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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001101016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-01
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
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eiuen Besw um ewen Kaiser geh gemacht hat. ES dürfte sich, meint die , "Acht über die IS,000 Mark-Angelegen haben. orschlägt, die Regierung , .. hlossenheit des württemoergischcn Armeekorps aufrecht zu erhalten. WFki. ische kkammer >te Beben- , der u. A. rleistete Oie Hilfe, riefen; einstürzte. Sie waren noch am Fenster, als da- Gebäude Nach der lebten in den Be wohner in den Bereinigten eine Zunahme von chl der Ein- gegen 1800 ziere nach Württrm- ver Militärkouvention schlossenkeit des . . . . namentlich Kommandirungen preußischer Offiziere berg und umgekehrt auf das wirkliche in der? vorgesehene Bedürfnis zu beschränken und darauf zu achten, daß das württembergische Armeekorps besonder« in den höchsten Kom mandostellen von einheimischen Offizieren geleitet werde, wurde mit an Einstimmigkeit grenzender Mehrheit angenommen. In dem kürzlich erschienenen Jahresbericht der vstpreußischen Landwirtlischaftskammer heißt es über die Arbeiterfrage: „Im Jahre lti!>S ist noch eine weitere Berschlimmerung einaetrcten. Einzelne Güter haben an ständige» Arbeitern nur noch Kümmerer und Kutscher und müssen sich mit ausländischen Saisonarbeitern durchzuhelsen suchen, welche vielfach gerade in der Erntezeit kontraktbrüchig werden und deni Arbeitgeber dadurch großen Schaden zufügen. Tie Arbeiternoth hat ihre Haupturlache ebenso wie in den früheren Jahren in den, Abzug nach den, Westen und dem Bestreben des Arbeiters, in den Städte» Beschäftigung zu suchen, aber auch in dem Sinströmen der Leute zu öffentlichen Bauten (Eisenbahnen. Chausseen) und Meliorationen (Drainage), Mittel und Wege zu finden, um die noch auf dem Lande vor handenen Arbeiter der Landwirthschaft zu erhalten, wird demnach eine sehr wichtige, aber auch unendlich schwierige Ausgabe der ländlichen Arbeitgeber sein." Die Aktien der preußischen Hypothekenbank sind am Diens tag um 67 pEt-, die der Grundschuldbank um 73 pCt. an der Ber liner Börse gefallen. Die Psandbriefinhaber dieser Banken werden üssentlich aufgesordert, sich behufs Wahrung ihrer gemeinsamen Interessen zu organisiren. Die EheschcidungSangelcaenheit des Prinzen Aribcrt von Ankalt erregt um so größeres Aufsehen, als man in der Ber liner Gesellschaft Grund zu der Annahme hatte, das, das vrinz- liche Paar besonders glücklich lebe. Ter Prinz, ein großer Sport freund. pflegte fast in allen sportlichen Veranstaltungen in Gesell schuft feiner Gattin zu erscheinen, von einer Mißstimmung war nichts zu merken. Dagegen war es allen Nnherstchcnden nicht unbekannt, daß die Prinzessin sich unglücklich fühlte, »veil ihr in achtjähriger Ehe lein Nachkomme beschicken war. Bemerkt sei übrigens, daß seinerzeit auch die Prinzessin Aribert in der Kvtzc- schen Assaire mehrfach genannt wurde. Sie war dann die Ziel scheibe zahlreicher anontnncr Briefe, die zur Folge hatten, daß der Kaiser ein ganz energisches Vorgehen veranlaßte. Prinz Aribert ist einer der reichsten Prinzen; er beabsichtigt, seinen Hofhalt in Berlin gänzlich auszugcben. Nach der „Rat.-Ztg." soll Prinz Aren berg Wegendes von ihm in Südwestafrika begangenen Verbrechens zu 18 Jahren daß , „ ein „ .. . deutschen Militärstrafgesctzbuchs ist neben der lebenslänglichen Freiheits strafe der Höchstbetrag der zeitlichen Freiheitsstrafe 15 Jahre. Major Herbing, Vorstand des Meldeamtes Traunstein (in Naher»), hat sich in seiner Wohnung erschossen. Oesterreich. Bei der Eröffnung des Jndustriellcn-Tagcs hielt Ministerpräsident Körb er eine Aufsehen erregende Rede, in der er sagte, tzr vermöge erst in seiner jetzigen Stellung ganz zu ermessen, wie viel Oesterreich in den letzten Jahren versäumt und verloren habe. Tie Regierung wolle den emsig arbeitenden, rüstig vorwärts strebenden Verfassungsstaat. (Lebhafter Beifall.) Alle Parteien, dle dasselbe wollten, seien die Parteien der Regierung. Leider verfolgten alle Parteien nationale gegensätzliche Interessen. Es war ein erschütterndes Bild, zu sehen, wie die Obstruktion im Parlament jede fruchtbringende Arbeit verhinderte. Ein solches Parlament müßte zur Entscheidung drängen, ob nicht das Wohl des Staates und der Völker einen sichereren Schutz als den bis herigen der Verfassung und der Arbeit im Parlament erheische. Sobald der Kampf der Parteien an den Jundamenkcn des Staates rüttele, müsse sich jede vflichtgetreue Regierung vor diese stelle» und sic mit allen Mitteln vcrtheidigcn; denn der Staat stehe über den Parteien. Graf Elemer Lonhnh theilte der „N. Fr. Pr." mit, daß ihm von der Ernennung seiner Gemahlin zur.Herzogin nichts be kannt sei; als königlich belgische Prinzessin besitze sie ohnehin den Titel Königliche Hoheit, den ihr nur das belgische Parlament ab erkennen könnte. Italien. Der König beabsichtigt im Monat Dezember sämmtliche Prinzen des Hauses Savopen um sich zu versammeln, um einen Familienrath abzuhalten. Man wird wohl nicht fehl gehen, diesen Familicnrath mit der Frage einer eventuellen Thronfolge, sowie einigen Heirathsproicktcu für die beiden noch immer unvermählteu Nettem des Königs, den Herzog der Abruzzen und den Grasen van Turin, in Zusammenhang zu bringen. England. Ter (wie schon kurz gemeldet) in Pretoria den, Untcrleibstnphus erlegene Prinz Christian Viktor zu Schleswig-Holstein war am 14. April 1667 im Schloß Windsor als erster Sohn des Prinzen Christian, Oheims der deutschen Kaiserin, aus dessen Ebe mit Helena Prinzessin von Großbritan nien, Schwester der Kaiserin Friedrich, geboren. Sein Vater, der jetzt im 70. Lebensjahre steht, erhielt im Jahre 1866, anläßlich seiner Vermählung mit der englische» Prinzessin, durch Dekret der Königin Viktoria den Titel „Königliche Hoheit". Er ist König!, grobbritannischer General und persönlicher Adiutant der Königin, außerdem Königl. preußischer General der Kavallerie ü la suitodes 3. Garde-Ulanen-Regimcnts. Seiner Ehe entstammen noch Prinz Albert, gcb. 26. Februar 1860, Großherzoglich heisischcr Oberleut nant im hessischen Garde-Dragoncr-Regimcnt (1. hessisches Nr. 23). sowie die Prinzessinnen Viktoria, gev. 3. Mai 1870. und Luise, vermählt zu Schloß Windsor 6. Juli l8!>1 mit Aribert Prinzen von Anhalt. Der gestorbene Prinz Christian Viktor zu Schleswig- Holstein. der aus Grund großbritamüschcr Verleihung den Titel „Hoheit" führte, machte als Königl. großbritaimischer Hauptmaim mit dem Range als Major im Kings Royal Riste Corps den Feldzug gegen die Buren mit. ÄNlstlcurd. Nach Meldungen aus Livadia wird das Zaren - vaar dorr noch längere Zeit, wahrscheinlich bis zur Niederkunft der Kaiserin, verweilen. Amerika, lieber die Erplosionskatastrophe in New-Aoik weüwn folgende Einzelheiten berichtet: Ter ganze von Chembers Sweet. Greenwich Street. Warren Street und Washing ton Street begrenzte und mitten in der Geschäftsgegend belegcne -Häuserblock wurde durch die Explosionen und den darauf folgenden Brand zerstört. Die Erschütterung war so groß, daß Menschen wie Pferde iir den angrenzenden Straßen sofort getödtet wurden. Die zuerst ankommende Feuerwehr kam gerade rechtzeitig, um die Gewalt emci zweiten Explosion zu empfinden. Viele Feuerwehr leute wurden schwer verletzt: 60 Mädchen und 100 Burschen aßen 'im oberste» Stock des Gebäudes zu Mittag und man fürchtet, daß sie umgckommen sind. Die Hitze in den Ruinen war so groß, daß es viele Stunden dauerte, bis die Feuerwehr und die Polizei zu den Leichen gelangen konnte. In Washington Street wurde ein Fuhrwerk unter den Trümmern begraben und die Hochbahn- Station an der Neunten Avenue gegenüber Tnrrant wurde zer stört. Man glaubt, daß manche Passagiere getödtet oder verletzt worden sind. Ein Feuerwehrmann, der 'Augenzeuge beider Ex plosionen war. aber gerettet wurde, erzählt: „Das Gebäude schien vor meinen Augen in die Lust gehoben zu werden, dann siel es nieder mii einem Krach und das Ganze schien sich in eiucir Vulkan zu verwandeln. Das war die erste Explosion. Die Front stürzte zu sammen und zerdrückte die Hochbahn-Station au der Ecke. Tann gewahrte die Volksmenge die Gefahr. Glas. Steine und alle Arten anderer Stoff kamen nieder wie ein Regen. Frauen und Männer schrieen und Jeder suchte.zu entkomme». Dutzende von Leuten liefen davon, denen das Blut vom Gesichte und den Händen floß. Andere lagen halb verbrannt auf der Straße. Ich lies mit anderen die Chambers Street hinauf. Wir waren eine halbe Minute gelaufen, .al« die zweite Explosion erfolgte, die aus einer Reihe von Knallen bestand. Jeder war ärger als der vorhergehende. Als ich mich um- wendrte, sah ich- daß etwas Schreckliches vassirt war. Glas. Holz- und Ainnstiikkc sielen dichter als je. Die Gebäude auf der anderen Seite der Ltnße waren dcmolirt. Der ganze Block stand in Flammen und ns Feuer hatte auf die andere Seite von Warren Street hinüber gegriffen." DaS Feuer soll im dritten Stock deS karrant'sche» Hebaudcs entstanden sein. Nur wenige Angestellte sich darinnen. . . wozu Alkohol Im obersten Stockwerk Iah man, W g betragt itaten Staaten 76,205.220, was 13.225.464 bedeutet. Das Erdbeben in Caracas hält noch an. Die Bevölkerung ist in der größten Bestürzung. Die Stadt Guarenas ist völlig zerstört. 25 Einwohner wurden getödtet. Knust und Wissenschaft. s^m ^Königl. Hvsopernhaus gelangt „ . heute Kreutzer s romantische Over „Das Nachtlager von Granada" zur Aufführung. Anfang halb 8 Uhr. Im Königl. Schauspielhaus geht Schiller's „Jungfrau von Orleans" in Scene. Anfang 7 Uhr. 7 Bruch' s gewaltiges Weck protestantischer Kirchenmusik, sein „Gustav Adolf" gab am Dienstag dem Vorabend desRefor- mationsfestcs Werth und Weihe. Wieder -- schon das dritte Mal in deni kurzen Zeitraum von zwei Jahren! — fand das herr liche Oratorium, das in Dresden und leine Martin Luther- Kirche eingcfühkt zu haben das Verdienst des Herrn Kantor Römdlld ist. eine Io andachtsvolle und begeisterte Zuhörerschaft, daß der Erfolg von vorgestern für den Komponisten wie für die Interpreten seiner Gedanken gleich ehrenvoll im höchsten Maße ge nannt werde» muß. Im Wesentlichen waren cs dieselbe» Faktoren wie früher, die das glänzende Gelingen der Veranstaltung von vornherein sicherten; namentlich der Umstand, da); die tragenden Partie», die des Gustav Adolf und des Bernhard von Weimar, wieder mit den Herren Kammersängern Scheidcinantcl und Gudehus besetzt waren, gereichte der Wirkung des Werkes nur zum Nor- lhcil. Besonders Herr Scheidemantel, dem die dankbare Partie des Gustav Adolf außerordentlich günstig liegt — sie bewegt sich fast durchaus in der höchsten Barltvnlage — böt eine Leistung, die. musikalisch wie künstlerisch gleich bedeutend, sichtlich von tiefstem Eindruck begleitet war. Die deklamatorische Behandlung der Recitntivc, die Beseelung der lyrischen Gesäuge und die Innerlich keit der ganzen Auffassung, die am eindringlichsten in der Scene bei Lützen zur Geltung kam, waren von höchster Vollendung. Auch von Herrn Gudehus, der vorgestern seinen denn war hatte und Töne von Fülle und Wohltlang, wenigstens in der Mittellage hören ließ, dars Achnliches gelten, ivaS den künstlerischen Ernst und die musikalische Sicherheit anbelangt. Das: der Sänger sogar an den Höhcnpunktcn seiner Partie, so namentlich in der Siegcs- hvmnc „Heil dem Gewaltigen!", diesmal stimmlich weit mehr mit Ehren bestand als bei den früheren Aufführungen, Zoll besonders hervorgehobe» werden. Neu war der Leubelffng mit der Königl. .Hvfoperiisäiigerin Frau Fröhlich besetzt. Mit der im Ganzen und Großen trefflichen Durchführung dieser syinvathöckien Aufgabe bewies die Sängerin aus's Neue ihre musikalische Zuverlässigkeit und Sicherheit, der es auch nicht an Emvfindung fehlt, um Ge sängen, wie dem schlichten Lied im Nolkston „Es ist ein Kriegs- inaiin. der heißt Tod" zu tieferer Wirkung zu verbelle». Das große Verdienst um das Gelingen der Aufführung erwarb sich wie »linier Herr Kantor Römbilo mit seinem numerisch wie materiell gleich beveutendcn und vorzüglich geschulten Kirchenchor, der in den pompös geschriebenen Ensembles wie in den einfachen Ehoralgesängcn völlig auf der Höhe stand. Neben Herrn Römhild, dem Leiter und Veranstalter des Ganzen, verdienen Herr Organist Otto H v r»i g und die Gcweibehauskapelle, wie Herr Seiler, der den tleinen Patt des Münchner Rathsherrn mit hübscher Stimme und sehr gutem Ausdruck sang, mit Auszeichnung sür ihr Bemühen genannt zu werden, Bruch und seinen „Gustav Adolf" zu einem schönen und erhebenden künstlerischen Siege zu führen. Daß allen Mitwirkendcn dos in so reichem Maße auch diesmal gelungen ist, wird sür sie noch den Worten des Ilhlaiid'scheu Sängers „Lohn sein, der reichlich lohnet". IV. s Klavier-Abend Eduard Reu ß. Als Herr Reuß vor Jahresfrist in das Königl. Konservatorium als Hochschullehrer des Klovicrlviets eintiat, brauchte er sich den kiesigen Künsllerkreiien nicht erst vvrzustellcn. Ein ehemaliger Schüler Franz Liszt's, hatte er sich längst den Ruf eines vortrefflichen Pianisten erworben und sonderlich wurde er als Beetkoven-Svieler geschätzt, '.flicht weniger vortheilhast bekannt gemacht hatte er sich durch die Ucbettraguug schwieriger Orchestervactituren für.Klavier, zuletzt durch den von ihm gearbeiteten Klavlercmszug zu Siegfried Wagner s „Bären häuter" und durch schriftstellerische Arbeiten, von denen das Lebensbild Liszt's allgemeiner bekannt geworden ist. Durch so bedeutenden Ruf accreditirt, hat er sich in Dresden dauernd nicdeo- aelassen und wenn er seitdem auch wiederholt öffentlich gespielt hat. so ist er am Sonnabend doch erstmalig in einem eigenen Eoncerte aufgetrete». Das hierzu gewählte Programm lemizcichiiete den idealen ernsten Künstler. Mit Ausnahme einer Bagatelle: „Albumblatt" von Huniperdinck. die ihm zweifellos die Freundschaft auf's Klavier gelegt, bot er bedeutende, nach reifen Pianisten verlangende Werke. Ec eröffncte den Abend mit Bach-Liszt'S Präludium und Fuge in ä-mvll, in klarem, machtvollem Vorträge, und der Bcelhoveii'lcheii Sonate, op. 6l. in geistvoller, sticlgcrcchlcr Wiedergabe. Tann folgte Chopin mit einem halben Dutzend Werken: Präludien, Etüden und der l'-moll-Balladc. Wie Beethoven, scheint auch dieser Meister Herrn Reuß' Individualität besonders z» entsprechen, den», wenn hie nnd da auch etwas spröde und trocken im poetischen Ausdruck, gelangen ihm die Schattirunge» und rhythmischen Feinheiten meist ganz vortrefflich, vor Allem aber wußte er dem Geist der Sache gerecht zu werden und die Fein heiten Im Tempo diesem anzupassen: bei anders aber zeichnete er sich i» der klaren Behandlung der Harmonien aus. In gleicher Vollendung spielte Herr Reuß das Scherzo und Allegro ans der Sonate op. 53. auch hier die Eigenart des Meisters: lyrische Schwärmerei, luftige Frische, weiches Dahingleiten, herzliche Liszt . und L-ctur-Polonaise von Liszt. Die rein technische Seite der Kunst versteht sich bei einem Künstler wie Reuß ganz von selbst. Er beherrscht diese mit der Vollkommenheit eines Virtuosen, bei dem die Technik eine längst überwundene Frage ist, nur Zweck zum Mittel, geheiligt durch das reife Verständnis;, das er diesem entgegcnbringt. Ter Eriolg war vollkommen und wenn Herr Reuß es nöthig gehabt hätte, sich hier als hervorragender Klavrerkünstler erst bekannt zu machen, so hat er sich mit seinem vorgestrigen Eonceri als solcher die Anerkennung in reichem Maße erworben. 8. 8t. 4 Die Theaterschule des Königl. Konservatoriums gab am Dienstag mit einem in den Anstaltsräumcn veranstalteten Schauspielabend einen im Ganzen recht erfreulichen Da- ieinsbewels. Zur Aufführung gelangten das Vorspiel zu „Die Waise von Lowood", Scencn aus dem 2. und 3. Ast von „Nathan der Weise" und der für mimische Hebungen trefflich geeignete, wenn auch stark autiouitte Benedix'sche Einakter „Gott sei Dank, der Tisch rst gedeckt!" Wenn man bei dem Urtheil über die Aus- führenden den Damen den Vorzug giebt, Io geschieht dies nicht aus Artigkeit, sondern aus objektivster Ueberzeugung. Offenbar unter stehen die mitwirkendeil Herren erst seit kurzer Zeit der künstlerischen Schulung ihrer Schauipiellehrcr: denn wenn auch allenthalben in Bezug auf die sprachliche Ausbildung der angehenden Darsteller schon ein befriedigendes Können zu bemerken war. so fehlte es bei ihnen an Haltung. Bewegungsfreiheit. Mimik und an darstelleri schem Ausdrucksvermögen doch noch recht empfindlich. Immerhin MÜHNNl Das wußten schon die alten Römer. Dle Lehrer aller Gattungen van heutzutage wissen davon auch ein Lied zu singen. —ckt. 7 Im deutlaen Aovttäten-Coneerttm8»«erb«baus kommen zur Aufführung: Beethooen-Ouverture von Ed. Laffen: „Seid umschlungen Millionen", Walzer von Job. Strauß: „Resignation", Sich obne Worte für Cello von W. Fibenhagen: I. OrLefiersuite aus der Over „Carmen" von G. Bizet: Concert-Ouverture von R. Vvlkmann: „l,a rrineasL", Mazurta von L. tffanns <l. Mal); Lauvk-olr 6s LsIUvl für Violine von Artot: II. Ungarische Nhavkodie von F. Liszt: Ouvertüre zur Over „Mignon" von A. Thomas: „FeenhLndr", Gavotte von L. Heffel st. Mal»: Serenade von G. Pittrtch hl. Mal) : JubilaumL-Marsch von R. Etzold <1. Mal). V Das erste große Conc, crt der Ressource ver Dresdner Kaufmannschaft ist auf Mittwoch den 7. si!o- vember angcietzt Solisten sind: Frl. Marie Münchhofs aus Paris. Herr Hof-Concertmeister Petri und Hosfchauipteler He« Waldeck. Orchester: die Gewerbehauskapelle. 7 In Schott's Verlag erscheint nächstens ein Ballet, das Herrn Kammersänger Scheide inantel zum Dichter und Herr« Georg Pittrich zum Komponisten hat. Aus Herrn Scheide» Mantel als Choreograph dars man mit Recht gespannt kein. -i- Frankfurt a. Ai. Ter neue Intendant der Frankfurter Oper, Herr Dircktivnsralh Paul Jenien, wurde Sonntag Vornlittag vom Aussichlsrath der Neuen Theater-Aktiengesellschaft dem ans der Bühne versammelten Personal vorgestellt. In Ver tretung des ersten Vorsitzenden ergriff Herr A. Boiongaro-Crevemia das Wort zu einer kurzen Ansprache, worin er den Mitgliedern Herrn Panl Jensen voislcllte und sie aufsorderte, dem neuen Leiter mit herzlichem Vertrauen entgegen zu kommen. Hieraus trat Intendant Jenscn in den Kreis des Personals zu folgender An sprache : „Sehr geehrte Dame» und Herren! Durch das Vertrauen des Aussichtsraths der 'Neuen Theater-Aktiengesellschaft hierher und an Ihre Spitze berufen, übernehme ich nunmehr das mir über tragene schwierige Amt. Es widerstrebt mir durchaus, an dieser Stelle nnd am heutigen Tage eine längere Programmrede zu halten: ich bin kein Freund von vielen Redensarten und lieve eS nicht, Versprechungen zu machen, wenn ich nicht weiß, ob ich die selben auch zu halten in der Lage sein werde. Ich bin hierher gekommen, um sriich und fröhlich zu arbeiten! Dazu bedarf ich, dessen bin ich mir wohl bewußt, zuvörderst Ihrer Beihilfe. Nim sagt einer der erfahrensten und gewiegtesten Tbeaterkenner. Heinrich Laube, an einer bekannten Stelle seiner Schriften: „Ern neuer Bühnenleiter brauche wohl füns Jahre, um sich ganz belhätigcu und seine Pläne und Absichten zur Geltung bringen zu können, denn" — so fügt er leider hinzu — „in den ersten drei Jahre» sei er gezwungen, sich manche Feinde zu machen." Meine Damen und Herren, lassen Sie mich hoffen, daß dieses Wort aus mich nicht im vollen Umfange zutreffcn möge: weiß ich mich doch von den besten Absichten beseelt, bin ich doch einer der Ihren! Jahrelang bin ich ielbst ausübender Künstler gewesen: ich vermag mich Loher sehr wohl i» die Seele eines solchen zu verletzen. Ich habe die Freuden und Leiden des dramatischen Künstlers am eigenen Leibe zu verspüren hinreichende Gelegenheit gefunden. Sie werden aus diesem Grunde bei mir stets sür Ihre berechtigten Wünsche ein offenes Ohr und ein warmes Herz finden, und ich werde trendig bestrebt sein, Ihre Interessen bei der Vorgesetzten Behörde, den, Aussichtsrath, aus's Wärmste rn vertreten, vorausgesetzt, daß d-c Wunsche des Einzelnen dem Geiammiinteiesse des uns Allen lheucreii Instituts nicht zuwider lausen. Meine Damen und Herren, nun noch eine dringende Litte: Schenken Sie mir, ich bitte sehr darum, das Vertrauen, welches ich Ihnen von ganzem.Herzen entgcgcntrage! Und nun lassen Sie uns fröhlich au die Arbeit gehe» und etwas Tüchtiges leinen. Ich hoffe, wir werden gute Kameraden werden." 7 Die beiden Obencgiffeurc des Münchner Hoftheaters. Savits und Fuchs, wurden durch lebenslängliche Verträge für die Münchner Hvfl'ühne verpflichtet imd treten demzufolge von ihrer gemeinsamen Bewerbung um die Direktion des Kölner Stndttheaters zurück. ^ ^ 7 Am lv. November findet im ..loatro I-irieo ' zu Mailand die erste Aussüdrung der neuen Over von Leoneavallo „Zazä" statt. Ter Komvonist, der auch in diesem Falle das Textbuch selbst geschrieben hat. hat sich streng an die gleichnamige Komödie des Herrn Verton gehalten. Berlin, tzl.Lkt. Wechsel. Amiterd. kurz London kurz London lang Patts kurz Wie» kurz Wien lang Italien kur; Petersburg kurz Napoleons Oeft. Noten Ruff. Noten Deutsche FonvS. V. 84.80 kl. 2', 70 »5 215.80 tti, 2K 85,05 216.(7, 3",7° N.-A.I905 30,7» do. »7° do. 3',7, Pr. K.19V5 3' F,, Pr. Kons. 37» Pr. Koni 3"Z> Sachs. Rente 96.30 86.30 87.8(1 85.75 86.25 «7.50 83,80 Ausländ. Fonds. Mitteimeerb. Simplon Lur. Heinrichsb. Northern Pac. Schwei,. Nrdost. do. Unionbabn Banken. 88.75 83.— 109,50 78.80 80.75 81,50 Gr. Rerl. Strb. Hamb. Packeis. Harpener Hartmann Hibernia Hörverhütte Sättig Kakta Porzellans. 286,50 E. 221,50 125 75 175,60 141,— 182,10 132.25 75,75 108 40 136,40 383.— 182.— 113,— 107,25 86,50 80,80 101,10 Deutsche Bahnen. Dottm.-Gronau 152,75 Lübecker —.— Mattenburger 88,40 Ostpreußen 88,10 Ausländ. Bahnen. Buschtübr. — Oc.-U.Staatsb. — Oeff. Elbethal — Südöst. Lomb. 25.-— Canada Pacific 85,10 Kette Lanchh. konv. Laurahütte Löwe L- Co. Masch. Kappel Nordd. Lloud Nünib. Velocip. OrciisteinLKoppcl 188,— SSchs. Iffttbltahlf. 183.50 Säws.Kammg. —- Sächj. Nähfade» Süchs.Wcbst. Schimmel Siemens Hanffchlauch Wiede Zellstoff-Ver. Fest. 94.80 180,50. 210,- 127,75 85,78 Berliner Bank 101,90 Bett. Hdlsges. 145,75 Dannst. Bank 182,80 Deutichc Bank 188 80 Disc. Comm. 173,10 Dresdner Bank 146.30 DrcSd. Banko. 111,— Dreso». Kredit 113,10 Leipziger Bank 165,— Leipz. Kredit 187,80 Mittels. Vdkr. 105,- Nationalbank 131,80 Oefierr. Kredit 205,10 Reichsbank 148,25 Sächs. Bank 133,50 67» Argentinier 61,70 Industrie. 47» B.-Avr. St. 36,60 Böhm. Brauh. 219,75 t'-,7»Chin.1898 75,20 Löchcrlbrauerei 104.— 57» Ital. Rente 84,70 Reichelbräu 202,10 47» Merik. 1899 97,70 Scköfferhof 182,25 Nachbörse. 57» Ocfi.Golv-R. 97,50 Erlanger Br. 64,25 Ocst. Kredit 305,40 4'/z7»Oefi.Silb-At. 80,75 v.Tuwcr'sche Br. 215,— do. Staatsb. 139,00 4H,7» Portug. 35,80 Berk. Maschin. 210,50 do. Südb. 35,— 4°,!> Rinnanier 86,25 Bo». Gusifiakl 171,90 Berk. Hdl.-Ges. 147.— 47» do. am. 1800 72,90 Brürer Koblcn 410,— Dormst. Bank 132,75 4°/»Ruff.K. 1880 88,25 Waggf. Busch 100.90 Deutsche Bank 181,75 47, Rnlk. v. 1888 —Kartonn.Loschw. 201,25 Disk.-Komm. 174,60 47» Ruff. St.-R. 95,85 do. junge 101,50 Dresdner Bank 146,— 57»Serb.Gold 94,75 Caff. Trebertr. 172,— Italiener 94,70 47» bo. anr. 1893 81,20 Färberei Körner —,— Spanier 86,50 47» Svan. Anl. —CKennr Werkz. 136,90 Tüttenlooke 107,50 Türkenlooie 107,25 Chemn.Wirkw. 120.25 Lübeck-Büchn. 136,— 47» Ung. Koldr. 86,50 Dannenbaum 88,50 Gotthardbahn 144.75 47» do. Kr.-N. 90,80 D.-Oe. B.-G. 147,50 Schwei,. C.-B. 152,25 «V7°U.EBA 101,10 D. Gasglükllicht 229.— Canada-Dac. 85.25 D. Tbonröhren 141,75 Northern-Pac. 73,75 Donnersmarck 218,50 Bockumer 175,25 Doum. Union 85,25 Dottm. 85,25 Drcsd. Bauges. 176,75 Laura 196.25 Cicdr. Seck 140,25 Harpener 176,25 Dr. Strafienb. 170,— Hibernia 192,25 Dur. Koblenv. 180,— Dynamit Trust 148, — Dnnannt Trust 148,50 Hamb. Packers. 126,90 Elektra. Akt. —Nordd. Llovd 113,10 Kummer 118,50 Hannov.Strb. — (Kelienkirchen 183,90 Glasgow —< Görlitz Mai». 185.801 Fest. Bauk-D^Seonto AerchSbank 5 Proc. Lombardriin-wtz 6 Prve. Amsterdam Droc. Brüssel 4Vroc. London 4 Droc. Dans 3 Droc. Petersburg b»/, Prvc. Wien 4»/, Proc. 46ten. 31. Lkwber. Schluh-Kurs- der offiziellen Börse. ÄS das Feuer > usbrach, zwei Männer und eine Frau, welche um zeugten die Leistungen der Herren Michael (Waisenhausvorstehcr Blackhorst, sikathau und Ausdors), Vichwcg (Hcnru Wytfield. Sa- ladin und Alfred) und Wagawa (Diener Heinrich) von eifrigem Studientteiß: insbesondere nahm Herr Michael wiederholt ganz beachtliche Anläufe zu treffender Charakteristik und erfreute namentlich als Nathan durch eine gut durchgcarbcitete Wiedergabe der Erzählung von den 3 Rmaen. Weniger Zurückhaltung im Loben braucht man sich auszuerlegen, wenn man der talentkünden den Durchführung der Jane Evre-Nolle durch Fräulein Gysin und der gewandte» Leistungen des Fräulein Elia Fischer »>« -lob» Reed, Srttba und Emma gedenkt. Auch Fräulein Sl wußte als MrS. Reed und als Frau Ausdars und behandelte gleich ihren genannten Studienkollcglnnen die Sprache mit Sicherheit und Geschmack. Nur jei sie davor gewarnt, in erregteren Momenten ein allzuviel von theatralischem Pathos anzuwenden, das der Natürlichkeit direkt zuwiderlüust. Das durch weg löbliche Zusammenspiel und die gute scenische Gelammtwirk- ung. die aus der primitiven Anstoltsbühne zu erzielen wahrlich leine leichte Ausgabe ist. muß als das besondere Verdienst des als Regisseur der Konservatorium-Aufführungen unermüdlich seines AmteS waltenden Heim HofschauspielerS Gustav Starckc gerühmt werden. Außer ihm gebührt aber auch den beiden Lehrern für Redekunst und Rolleneinübung, den Herren Hofschauspielern Vmfierrente SUberrcrite Koldrcnte Ungar. Goldr. do. Kron.-R. Buscbttehrader Lombarden MIMBrürer — 4 .',8. ooj Tramway — K50.00 varr.u.B.-V..4 256.00 41k,v<»' do. V2L.I.OO 1S.21» U7.72j Bcfcsngt. 104,00, Schluß - Kurs,.» Lefierr. Kredit .. als John Sicckelnbcrg zu revräsentiren Winds und WolterS uneingeschränkte Anerkennung für ihre Be- AH s.M,' Lu«» rv^Zinn 2775. 97,20'St.-E.-Akt. Kö«; OOiÜmonbank VL,9ttiNordbabri OO.SOiMen. Banko. 114.5vlNordwestbahu 450.00,Ung. Credit U4.60 ölbetbal 465,00 Llp. Mon». Ä. 90.20 Lredttaktten 652,75 Napoleons 1100 Antz1^.Susl.-B. —D.Marknoten 106.50 Länderbank 406.50 Lurkculooke Hrarikfnrt a. M», Sl. Oktober. <Okfi,,eUe ^ 204.90. StaatTbcchn 140,40. Lombarden 24.80. Stlberrente 96,70. 4proc. Ungar «oldrente 96 4o. Tre»dner Lank 145.00. kgypter 105,20. Oefierr. »oldrente 97.50. Wechsel aus London 20.44.7. Wechsel auf Wien L4.8V.6. DlSeonlo 179.40. Aejt. Berlin. 31. Oktober. Getreidcbericht. Wetzen: per Oktober per Dezember 151,50, per Mai 158,75, schwächer. Rappen: per Oktober —. per Dezember 14l 50, ver Mai 142F0, schwächer. Haler: per Oktober per Mai 133,25, bctzauplet. Mais: per Oktober , ver Dezember 28,10, behauptet. Rüböl: per Oktober —, ver Mai 62,10, nfänglich stau, später fest. Spiritus: 70cr loco ohne Fab: «7.10. zt » «r » » o1, 30 Oktober. IA»qm. « Udr IO Mtn.t »auimoolke. u«m» Wpa tvallen, davon 6Ir SvekutaN-n an» «rvorl E vollen. Lenden,' Rudta. Mddl. amertlanyqe Metern »gen: Sleda. Oltoder.November ttäuterpreir, Nvvdr.e Deiember Verkautervrcia, Dciemder-Ionuar do.. Januar- Kedruar «>»,^ da., iZedruar-Mar, 4»°., 8-iuseroreiS, MSrz.AprU 4"/«do- NorU-Mat Bertllutervrei», Mai-Inn, da., Jun(«guü ««/« dir «ro/„ ZtSuserpretS, Juli-AuMst do. N > a> - >- r »0. Ottoder. ,vjaarender»cht.> Baumwolle m Newport S>/„ do. Lteternng ver Oktober 8,SS. da. LIeterung per Ds,cmber 8,96, do. New-Ortean» 9. Schmal, Vv-dsrn >de»m 7.er, do. Nod« u. Bracher. 7.ll2>,,. Mat« Lenden,: siech,, do. per Oktober ««>,„ p« De,cmber «l>,„ da. rer Mat «>/,. w«zen Lenden,: stcli». Ratder Sintern,et,en l«, 78«/,. Wetzen per Oktober 77>/„ do. ver Dezemder>78,»/, d». per Mir, «r>/„ da. »er Mot 82. Sktretdetracht nach Aoerpoot 3>/«. «all«« ktnlr Mo; Sk. 7 8»/>, da. <IUo) Sir. 7 per November 7,iv, do. do. ^" ktnlr 7.SS. > Dves-nev Nachvichten. Nr.SVI. SeileS« >W Donnerstag. L. November IStta
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