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SerugrgeMn «Bia.i dur» dievod-wr. k FireNmerNaLilibten' ericheinen »r»e»«: die Reüeber in , und der niibiie» Umacbmia. , die Lutraauna dimb «tarne Boten cLomonillonare ertöt,t. erkalte« Blatt an Woelientoaen. die Iniäit aut Sonn- oder ketertaae totoen. st» «wet TbeitauSaaben »bend» und Morien« «noenellt. ! tzLr Mtckaade einaetandter Schrill- ttücke leine Lerbmdlichlcit. derntvreLantitiluit: A»t l Sir. U und Rr.S0v«. Lelearanim-Adrette: »Inchrichte« Dresden. Freitag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Heg^ürröet 1838 Vevtao von Licpsch L Roirhardt. Anreigen-taM. Die Lmwdnre ln» D-tüodtan»»«» ertolat t» derLxmotaettwditelle mld t°n Rebenannabmettelle» tn DreEden dt« Rackmittaas s Ulnr Sonn- und ?,eierta«S nur Marienttrade » de» ii bie'/ullbr Dre l unrltioe Bomd «eile kca. « Silbe» L» Ml- Ln kündiMwaen a«t derDruxuleite Leite rs P«,.: die sirnüllae Zeile als .Einaciandl' oder aut Lcrtieit'. so Pta. tvi Amnmeru nack Sonn- und Leir^. lagpi r- de». 2ivalti,e VrwtdeeU»> W, «o b«. M mlü so Dt«, natt velmiderem Tarif. LuLwartia« Autträae nur aegm !lloranLbeMI»»L BüeabläUer werde» mit io Pf,, drrellutet. j» -m ««ri», N'«i>tKtHWl,sn^U^ IIVl-^ÄI«l», M»^ I, keriM. ZM. A«r«Iv»K»x-, Mliviu- uuä SI«8vlH,vii»v, V«8»«vi tHvviii«, LoilLörv, «lvr»1?««rli«; w 1 1»rLi»ieü«i^lLv Nr. 324. LpieB: Ätenesle Drahtberichle. Hviiiack,richten. Ausstellung zuiii Besten des Pestalozzistists, Künstlerische Hebung der Frauenlteidung. „Giganten?' rtadwerordnetensitznng. Ton,labend, 24. November Neueste Druhtnreldungeu vom 23. November. Der Krieg in Cbina. Berlin. Das Oberkommando in Peking meldet: Tic Kolonne Aorck erreichte ani 17. sstobember Hsüen-Hwa, > 2! Kilometer südöstlich Vv» Kalgan. Die dort zurückgebliebene schwache Besatzung legte die Waffen nieder. Die Kolonne Mühlen- sels setzte am 26. Äovernber den Aiarsch von Sankiotien ans Ankiatschwan fort. Ter Gesundheitszustand im Expeditionskorps ist gut. Typhus und Ruhr haben abgenonuneu. Londo n. Den „Times" wird aus Peking vom 20. d. M. gemeldet: Li Hung-Tschang hat geäußert, die Ernennung Aucchang'S zum Gouverneur von Hupe sei infolge des energi schen Widerspruches des englischen Gesandten rückgängig gemacht worden. An seiner Stelle sei Elffng-Hsing, der Schatzbeamtc von Honcm. ernannt worden. Diese Ernennung, sagt die Meldung der „Times" weiter, sei ebenso nuerwilnscht. wie die Auechang'S. S h a n g h a >. D ie flieiic des englischen Admirals Sen in v u r mit dcni Generalkonsul Warrcn an Bord der „Alaeritb" den 2-angtsc auswärts hat eine» Besuch in Hankau zum Zweck. — Der neue Taotai für Shanghai, der sür unannehmbar erklärt wurde, ist in Kinngsu Kommissar sür die Salzsteuer geworden. Ter bischerige hiesige Taotai aintirt noch, seine Ernennung zum Schatzmeister in der Provinz Hunan ist aber schon erfolgt. Berlin. Tic wirthichaftkichc Vereinigung dcS Reichs tags bcrieth gestern die von den Vertretern des Bundes der Land- iwirthc vom Reichstage aiisgegnngciicn Anträge, betreffend die l Aenderung bezw. Verichärsung des Bürseugeiehes. ES ergab sich l allgemeine Uebereinstimmuiig mit der Tciidc»; dieser 'Anträge. Kiel. Ter Kaiser ist gegen Mittag hier eingctroffen und I vom Prinzen Heinrich ans dem Bahnhöfe empfangen worden. Auf kdcr Fahrt nach der Matrosenstatioii wurde der Kaiser von der ! Bevölkerung überall lebhaft begriffst. Die im Hasen liegende» Kriegsschiffe feuerten Salut. Das Panzerschiff „Kaiser , Wilhelm ll.", aus dem der Kaiser Wohnung nimmt, setzte die l Kaiscrstandarte auf dem Gwsstop. Kiel. Heute Mittag fand vor dem Kaffer im Beisein des Zldmirals v. Küster sowie der Viee-Admiralc v. Tirpitz und v. Diederichscn sowie aller dienstsrcien Offiziere und Detachements sämmtlichcr Marinethcile die Vereidigung derMarinerekrntcn statt. Der Kaiser hielt nach der Vereidigung eine Ansprache und nahm nach Beendigung der Feierlichkeit militärische Meldungen entgegen. Das Frühstück nahm der Kaffer in der Offiziers>pei>e-- anstalt ein. Aus Einladung des Koffers sind zur Vereidigung der italienische Kontrcadmiral Greuel. Gencralmaior Prudcnte lowie Kapitän Luoffro, ferner der österreichisch-ungarische KapitänEouarde hier eingetroffen. Berlin. Die Freisinnigen brachten im Reichstag einen Antrag auf Abänderung dcS Börse ngesctzcs ein. dahin- lautend. dass durch Börienterniingeschäfte in einem Geschäftszweige, in welchem nicht beide Parteien in ein Börienregister oder Handelsregister eingetragen sind, das Schnldverhältniß nicht be gründet wird. Das Gleiche gilt sür Aufträge und Vereinigungen zu Börsentermingeschästen. Die gestellten Sicherheiten und ab gegebenen Schuldanerkenntnisse bleiben rcchtswirksam. Rückforder ungen sind ausgeschlossen. ! Berlin. Nachdem durch die gestern veranlasst«: polizeiliche Vernehmung der bereits gegen den Kriminalkommissar Thiel erhobene Verdacht der Begünstigung und des Amts mißbrauchs wesentliche Unterstützung gesunden hat. ist der Beamte unverzüglich verhaftet und der Staatsanwaltschaft vorgeführt > worden. Grandcnz. Aus dem Grandciizer Zuchthausc sind am .Donnerstag Abend 7 Uhr zwei schwere Verbrecher. Fra»; Woiezi- chowski und Mnkoski, nach Durchsagen der Eisenstäbe mit Hilfe > einer ielbstgesertigtcn Leiter entflohen. Naumburg (Saale). (Priv.-Tcl.) Heute früh in der - nh, ' Wie». Groszfürst SergiuS und Gemahlin sind aus der Rückreise von ihrem vorzeitig abgebrochenen Aufenthalt in Florenz hier ciiigetrvsfen, um die Reife nach Livadia sortzusetzcn. Es scheinen über das Befinden des Ezarcn günstigere Nachrichten eingetroffen zu sein, den» der Großfürst bleibt bis Sonntag oder Montag hier, und cs wird von den inzwischen aus Livadia ein- langenden Berichten abl,äugen, ob er auf seinen Posten als Milstäigviwcrnenr von Moskau abreist oder nach Livadia fährt. Trie st. An Bord des englischen Dämmers „St. Bernhard" meuterten fünf betrunkene Heizer und bedrohten den Kapitän, sodaß dieser die städtische Polizei zu Hilfe rufen mußte. Zwischen der Polizei und den Matrosen entstand ein Kampf- Schließlich wurden die Meisterer überwältigt und in'S Gcfängniß abgcsnhrl. Paris. Tie gelammte Presse bespricht die Ankunft des Präsidenten Krüger in lange» Artikeln. Tic rcpublikani scheu Blätter drücken ihre Freude darüber aus. daß die begeisterlcn Kundgebungen für den Präsidenten einen so würdigen Verlauf ge nommen haben. Der „Figaro" meint, man werde vielleicht finden, das; die des» Präsidenten Krüger zu Tlieil gewordenen Kundgeb ungen ein wenig im Mißverhältnis, zu der wirklichen Hilfe stehen, die die Franzosen bis aus wenige Ausnahmen den Bnrcn geleistet haben. Ter „Radikal" schreib:. Frankreich werde sür die Buren nichts tbun können. Wir bewundern, lagt das Blatt, den Präsi denten Krüger, wir begrüßen ihn mit Achtung und Trauer, aber wir kalten es sür würdiger, uns nicht Denjenigen cinzuschließen. die de» Präsidenten mit leeren Worten zu täuschen suche». „Sivcle" meint, die Nationalisten hassten, durch die Deuionstra-! tioncn sür Krüger irgend einen Zwischenfall herbcizufnhrcn. Es! sei kein bloßer Zufall, daß die Kampagne sür den Prinzen! Napoleon mit der 'Ankunft Krüger's zusammenfalle. Mehrere ministerielle Blätter sprechen die Hoffnung uns. daß Präsident Krüger sich nicht dazu hergeben werde, die Geschäfte der Nationalisten zu besorgen und weisen daraus bin, das; er die ihm zugedachte Ehrung im Pariser Stodthause noch nicht cndgiltig an genommen Hobe. Marseille. Vormittags st Uhr verließ Präsident Krüger das -Hotel und fuhr nach den: Balmhose, auf dem ganzen Wege von der Menge begeistert begrüßt. In Begleitung Krüger's beianden sich der Gciandie Dr. LevdS. die Mitglieder der Buren- inission, Frau Eloss mit ibren Kindern u. A. Vor Abgang des Zuges trat Krüger in die Wagenthnr und hielt eine Ansprache, in der er nochmals sür den ihm gewordenen Empfang dankte unk die Erwartung anssprach. überall denselben Stmwathicn zu begegnen, denen dann hoffentlich Handlungen folgen würden, die die c^ache der Buren unterstützen und ihr schließlich dienen würden. In Dijon wird Präsident Krüger die Nacht zubringcn. Maricille. Gestern Abend fand ein Banket zu Ehren Krüger's statt, der aber wegen Ermüdung nicht theilnahm. Dr. Letzds entschuldigte in einer Ansprache Krüger's Fernbleiben. Er dankte namens des Präsidenten sür den Empfang, Krüger wünsche der Stadt Glück und Segen. Alsdann toastete Dr. Lcyds namens des Präsidenten Krüaer auf den Präsidenten Loubet und dankte den französischen Komitees, die für die Anfrechterhaltnng der Unabhängigkeit der beiden südafrikanischen Republiken ein traten. Ter Vorsitzende des Pariser Komitees tränt auf das Wohl der beiden tapferen Burenvölker und ihrer Führer Botha und de Wer. während ein Pariser Gemcindernth IN einer Rede die Presse aufsordertc, die Ralle eines FriedensvennIttlerS zu spielen. Nachdem noch ein anderes Mitglied auf die Offiziere und Mann schaften der „Gelderland" getoastet und das Vorgehen der jungen Königin von Holland gerühmt batte, ferner der Burcndclegirte Fischer und einige Andere das Wort genommen hatten, trennten sich die Thcilnehmer an dem Bankett ohne Zwischenfall. Präsident Krüger gedenkt heute »ach Paris abzureffcii. Rom. Die italienische Friedensgeiellschast bcrustz in allen größere» Städten Italiens ProtestmectingS gegen die von! den Russen. Engländern und Deutschen i?) in China verübten Grausamkeiten ei» Land an. Noch einer Meldung der „Times" aus Rio de Janeiro wurden Andradc und Fignerra, die der V crich w ö r - »ng angcllagt waren, frcigcsprochc». «rua '-Lirrmen eine rcnzain Zainen ans oer .'?olgeieu>cy gleicher Enstffang findet heute Abend bei Ihrer Majestät Heute Mittag besuchte die Königin die Verkanss-Ausstc Pestalozzi-Sti'ts im Vereinshausc. Gestern hatte sieden! Oertlichcs,md TächsischeS. Dresden. 2N November. — 'Ihre Majestäten der König und die Königin t suchten um Mittwoch Nachmittag um 2 Uhr die Orchideen Ausstellung des Herrn Tr. med. Oberländer in Blaiewik in B« gleittmg des Herrn Generalmajors v. Broitzem, der Howaiuc> Gräfin Reuttner von Wen', Frl. v. Naundorfs und Irl. v. Okvctz. Tie Majestäten winden am Eingang der Villa vom Besitzer. Herrn Tr. med. Oberländer, und dem Vorsitzenden des Dresdner ärztlichen Rezirksvereins, Herrn Hvircsth Tr. Gellste, empfangen und Ihre Majestät nabm ein Orchideenbongnet von Frl. Ober Innder entgegen. Rach Besichtigung der Ausstellung, die nnier Führung des Hern, Dr. Oberländer staitsand und über welche d,e Majestäten ihre größte Befriedigung aussprachen. erfolgte die Rück kehr nach der Villa Strehlen. — Ihre Majestät die Königin empfing gestern Abend in Villa Strehlen eine 'Anzahl Damen ans der Hofgescllichaff. Ein ' ' "" ' ' ' Mt statt. ellilng des deinKrtjstal! Glas-Läger von W. Wchrle, Pragerstraße, einen Besuch nd- gestattet, um dort Eintäuse zn bewirken. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinz ei i in Friedrich 'August reffen heute Nachmittag gegen 6 Uhr mi! dem Prinzen Ernst Heinrich zu einem lttägigen Beiuch der Effon herzoglich Toskana'schen Herrschaften nach Salzburg. In ihrer Begleitung bcsinden sich Herr Hosmarichall v. Tümpling und dir Hoidcunc Frl. v. Schonbercz-Rothichönberg. Von Salzburg begietl: sich Prinz Friedrich August mit Herrn v. Tümvliug nach Unler- wand bei Alstcnau zirr Gemsemagd. Voraussichtlich am (). DezemN. dürsten die Prinzlichcn Herrschaften wieder in Dresden eintrcsfe.n. — 'Tie für die Zwecke des Pestaloz.z istiftcs i»> Vereinshansc veranstaltete Ausstellung wurde heule Mittag 12 UN eröffnet. Ausgezeichnet wurde dieselbe durch den Besuch Ihrer Maicstät der K ö n t g r n und Ihrer Königl. Hoheiten der Prff: rcssinncn Johann Georg und Mathilde. In Begleitung der hohen Herrschaften befanden sich Oberhosmeistcrin Freisinn b. Pflügt, Frl. v. 'Nanndorff, Freisran p. Finck und Freiin v. Gärtner. Ihre Kaiser!, u. Königl. Hoheit Prinzeß Friedrich August ließ sich durch die Palastdame Freifrau v. Fritich vertreten. Das Damentvinitec. an der Spitze Frau Staatsministcc Di Schurig. und Mitglieder der ständigen Deputation begrüßten d: - hohen Herrschaften. 'Auf 20 Tischen läge» ivertiwolle Gegenständn geschmackvoll auSgebrci'.et. Durch nahmkastc Einläufe beglückien die hohen Herrschaften die jungen Verkäuferinnen und verkehrten in gewohnter Huld längere Zen mit den Anwesende», welche Letzteren begeistert in das vom Direktor Iungbanns an-.,gebrach;- Hoch auf Ihre Majestät einstiinmlen- In den Nachmiltagsstirnde.i erfreute sich die 'Ausstellung eines zahlreichen Besuchs von-Gönnern und Freunde» der Anstalt. —* In der gestern abgehaltenen Sitzung des Centralausichuffes dcS Itz. Deutschen BundcsschicßenS wurde bekannt ae geben. ^ ^ " " " ' - - - stände sind nämlich nicht alle cinbringlich erscheinen. Das Rechnungswert wird icn: vom Rath .zu Dresden amtlich nachgeprüst. Von den Garantiefonds Zeichnern sind zunächst nur 16-,3 Prozent eingeividert und daran bis jetzt theils baar thcils durch berechtigte Anfresonuna rund I-tzOVO Mk. eingcgangcii- Tie Auszahlung der Schicßgelder wild fvrtgcsetzt. —" Die gestrige S ta d tb e r o rdn e t cn - Si tz u ng tvurde durch die Wähl des Herrn Vice Vorstehers Prof. Tr. Lehmann zum besoldeten Stadtrath cingeleitei. Er ging mitStimmen aus der Wahl hervor, während Herr Bürgermeister Schicker! aus Leisnig 62 Slimmcn aus sich vereinigt hatte. - Bon einem Rück schreiben dctz Rathes, in welcher» er auf einen Antrag der Sckad; verordnete» mitthcilt, daß die Könial. Polizeidircktwn auf Anffaoe erklärt habe, sie habe nicht die 'Absicht, den Bertel» mit Kinder wagen auf den Fnßbabnen der M a r i cnbrü cke nach deren Um bau zu verbieten, wird mit Beifall Kenntnis; geiwnmicn. Laute - > L! cu i; cy cn D uno cs' cy i c tz cns wuroe veramn gr . daß das Defizit, wein, alle »och vorhandene» 'Außen : eiilgehen. sich aus rund l 7,6 OOl! Mt. stellen würde. Es lämlich noch rund 1«i<X!0 Mt. 'Außenstände da, die indei'cn Kunst und Wissenschaft. b* Könial.-Sofschauspiel. Zum ersten Male: „Giganten". Eine Künstlertraaödic in drei Auszügen von Otto ErIcr. Schon Aristoteles, der Lessina des Altertbums, hat vor nun mehr als zivei Jahrtausenden den heute wie damals unerschütterlich geltenden Leitsatz ausgestellt, daß iedes dramatische Kunstwerk sich selbst er klären müsse; der große Aesthetiker sagt da in seiner Poetik einmal ungefähr die Personen aus der Bühne dürfen sich'-über Folgendes: ihr Weien und Ziel im Unklaren sein, die Zuschauer nie. Und das mit Recht. Denn nur so ist es dem Publikum möglich, mit den -Helden und Heldinnen des Dichters zu leben und zu leiden und an ihren Schicksalen jenen innigen Antheil zu nehmen, der die Vor bedingung für icde tiefere Wirkung, für jeden echten Erfolg bildet. Tie klastischen Bühncnwerkc aller Zeiten und Nationen beweisen diese Ersahmngsthatsache und bestätigen noch immer die Weisheit des letzten Universalgenies der antiken Welt. Hätte Otto Erter, ein junger Dichter, der gestern Abend unter günstigen Auspizien mit seinem Erstlingswerk „Giganten" als ffoiuu uovns auf die Bühne und in die Litlcrotnr cintrat, diese eonäitio Mo gun mm schärfer in's Auge gefaßt, wer weiß, ob ihm nicht schon heute die mffche Anerkennung voll erblüht wäre, die inan seinem Werke noch etwas zu redselig ist. Rercksthum an poetischer Phantasie und jene Anschaulichkeit des Ausdrucks und Plastik ln der Darstellung der Geschehnisse, die bei Anfängern außerordentlich selten zu finden ist. Diesen Vorzügen, die alle mehr oder minder schon in de» .Gigan ten" zu Tage treten, stebt ein schwerwiegendes Manko gegenüber: das Fehlen jeglicher Klarheit der dichterischen Ideen, deren Träger uns Erter verführen will, io daß es. vollends beim ersten Genießen seiner Arbeit, einfach unmöglich ist, völlig ihn und seine Dichtung zu begreifen. Erler will zu viel auf einmal, und durch diesen owbsrras cke ncbosss bringt er sich um keine besten Wirkungen. Was ^ o. y. üüv OLL» FtllNiIlLIB» VLl ourtls oie vvK ILULHO- - welchen Natnrgeiftern in'S Nebermcnschlichc strebt, auf diesem Wege f^ne neue, menschenbegMckendc Weltanschauung sucht, aber der lleberschwenalichkcit der Ausgabe gegenüber an der eigenen Un zulänglichkeit scheitert: das ist seit Gvcthc'S „Faust", zuletzt noch von Hauvtmamr in seiner „Versunkenen Glocke", schon mannigiach versucht worden. Aber daran glaubte Erler sich nicht genügen lassen zu können: er wollte das Walten eines geheimnißvollen Etwas in der Seele des Künstlers zeigen, das sich erst zu einer vagen Idee, dann aber zu einem bestimmten Wahne verdichtet, um seine Seele schließlich grauenvoll zn verdüstern: die ewig unstillbare Sebniucht nach dem reinen Weibe, das zur Muse des schaffenden Meisters wird, der sich in gigantischem Trotze vermißt, es den Göttern gleich zu thun und „Menschen zu formen, nach seinem Bilde, ein Geschlecht, das ihm gleich sei", wie es Goethe in seinem „Prometheus" ausdrückt. Wie nun der König-Künstler, der geborene Herrscher-Bildner — ohne etwas Nietzsche geht cs eben einmal heutzutage nicht! - die Muse seiner Phantasie in einer herrlichen Marmorstatue findet, nach einem irdischen Weibe in visionärer Verzückung von ihm gebildet, wie er dieseM'uie dann in der Tochter seines unbekannten Modells in des Lebens prangender Fülle vor sich sicht, aber doch nicht als solche auf die Dauer er kennen kann, well er mehr von feinem Ideal verlangt, als cs geben kann, als die hehre Wcibeslicbc. wie er schließlich von dem Vater, Tmqödi t Hilfe d „ Oligarchl erschlagen wird, während die Geliebte sich an seiner Leiche ersticht — das bildet so ungefähr den Inhalt der dreiaktigen Tragödie. Für ein Mehr oder Weniger von Geschehnissen kann die Kritik in diesem Falle wirklich keine Verbindlichkeit übernehmen, da die Fülle der vorübergehend, oft nur wie im Fluge allfgearificneii Motive und Ivsen fast immer zu wirr in- und durcheinander geht, um klar und bestimmt die dichterischen Absichten Otto Erler s zu erkeinien. Dazu kommt rin, inan möchte bcinabe sagen: unseliger Hann zu mystischer Symbolik, der, an Hebbel, Nietzsche und Idicn erstarkt, den Antor zn allerhand Geheimnißkrämcrricn verleitet und der Reden und Thaten Sinn seiner Helden noch dunkler effcheinen läßt, als er an und sür sich durch die stofflichen Vorbeding ungen livthig ist So prächtig darum mancher Gedanke der philosophischen Partien seiner Tragödie sein mag. so prunkvoll ihrem Autor yierdteMusik der Rede von den Lippen fließt, — am fühlbarsten tritt Ler Dichter Erler mrs doch dort entgegen, wo er ollen allrgori sirenden Ticffiim bei Seite läßt und wie ein Menich ziiMemck; "i redet, gar nickst gigantisch, aber überzeugend und innerlich, r;i dcc großen LiebcSicene des zweiten Aktes. Hier finden sich entzückende poetische Mvmciitc. hier blitzen psychologische Lichlcr ani. die de» Ebaraklcr des Helden schärfer beleuchten, als alle bonibast: chen Reden über „Menschliches und Allzumensclstiches". hier weiß > mit geringen Mitteln große und echte Wirkungen zu erzielen und mit einem Schlage sür die völlig neue Wendung im Geschick keine - Helden mächtig zn intereffiren. so daß man cs beinahe wie Lange weile empfindet, als er zn Eingang des ^dritten AtieS wieder eine der vielen retardircnden philosophischen Sccnen eiwchicbt und das Rnbato der Handlung unnütz aufhäll. So präicistirt sich da - Stück 'Alles in Allem zwar nicht als ein fertiges Meistcrwert. abc, als der große und bedeutungsvolle Versuch cine>- echtcn Dichters, dessen natürliche Begabung hoffentlich statt genug ist. um alles TaS zu halten, was diese „Giganten" ttm ihrer Fehlgriffe versprechen. Daß der Dichter bis ;e.tzl noch >za> zn oft und leicht die Tonarten so ziemlich aller unserer große; Tramcstiter. die vor ihm gcwugen und geschaffen staben, in 'einem Erstlingswerk anschlägt, ist verzeihlich: "haben sich dach Größere als er an Vorbildern gigantischen Ursprungs den Blick firr die An eigenen Wesens erst schürfen müsse». 'Auch nagt es sich, ob „ich, energische Striche die Parallele Thrasyhnl-Patnr schärfer hervai treten lassen imd das Problem von varnbercüi in ein helleres Lick, rücken würden: eine Bcichneidung des symbolischen Rankcnwerkos klar wird', desto rascher und starker darf der 'Autor anj La- thcilnahmSvollc Jntercffe scinerHörcr rechnen, ohne das sein Werl kalt taffen wird trotz der tiefen Gedanken und alles rhetorischen Prunkes. — Die Aufführung that ihr Möglichste». i»n dem Dichter und seinem Werke zu einem großen Erfolge zu vcr helfen. Namentlich Herr Wiccke batte in dem Tbrattstml eine Rolle gefunden, die seinen, grüblerischen Naturell in hervorragend stem Maße cntgegcnkam: schade, daß er sie von Anfang an aus einen viel zu lauten Ton gestimmt und sich schon am Schluß des ersten Aktes heiser gesprochen hatte, so daß er. dem Lvrismus vcr Liebes icene im zweiten Aufzuge stimmlich nicht mehr gerecht werde" konnte. Am eindrucksvollsten spielte der Künstler den letzten Akt.