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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001026018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-26
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Monat
1900-10
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Jahr
1900
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Vorsitzender, Herr Mehnert, den Jubilar. Herr Paltor Waltber dankte für dessen Wirken im Klrchenvorstcinde. Mit herzlichen Worten dankte der Gefeierte siir die zahlreichen Ehrungen und schlog mit einem Gebet, die fernere Hilfe Gottes erflehend. — Dem Gendarmen Ockwitz ln Moritzl> ura gelang es. den Bahnsrevler zu ermitteln, weicher am 17. d. M. den Abends 7 Uhr 53 Min. non Nadebcul nacb Radeburg abgehenden Zug aus de» Stationen 6!» und 71 i» der Nähe des Divvelsdorfer Teiches ziim Entgleüen brachte. Es ist dies der in Moritzburg wohnende Arbeiter Moritz Henker. H. wurde verhaktet und der Staatsanwaltschaft zngesührt. Er hat. dem „R. T." zufolge, bereits die Tkat eingestanden. — Aus der am 20. und 21. Oktober in Ehcinnih vom Sächsischen Filcherelverein veranstalteten F i i ch o n s st e l l u nn erhielt den Ehrenpreis der Stadt Chemnitz seinen silbernen Pokals Herr Reichelt-Dorfchcinnitr, den Ehrenpreis des .Herrn Ir»,scher, Chemnitz iAngelrntbes Herr Lehmann-Zadel snr Forelle», de» . Ehrenpreis des Herrn Kommerzienrnths HermSdorf leinen silbernen Pokals Herr Koiimierherr v. Boxberg und den Ehrenpreis des Herr» Fabrikbesitzers Tusche, Eliemnitz lein Fischbesteck» Herr v. Livpe Cunnersdorf iiir Karpfen. Außerdem wurden noch 4 Ausstellern Ehrenurkunden siir besonders gute Leistungen zu gesprochen. In der am 20. Oktober von 12 Ubr Mittoas ab abgebaltcnen Perlammlung der Jiichintercsi'enten nute, dem Barsch des Herrn Major 2lste> srcsden sprach Herr Fisi'hznchtsanslnIIs- besiper Linke über das Thema: ,.Fütterung der Salmoniden in Teichen". Eine gleiche Ausstellung wird der Verein am 10. »nd II. November d. I. in Pärchen iBranhansgartens vcrnnslaltcn. — Iiir die vogtländikchenBleichcreien und Apvretnc- o »stellten trat vom 1. Oktober ab ein neuer, vom Färberring ausgestellter Tarif für die Färb- und Apvreturlohne in Kraft. Aus dickem Grunde gab es in de» letzten Tagen September in den Etablissements viel Arbeit, um alle an Lager besiudlicbe» j Robwaaren noch zu den alten Preisen bewältigen zu können. Ter Geschäitsgang ist in den Färbereien und Appretnranstalten letzt ein äußerst flotter. — Hainichen, 25. O klober. In O ttcndorf erlitt der ! Istiährige Tienstknccht Voigt in Folge DnrchgeheuS seiner Pferde schwere Verletziingen. die den alsbaldigen Tod herbeiiuhrten - Pastor Sieler in Bockendvrs feierte am Mittwoch lein 2bjährigeS AmtSjubiläum, aus welchem Anlaß der Jubilar vielfach geehrt wurde. Tafiesgeschichte. Deutsches Neich. Der Jagdbeiuch des Kaisers beim Fürsten v. Plcß ist aus den 10. und 11. November anberamnt worden. Es wird geplant, eine Jagd auf die seit mehreren Jahren nicht mehr abgeichosseneo Auerochsen zu veranstalten. Als der Kaiser in Homburg v d. H. dem Grafen v. Bülow die Ernennung zum Reichskanzler mitgctheilt hatte, wollte Letzterer natürlich sofort seine Gemahlin von der ihm zugedacbteu Ehrung benachrichtige». Der Kaiser, io berichtet das „KI I ". wehrte ; cd och ab und bestand darauf, selbst der Erste zu fein, welcher Frau Gräfin v. Bülow von der neuen Würde ihres Gemahls in Kenntniß letzen sollte. Und jo empfing Frau Gräfin v. Bülow die erste Nachricht, daß sic Frau R e i cd S k a nz l cr i n geworden, durch ein persönliches Telegramm des Kaisers. Es wurde bereits mitgetheilt. daß vom Fürsten H ohe» lohe Memoiren vorhanden seien, die aber erst nach dem Tode des Fürsten zur Nerösscntlichung gelange» sollten. Jetzt bestätigt die „Kreuz,tg."> daß der Fürst allerdings Aufzeichnungen über lein politisches Leben gemacht hat und daß er eine kostbare Sammlung von Korrespondenzen zur Zeitgeschichte besitze. Die „Krcnzztg." räth nun deni Misten, sich ein großes neues Verdienst durch Ver öffentlichung wenigstens eines Tlieiles dieser historisch gewordenen Materialien zu erwerben. Man könne heute bereits mit Fug und Recht lagen, das. was vor das Jahr 1800 falle, bereits Geschichte geworden ist. Es sei längst erkannt worden, daß posthume Ver öffentlichungen. wie etwa die Dcnkwürdigleiten von Hardenberg, Metternich oder Tallcvrand durch die ganz willkürliche Bestimmung, daß erst ein halbes Säknlum vor der Veröffentlichung hingehcn müsse, unbeschreiblich an Werth verlieren. In dem einen wie in dem anderen Fall waren die so sorgfältig verborgenen Geheimnisse längst enthüllt, und dicker Prozeß des Ausklärcns werde in Zrikunsl noch viel rascher vor sich gehen Fürst Hohenlohe wird in seiner bisherigen Amtswohnung noch bleiben, bis seine neue Wohnung „Unter den Linden" fertig eingcrichret ist. Ter Sultan hat an den Grafen Bülow anläßlich dessen Ernennung zum Reichskanzler ein Tetegrannn gerichtet, in welchem er betont, daß Gras Bülow bei deni Besuche des Kaisers Wilhelm in Konstantinopel eine angenehme Erinnerung zurnckgelasfc» habe. Seine Ernennung zum Reichskanzler könne nur dazu beitragen, die zwischen beiden Souveränen und beiden Regierungen glücklicher weise bestehenden srenndschaftlichen Beziehungen noch enger zu knüpfen. Graf Bülow antwortete dem Sultan mit der Bitte, seinen wärmsten Tank entgegenzunchmen. Mit der Ernennung des Freiherrn v. Richthose» zum Staats sekretär des Auswärtigen Amtes sind die N cubesetznngcn in den höchsten Reichs- und Staatsämtern, die durch den Kanzlerwechiel erforderlich wurden, erledigt. DaS prcußische Staat S mini sie - rium ist an Zahl um ein Mitglied kleiner geworden. Der neue Staatssekretär des Auswärtige» Amtes ist der bisherigen preußische» Ueberlicserung entsprechend noch nicht Mitglied des StaatS- ministcriums geworden: auch der jetzige Fürst Herbert Bismarck, der am 17. Mai 1886 zum Staatssekretär ernannt worden war. wurde erst nach der Thronbesteigung des Kaisers Friedrich, und zwar erst am 26- April 1888, preußischer Staatsniinistcr. und ebenso rst Freiherr v. Marschall vom Avril 1800 bis Ende Oktober 1801 Staatssekretär gewesen, ohne Mitglied des vreußischcn StaatS- ininisteriums zu sein; er wurde erst Staalsminislcr, als Fürst Hohenlohe das Reichskanzlern»! übernahm. Von den jetzigen Staatssekretären der Neichsämter sind somit nur die Ehess des Reichsamtes des Innern und des Reichsmarineamlcs prcußiiche Staalsminister. Schon hieraus dürfte hcrvorgehc». daß der Reichskanzler Gras Bülow es zu ermöglichen hofft, den Sitzungen des StaalSministeriums regelmäßig beizuwohnen und vorzusitzen. Nunmehr bleibt nur noch die Ernennung des Untcrstaatssckrelärs im Auswärtigen Amt zu erwarten. Der neue Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Freiherr v. Richtlinien, galt schon von Anfang an als der voraussicht liche Nachfolger des Grafen Bülow, da er seit drei Jahren schon Unterstaatssekretär im Auswärtige» Amt gewesen ist. Freiherr Oswald v Richihofen ist am 13. Oktober 1817 in Jass» als Sohn des damaligen preußischen Generalkonsuls und späteren Gesandten in Stockholm, im Jahre 180.5 verstorbenen Freiherr» v. Richthose» geboren. Er besuchte die Universität in Berlin, machte de» Krieg von 1866 beim 2. Garde-Regiment z» Fuß, den von 1870/71 als Nclervcossjzicr beim Grenadier-Regiment Nr. 11 mit. wurde, nachdem er als der erste Reichsdeutsche 1873 i» Eolmar die juristische Staatsprüfung bestanden und in Straßburg die Doktor würde erlangt hatte, der KreiSdircklion in Zaber» überwiesen, 1875 Hilfsarbeiter und 1881 Vortragender Rath im Auswärtigen Amte, dem er in dieser Stellung bis 1885 angehörte. Er war hier besonders beim Abschluß der Stnatsverträge über das Fidei- koinmißvcrmögcn dc-S vornials knrhejsischc» Hauies. des Konsular- vertragcs mit Griechenland, Brasilien und Serbien, des AuS- liescrungsvertrages mit Schweden-Norwegen, sowie mehrsacher Handelsverträge und des MustcrschutzvertrngS mit Belgien be- thciligt. Im Februar 1885 wurde er nach Eghpten entsandt als ÄirektionSmitglied der egvptilchen Staatsschuldenkassc und hat hier an der Regelung der Finanzen eine» hervorragende» Aiitheil ge habt. Am 26. Oktober 1806 erfolgte leine Ernennung zum Direktor des Kolonialamts, die jedoch von Anfang an nur als eine provisorische gedacht war. Am 15. Dezember 1807 wurde er znm Unterslaaissckretär im Auswärtigen Amt ernannt, mußte aber vorerst noch die Leitung der Kownialabthellung beibehalten, die erst am 2. April 1808 an Herrn v. Buchka überging. Im Aufträge des König!. Provinzial'Schulkolleaiums sind die Direktoren der Berliner Geineindeschule» kürzlich ersucht worden, ihre Lehrer zu beauftragen, die Schüler und Schülerinnen vor unnützen Belästigungen des Kaisers durch Briefe zu wanien. Bon der zuständigen Militärbehörde in Braunschweig erging an die Musikkapellen das Ve» bot des SpIelrnS bei Festlichkeiten der Welfilchen Vereinigung aus Anlaß der am 28. Oktober bevor stehenden Feier des Geburtstages des Erbprinzen von Eumberland. Dir die „Braunjchw. N. N." melden, wird dies Verbot damit begründet, daß beim Ausbringen eines Hochs aus den Herzog von Eumberland die Militärmusrt intoniren müsse. Ein Versprechen, daß neben dem Hoch auf den Herzog von Eumberland auch ein solche» aus den Deutschen Kaiser ausgebracht werden würde, hebt dieses Verbot nicht auf. Der Rhein schifffahrtsbetrteb stockt fast vollständig. An den Hauptcentien des Mitlelrbcins sammeln sich ganze SchifsSslottlllen a». welche die Wcitersahrt unterbrechen und besseren Wasjerstand obmarten müssen. Obendrein macht sich auch. Meldungen aus dem Nnhkgebiet zufolge, Wagenmangel dort erneut empfindlich bemerkbar und übt a»f den Kohlerwerlaiidt überaus störende Wirkung aus. Im gejammtc» Rheingebiet mußte der Traicctbetrieb unterbrochen werden. Oesterreich. Als der Kali er in Budapest, aus Gödöllö kommend, vom Bahnhof in die Hofburg fuhr, wurde ein Mann verhaftet, der bei der Vorbeisahrt des Kaisers Schmähworte ang- stieß und den Königsmörder Brests hochleden ließ. Der Verhaftete ist der 25>ährige, von italienischen Elter» sinmmeirde, aber tu Wien geborene .HaudlungscommiS Mar Dolp, der wegen MajestätSbelcidiguug bereits zu 2 Jahren Kerker verurlheilt ge wesen ist. Sei» ständiger Wohnsitz ist unbekannt. Von angeblich vectmuenswürdiger Seile, welche in der Lage sein soll, mit den intimste» Vorkommnissen in der unmittelbarsten Umgebung des östelieichilch-uugnrilchei, Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand aus das Beste unterrichtet zu sein, erhält die ..Ungarische Information" die sensationelle, aber wenig glaubhafte Mitlheilung. daß Erzherzog Franz Ferdinand zu Gunsten seines Bruders, des Erzherzogs Otto oezw. dessen Sohnes, des zwölf jährigen E'iZbkrzogS Karl, aus die Thronfolge verzichten soll. Diese Abdication soll eventuell schon in der allernächsten Zeit erfolgen, noch ehe die Verhandlung des von der ungarischen Regierung eingcreichlen Gesetzentwurfs betreffs der Jnartikulirung der Ehe des Thronfolgers im Plenum des ungaröche» Abgeord netenhauses ausgenommen wird. Der Gedanke der Vcrzichtlerstung des Erzherzogs Franz Ferdinand soll aus die bekannte» Vorgänge im nngnrsschen Abgeordnelenhause zuiückzniülsrcir sei». Tie Stellung nahme der Opposition gegen de» tsteßtzenlwurs bctrcssend die Jn- aililnlirnng der Ehe des Erzherzogs Fmnz Ferdinand, und die Ab sicht der vereinigten Oppvsilloiissraltioneu, zu verlangen, daß das Habsburgische Hausgesetz. nachdem cs nicht nur nicht immatriknlirt. sondern überhaupt vollständig unbekannt sei. dem ungarischen Reichstage zue Einsichtnahnie vorgclcgl werde, habe »n Aller höchster Stelle außerordentlich unaiigeneliin berührt, ebenso der Umstand, daß cs nicht gelungen ist. die Unabhängigkeitsvartci zu veranlassen, von dem erwähnten Vorhaben abzuslehen. Säinmt- liche Mitglieder der Tstnnstre leien darin einig, daß cS nicht an- gehc, die Ehe eines Mitglieds des Kaiserhauses wochenlang von einer durch die Immunität geschützten hundertköpsigcn Versammlung verhandeln zu lasse». Andererseits wäre es auch ei» ungewohnter, noch nie dagewescner Fall, das Habsburgische Hausgesetz einem Parlamente zur EinsichtiiulsNse und Bekrittelung vorzulegen. Das Erslcre will man vermeiden, das Andere kalt man für unmöglich. ES wurde deshalb die Frage erörtert, ob es nicht, um allen diesen Unannehmlichkeiten zu begegnen, angezeigt wäre, den Erzherzog Franz Ferdinand dazu zu veranlassen, das; er zu Gunsten seines Brrrders renuncirc. Erzherzog Franz Ferdinand selbst soll nach der Quelle der „Ung. Jnsornr." erklärt haben, daß für ihn aus schließlich der Wille und die Verfügungen des Kaisers maßgebend seien. Er für seine Person enthalte sich jeder Meinung. >a auch jeder Thcilnahme an irgend eurer Bcralhung oder Besprechung Im Lause des Monats November toll in Wien unter dem Vorsitze des Kaisers ein großer Fannlienrnth stattsinden. Ungarn. Ter RcichSstnanzminister von Kalla» soll sich an den Valikan mit der Bitte gewendet haben, die En t scrn u ng Tr. Stadler's vom erzbischvslichcn Stuhl in Scrajewo zu veran lassen. Wie vertäutet, hatte dieser Schritt leinen Erfolg. Zwischen dem Abgeordneten Heutallcr und dem Direktor des Bester Volkstheaters Porzolt fand ein Pistolenduell statt. Beide Gegner gingen unverletzt ans dem Duell hervor. Frankreich. Tas Znchlpolizcigcrickst in Paris verhandelte in einem Ehrenbeleidigungsvrvzcß, den Oberstleutnant Pica nart vor zwei Jahre» gegen „Le Jour" angestrengt hatte, weil i» diesem Blatte behauptet war, der Generalstab besitze eine Moment-Photo graphie, die Picgnart An» in Arm mit dem frühere» dcnlschcn Militärattachö v. Schwartzloppcn im Park von Karlsruhe darilclle. Die bctlaglei, Jvnrnatlstcn Pvssien und Galli wurden für schuldig befunden und Elfterer zu 6 Monaten, Letzterer zu 1 Monat Ge- sängniß. sowie einem Schadenersatz in Höhe von 30,000 JrcS. und zu 60 Bekanntmachungen des Erkenntnisses vcrnrthcilt. England. Ehambcrlain hielt im Znnsthanie der Londoner Fischhändler eine Rede, in der er über die linperialistischen Bestrebungen der britischen Nation sprach. Er sagte, die Vereinig ung mit den Kolonien bedeute nicht, daß England den anderen Völker» seindtich gesinnt sei. Wenn aber die fremden Völker unsere Freundschaft ablelsnen, so werden wir ohne diese wirten. Wenn wir sie nicht überrede» können, dann müsie» wir isolirt sei», icdoci, umgeben von Mater Mach! durch Schwesternationcn. näm lich die Kolonien. Unsere Jsvlirnng wird eine glänzende Jsolirung sein, so daß selbst, wen» England fallt, die überseeischen Kolonien die britischen Traditionen weiter sichre» werden. Der neue Imperialismus bedeute die Anerkennung, daß alle britischen Kolonie» dasselbe erreicht haben, wie England selbst. Amerika. Die philippinische Nationalrcgierung Hai! ein Maniscst des Inhalts hcrausgegcbcn, daß in dem Augenblicke, wo Brnan zuin Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt erscheint, die Feindseligkeiten seitens der Filipinos eingestellt würden, um sich dann friedlich mit den Amerikanern auSeinander- zuietzen. Sollte aber aus der Wahlurne Mac Kinlest wieder hervorgehen, so werde» die Filipinos den Kamps während der ganzen vierjährigen Tauer seines Mandats weitersührc». Die Kämpfe nehmen übrigens wieder größere Dimensionen an. General Mac Arthur bittet um schleunige Verstärkungen. Die jüngst von den Filipinos gefangenen amerckanischcn Offiziere wurden nicht „bestell", sondern, nachdem sie bewirthcl worden waren, wieder sreigelasteil. Es wurde ihnen aurgctragen. in Manila zu lagen, daß die Fttipuws für die Unabhängigkeit der Philippinen weiter kämpscn. aber immer bereit sein würden, mit den Amerikanern em Schutz- und Trutzbünvniß obzuschtießcu. Asien. Nach Meldungen aus Söul soll mit dem Ban der Bahnlinie Söul — Wr > u nunmehr begonnen werden. Den Bauvertrag heben französische Ingenieure erhallen. Kunst,md Wissenschaft. tz Im heutigen 1. Sinfonie-Eoncert der König! Kapelle. Serie ö. spielt Eugen d'Albert das Beel- bovcn'sche Concert op. 58 und zwei Chopin'lche Werker Nocturne, op. 9, Nr. 8. Volonaile, op. 53. A» der Spitze des Programms steht Felix Draeseke's Rnioma tragica; im »westen Theile gelangen zwei kleinere Orchesleritücke zur Ausführung Nachtm'tf.k von Navrawnik und Scherzo, op. 45 von Goldmart. 1' Im Königl. Schauipielhaule geht heutePallleron's „Welt, inde r m an sich langweilt" in Scene. Anfang halb 8 Uhr. f Residenztheater. Heute. Freitag, gelangt die Operette „Der Wahrhcitsmund" zur Ausführung. Sonnabend geht zum ersten Mate die Komödie „Der Ausflug in's Sittliche" in Scene. Die Besetzung ist folgende: Hanptniann Wodrow — Herr Friese, dessen Frau — Frau Krönt hat. Fritz — Herr Wallstch, Grinzenbcraer. Gras Wals Dolsenhvs — Herr Hunger, Herr von Degen — Herr Schwab. Oberamlmann Möller — Herr Janda :c f Georg Engel's Komödie „Ein Ausflug in'sSitt lichc", die morgen in unserem Rcsidenztheater ihre Erst ausführung erleben wird, ist nunmehr auch für den Regierungs bezirk Pose» von der polizeilichen Eeistnr verboten worden. 7 Der Albertzweigverein im Plauenschen Grunde veranstaltet nächsten Montag Abends V28 Uhr im Gasthofc zu Döhlen die Herren Kammcrinusiker Braun und Ritter Schmidt. Herr Tonkünstlcc Braun und die Kirchcnchörc von Tcubcn, Döhlen und Potschnvvel mit über 120 Sängern und Sängerinnen. st Wilhelm Leibl. einer der größten Meister des Realis nms in der modernen deutschen Malerei, ist augenblicklich in Emil Richter's Kuiislialon sPrngcistraßcs mit einer lewer numerisch nicht gerade beträchtlichen Kollektion vertreten. Auch gualitativ ist diese Leibl-Ausstclluna nicht bedeutend genug, um ein nur halbwegs er schöpfendes Bild von der hohen Meisterschaft dieses außer ordentliche» Künstlers zu geben: fehlen doch größere Werke von leincr Hand ganz, die als neue Offenbarungen seines malerischen Genies in Frage komme» könnten. Daß die hier ausgestellten kleineren Oelbilder. Slndienbtälter und Skizzen noch genug des Interessanten biete», uni selbst eine eingehende Besichtigung reichlich zu lohnen, ist selbstverständlich Die zeichnerische Subtilität. der kräftige breite Farbeilvvrtrag und die eminent treffsichere Auffassung, die in der Betonung des Ekarakteristiichen kaum zu überbieten ist. — alle diese Vorzüge sind den Arbeiten Leibl'ö in gleich bedeutsamer Weile eigen und geben ihnen lenen Hohen künstlerischen Werth, der längst uns dem internationale» Kunstmarkt durch geradezu exorbi taute Prciic anerkannt ist. Wie virtuos der Künstler zu zeichnen versieht, und wie ungemein ernst er es mit den Vorstudien zu seinen großen Bildern nimmt, das beweisen die Bleisliitstudien »nd die Oelikizze einer wunderbar sein behandelten Hand. Wenn sich ein Achter uo» der technischen Fertigkeit und der ursprünglichen Begabung eines Leibi zu solchen „Siudienblättern" versteht, — was sollen dann die Kleinen im Reiche der Kunst thun. die nur zu oft ihren ganzen Ehrgeiz in der Größe der Leinwand suchen und sich meist recht bald zu gut dünken, sich in der Beschränkung als das zu zeigen, was sie gern sein möchten, als Meister?! —0—. s Leipzig, 21. Olt Im Neuen Theater gelangte heute der zweite Thcil uvn Hektvr Bertioz' .,Trojaner", »Die Tro sauer in Karthago", zum ersten Maie zur Auf führung. Tas Werk kam leider nur zum Theit zur vollen Wirkung. Wenn auch nicht zu verkennen ist, daß dem Textbnche in Einigem der große dramatische Zug abgeht und die Musik durchgängig nicht gleicharlig ist. so weist das Werk doch so große Schönheiten ans, daß der Erfolg bedeutender hätte lein müssen, wenn die Anssnhrung ans ganzer Hohe der Ausgabe gestanden hatte Bollbesriedigt hat eigentlich mir Frau Dönges als Dido. Die Bclkcilignng des Publikums war nur sehr mäßig. 's Ein Oper »geben klag ist für Berlin der kommende Zlm 28. Oktober 1850, also vor 50 Jahren, wurde in Sonntag. ier Prophet" zum ersten Male Ter Krieg in China. Nach amtlichen Meldungen aus Tsingtau fand am 23. Oktober imKiantschou-Gebietc ein Zusammen- stoß zwischen deutschen Truppen und aufständischen Chinesen statt. Im Südwesten Kaimiis gelegene umwalltc und energisch verlheidigte Dörfer wurden genommen. Das deutsche Detachement hatte keine Verlustc. die Chinesen eine große Anzahl Totster und Verwundeter. Die deutsche Truppe kehrte nach zwölsstündigem Marsche und Gefecht in vorzüglicher Verfass ung nach Kaumi zurück. Zwei neue Opfer haben die schlechten Trinkwcmervcrhäitnisse in Pelina »nler den deutschen Truppen gefordert. Die See- soldaten August Metzger und Richard Kruse vom ersten Sce- bataillvn sind in Peking an der Ruhr rcsp. Tarmlyphus gestorben. Ter deutsche Leutnant z. S. Lusti g von der „Gcfivn". welcher bei der Erstürmung der Takuforts seinerzeit durch cwen Schuß i» die Brust schwer verwundet wurde, und dem für die von chm bewiesene Bravour vom Kaiser der Rothe Adlcrorden mit Schwertern verliehen wurde, ist im besten Wohlsein in seiner Heimatt) Hannover cingelrossen. wo er bei seiner dort wohnenden Mutter, einer PrvfcssorswiMvc von der dortigen Königlichen Tech nischen Hochschule, seinen Erholungsurlaub zu verbringen gedenkt. Die Stadtverordneten in Worms beschlossen, den 56 in China weilende» Soldaten des 118. Jnsaiilerie-ReginientS eine Weih nachtsgabe, bestehend in Cigarren und Ehocolavc, zu über senden. Zu diesem Zweck wurden 500 Mk. bewilligt. Ein m Petersburg eingetrofsencr Bericht des russischen Generalsiabs meldet: Am 28. September wurde in der Nähe der Stadt Käiai lnördlich von der Station Udini an der Mand- ichurischen Eisenbahn) durch eine Atstheilung der Etsenbaknschutz- wache eine 300 Mann starke Abtheilung Tschunghusen und chine sische Soldaten, welche verschiedene Raudzüge ausgesührt hatte, ongegrissen und gezwungen, die Stadt zu verlassen. Sie nahmen hieraus eine starke Stellung gegenüber der Stadt ani Maichesluß ein. Die Russen unter dem Kommando des Kapitäns Pawlowsky überschritten jedoch den Fluß und verfolgten den geschlagenen Feind, so weit eS das sumpfige Gelände erlaubte. Es wurden eine Menge Waffen und zwei Geschütze erbeutet. Die russischen Verluste sind unordeulend. Aus Lmosso wird berichtet, daß die Chinesen aus der Stadt Sanlschaku vertrieben und von Kosaken wett versolüt wurden. ES wurden viele Gewehre und Patronen erbeutet. Berlin Mencrbecl'S Over „ ^ . . i» Tentschlmid anfgeführi. In Paris war die Oper am 16. April 1810 mit Roger in der Titelrolle und der Viardot- Garcia als Fides in Scene gegangen s „Die Gläubiger von AdolÖStrindberg erzielten bei ihrer ersten Ausführung im Frankfurter Schauspielhause nur einen Achtungserfolg. 's Das H 0 flheatcr inWeimar. welches bis vor Kurzem dem Knltnsministcriniil unterstellt war. hat setzt als obersten Leiter den Vertreter des Departements des Großhcrzogtichen Hauses, der zugleich Staatsminister ist. Geheimen StaatSralh Tr. Ruthe, er halten. Dieser wird auch dem Landtag die Forderung der Re gierung von 700.000 Ml. zuin Neubau des HostheaterS vorzuleaen haben. Der Gemeinderath bewilligte dafür, wie mitgetherli. 200.000 Mt. s Hnmbur g. „Frau Kvnigi n". das neue Verslustspiel in zwei Abtheitunge» von Schönthan u. Kovpel-Ellseld. fand bei der gestrigen Piemic-rc im „Tcnlschen Schauspielhause" lauten, wohlverdientst Erfolg. 's lieber die Wiesbadener Festspiele des nächsten Jahres war u. A. gemeldet, daß zunächst ein Mozart-CßkluS in Äussichl genommen sei Demgegenüber wird offiziell mitgetheilt, daß man zustälidigcrseits nbclhaupt noch leine» Beschluß darüber gefaßt hat. ob im Frülnahr 1001 Festspiele stattsinden: möglicher Weile wird ganz davon abgesehen werden. 7 Gabriele d'Anunzio's Roman „Feuer", der zu den sogenannten „Romanen des Granatboumes" gehört und rn der Heimath des Dichters so großes Aufsehen gemacht hat. ist vor Kurzem bei Albert Langen zu München m einer autorisirten Ueber'etznng von M- Gagliardi erschienen. Tie deutsche Ueber- tragung ist in wenigen Wochen bereits in vierter Austage vudlizirt worden. -s Ein süddeutscher Agent lancirt gegenwärtig eine lungc spanische Sängerm, Frl. Maria Barrientos, indem er sie rn den Zeitungen als ..ütar" ersten Ranges ausrust. „Die noch sehr junge Spanierin." behauptet der Impresario, „besitzt eine überaus kräftige, silberreine, wohlklingende, hohe Sopranstimme und versteht solche meisterhaft zu gebrauchen. Ihre Einsätze. Staccati. Läufer und Triller verblüffen und man kann ihr Erscheinen thatsächlich als etwas Außergewöhnliches, Phänomenales bezeichnen. Nicht weniger intercssgiil und hervorragend als ibr Gesang war auch ihr Spiet." Um die Reklame kräftig zu unterstützen, hat man zunächst Massen von Postkarten mit dem Bilde der Barrientos anfertigen und verschicken lassen. Etwas Vorsicht und Reserve scheint geboten. s Die Enthüllung des Goethe-Denkmals in Wien ist für de» 20. November in Aussicht genommen. Das Denkmal Komitee wird >» den nächsten Tage» sich zum Kaiser begeben und den Monarchen bitten, der Feier anzuwohnen. Vor dem Monn mente wird ein Gedicht von Saar durch einen Hosschauspieler ge sprachen werden. Der Wiener Männcrgcsangverciii wird zwei Chöre Vorträgen. s Am Sonnabend werden in Wien die sterblichen Uebcrrrstc Karl Millöcker's in das von der Stadt Wien dem Andcnten des Komponisten gewidmete Ehrengrab aus dem Eentralsriedhos überführt. sK 0 rte des Kriegsschauplatzes in China. Nach den neuesten kartographischen und stattstischen Ergebnissen bearbeitet von Dr. Mar Eckert. Leipzig-sellerbausen bei August Julius Krug. Preis 7!> Psg. . geschiescrte und aus Leinwand gezogene Ausgabe: 2,Sl> M. — Z» den verschiedenen Karten von Ostasien bat sich jüngst noch ein Exem plar gesellt, das wegen ieincS Inhaltes und seiner Ausführung mit jenen erfolgreich konkurriren kann. Durch eine geschickte Orientiruna der Kart hat es auch der Kartograph ermöglicht, die Mandschurei und die russisch chinesischen Cirenzgcbielc, die aus den nrcilten bisherigen Karlen trotz ihrer Bedeutung für die weitere kriegerische Entwickelung wegen ibrer nördlichen Lage nicht zur Darstellung gekommen sind, in das Kanenbild einzubczieben und dadurch ein vollständiges Bild des Chinesische» Reiches und der Opc ralionsbasiS der europäischen Truppen zu schassen. Von den vier beigegebe- ncn Nebenkarten bringen drei Tcrraindorltellungen in großem Maßftabe: die wette» Umgebung von Peking, Sladtplan von Peking inü nächster Um gebung und das deutsche Pachlgebiet von Kiautlchou: die vierte ist eine Skizze der HauptzusahrtSwege nach China. Sport-Nachrichten. (Mlgethettt von der Sportagentur Otto Prochnow sInh.: Weinholdl, Dresden. Hotel Rittcrhos, Breueftrohe L2.> Bei den gestrigen Rennen zu Larlshorst hegten im 1. Renne»: Vvld, Allaich, Progreß <Tot. Ski, SO, «8, 41) - in, 2. Rennen: Lhrorie. Nachtwandler. Mons. Marc (Tot. IS7. «2. 72. 80) im S. Rinnen : Sold- küsie, Clmiez. stNou (Toi. 29. 21. 12. 23); im 1. Rennen : Ouilon. «ili- mandscharo, Reihe Tante tTot. 16. 32. 18. 36); im V. Rennen : Sunset. Flieder, llndols «Tot. 19. b0, 31) im 6. Rennen : Schäferhunde, Lehn«, nmgser II, Sroßsürst (Tot. S2. S1, 29,12); im 7. Rennen: Anglonxme, Crack, Rautendelein <Tat. Ri. 38, 62. 62). er » S L Dves-neV Nachrichten Nr. 2»3. Seite 3. M» Freitag. 26. Oktober 1
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