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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001208029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900120802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900120802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-12
- Tag 1900-12-08
-
Monat
1900-12
-
Jahr
1900
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verugrgebühr: «irlellwrNä, , «t. « N»-r duoü dtrvov,Mt. DK,D«»i>nkrNack>riStrn' rrtchetnm ««^»»! die B«i«Ler tn Dreidm und der nLchfta, llmsetno,,. wo die Zutraaun» durch eiaeue Boten oder LoimmliionLr, erioloi. erbatten dal Blaü a» Wochentagen, die nicht an) Sann - oder Keicrtage iolaen. in «wet Lbeilausaaden »de»»« und «-»»«»« tuaeüellt. Mir Rückoabe eingeiandter SchrM- itücke teiae Lerbwdlickteii. Verntvreckanichlnd: «ml I Rr. U und Slr. 20»«. Lelearamm-Adrelie: sraO»icht«> Dresde«. Freitag -Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Unreigen-cLnI. «klal tnderLlmvtaeichvdtkellem» de» Nebenamt ad meöelle» t» Dretden dis NochunNagd S ULr, Sonn, un» Hrienoa« nur Marienlirad« s» vo ll biL>/,i wir Die l idaltioe Lrund- »etl« tca. » Silbe») 2» Pla.. Lu- kimdiv mgcn au» der Brtvatieil« Lieil» » Pia.: die ulvaltige Zelle als ^Lingeiaudt' oder au/ Lertleitc «> Mg. In Nummer» nach Sonn-»td 8eier< tagen I« de», givaltige Kruutüello, SL « bu. « and « Big. »ach beiaiderem Lull. LliLwLrtiae Sniträge nur gegen Lorausbeiadluug. LelegüiLUer^weÄ»e» mll U> Ll«. . Gk. tteillx«Ii»i«IIiiiiL wi A>«rtt«8lr»8Sv I, keinspr. 3M L«n«Ivr»ux-, LLIivin- rmä M«8vlHvvinv, »«»»vrtHvvinv, luilrörv, «iv»t8vliv iwä OsnLÜsisel»« 98r 338 flieste Drahtberichte. Hosnachrichten. Stadtverordnctensitzung. Lehrerconfercnz Dresden II. Billard-Tournier, Gerichtsverhandlungen. Zestvorstellung „Lohengrin" in Weimar. .Das ist der Tag des Herrn." Neueste Drahtmeldungen vom 7. Dezember. Berlin. (Priv.-Tel.) In der Budgerkommission des Reichstags wurde beute die Debatte über die drei vom Abg. Richter gestellten Anträge, sowie die Frage der Bildung und der Auslösung der ostasialischen Truppcniheile, fortgesetzt. Reichs kanzler Graf Bülow gab folgende Erklärung ab: „Wie ich im Reichstage erklärt babe, suche ich Indemnität nach, und zwar sowohl für die Aufstellung der nach Onnsien entsandten, in der Verfassung und den Reichs-Militärgesetzen nicht vorgesehenen Truppenkörver. wie auch für alle durch die Expedition culstandc- nen, im ReichshanSkaltctnt nicht vorgesehenen Ausgaben. Es kann auch keinem Zweifel unterliegen, das: die nach China ent sandten Truppenkörver. für welche eine rcichsgesetzliche Basis nicht besteht, oder nicht geschaffen wird, ansznlöscn sind, sobald sie ihre Mission in Eliina erfüllt haben." Zur Verhandinng stand zugleich der Antrag Müller-Fulda (Ecntr.), welcher bezweckt, iür die Auf stellung der ostasiatischen Formationen dem Reichskanzler Indemnität zu crtheilen. Reichskanzler Graf Bülow erklärt sich mit dem Anträge einverstanden. Abg. Richter sormulirte den einen der Anträge dahin, daß die vstasiatischen Trnpventheilc spätestens nach ihrer Rückkehr in die Heimath aufgelöst würden. Abg. Gras Stolberg ikons.s beantragt dagegen: Die ostasiai'chen Twpventheilc sind aufzulösen, sobald ihre Mission in China erfüllt ist. Nach längerer Debatte wurde mit großer Mehrheit folgender v. Müller-Fulda gestellter Antrag angenommen: Als K 4: Für die Aufstellung der nach Ostasien entsandten, in der Neichsversass- nng und den Reichs-Militärgesetzen nicht vorgesehenen Truppcn- körper, sowie für alle Ausgaben, welche ans den im H 1 bezeich- neten Antrag zu den Verwendimgcn und den zugehörigen Nach traasetat bereits geleistet sind, wird dem Reichskanzler Indemnität ertheilt. Die Kommission wendet sich iodann zur Beratbung der Deckungssrage. Nach der Vorlage soll die Deckung im Wege der Anleihen erfolgen. Abg. Müller-Fulda beantragt dagegen, die 152V« Millionen durch Begebung von Schcitzanwcisungen. deren Ablaufszeit den 21. März 1905 uicht überschreiten darf, flüssig zu machen. StaatÄckreär v. Thielmami erklärt sich gegen den r!Ertrag. Bei der Regelung der Anleihen müsse die Ncichs- Finanzvcrwaltilng freie Hand behalten. Abg. Müller-Fulda erklärt sodann, das; er die Berichterstattung an das Plenum über die Vorlage ablchncn müsse. Aus einem Gartenfest bei dem früheren Reichskanzler Fürsten Hohenlohe habe einer ieiner engeren Fraktionsgenossen gehört, wie ein Beamter dcS Neicksmarineamtes einem anderen erzählt habe: Ich bin froh, dag die Neichskags- wirthichaft ein Ende bat: die ganze Arbeit habe ich allein machen müssen, der sogenannte Müller'sche Bericht an das Plenum ist von mir gemacht. Müller-Fulda hat nur zwei Zeilen Text verfaßt. Tbatiächlich hat Müller den betreffenden Bericht ganz selbst ständig versaßt. So lange der betreffende Beamte des Neichs- marineamts, der auch jetzt noch als Kommissar den Verhandlungen beiwohne, als Kommissar thätig sei, lehne er jedes Referat ab. Staatssekretär v. Tirpitz erklärt, daß ihm von der Sache nichts bekannt sei: er könne solche Vorgänge nur bedauern. Abg. Richter meinte, daß es unmöglich sei. den ganzen Betrag aus Anleihen zu übernehmen, das sei auch unwirthschastlich. Niisjland und England brächten die Kosten iür einen Theil ihrer Kriegs schiffe durch Stenern aus. Er begründet darauf eingehend seinen Deckungsvorschlag. Staatssekretär v. Thielmann spricht sich gegen den Antrag Richter aus und theilt mit, daß noch ein Nachtrags etat dem Reichstage rechtzeitig zugehen werde, damit er gleichzeitig mit dem Rcichsyaushaltunsgetat erledigt werden könne. Die amerikanische Anleihe sei auch ohne die China-Expedition noth- wendig gewesen, da der Stand der Ncichshauptkasse infolge der Vorschüsse, die durch das Versicherungsgesetz erforderlich waren, zur Zeit ein schlechter sei. Zn einer Abstimmung kam cS noch nicht. Da Abg. Müller-Fulda bei seiner Ablehnung des Referats beharrte, übernahm Abg. Dr. Paaschc die Berichterstattung an das Plenum. Dir Kommission setzt am Montag ihre Bcrathungen fort. Die Plenarsitzung soll am Montag ansfallen, damit der Kommission der ganze Tag zur Verfügung steht. Stuttgart. Ein Gastwirts) aus Degerloch besuchte seine' Wem in der Karlsvorstadt. Ec gerietst mit einem jüngeren" Bruder in einen Wortwechsel und schlug ihn, worauf dieser aus seinem Zinimer einen Revolver holte und vor den Augen seiner Eltern seinen Bruder und sodann sich selbst erschoß. Wiesbaden. Die Synode hat einen Antrag, dem wegen Ehebruchs kürzlich in Gießen veruttheilten Gonen Friedrich Westerburg-Leiningen möge das Patronat entzogen werden, dem Konsistorium zur Weiterbehandlung überwiesen. Oldenburg. Tie oldenbnrgiiche Regierung beantragte beim Landtag die Erhöhung der Ministergehälter auf 12000 Mk., außer :M0 Revräsentationsgeldern. K ö l n. Die „Köln. Ztg." meldet aus Peking vom 4. ds. M.: Die heute zunickgekchrtc K a lga n-Exv cd i tiv n Inst vier Boxerdörfer zerstört und sechs Borcrsührer erschossen, weil sie ein Dorf, das von katholischen Christen bewohnt wird, eingcaschert und die Christen niedcrgemacht hatten. Der Zustand der Truppen ist vorzüglich. Rcichenberg. Gestern Nachmittag 4 Uhr landete nach 4'hstüiidiger Fahrt am Ieschkenabhange ein Ballon der Berliner Lnstlchisscrabthcilniig mit zwei Offizieren. Die Offiziere begaben sich nach Neichenberg. Paris. Die nationalistischen Blätter wollen wisse»!. Pcllctan sei vom Knegsminisler ersticht worden, eine Inter pellation über die unter den Offizieren in Melun. Fontainebleau und anderen Garnisonen ausgebrochenen Zwistig keiten einzubringen. Der „Siocle" erklärt, die Rede Mereier'S habe die Burenichwärmetei vieler Republikaner erheblich ab- geickwächt. da diese zu der Einsicht gelmigt seien, in welch gefähr licher Welle Krüger's Sache von den Nationalisten ausgebeutet werde. Die .Aurore" nennt Mercicr einen Agenten Chamberlain's und hebt hervor, daß Mercier mit einer Engländerin verheirathet ist und Güter in England besitzt. Ber n. 40 Mitglieder des Nationalratkes stellten den Antrag, der Nationalrath wolle folgenden Wunsch aussprechen: Der Nationairath richtet einen dringenden Appell an die Bevölkerung unv das Parlament von England, sowie an die übrigen europäischen Parlamente, dahin zu wirken, daß die Tra usv a at frag e durch ein Schiedsgericht nach den Vorschriften des internationalen Rechtes erledigt werde. London. .Tailn News" melden aus Nagasaki: 5000 bereits nach Odessa zurückberufene Russen bleiben nach neuerem Befehl bis aus Weiteres in Ostasien. Livadia. 7. Dezember, N Uhr Vormittags. Der Erar verbrachte die letzten 24 Stunden sehr gut. Tcnwccatur und Puls sind normal Das Empfinden ist sebr gut- Christi ania. DaS Regierungsblatt „Dagbladet" erklärte beute Abend, daß von den Gerüchten betreffend eine devorstehende Ministerkrisis, welche „Aftenposten" verzeichnet hatte, in hiesigen politischen Kreisen nichts bekannt sei. Es seien in dieser Hinsicht absolut keine Verhandlungen geführt worden. Auch würden sich hieraus beziehende Fragen während des bevorstehenden Aufent halts des Kronprinzen-Regenten hier nicht zur Sprache kommen. AliwalNorth. In der verflossenen Nackt stieß eine von Aliwal North entsandte Patrouille nahe bei der Stadt auf Vor posten von Tewet's Hauptmacht, die dort lagerte. Die Patrouille machte einen Gefangenen. Der Gefangene berichtete, Dewet habe nahe bei dem Süduser des Caledonfluffes ein Krupp'sches Geschütz zurücklasscn müssen. Die gefangenen Eng länder. die nach Dewetsdorp gebracht worden waren, sind befreit mit Ausnahme der Offiziere. Der Kommandant von Aliwal Nortb hat alle Vorbereitungen für den Fall eines Angriffes getroffen. Oertliches und Sächsisches. Dresden, 7. Dezember. —* Se. Majestät der König ist gestern Abend 10 klhr von Leipzig nach Strehlen zurückgekchrt. Heute Vormiltag 10>H Uhr traf er im Residcnzschlosse ein und empfing die .Herren Staats minister, die Hofvepartementschcss und den König!. Kabinets- iekretär zu Vorträgen. Nachmittags 2 Uhr besichtigte Se. Majestät die Garniionkirche in der Albertstadt. Zur heutigen König!. ' Mittagstafel ist Fürst Moritz v. Lobkowitz, Herzog zu Raudnrtz, ' mit Einladung beehrt worden. Lmmalrenv, 8. Dezember 1900. —* Die Königl. Jagd auf Ebrenberger Revier Halle gestern folgendes Ergebnis;: 5 Fasanenhähne, 20 Böcke. 24 Rehe, 18 Hasen und 1 Kaninchen. Hiervon hatte Se. Majestät der König geschossen: 8 Böcke. 6 Rehe und 4 Hasen: Se. Königl. .Hoheit der Prinz Georg hatte geschossen: 1 Fasanenhahn, 2 Böcke, 1 Rehe und 3 Hasen. Tie Bccheiligung an den Stadtverordneten- wa hlen war heute eine seh. »ege, zumal in den Mittagsstunden, ^se. Königl. Hoheit Prinz Georg gab seinen Stimmzettel ini „Tromveteiichlößchen" ab, wo Herr iLtadtrath Rechtsanwalt Tr. Lehmann Wahlvorsteher war. —* Der Rath veröffentlicht folgende Danksagung: Durch das Entgegenkommen, das wir in allen Kreisen der Bevölkerung fanden, ist es uns möglich gewesen, dieVo! kszählung in unserer Stadt mit gutem Erfolge durckzusühren Wir fühlen uns vcr pflichtet, unseren geehrten Mitbürgern hierfür öffentlich unsere» Dank auszuiprecheii. —" Zum chirurgischen Oberärzte der Krnderheilanstalt (Chemnitzerstraße) als Nachfolger des an das Carolahaus berufenen Herrn Dr. v. Mcmgoldt ist für den l. April 1904 Herr Dr. 21. Plettner hicrscwst gewühlt worden. —^ Aus der gestrigen Stadtverordneten-Sitzung ist noch über einen Verhandlungsgegenstand zu berichten. Im Anschluß an ein dieselbe Frage berührendes Schreiben des König!. Bezirkskommandos Dresden l stellte St.-V- Ablhetm den Antrag. „den Rath zu ersuchen, für die Errichtung von Straßenbahn haltestellen in der Pillnitzer- und Canalettostraße und zwar an den Stellen, wo diese von der Marschnerstraße gekreuzt werden. Sorge ;n tragen." Hierbei beklagte sich St.-V. Nelsch über die geringe Rücksichtnahme der Verwaltung auf die die Schule be- nrchenden Schüler. Tie Wagen kämen meist überfüllt an. uud die D e u t i ch e Straßenbahn-Gesellschaft, die überhaupt nicht an bc- ' soliderer Zuvorkommenheit gegen die Wünsche des Publikums leide, babe sich bis jetzt noch nicht gemüßigt gesehen, in den Stunden, wo der Verkehr nach und von den Schulen und den Ladengeschäften io zahlreich sei, Toppelwagen einzuführen. Bei der „gelben" sei es gleich geschehen, bei der „rothcn" nicht. (Sehr richtig!) Nach dem noch St.-V- Rühle unter Hinweis aus die Unglücksfälle beim Abspringen »m Verlegung der Haltestelle von der Iohanniskirche nach der Realschule an der Marschnerstraße gebeten hatte, wird der Antrag Aklhclm einstimmig znm Beschluß erhoben. — Und nun noch ein Wort pro äowo! Die Journalistentribüne der Stadtverordneten ist gewiß kein angenehmer Aufenthaltsort. Heiß, wie die Höbe jedes geheizten Raumes, nur mit den nötbigften Inventarstücken ausgestattet, ist dieser schmale Raum an sich schon unbehaglich: das Arbeiten dort an der niedrigen Brüstung ist aber in Wahrheit gesundheitsschädlich, um io mehr als das arme, viel angestrengte Iournalislenauge von den vielen Glühlämpchcn des Sanles. in welche es direkt kineinichauen muß, geblendet und über reizt wird. Ter leidige Kronleuchter versperrt außerdem den Blick aus das Kollegium, so daß speziell bei Abstimmungen eine Uebersicht un möglich ist und man die Redner oft nur hört, nicht sieht. Sucht man Erholung aus diesem schwülen Raum, so ist man aus ein unwirthliches Treppenhaus angewiesen. Diesen engen Raum, der eigentlich blos ein Gang zwischen zwei Stuhlreihen ist, denke man sich nun besetzt von 35 Personen! So viele waren es gestern, und vor der Tbür standen noch mein mit der guten Absicht, auch hereüi- zutreten, wenn es nur möglich gewesen wäre. Und dann stelle man sich vor. wie ein Berichterstatter dort seiner gewiß nicht leichten Berufsarbeit »achlomme» soll, in drückend schwüler Luft, kaum im Besitz von Ellenbogenfreiheit, umweht vom heißen Athem der ihn umdrängendcn Schaulustigen, ohne Ersrischungsgelegeiiheit und dabei verpflichtet, während der Verhandlung einen druckscrtigen Bericht hinznwerfen und dem ab und zu eilenden Boten zu über geben, der nur mit Mühe und Zeitverlust sich durch die Reihen durchzukämpsen vermag. Es sei konstatirt, daß nur die geringe Hätfle der Anwesenden berechtigte Besucher der Tribüne waren. Der Vorsteher des Kollegiums, Herr Rechtsanwalt Dr. Stöckel, welchem das Hausrecht und die Ordnung der Verhältnisse ans den Tribünen zustcht, würde sich aufrichtigen Dank verdiene», wenn er diesen unerträglichen Zuständen seine Aufmerksamkeit zilwendcn wollte. —* Heute Vormittag fand im Saale des Westendschlößchens zu Plauen bei Dresden die diesjährige Jahresversammlung der Kunst und Wissenschaft. tz* Ju dem Bonn-Bertram schen Weihnachtsmärchen .Die Wunderglocke", das mit der Musik von Oskar Wermann Sonnabend, den 8. Dezember, Nachmittags halb 4 Uhr, im Königl. Schauspiel!) au ie neu einstudirt in Scene geht, sind sammtlichc Tänze voir Herrn Balletmeister Berger neu arrangirt. Die zu dem Märchen gehörigen Balleteinlagen sind gelegentlich der Neueinstudining um einen von 12 Elevinnen der Königl. Balletschule auSgesührtcn „Tanz der Bergknappen" ver mehrt worden. 's* Hofopernsänger M ohwinleI hat seinen Vertrag mit der Dresdner Königl. Hofopcr auf gütlichem Wege legal aelö st. -f* Nach telegraphischer Meldung ans W cima r wurde gestern im Hoftbeater als Fcstvorstcllung „Lohengrin" in Gegenwart des großhcrzoglichcn Hofes und vieler auLwärtigrr Ehrengäste mit großem Erfolg gegeben. Das Lohcngnn- Erinnerungssest begann mit einer Matlnäe, zu der Generalinten dant von Bignan und Gemahlin hatten Einladmigeit ergehen kaffen. Hierzu versammelten sich zahlreiche Künstler. Komponisten, ausübende Musiker. Theaterleiter. Sänger und Sängerinnen aus alter und neuer Zeit, die theilweise noch Liszt und Wagner nahe gestanden haben. Besonders zu nennen ist Frau v. Milde, die alS Fräulein Agthe vor fünfzig Jahren berufen war, zuerst auf der Bühne die Elsa zu verkörpern. Den Lohengrin von anno 1850 deckt längst die kühle Erde, dafür hatte es der berühmteste Schwanenritter. der mit seiner Kunst gar Vielen das Berständniß für Wagner erst eröffnet oder mindestens erleichtert hat. Albert Niemann, sich nicht nehmen lassen, sich mit seiner Gattin znm Jubiläum einzufinden. Die Festvorstellung, die um >/,7 Uhr begann und in der Zwöliten Stunde endete, wurde eingcleitet durch einen von Paul Quenscl gedichteten Prolog: „Worte drS Wanderers", den Regisseur Wieder, schlicht und warm sprach Ter Wanderer aus de» Nibelungen steigt herab zur Erde und schildert, wie Wagner gelitten, weil er dem Erdkreis Jahrhundert« wcrthc geprägt, während der große Schwarm lustigen Tand verlangt, »nd wie er schließlich doch den Sieg davon getragen. Der gedankenreiche Prolog enthält zugleich eine Huldigung für Ll-zf, dem Wagner so viel verdankt, und für das Großhcrzoglichc LauS, dessen Vermächtniß ist: „Dem Sänger Frieden und dem Liede Heil." Nachdem der Vorhang sich über den Büsten Wagncr's —c—« —«< r— und Lwzt's gesenkt, erklangen sogleich die weihevollen Töne des Lohengun-Vorspiels. Die Hingebung, der Feuereifer, mit dem alle Betheiligten bei der Sache waren, prägte der Vorstellung, wie dem „Lokal-Anz." telegraphirt wird, den Stempel auf: dem gegenüber verschlägt es nichts, wenn man sich Einzelnes noch anders vorstellen mag. eS war Alles getban, um die möglichste Vollendung zu erzielen. Chor und Orchester waren verstärkt, und für einzelne Partien hatte man Gäste von auswärts geladen. So sang Herr Perron den Heerrufer und Frau Motte aus Karlsruhe die Elsa, aber die Solisten, die Weimar selbst stellte, blieben hinter diesen keineswegs zurück, nur Zeller (Lohengrin) schien indtSponirt zu sein. Als sehr tüchtige Kräfte bewährten sich Gmuer (König) und Strathmann (Telramnnd.) Vor allen ober glänzte Frau Dorert-Krzhzanowski als temveramenwollc und stimmgewaltige Ortrud. Das Theater war bis ans den letzten Platz besetzt. Der Großherzig und eine große Zahl von Koryphäen der Kirnst hatten sich eliigesunden, aber einer, den man allgeniein zn schon erwartet hatte, war der an ihn ergangenen Einladung nicht gefolgt, der Sohn des Meisters. „ gestern tm Burgtheater ai . .. Banmcisler-Aaamemnon. Hacberle-Elektm. Römpler Klntämncstra wurden lebhaft ausgezeichnet. Die Bearbeitung SchleutberS, die den Chor ganz in einzelne Rollen auslöste, bewährte sich voll kommen durch das energische HcrauSbringen der dramatischen Wucht: sie wird dem Buratheater als dramaturgische Leistung von hohem Werth erhalten bleiben. Vermischtes. . "lieber ein blutlaeS Räuberstück berichtet dle „Augsb. Abendztg.": Der berüchtigte Räuber Mathias Kneißl auS Unter weikertshofen hatte in demWeilerJochendrunn. vom Hungrrgetrieben. nachdem er ein paar Tage ziellos in der Gegend hemmgestrlcs sofort mit dem Gendarmen Scheidler und sechs handfesten Bauern burschen auf den Weg nach Jochenbrunn. Da der Bandit den nach Altomünster geschickten Baueruburichen hatte weglaufeil sehen, war er mißtrauisch geworden und deshalb so vorsichtig, daß e> beim Fleckenbauern nur mit einer Hand aß. mit der anderen ober sein Lrillingsgewchr bereit hielt. Er aß tüchtig, trank aber nw einen Schoppen Bier. Das ihm angebvtene Bett nahm er nickt an und war etwa halb 12 Uhr im Begriff, sich wieder zu entfernet' > als cs draußen an's Fenster klopfte. Das waren die Gendarmen. Sofort löschte Kneißl das Licht aus und begab sich in die Küche in der er sich schußbereit postirte. Der Bauer öffnete die Haus- thür, worauf die Gendarmen mit ihren Begleitern, mit einer Laterne Herrchen, cintraten. Sofort gab Kneißl Feuer, und der voranSschreitendc Kommandant Brandureicr stürzte schwer getroffen zu Boden. Bei diesem Schuß liefen die „handfesten" Bauernbube!' davon. Kneißl gab sofort einen zweiten Schuß ab und zerschmetterte damit dem Gendarmen Scheidler den einen Unterschenkel. Lcheidle: schoß ebenfalls, traf aber nicht und stützte neben dem Komma» danien zusammen. In Folge der drei Schüsse war der kleine Raum dicht mit Pulvcrdampk gefüllt. Als Kneißl merkte, daß ei keine kampffähigen Gegner mehr vor sich habe, trat er ans dec Küche heraus und überzeugte sich, daß der Kommandant tobt sei. Der Schuß (grobes Smrot) hatte eine Schenkelaftcrie zerrissen und durch Verblutung alsbald den Tod herdeigekührt. Kneißl vcijctzie denr Leichnam unter einer verächtlichen Aeiißcnmg einen Fußtritt und wollte mm dem am Boden sich in seinen Schmerzen milchen den Gendarmen Scheidler vollends den Garaus machen, ließ aber auf Bitten der Flcckcnbäuerkii davon ab und entfernte sich. Der Gendarm Scheidler ist mittlerweile seinen Wunden erlegen, von Kneißl fehlt bisher jede Spur. " Im Sternbcrg-ProZcß verursachte die Zeugin Ehlert am Donnerstag eine lärmende «eene, Sie verlangte mit ihrer anwesenden Mutter sprechen zu diusen und als der Vorsitzende dies nicht gestatten wollte, wurde die Ehlert sehr anssallcnd. Der Staatsanwalt beantragte, die Ehlert wegen Ungebühr vor Gericht in eine Ordiiungsstrase z» nehmen. Der Gerichtshof verurtheilie, sie zu 3 Tagen Hast, zn deren Verbüßung sic sofort abacfühu wurde. Sic schrie beim Weggehen höhnisch: „Melnclwegen srchst!" ..
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