Reiuecke's u ospsUa-Chor .Neuer Frühling", der an der Spitze der Vorträge stand, fehlte es in der zweiten Strophe etwas an Klarbest uov Reinheit der Harmonien; dafür schloß aber die Sängerschaft ge radezu glanzvoll ab mit der von Anfang bis Ende Hochrühmens. welchen Wiedergabe deSchoristischcnHauptwerkeS d«S AbendS: »D «ss Sängers Fluch", nach llhlayd'H
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