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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001107027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-07
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
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VerugsgeMr: LlttlelMrU» s Mt so DI,.: dm» die Voll s Mt. Hi? .Dresdner Nachrichten" erlckiclnen ,i,n» Morgen«: die Bezieher IN Dresden und der nächsten Umaelnina. wo die Zutraaun^urch eigene Bolen oder SommmionM eriolgt. erbosten dos Blast an Wochentagen, die nicht aui sonn- odertzeiertaae folgen, in zwei TkeilauLaabcn Abend« und Morgens zugestellt. bür Rückgabe eingeiandter Echrist- ftücke leine Berbuidlichleit. Serulvrechanichluk: Amt I Nr. U und Nr. LVS«. Telegramm-Adretle: Nachrichten DreSdetl. !>ienstclg-AdendclUSgade für Dresden und Umgebung. E>egr?ürröeL 185V Uertas von Kiepsrh L Reichardt. Knreigen.caril. Die Annadme von Ankündigungen ertoigt «n der banvtaetchäitsfteltc und den Nebenannabmeitellen ln Dresden diS Nachmittags S Ubr. Sonn und feiertags nur Maricnitratze n« von liblS'i-lUdr Die > ivatnac Grund zelle Ica. 8 Silben» 2a Pta.. A>« tüiidlgungeu au» der Privatieite Zell- L, Big: die 2>valtiae Zeile al .stingelgudt' oder aui Tcrtlcii- L0 Pi«. In ütuinmeru nach Soun- und tzeiec lagen r- bs>. 2 wattige Grundzeiten Sv. «v de« so und so Pi,, nach beiouoeiem Tarn. Aadwärstge Lutträge nur gegen LorausdezuLümg. Büegbläuer werden mit U> Lig. berechnet. ködert Südmv Zu», ° tkIMerelottv,«« i Liiionol ' Neueste Trahlberichte. Hvsnachrichtcn. Per»o»alveiändeiiingen, Gesammtrathsntznng. Slabtraihswahlcn, Fencr- ^I-s eZVa» lt>i»tr>G«.. wehwerband. Handwerterverein, Eierichtsverhandlung. „König Heinrich". Prozeß Stcrnberg. SsorxpLLtrLS. Mittwochs. Novemlier 1Ü00. Neueste Druhtmeldungeu vom 0. '.'rovombcr. Tcr lstrieg iu <5l>ina. Petersburg. Der ..Nuss. Invalide" meldet, daß Rußland V ruf den Tezt des cnglisch - dent j ch c n A b t e m m ens bc- mglich der chineslschell 'Angelegenheit nm 28 Oktober eine'Antwort ioigenden Inhalts ertheilt habe: ..Das zivitclien Teustchland und England abgeichlvsscile Einvernehmen ändert vom Stnndvnnkte Nußlauds auS in weientlicher Weile die Lage der Dinge in China > »licht. Der erste Punkt des genannte» Einvernehmens, der be stimmt, daß die an den Flüssen und Linien Chinas beniidlicbeii Hafen überall, wo die beiden genannten sstegicrungen Cimlich msnben. frei und oifcn für den Handel bleiben, tann von Rnß- aild snmvathlich ansgenommen werde», indem diese Bestimm»»» nicht irgendwie den durch die geaemväiiigen Verträge gegebenen chitn« q»»o ändert. Tcr zweite Pnntt eiiichrichl nmio mein den Absichten Rußlands, als beim Entstelle» der gegenwäriiaen Bcr vickelungen stilißland zuerst die dinfrechterhaltliilg der 7'Nkegrität )csHlmmlischen 2,'eicheS als Grundprinzip der rni,i»cheli Pftstitik in Cliina vloklamirt hat. Was den dritten Punkt betrifft, welcher die Möglichkeit einer Verletzung dieses (strimdviinzips voranssiehl, lo tann die russische Regierung. indeln sie sich ans das Cirtnlnr vom 25. 'August hernst. nur ihre Erklärung erneuern, das; eine der artige Verletzung Richtana zwinge» würde, die von ihm angenom nleiie Haltung je nach den Umständen zu verändern. Tcr vierte Pnntt erfordert keinenKommentar." Petersburg. Der „Nvwoje Wremia" wird ans Wladi wostok gemeldet: Ter (stcilcralgolwc'rln'ni Grodekvw befindet sich noch in der Mandschnrei. In Ebarlin, Wladiwostok und Nst'olsl sind inehr als IO Hospitäler, 'Avoiheken und Baracken für tränte und verwundete Soldaten ewssnet worden. Das Lieber und die Typ>> ns er krank ungen unter den Truppen in der Mandschurei nahmen ab. Berlin. lPiiv.-Tcl.l Der Bortrag. zu welihein Reichs-! «anzlec Graf Bülow heute beim Kaiser in Liebcnberg befo!«len war.; betraf, wie angenommen wird. n. 'A. die im Prozess Stcrnberg zu Lage getretenen Bortoinulnisse. — Tic „Bcr-^ silier Volkszeitulia" bestätigt aut Grund der ihr vorgelegten i Originale die Dichtigkeit der Mittheilnng. dcch ein Mecklenburger« Rittergutsbesitzer den Sozialdenwlratcn leiir Gut zum Kauf an--! geboten habe, damit dieic einen Sch. zum Bceckleriburger "andtag erbntten. Sollte der Berkaus zu Stande kmumen, dann will Las Blatt Verkäufer und Rittergut nenne», sehr nickt, weil sonst dem Verkäufer damit sein ..votissrenndliches -Ziel" erschwert werden könnte. — Das genannte Blatt, welches I-ühtling m den Sozialdemokraten hat, glaubt nicht, dass es bei den .'Handelsvertrags- Verhandlungen zu einer Obstruktion der Villen kommen werde. — Tcr „Hamburger Korrewvndeill" meint, Deutschland könne ohne schwerwiegende Bedenken in die Aushebung »einer U.u ck crv rä 111 i c willigen, selbst wenn in anderen Ländern »och Nester dieser Prämie bestehen bteibrn iolltcii. Der nicht n>l- erhebliche Rückgang der Ziickeranssnhr Dentichtands in den lebten hahrc» werde mehr als gedeckt durch den stetig fortgeschrittenen 'toivuiu. der in den letzten zehn Jahren von IO ans 50 Prozent der Produktion, trohdem diele inzwischen nm fast ein Drittel zu- genommen habe, gcslicaen lei. Eine noch bedeutendere Steigerung lei ;>! erwarten, wenn durch Hcrnhseüilng der BerbraiichSstener eine Criilähigung der -Zucrerltener herbeigesührt werde. Auch durch Crmägigiliig des TheezolleS löniic der Znckerverbrnnch gesteigert 'werden. Glauchau, ö. . bei. In bergangener Nacht machte der hiesige 1. mnstische Stadlrath Engen William H intel in a n 11 »emem Leben durch Erhängen ein Ende. Tie Thal erfolgte osten bar in geistiger Umnachtung, denn bei H. machten sich schon >eit einiger Zeit Spuren davon beinerkbar. so Last man leine Ueber- lührmig in eine Nervenheilanstalt erwogen Halle. Ter Zustand des Unalücklichen schien sich aber schnell gehcstert zn haben, so das; H. im Amte verblieb. Gestern Abend verlangte H. »och in >vätcr Ltiindc Einlah ans den, l,iesigen Iriedl>»»s, der ihm ober nicht ge wahrt wurde. H. mns; indessen spater dennoch unbemerkt in den Iriedhvs hincingekommen sein, denn inan fand ihn beute in früher Morgenstunde beim Grabe seiner Iran an einem Gitter erhängt l vor. Das Schicknll der Iamilie ist nm st> tragischer, als auch die Frau des Verstorbenen ihrem Leben durch Erhängen ein Ende ! machte. Bremen. Von den unter Beobachtung gestellten Personen, j die mit dem berstorbencli Seemann Kunze in Berührung ge ! kommen waren, ist bislang keine einzige erkrankt. Tcr Dampfer , ..Marienbnrg", der auf seiner Anstelle nach de»: La Piata am > l. November in Antwerpen angekonimen war, ist dort einstweilen ! in Quarantäne gelegt. Dessau. Ter Klempner Loste erscholl aus Eifersucht seine Ehefrau und bermchie sich die Kehle durch,nichncideil. Tie Frau ist todt, der Mann schwerverletzt. Oldenburg. Ter otdenbnrgischc Landtag ist zum -l. Dezember zu einer aullcrordentlichen Tagung einberuscn. U. A. wird über eine Erhöhung der Ewiilistc nm 200,0"i) Ml, be- rathcn iverden. Nürnberg. Tie Strafkammer vcrnilhciltc den Kaufmann Krehschiitar ans Eharlvttelibnrg, ivelcher im Ialire 1biOl> iu Brasiiien erstmals, im Jahre 1M> aber in Nürnberg wiederum heirathete, obwvli! die erste Ehe noch seht zu Neckt besteht, wegen T oppcl- che zu I >«! Jahren Ziichtlianö. Lemberg. Wie der „Kurier Lwvwsti" meldet, wurde der Korpstvnimandanl Fiedler telegraphllch znin Kaiser nach Godollö bernsen. London. Tas llienier'sche Bnrean iiteldci ans Masern vom Ol. Qklvbcr: Tie Zahl der an der Grenze des Bastllvlandes sich mminelllden B n r e n ivächst. Ein Bureilloinmando von t-100 tllcann stehk dicht bei Ladvbrand. Stadt und Distrikt Vicksbnrg sind in den Händen des Feindes. Tie Buren, die Bicksbnlg beichten, standen unter dein Befehl von Hermann Stenn. Ter Gonvernenr der Stadt war Rodenbach. Bei der Beiellnug wurden die Maga zine in Bictsburg ganz ansgeplündert: auch in Pilvalhälisern wur den Pinndernligen vorgenvnimcn. Die engliiche Fahne lonrde hernnler geholt und in Stücke zerrissen, die die Buren an die Schweife der Pferde banden. Eimge Euigcbviene wurden erschollen, andere aus ossener Stralle in brutaler Weile geprügeti. Ein angemhe- ner Kansinann. wurde verhaftet und in das Bnrenlagcc trans- portirt, um dort vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. Ferner wurde ein Postbeamter gefangen gcicht. Tie von de» Engländern in Vicksbnrg zurückgelassene Munition wurde von den Buren ent deckt. 'Aus Eradock bom t. November wird dem Nenler'schcn Bureau berichtet, man gtunbe, das; ein Bnrenlowinando bei Pbllivvevillc, südlich Pont Ornniellus;, siehe. Ein Soldat von dem Wnllllischen Regiment lvlirüc am vergangenen Mittwoch er schossen. als er bei Phitippstvwn. wohin eine englische Garnison gelegt worden ist, ans einem Patronillengange bcgrusen war. London. Im Lubliner Sladtrath wurde der Antrag gestellt, dein Präsidenten Krüger dasEbrenbürgenemt der Stadt Dublin zu verleihen. Der Lordmapor erklärte den 'Antrag snr ordnungswidrig. Tjibntr. Das Kricgslchin „GelLerlgnd" mit dem Präsi. deuten Krüger an Bord ist gestern hier eingetrosten und wird :! Lage verweilen. In Port Said soll „GeiderlanL" die er forderlichen Anweilungcn über seine Landung in Europa erhalten. Krüger, dessen Geinndheitszuiland -im Gegensatz zu anderweitigen Meldungen> ichr gut ist. aullcrte, als er von den inngsten Siegen der Buren hörte. lebhafte Freude. Tr. Hcymanns erklärte, Krüger lomme nur im Urlaub nach Europa. Caracas. Die Stadt ist von einem Erd beb eil stark mitgenommen. Tie deulichc Gesandtschaft ist im Verhältnis; wenig beichäbigl. Tie Beamten sowie ihre Familien und ihre Diener schaft sind unvcricht. "Berlin.«!. November. Tie Elellrnche Lichlkrasianlage AesellsLait zahlt, wie im Vorjahr, s", Twisende. Tcr Portland tbeitte i» der Äinsickl-ralllosilziina mit. die Gc'ellschait vesinde sich in «nitcr Beriasmig und vcrsNgo Uder , Ntillioneic Lltart Bankguthaben. Ovrtlicheö und Sächsisches. Drcsvcii. «>. dcovember. —* Ihre Bcaieiiäten der K ö il i g und die Königin sind gestern 'Abend 10 Uhr wohlbehalten im Schlosse Sihvllcnvrt em- getwsfen. Tie erste König!. Jagd aus dortigen Revieren wird morgen, Mittwoch, stnttlinden. I — Sr. Maicstät der König bestimmte: 1. Die bisherige j Bestimmung, wonach der Atllheilungsches der Medizmalribrheiluial Idcs Kricgsniiiiistcrium«-' als Eher des Sanitätskorp »die venönlichen Angelegenheiten der 'Militärärzte des Frieden: ^ und Benrlanbtenstandes, sowie der übrigen Samtälsverwiv 1 j leitete, wird ansgehvocu. Tie cnllvrechenden Befugnisse gehen ans den Kriegsnnnisler über. 2- Ter'Abthetlungschef bcarbeilit , die ilun voin Kriegsminister zugewieienen und der Medizinal j abtheilung noch Mallgabc der bestehenden Geschäilsverthellun>z I ziiiallenden Gcichäile und ist in allen den Sanitätsdienst be treffenden Angetcgenheilen der Berather des Kriegsministers. — ' Sc. 'Maicstät der König hat nachstehende Ordens d e k 0 ra t i o n en verliehen: Tas Komthurkreuz 2. Klasse des Aibrecktsordens: Tein Generalarzt z. T. Tr. Stecher, bisher Atith.-Ehei iin Krieasministerium: das Ofsizierskrenz desselben Ordens: Dem Leibarzt, Generalvberarzt Tr. zielte, Tivi»ftonsar:l der 1. Dir». Nr. 2ll. - - Dem Hanpimann Pank, Komv Chef im 14. Infanterie- Regiment 'Ar. 17'.», ist die silberne Lebensrettungsmedaille ver- gcnehmigtc folgende Per lichen worden. —So. Maicstät der König s v 11 al - Be r ände r n n gen: Irbe. v. Frici en. 'Tberlml. ü Io sciila des Gren.-R^z. Rr. Iva. von oem Kommando als ILrzieller bei dem Kad.-Corvs enthoben und in das Reg. wieder eiligeren«!. «0. (5 !> r e n lt ein. Llnt. nn Jäger Bai. Nr. 12. als Erzieher um, Knd.-Lorp« kommandiri. Dr. Stecher. Ke» Arzt u. Abllil.-Cbei iin Krieg-,Ministerium, in Genehm, seinen Abschieds geiuchcs mit Pen», und der Erlaubnis; zum norltragen der bisher. Itnisorw cur TiSv. gestellt, k r 0 s chel. Lberavolb. der pandw. '2. Aus», des Land« -Ae;. Leipzig, behufs lleberführ. zum rzandst. 2. Ausg. der Abschied beiuilügt. —" Ter Staats»ekrelär des Re chsvostamtes v. Pod bielski Zvird nm Sonnabend Lewzia besuchen und begicbt sich von dort, wie bereits mitgethcilt, nach Ehcmillch. — Eincs dec vornehmsten Rechte, welches der Gesell,geller der Gemeindevertretung verliehen bat. ist das Recht, das Raths- kollcgium nmmmienzuietzün. allo die dclotdeten und unllewtdetcn stiatbsmiiglicder zu wällten. Von diesem Recht wird um'er Stad' vewrdneten-Kollegium nächsten Donnerstag in ausgiebigstem Aea!;» (.Gebrauch zu machen Gelegenheit haben. Es wird sich da um die Besetzung von neun unbesoldeten Stadtrathsstel 1 en handeln. Von den in Folge Ablaufes derüjährigen Wahlzeir aus scheidenden >, Herren werden die Herren Baurath Richter. Fabri! bescher Avotheker Ott»' Friedlich, Buchdruckereibesiker S-chröcr. de; nebenbei bemerkt aui Ende diests Jahres aus eine LtührigcDienst zeit «rls Gemeindevertrcter bez. S'tadtrath znrückblickcn tann. Privat mann Lungwch und Rechtsanwalt Tr. Lehmann zur Wiederwahl vorgeichlagc». Ter ebenfalls am Schlüsse dieses Jahres aus- scheidcnde Herr Staütrath Westlich hat von vornherein gebeten, von seiner etwaigen Wiederwahl abiehen zu wollen. Für die Westlich'ichc Stelle, snr die Rai'Äikc'sche Stelle und für die beiden j tnrzlich ncubegrnndeten nnbeioldoten Ctadtrathsstellen iverden 6 Herren, die Herren Stadtverordneten Kaufmann 'Liest, Civil- Ingenieur Hartwig. Kaufmann Hcmzc. Kaufmann Leutemann, 'Rechtsanwalt Müller v. Berncck und Rentner Stein vorgeschlagen. —' M ii i I>eil >li>gen aus der Gesammtuaths . S istNlig. Rathsallessor Müller, welcher zun, Bürgermeister in Tlmin gc'.väblt morden ist. scheidet am 15. November uns dem städtischen Dienste. — Tic Wahl von Mitgliedern und Stell § Vertretern für die Eiiikvimnenstencr Eimchäkungs-Kommüstoiunt ans ! die Jahre 1001 und 1!»»2 vollzog der Rath allenthalben nach den j Borschlägen des Ausschusses für die Gemeindewablen. —'Professor i Banmbach in Berlin hal als Bomrbeit für das^ihm übertragene Dresdner König Albert-Tenkmal eine Büste Sr. Majestät des Königs mvdellllt und in Marmor auSaeführt. Der^Rath Leschlosz I ans 'Antrag der Verwalter der Dr. Günirschen Stiftung, diese l Büste aus dein Berschönerungsfonds dieser Stiftung anzukansen > und der Siadtgcmeinde für das neue Rathhaus zum Geschenk m j inachen. Vorlciusig soll dieselbe im Sladtmuieum ansgesteill iverden. — Tie Stadtverordneten habe» die Vorlage des Rathes 'wegen Errichtung zweier städtischer Volksbäder in den (strund Kunst und Wissenschaft. f* Im Königl. Sch an sp iclhause kann Mittwoch den 7. d. M. die angcknndigte Wiederhvluna desdrciattigen Schwankes „Der Großkaufmann" in Folge Erkrank,ing des Frl. Scrd«r nicht »tattsinden. -Zur Ausführung gelangt das fünfaktige Lustspiel „Krieg im Frieden" von G- v Moicr und Franz v. Schvnlhan. 's* sltcsidcn.ztticater. Tie siegreiche Kraft, die der Wilden bruch'schen Dichtung „K önig Hcinri ch" innewohnt. und die selbst das nachdriktlichste Betonen ihrer Schwächen nicht ans der Weit disputirc» kann, hat gestern, Montag 'Abend, znm dritten Male in dem knappen Zeitraum von vier Jahren, bei uns ihren Zauber bewährt: das Haus war sür eine 'Reprise anhcrordentlirh gut besucht, die Stimmung diesseits und iemeiis der Rampe an den Höhepunkten des Werkes die denkbar beste und der Eindruck sichtlich tief und nachhaltig, lieber den künstlerischen Werth des Dramas sind die kritischen 'Akten langst geschlossen. Seine Schön heit, die sür die Verehrer der Mmc Kiidenlirnch's beute wie am ersten Tage elwaS FaSeinirendeS Hai, liegt in der groszzugigen Aus gestaltung der Fa bei, in der breit und mächtig dahin rauschenden Sprache voll tiefer und gewichtiger Gedanken und in der mit meisterlichem theatralischen Geschick geordneten Folge effektvoller scenischer Bilder, die mit verblüffender Dresssicherheit die bcdcntiliiys- bvllen Etappen der Handlung glücklich seitzuhalten weih. Vielleicht wirkte und wirkt nn dm Dichtung manches heute »och eindringlicher, als vor Jahren, da das grosse Werk geboren wnrde und die Be geisterung so mächtig entfachte. Gerade das Elementare der Dichtung, das in ihrer mit starken 'Accenten dahin brausenden Handlniig liegt, in lenem dramatischen Rubato von zwingender Gewalt, das eben nur in einer machtvoll vorwärts drängenden vmndlilng möglich ist. hat nach all' den müden M'ilicndrainen der letzten Jahre, nach den dialogisnten Kleinigkeitskrämereien und Armelcutestüclen etwas wunderbar Ersrilchcnaes und AnsrüttelndeS für sich. Man suhlt cS: hier spricht ein Dichter zu uns von der Menschheit groben, ewigen Interessen, hier handelt cs sich um das Wohl und Wehe ganzer Epochen, deren Vertreter Menschen von ragender Grobe in ihren Vorzügen, wie i» ihren Schwächen sind, warmblütige Charaktere, die mitten hinein gestellt werden in den : rasenden Mrom lebendig empfundener Konflikte. Daß es dabei dem Lichter «'<*>( imm»-«- und überall aclunarn ist, d,c barte 'Materie so in dramatischen Flich zu bringen, das: er alle Bedeuten aegcn Keine und grvhc Willtnrlichkeiten bedingungslos zum Schweigen bringt, und das; er die dramakiichc Oelonomie bisweilen gar zu sehrmitdcr Souveränität cmes nnvnlsw empfindenden Talentes handbabt. will gegen all' diele 'Vorzüge nichts besagen, io lange nicht ein neuer Chatespcare der Bühnendichtnng neue, freiere Bahnen ;n weiicn lvinmt. Besonders dankbar müsse» einem Tichlcr von Wildenbrnch's Wesen und 'Act unsere Darsteller lein, denen er schauspielerische Ausgaben von Bedeutung zu stellen versteht, die zu lösen zwar nickt immer al-S leichi. aber stets als antzcrordentlich dankbar gelten darf. Dieies Ilrtheil bestätigte auch die gestrige Aufführung der Dichtung, die das Interesse selbstverständlich wieder ans die Repräsentanten der führenden Rollen: König Heinrich und Papst Gregor tonzentrirte. die wie »chon bei den beiden ersten Ausführungen des Dramas von den Herren Adalbert MatkowSki, und Gustav Starcke geipiclt wurden. Tie Leistungen beider Künstler, die auch geilem wieder stür misch applandirt und mit Lorbeer überschüttet wurden, >0 das; sic beide an den Aktschlüssen bis zu zelm Mal vor der Gardine erscheinen mussten, sind an dieser Stelle bereits früher ausführlich gewürdigt worden: cs bleibt daher nur Weniges zu sagen übrig. Matkvwsk». nach Wildcnbruch's eigenen Worten, der beste Vertreter der Titelrolle seines „König Heinrich", ist ganz der alte gcblicvcn, der hinreißende Temperaments Schallipieler mir all' den Vorzügen und all' den Schwächen eines solchen, begabt vor Allem mit einem sieghaften, alle Hindernisse überreniienven. ursprünglichen Naturell, das selbst die Jahre nicht völlig zu zügeln und zn klären gewußt haben. Wenn gestern an einigen Stellen die künstlerische Bedeutung seines Heinrich nicht unbeein trächtigt blieb von sorcirten Aenßcrlichkeilen und milstichcn ZnMigkcilen, so wird man das mit einer wohl zn verstehende» uebennndiliig und leichten Indisposition — der Künstler befindet sich schon wieder mitten in einer großen Gastspiel-Tournee — entschuldigen können, mn io eher, als der Darsteller augenschein lich die Anlage drS Charakters und die »ganze Austastung gestern ohne Frage zu verinnerlichen bestrebt war. Was seinem Heinrich im letzten Grunde auch diesmal fehlte: die einheitliche Geschlossen heit der Charakteristik und die Konscguenz eines großen Stiles ließ sich wieder im höchsten Maße der Leistung Gustav Stnrckc' s nackrlikmen. an dessen Gregor mit der beinahe minutiösen Gewissen- Hastigkeit in der Ausarbeitung der vlttssisch. wie pchchisch gleich anstrengenden Rolle und der ausgezeichnet klaren svrachlichcn Bc Handlung des TcctcS man icitlos die Au'gabc einer eindrucksvollen Repräsentation dieier machtvollen Figur gelöst iah. die in der Taistellung wie in der Dichtung nur zu leicht ähren königlichen Partner erdrückt. 'Neben den Trägern dieser beiden Hauptrollen velichwiliden alle übrigen Darsteller: doch haben die Damen Hermann Benc'dn. Ioscvbinc Ianda und Alst: Rügniar, lowie Sic Herren Wallisch. Koch, Witt, Beyer. Reiter, Gerhardt. Ianda und Schwab 'Anspruch aus namenttiche Nennung für ihr Bemühen, in größeren vder kleinerenPartic» zum Geistigen des Ganzen nach Kräften beizukragen Tie Reiste des Herrn Rotier, die nach Möglichlest der anspruchsvollen Seeneric gereast lonrde und in geschickter An ordnung der einzelnen Bühnenbilder ihr Bestes that. gab der Dichtung namentlich gegen Schluß bin — bis zu den Papstieenen war die Stimmung ans der Bühne etwas stau — erfreulicher Weise ein rascheres aemvo als früher, wodurch sie an Eindruck gewann: nur der laute Ton, aus den verschiedene Darsteller ihre Rollen ge stimmt Hallen, verträgt eine nicht unbeträchtliche Mäßigung. Alles in 'Allem ist auch diesmal ein starker Erfolg der Dichtung und ihrer Hauptdarsteller zu verzeichnen, der dem Werke wieder eine Reihe voller Häuser mit Sicherheit Voraussagen läßt. 5V. ^ i Vermischtes. ! ** Prozeß Stern l> e r g. Aus der Verhandlung am Mon o tag ist noch Folgendes nnchzntragcn: Zeugin Frau Blnmke. vcrhcira -« thete Schwester der Wvvda. wird vom Rechtsanwalt Fuchs gekragt:' Hat sich Ihre Schwester vor Herrn Stierstädter gefürchtet ? - Zeugin: Sie hat gesagt, HerrStierstädter sei wie chieHyäne sie fürchlesich vor ilim. Zeugin behauptet n- A., daß Herr Stierstädtcr gesagt habe: Wenn das Kind zurückzoppt, dann kommt Sternberg frei. Er habe dann auch von großen Summen, 75.000 Mk. oder« 120.000 Mk. gesprochen und getagt: er könne auch Herrn Justiz ! ratb Sello hineinlegeil, denn wenn er einige Dinge zur Sprache bringe, schicke dieser sich eine Kugel durch den Kopf. — Zeuge. Stierstädler bestreitet dies. 1 Kriminalkommissar v. Trcskow tritt vor, um dem Gerichtshof, mitzutheilen, daß Stierstädtcr ihm zwei Fälle mitgetheitt habe, io' denen Frieda Woyda ihre Schwester bekomm hatte. Ein dritter
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