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- Erscheinungsdatum
- 1900-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190012187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19001218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-12
- Tag 1900-12-18
-
Monat
1900-12
-
Jahr
1900
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Lerugrgedllhr: L««teIMrNck> rM! , die Poü 3; durch Hie.Dreedner Rachrichte»' ericheiaen 1«llch «»r,e»«; di« »erceder in Dresden u>U> dcr »Lchlien llmaebun«. wo d>« Liltraauna durch eiaene Boten oder Kommissionäre eriolat. erhalte» das klau an Wochentagen, die nicht an« Sonn oder Hecertaae iolgen. in zwei rbeilautgaben «de»»« und Morgen» »»gestellt. Für Ltiitaade eingeiandter Schritt- ttückc leine Lerbmdlichkeit. Kernivrechanichlnh: »int I Lr. U u. Lr. 20»«. Telegramm-Adresse: »echntchtr« Vr»«d,». Mänlel! paleiolrr St-rS»kel 1856 ^«trt Lue»»dwe-1'r«te«r — kieeva „Link <si0vlt« ' r Joppen'.! » krvldsnrer kl»tr.ß relegr-oAdresse: Nachrichten, Dresden. U^AL 0o8ekLöLäesMe1I I >» dim-rll ! rrieöfiek Lsopirek W> »^»»u Z d.d«n. «LS steile- It. Ikv)vr^ l'.ipio«'-iHk'0M-I!!Ml!Iull^. cha» 8«« I« Nelohete» Uager alter Krten Papier«. Pappen oto. Nie eilige» Verlars. ^Uv ^Ller1»gM»8»o wULtsrxümüss prompt nn6 kilUipit.! vm von uvä Lilliasta Lroiso. — Daäolloso und seknellxts Uistorung,. kim>mi-8irliiili- lZoklsn ll ädsLlrpiallsn > I». Oummi-l-üeuox, vod-perek» etc. tür ctroooioton «ölt ir-p»-»«»,,-», p-ro,pr. I. e»e »M —— «.«a vommifndrilc «»I,ie-t«le. 2« «vtttll. Ilvapvll, r»^,,a, ocniisi lrüker 10 ladre ästtkmit v. l. r»«b. rl. Lerni Lotrsid vr. levkior Le. fei-äinLnü-811'. S, »- 8p«al»U1Lt: koNivIlvL'kÜÜIMzvll. 2nku - kexuNrungv». LlUI8l-Lor8vt8 für Dam SV unck Hsrrsu LUM volistLockizren ^n^isiak uorsZsImLssi^sr Lärpsrformon tartiA nuest sisssnsr bavübrtsr Lon8trnktic>a vsll Mnllseinlek. MU 81>'»VL81«'S88611. " LofllöfsrLot, Nr. 348. -pieliel: Tiälensiagc. Hosnachrichte». Georgenschloß. Annaberaer Sparkasse. Untergang des „Gneisenau". Genchisverbandlungen. Weibnachtsschau» Othello". LNL7SL jDicustiig. I8.Dczeini,er Die Diätenfrage. Graf Bülow hat in dem erstell Abschnitte der gegenwärtigen Reichstagstngnng die Gelegenheit nicht ergriffen. zu einer inner- politische» Frage voll grundsätzlicher programmatischer Bedeutung Stellung zu nehmen. „Warten Sie doch ab," sagte er in einer einer Reden. „Sie kenne» mich ja noch gar nicht in Bezug aus meine Stellung in dcr inneren Politik!" Je weiter der neue Kanzler eine selche Slellmignahme hinanszuschicben vermag, um >v günstiger bleibt seine Positiv» gegenüber de» einzelnen Parteien, die in ihm» Interesse so lange eine möglichst entgegenkommende Haltung beobachten zu müssen glauben, als er in der inneren Politik noch nicht offen Farbe bekannt bat. Die mehrtägigen Etalsbciatkiingen boten wiederholt das Schauspiel eines fraktio nellen Wettbublens um die Gunst des Grafen Bülow. Einem neuen Kanzler, meinte Eugen Richter, wird immer die Cour gemacht: aber, setzte er hinzu, das bleibt nicht so. Jndeß hat es Grat Bülow in der Hand, sich das Wohlwollen nnd die Willfährigkeit last des gelammten Reichstages zu sichern, wenn er sich dem Rcichstagswillen in einer Frage unlerwirit. in der seine Vorgänger keine Nachgiebigkeit erwiese» haben. Es ist die Tiätenirage. Hier setzt beionders der Freisinn, der Jahrzehnte lang erfolglos die Diätenforderung vertreten hat, seine Hoffnung ans den neuen Kanzler und envnrlet, daß er zunächst durch Ge währung dieser Forderung das ihm in der irberalen Presse des Jn- und des Auslandes zugeivrochene Prädikat eines wahrhaft „modernen" Staatsmannes rechtfertigen werde. Am Schluss einer Rede des Kanzlers soll neulich ein freisinniger Abgeoldneter von Ihm gesagt haben: „Wenn der uns noch Diäten giebt, dann kann er uns Alle in dir Taicbc stecken." ES sind aber längst nicht mehr blos die Freisinnigen und die übrigen demokratischen Partcirichtnngen, die die Bewilligung von Diälen für die Reickstagsabacocdneten ver langen. bis tief in die Reihen dcr konservativen Fraktionen hat diele Forderung Freunde gewonnen. Als iin Frühjahr dieies Jahres der Diäienanirag wieder austauckte. allerdings nicht in der ursprünglichen Gestalt, da unterließen cs die Konservativen, ihn wie sonst zn bekämpfen : sic beschränkten sich darauf, schweigend da gegen zu stimmen, während der sreikonicrvative Führer v. Kardorff ansdrnckiich erklärte, daß ein Tbeil seiner Partei den frühe,rn Widerspruch auigegeben habe. So wurde der Diätenantrag am 27. Mär; dieses Jahres von der überwiegenden Mehrheit des Reichstags angenommen, und zwar in der Fassung, die ihm von der Centnunsportei und den Nakionalliberalen gegeben worden war. Darnach lallen nicht, wie irüher gefordert wurde, Tagegelder schlechthin gewährt werden, wie in Preußen, wo die Abgeordneten Tüllen atme jedeRücksicht darauf erhallen, ob sie an den parlamentarischen Verhandlungen theilncbmcn oder in ihrer -Heimoth bleiben: man e,strebt jetzt die Einführung von Anweien- heitsgeldern. d. h. von Tagegeldern, die nur Denjenigen gezahlt werden tollen, die im Reichstage anweiend sind. Man glaubt aus diele Weile das fall chronisch gewordene Nebel der Beichluß- ruckäbigkeit wirksam bekämpfen zn können, ganz abgesehen davon, daß Anwalenheitsgelder auch insofern den Vorzug verdienen, nls die Tagegelder doch nur den Zweck haben lallen, eine Ent schädigung iür den durch die Ausübung des Mandats verursachten pekuniären Aufwand zu bieten, ihre Zahlung alio sinnlos wird, wenn der Abgeordnete ruhig daheim sitzt und überhaupt nicht in die Lage kommt, für einen Anfenrhalt in Berlin Ansivendunge» mnchen z» müssen. Für die diesjährige ReichStagstagnng hat das Cenlnim den Antrag auf Gewährung von Anwesenheitsaeldern ausgenommen: es schlägt vor, den Artikel 32 der Reichsversassung durch folgende Bestimmung zu ersetzen: „Die Mitglieder des Reichstages erhalten aus Reichsmitteln für die Dauer ihrer An wesenheit bei den Sitzungen des Reichstages Anwesenheitsgelder und treie Fahrt." Der Führer der Coniervativen Graf Limbum-Siirum sprach am Schlug seiner Etatsrede im Reichstage den Wunsch aus. es möge dem neuen Reichskanzler gelingen, seinem Borbilde, dem Fürsten BiSmarck, nachzueifern. In der Behandlung der Diäten- srage ist hierzu Gelegenheit geboten: hier kann Graf Bülow > zeigen, daß er ein kluger, besonnener Realpolitiker mit wirklich staatserbaltender Tendenz ist. der die vorbildliche Wirksamkeit des Meisters der Stuatsknnst im Auge behält. Dem Toleranzantrage des Eentrums gegenüber stellte sich der Reichskanzler aut den Standpunkt der Reichsverfaffung. und von diesem Standpunkt aus muß zunächst auch der vorliegende Diätenantraa erwogen werde». Der Radikalismus unserer Demokraten hat sich von irher voll ständig darüber binweggeletzt. daß die Diätenlosigkeit der Reichs tagsmitglieder. die im Artikel 32 der Reichsversossung ausgesprochen ist, ebrmo einen wesentlichen Bestandtheil der Reichsversassung bildet, Wie der Artikel 20. der das allgemeine gleiche direkte Wahlrecht enthält. Dieser Artikel gilt als heilig und unantastbar, während das Diätenverbot, das doch auch zu unserem Reichstags- Wahlrecht gehört, leichten Herzens über Bord geworfen werde» soll. Nach der Absicht des Gesetzgebers sollte die Diätenlosigkeit ein Gegengewicht zu den demokratisirenden Wirkungen des allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechtes »ein. und es ist daher unter allen Umständen Pflicht Derjenigen, die zum Schutz der Rrichs- veriassung berufen sind, darüber zu wachen, daß dielrs Gegengewicht nicht beseitigt wird, ohne daß an jeine Stelle ein anderes gleich- werthiges over ein solches gesetzt wird, das tkatsächlich diejenigen Wirk ungen ansiibt. dievon demDiätenverbotursprünglicherwartet wurden. Dieies Verbot einfach fallen lasse» ohne angemessenen Erlah würde eine fundamentale Aenderung der Reichsversassung bedeuten. Nach dieier sollte daß gleiche direkte Wahlrecht im Deutichen Reiche nicht schrankenlos wirken: gegen seine demagogischen, zersetzenden Einflüsse sollte in dem Artikel 32 eine Schutzwedr gezogen lein. Gegen die Beseitigung einer solchen Schutzwehr ohne entsprechende Kompensationen muß um io mehr Front gemacht werden, als sich dse Ichweren Bedenken, die von Haus aus gegen die vollkommene Gleichheit des Wahlrechts und gegen das direkte Wahlverfahren sprechen. dH von Jabr zu Jahr stärker geltend machen. Es ist eine der Folgen der unheilvollen Herrschaft, die das Reichstags wahlrecht ein Menschenalter hindurch i» Deutschland ausgeübt hat. daß es jetzt sogar ein Theil der Rationalllbe,ale» im Parteiinteresse für »ötbig häit, sich an den Agitationen für die Einführung dieies Wahlrechts in den Einzelstagten zu betheilige». In Baden ver anstalten die Natlonallweralen Versammlungen, um sich für die kautelenlole Einführung des direkten Wahlvermticens auszuiprechen. In Mannheim kielt der bekannte NeicdStaasabg. Basserinann eine Siede, die sich zu einem Pancgyrlkus auf das RelcbStagSwahlrecht gestattete. Er Reiche Großes und Herrliches geschaffen sei. eine gewaltige Armee, eine starke Flotte, eine umiassende Gesetzgebung zur Für sorge für die unteren Stände u s w.. und er that dies in einem Ton. der in dem Zuhörer die Vorstellung erwecken mußte, als ob diele Großthaten recht eigentlich dem gleichen und direkten Wahl recht zu verdanken seien. Wenn man Herrn Basseimann nicht zu den Demagogen zählen will, so bleibt nichts übrig als anzunchmen. daß er die Gelchichte der ersten zwanzig Jahre des deutschen Reiches nicht kennt. Was Fürst Bismarck in dieser Zeit für liniere nationale Wehrkraft getban hat. ist trotz des gleiche» und direkten Reichstagswahlrecktcs durchgcietzt worden: ohne die unvergleich liche Energie dieses Staatsmannes wäre es kaum immer möglich ewe'en. den parlamentarischen Mehrheitswillen. der aus diesen, ahlrecht hervorgegangen ist, zu brechen. Das Bassermamr'sche Beispiel zeigt, welche unselige Wirkungen unser Reichstaaswohlrecht selbst dort ausübt. wo man einen un verwüstlichen Fonds staatscrhaltender Gesinnungen voransietzen sollte, und es enthält die Mahnung an unsere Staatslenker, dafür zu sorge», daß die Demokratisrrung unseres politischen Lebens nicht unaufhaltsam weiter schreitet, bis es überhaupt kein Aushallen mehr giebt. DaS würde der Fall icin, wenn sich die verbündete» Regierungen bestimmen lassen würden, das Diätcnverbot als das einzige Komveniationsmittcl Preisrugeben. um noch rechtzeitig eine vernünftige und gerechte Reform des Reichstagswahlrechtes dnrch- zusetzcn- W W zählte auf, wa« anf Grund dickes Wahlrechtes im Neneste Drahtrneldnnqen vom 17. Dezember cSSmmNiche nicht alL Privat Mclimnnen aekmmeichlietsn Dcvclche» ltamnini von MolstzS Tcl. Blircair: die mit * vertelienen sind wöbrcnd deS Druck? einacsaiisen > Der Untergang des »Gncisenau*. * Berlin. Der kaiserliche Konsul In Malaga meldet: Von dcr Besatzung de? „ Gneise » au " sind vermuthlich 38 Mann ilingekommeu. darunter der Kommandant Kretschmarin, der erste Offizier Berninghous und der erste Ingenieur Prüfer- Das Reichsmarineamt bemerkt, die Feststellung derNamender zVerunglückten sei anscheinend schwierig, weil die i Geretteten in der ganzen Stadt zerstreut untergebracht sind. * Berlin. Nach einem dem Reichsmarineamt zngcgangenen j Telegramm werden von der Besatzung des .Gnelsenau" vermißt: Kapitän Kretschmarin, Kapitäiileutnant Behringhans, Ingenieur Prüfer. Maschinist Seher, Seekadett Berndt. Maschi nistenmaat Grewc. Feuermeistersmaats Marten. Rühe. Vierling, Heizer Wcrchör. Witzler, Schiffslungen Riemer, Heiiel. Richard, Jai'erich, Schreck. Hamert, Becker, Petz. Delitz. Philippien. Jo- dannsen, Moeller, Friedrich, Beehs, Schars. Kahl. v. Sperl. Groll, Matrosen Herwagen, Mever Wilhelm Weiß. Gieke. Zimmermanns- gast Detlehien. Verwaliers-Applikant Noppe, Steward Scbroeder. Barbier Rudloff. (Bezüglich der Namen Mever Wilhelm Weiß ist es zweifelhaft, od Wilhelm zu Mever oder Weiß gehört.) Berlin. Der Tod des ersten Offiziers des „Gnelsenau". Berningdaus. wird bestätigt. Privat-Telegramme berichten, der Kommandant Krevchmuiiii habe bis zuletzt ansgebalten. Bei ihm besanden sich mehrere Kameraden, die ihn nicht verlassen wollten. Tie Bewunderung der Zuschauer erregten zwei Offiziere, die mit großer Geistesgegenwart und eiserner 'Ausdauer sich an einem Balken festhielten, dis Hilfe kam. Beim Rettnngsmerk zeichnete sich der spanische Lootsenfnkirer Namos Llok iS ans. Unter den Geretteten befinden sich der Marineviarrer Kramm und der Seekadett Hcyrotk. Dagegen wird der Tod des Seekadettcn Berndt angezeigt. * Kiel. Wie t-on zuständiger Seite gemeldet wird, ist dem deutschen Schulschiff „Charlotte", das sich gegenwärtig ffi" ' ' ' Gnessenan" sollen mit dem nächsten erreichbaren Dampfer in die Heimatb geschickt werden. * Wien. Die „Wiener Abendpost" schreibt zu der Schiffs- kotastrophe von Malaga: Man erfährt mit Bewunderung a»s's Neue, wie heldenmüthlg Kapitän und Mannschaft auch bei dieser neuen Katastrophe wie beim Untergang des Kanonenbootes „Iltis" ihre Pflicht vis zum Tode erfüllt haben Den Offizieren und der Mannschaft der „Gneisenou" wird deshalb in Deutschland und in allen, echte todesmuthige Pflichttreue schätzenden Kreisen ein wehmutbsvolles und dankbares Gedächtniß gewahrt bleiben. Madrid. Unter den bei der Strandung des „Gneiienau" ertrunkenen Mannschaften befinden sich der erste Maschinist, ein Schiffsingenirur „nd einige Bootsmänner. Der Ort. an dem der „Gneisenau" sank, ist so gelegen, daß die Artillerie, die Schiffs kasse und vielleicht ein Theil des Schinsrumpfes werden gerettet werde» können. Madrid. Die Königin-Regentin hat aus Anlaß des Unterganges des „Gneisenau" dem Deutschen Kaiser ihr Bei leid ausgedrückt. Malaga. (Pnv.-Tel.) Als der Kommandant des „Gneisenau", Kretschmann, sah. daß Alles verloren war. weil die 'Ankerketten den Dienst versagten und eine Vorwärtsbewegung unmöglich war, da Wasser in die Heizkammec eingedrnngen war. rief er: Minder, Ruhe und Gottvertrauen I" Blitzschnell wurde mit Hilfe des ersten Offiziers ein Boot in s Meer gelassen: gleichzeitig sprangen etwa 50 Mann in's Wasser und klammerten sich an die Planken. Diele waren es. welche in der vom Hafen ausgesandten Schaluppe Anfnabme fanden. Leider fielen während dieser RettnngSsahrt 12 Mann über Bord. Malaga. (Priv.-Tel.) ES bestätigt sich, daß der Kapitän Kretz > chmann sich weigert«, seine Befehlsbrücke zn verlassen» und freiwillig mit dem Schulschiff unterginn Malaga Der Bürgermeister richtete an den deutschen Botschafter in Madrid ein Telegramm, in welchem er im Name» der ganzen Stadt veren Beileid Ausdruck verleiht nnd zugleich bittet, dieses Telegramm der deutschen Regierung mitzuthrilen. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser bat einen Nachtrag zu der Stlstunasurkunde der Rothen Kreuz-Medaille vollzogen, welcher die Vorschriften enthält, daß die Mitglieder der steiwilligen Kranken pflege. welche aus Anlaß eines Feldzna» dir Rotkc .Kreu, Medaille erhalten, berechtigt find, auf dem Bande derselben eine Svangc mit der Bezeichnung des Feldzuges zu tragen. — Dem Bundes rath ist der Entwurf einer Bekanntmachung betr. die Approbation als Arzt zugeqangen, welche gegenüber dem geltende» Rechts zufland folgende wesentliche Aenveiungen enthält: Verlängerung des Univeisstätsstudiums aus 5 Jahre. Einführung eines pral tiichen Jahres, d i. eines praktischen Vorbereitungsdienstes noch Ablegung der ärztlichen Prüfung unter den Augen erfahrener und bewährter Aerztc. Vermehrung und andcrweite Gliederung des Prüfungsstoffes, anderweile Bcwecthung der Prüfungsfächer. Er Höhung der Gebühren sür die gelammte Vorprüfung von 36 aus M Mk, nnd Herabsetzung deS Betrages sür die ärztliche Prüfung von 206 aus 2X> Mk., Zulassung der Abiturienten der Real ghmnasien und der Oberrealjchulen zu den medizinischen Prüfungen unter bestimmten Voraussetzungen, sowie endlich Vorkehrungen zur Beschleunigung der Prüfungen. Berlin. >sPriv -Tel.) Zur Nichtvereidlgung der als Zeugen im Prozeß L-ternberg vernommenen Rechtsanwälte Dr. Möhring, Dr. Werthauer und Justizratb Dr. Sello bemerkt die „Kreuzztg.": „Die allgemeine Achtung vor diesem Stande würde schwer erschüttert werden, wenn sich Herausstellen würde, daß die drei erwähnten Mitglieder desselben der Verschlungen schuldig sind, bezüglich deren ein Verdacht zur Abstandnahme von ihrer Ver eidigung geführt har. Dann würde allerdinqs die Frage, ob es richtig gewesen ist. die Zulassung zur Ausübung des Be rufes eines Anwalts lediglich an formale Kennzeichen zn knüpfen und auch bei uns dem Svstem der freien Advokatur Eingang zu verschaffen, einer erneuten Prüfung unterzogen werden müssen. — Den „Berl. N. N." wird von unterrichteter Seite mitgetberlt. daß von einer Absicht der Anarchisten, am dritten Weihnachtsfeiertaa in Berlin einen Allgemeinen Deutschen Anarchistenkongreß zu veranstalten, an den zuständigen amtlichen Stellen bisher nichts bekannt ist. daß aber jeder Vecluch zur Verwirklichung dieser an- , geblichen Absicht rücksichtslos unterdrückt werden wird. Berlin. (Priv.-Tel.) Prinz Joachim von Preußen ! feiert heute ielnen 10. Geburtstag, ans welchem Anlaß in Gegen wart des Kaiierpaares seine Einstellung als Leutnant in das l. Garde-Regiment erfolgte. Gleichzeitig wurde ihm der Schwarze I Adlerorden verliehen. s Berlin. In der Sitzung des Gesommtausschusses für Er ? rickitung einer Rcichshandelsstelle wurde mitgetheilt, die Mehrzahl der deutschen Handelskammern habe sich auch dem Stimmverhättniß nach kür die Errichtung einer Reichsbandelsstelle ausgesprochen, und kündigte Jahresbeiträge von einstweilen 35000 Mark an. Berlin. (Prlv.-Tel.) Gegen den Rechtsanwalt Dr. Mendel ist ein Discivtinarverfahren eingeleitet worden, weil er ! den Versuch gemacht halte, einen Artikel über den Prozeß Stern-! j derg in ein hiesiges Montagsblatt zu lauesten, j Leipzig. (Priv.-Tel.) Heute Nachmittag explodirte in der ! Aiimmiwaarenfabrik von Zieger n. Wiegand in der Jahnstraße zu > Leivzig-Plagwitz ein Benzinbehälter, wodurch eine Fenersbrunst ! entstand. Zwei Stockwerke und der Dachstuhl sind zerstört: ! Menschen nicht verunglückt. Ter Schaden wird aus viele Tausend Mark geschätzt. Kiel. (Priv.-Tel.) Sä'mmtliche deutsche Kriegsschiffe hoben die Eisbarre ans der Taku-Rdrdc durchbrochen und die eisfreien Häfen Tichifu nnd Tsingtau erreicht. Hambur g. Ter vom „Stettiner Vulkan" für die Hamburg Amerika-Linie neu erbaute große Reichspostdampser „Kiaut schon" ist heute nach dreitägiger außerordentlicher Probefahrt hier einactroffen und tritt am 25. Dezember seine erste Ausreise im Ostasiatischen Postdamvserdienst an. Hamburg. (Priv.-Telo Der Inhaber der fallirten gleich namigen Petroleum-Firma. Ludwig von Lorentz und sein Associs Carl Peters wurden auf Reouisition des Staatsanwalts in bei Schweiz verhaftet. Aachen. Landrath a. D. Jansssn, Vicepräsident des Deutschen Vereins zum Heiligen Lande, ist in der vergangenen Nacht gestorben. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Die „Franks. Ztg." meldet aus Tientsin: Das Hauptquartier des 5. Regiments, welches vom 13. bis zum 20. Oktober von einem deutschen Posten bcietzt war. ist niedergebrannt. Das Regiment befand sich auf einer Expedition. — Auf der Station Totongku stahlen russische Soldaten 25 Kisten mir Lebensnntteln. Eln Russe wurde von de> deutschen Wache erschossen. — Tie Lokomotive des ersten Zuges nach Peking versagte den Dienst. Mün ch c n. Der Reichskanzler traf heute früh in Be gleitung des Geh. Raths v. Wilmowski hier ein und stieg im „Bäuerischen Hof" ab. Er wurde am Bahnhof vom vreußnchen Gesandten Grasen v. M^nlS und den Mitgliedern der Gejandljchast empfangen. "München. Gras v. BüIow wurde beute Vormittag von, Prinzrcgenten in besonderer Audienz emvsangen. Bülow wurde der St. Hubertus-Orden verliehen, dessen Insignien dcr Prinzregeitt ihm persönlich überreichte. Darauf hatte der Reichskanzler eine Audienz beim Prinzen Ludwig und alsdann stattete er dem Minister v. Crailsheim einen längeren Besuch ab. Der Prinzregent er widerte im Laute des Vormittags den Besuch des Reichskanzlers in dessen Hotel. Kufstein. (Priv.-Tek) Der 11 Ndr 50 Min. Nachts hier eintreffende Schnellzug aus Bayer» stieß heute auf einen leeren Perionenzug und zerstörte die lekten Waggons desselben. Bon t. jedoch Niemand Seichenstellung und dem Schnellzug wurden einige Perionen verle schwer. Die Ursache des Unfalls soll falsche schlechte Beleuchtung der Station sein. Wien. Heute Mittag fand in Anwesenheit de? Kaiser-, de, Erzherzöge, der Minister, der Hofwürdenträger, der Spitzen der Behörden und des diplomatischen Korps die Enthüllung des Gutenberg-Denkmals statt. Parks. (Priv.-Tel.) Die letzten Postbampfer ans China haben nach Marseille gegen 1000 Kisten und Packete gebracht, die General Fcey. der Bewhlsbaber der französischen Truppen in Ehina. von seinen Soldaten gesammelt und nach Frankreich geschickt hat. Tie Regierung versügie die Beschlagnahme aller dieier Sendungen, die ihren Bestimmungen nicht zugeiührt werden sollen, und erklärte, nicht zu gestatten, daß die Soldaten die van ihnen bei der Plünderung erbeuteten Gegenstände als ihr Eigen tbum betrachten, vielmehr sollen die sranzönichen Trnvvcn stirngste», Befehl gemäß das Beispiel der Ehrlichkeit und Achtung fremder Rechte geben, auch wenn andere Truppen dies »übt tinin sollten. zMr»l»rllc»g "MlRugA
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