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- Ä0 - Allerlei sür die Frauenwelt. Daheim. (Schluß.) Doch schüttelte Anna tninrer solche Gcdanlon wieder ab ; sie hatte cs ja selbst gewollt; das eine Jahr würde schon vergehen. Doch imincr und immer wieder stellte sie Vergleiche mit hier mid daheim an. und cS wurde ihr recht bang uin's Hem. Wie mochte jetzt der prächtige Apfelbaum hinter'», Haus blühen, in welchem der liebe Ballr einen kleinen esitz sür sie angebracht halte, jetzt war derselbe leer, denn die Geschwister achteten ihr Vigenthumi-recht. Sie tonnte gar nicht den eben empfangenen Brief lesen, Thronen verdun kelten ihren Blich wa-S war es nur, was ihr die Kehle so zuschnürte, was sic nur an daneim denken liest, ? — Nu», sie würde cs schon üver- winden, denn die Liebe» zu Haus sollte» sie nicht etwa wegen Fahnenflucht verlachen tonnen. Eie nahm sich furchtvar zusammen, doch immer großer und größer wuchs die -Sehnsucht. Ach, wer jetzt »ach Haus könnte, heim zu den Eltern und Geschwistern ! Daheim > — weichen un endlichen Zauber barg dies kleine Wort! O, daß sie cs so achtlos verlassen harte ! — Doch, jetzt hieß es aushaltcn, so schwer cs ihr auch wurde! Langsam reihte sich Woche an Woche, Monat an Monat und naher rüctto der Jen- puntt ihrer Freiheit. Das WcihiiachtLf-st muhte sie unter Fremden verleben, denn zu viel Zeit hätte sie zur Ncisc gcvraucht und Frau Näthin gab große Gesellschaft, wo Anna un möglich abkommcn konnte. Beinahe wäre st: bei Nacht und Nebel entslohen, die Sehnsucht nach daheim brach ihr bald das Herz. Wie einfach und doch schon war das Fest zu Hau„ ! Erst bekamen die Armen des Dorfes bescheret, und dann schenkten sic sic» selbst — Sachen, welche sie einander abgelauscht Haien — Ver rauscht war das Fest und Anna zähste die Wochen biü zu ibr>-r Riicrtehr in's Laierhai--.-. Endlich, endlich schlug die Stunde >hccr Ab reise; mit fieberhafter llngevulr« hörte sie die Stationen abrufeu z fuhr ihr doch silbst der Schnellzug noch viel zu langsom.Endlich war sie gegen Abend an der Endstation ongclanat ; nun nur noch dreivieriel Stunden zu Fusz, dann war sie daheim! „Daheim, daheim!" jubelle sie imincr innerlich und mit eilenden Schrillen ging sie den wohlbekannten Wrg. Von ihrer Ankunft hatte sie nichts noch Harm geschrieben ; ganz überraschend wollte sie unlcr die Ihrigen trete». Da, der Kirch'hun», die Schule und da — das Vaterhaus! Fetzt hielt sie nichts mehr zurück. In fliegendem Lause langte sic an und siel dem ahnniigslosen Valcr lachend und weinend »m den Hals. Groß war der Jubel bei Groß und Klein; am »leisten war Anna selbst beglückt. Da gab cS ein Fragen, ein Erzähleid alle kleincnVerändcrungen wurden gezeigt .und mit Staunen wahrgenommen. Spät am Abend schlich sich Anna hinaus zum knospenden Apfelbaum, schwang sich hinaus auf den lustigen Sitz. Sie schlang die Arme um seine gewaltigen Aeslc ivie um ein lebendes Wesen und drückte wieder und wieder ihre frischen Lippen auf baS knorrige Grast. Der Zauber der Heimgiy Halle sie umsponnen, und nie wieder sehnte sie sich hinaus. Die Ge schwister hatten sehr eine nachsichtige Schwester, die Eltern eine liebevoll: Tochter, und nur, weil sie den vollen Werth des einen kleinen Wört chens erkannt hatte: „Daheim!" glle Iahrmann. Irrfahrt. Einst bin ich ausgezoaen Von meines Vaters Haus. Auf bliuneugcschmücktcm Aachen Fuhr ich in'S Leben hinaus. Die Brust getchwelll von Hoffen, Die Lippe voll Gesang, Im Herzen nichts als Jubel Und sprühender Lcbcnsdrang. Leis' spielen und rniifchrn die Wollen. Sonst rings»,,! tiessle Ruh', — Frisch. Ostwind, blähe das Segel, Mein Schtsfleiu fahr' zu, fahr' zu! — — lind weiter trägt mich der Rache». Fern tönt der Möve Schrei, Au unbekannten Gestade» Fliegt pfeilschnell mein Schiss vorbei. Nur zu. Du Ostwind. blase! Ich will ja in's Leben hinaus Mein Herz schlägt heiß und muthig Horch! — still! — welch' dumpfesGcbrauS'k (Lin Rauschen wie Tonnergrolle». Wild bäumen die Wogen sich ans Schon nahen lstantchimmc-nde Berge, Schaumkronen blitzen darauf! — Ho, Sturm! — Sturm aut den, Meere, Die Windsbraut fliegt tausend vorbei, Die Sparren und Flanke» erbeben, — — Ta reißt mein Segel entzwei! Hoch stattest esc ans in den Lüsten — Dan» ich ich cs nimmermehr. ES stöhnen und brauten die Winde — — Ter Mast meines Schtstlcins ist leer. Nun bin ich drinnen im Leben, Die Brandung umtost mich taut. — —> Wo sind die Blnlhen, die Wonnen, Die oft ich im Geiste geschaut? Zerstoben! — Verweht im Winde. Wie ich vom heimischen Strand - O. ewiger Vater im Himmel. Run führe Du mich ans Land! Nätbsc 1. Du sichst sie scdcS Jahr entstehen, Dem Laus der Flücht gen Niemand wehrt! Ter gleiche Name läßt Dich selten Ein Werk von unvergänglich hohem Werst). b> o >ne> nv m. Ich bin ein Thier und kann ein Mensth auch sein! Run. lieber Leier, rathe sein! In Dresden bin ich ein Name, Gelaunt von Herr und Dame. MtriWt ^ikW-sMy, .7.7F * Gegründet 1856 » M o LSO Freitag, den 2«;. Oktober. LVVQ Des Nächsten (?hre. Original-Roman von Hildegard v. Hippel. PZert-tiuc'ü > c/u-qe-.u« mrbolsl I Memdon trat in den Garten ein Er wurde mit cincr gewissen Feierlichkeit begrüß bieder,> aww war reioer vecmnocrr. »rer zu oierven, er in nvcr> in einer oiemi- zn seinem Hauptmami licsohien worden." Unterdrücktes Lachen wurde agte Hesse TnMtzelächtcr verstälkic sich. itc sich in leinen ^luhl zurück. Sein beherrschtes Gesicht wies einen „Noch bei dem Winde geritten ?" fragte einer dei Herren, ihm einen Stuhl hinschicbend Meindorf antwmleic beiahenb und blickte zerstreut über die lange Reihe geleerter Btc> ieidel hinweg. „Wo haben Sic denn ocn Tornow gelassen ?" tränte der neben ihm sitzend Hesse. „Haben ihn die Avancen der schonen Raum, i» die Flucht gesagt oder sind wir Aennstcn ihr» wieder nicht vornehm genug?" Meindorf lächelte mit lener Iionic, „Wer wird wohl eine solche Ansicht über sich hegen, lieber Hesse! - Ordonnanz, ein Glas Bairisch' — Mein Bester Tornow war leider vechindcrt. hier zu bleiben, er ist noch in einer dienst lichen Angelegenheit laut. „Zn ihm?" iragte Meindors lehnte sic eigenthninlich drohenden Ausdruck ans Mit einem einzigen Blick meisterte er die ganze. Gesellschaft. Ter Blick blieb an denn Hau» tmann Hesse hasten. Der verfärbte sich leicht. „AVer Meindors." stotterre er. „ick weiß nsttn, was tit Ihnen?" — „Ich habe mich, glaube ich. sehr bculstch ausgedrück!. Herr Hesse." Memdvrs's Ton war non ichneidender Scharm. „Herr Hanplmann Schern wünschte meine» Vetter zu sprechen." Hesse war ganz kvnstcrmst „Aber, vereintester Memdon, — ich bezweifle nicht, ich —" er brach ab und zuckte ruchlos die Schultern. Ein vcinliches Schweigen entstand. Meindors schnallte den Säbel ab. legte die Mütze aus den Tisch und sprach seinen anderen Rachbar an. als ob nichts vorgesallcn wäre Dieser antwortete aus das Znvorlommendstc Tos Gespräch drehte sich um die in den nächsten Tagen bevorstebendc große Felddienstübung. zu der auch der Kommandirende er wartet wurde. Man amüsirte sich über das angstvolle Treiben verschiedener Hauptleute. die vor Instruktionen kaum »och zum Schlafen laincn. erwähnte drollige Vorkommnisse, die der berarligen Gelegenheiten durch die übcrdrilllen Leute »leis ans der Tagesordnung waren, und war schnell bei der Hand. Diesem und Jenem den blauen Briet zu prophezeren. Meindors bctheiiigle sich in teincr gelassenen Weste an dem Gcwmch. Rach einer halben -Stunde etwa brach er aus. Tie Herren ergaben tick a tompn. Alan trennte sich in der rrcundichastiichsten Weise. Als die steine Mouervsorte hinlcr der hohen Gestalt zugesallen war. herrschte eine ganze Weile Stillschweigen an der Taicl- Endlich tagte der Leutnant Hölty: „Ich kann mir nicht Helsen, der Kerl imvonirt mir!" „Streber. T'ugendlalcrne murmelte Hesse höhnisch. „Das kann ich nicht linden." protestirte Hölth. der mit Hesse entfernt verwandt ivar. „Kinder, zankt Euch nicht." lachte der Leutnant Gcünebanm. der wegen »einer Unvemorcnheit und luizerstöibaicn Laune im ganzen Regiment beliebt war. „Wie schön und lieblich ist es. wenn Verwandte einträchtig nebeneinander leben." Höltlr zuckle die Schultern: „ich zanle mich nie. Hesse lsr Tenenige, der Tornow ewig etwas am Zeuge zu sticken hat. bloß west der ,o n verdammt vornehmer Kerl ist und so'» kolostales Gluck bei den Wewer» hat." „Höllvchen flicht das seidene Uittermttcr in die Augen." spöttelte Hesse. ,.O nein, lieber Hesse, das seidene Uiilersutter macht Tornow s Vornehmheit nicht ans, obwohl cs Niemandem schaden kann, aus leinen ärmeren Mentchen zu achten. Ich finde den Tornow vornehin, weil er mcmals ans die Unliebeiiswürdig testen, die dem Einschub hier in den Weg geworfen werden, rcagirt Er ist stets gleich mäßig verbindlich und taktvoll, ganz abgc'tehen davon, baß er frisch und angenehm ist. nicht öde — kleinstädtisch und verklatscht." „Tankeichönchen. lieber Holst,," quittirle Hesse. „Ich will Dich in Deiner Schwärmerei sür den blonden Tornow durchaus nicht störe», mir ist er unwnwathstch mit seinen „höheren Interessen". Wenn ihn jedoch Grüncbaum zinn harmkoien Schwärmer stempelt, w ist das^auch nicht richtig. Der,ungc Mann weiß genau, was er will, daS sieht man bei seiner Schusterei nach obenhin. Alle Augenblicke sitzt er beim Obcistcn." Höst» zuckle die Achseln. „Du lieber Gott, der Tornow und schusternd? — Me Achtung voi Deiner Menschenkenntnis;. Hesse. — Der Oberst ist halb verliebt in ihn. und daS kannst Du nicht vertragen. Er hat viel Schönherissinn. der gute Alte!" Hesse lächle laut aus. „Ra, wer da bei Obcrstcn's Len Schönheitssinn entwickelt, das wollen wir nicht weiter untersuchen." Hölty klapvle unwillig sein Bierseidel zu. „DaS ist mir nun schon das Wider wärtigste." sagte er heftig, „diese halben Andeutungen und Autchuldigungen, dieses hinter «gg «s LA WMkMWZ LI von -»LQ^tvin Nor MobSZ-MLKLLIIL riE,r-2«m,kl. «- >- >-»- MM liki MMi'MiiLtzl. ^llss 3. «fl! Lvv»»rakISv» vou 10 — 250 tianriutjo kür Kerinzzston lrohlouverbiaueü. Aseav Lvusniits«: Lenlleu zzoru uu.I ü>2tealivi. Oaris 1900: L Kolrlen« Lloüailleu. 6/MkciI 8INI7N L 6o. Ieltosto I-ocawobilcn-k'abi-ilr ventscblrmcls. MaKElvlVUI K - vnelLau. Unrva«: I-rv8t!vii, ILr»i8v>8l». L. Iiizz^olon» IInx HInn«tl»l»p«>t. pfci. 1.60 1.80 2.00 2.40 KUoi-We p.lch stck. k^ckel 48,58,68 slqä äieselrMekj kabril^tte lief Neuzeit. Zöjisie,si>u.>.e^8. fnbvt niit^nKslbe^chskt'flieöeilsLjr sekjöek, izpsfeiflos. I II«»«nIiIotir. 8ekno>-mtrLpüa O. s »oodrstts- iiiiil KsIeZssLsits-KesvdSllke! U'i'iisneanx in sc:,!«;? tiiiflUrliiiK w» 88 A. a„. LVica-lalns-r. I. IHIl!tI'-I;iU.lIlllIl!I!M. 3cheilifte Spiegel, Vbotogr.-Rahmen, Hand- »ud Toilellenwiegel HauSiege». Gardinen- und Bilserleisten. Schnufenstersviegel. Svieoclscheibenf.Lchaufenstcv. 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Ltzrai r«u-LltolK, l»«»i te niviluaie««, 8el>i etl»inapl»e>«, uuel Laurlrtalsndvll, Llü, tel, k»Iat«Irt«rnvu ot« 8olimli«k- a. Nanilr,klii»lileü'»teu, kVtiU-ktxrressalrv«. LvUtv Orsnutvn Vkev neuer Ernte, v. fein. Aroma, htz Kilo von 2 M. an. iu kleinen Kisten ü 2> tz Kilo zu ermäßigte» Preisen. »erlln«'., Lcipzigcrslr. 13. Preisliste üb. Lhec ».Kaffee gr. L neuer 10 Ctr. Tragkrass, zum Ein- und Zwcispätimgiahrcn. billig zu verk. Resibcnzstv. 37. in der Schmiede. Wer billig bauen will, kaust MreimildIMl gebrauchte, am billigsten llrosvnnlraem« >8. bei v. kKlllvr, «w Uoto. Uprima Ooirtrit.» 8Ü88I'Sl!M-IafSlllUttSI' in Posteollis zu ca. 5 Pfd. brutto (ca. 1>!- Psd. netto) u. zu 10 Psd. brutto (ca. 0>,'r Psd. netto) vom 28. Seist, bis auf Weiteres M. tz.00 bezw. M. l l.70 vom 15. Avril bis 15. Scpt. M. 5 bezw. M. 9,70. Alles brutto für netto in. Nacbn. sranko. Molkerei Tom. lttlo- bitschen. Kreis Gubrau i. Schl. 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