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- uro - rillerlei für die Frauenwelt. Welhnacht-bilder. (Schluß.) V. u drüben au» lenem stattlick«» Gebäude int taute» Locheu und Gläierknngen Der dicke Oberst von Rattervlan bat eine glän zende Geielllckait um sich versammelt heute zum Weihnacklsadend Ein prächtig ge. schmückte! Taimendaum steht inmitten de» grotzen Salons und überstrahlt den iveite» Raum mit wahrhaft zauberischem Schimmer. Es ist ein lustig schwatzendes »nd lachendes Völkchen, welches hier die Weibnachtskerzen beleuchte» In ihrem Schein blitzen die Uniformen der Ornriere. und die Helle» Toilette» der Damen wirken säst noch ieen- hasler als gewöhnlich. — Nicht die eigene Idee deS Obersten war es. den Weih nachtsabend in so großem Stile zu feiern, »andern erst seine kluge Gattin hatte ihm diese Nvthwendigkeit vor Auge» geführt. ..Himmel!" ko jagte sie vier Wochen vor dem Feit zu ihrem Cheherrii. „wenn wir nicht baid energische Schritte tbun, so bleiben Liane »nd Hertha wahrlich sitzen, ebenso wie Majors Töchter Wir müssen sie mehr unter Menschen führen und düsten die beiden zarten Blümchen nicht im Schatten verkümmern lassen ' „Ader liebste Cäcilie". wagte der Oberst einzuwenden. „wir macken doch Alles mit. waS eS hier an üeülichkeilen grebt —" Cäcilie lächelte üder- lege». „Ja. das ist aber noch lange nickt das Richtige. Ebe wir nicht leibst andere Gesell schaften geben, als es bisher geschehen, werden auch die Chancen für eine Verbeirathung unserer Lieblinge nur gering bleiben . . . ? „Ick habe nun mir gedacht", io neuerte sie direkt aus ihr Ziel los. ..daß es sehr vortheil- hast wäre, wenn wir am Weihnachtsabend hier ein hübsches kleines Fest veranstalteten, zuerst die Bescherung, dann Tafel und Ball — Du könntest ja dar» die unverheiratheten Offiziere, welche nicht zum Fest Urlaub ge nommen. verbitten. Ja. ,a. so wird's am beiten sein." fuhr sie sinnend fort, „vielleicht erklärt sich dann endlich der Leutnant Sonder burg — es wollte mir in letzter Zeit scheinen, alS bemühte er sich sehr um unsere Liane . . Die Ansicht seiner Gattin war natürlich auch diejenige des gestrengen Regimentskomman deurs. und so war denn heute eine fröhliche Sckaar hier versammelt Wie es die F-au Oberst gewünscht, waren die unverheiratheten Offiziere besonders stark vertreten: auch ein zelne lunar Damen, Freundinnen der Oberslen- töchker. die es nickt vorzogen, das Fest im eigenen Familienkreis zu verleben, waren er schienen .... Man ist in ausgelassenster Stimmung, halte doch Frau Oberst iklbst ge sagt, daß heute nicht Frau Etikette, sondern die heiterste Laune regieren solle. Die Töchter des Hauses strahlen förmlich vor Freude und Lebenslust Sie haben entzückende Toiletten angelegt, welche die Mama selbst ini ersten Mooemagazin der Stadt besorgte. Die rothblonde, schlanke Liane sitzt bei der Tafel neben Leutnant von Sondeiburg in eifrigem Gespräch. Manch' schmachlenden Blick aus ihre» blauen Augen sendet sie zu dem schmucke» Premier empor, wählend ihre Schwester mann von sichtigen Mutter alt letchnet «rtba mit dem stattlichen Haupt» olkenau. der ihr von ihm vor» „brillante unheiml! e^Pauie" «ltch koke ernste Slo rt. zeichnet wurde, ganz Bon draußen berekn klingen stimmen, welche die heilige Stacht verkünden, «der in den glänzenden Räumen hört Nie mand daraus. Ter Lärm dauert fort, laute Hochrufe und Gläserklang «schallen, und der Baß der He,ren. der Damen girrende» Lachen tönt da,wischen ... So feint man dort drinnen Weihnachten. VI. Draußen in der Dorstadt steht ein kleines armseliges Hänschen Bis dorthin dringt wohl nicht der Schimmer des Weihnachts festes. denn die arme Frau, die dort wohnt, sie liegt schon lange krank darnieder und hat kaum das tägliche Brot für sich und ihr zartes Töchterlem. Doch, was ist das? Heller Kcrzeiischcin blinkt ja ans den niederen Fenster». Wir wollen doch »übertreten und hineiiischauen! Dort liegt die arme «ranke aus dem Bett, aber ihre Züge vrrrathen nichts von den Schmerzen, oie sie dulden nius; Heute strahlt ihr Antlitz tn reinem Glück. Neben dem Bett ans einem kleinen Schemel sitzt ihr Töchtcrchen und wiegt, glücklich lächelnd, eine Puppe in ihren Armen. Auf dem Tisch in der Mitte des Slübchens stehi ein mit Kerzen geschmückter Tannendaum. Jetzt bemerken wir auch eine hohe, schlanke Frauengesialt. welche sich an dem Tsich zu schaffen macht und. nachdem sie die Lichrer an dem Bäumchen entzündet hat, reiche Gaben ausbreitet. Warme Kleider für Müller und Kind, sowie reichliche Lebens mittel. Alles legt sie unter den strahlenden Ehristbaum und zuletzt schiebt sie noch eine Geldrolle unter die auf dem Tisch auS- grbreiteten Sachen. Ein glückieliges Lächeln gleitet dabei über ihr Angesicht, und wir wunder» uns nicht darüber. Die Frau, welch« da drinnen waltet, sie darf mit Recht glücklich sein, hat sie doch das beste Theil erwählt — denn: Im Hause der Annnth zu weilen als milde Trösterin, den Schimmer des Glückes ans bleiche Wangen zu raubern — das ist wohl die herrlichste Weihnachtsfeier! Frida Keller. »äthsel. Die beiden Ersten immer Du an Dir selber hast: Wo Attribut die Dritte. Ist Staub und Schmutz verhaßt. Als Gast ist wohl das Ganze Bei Niemandem beliebt. Und wo man kan» ganz sicher grebt. Man ihm den Laufpaß o. r>. Vorwärts gelesen der Ort. wo sich zwei Meere berühren. Rückwärts gelesen — der Gott, der geherrscht über Meere und Land. r>. v. NlckiM «Me Mo. «8« Srrltag, de» »8. »ezemd«. LSN» .Hohe Schuir." Roman von C von Dornau. tS»rq»»>>i) znachltzua Lola sah erstaunt auf. „Ich verstehe Sie nicht. Herr von Radeckl" sagte sl, fast er- ichcocke»; „ich mcinte es doch so gut!" „Ja. Sie meinten cs doch so gut? wiederholte Stadeck tonta«. Er strich mit der Hand über die Annen und fuhr dann rasch in seinem gelvShnlichvi Torr« fort: „Aber das kann mir ja nicht helfen — da» Verhältmß zu metner» Rittmeister ist da» kleinste von den liebeln meine» jetzigen Lebens-, ich »ruß da andere Hebel aasetzen — doch da» Alle» tann Sie wirklich nicht interefsrrenl" „Sie kanten mich ourch dies Miß trauen. und da» ist doch sicher nrcht Ihre Absicht." sagte da» jung« Mädchen sanft. „Stein, gewiß nicht. Fräulein Leonore — verzeihen Sie mrrl" bat Radeck ernst. „Mir sind Kops und Herz so voll und schwer, daß Sie nrir in Ihrer Güte vielleicht ein wenig Nachsicht ae- »väbren. wenn ich Ihre freundliche Theilnahnre mit Undank zu lohne» scheine — ich Hofs, mich bald wieder zurecht zu finden." „Und dann tverden Sie »nir Ihr Herz auSschüttcn und mich th«irn,hu.cn lassen an Allem, wa» Sie bedrückt, nicht wahr?" riet Lola herzlich und reichte ihm abschiednehmrnd die Hand; st« waren vor dem Hause ihre« Vaters angekomme». Fanny stand schon in der Hautsthür und wartete auf die Geschwister. „Wie gut sich weine Schivefier und Herr von Radcck immer unterhalten!" sagte sie freuirdlich zn Brsllch. der neben ihr stehen geblieben war. „Run. wir sind ja auch alt« Gelärmte auS der Itinderzesi Herl Da hat man jo viel gemeinsame Interessen — guten Abend, meine Herren!" Sie grüßte sehr liebenswürdig, warf noch «inen raschen Blick auf das Gesicht ihre» bisherige» Begleiters, sah befriedigt, wie zornig er die Lippen zusammenpreßte und wie tühl er sich vor ihrer Schwester verneigte, und verschwand lustig singend in dem duntlen Treppenhaus«. Zweite» Kapitel. ' Freundlicher Sonnenschein fiel am nächsten Morgen durch die Jenstervorhcurge in das große Speisezimmer des Machinaen'schen Hause» und leuchtete aus dem Silber und Krystall de« FrübstücküsischeS. Auf der Stirn des Obersten aber, oer mit dröhiwnoen Schritten im Zimmer auf- und abging. lagen im Gegensatz zu der freundlichen Umgebung düstere Ge Witterwolken. Sein Sohn, der mit sehr gedrücktem Aussehen noch am Frühst ückSttjch saß uird verlegen mit dem Lössel iir seinem längst kalt gewordenen Kaffee lerumrüyrte. kannte und fürchtete diese drohenden Schatten aus der sonst so heiteren Stirn de» fast immer froh gestimmten Vaters — sie waren in den letzten Jahren, seitdem Han» als Avantageur vci den Husaren eingetretcn war. mehr als einmal aukaetaucht und regelmäßig die FiKg» einer kleinen pekuniären Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn. „Darf ich mir vielleicht nun die Frage erlauben, wa» Du Dir eigentlich dabei wieder gedacht hast?" fragt« der Oberst letzt sehr ärgerlich und blieb seinem Sohne gegenüber an der mrdecen Seite des Spcifct>ja>L» steten. Ter junge Husar sah einen Augenblick in da» strenge Auge de» Vater» und senlte dann schuldbewußt von Neuem das Hanpt. „Ja — eigentlich — offen gestanden gar nichts. Papa." sagt« er zögernd: „eS kam so ganz von selbst — Breller schlug ein harmlose». Leines Jeuckicn vor nach de», LiebeSmahI. Erst spielten wir auch uu« ganz bescheidene Einsätze: aber wir hatten mächtig heiße Köpfe, und da verloren ein paar von uir» die Besonnenheit und pointirten immer höher — und schließlich, als wir aufbrechen, da —«Da hatte mein hoffnungsvoller Herr Sohn elfhundert Marl Spielschulden l" ergänzte der Oberst die stockend« Rede „vnd dann kommt er ganz vergnügt angereist und beichtet dem Vater beim ersten Frühstück zu Hause io nebenher, oaß er diesmal nickt bloS nicht mit der Zulage au»- gekomnren ist. sondern auch noch Spielschulden. Ehrenschulden hat. Der gute Pater ist ja dazu da. uin ohne Weiteres zu bezahlen — er soll doch ja nicht bloS Freude erleben an seinen. Junge», der seit drei Jahren kein einziger istl" „Lieber Vater!" ries der zunge Offizier auf springend und iaßte zärtlich oie Hand de» älteren Manne». „Verzeihe mir nur diese» eine Mal noch — ich verspreche Dir feierlich, daß e» diesmal wirklich da« letzte Mal sein soll!" Der Oberst machte hastig seine Hand frei und schüttelte da» Haupt mit einer Geberd«, die ebensoviel Unglauben wre Schmerz auSdrückte. „Da» versprachst Du bisher jedcSmal. Hans!" ;ugte er traurig. „Du kannst eS mir nicht verdenken, loenn ich kern großes Zutrauen mehr zu Deiucn Versprechungen habe — und bisher waren cS nur kleinere Schulden, die Du mir eingcs'ehen mußiest. und die ich ohne viel Federlesen zu machen bezahlte, so sauer e» mir manchmal auch ankanr. Ich bedachte eben Deine Jugend. daS Bersviel wohlhabenderer Kameraden, di« vielen Ansprüche, die gesellschaftlich an einen jungen Offizier gestellt Verben, IS« 8r«m neueste Modelle, um pi räumen. vawendbar rrnirungen von 60 Pi. an. Marichallstraß« Amtsgericht. p» Verkäufen u. 4 best. Joppen »erden bill verk. LNchüger Pillnitzerstr. 25. 1. ütlll'8 NM IMmn kil8WlMM>1ll V»V für Steinkohlengas, Oelgas. Wasiergas. Gene ratorgas. Benzin, Solaröl und Petroleum i« bekannter höchster »vollend«»« «nd Aus führung. mit geringstem Gaskonsum. 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