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- 10VS - Allerlei für die Frauenwelt. Ein Zeichen Gotte» in der Christ« acht. Da» wilde Schneegestöber halte nach gelassen. der Sturm sich gelegt: »wischen vrn sich treibenden Wolkengebilden blickten Io friedlich und mild dir Sterne bei bald nnbreche uden Christ «a tue grohe Freude. denn Euch ist heute der-veiland geboren I" Doch wie Io wenige der Mrnicheu hatten Ohr für diele Stimme: da» wilde Treiben und Halten übertönte Alle». Auch in da» dunkle Zimmer Hannas findet sie keinen Etnlatz. Dort ringt in Verzweiflung ein inendes Menlchenhrrz die Hände und ieuszt: „Wo ist mein Gott ? Ist er denn noch der Metnige. oder hat Er leine Hand von mir genommen, da er mir Alles, Alles nimmt. Alles, was noch mein Glück, mein Leben bedeutete? Ach diele Wirrnitz — - ach — — sie stöhnt schmerzlich aus und vergräbt das bleiche überwachte Gesicht in die zitternden Hände, während Schauer den schlanken Körper durchbeben — „sollte er Recht haben, jener Mann mit dem Hellen Verstand und der überzeugenden Sprache datz eS keinen ack, hätte ich Klarheit I - lei...nGott >?! Nein! Nein l - Aber. gäbe es einen Vater im Himmel, dort in lenen unbekannten Fernen, wie könnte er es mit arischen, wie sehr, wie unermrtzlich ich leide, wie ich mit jeder Fieber meines ge quälten Herzens nach einem Zeichen seines Daseins lehne, an ihn glauben möchte, glauben wie einstmals doch so!" — — Die heitzen Augen starren thränrnlos in die sie umgebende Finsterniß. Nichts regt sich, nichts! Todienstille und tiefe Nacht um sie hemm. Nacht im Herren. — Nacht im Glauben an ihren Gott. Wird der Lichtstrahl kommen, leis' und lind und die Nacht ver scheuchen? Wird er die schwankende Seele dahin zurücksühren, wo sie lo gern weilen möchte, zurück in das felsenfeste Vertrauen aus einen Gott?! — „Mutter, als Du von mir gingst, war Dein letztes Wort ein Ver sprechen, datz. wenn es eine Möglichkeit »ach dem Tod gäbe. Du Dich mir zeigen oder noch einmal Deine Nähe. Deine mich um schwebende Seele suhlen lassen wolltest, doch nichts geschah, nichts. Die Tage gingen hin. ohne datz mir ein Zeichen Deiner Nähe wurde Dir Nächte gaben mir nur Finsternitz und Schlaflosigkeit: doch Dich. Deinen Geist, brachten sie mir nicht, ich süklte nicht Deine Nähe. Deine mich umschwebende Seele! — Sollten die Anschauungen >eneS Mannes Recht behalten, indem er mir sagte: Schaffe sich Jeder seinen Gott hier ans Erde», denn nach dem Tode ist Alles vorüber, Alles vor bei I" — Die Hände verschlingen sich: ach. könnte sie nur beten l Es gab eine Zeit, da konnte sie cs. aus Herzensgründe; damals hatte sie noch ein unermetzliches Glück ihr Eigen genannt, und daiür hatte sie Gott täg lich gedankt. Doch dann kam die Zeit, wo er, ihr Alles, von ihr gegairgen war. sie ver lassen hatte um einer Anderen Willen : zu . . ...... . Glück, das sie besessen, wiederzugeben; h tz und inbrünstig war ihr Gebet gewesen, tz.ch das Glück war nicht wiederarkonimen. — Sv schlossen sich die Lippen herb, und die stehende Bitte erstarb. Das Leben, das harte, thut sein Möglichstes, und ein Verkehr mit srei- gristiaen Leuten legte die letzte rauhe Hand an s Werk, um eine gläubige Seele wankend m machen. — In der lautlosen Stille hört ,e nur die eigenen Athemzüge stockend und schwer. Doch letzt hallt es von deu Thürmen, feierlich und erhaben, wie eine mächrige Stinrme aus Hunmelshöhen. Die Christen beizen schlagen höher bei diesen Tönen, und mancher Jubel mischt sich mit hinein. — Christnacht! — Laut auffchluchzend sinkt Hanna neben einen Stuhl und vergräbt das zuckende Gesicht in die verschlungenen Hände. „Gieb' ein Zeichen!" schreit sie gequält auf. „eiu Zeichen gieb mir. datz Du noch bist, datz Du geschaffen hast von Anbeginn der Schöpfung bis letzt und bis in Ewigkeit schaffen wirst! Nur ein kleines Zeichen, datz es einen Gott giebt, der mich versteht. oder — ich gehe zu Grunde!" Da hebt sich das bleiche Gesicht und Himmel, was ist daS?I Die Augen starren entgeistert nach einem Punkt. Da. mitten in der Dunkelheit, von den un sicheren Reflexen des zum Fenster hinein- tallenden Lichtes beleuchtet, steht, majestätisch erhaben, ein grobes, welkes - Kreuz. Sie verharrt in derselben Stellung und siebt — sieht nur das Kreuz, das Zeichen des Glaubens, während Wonneschauer ihrer, Köiper durch- deben, und ein erlösender Seufzer sich der ge quälten Brust eniringt. „Mein Gott, mein Vater, ich danke Dir. — ich danke Dir! —" flüstern die bleichen Lippen, und den Augen entströmen lindernde Thränen. Von drüben her aber tönen Kinderstinimen: „ Wett ging verloren Christ ward geboren, freue Dich, treue Dich, o Christenheit." — Hanna lauscht mit angehaltenem Athen, und verklärtem Antlitz; sie hat ihren Gott wieder gefunden. ihren Gott^ den sie beinahe verloren geglaubt. Soll ich der lieben Leserin vieles eben erzählte wahre Erlebnis; näher er klären? Der täglichen, stündlichen Nähe Gottes hatte sich das so schwer geprüfte Her; im Groll verschlossen: so lüftete Gott den Schleier dieser geblendeten Augen, um eine grotze, edle Seele zu retten, danrit nicht einst der Versucher darüber triumphiren konnte. Jenes Kreuz, welches die zweifelnde Seele ihrem Gott znrückbrachte. war nichts weiter als das weis;gestrichene Kreuz in der grauen Zininierthür, welches sich da so plastisch abhob. Doch tvie oft hatte sie im dunklen Zimmer gesessen und ungezählte Stunden nach dieser Thür geschaut, wo sie die Rückkehr des Ge liebten vergebens erwartete; das Kreuz aber hatte sie nie gesehen. Sv war es also doch Gott, der den Aufschrei in der grötztc» Hcrzcnsnoth hörte und ihr das Zeichen des Glanbens, das Kreuz der Christenhell, deutlich vor das Auge führte und somit eure Mcnschenseele rettete zu einstigem besseren Sein. si»r<- «»»dl«' SklckiM«... Stil,,,. »1 Erscheint MH, täglich M o. L-A Dienstag, den 18. Dezember. 1V1>« „Glücksspiel." Roman von Doris Freiin von Spüttgen. (gottletzimg.) iAochoruck »erböte» I Langsam, wie ein Nachtwandler, mit apathische» Bewegungen, wickelte Ramin die Schriftstücke wieder zusammen und trug sie nach der Grotzmutter Sekretär, wo er das Pää «hen sorgsam verschloß. Dann kehrte er säst schleichenden Ganges ins eigene, traulich Gemach zurück. Es war ja doch dasselbe Zimmer und die Lampe bestrahlte es so friedlim still wie vorher, rundum netz sich jeder Gegenstand genau erkennen — und dennoch dünn Robbie dieser Raum gleich einem Gefängnis;. Tiefschwarze Nacht ward es vor seinen Augen Mit dem stöhnenden Ausichluchzen: „Mir bleibt auch nichts erspart!" taumelte er unsicher umher und griff tastend nach der Stirn Dann glitt ein krampfartiges Zucken über de. todienbleiche Angesicht, und jählings, wie ein vom Sturme gefällter Baum, stürzre de- Unglückliche besinnungslos zur Erde nieder. Dreiundzwan zigst es Kapitel. Der von Nizza tommende Mittagzug hielt gegen 12 Uhr au dem kleinen primitiven Bahnhofe des typisch italienischen Ortes Taggia. welcher nur eine kurze Streck, von San Remo entfernt liegt und durch seine Blumen-, hauptsächlich Bcilchenfctder eine Art Be rühnirhcit erlangt hat. Mit der den Italienern, zumal den Angehörigen der arbeitenden Bevölkerung, eigenen Nonchalance ritz der Schaffner die Thür eines Eoupees 1 Klasse au,, indem er im breitesten Dialekt zu zwei ihm folgenden Damen äutzecte: „Kann leider teincn andere» Platz geben — nur eiu Herr sitzt drrunen. Alles überfüllt!" Dann tunkte er weite-, Eine schlanke Mädchengestalt bog ängstlich prüfend das Köpfchen in den gcäsinetrn Raum und wandte sich darauf unschlüssig zögernd zu der Begleiterin. „Wir fahren ja nv ein paar Stunden, Rita, und der Herr dort sieht nicht aus. als ob er uns fressen wollte, entgcgnetc die Aeltere lachend tu fliegendem Deutsch, wohl vermuthend, hier von Niemand verstanden zu werden. Ein reizender Ausdruck von kindlicher Scheu und Befangenheit malte sich m der An geredeten srappirend schönem Gesicht. Die grotzen, rehbraunen Augen streiften flüchtig den bequem auSgesrreckt liegenden, zeitunalesenden Mann, und gleichfalls deutsch erwideri sie: „Grotzmama wird es sicher nicht recht sein. — Sie kenne» ja ihre Sorge um mich — in: besondere. La sie uns nur ungern diesen taiiin zwei Lage langen Urlaub gestattete. Dah wäre eS das Beste, wir sprächen daheim gar nicht davon, in demselben Coupes mit euiriu Herrn gereist zu sein." „Baronehchen, das läßt sich, ohne die Unwahrheiten sagen, ganz g„> verschweigen/ gab die Dame heiter zur Antwort, während sie bereits cschirin und Hand tai'che auf den Sitz legte, um daun die hohen Stufen bis zum Eouvee empor,Mle-tter-' Oben angclaiigk. half sie auch der junge» Pflegebefohlenen vorsorglich herauf. LaS reizende, etwa 18- oder Ibjährige Mädchen setzte sich alsbald nieder und halte, ohne auszusehen, gegenüber dem von ihnen als !,Z«u nou-o betrachteten Manne Platz ge nominell. Die Damen benahmen sich »»» auch, als sei dieser gar nicht anwesend. Ta duntlc, von ciiier tarrirten Reisenintze beschattete Gesicht mir den ernsten, melaiicpoüjche Augen wie die ganze vornehme Lässigkeit und Würde, in der rr, sich alsbald erbebend, l , Eintretcndcn grüßte, mutzte schnell alle bänglichen .begnügen in ihnen unterdrückt haben Ein harmlvser Engländer oder Russe, mochte» sie Wohl deuten und gaben sich jetzr Wiede- völlig unbesangcn ihrem Geplauder hin. „Ach. Fräulein Bergendvrs. ob die Wallfahrt etwas nützt?" fragte die Jüngere, rhre Prachiangen rräumcrisch sinnend ans die Begleiterin heftend. „Die liebe Muttergotie- hilft ja stets, wenn man sie so recht von Herzen um etwas Besonderes bittet, und „un ga unsere Madonna della Miracvlosa hier in der ehrwürdigen Kirche zu Taggia. deren Wunder thätigteit betanni ist. wird meine Wallfahrt zu ihr schon gnädig ausnehmen. Ich Hab deurlich wahrgrnvinmen. wie das Bildwert die Augen zu mir aufschlug." „DaS tonnte iw leider nicht vemerte», Rita, wie ich auch das sogenannte Wunder mit dem Augenanfschlage,! für eine Sage halte. Aber immerhin ist es eine schöne esache, wenn man der Himmels mutter so fest vertraut, «sicherlich Hilst sie Ihnen, mein Kind," gab die ältere Dame, deren Züge Intelligenz und Wohlwollen zeigten, zur Erwiderung. „Habe ich auch lein Unrecht mit dieser Wallsahrt gethan? Grotzmama kennt den wahren Grund dort, nicht!" iorschte das liebliche Mädchen werter. „Nein, gewiß nicht, Baronetzchen. Sehen Sie. Ihre Grotzmutte« ist alt und bar, durch Kummer und Leid gebeugt, mit der Welt abgeschlossen. Ihre Lag-- sind ausgcfülli durch beschauliche Betrachtungen und Gebete, »voran sie Befriedigung findet. Z Wir laden vlermtt zum Besuche unserer 8 reichhaltigen, «IrkUol» soNensrvsrtlie» " bestichst ein. Mit den Dampfern: - »^ronnneo„Stdlrta" u „mannbars" sind auS ^ Fapall mH lnäivu große Sendungen VsWii, Vravu, 8eI>r>Ivll, rMv ärtva ^ 8ervlev, Vr»88vn. Vv-Ert-I'vlloi', ^ kor11Li vt«,8vi<lvN8ttel!vro1«'ii uu<1 P irovkvv. <1lv. ^rI>olt8-, 6llltu»'vu- ß ic»8tvn.8oIimiivk-,'rilov-,Lu6k6r-, llL»ck8vImIl- Ullck Vasvllvilluell- Ksslvn, 8elimuok-8ol»i rlnkelivn, käolisr, Vlon- u. 1Vimi1-8oItlruiv, 7?vki»l6liv vt. etc. k «ingetroffen. ß Lll vMliDnkoii bvMiIm E lioiiWcl«!». pa. Qualität, vers. das Postpacket zu M. 3.70 franko innerhalb Deutschlands » Mlkslm Iliiels. 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