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- 914 - Allerlei für die Frauenwelt. sabren manch« Frau bei», Einkauf. Wie diiklich und unappetitlich benimmt sich manche beim Fleischer: da wird ein Stuck in die Hand genommen, auf Fett und Knochen ccnterlncht, wieder hingclegt und ein neues 'omuit an die Reihe. Ist das nicht rück sichtslos gegen die anderen Käuferinnen? Der Fleischer kann nicht Alles aus dem Bereich solcher Frauen bringen, doch eine jede sollte sich mit dem Ansehen des Stückes begnügen oder es sich wenigstens nur vom Fleischer selbst untersuchen lassen. Da habe ich mich einkt über einen sehr energischen Mann gefreut, welcher solch' einer rücksichtslvien Kundin das befühlte und berochene Fielschilück auszwang. Dies wäre wohl ei» ganz ge eignetes Mittel, derartige Frauen von ihrem Fehler zu heilen. Anch beim Obst- und Gcmüse-Einkans fallen unendlich ost derartige Sache» vor. Da wühlt manche Frau im Salatkorb herum, nicht Passendes wieder hinclnwerfeno; ob dem Verkäufer durch die unansehnlich gewordenen Stauden Schade» erwächst, kümmert sie wenig. Auch anderes Gemüse und Obst entgeht oer Untersuchung nicht, und der Verkäuser ? Innerlich schimpfend sieht er dem Gcbahrcn zu, doch kann er nicht viel sage», um die Kundschaft nicht zu verlieren. Die Konkurrenz ist heutzutage so groß, daß sich der Geschäftsmann seine Kunden zu erhalten suchen muß. — „Man muß doch sehen, was man für sein Geld bekommt!" wird so manche Frau einwenven — ra sche» — aber nicht drücken und auetschc», daß den anderen Käufern der Appetit vergeht! Man muß nur immer bedenken, daß inan auch unseren Mitmenschen Rücksichten schuldig ist. Nun zu einer anderen Kategorie! Man sagt wohl: „Alles Gute kommt von oben —ob man es aber dann noch sagt, wenn uns ein lieber Hausbewohner oder besser — Haus bewohnerin eine staubige Decke aus den Kops ausichüttelt, möchte ich wohl bezweiselu. Auch Schuhe. Pantoffeln und dergleichen, über unserem ahnungslosen Kops gereinigt, hinter lassen wohl meist das Gefühl einer großen Rücksichtslosigkeit von Seiten unserer Mit bewohner. Ferner lassen viele Frauen ihre Kinder schreien und toben nach Herzenslust, wenn sic nur Ruhe vor denselben haben; ob es aber älteren Hausbewohner» oder solchen, welche nie Kinder hatten, angenehm ist — darnach fragen sie nicht. Und dock ist gerade dieses ungcrügte Toben eine Rück sichtslosigkeit. deren sich Mütter nicht schuldig macken sollten. Kinder sollen sich wohl herzlich lnstig machen, ohne dabei ans- zuarten und den übrigen Hausbewohnern zur Plage zu werden. Da siebt es ein kleines Sprüchlein: „WaS Du nicht willst, das man Dir thu. das füg' auch keinem Anderen zu!" — Dies gilt auch in der Rücksichtnahme gegen unsere Ncbeninenschen. Werft die Thüren nicht krachend in'S Schloß, singt oder spielt nicht ganz am frühen Morgen, oder bis in dir sinkende Nacht, klopft die Möbel nicht zu Zelten, wo die meisten Hausbewohner noch schlafen! Man kann ja unterdessen ruhigere Arbeiten vornehmen. Wenn Feder so dächte, würde viel Mißstimmung vermieden werden und die Rücksichtslosigkeiten nach und nach schwinden. — Nun noch einige Worte über eine andere Art derselben und zwar im Kreise der Familie selbst. Da glaubt so manches Menschenkind, eben weil es zu Hause ist, kann es sich völlig geben lassen und thut 'ich nicht den geringsten Zwang an. In Gc- ellschaft Dritter der lustigste, gesprächigste Mensch ist er. einem Volksansdruck nach, muffig im höchsten Grade, wenn er im Familienkreise weilt. Ist dies nicht recht rücksichtslos ? Ein Anderer wieder gähnt und räckelt sich, schlürft und schmatzt beim Essen ohne jede Rücksichtnahme aus seine An gehörigen, daß man wirklich an guten Sitten Weisel» möchte. Sollten wir nicht gerade m Kreist unserer Familie unser Bestes thnn, die Lieben zufrieden zu stellen in jeder Be ziehung? Solle» sie uns nicht mehr gelten, als all' die Fremden, welchen wir wohl nie mit solchen Rücksichtslosigkeiten kommen würden? Damit soll nicht gesagt lein, daß wir uns zu Hause wie im Geiellschaftssaal bewegen sollen, sondern nur ans unsere An gehörigen Rücksicht nehme» und un-Z nicht in icder Beziehung gehen lasse» sollen. „Man will es sich doch wenigstens zu Hause gemütblick machen!" wird so Mancher ansrnfen. doch rechne ich die oben angesührten Rücksichts losigkeiten keinesfalls zur Gemüthlichkcit. — Wie viele Frauen gehen außerhalb des Hauses geputzt oder doch wenigstens nett angezogen, während sic zu Haus blS Mittag im grössten Negligö hernmlaufen, ohne etwas Rücksicht aus Mann und Kinder zu nehmen. Glaubt ja nicht, daß ein derartiges Verhalten den Männern entgeht oder gefällt; ein jeder sieht seine Frau gern nett angezogen, wenn es auch nur ein einfaches Kleid ist- Do nun genug, sonst wird meine Schreiberei am zur Rücksichtslosigkeit! Elt» 2»l>rn»n,n. viersilbiges Rätffsel. Die ersten Zwei sind jeder Köchin wohl bekannt. Doch sicht und hört man sie besonders aus dein Land. Die Letzten sind ein edler Körvertheil, Durch sie wird Licht und Schönheit »ns zum Heil. DaS Ganze macht uns viele Pein, Davon befreit macht' Jeder sein! rr ä t h s e l. Mein Erstes nennt Dir eine Du hörst sie nicht das erste Mal. Mein Zweites nennt Dir einen Baum, Er steht oft an des Waldes Saum, Jedoch die Mehrzahl musst Du nehmen! Mein Ganzes ist recht sehr bekannt, Es liegt am schönen Elbestrand. M«. ÄÄV Sonnabend, den 3. November. Erscheint tSglich Des Nächsten Ehre. Original-Rom au von Hildegard v. Hippel. lAortsehung ) ^Nachdruck verboten.) Frau Kräh». die an Tornow s anderer Seite saß, mischte sich jetzt i» das GcspräcN, „Mein liebes Fräulein — alle Achtung vor Ihrem Idealismus — aber die Sache har viel lach ein recht unangenehmes Aufsehen erregt. Ter Herr war Ihnen Beide» fremd, ja, er bat sich Ihne» nicht einmal vorgestellt — Sic möctitc ich ganz ans dem ^spiel lassen, den. Eie sind jung und unerfahren — aber —" Frau Erahn dämpfte ihre Stimme, „eine vc> heirathctc Frau muß wisse». Ivas sie lh»t nnd vor Allein de» Schein der Wohlanständiglcii wahren. Sie kommt durch solche (beschichten gar z» leicht in den Verdacht, Abenteuer zu suchen." Dem jungen Mädchen stieg die Rothe des Unwillens in das Gesicht. „Weil sie einem Hilflosen geholfen hat?" — Tornow hatte schweigend zugchört. lieber sein Gesicht glitt bei der Erwähnung der Wohlanständigleit ein halb schwcrmnthigcr. halb spöttischer Ausdruck. „Was nennen Sie anständig, gnädige Frau warf er lricht hin. Amanda sah ihn an. ES war das erste Mal, daß er heute bas Wort an sie richtete. Sollte seine Frage eine Falle bedeuten? — „Nun doch, was wohl jeder Mensch anständig nennt." antwortete sie unsicher. Er sah ihr zerstreut in das niedliche Gesicht, das einen schlaue», versteckten Ausdruck an genommen hatte. „Wir krcmlcn. glaube ich, Alle an einer großen Sünde, das ist tneGedanten losigteii, gnädige Frau!" — „Was hat denn das mit der Wohlanständigleit zu thun?" frug sie spitz. „Mehr, wie Sie denken! Glauben Sie mir, gnädige Frau, es giebt nichts Gedankenloseres als die sogenannte anständige Frau. Sie verdirbt vor lauter Wohlanständig teil Andern den Auf. sie wird direkt unmenschlich, sobald sich etwas „nicht paßt", ja, sie is! jedes hinreißenden und echten Gefühles bar, denn sie ist viel zu anständig, um das höchste Glüo und das tiefste Leid des Weibes zu verstehen." „Und so etwas," sagte Frau Amanda errothend, „sprechen Sie vor einem jungen Mädchen aus?" Ulli nchteie sich auf- „Herr von Tornow sprach zu einem Menschen," sagte sie schroff. Amanda warf ihr einen feindlichen Blick zu. „Herr von Tornow," flüsterte sie so leise, daß es Ulli nicht verstehen konnte, „warum sagten Sie gerade mir das Ulli begann sich ostentativ mit ihrem anderen Nachbar zu unterhalten. Tornow be merkte es nicht, er wanbte sich harmlos der Hausfrau zu. „Ich sprach im Allgemeinen, gnädige Frau." Amanda sah ihn fest an. „Ich danke Ihnen füc die Blumen!" sagte sie langsam. Tornow verneigie sich leicht crröihcnd. Er gedachte des humoristischen, bis jetzt dünllen Ursprungs des Straußes. „Es giebt," fuhr Frau Krahn fort, „einen so allerliebsten Vers der heißt : Geh' den Weibern zart entgegen,' Du gewinnst sie auf mein Wort. Und wer rasch ist und verwegen, Kommt vielleicht noch besser fort. Sie sind sehr rasch, Herr von Tornow!" „Ich, meine gnädige Frau?" „Ja. Sie!" Die Blicke Beider kreuzten sich. Was will Sie von mir, dachte Tornow. „Ich bin in Bezug auf die Frauen stets für den ersten Theil dieses Berses gewesen," sagte er kühl. „Ich glaube," sie warf ihm einen lächelnden Blick zu, „Sie verstehen Beides zu vereinigen." Er vcr neigte sich abermals. Sie wandt- sich ihm zu und ihre heißen Lippen streiften sein Ohr. „Geben Sie mir Ihr ritterliches Wort, daß ich Ihnen vertrauen darf," flüsterte sie erregt, „dann reden wir noch über das Gedicht." „Gnädige Frau, ich verstehe Sie nicht," sagte er ruhig, „von welchem Gedicht sprechen Sie?" Ulli streifte das Paar mit einem ernsten Blick; ohne es zu wollen, hatte ihr feines Ohr einzelne Bruchstücke des Gespräches aufaefangen. Dis Musik verstummte und mit ihr hörte sogleich Amanda's Flüstern auf. Sie lehnte sich in ihren Stuhl zurück und sah scheinbar gleichmüthig vor sich hm. Er ist vorsichtig, dachte sie, er will zuerst sondiren. Wenn er sich ganz sicher fühlt, wird er schon lammen! Mit halbgeschlossenen Augen betrachtete sie ihn. Sein Wesen, vereint mit der Möglichkeit, die Liebe dieses vornehmen, schönen Menschen zu besitzen, wirttc so berauschend auf sic, daß sic seine kühle Zurückhaltung garnicht bemerkre. Tornow fühlte den Blick mehr, als er ihn sah, und die Frau wurde ihm immer unbehaglicher.— Ulli blickte indessen stumm auf ihre gefalteten Hände. Einen gewissenlosen Courmacher! — schalten ihn die Leute und sie hatte es empört. Wie aber kam diese Frau dazu, sich so ver traulich gegen ihn zu zeigen ? — -Ob/k-S/'/SK tu ru cien bekannt billigen kreisen tw I>»iivii8tr»88v S, keüei'>M8 m Fro88or 4U8VV3,KI. LSOQ Meter D 8ekivuvll8lv!8v ^ LU8 110 MM Iiotksu mit süwwtliobew Llsiuoissursug. passsncl ru ^.nsdiluss- glsissu, sofort im 6amren oäor gvtbeilt ssdr billig ru verkaufen oveut. ?.u vormistden. 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