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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010109024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901010902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901010902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-09
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
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Ließt» vlott wird de» Lesern <w» Dretdeu «d Uw-edu-g a« Lage vorher berat» al» Vervgzgebüdr: LS ,Kri»>»r»- D»ed«»>dd«r n«v» «r?r ta» VKU « «oLeMag«. di« ^MeuiSomiiidsveierraoesol^,. o> «oei 1L«Iou«,al>« »»«>»« web »>-r,e»» iuakiirllt. Str »ütiade «Mgttandter SLtttr Nick« N»m «ttdixdÜcklNt. S»r»t»r»»a»l»t»tz: »Mia».U uiwNr. " r«I»«ra»«->drett«: »«chrtch»«» »e«»d«» zu gestellt, während e» die Post^lbonnentea a» Morgen in einer Sesanuntantgabe erhalt»' Fsnrelgen.cLril. Heg^LrrrSeL L8LV Vrrlag von Ktrpfetz Netrhardt. «v . M»«at i, dir t«««»an«tkii« «d de» » Drctdo» tit Nachmittag »llbr. «am>.«d N«i«rta,s nur Mark»kratze » Vav U bis',», lltzr L«e »ivaltia« 0wmt» «eile <ca. « Silbe») « P«».. >» kkadlaimaa,««»da VnvaVrilr Zeib » ««ch: di« »ibaUioe Sale aid ^u>re-Ulbl' oder aat Lerttech- so P«a In Nummer» ooch Lomi. and Keia taaen r d« »ivilUme Gruuü»kUa> 20, « des. « iino «o Li». »aa- dkionberem Larti. Lai AaitrLa »,r ormietxjatrvi»«. Bel «glätter werden mU to w». dercmaci. klvllL, SloekwLM» L Vo. ml äer veiikclien kack LrL8vk8lrL88v 2. Lodert VSdwo Zuu. kmptioklt LIviÄ0r8t0tt0 ix «röKter L«8nckl. SvorMlLlL 16. M» il,,,,,»,!» Pleußische Thit'nrede. Neueste Tradtb«ichte. Hoinaw'- len. Jubiläum des Oberlchirlratlis Dr. Oertel. Gesamnrt-I tjtzlZses«,,^-a, 1b ^itzNNirt» b Iblb 1 V» opirgrr. raihssitzung. Ä«ichtsv«ha»dl»»gen. Concrrt Ilona Elbenschütz, Bültraa Telle» v. Liliencrons's. I Arr»rrdvl»uß, V» I VvLch Neueste Drahtmeldungen vo n 8 Januar Die Eröffnung des preußischen Landtage». Die beute e folgte Eröffnung des preußischen Landtags vollzog sich, da der Kaiser u»d der Hoi sehlten. «n den einsamsten Formen. Der Eröffnung gingen Gottesdienste Im Intcrimsdome und der HedwigStirche voraus Gegen 12 Ul>r er- ichienen die Mitglieder beider Häuicr. überwiegend im Civilanzug. „ur einige militärische Chargen waren vertreten Vom Abgevrd- ilklenhauir waren die Repräsentanten aller Parteien anwesend. Nachdem die Abgeordneten sich versammelt hatten, betrat das Staat-Ministerium den weihen Saal. Gras Bnlow stellte sich vor Len Tkronbaldachin, auf dem der Thrvirsessel verhüllt stand, ver neinte sich und schritt zur Verlesung der Thronrede, deren haupt sächlichste Stellen lauten: .Die Finanzlage des Staates iit fortdauernd günstig. Das abgeschlossene Rechnungsjahr 18W hgt. wie die vornngegangenen Jahre, trotz des starken SteigenS der Ansaaben ans allen Ge bieten staatlicher Tbätigkeit, einen beträchtlichen Nebelschuß er leben. Für das lankendc Jahr darf ein Gleiches erwartet werden, er Staatsbausbalksetat für lllol. dessen Entwurf Ihnen alsbald voraelegt werden wird, hält in Einnahme nnd Ausgabe das Gleich gewicht. Eine erhebliche Vermehrung der Einnahmen, zu welcher wie in den Vorjahren überwiegend die eigenen Betriebsverwaltungen »es Staates neben gesteigerten Stenereinkünsten beitragen, hat es gestattet, dem Ausgabebwars aller Verwaltung-zweige in weiterem Nn-ionge Rechnung zu tragen und insbesondere einmalige und außerockcnllicke Aufwendungen in reichbaltigem Mahr vorzuscben. Die wirlhschastlichen und finanziellen Ergebnisse der Stcrats- eiienbohnen sind zufriedenstellend und auch für das nächste Jahr iff ein günstiges Resultat zu erhoffen. Zur Erweiterung und Vervollständigung das Staatseisenbahnnnetzes und zur Förderung der Kleinbadnnntcrnehmungen werden wiederum erhebliche Mittel von Ihnen erbeten werden. — Die bei den Verhandlungen deS Hauses d« Abgeordneten über die Kanalvvrlage des obres IM aasgeMochenen Wünsche haben der. Staatsregsenmg Veranlassung gegeben, einen neuen und erweiterten Plan auf- zustrllen. der bestimmt ist. den Bedürfnissen der verschiedenen Landestheile der Monarchie auf dem Gebiete der Wassenvirthschaft durch den Bau von Kanälen und Verbesserung der Flußlärsse ge reckt zu werden. Der dem Landtag alsbald vorzulegende Gesetz entwurf fügt demgemäß dem Rhein-Etbc-Kanal hinzu den Bau eines Großschifffahrtsweges von Berlin nach Stettin, di« Her stellung einer leistungsfähigeren Wasserstraße zwischen der Oder und der Weichsel und die weitere Regnlining der Warthe von der Mündung der Netze bis Bosen, die Verbesserung der Vorssnth in der unteren Oder, sowie in der unteren Havel und den Ausbau der Spree. Zum lebhaften Bedauern der Staatsregierung haben sie Ermittelungen darüber, ob und in welcher Gestalt der masurische Schiffiabrt-kanal zur Ausführung zu bringen lei. noch nicht znm Abschluß gebracht wecken können, da über den wirthschastlicken Dertk einer solchen Anlage in der Provinz Ostpreußen selbst noch gewichtige Zweifel bestehen und aus Rücksichten der LandoSkultur große, bisher nicht beseitigte Bedenken gegen den Bau erhoben wocken sind. Um die Verbesserung der Wasserstraße zwischen Oderschlesien und Berlin weiter zu fördern und die dafür geeignete Mittelanlegrrng von Staubecken mid theiiweise Kanalisinmg oder irckregussmng des Oderstromes zn erproben, wird die Bewilligung eines hierkür ausreichenden Betrags gefordert wecken. Die Durch 'ührnng der erwähnten Projekte wird ein zusammenhängendes. die -'.rohen vaterländischen Ströme verbindendes Retz von Wasserstraße« schaffen und der Landeskultur wie den VerkebrSinieresten dienen. Fnung hi«, daß die «- LandeSverttetung finden a. M. rugeden. Verhandlungen b »den Wohn un gleich die Vorlage sich zunächst nur auf die Stadt Frankfurt a. M. bezieht, w erbäst der Gesetzentwurf, der vom Brovinziallandtaae Ennvms veffolgt km Anschluß an frühere vauln den Zweck, der in dieser Stadt herrschenden noth durch die Schaffung von Baugelände abmtzelfen. gleich die Vorlage sich zunächst nur aus die Stadt Franks beider gS-- Wenn- der Provinz Hessen-Nassau einstimmig gebilligt worden ist. dadurch eine allaemeinere Bedeutung, daß sein Geltungsbereich auch auf andere Gemeinden, falls dies von Ihnen beantragt wird, im Wege königlicher Verordnung wird erstreckt werden können. Wenn hier nach eine sür eine einzelne Stadt und ein bestimmtes Gebiet der Wodmingssürioige besonders dringliche Frage vorab zur Erledigung gebracht werden soll, so erheischt doch die Geitallung der Wobnungs- verhältnisse, nnmcnllich in den dichtbevölkerten und überwiegend industriellen Gegenden, weitere, die bei ichiedensten Gebiete kommu naler und staatlicher Füriorge berührende Maßnahmen. Die Staatsregierung ist in der Erörterung darüber begriffen, welche Anordnungen im Verwaltungswege zu treffen und welche eiuer ge setzlichen Regelung zuzuweilen sein werden, um die hervorgetretenen Mißstände zu mildern und namentlich dem Wobnungsbedürstirh der minderbemittelten Klassen nach Möglichkeit ab;»bel«en. Auf dem Gebiete des Medizinalweiens wird Sie eine Vorlage zur Ausführung des Rei chsseuchengesetzes beschäftigen. Tie besonders geartete Entwickelung der Haupt- und Residenzstadt Berlin und ihrer größeren Vororte, dre bereits ini vorigen Jabre zu einer Umgestaltung der polizeilichen Verwaltung geführt hat. läßt eine den örtlichen Verhältnissen angepaßte Neuordnung auch aus de» übrigen Gebieten der allgemeinen Londesverwaltung er forderlich erscheinen. Ihre Mitwirkung hierzu wird erbeten werden. I» wenigen Tagen werden zwei Jahrhunderte vollendet kein, seit dem das Königreich Preußen erstand. DieseErinnernng mahnt uns. festznhalten und auszubauen, was in langer und schwerer Arbeit, nnter der Fühmng ruhmreicher Fürsten für Preußens Größe und Wohlfahrt errungen ist. Se Maiestät der König ist sicher, daß es hierzu an der hingebenden und verständnißvoilen Mitwirkung oes preußischen Volkes uird seiner verfassungsmäßigen Vertretung nie mals fehlen wird." Die Verlesung der Thronrede wmde ohne jedes Zeichen des Beffcills ausgenommen. Ter Ministerpräsident erklärte sodann den Landtag sür eröffnet. Der bisherige Präsident Fürst zu Wied brachte das Hoch aus den Kaiser aus, in das die Versammelten begeistert euistimmten. Berlin. iPriv^Tel) Reichstag. Präsident Graf Ballestrem: Die verehrten Herren Kollegen begrüße ich ouf'S Herzlichste im neuen Jahre und wünsche, daß- -tzasietb» sowohl sür unsere gemeinsamen Arbeiten im Dienste des Vaterlandes wie auch sür jeden Einzelnen von uns »in recht glückliches und gesegnetes sein möge. (Bravo N Ter Präsident gedenkt sodann noch des Ablebens des ehiwürdiaen Nestors der deutschen Bundessürsten des Großkerzogs von csachsen-Weimar-Eilenach. (Die Abgeord neten. einschließlich der Sozialdemokraten, «heben sich von den Plätzen.) D« Tod diekes Bundessürsten. eines nahen Verwandten de» Kassers. hat Kaffer und Reich, die großkerzogliche Familie und da? Grvßherrogtbum Sachien-Welmar in ticke Trauer versetzt. Ter Reichstag schließt sich diel« Trauer an »nd wird das Andenken dieses erhabenen Fürsten in hohen Ehren halten. Weiler theilt der Prä sident noch mit, daß « dem Admiral v. Tirvitz au« Anlaß der .Gneisenau"-Katastrophe die Theilnabme des Reichstags aus- gedrückt habe und daß ihm darauf seitens des Staatssekretärs v Tirvitz ein Dankschreiben zngegangen sei. Aus der Tages ordnung steht die «sie Lesung dn Vorlage üb« das Urheber- und Verlagsrecht. Abg. Spahn (Centr.) begrüßt die Vorlage mit groß« Gemigtbuung. Berlin. (Priv.-Tel.) Im .Herrenhause sind Vor bereitungen im Gange, an die Staatsregierung die Interpellation zu richten, welche Schritte sie gegen das Neberhandnebmen des Zigeuner-Unwesens zu ««reifen gedenke. Die konser vative Fraktion hat heute Nachmittag 1 Uhr die Berathung dies« Frage begönnert. Berlin. In der beule begonnenen Vollversammlung des Deutschen HandelstageS waren zablreiche Vertreter der Handelskammer», dn kaufmännischen Korporationen und der wirth- schaftiichen Vereine erschienen. Den Hanvtgeqenstand der Tages ordnung bildete daS Zokltarifgesetz und die Handelsverträge. Der Berichterstatter. Generalsekretär des HandelstageS Sortbeer. brachte emen Antnig ein. wonach der Handelstag sich auSsplicht für langfristige Handelsverträge. Herabsetzung und Bindung der und Gewäiimng der Melstbl Zölle und Gewädmny der Meistbegünstigung, dagegen gegen den Doppeltarif, Einführung, der Werthzölle. Abschaffung oder Ver kümmerung der Zollkredite. »nd sodann die Bedenken gegen die Erhöhung der Zolle ans Lebensmittel bervorbebt. Schließlich ivricht der Antrag die Erwartung aus. das; den zur Vertretung der Industrie und des Handels berufenen Körperschaften Gelegenheit gegeben werde zu rechtzeiliger Aeußerung über den Entwurf eines neuen Zolltarifs. Ber > > n. Der Kaiser empfing im Neuen Palais Antoniu Proust in Gegenwart des Staatssekretärs und des Kultusministers. Berlin. Die Subskription aus die lviozentige großherzoglich badische Staatsanleihe mußte sofort »ach Eröffnung geschlossen werden, da schon bei der Anmeldung sich eine so starke Ueberzcichniing ergeben hat. daß auf die gezeichnete« Beträge ein nur sehr geringer Prozentsatz vertheilt wecken kann. Berlin. (Pliv-Tel.) Das Abgeordnetenhaus hielt eine kurze Eröffnungssitzung ab. in welch« die Beschlußfähigkeit deS Hauses sestgestellt wurde. Morgen: Präsidentenwahl. Vor legung des Etats durch Finanzminister Dr. v. Miguel. Berlin. Ter Sohn des preußischen Effenbahnministers Tbielen. Ernst Thielen. Oberleutnant im 2. Gaide-Feld- Ärtillerie-Negimciit. ist in Muntrem, wo er von einem Herzleiden Heilung suchte, gestorben. Berlin. Das Arnieeverordnungsblcitt veröffentlicht «neu Armeebefehl des Kaisers vom 7. d. Dt., die Trauer des Kaisers »nd der Armee anläßlich des Ablebens deSGroßherzogs von Sachsen-Weimar ansdrückend und bestimmend, daß scimmt- liche Offiziere drei Tage Trau« anlegen. die Offiziere d« Garni- ionen des Großberzoglhums Sachscn-Weimar-Eöenach sich d« Landestrauer anschsteßen. Beim 8. Kürassier-Regiment, dessen Cbes der Verstorbene war. nnd beim l. Kürassier-Regiment, dem er anläßlich der Ausnahme in den Verband der vreußlschen Armee aggregirt wurde, soll die Trauer acht Tage dauern. Weimar. Gestern Abend fand unter groß« Betheffiqmrg d« Bürgerschaft die Uebersührring der Leiche des verstorbenen Großherzogs nach der Garnisonkirche statt. Militär bildete bis zur Garnisonkirche Spalier: Feueckandelab« und dazwischen ausgestellte Pechsackel» beleuchteten die Straßen, dir der Zug passirte. Bor dem Sarge schritte» die Dienerschaft, die Hof beamte» «nd Tevntationen von Vereinen: dnn Sarge folgten der Großbenog, der Herzog-Regent Johann Akbrecht von Mecklenburg, zwei Prinzen Neuß, sowie der Landtagsvorstand, das Ministerium und Abordnungen militärischer Vereine mit Fahnen. Am Ein gänge der Kirche empfing der Oberhojvredig« den Sarg, der lodan» aiit einen im Schiffe der Kirche befindlichen Hochplatz ge stellt wurde. Zu beiden Seiten nahmen Ehrenwachen Ausstellung. Nach einem kurzen Gebet des Geistlichen verließen der Groß-, Herzog, die anderen Fürstlichkeiten und die übrigen Theilnehmer an der Feier die Kirche. Breslau. Wie die Morgenblätt« aus Steinau an der Oder melden, ist gestern iin dortigen Klolt« der Barmherzigen Brüder ein bedeutender B r a n d ausgebrochen. Der Dachstudl Glocken in Folge der mäcb e» Säle brannte, ebenso der Kirchthurm. dessen tigen Gluth geschmolzen sind. Die Kranken, deren Säle Im nntereic Stockwerk liegen, sind sämmtlich gerettet. Wegen d« groß«; Kälte herrschte Wassermangel. Köln. Auf der Mosel, dem Main und dem Neckar ist das E i s zinn Stehen gekommen: auf dem Niederrhein treibt das Eis sehr dicht. Tepl i tz. Ter angekündiytc Generalstreik in den nord böhmischen Revieren ist nicht eingetrelen. die Belegschaften der awßcn und mimerffch bedeutendsten Fortschrittsschächte zu Bri> sind noch fast überall angefahrrn Der Streik ist auf die bisherigen kleineren Gruben beschränkt geblieben. Die Förderung in den Revieren ist normal. Paris. Hi« eingetreten« starker Schnee fall und dadurch verursachtes Glatteis bebindern den Verkehr d« Wag« Omnibusse und Straßenbahn in hohem Maße. Brüssel. Die von ein« ausländischen Zeitung verbreitet«: bennnrbiaenden Nachrichten üb« das Befinden d« Königin sind völlig unrichtig. Die Königin befindet sich wohl unk empfängt Besuche. Die strenge Kälte bindert sie. die gewohnten Spazier- gärige zu unternehmen: die Ausfahrten erfolgen im geschlossenen Wagen. >««ßt «r«d Wissenschaft. 7* I« LffnizB- Schauspielhaus« gelangt Donnerstag den ly. Januar — außer Abonnement — zum ersten Maie .Se^r» wir Todte« erwachen", dramatisch« Nsiloa ik Men. in nachstehend« Besetzung zur Ao^ knbeck: HerrWtene: FrauMai«: Frl. Secka ; eck: Ter Bodeinspektor: Herr Müll«; Irene: Salbach- Eine Diakonissin: Frau Jerle. — Inn« wird Freitag, den ll. Januar, im König!. Opernhause daS von Herrn Bavetmeister Berg« einstudirte dreiaktige Ballet.Sylvia" von Leo Delibes in folgend« Besetzung zum ersten Male in Seene geben: Sylvia: Frl. Grlmaldi: Diana: Frl. Kock: Amor: Frl. Hörnlein: AmyntaS: Frl. Teichmann: Orion: Herr Berg«; Neaniklavinnen: Frl. Gäbler und Iran Jcmda: Ein inna« Faun: Herr Günther: Ein mng« Schäfer: Herr Markgraf-, Ein alter Schäfer: Herr Zöbffch. Diesem Ball« wird eme Aus führung des musikalischen Lustspiels .Die Abreise" von d'Aldnt bnrangehen. s* Das von Iran Parlaghi— Fürstin Low — im aller höchsten Aufträge aeinalte Btldniß Sr. Maiestät Albert, bekanntlich ein Weihnachts-Geschenk Ihrer da Königin für den hohen Herrn, wird morgen Mttta von da Künstlerin im König). Schlosse überreicht Danach gelangt da- Gemälde mr kurze Zeit in Emil Kunstkaion lPrognstraße) öffentlich zur Ausstellung. 7* Voneert Ilona Eibensch ütz. Die Concertgeberm ist den Dresdnern nicht unbekannt. Vor 15 oder 16 Jahren ist Frl. Eibenlchütz an mehreren sehr erfolgreichen Abenden hier aus getreten. damals allecking- unter dem verschiedenartig,« deuten den Prädikat eine- siebenjährigen Wunderkl»deS. Was damals aber auch mütssam Angelerntes und Gedrilltes an der amnuthigen «leinen hasten mochte, die ausgesprochene Begabung war unver kennbar. Daß da» Talent gehalten. waS «S verbrochen, daß Frl. Elbenichfitz nnS heute als auSgeretftr hervorragende Künstlerin, al« vortreffliche Virtuosin und intelligente Mnsikciin wiednkehne.. ist einer der seltensten Erfolge, die frühreife Talente za «zielen , pflegen. Man kann Frl. Ewcnschlitz kaum ein« bessere Anerkenn- «öni Mail z 12 Uhr wecken. Richter'« Kleeberg zieht, lieber ihrem Spiele ruht ein ähnlich« Duft und Kaub«, wie über dem Spiele ver Kleeberg, ihre Auffassung ist hochintelligent, ihre Stärke liegt im Peotffchrn und Romantischen, sie geht — gewiß nicht als kleinster Vorzug zu schätzen — in der Dahl ihr« Vorträge nicht üb« die Grenzen hinaus, die ihrer Be gabung naturgemötz gezogen sind. So in. um ein altes Wort z» brauchen, ihr Gern« nicht g«ade groß, ab« sie ist groß in ihrem Genre — sie ist eine Persönlichkeit am Klavier, wenn auch keine solche, die Leidenschaften entfesselt, die in die Tiefen des Herzens greift. Dafür intereksirt und fesselt sie und das ist sehr viel, sehr oft sogar die Haovtsacbe. Sie begann mit Sebastian Bach, dessen <-moll-^antasie ihr sehr gut und stilvoll ihr sehr gut und stilvoll gelang, klar und ge läutert in dn Stimmführung, gut durchdacht in der Auffassung, tadellos in der technischen Durchführung. Noch höher konnte man den Vortrag von Mendelssohn'- Präludium und Fuge «L-wolli stellen, der wohl nach kein« Seite hin einen Wunsch offen ließ. Beetdoven's v-mo>I-Sonate kop. 3l. Nr. 3> ließ hier und da — daS Adagio ausgenommen, das Frl. Eibenschiitz vollendet schön spielte — einige Härten und Schärfen bemerken, die Diskant stimmen klangen nicht immer voll ans. aber, wie man sich im weiteren Verlause der Vorträge überzeugen konnte, trug an die»« Erscheinung auch der etwas kurze und trockene Ton deS Flügels weientticb bei. Daß Frl. Eibeiiickmtz die Dynamik vollständig be- berrlcht. daß sie ihre Technik bis in das Feinste ausgebildet und diese nur als Mittel zum Zweck zu verwenden versiebt, ging aus den genannten Vorträgen «nd den folgenden Darbietungen: Arabeske (6-äor). Phantasiestvck z^-äurs von Schumann. Rondo von Couvert» re. zur Evidenz hervor. Man braucht dnn ganzen langen Programm da» u. A. Änkc von BrabmS. Bravour-Etude von Pagnntnt-LiSjt enthielt, nicht bis zum Schluffe gefolgt zu sein, um Frl. Eibenschütz al- eine berufene, hochbegabte und inter essant« Künstlerin anzuertennen und den Wunsch auszusprechen, sie recht bald wieder in DwSven zu hören. U. 81. s" Leilev v. Lilienero«, der schneidige holfteinschc Lyriker, der neben vielen mittelmäßigen Gedichte» auch manch' prächtiges Lled, manch' feinsinnige Novelle der dcntschen Leserwelt geschenkt Hot, las gestern Abend als Gast der,L i t tc ca r i s ch c n Gesellschaft" im Fesffaale deS Neustädter Casinos eine statt liche Reihe eigen« Dichtungen. D« Dicht«, dessen Poesien, sei «S auch nur ans neuzeitliche» Anthologien, allen Knnstfrennden wenigstens theilwesse bekannt sein dürsten, und die als die Frückiw einer zwar ausgesprochenen, ab« leider recht wenig ausgeglichene: Begabung zu gelten hoben, war dn Gegenstand zahlreich« und herzlicher Beifallskundgebungen, die wohl vor Allem an seine frische Künstler-Persönlichkeit gerichtet waren, die Jovialität mir Liebenswürdigkeit zu verbinden weiß, ohne dabei de» gewesenen MUitär in Haltung und Sprache ganz ;n verleugnen. Die Wobt der einzelnen Dichtungen ließ sich im Ganzen und Großen reckt glücklich an. nur die düstere Prosaskizze war vielleicht, so reich sic auch an künstlerischen Qualitäten sein mag. als Eingangs-Numme, nicht gerade paffend gewählt, ganz abgesehen davon, daß Detlev v. Likiencron als Vorleser überhaupt kein Talent bat. den poetische» Gehalt sein« Schöpfungen auch nur halbwegs wirksam zur Geltung ;v bringen. Viele seiner Poesien, die den verschiedenen Gedichtsamm lungen Liliencron's entnommen waren, würden, von einen- Vortragskünstler gelesen, ungleich stärk« und eindringlicher gewirkt haben, als gestern im Munde ibres Dichters. Auch an die mu»d örtliche Eigenart seiner Sprechweise mutzte man sich erst gewöhnen, um wenigstens die Nebeischristcn sein« Gedichte rasch genug ver sieben zu können. Hoffentlich — und das wäre dem Dickt« von Herzen zu gönnen! — giebt der gestrige Abend mit seiner Auswahl von Lillencron'schen Gedichten recht vielen der zahlreichen Hör« die gestern so lebhaft applaudirtcn. den Anlaß, sich das oder jene-.- Bnck des Holsteiners zn kaufen, um sich näher mit seiner E'aeuari zu beschäftigen. sv. Vermischtes. blich aus dem Leben geschiedene zweite Bürg« meist« von Berlin. Carl Brinkmann, bat nur ein Alter von 47 Jabren erreicht. Er halte sich. nm. ärztlichem Rath entsprechend, das Reiten zn üben, gegen Abend nach dem Tattersall drgeben, m seiner Beglrituna befanden sich seine Gattin und feine beide» Söhne. Bürgermeister Brinkmann hatte kaum einige Touren ge ritten. als er von einem Unwohlsein befallen wurde und obsiyen mußte. Er brach zusammen, kurze Zeit später verschied er. Brink mann war als iunaer Assessor i» Tilsit zur Rechtsanwaltschaft zu gelassen worden, .mr Jahre 1883 wählten ihn die Tilsiter Stadt verordneten zum Bürgermeist«. Er erhielt zedoch die königliche Bestätigung nicht ,md wirkte neck acht Jabre als RechtSammO.'
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