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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001109014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-09
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
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k" it-t ' Ri c. -8°. Weizenmchl 274 MS. Roggenmehl 796 470. — Die Graupen- müller haben beschlossen, eine Preiskvnvcntion unler der Be zeichnung „Verein Deutscher Granpenmüller" zu bilden. Die Konvention soll am 1. Januar in Kraft treten. Auch wurde be schlossen, beim Bundesrath um eine» dem Schuhe gegen die aus ländische Konkurrenz genügenden hohen Zoll auf Graupen und Graupensutter zu pctittoniren. Berlin. (Priv.-Tel.) In der heutigen Verhandlung im Prozeß Sternberg schilderte Frau Schindler, bei welcher die Wovon in Pflege war, diele als ein Mädchen, mit dem sie ganz zufrieden gewesen sei. Als sie auf die Mittheiluna Stier- nädtcr's das Mädchen gefragt habe, ob das Alles wahr lei, habe Frieda mit zu Boden gesenktem Blick eS bejaht. Das Mädchen habe auch auf die weiteren Vorhaltungen alle Einzelheiten in einer Form und mit solcher Bestimmtheit erzählt, dag Zeugin sic un bedingt für wahr gehalten habe. AIS sie seht gehört habe, daß Frieda Alles widerrufe, habe sie gedacht, der Schlag müsse sie rühren; denn sie habe das gar nicht für möglich gehalten, umso weniger, als sie daS Kind immer zur Wahrheit angchalten habe. Frieda Wohda hielt aufrecht,,, daß ihr nichts geschehen lei. Frau Schindler war sehr erstaunt über das jetzige Verhalten des Mädchens und erwähnte noch, sie habe infolge der Mittheilung des Mädchens dieses weg- gegeben. Frieda habe cs sehr gut bei ihr gehabt, so dag sic zu Thränen gerührt gewesen sei. als sie Weggehen sollte. Sie hätte ja nur zu sagen gebraucht: Taute, es ist ja Alles nicht wahr! und bann hätte sie bei mir bleiben können. Ter Vorsitzende bemühte sich vergeblich, von der Wvhda Aufklärung zu erlangen. Auf Be fragen erklärte Frau Schindler noch, dass aus dem Wege zu dem Termin Stierstädter das Mädchen in ihrer Gegenwart niemals bearbeitet habe. Der Staatsanwalt tbeilte darauf mit, daß die Zeugt» Helene Pscsser wieder nach Berlin znrückgelchrt sei und sich gemeldet habe, er beantrage ihre Vernehmung. ES ist dies das Fräulein, welches mit dein ersten anonhme» Briefe, der de» Wvhda-Fall angeschnitten hat, in Verbindung gebracht worden war. Der Regierungsrath Vielerlei berichtigte die Angaben der Zeitungsberichte, wonach er gejagt habe, er würde auch dann keine Bedenken gehabt haben, wenn er die gesellschaftlichen Beziehungen des Herrn v. Meericheidt-Hullessem zu Sternbeig gekannt hätte. Er habe da? Gegentheil getagt und hauptsächlich betont, das,, wenn er diese gesellschaftlichen Beziehungen gekannt hätte, er Herrn v. Hüllessein >edc Thätigkcit in der Steriiberg'scbc» Sache untersagt haben würde. Der Gerichtshof und der Staatsanwalt bestätigten dies. Amtsgerichtsrath Hanau, der das erste richter liche Verhör mit der Frieda Wvhda angestellt hatte, sagte n. A- aus: Bezüglich der sogenannten schweren Punkte ging die Frieda frank und frei heraus, während sie bei den anderen Bekundungen mehr sich drängen lieh. Als er bei einem Ansdruck des Mädchens verwundert gefragt habe, woher sie das Wort habe, erwiderte die Wovda, es bei ihrem Verhör auf der Polizei gehört zu haben. Die Wohda wurde hieraus dem Zeugen gegenüber gestellt und er hielt ihr vor, dich sie doch Alles Vas Abscheuliche ganz dctaillirt erzählt habe. Das Mädchen behauptete: Ich habe doch gesagt, das; Herr Stiersiädtrr aus mich eingcwirkt hat. Auf den Einhalt des Zeugen: Aber Du hast mir doch ausdrücklich gesagt, das; Niemand aus Dich eingcwirkt hat, erwiderte die Wohda: Ja, auf der Fahrt zur Polizei und hier auf dem Korridor hat Stierstädtcr auf mich erngewirkt. Amtsgerichtsrath Hanau erklärte noch, daß es ihm heule, da von so vielen Beeinflussungen die Rede sei, Wohl auffalle, wie das Kind gerade bei der Erzählung der Momente, von denen das polizeiliche Protokoll noch nichts wisse, viel be stimmter war. während sie sich im klebrigen zurückhaltend zeigte. — Die Verhandlung wird morgen fortgesetzt. Berlin. Die „Nordd. Allg. Zig." schreibt: Der ans An laß des anscheinend von Argentinien eingcschlepptcn Pestfallcs vom Kailerl. Gesundheitsamte nach Bremen entsandte Ncgicriings- rath Kassel ist hierher zurückgekebrt. Die sorgfältig angeslellten Ermittelungen hinsichtlich der mit dem Kranken vor der Fest stellung des Charakters der Krankheit in Berührung gekommenen Personen berechtigen zu der Hoffnung, das; der Fall vereinzelt bleibt. Mit der Möglichkeit, das; derartige einzelne Fälle ein geschleppt werden, muf; bei den heutigen Verkchrsvcrhältnissen auch fernerhin gerechnet werde» Es kommt nur daraus an, sofort die ersten Fälle rechtzeitig zu entdecken und die bei bloßem Pcstvcr- dacht erprobten Schutzmaßregeln durchznsühren. Könitz. lPriv.-Tel.) Nach längeren Auseinandersetzungen zwischen dem Präsidenten, den Vertheidigern und den Geschworenen wurde beschlossen, die Beweisaufnahme heute Abend zu Ende zu führen, morgen Vormittag die Sitzung aussalle» zu lassen und morgen Nachmittag mit den Plaidohers zu beginnen. Man hofft so, de» Prozeß am Sonnabend Abend zu Ende zu bringen. Paris. (Priv.-Tel.) Gestern war der Ansstellungs - besuch unentgeltlich, cs kamen aber weniger Besucher, als sonst, weil allenthalben verletzende Vorsichtsmaßregeln gegen Einbruch und Diebstahl getroffen worden waren. Alle Pavillons der Völkcrstraße waren geschlossen mit Ausnahme des deutschen und zweier anderer, die keinem Andrange nnsgeletzt waren. Lens. In den Minen von Nocux ist die Arbeit vollständig eingestellt. Obgleich die Ausständigen viel nmherstrcifen, verlief die Nacht ziemlich ruhig. R v »,. Der Rcichsiagsavgeordncte Di. Lieber und dessen Tochter sind heute vom Papst in Privatandienz empfangen worden. Haag. Dem Vernehmen nach wird Präsident Krüge r den Winter nicht i» Holland zubringen. sondern nach einem Besuch im Haag ein milderes Klima missnchen, wo er, wie ge wöhnt, in freier Luft leben kann. Brüssel. Gegenüber auswärts verbreiteten Nachrichten über den Gruben brund bei Seraing wird fcschrslellt, das; das Feuer nur unerheblich war und daß alle in dem Schacht befindlich gewesenen Arbeiter unverletzt zu Tage gefördert wurden. London. Der „Standard" bringt folgende Depesche aus Shanghai: Das hier eingetrosscnc Transportschiff „Hirmber" über- bringt über eine Beschimpfung der britischen Flagge durch die N uslen folgende Meldung auS Tschingwantao, wo neben einem rnssischen Offizier mit 00 Man» ein britischer Offizier mit wenigen Sikhs stationirt ist: Ter russische Offizier ließ die englische Flagge hernntcrholen, rollte sic zusammen und trat mit den Füßen darauf. Der englische Offizier pichte sie wieder hoch- znzichen: der Russe drohte aber, »ach ihn, zu schieße». Ter Engländer gab, weil eine Uebermacbt ihm gegenüber stand, nach. Später entschuldigten sich die Russen. Man meint, daß der Zwischenfall jetzt erledigt sei. London. lPriv.-Tel.) Aus Kapstadt wird gemeldet, daß 700 A usländer, hauptsächlich Holländer und Deutsche, welche von der Militärbehörde ans Transvaal anügcwiescu wurden, aus deni Wege nach Kapstadt in Blocinsontein eingetrvssen sind. — Durch Explosion einer Locomotive wurden mehrere Personen gctvdtct und zahlreiche verwundet. N ew - Nork. lPriv.-Tel.) Der Verlust der Republikaner an Bolksslimmen i» den Neli-Eiiglaiidslaatcn wird ausgeglichen durch die Zunahme an Volksstsinmcn in den Weststaate», woraus bervorgeht, daß die Dentlcben in Massen für Mac Kinlch stimmten. Ohne die Deutschen wären die Staaten Ohio, Indiana und Illinois, von denen Alles abhing, nicht zu gewinnen gewesen Frankfurt a. M. Schluß vredt» 208.90. VtSeomo 160,20. Dresdner Bank 150,10. Staatsbahn 142,20 Lombarden 26,80. LaurahUUe 209.00. Ungar. Gold —. Portugiesen 24,60. Fest. Parts. <8 Uhr orachnmtai»?.) inent« 100.56 Italiener 94,60. Spanier 68.05. Portugiesen 24,10. Türken 22.60. Türkenlooje 112.50. Lttomanbank 634,00. StaatS- bahn 712,00. Lombarden 141,00. Fest. Paris. Prodllktenrnarkt. Weizen ver Novbr. 19.80. per Mörz-Juni 21.40, matt. Spiritus ver Novbr. 33.00. per Mül-Mgust 33,60, ruyia. viübot per Siovbr. 79.26, per Mai-August 69,60, ruhig. Oertliches und Süchsisches. — Ihre Kvnigl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich Augu st wohnten gestern in EanneS der Vermählung des Erz herzogs Peter mit der Prinzelsin Marie Ehristine hei. — Auf der Rückkehr von Cannes reisen Prinz und Prinzessin Friedrich August über Mailand und besuchen in Stresa Ihre Köninl. Hoheit die Frau Herzogin von Genua. Am 12. d. Bk. treffen die hohen Herrschasten hier wieder ein. — Vorgestern wurden in seiner Familiengrnst zu Euncwalde die sterblichen Ueberrestc des Kammccherrn und KlostcrvoigtS Julius Enrt v. Pvlenz beigesetzt. Seine Majestät der König hatte sich bei dieser Beerdigung, wie bereits kurz mitgrtheilt, durch Herr» Oberceremonieumeister Grasen v. Wallwitz vertreten lassen. Der Verstorbene ist acht Tage »ach seiner Gemahlin, einer geborenen Baronin Wcihmar, heimgcgangen. Mit ihm ist ein in der Lausitz und in ganz Sachsen allgemein geachteter und beliebter Kavalier zu Grobe getrogen worden. Der älteste Sohn ist der bekannte Schriftsteller Wilhelni v Potenz aus Obercuncwaldc. Die früher i» Thüringen, de, Mark Meißen n»d in Preußen reichbegüterte Familie Derer v. Boleni ruht letzt nur noch aus wenigen Augen. — Die gestem durch die Stadtverordneten vorgenommenen Stadtrathswahlen hatten folgendes Ergcbniß: die Herren Baurath Nichter und Buchdruckereibesitzer Schröer wurden einstimmig, die Herren Rechtsanwalt Dr. Lehmann. Fabrik besitzer Apotheker Friedrich und Privatmann Lungwitz mit bedeutender Majorität nach Ablauf ihrer 6jährigen Wahl- zrit wiedergewählt. Die Stelle des Herrn Stadtraths Wetzttch, welcher von vornherein gebeten hatte, von seiner Wieder wahl abzuiehen. wurde mit 50 von 65 Stimmen durch Herm Stadtverordneten Kaufmann Dietz besetzt, welcher demnach gleichfalls 6 Jahre zu amtiren hat. A» Stelle des Herrn Hof lieferant Raschle wählte man aus die Zeit bis Ende des Jahres 1902 mit 44 von 63 Stimmen Herrn St.-V-Civilingenieur Hartwig. Es folgte alsdann die Besetzung der beiden ncnbegründete» unbesoldeten Stadtrathsstcllcn. Die Abstimmung ergab, daß Herr Kaufmann Leuteinan »mit 57 von 66 Stimmen und Herr Rentner Stein mit 53 von 65 Stimmen die absolute Majorität auf sich vereinig ten. Die Gewählten erklärten dankend die Annahme der Wahl. Durch das Loos wurde sestgcstellt, daß der Stadtrath Leuteman» Ende des Jahres 1902 und der Stadtrath Stein Ende des Jahres 1904 anszuscheiden haben. — Zu den Erörterungen iiber die angeblich geplante Ucber- nahme der sächsischen StaatSeisenbahnen in preußische Verwaltung ergreift neuerdings wieder die „Post" das Wort, in dem sie einer Zuschrift aus Dresden Raum giebt, in der es heißt: „Alle diejenigen sächsische» Kreise, weiche ein wahres und nusrich tiges Interesse an der Besserung der sächsischen Staatsbahnrente haben, können derlei Ausstreuungen nur bedauern. Hierzu aber tritt in der sächsischen Presse auch noch eine wenig kluge Animo sität gegen Preußens Eiscnbalinverwaltiing wegen deren Absichten auf den künftigen Leipziger Centralbalnihvs und wegen deren Um gehung Sachsens im «chnellzugsverkehr von Berlin nach München und andererseits von Berlin nach Wien. Einerseits muß es natür lich einem jeden Staat freistchen, eine Förderung der Erträgnisse seiner Staatsbnhne» zu suche», wo er will. Sodann aber liegt doch dcnienigen lächsiichen Kreisen, denen die Verwaltung der sächsischen Staatsbahnen obliegt, aus sehr nahe liegenden Gründen daran, mit der preußischen Staatsbahnverwaltnng auf treund- nachbarlichcm Fuße zu bleiben, und nicht das Trennende, sondern das beiden Verwaltungen gemeinsame Interesse zu suche» und wahrznnehme». Hierauf hin zielt heule wie von jeher die lächsische praktische Eisenbalinpolitik. und wir haben nicht gehört, daß cs Preußen ihr gegenüber habe an Entgegenkommen mangeln lassen." — Der Exportvcrein für das Königreich Sachsen hielt gestern Nachmittag im Saale der Dresdner Kaufmannschaft, Moritzstraße, unter dem Vorsitze des Herrn Generalkonsuls Konr- merzienralh Lindemann seine 15. ordentliche Generalversammlung ab. Ans dem gedruckt vorliegenden Berichte über das abgelaufene Geschäftsjahr sei Folgendes hcrvorgehoben. An einer Reihe von Plätzen des Auslandes lonnie der Verein während des Gcichästs- lahreS 1899/1900 wieder neue gut empfohlene Vertreter anstelle». Das für die Pariser Weltausstellung geplante Prachtplakat-Albnin der Sächsisch-Thüringischen Industrie kam leider mangels genügen der Betheilignng nicht zu «stände, dagegen übernahmen es zwei Mitglieder des Vereins, die auf der Pariser Ausstellung hervor ragend betheiligt waren, den größere» Theil des Nestbestandes des „Führers durch die Sächsisch-Thüringische Export-Industrie" durch ihre Angestellten noch vcrtheilen zu lassen, so daß der Export- Verein ans der Pariser Ausstellung wenigstens nicht, ganz fehlte. Der Korrelvondcnzverkchr des Vereins bezifferte sich im letzten Gcschästsiahr auf 9343 Eingänge und 12,487 Ansgänge an Briefen und Postkarten. Die Zahl der crlhcilten Auskünfte und Berichte über Bertreter erreichten die Zahl von 890. Zur Vermittelung in Streitiälle» und zur Einziehung dubiöser Außenstände wurden die Dienste des Vereins häufig in Anspruch genommen. Da es nicht immer möglich ist, auf ledern Platze belondere Agenten anzustellen, wurde eine Einrichtung dahin getroffen, daß der Verein nach der artigen Orten direkt an die in Betracht kommende» Sclbstkänser Kataloge. Muster, Preislisten und dergleichen, die ihm von Seiten der Mitglieder zur Verfügung gestellt werden, sendet, und diele bei elfteren durch besrnwercEmpfehlungsschreiben einznführen sucht. Die Erfolge in dieser Beziehung lassen sich zum größten Theil allerdings lcbwer kontroliren. dürsten in vielen Fällen aber nicht gusgeblieben sei». Mit Uebersetznngcn fremdsprachiger Korrespondenzen wurde der Verein auch im letzten Berichtsjahre ziemlich häufig in Anspruch genommen. Ans oer Neffe von oder nach der Pariser Welt ausstellung benutzten verschiedene ausländische und ipeziell übersee ische Geschäftsfreunde die Gelegenheit, dem Expvrtninsterlagcr einen Besuch abzustattcn. Die Äetheiligniig an diesem Mnslcr- lagcr ist, abgesehen von einer ganz minimalen Beitragsstcner für Versicherung und Instandhaltung der Muster, vollständig kostenfrei. I» der Zahl der Mitglieder ist erfreulicher Weise auch diesmal ein Zuwachs um 17 Firmen zu verzeichnen, so daß sich deren Zahl aus 503 stellte, wozu bei Abschluß des Berichtes, Ende September, noch weitere 26 Firme» hinzngclretcn sind. Nachdem das letzte Werk des Vereins „Führer durch die Sächsisch-Thüringische Export- Industrie" bis an die entlegenste» Punkte der Erde eine sorgfältige Verbreitung in vielen Tausenden Vvn Exemplaren gesunde» bat, beabsichligt der Verein in Anbctracht der vielseitigen ehrenden Anerkennungen, die ihm hierfür namentlich vom Ausland gezollt wurden, einen ähnlichen Exportkatalog herauszngeben unter Berücksichtigung aller im Laufe der wenigen Jahre seit Erscheinen des erwähnten Führers vorgckommenen Firmenverändcrungen, Ent stehung neuer Betriebe :c. Nachdem der Vorsitzende eine Reibe erläuternder Bemerkungen zu dem Bericht gegeben, wurde die Bilanz für das abgelaufcne Geschäftsjahr genehmigt und die Ent lastung der Geschäftsführung ausgesprochen. Bei der hieraus folgenden Neuwahl des statutengemäß anSicheidcnden Dntttheils der Mitglieder des Aufsichtsrnths wurden die Herren Kominerzien- rätbe Vogel und Buchwald und Konsuln Klippgen. Saltzkvw und Ticdemann einstimmig wiedcrgewäblt. Schließlich votirte man, einer Aufforderung des Herrn Kommerzienratlis Eollenbnsch folgend, dem Vorsitzenden, Herrn Generalkonsnl Kommerzienrath Liiidemann, den Tank für seine Geschäftsführung. — Von .Herrn Gcmeindcvorstand Weigert in Löbtau erhalten wir folgende dnnteoswerchc Zuschrift: „Unter „Oerlliches und Sächsisches" der Nr. 307 Ihrer „Dresdner Nachrichten" rwm heutigen Tage Mittwoch) schreiben Sic: „Wegen der Ein- bczirknng Löbtaus zu Dresden schweben bekanntlich Verhandlungen zwischen dem Gemeinderath in Löbtau und dem Rathe zu Dresden. Der Gemeinderath hat die bcrussmäßigen. also pensivnsbcrechtigte» Beamten der Gemeinde von 26 auf 60 venneint und sie ins- gesammt mit dreimonatlicher Kündigung angestellt." Unter Be zugnahme auf diese, den Thatsachen nicht entsprechende Notiz, thcile ich Ihnen ergebenst mit. daß die Angelegenheit selbst nut etwaigen Einverlelbiingsverhandlungen, die übrigens zur Zeit gar nicht gepflogen werden, arff keinen Fall in Verbindung steht und daß diese Angelegenheit keineswegs die Folge etwaiger Ein verleibungsabsichten oder Verhandlungen ist. Weiter ist nicht richtig, daß die Zahl der pcnsicmsberechtigteii Gemeindebenmten Löbtaus sich letzt erst von 26 aus 60 vermehrt habe. Die Ver mehrung der Beamtenschaft hat sich vielmehr schon seit mehreren Jahren nach und nach, dem jeweiligen Bedürfnisse nnpasseiid, ent wickelt. Gegenwärtig sind von den rund l20 vorhandenen Beamten lBnrean-, Exekutiv- und technilche Beamte) 99 mit Pensions berechtigung ängrstellt, welche Benmtenzabl für den über 38.000 Einwohner zählenden Ort Löbtau übrigens eine sehr geringe ist und i» gar keinem Verhältnisse steht ,n der Beamteiirahl gleich großer Städte. Ter neuerdings geschaffene und der Königlichen Amtshauvtmannschaft Dresden-Altstadt zur Genehmigung vor gelegte Nachtrag zu dem hiesigen Beamten-Pensions-Regulativ enthält unter Anderem nur eine Anzahl neugeschassener Beamten- Titel. welche verschiedenen, schon feit Langem hier mit Pensions berechtigung angestellte» Beamten früher oder jetzt durch Gemeinde- rathsbeschlnß znerkannt worden sind- Es sind dies aber dieselben Beamten, welche bereits unter einem anderen Amtstitel in dem Pensions-Regulativ oder einem früheren Nachträge dazu benannt worden bez. ausgesiihrt sind. Ihre Notiz beruht daher auf einem Jrrthum. weshalb ich Sie bitten muß. alsbald eine entsprechende Richtigstellung in Ihren „Nachrichten" bewirken zu wollen " — Ter Bezirksob st bauverein zu Dresden hielt am 5. d. M. eine Bezirksversommiung ab, in welcher zunächst 10 neue Mitglieder ausgenommen wurden. Der Vorsitzende Herr Pros. Dr. Hankel erstattete hierauf den Bericht über die kürzlich hier aboeholtene Obstaussiellung und den mit derselben verbundenen Ooslmarkt. Beide Veranstaltungen haben gezeigt, daß sie wesent lich zur Hebung des Obstbaues bettragen können. Zu wünschen sei und der eine Stanze mit der Pomona als Wavpenaöttin gestiftet. An di» mit Beifall aufgenommenen Ausführungen knüpfte sich ein lebhafter Ge dankenaustausch. Insbesondere wurde auch die Anordnung der Ausstellung nach Gruppen bez. Sorten, eine deutlicher« Etikrtrrrung und die Ernennung einer Obstbestiinmungskommrssion angeregt. Die Wlmlche sollen thunlichst in Erwägung gezogen werden. — Das Königs. Landes-Medizlnal-Kollegium hält seine diesjährige Plenarversammlung Montag den IS. No vember von Vormittags 10 Uhr an im SitzungSsaale des Kollegiums (ZeughauSplatz 8. 1. Etage) ab. Apprvblrten Aerzte» und Pharmaceutcn ist der Zutritt gestattet. — Der Mtlltärverein ehemaliger Unteroffizier« und Mann schaften deS 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 beginn vorgestern Abend im „Knistallpalast" sein 6. Stiftungsfest, das durch den Besuch der Herren General der Infanterie z. D. v. Reicher, Oberstleutnants z. D. Gödsche und Siegel, Majore z. D. Oes«, Schönbrodt und Pnscher, Hauptmann a. D. Gebier. Ober leutnants Treitlchke. Wtttig-Pirna und Oberleutnant d. L. a. D. Amtsrichter Dr. Gtnsberg ausgezeichnet wurde. Ferner waren die hiesigen Brudervereine und der zu Pirna durch Deputationen ver trete». Ucber dein Podium erstrahlte in den sächsischen Farben in elektrilchxm Licht die Regiments-Stummer und vor demselben hatten die Büsten des Prinzrcgenten Luitpold von Bayern als Regtments- chess, des Kaisers Wilhelm und des Königs Albert inmitten frischer Btattpslanze» Ausstellung gefunden. Der erste Teil des Festes bestand aus einen, vo» der Kapelle des Gardereiter-RegimcntS aus- gesiihrten Concert, daS viel Beifall erntete. Mit den Programm- Nummern wechselten mehrere Ansprachen. Wie der des Vereins- Vorsitzenden Herrn Rudolph, der die Gäste begrüßte, ,u entnehme» ist, hat der Verein ini abaelausenen Jahre besonders innerlich sich ausgebaut. Es gereichte dem Redner zur hohen Freude, daß auch zahlreiche Herren Offiziere den, Verein Sympathien rntgegen- briiigen. Die Festansprache hielt Herr Diakoirus Zeißig unter Hervorhebung der in der schonen Garnlionstadt Zittau verlebten Zeit. Auch der gediente Soldat solle die vier goldenen Worte: Gottesfurcht. Konigstreue. Baterlandsliebe und Kameradschaft nicht ans dem Herze» verlieren. Er schloß mlt einem Hoch aus Kaiser Wilhelm und König Albert. Das Hoch aus de» Negiments- ches, Prinzen Lnitpvtd von Bayern, brachte Kamerad Dreyer ans. Auch der Damen wurde gedacht durch einen Trinkspruch des Kameraden Wenzel. Herr Oberstleutnant z. D. Siegel sprach Namens der Offiziere dem Verein für den acnußreichen Abend den Tank aus und wünschte ihm ei» kräftiges Blühen und Gedeihen. Eine reich ansgcstattete Gabenlotterie trug nicht wenig zur Beleb ung deS mit einem Balle endende» Festes bei. — Der junge, rasch empordlühende Verband ehemaliger Zeidlerianer, de» neben der Ausgabe, die Interessen des Dr. Zeidler'sche» Instituts zu wahren und zu fördern, auch eine Centrale aller Derer sein will, die dieses Institut besucht haben, ernannte Herr» Dr. phil. Zeidler zu seinem Ehrenpräsidenten. Nachdem am Vormittag die Uebergabe der Urkunde durch die drei ersten Verbandsvertreter erfolgt war. schloß sich daran eine zahl reich besuchte Fcstveriammluiig im Verbandslolal, Hotel Amalien- hvf, zu der die auswärtigen Mitglieder brieflich wie telegraphisch ihre Grüße gesendet hatten. Auskunst über den Verband erthcilt das Sekretariat. Dresden-Neustadt, Jordanstraße. — An Stelle des in vielem Jahre anSgefallencn Stiftungs festes veranstaltete der Militärvcrei» „Garde-Korps" vorgestern im großen Saale des „Tivoli" einen glanzvollen Familienabend, der sich n. A. des Besuchs des Bezirlskomman- dcurs Dresden II, Herrn Obersten Schubert, sowie der Herren Major Peters und Oberarzt Dr. Bürger und zahlreicher Depu tationen der Brudervereine zu erfreuen hatte. Zum erste» Male grüßte die ncubeschaffte VercinSfahne die zaljlrcicl, erschienene» Fcsttheilnchmer; der Saal war ferner mit den von frischen Blatt pflanzen nmgcbenen Büsten des Kaisers und des Königs geschmückt. Durch das Anstrekcn der Humoristen und Sänger des vortheilhast bekannten Direktors Winter-Tymian war auf das Beste für Unter haltung gesorgt worden. Die Gclellschast erntete für die Vorträge des reichhaltigen Repertoirs durchweg lebhaften Beifall. Die Be- grüßungsamprache hielt Herr Veceinsvvrstcher Rohnisch. Stach dem von dem Redner gegebenen Rückblick war das vergangene Geschäftsjahr für den Verein ein in jeder Beziehung günstiges: aus Tage ernster Arbeit blieb ein schöner Ersvlg nicht aus. Die Kainemdschait bcthätigte der Verein auch durch Gewährung von Unterstützungen an Hilfsbedürftige. Redner gedachte des Heim ganges des Prinzen Albert. Zum ehrenden Angedenken an den so jäh dahingerissenen Prinzen erhoben sich die Auwelende» von ihre» Plätzen. Stach Hervorhebung des lOOjährigen Geburtstages des Grafe» Moltkc ermahnte Herr Röhmsch die Kameraden an die erste Pflicht des Soldaten, die mit dem Eide dem Kaiser und König gelobte Treue. Die schwungvolle patriotische Rede klang in einem dreifachen Hurrab ans das Hans Hohcnzvllern und auf das Hans Wellst, ans. Tic von dem Ehrenvorsitzenden Oberst leutnant v. Bentheim und dem Ehrenmitglied Leutnant d. St. Rebenstorfs ciiigelailsenen telegraphische» Grüße fanden freudigen Widerhall. Ter Abend endete mit einen! frohvclebten Ball. — In der vorgestrige» ErinncrungSfeicr an die Weihe der St. Petrikirche halte die erste Aniprache Herr Oberlehrer Kohl — nicht Pohl, wie in der Abendausgabe inihümlich gemeldet — als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorftandes übernommen. — In unserer gestrigen Stummer brachten wir die Ein kommensteuer-Skala znm Abdruck; in dem Schlußsatz hat sich in Folge einer Auslassung ein bedauerlicher Jrrthum ein- geschischeu: es muß richtig heißen: Die weiteren Einkommens- klassen steigen bis zu lOO.00» Atk. um lOOtt Mk.. über 100.000 um 2000 Mk.. die Sleueriätze bis zu 25,000 Mk. Ein kommen (Klasse 43) um je 3 0 Mk., von da bis zu 77.000 Atk. Einkommen (Klasse 95) um je 40 Mk. und darüber hinaus bis 100.000 Mk. (Klasse 118) um se 50 Mk. DaS Ein kommen über 100.000 Mk. wird mit 4 vom Hundert der voicms- gegangenen Klaffe besteuert. — Vom 9. bis 17. November kreuzt die Erde wieder die Bah» der bekannten Levniden. jenes Metcorichwarmes. der am 13- November 1899 den Weltuntergang verursachen sollte. Der Leonidenschwarm hat die Umlaufszeit (33.2 Jahre) und die Bahn des Kometen 1866 I, eines kleinen Gestirns. Der größte Stcrnschnuvpensall ist vom 11. bis 13. November zu erwarten, wird aber durch den Mondichcin weniger gut sichtbar. -Anträge aus Erttieilniig vo» Wandergewerbe scheinen für das Jahr 1901 können schon letzt bei der zuständi gen Behörde gestellt werden. Es empfiehlt sich, die Ausstellung eines derartigen Scheines baldigst bei der Aussiellungsbchörde zu beantragen. Werden dergleichen Gesuche erst im Monat Dezember gestellt, so kann es leicht Vorkommen, daß ihre Erledigung nicht so schnell erfolgt, als es im Interesse der Antragsteller liegt. — Auch Herr Lic Dr. Rausch.Psarrer der Gemeinden Rückers dorf. B rau nichs waldc und Bogeigelang, Hot am ReformationSsest in seiner Predigt mit kräftigen Worten Protest gegen das Vorgehen des Prinzen Max eingelegt und mit diesen mainihaften Worte» die vollste Anerkennung ferner Gemeinde und der auswäriigen Predigtbeiucher gefunden. — Beim Land >virthschust 1 icbcir Kreisverein Leipzig ist ein Antrag ciiigegangen. dem verstorbenen Groß industriellen und Fabrikanten Rudolph Sack in Plagwitz, der sich durch seine Verbesserungen uns dem Gebiete des laiidn»rthschaft- lichen MaschincnwelcnS große Verdienste um die Landlvirthschaft erworben hat, ein Ehrendenkmal zu errichten. — Leipzig. 8. Not). Die Naturheilkiindige Voigt, die nach unserer gestrigen Meldung aus einen Gerichtsvollzieher und dessen Gehilfe» geschossen batte, ist. da sie an schwerer Krankheit leidet, heute wieder aus der Hast entlassen worden. — Die Wcltfirma Sächsische Maschinensabrik vorm. Richard Hartman» in Cheinni tz hat zwei Riescnlokomotiven (>/» ge kuppelte 4 Cyliiider-Verbuiid-Eilzug-Lakomotwen) gebaut, von denen die eine von der König!, sächsischen Slaatsetscnbahn an- gckauft und in Betrieb gesetzt worden ist. — Schirm cnitz bei Strehla. Die hiesigen Gemeindc- mitglrcder setzen gegen die Merseburger Regiemng ihren Kopf auf, sie werden aber wohl kaum damit etwas erreichen: denn wenn die Aberbehörden der Uebcrzcuguna sind, daß die Arbeit unter der chirmemtzer Dorsiugend 50 Ml. mehr werth ist, als sie bisher schätzt wurde, so wird das wohl auch seine Rlchtigki" ' ' ge! keil haben. Handarbeiter an einer ------- - "uch sein . — In Hcrtcl's Eisengießer« in Werdau war vorgestern der ' iter Heinrich Hegner aus Rothenacker damit beschäftigt. Schleifmaschine Guß zu schleifen, als Plötzlich ihn «n nach ihm zu gefallener schwerer Gegenstand niederdrückte und zwar so, daß er mit der linken Schulter oberhalb der Handauslagc an die rotirende Schmlrgclschcibe zu liege» kam. Obwohl die Maschine sofort vom Ncbenarbeiter ausgelegt wurde, erlitt der Redauernswcrthe doch eine erhebliche Muskelzerrelßung der lind Schulter. Er wurde sofort in das Stadtkranl« ' ' " ^ ' der Operation trat der Tod ein.
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