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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900112802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900112802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-28
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
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Dienstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. verugsgebükr: «sutiLdrltL » «< «Bv- dirrL dteLolisM«. Ne.DrtkmtrRochrlchlen' eOUittneu «i,N» «>r,e»» dit Btticbei i» Dreodkii und drr nöcktlkn Umsrduna. wa di» ^unaruna durck kiam« Bolen «dn tkommiltionäre effotal. eidallnr du« BInll an Wo-dkntaae» die uch, au« Loun oder «Veieriuat «oiaen. jj, »et Ldkilausaade» »de»»« und Mar««»« «uafficltl «UV Rückaade etnaetandtki tzchrtft- ttücke keine velbtudlüdketl. »er»«»recka»«»>»t>: ««< I «r. U und «r. »OS«. relearawm-SdreNe: «achitch»«» »,e»de» Mreigen-carif. Die Lnnadme von rluküudt«»« riiolai in der bauotaeiidLtltkielle und de» NedeuLnnadmeÜelle» in Dresden bis Raibmitiaas 3Ubr. Sonn, und IjeikNoaS nur MartenftraLe A von kl biS'<,l Udr Die > «valtiae Grund iklle <ca. » Silbeul so Pta . Sn Iund>auu,eu au« der Prtrmieke Zeile so P«a i die ij'valti,, Zeile at.> .Liuseiaudi' oder auf Lerrietrc so Pi^ In diumuier» naL Sonn- und tzeier- ia»en >- der. Z ivai lta» Grundectie» so» «v de« w und « Dia. beirmderem Tarif. NaRvüriia« »nliräoe nur E» AorLuSdeeudl««. Beieublüuer werde» mit w Bl», dereiduet. ^/i7S//VM7/k «fis, «Km/. Lodert Sokmv juu. ^ LIvLüeretottv,«rr«Wter Ksorsplatr IS. Nr. 328. rpikttl: Neuen, Dr°blbcncht-. Hosnachrtchien. Gesammtrathssitzung, „"Alemannia". Gerlchtsverhaildinngen. Kean". Kommermusik-Damen-Trio. Bismarck-Briese. Mittwoch, 28. November LSOV Neueste Drahtmeldungen vom 27. November. Der Krieg iu China. London. Die „Times" melden aus Peking vom 26. d. M.: Zwei bisher noch nicht von ollen Gesandten angenommene Vor schläge wurden nunmehr einstimmig gebilligt, und zwar 1. derbes englischen Gesandten bctr. eine Umarbeitung der Handelsverträge, »nd 2. der des italienischen Gesandten betr. Unterwerfung Chinas unter eine Finanzkontrole, io lange, bis dir Entschädigungen ge willt sind. Die Zahlungen für die chinesischen "Anleihen für Dezember und Januar sind infolge der Finanzüberwachnng durch die Mächte gesichert. Später droht indessen eine zeitweilige Ein stellung der Schuldentilgung. Berlin. (Priv-Tel.) Die Geschästsordnunas- som Mission des Reichstags bcrieth beute das ihr überwiesene Schreiben der Staatsanwaltschaft Mannheim um Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung wegen Beleidigung des Reichstags in einer Druckichriit a„ das deutsche Voll von dem sozial demokratischen Neichstagsabaeordncte» August Dreesbach zuMann- beim. Tie Kommission beschloh. an der bisher geübten Praris sestzuhaltcn und im Plenum dahin zu wirken, dah die Genehmig ung zur strafrechtlichen Veilolgmig nicht erlheiit werde. — Die Mahlvrü s» n gs k o m mi s> i o n des Reichstags beschloss die Giltiakeitserklärung der Wahlen der Abgg. Fffzlaff (konfi) 3 Wahl kreis Coslin. Dr. Zwick Ureis. VcffkSv.) 5 Wahlkreis Berlin und Baron de Schmid 12. Wahlkreis Eliah-Lothrinnen. Halle a. d. Saale. Der czechi'che Geistliche Gnadnner, welcher aus einer Rene durch das mitteldeutsche Brauukohlcnrevier begriffen war. wurde von Gendarmen verhaftet und als lästiger Ausländer ausaewieien. Erfurt. Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts ver- urtheilte beute den ehemaligen Effenbahnsekretär Ticmeher. der nach Unterschlagung von 73IM Ml. flüchtig geworden und später ergriffen worden war, wegen Betrugs und Urknndensälschurig zu 7 Jahren Zuchthaus und lO Jahren Ehrverlust. Die Mit angeklagte Ehefrau Tiemehcr'S wurde zu -1 Jahren Gefängnis; verirr« heilt. ' Brünn. Der GemeindeanSichnh der Stadt Teltich hat eine Resolution geiaht, in welcher die unverzügliche Errichtung einer czerkischcn Universität in Mähren gefordert wird. Paris. Begleitet vom Geinndten Tr. Levds. dem Bnrerr- delegirten Fischer »nd dem Dolmetsch van Hamei begab sich Präsi dent Krüger beute Vormittag 0 Ubr nach dem Ministerium des Innern, um dem Ministerpräsidenten einen Beinch zu mache». Die Unterredung dauerte 10 Minuten. Der Ministerpräsident er widerte alsbald den Besuch. — Bei der gestrigen Audienz der Lieg der Menschenrechte wurde dem Präsidenten Krüger eine mit 25 IM Unterschriften versehene Adresse überreicht, in der gegen den von England beraufbe'chworenen Krieg vroteffirt wird. Paris. Prinz Georg von Griechenland, der europäische Kommissar von Kreta, läht in der hiesigen Münze eine grohe Menge Kniffes-. Nickel-- und Silbermünzen prägen. Die neuen kretischen Geldstücke werden das Bildnis; des Prinzen Georg tragen. Paris. Das Bureau des Gemeivderaths und das des Generalraths statteten beute Bormitag Krüger einen Besuch ab »nd versicherten ihn der Hochachtung und der Verehrung der Parffer Bevolke'ung. Der Präsident dankte der Mnnizinalität Der Empfang war ganz privat und sehr kurz. Tie Mitglieder der beiden Körperschaften beaaben sich hierauf in das Rathhaus, wo sic den Besuch Krüger's erwarteten. Rom. Ter Devutirte Daniels wurde an Stelle deS zum Generaldirektor der Banen d'Jtalia ernannten Stringher zum Unterffantsiekretär des Schatzes ernannt. Madrid. In der Devntirtenknmmer machte der Minister des Innern Mittheilungen. aus denen der Ernst der carlistijchen Bewegung hervorgebt. Brüsse l. Dr. Delantshcere. der Chef der belgischen Ambu lanz in Transaval, ist aus dem Schlachtfeld gefallen. Er war in der letzten Zeit Leibarzt des Präsidenten Stenn. London. Nach Parlier Meldungen will Krüger dies französische Negierung bitten. England folgendes Arrangement vorzuichlagen: Rückkehr zu dem Zustand vor dem Ultimatum Transvaal: Gewähr deS Wahlrechts an die Ausländer nach 5 Jahren Aufenthalt mit rückgreifender Wirksamkeit; beide Republiken zahlen eine durch ein Schiedsgericht icstzusetzende Kriegsentschädigung; gleiche Rechte bezüglich der Sprache, Religion n»d Politik iüc alle männlichen Lanbesbewohner über 16 Jahre, Autonomie für die Republiken mit einem Koiisiilarkorps in Pretoria, weiches in inneren Angelegenheiten der Burenregierung subordiilirt. in änhcren aber ihr übergeordnet ist. London. Der „Standard" meldet aus Pretoria vom 26. November: Die Mannschaften Botha' s und ViIiven' S entwickeln eine immer mehr znnehmende Thätigkeit im Distrikt. Wie es heißt, haben sie einen neuen Plan crionnen, oder vielmehr einen alten wiederattsgenommen. Sie beabsichtigen, den Kriegsschauplatz mehr nach den Grenzen der Kapkvlonie zu verlegen, wo, wie sie glauben, viele mißvergnügte Kapholländer mit geheimen Wassenvorräthen bereit sind, aus die geringste Er- miithigung hin die Feindseligkeiten zu erneuern. Der Feind ist last überall iu Transvaal und der Oranjekolonie äußerst lhätig. Washington. Der deutsche Botichaiwr v. Hc> llcven hatte eine längere Besprechung mit den, Staatssekretär Hau. Berlin. (Priv.-Tel) Die heutige Börse machte nn Allgemeinen einen recht unentschiedenen Einoruck. Die Spekulation zeigte sich stark durch die Uliimoregusirung in Anspruch genommen. Die Festigkeit v -reinzelter Werkhe wurde aus Stückeniangcl zurück- acsührt und die meisten neigten zur Absckwächmig. Einigermaßen kam hierbei die Meldung über wieberkekrendc Feierschichten bei der Laurahütte in Betracht. Nachher belebte sich der Bankcnmarkt unter dem günstigen Eindruck des Umstandes, daß die Deutsche Treuhanv-Gesellschutt, weiche in gewissem Grade mit der Deutschen Bank identisch ist. die Regelung der Dinge bei der Preußischen Hvpothclcnaktieiibgnk übernommen bat. Die Schwankungen auf den einzelnen Gebieten waren nickt bedeutend. Bankaktien waren nieist fest. Kredit- und Handelsantheile 1 Pro;, höher. Deutsche Bahnen schwach behauptet, fremde meist wenig verändert, Trans vaal matt, da man «sich über pünktliche Couponzahluug^ nicht klm ist. Hütten zumeist belebter, Kohlenwerthe gut behauptet. Fremde Renten behauptet, deutsche Anleihen fest. Zum Schluß Kohlen behauptet, Eilen schwächer. Ullimvgeld 4 Pro;. — Tie Tendenz des heutigen G e tre id e-Marltes war, soweit das Ausland in Betracht kam. entgegengesetzten Einsiüffcn ausgeielZt und in Folge dessen schwankend. Die anierikanischen Börsen meldete» leicht ab- geschwächte. Paris und London etwas höhere Preise. Ter hiesige F rükmarlt verkehrte bei gut behaupteten Preisen in fester Stimmung. Die Frage ffir Effektivwaarc. uamenllich für Roggen, war besser wie in letzter Zeit. Weizen wurde weniq umaeictzt und gab Mittags etwas nach ans Wien mid Pest, während Roggen, in dem Deckungen für de» lausenden Monat vorgenommen wurden, etwas höher als gestern schloß. Mehl notirtc 6 Psg. hoher. Hafer still und behauptet, Mais ziemlich fest. Am Spiritus-Markt 70cr loco mit 16.0k» Mk. wie gestern gehandelt. — Wetter: Nebelig. Südostwind. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 27 November. —* Se. Majestät der K ö n i g begab sich heute trüb mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg und mehreren Cavalicrcn zur Jagd auf Miersdorfer Revier. Das Jagdlrübstück wurde im Rossendoiicr Schänkhübel eingenommen. Die Jagdtascl findet heute Abend in Villa Strehlen statt. — * Ihre Majestät die Königin besuchte gestern die Ver- mittelungsstelle für weibliche Arbeiten des Johannesvereins Viktoriastraßc 22 und bewirkte namhaste Einkäufe an neuen und geschmackvollen Artikeln. —* Der Reichsgcrichtsrath Herr Eugen Schmidt in Leipzig tritt am l. Januar In de» Ruhestand. Seit dem 1. Januar 1891 wirkte er als Reichsgcrichtsrath im ersten Strafsenate. —* Anläßlich des Geburtstages der Kaiserin-Mutter von Rußland Maria Feodvrowna fand heute Vormittag in An wesenheit des Gesnndtschaftsverionals in der russiichcn Gcjandt- schaitskirche ein Festgoitcsdienst mit Tedeum stall. l —* Heute Mittag C-l2 Uhr fand ans dem hiesigen Trinitatis friedliche die Beerdigung deS in der Nacht zum 21 ds. M. ver storbenen ehemalige» Kammerdieners Ihrer Majestät der Königin Herrn Herrma n n statt. Der Verstorbene verließ im Jahre lW- »ach Ulsühriger Dienstleistung bei Ihrer Majestät im Alter von 73 Jahren den Königs. Dienst. Ihre Majestät die Königin ehrte den pflichttreuen Beamten durch Uchrriendung eines Kranzes, auch wohnte der Oberhosmeister Ihrer Majestät Herr Wirkt. Geh. Rath v. Maivrtie der Beerdigung bei. —"Mittheilungen aus der Gesammtraths- sitzung. Die durch Abgang des Assessors Müller zur Erledigung gekommene Stelle eines Rathsasscssors wird dem bereits beim Rath beschäftigten Assessor Dr. Vogel v. Frommannshaulen über tragen. — Ans Grund eines vom Vorsitzenden der Betriebs- krankenkasse für die städtischen Gas- und Elektrizitätswerke er statteten Truckbcrichtes beschloß der Rath, eine allgemeine städtische Betnebskcanlenkasse zu errichten, welcher sämmtliche in städtischen Betrieben und im städtischen Dienst gegen Gehalt oder Lohn be schästigten Personen, die auf kürzere als vierteljährige Kündigung cmgestellt sind, anznaehören haben und zwar in der Weise, daß die bestehende Krankenkasse für die Gas- und Elektrizitätswerke aus die bezeicknelen Personen im Wege der ortsstatutarischen Festsetzung cmsacdehni wird. Tie Stadtverordneten hatten unter dem 13. Juff I8N den Rath ersticht, vor der Uebernahme der Marienbrücke in städtischen Besitz zur Borberatinmg der Frage, ob aus der Marien brücke in Ausübung des der Stadt zustehenden Rechtes Brückenzoll erhoben werden solle, einen besonderen gemischten Ausschuß ein- zusetzen. Die Uebcrgabe der Marienbrücke steht nunmehr sur die ersten Monate des Jahres 1901 zu erwarten. Der Rath beschloß, die Vorberatbung der Brückenzollsrage dem Kasienonslchuß zn über- tragen und dielen hierzu rathsieitig um zwei Mitglieder: Stadk- rath Dr. Teichmann und Banrath Klette, zu verstärken, sowie dir Stadtverordneten um Zlimah! zweier Mitglieder zn ersuchen. — Das Kondensationswasser für das elektrische Lichtwerk wich mittelst; einer besondeien Einrichtung in der Nähe der Marienbrücke ans der Elbe gewonnen; diele bedarf einer Veränderung, nachdem in Folge »vn Ausbaggerungen unterhalb der tiefste Stand vom Niecirlgwassrr zinKileN unter die Säugöffnung der Einrichtung ge funken ist. Der Rath aenehmigte die geplante Umänderung und verwllligt dazu 8000 Mk. aus dem Erweiterunossonds des Licht- Werks. — Einem Gesuch der hiesigen isiaelitischen Gemeinde ent sprechend beschloß der Rath, für die Gemeinde die israelitische Kultnssteuer gegen Gewährung einer Einhebungsgedühr in Höhr von 6 Prozent der lhaOächlichen Einnahme bis aus Weiteres durch das Stadtsteneramt .4 einheben zu lassen. — Die Stadtverordneten batten bei Annahme der Rathsvorlage wegen Neuregelung der Gehaltsverhültnisse der Bolksichullehrer einige abweichende Bc schlöffe gefaßt, insbesondere hatten sie beschlossen, das Höchstgehalt von 1200 Mt. bereits nach 28 ständigen Diensfiahren statt nach 30 zn gewähren. Ter Rath tritt dielen abweichenden Beschlüssen bei —» Der Verein ehemaliger Einjährig-Freiwilliger „Ale mannia" veranstaltete gestern auf dem König!. Belvedere seine erste diesminterlichc Festlichkeit bei überaus zahlreicher Bethciliqnng von Mitgliedern und Gästen. Im Mittelpunkt des Abends stand das Genrebild „Militärfrvmm" von G. v. Mcffer und Th. v. Trotha, das von Mitgliedern und deren Angehörigen lehr flott gespielt wurde. Das Spiel unterhielt ans das Angenehmste und wnd sreudtgstcn Beifall. Alle Mitwirkenden, in Sonderheit die Darstellerin der schwierigen Hauptrolle der Amerikanerin Editha. traten mit einer Natürlichkeit. Ungezwungenheit und Gewandtheit aut. daß mau nicht Dilettanten. londcrn Künstler, die ihr Fach tüchtig verstehen, vor sich 'zn schon meinte. Die rechte Feststimmung war somit gegeben, als nach dem Spiel im unteren Saale die Freuden der Tafel anhoben, um deren Arrangement sich Herr Traiteur Gondert im Verein mir dem Vorstandsmikallede Hern« Buchhändler Leithold besonders verdient gemacht hatte De« 2. Vorsitzende. Herr Juwelier Grohniann. wies in seiner sehr bei fällig ciilsgeiiommeiie» . Begrüßungsansprache, in der er den ..Künstlern" de» Tank darbrachte, aus die Ziele und Ausgaben deS Vereins hin, vem er auch für sein 20. Jahr eine gedeihliche Weiter entwickelung wünschte. Herr Kaufmann Bohr feierte den reichen Damenslor und auL der Mitte der Gäste wurde dem thatkrästigen Gelnmmtvo,stand ein Glas mit verbindlichen Dankesworten Kunst nnd Wissenschaft. 's* Statt der für Mittwoch, den 28. d. M.. ongekündigtcn Vorstellung „Der fliegende Holländer" wird die Over „Der Troubadour" mit Herr» Overiffänger de Mepcr vom Stadtthcater in Köln a. Rb. in Scene gehen. In den Haupt, vartien sind beschäftigt: Manrico: Herr de Mever als Gast. Luna: Herr Scbeidemantcl: Leonore: Frau Abcndroth. Azuccna: Irl. Kukn: Fernando: Herr Rains. f* Das Könrgl. Hofschauiviel bereitet eine Aufführ ung von Grillparzer's Vlicß-Triloaie vor, die noch vor Weih- von Karl Scheide man teil mit der Musik von cffeorg Pitt- rich ist vom Dresdner König!. Hoffiieater zur Ausführung an genommen worden und dürfte bald in Scene gehen. 7* Otto Ernst ist heute früh in Dresden einqetrvssen. uni den Probe» zu der für Sonnabend angeletzten Erstaufführung seines neuen Schauspiels „Flachsmann als Erzieher" tm Hofichaulviel beizuwohncn. Bei der Premiere werden zahlreiche aus wärtige Theaterleiter zugegen sein, u. A. die Herren Dr. Schlcnthcr- Aien. Freiherr v. Berger-Hamburg, Pierson-Berlin rc. e" Im Residenztbeater gab cs gestern Abend ein großes Abschiednekmen: Adalbert MatkowSkh trat zum letzten Male aus. Er gab aus diesem Anlaß den Kean in Dumas' altem Effektstück gleichen Namens, das auf unser Publikum noch immer eine geradezu beneldenswerthc Anziehungskraft ausübt. welche die Haupt- und Iudermünner unserer Tage beinahe neidisch machen konnte. Natürlich war das Haus ausverkauft bis aus den letzten, bescheidensten Stehplatz des geräumten Orchesters; der Beifall erreichte an den einzelnen Aktschlüffen Dimensionen, wie sie selbst einem Liebling des Publikums vom Range Motkowsky's gegenüber als autzergewonnllch bezeichnet werden müssen. Vornehmlich nach der großen Schauspiellcene im vierten Akt kam man ganz aus Rand und Band: Lordeerkränze und Blumen flogen dem geselerten Gast mit den Herzen der enthusiasmirten Hörer zu, unddcr "Applaus wollte kein Ende nehmen, lieber die Leistung des Gaste» ist heute kaum etwas Neues zu sagen, da der Künstler diese Rolle erst an- Lßlich seines letzten Auftretens an der gleichen Stätte im Februar l dieses Jahres hier gespielt hat. Was ein ursprüngliches Tempera ment. ein hinlkißendeS Naturell nnd ein souveränes Beherrschen ! aller darstellerischen Mittel, der mimischen wie der gestsichen. ans dieser Figur machen können, der ein Rest von Manierirtheit in icder Verkörperung anhailen wird und muß. — das sah man wieder an dem Kean Matkowsky's. der vielleicht nicht in allen Einzel heiten der deS seliaen Dumas war. aber darum nur desto sriicher und natürlicher wirkte. Mit dem Gast bemühten sich die Mit glieder des Residcnztheaters nach Möglichkeit, dem Stück zn einem Erfolg zu Helsen; besonders Fri. Gcriu (Pistol) undHcrr Frieic iSalomonl iahen in dieser Hinsicht ihre Bemühungen von bestem Erfolg gekrönt neben den Damen Huß und Rügmar und den Herren Witt, Reiter, Gnnzeiiberger und Janda. Das Znsammcnsviel war in den Enscmbicscenen — lei» Wunder bei dem Ueberiilaß von Proben! — nicht sicher und schlagfertig genug, wenn auch größere Entgleisungen durch die Sicherheit des Gastes, der seit und un verrückbar wie ein Fels in der Brandung stand, und der Hilfs bereitschaft des Souffleurs, erfreulicher Weise vermieden werden konnten. IV. 7" Das Dresdner Ltammermunk-Dautcn-Trio» das neueste, konkurrenzlose Unternehmen aus dem Gebiete unserer lokalen musikalischen Darbietungen, ist gestern znin ersten Male an die Oeffcntlichkeit getreten: auf dem Cvncerlpodiiim des Mnseilhauses erschienen die Damen Klara Brauer, Adelaide Röder- Milan ollo und Alla Pohle, nm mit dem 6-moiI-Triv <op 1. Nr. 3) von Beethoven ihre erste Soirse zu eröffnen. Die Kritik wird sich hüten, tn diesem Falle die Rolle des Paris zu übernehmen, um gleich Diesem, zu entscheiden, welche von den Göttinnen Hera. Aphrodite und Athene die Schönste sei — sie wird sich hüten, den Eris-Apfel zu werfen, denn wer halbwegs mit den Ansichten des schönen, oder besser gesagt, des schönsten Ge schlechtes verstaut ist, wird sich mit Leichtigkeit eine Vorstellung von dem grenzenlosen Unheil machen können, das aus solchem leichtsinnigen Experiment entstehen müßte. Also keine Vergleiche, keine Kritik, vielmehr die volle, allgemeine Anerkennung für das Bestreben der jungen, anmuthigen Dame», die nach sorgfältiger ewissenbaster Vorbereitung aus vollem Herzen bieten, was sie zu sie schon werden Trio spielte Frau Röder-Milanollo sehr hübsch und korrekt eine Seb. Backfische sarabande nebst Double und ein Lamento ihrer berühmten Frai: Tante Teresa Milanvllo. die im Verein mit ihrer Schwester Maria vor fünfzig oder sechzig Jahren als Geigenfeen die ganze musikalische Welt begeisterten Mit gleichem Erfolge bot Frl. Pohle ein Nvcturno für Cello van C- Schubertk und schließlich — wenn das Programm richtig eingebalten worden ist — haben sich die Tarnen auch noch zu einem Godard'schen Trio. op. 72. vereinigt Die Cöncertgcberinnen wurden auf das Freundlichste für ihre Vorträge ausgezeichnet, die Stinnnung war allgemein brillant, sodaß das liebenswürdige, auch äußerlich sehr anziehende Trio mit Hoffnung nnd Vertrauen seinen weiteren Piodnktions - Abenden cntgegensehcn darf. L. 8t. 7* Durch die Wicckc-Borlesung (Goethe-Abend) wurde ein Reinertrag von etwa N00 Mk. erzielt, der ungeschmälert der Pcnsioiiskassc der Genossenschaft deutscher Bühneuangehöriger überwiesen wurde. Bismarck s Briefe au seine Brant «nd Gattin. Das im Cottcfischcn Verlage erschienene Werk, das den Aff rcichskanzler nicht, wie die „Gedanken und Erinnerungen", ff, seiner slaatsmännischen Thätigkcit. sondern als Menschen rm Mittelpunkte des Familienlebens zeigt, liMt nunmehr im Ganzen vor und präsentirt sich in dem geschmackvollen Aeußeren, das man von der renominirten Verlagsbuchhandlung an ihren Veröffentlich ungen gewohnt ist. Der Band umfaßt 000 Seiten mit 506 Briefen, die in 13 Jahren geschrieben worden sind. Eine geringe Anzahl der Briefe ist nicht an die Gattin, sondern an andere Familien- glieder gerichtet, vornehmlich an die Schwiegereltern. Nur ciu sehr kleiner Tberl der Briefe ist bisher schon auszugsweise bekannt geworden, und zwar durch die Werke von Hesekiel nnd Horst Kohl. An dieser Stelle mögen zwei Briefe Platz finden, deren einer die Stimmung des glücklichen Vaters nach der Geburt der ersten Tochter Marie «spätere Gräfin Rantzau) schildert, während der andere brlondercs Interesse durch das von Bismarck den preußi schen Soldaten im 66er Feldzuge gespendete außerordentliches
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