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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001026018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-26
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Monat
1900-10
-
Jahr
1900
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L L r» « 'S- rr - ^ « L -V r» L i--« Kreise den Ructtritt des Grasen Poiabowst» tchnlichft wünschen, ermcvlicht hätte. DaS Platt wieberbolt. das; der Star; des Staatssekretärs der Zweck der Veröffentlichung war und schließt: Nickt wir liabe» ei» Interesse, de» Staatsickietär zu dollen, iondem dieies Interesse dat Jeder, der die Hanbelsvertragssrage daid und alücklicb lösen will, vor allen Dingen der Reichskanzler telbst. Wenn wir die Angelegenheit eingehender behandelt linden, so aekchali e», weil es ini allaemcinen Interesse liegt, in die Schlupf winkel der Intrigue zu lpähe». Die „Berl. N. N." wollen rS dadinkseltellt »ein lassen, ob es licktia war. die an sich so gertng- inaiae Kostendeckung von der Industrie einznziedcn. anstatt sie aus Reick<smfttel :u übernehmen. Der Schutz der'Ackeitsivilligcn liege doch weit mekr ini Interesse der 'Arbeiter. als der Arbeitgeber und stelle dabcr ein ini eminenteste» Sinne öffentliches Interesse dar. >ür welches die 'Answendung ans Neicksmittel» durchaus gerecht^ lertigt gewesen wäre. Auch bade gerade in dieser Frage selbst der Anschein vermieden werde» müssen, als ob es sich um ein im Inleresie der Arbeitgeber zu erlassendes Geietz bandle. — Die „Rat-Ztg." schreibt: Was den sachlichen Inball der balbanitlichen Mittdellnng betrifst, so entnedmen wir daraus mit Gennatbinmg dre Bestätigung, baß die Art. wie die 12.000 Mk. verwendet wurden, keineswegs das Licht zu scheuen batte. Auch das sozial demokratische Gerede non einem Panama ist vollkommen balllos. Nach der ersten Lelling eines Gesetzentwurfs der Regierung z»r iknterstütznng desselben Auszüge aus den« parlamentarischen Material zu verbreiten, dar» ist die Regierung vollkommen er mächtigt. Wäre es mit Geldmitteln geschehe», welche ibr ord imngsmäßla zur Verfügung stauben, so würde der Vorgang in keiner Weise Gnmd zu einer Beanstandung bieten, aber cS bandelt sich uni die Beschaffung diele» Geldmittel, und da müssen wir zu unserem Bedauern lagen, das; der vom Reichsamt be- aanacne Mikariff nach der oisiziöien Darstellung noch unentichnld- barer erscheint als vorder. Es ist nnbegreiftich. das; ein Beamter m der Stellung des Staatssekretärs des Innern, es für zuläisig batten konnte, für den aaltatorffche» Zweck der Regierung von einem privaten Interessentenvrrein Geld zu verlangen in einer Aiigeleaeiibeit. in der dieser Verein io scbr Partei war, wie bei dem Versuch aeietzacberischeu Vergebens gegen Ausschreitungen bei Streiks. Dadurch musste der 'Anschein einer Abhängigkeit der Regierung von den Großindustriellen in deiartigen Fragen hervor- aeniie» werden, zunächst bei den Industriellen selbst und, wenn die Anaeleaenheit bekannt winde, in den weitesten Kreisen In der Mittbeilung der Berliner Korrespondenz wird der Direktor !m Reichsamt deS Innern Dr. v Woedtke als diejenige Persönlich keit genannt, welche die Verbandlungen mit dem Centmlverband geiiihrt Kat Da nicht getagt wird, dak dies obne Wissen und ohne Genehmigung deS Staatssekretärs Graien PosadowSkv ge schehen kei. so kanii seine Verantwortlichkeit für den bedauerlichen Mißgriff nicht bezweifelt werden. Chemnitz. Ini südlichen Dbeile des Erzgebirges sind im Lause der letzten Nackt die ersten Schneesälle eingetreten. Hamburg. Privatmeldnnaeu zufolge fft die Konvention der chilenischen Salpeter-Produzenten abgeschlossen. Köln. Heute Morgen kalb 9 Uhr entgleisten aus der Strecke Urbach—Kalk vom Gielener Schnellzug die Lokomotive und Pier Waaen. Personen wurden nicht verletzt. Die Ursache der Ent gleisung Ist noch nicht seffgeffellt. München. Fürst öwhenlohc trifft am 7. November hier tzn. um sich als bäurischer Staatsangehöriger bei dem Prinz- regenten ans dem Reichsdienst znrücknnnelden. Poris. AnS Belgien ist ein Haitbeiebl gegen Sivido hier eingekroffen: der Pariser Sicherheitspolizei ist jedoch augenblicklich der Aufenthalt Sipido's nicht bekannt. — Aus Gens wird ge meldet. Präsident Krüger habe den Bundcsratb um seine Vermittel ung gebeten zur Erlangung besserer Friedensbedingungen für die südafrikanische» Republiken Bordeaux. Heute Abend trifft die Mission Fonrcau- Lamt, von Kongo hier ein. Da die Anlnnst des Dampfers, der bereits seit mehreren Daaen erwartet wurde, erst in später Stunde erfolgt, finden keine EmpiangSseieilichkeiten statt. Lens. Die Arbeiter der Bergwerks Gesellschaft von Donrges beschlossen, in den Ansstand z» treten. Die Ausständigen durch ziehen die Straßen unter dem Nnfe: .Es lebe der Aussiand!" Rom. Der „Eorriere della Sera" führt in einem großen Leitartikel aus. daß Reichskanzler Grat Bülow zwar gegenüber Italien in handelspolitischen Beziehungen die besten Gefühle liege, allein trotzdem gezwungen lein werde, wie er dies bereits in einem Briese an feine Schwiegermutter, die Fürstin Mingbetti ausgedrückt habe, die Interessen der über allzu starken aus- ländischen Lebensmittel-Import klagenden deutschen Landwirth- schaft in Rechnung zu ziehen. Haag. Die Vermähkung der Königin Wilbelmina mit Herzog Heinrich von Mecklenburg soll am 17. Januar ffattsindcn. London. Wie das Kriegsamt mittbeilt, hofft Lord Roberts, etwa am 16. November Südafrika verlassen zu können. — 'Ans Kapstadt wird gemeldet: Der Burengencral De Villers ilt leinen Wunden am vorigen Montag in Bloenisvntein erlegen. — Nach einer Depesche aus Mafcking hat Lord NvbettS eine Proklamation veröffentlicht, in welcher er den Buren versichert, daß keiner von ihnen aus Südafrika verbannt würde, der freiwillig seine Unter werfung erkläre und den Neutralitätseid ablege. Kallstadt. Die Streitmacht Fieiicb'S rückt gegen Heidel berg vor und hat täglich Scharmützel zu bestehen. Oberst Hurst mit den GeomanrvS nahm 35 Buren gesonnen und erbeutete viel Vieh. Paget machte in drei Tagen 65 Gefangene. London. AnS Tokio wird telegravbirt: Als die Kaiserin von Japan vom Schloß nach dem Park siikr. stürzre ein Man» auf den Wage» zu und schleuderte einen schweren Gegenstand in den Wagen. Man glaubte, es lei eine Bombe, fand icdock. daß es ein Holzscheit war. Der Mann wurde verhaftet, er wird für wahnsinnig erklärt. Die Kaiserin wurde nicht verletzt. A»«Mirrt u. M. Schluß. 1 Credir 208.80. Lisconio 172.9V. Lre«dner Sank —. eiaaisbahn 137.10 irovlbarden 24,70. LaurahUttr 196.6V. Ungar. Gold . Vorwgl-len 23,70. Fest. P«riS. «8 Uhr '-iarkmilttaaS.i Nenle IV0.17«/,. Italiener 91.80. Svanler 69.10. Hartugteien 28.60. Dirken 22.65. TUrkerUoole 11)9,70 Ottomandmr? 837,00. Staat», l-a-u —Lombarden 180,00. Fest. V«1S. Produkten«,ortt. Wet»» ver Oktdr. 19.68. per Zan.-DprU 21X«. jtrmmn. ^pirüu» ver Oktober »HO. ver Mnl.August 83.2b, bchpl. Tmböl per Oktober 83,00, z.e» Mai'August 82,00, steigend v-fter-am. Produkten - Bericht. Weiten per November —ver März , /.jchastLloS. Roageu per Oktober 129,00, per Mär» 130,00. per Mai 130,00, ruhig. OertlicheS «nd Süchsisches. — Se. Majestät der König hat dem Wildprethändler Ernst Heinrich Iungrichtcr, Mitinhaber der Firma I. Bringkmcmn in Dresden. daS Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen. — Gestern besuchte der Geh, Regierungsrath im preußischen Handelsministerium. Dr. Hvssmann, die Dresdner Ort-s- Krankenkasse aus der Scneslraße und nahm von deren Einrichtungen eingehend Kenntniß. — König Albert von Sachsen und Feld mark ch a I l G r a s Mollke. Ein 9,'ückblick zum 26. Oltober IlllD. — Der sächsische König hatte schon als Kronvrinz seiner hohen Meinung von de», preußischen Schlachtendcnkcr und Schlachtenlenkcr Mottle mehrfach lyatsachlichen sslusdrnck gegeben, zuerst gelegentlich der lieblingsreise des großen GencralslabsMitte August >869 in der Richtung von Stolpe» auf Großenhain unter Leitung des damaligen Generals v. Moltkc. zu welcher aus Ver anlassung deS Kronprinzen Albert auch sächsisch? Äcneralstabövffizicrc zugczogen wurden. General v, Mollke wurde am 12. August 1869 von den, sächsischen Kronprinzen in Dresden empfange». Das huldvolle Verhalten des Kronprinzen Atbert gegen den General v. Moltkc entsprang nicht allein äußerlicher Höflichkeit, sondern der Hochachtung, die ein hervorragender Geist dem anderen willig be zeigt An diese erste Begegnung knüpste sich ini Verlaus der Jahre ein immer fetter werdendes Band gegenseitiger Verehrung. Kron prinz Albert schrieb an Minister Dr. Schneider auS leinem Haupt- »nartier Maraency vor Paris unter dem 22. Oktober 1870: „Die glücklichen Erfolge, bei denen ich übrigens nur das Werkzeug eines wahrhaft militärische» Genies, des Generals Mottke. wa^ danken wir der außerordentlichen Bravour der Truppen." Wie hoch andererseits per grelle Stratege den König als Feldherrn schätzte. oaS sprach er 1879 gegenüber dem damaligen sächsischen Major und MilitSrbevollmächtigte» in Berlin und heutigen sächsischen KriegS- minister Edler von der Planitz ouS. als dieser ihm bet Gelegenheit deS Kviährigrn Ttrnsijubilänms ein Handschreiben mit den Glück wünschen des Königs überreichte. Er äußerte damatS: „Wir sind dem König zu sehr großem Tank verpflichtet für dir Leistungen ind die hmgebende Unterstützung, welche er im Krieg 1870/7! uns erwiesen dat. Seine Armeemhrrmg zeichnete sich durch zwei überaus wichtige EigeMchasteii ans: durch den unbedingten vcrständniß- volle» Geborlam gegenüber der obersten Heeresleitung und durch Energie der Anssührnng. Diele beiden charakteristischen Eigen schaften haben die Führung der MaaSannee durch den König zu clner so hervorragenden gemacht." Durch den persönlichen Adju tanten und Neffen des Jeldniarichalls v. Burt erfuhr damals Major von der Planitz zu gleicher Zeit, daß sich der Feldmarichall ein Bild des Königs Albert wünsche Der König beschloß, als er dies erfuhr. sich sofort male» zu lassen, und bildete dies Gemälde ein Gegenstück zu dem Bilde des Waffenbinders des Sachscnkönlgö bei Seda», des nachmaligen Kaisers Friedrich, das dieser dem Grälen Mollke vorher verehrt hatte. Der König ersülllc mit größtem Vergnüge» den Wunsch des Jeldmarichalls. Er hatte dies, wie er sagte, nur nicht ohne besondere'Anlegung grthan. aus Bescheidenheit und im Zweifel, ob der Feldmarschall sich darüber freuen würde. Im Königreich Sachsen weilte Gras Moltkc sehr off. bald aiis Dienstreffeu. bald z» Betuch bei seinem Neffen Major v. Burt. der sich später in Blasiwitz bei Dresden ansässig machte »nd noch beute wild iui Sachienlnnde dort, wo der große deutsche Feldherr bingetommeii ilt. viel von ihm erzählt. — Das ..Dresdner Journal" weist daS in der letzte» Zeit mit großer Hartnäckigkeit auigclauchte Gerücht, daß die sächsischen Staats eise »bahnen au das Reich oder an Preußen, sei eS aus dem Wege des Verkaufs oder der Verpachtung, oder in irgend einer anderen Form, überlaste» werden solle», mit Nachdruck zurück, indem cs folgende Kundgebung zur Sache veröffentlicht: „ES hätte sich wohl mit einigem Rechte erwarten taffen, daß dieses ffir icdcii Einsichtigen de» Stempel des Unwahrscheinlichen au der Stirn tragende Gerücht bald von selbst wieder verstummen würde. Da dies aber nicht der Fall zu sein icheint. sind wir ermächtig!, ausdrücklich zu erklären, dal; das fragliche Gerücht aller und jeder Grundlage entbehrt, daß die Kvaigl. Preußllcbc Regierung weder das hehaiststete, noch irgend ein anderes ähnliches 'Angebot der dicsicitigen Regierung gemacht hat und folglich auch zwilchen beiden Regierungen keine Verhandlungen über ein solches stait- sinde» können. Wir können dem noch hiiizusügcn, daß ebenso auch die weitere Behauptung, die Slaatsregiemng nehme der Frage der Abtretung der SlnatSbahnen gegenüber jetzt nicht nichr die frühere ablehnende Stellung ein, vollkommen aus der Luit gegriffen ist." — Ilm dem ll e b e r handnehinen der Tuberkulose in der Bevölkerung thmilichff zu steuern, verordnet das Ministerium des Innern: 1. Die Leichensrauen haben über jeden in Folge von Lungen- oder Lehllobllchwindtucht eingetretcncn Todesfall der Orlsvolizkibehörde schriftlich Meldung zu machen. Ist der Ver storbene unmittelbar vor dem Tode von einem Arzt bebandelt worden, so hat der Letztere aus Ersuchen der Leichenfrau die Todes ursache zu bescheinigen. Die Meldung hat vor der Beerdigung der Leiche zu erfolgen. 2- Die Aerztc haben in jedem Fall, in welchem rin von ihnen behandelter, an vorgeschrittener Lungen- odcr Kehlkovllchivindsncht Erkrankter auü seiner Wohnung verzieht oder in Rücksicht aus leine Wohnnngsverhültnisie seine Umgebung hochgradig gefährdet, der Ortsvoiizeibehörde schriftlich Anzeige zu erstatte» 3 Jeder in Vrivatkraiilenanstalteu, in Wallen-. Armen- and Siechenhüuierii. sowie in Gast- und Logirhäu!ern. Herbergen, Schlasstellen, Internaten nndPensionatenvorlomiuendeErklankniiaS- fall ati Lungen- oder Keblkopsschwindsticdt ist von dem behandeln den Arzt, wenn aber ein 'Arzt nicht zugezoge» ist. von dem Haus- hallnngs- bez. Anslallsvoistand binnen 3 Tagen nach erlangter Kenntnis; schriftlich der OrtSpolizeibclwrde anznzeigen. 4. Die Orlsbolizeibeliörde» haben auf die a» sie gelangte» 'Anzeigen bez. Meldungen ober sobcstd sie sonst von einem Todes- oder Erlrnnkungs- snll i» Folge von Lungen- oder Kehlkopffchwindsticht Kenntniß erhoffen, die Desinseltivn der Wohnung des betreffenden Kraulen und ihres Inhaltes zu beranlnffeu. Bei Todesiällen ist diese Desinselliun alsbald »ach der Beerdiaimg bez. lieberführuiia der Leiche in die Leichenhalle, bei ErkrnnkungSsällen alsbald, nachdem der Kranke leine bisherige Wohnung oder 'AusenthaltSsteltc ver Dr. Günther, und als Abgeordneter des Ellongcliichckuthtrikcheii Landeskonsistorinms Herr Obcrkonsistorialrath Dc. Kokllchütter Tbeil. Die Konferenz wurde vom Minister mit einer längeren Ansprache eingeleitet, die. anlnüplend an die Jahresberichte der BezirkSlchnlinspcktoren für 1899. eine große Anzahl Punkte aus den verschiedensten Gebieten deS VolkSichnIweienS berührte Aus (9kund der Tagesordnung berichtete zunächst einer der Herren BczlrkSlchuIinspektorcn über die Schwachen in der Schule Hieraus wurde die Frage wegen der Verwendung der „Mnsterblätter für den Schreidunterricdt in den sächsischen Seminaren" in den Volks schulen einer Besvrechung unterzogen. — lieber die Absichten des Verbandes der Arr; te D « Utsch - lands zur Wahrung ihrer wirthschaftllchen In teressen giebt eine Znichrift des Begründers deS Verbandes Sanitälsrath Dr. Hartmann (Leipzig) an den Herausgeber der „Med Reform" 'Auskunst. Dr. Hartmann lagt: „Die Zulassung eines jeden Kollegen, der nur will, zur Behandlung der Kassen patienten ist. wie die vornehmste Forderung der Aerzte über haupt, so auch unsere Devise. Freie Bahn für Alle, und zwar bei einer anständige» und standeSwürdigcn Hoiwrimng!" Wetter läßt sich Dr. Hartmannn »ach dem ..Lew; Tabl." auS: „Wir haben in Sachten off und erusthaff genug versucht, an? dem Wege der Ver- bandluiigeu mit den Kasse» zur freie» Arztwahl zu gelangen, die Kaffen haben eS meiffenthcilS. trotz unterer staatlichen Organisation, elnlach abgelehnt, mit uns in Verhandlungen einiutreten. Deshalb sind wir zu der Ueberzeugung gekommen, daß die setzt bestehenden ärztliche» Organisationen unzureichend sind, weil sie erstens in ihrer Freiheit durch behördliche „Aussicht" gehemmr werden, und well ihnen vm alle» Dingen eine feffe Rückcnstütze fehlt. Nur eine Organisation, die alle oder doch die Mehrzahl der deutsche» Aerztc ans Grund freiwilligen Beitritts umfaßt, und die sich aus einer pekuniären Basis anibaut. ist im Stande. Verhandlungen zu führen, die sich der Mühe verlohne», weil sie allein eine wirksame Drohung ansipiechen kann. Zur Erreichung unteres Zieles ist natürlich auch für unS der Ansstnnd erst daS letzte Mittel: wird er aber nölhia. nun. dann hat er für uns lo etmaS Schreckliches nicht. 'Auch vei einem Ansstandc wird ja der Kranke nicht ohne die eriorderliche Hilfe bleibe», er >n»k nur sosorl und vorher, und rwar anständig, bezahlen, die Krankenkasse» müssen ihm ia laut Gesetz sür seine Auslagen nnffommen. lind die durch cinen Aus stand heransbeschivorene Angst vor dein dann ^gesetzlich zu er weiternden Zwimg zur Hilfeleistung ist nur ein Schemen, besteht dieser Zwang dock iür die meisten Kassenärzte dank der bestehenden Kontrakte mit den Krankenkassen jetzt schon." — Am Mittwoch Abend fand in den „Drei Raben" eine Generalversammlung des Allgemeinen Hausbesitzer- Vereins statt, zu welcher sich 80 Mitglieder eingeffinden batten. Nachdem der Vorsitzende deS VerwaltunaSrathes, Herr Seminar- oberletncr Netich. die Versammlung begrüßt hatte, erstattete der Vorsitzende. Herr Banmcister Hartwig, den Geschäftsbericht aus das letzte Halbiahr. Ter Verein zählt zur Zeit 3943 Mitglieder- k29 Anmeldungen und 108 Abmeldungen sind in dem vorerwähnten Zeitraum zu verzeichne» gewesen. Verschiedene Feitlichkeiteu und Exkursionen baden die Mitglieder ziisammengesührt. DaS Sommer- seit eranb einen lieberschuß von 350 Mk, die dem Komitee zur Errichtung der Dresdner BiSmarcksäiilc cingehändigt wurden. In eingehender Welle berichtet Redner über den HaiiSbesitzerkongrrß in Paris und die zielen damit zusammenhängenden Arbeiten, die mit dem erzielten Resultate, wie gewöhnlich» in gar keinem Verhältniß sieben. Aus den Verein sür öffentliche Gestmdhettspslege und dessen diesjährige Zusammenkunft rn Trier übergehend, konstatlrtc er mit Genucsthuttng den Umschwung der Meinungen, die in den Kreist» der Theilnekmer an diesen Versammlungen zu Tage tritt. Während man sinher nur den Hanswirth sür die schlechten gesund heitsschädlichen Wohnnngen peranlwottlich machte, wurde in dielem Jahre belonders lcharf gegen die vielen Mstthcr iu'S Feld gezogen, welche, allen Hausordnungen und hbgtenllche» Lehren zum Trotz, die Wohminaen in unverantwortlicher Welle verlottern. Den immer wstderkchrende» Klagen über WohnungSnvth vielt Redner das ganz bedeutend gestiegene Angebot besonders kleiner Wolmungen im „Wohnungsanzeiger" entgegen, und den 'An griffen aus die Miethkontrakte slelltc er eine» Ausspruch gegenüber. daß die Hausordnungen noch lange nicht «ft,,' «ior „vresällsr klsvllricütoa" lrir äio l-esor in Uresüsv uuä Umxwduo^ iu üsr UauiitgoLetülltLStsUo Itlnrleiriiti asse 88 vou RLLlumtlaxs» D llkr 21U- Lstkxrbe. lasse» hat. vorzunchmeu. Etwaige 'Auslassungen der Acrzlc auf den Meldungen oder 'Anzeigen bezüglich der Desinfektion sind bei 'Anordnung und Ausführung der letzteren thnnlichst zu berücksichtigen : auch wird den OnSpoiizeibehörden empfohlen, bei der Tesinsektlo» nach Anleitung der BeziikSärzte zu vcrsahren. Die Koste» der Tesinseltion sind bei mittellosen Kranken oder Verstorbenen aus der Gemeiiidclasse. in selbstständigen Gntsbezirken von der Guts- Herrschaft zu tragen. Die Anzeigen und Meldungen selbst oder Abschriften derselben sind von den Ortspolizeibehörden thnnlichst bald an den Bezirtsarzt weiter zu geben; dabei habe» die Orts- polizeibehörden zu bemerken, was bisher von ilmen beringt worden ist 5. Orispolizeibehöcden im Sinne dieser Verordnung sind in Städten mit Rev. Siävteordiinng die Stadtrctthe. i» mittleren und kleinen Städten die Bürgermeister, in Landgemeinden die Gemeindc- voriiände, in selbstständigen Gutsbezirken die GutSnvrsteber. Handelt eS sich um eine Erkrankung oder einen Todesfall !n der Familie des Gntsvorstehers leibst, so hat an des Letzteren Stelle die Amtshailptmannschnsl als Polizeibehörde einzulrcien. 6. For mulare zu den Anzeigen und Meldungen werden auf Verlangen von den Bczirksärztcn unentgeltlich verabsolgt. 7. Nichtbeachtung der oben in Punkt 1, 2 und 3 erlheilten Borschrfftc» hat Geld strafe bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 6 Wochen zur Folge. Die Leichensrauen. gegen welche un Unterlassungsfälle diSzwltnell eiu- «llchrertcn ist, sind seitens der Ortspvlizerdedörde auf die Vor schriften dieser Verordnung aufmerksam zu machen. — Nachdem in früherer Zeit und noch bei Gelegenheit des vorigen Landtags Klagen und Beschwerden über grundsätzliche Ab lehnung gewisser Versicherungen unter harter Dach ung stilenS der znm Betrieb von Jcnerversicherungs-Geschäften hicrlands kvnzeisionirlen Vcrsichernngs-Gctellschasten und -Anstalten erhoben worden sind, ist seinerzeit ans 'Anordnung der Sraats- rcgiernng von der Königs. Brandversichcriingskammei Veranlassung genommen morden, wegen thunlichster Beseitigung des behaupteten Ucbclstaudes mit dem Verband deutscher Privat-FcucrvcrsicherungS- Gesellschastcii in s Vernehmen zu treten. Diese Verhandlungen haben dazu g-ffübrt, daß der Verband namens der von ihm ver tretenen in Sachsen konzeisicmirlen Gesellschaften die Erklärung abgegeben hat, in gleicher Weise, wie das hinsichtlich der Risiken unter weicher Dachung bereits geschieht, auch sür Unterbringung von abgelehnten Risiken unter harter Dachung Sorge tragen zu wollen, icdoch mit der Maßgabe, daß im Falle des Vorhandenseins objektiver oder subjektiver 'AblehnuiigSgründc. worüber im Bc- schwerdciall die BralidversichcculigSkammcr entscheidet, die lieber- nähme der fragliche» Versicherung nicht zu ersvlgen hat. Die Vcandvcrsicherungskammcr hat diese Erklärung angenommen und in gleicher Weise auch die übrigen dem Verband nicht ongehörrn- de», hicrlands konzeff'ionltten Versicherungs-Gesellschaften verpflichtet. Bisher hat in allen Fällen, in denen aus erhobene Beschwerde VersicherungSiuchender die Kammer in die Loge gekommen ist» von der gedachten Vereinbarung Gebrauch zu machen, de» Verband den gestellten Anträgen entsprochen. — Für die A » waltSka m m er ini Königreich Sachsen sind für daS Geschäitsiahr 1900/1901 die Herren Junizrätbe v. Schütz t» Dresden zum Vorsitzenden. Ulrich kn Chemnitz zu dessen Stell vertreter. Opitz in Dresden zum Schristsührer und Prälß in Dresden zu dessen Stellvertreter wiedergewählt worden. — Nächsten Montag Vormittag 10'/, Uhr findet Sitzung der Handelskammer Dresden statt. — Unter dem Vorsitze deS Herrn StaatSministerS v. SevdewIH und in Gegenwart der Herren Räthe des Ministeriums des Kultus und des öffentlichen Unterrichts fand Keilern die gesetz lich geordnet« JahreSkvnferenz der BezirkSlchnl- ini Vektoren, »u der auch dt« Herren Schuldirektoren Richter in Leipzig. Ldotzvi in Zittau. Junghanns in Geyer und Rother in Meerane Einladungen erhallen hatten, in de» Räumen d«S Kultus ministeriums statt. An den Verhandlungen nahmen zugleich der Präsident des LandeSmediiinolkrllegiumS. Herr Geh. Rath streng genug sk) seien, und betonte, das; sie doch i» erster Linie im Interesse der Mit- ! bcwohner aeschaffcn seien Tie Bestimmung des neuen Bürger j licken Gesetzbuches, daß jeder Miethvettrag mindestens ein Jahr zu bestehen habe, hat verschiedene Auslegungen erfahren und soll deswegen bei verschiedenen Juristen Umfrage aehalte» werden, um sich Klarheit zu verschallen. Mit Befriedigung erwähnte Redner die Errichtung der städtischen Hypothekenbank und die großen Ver dienste des Herrn Oberbürgermeisters bei ihrer Gründung. Die vom Verein angestrebte Aendcrung des Schornsteinsegerregulativs. welche eine seltenere Reinigung der Schornsteine und in Folge dessen ein selteneres Hinaustrcibcn dcS Nnßcs in die Lnff bezweckt, soll mit Neujahr in's Leben treten, har allerdings auch den Austritt sämmtticher Schornstelnsegermeister aus demVcreinzurFolgc gehabt. Hinsichtlich der Schwemmkanaliiation gedachte der Bericht erstatter des Aussehen erregende» Lehinairn-Neumcier'sche» Systems, welches ohne Desinfektion emcn klare». gcruchloienAbfluß der Fäkalien bewirkt nnd jedenfalls die brennende Fraae der Fäkalienbeseitigung einer günstigen Losung znsührt. Dem Herrn Vorsitzenden wurde durch Erheben von den Plätze» für seinen eingehenden Bericht gedankt. Nachdem man de» Mitaliedern des Vorstandes eine Remuneration von 1200 Mk. zugebilligt und Direktorium und Verwaltungsrath durch Wiederwabl der Ausicheidenden ergänzt hatte, wurden die im flragekasten besindllchen Fragen beaniwortct — Gegen den Zigeuner Conrad Wagner (angeblich aus Böhmen), der am DlenSlag auS dem Gerichts-Getängniß zu Elsterwerda entwichen ist, wird vom Königlichen 'Amtsgericht zu Elsterwerda ein Steckbries erlassen. — Aus Anlaß seines ersten JahreSfesteS veranstaltet der Zweigbuild vom „Weißen Kreuz" sür den Verband der Dresdner evangelischen Jünglings-Vereine nächsten Sonntag Nach mittag von 4 bis 6 Uhr, Trompeterstraße b, Hinterhaus 1. Etage, eine Feier. — JuderMeißnerDombau-Lottcrie wurden gestern folgende Gewinne gezogen: 3000 DÜ. aus Nr. 147.24t. 1000 Mk. au, Nr. 178.470. ,88.246. 500 Mt. aus Nr. 6731. 71 996. 150.531. 183.906. 219.729. 300 Mk. aus Nr. 6820. 16.880. 25.750. 29.392. 30L84. 50.l6l. 70.671. 91.925. 175.475. 214.220. 264.113. 285.524- (Ohne Gewähr.) — Gleich wie tn der KreiShanptmannschast Dresden waren am Montag, den 22. d. M-. auch die Zeitungsverleger der KreiShauvtniannschaft Bautzen einer Einladung des Vor standes des Deutschen Vuchdruckervereins des Kreises VII gefolgt und hielten im „Wettiner Hof" in Löbau eine Versammlung ab. Iu der vom Vorsitzenden. Herrn Julius Mäser aus Leipzig, geleitete» und vo» ca. 20 Zeitungsverlegern besuchten Versammlung wurde angesichts der bei de» Papicrvreisrn bereits emgetreteuen. beim PostzeitungStaris noch bevorstehenden Erhöhung auch eine Steiger ung der Abonnements- oder Inseratenpreise, beziehentlich beider sür die meiste» der in genanntem Bezirk bestehenden Zeitungen als noihwendig erachtet. Ferner wurde über die Einführung ein heitlicher Sätze bei Gewährung von Rabatt auf Anzeigen und ru lasse», die zur Versammlung nicht erschienenen Herren aber um schriftliche Zustimmung dieser Beschlüsse zu ersuchen. — Löbtau. Wie bereits kurz gemeldet, feierte gestern der hiesige Schuldirektor. Herr UI, lig. sein Löiährigcs Anilsiubiläum. Bereits am frühen Morgen trafen die Herren Amlshauptmann Dr. Schmidt und Schulrath Dr. Fink zur Bealückwünfchuna ein. Vormittags 11 Ukr fand im neuen Bürgerichulaebäude eine Feier statt. 'Nach einem allgemeinen Gesänge warf Herr Gemeindevor- ftand Weigert einen Rückblick auf die umiang- und erfolgreiche Tkätigkeit des Jubilars und dankte ihm im Namen der Gemeinde. Als äußere Anerkennung habe die Gemeinde das WohuungSaeld l600 Mk.) in Zukunst aus die Gemeindekaffe übernommen. Zu gleich überreichte der Gemeindrvorstand ein Album mit Bildern Löbtaus und der Vertreter des GemeinderotheS. des Schul- und KirchenvorstandeS. Herr Direktor Vetter begrüßte den Jubilar im Namen der 1. und 2 BrzirlSschule und überreichte die ichristlichen Wünsche in schöner Mappe. Herr Oberlehrer Schröpfer beglück- wünichte den Jubilar im Aufträge des Bürgerichulkolleaiumo. während ein Knabe und ein Mädchen je ein für den Tag paffendes Gedicht vortrugen. Herr Oberlehrer Hoffmann-Kötz'chenbroda be grüßte den Jubilar im Namen des LehcerbezirkSoereinS DreSden- Lonb. dankt« für die kraftvoll« Führung deS Vereins und über reichte ein BUd „Die Predigt deS Herrn vom Schiffe". Haupt- kossirer Zehmisch beglückwünscht« den Ob"-"" tm Nomen der hiesigen Temeindebeamte» und überreich»« »>e schriftlichen Glück wünsche. Im Nomen des Löbtau« Lehc>..ü«r«>nS begrüßt« dessen
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