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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001025016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-25
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Monat
1900-10
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Jahr
1900
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üerugsgebükr: L1«tEl»lich s MI. so Ma ; durch die Pos, r Mt. 7° Pia. Tie„L>re»d„erNachrichtcn' «scheinen täglich Morgens; die Btticlier in Trerdm und der nächsici, Umgebung, wo die Üutragung durch eigene Boten oder SomnMonäre ersolgt. erliaite» das Blatt an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder sseiertaac soisen, in «wei Tkeilaudgade» AbenäS und Morgens jngcsiclll. Nur Rückgabe eingeiandtcr Lchriit- stllcke leine Lerbindiichkeil. ksernivrechanichlubt »Mt I Lr. Il u. 2r. iivva. Telegrantni-ALrelsc: »nchrichtrn Drr-dr«. Gegriindtl 1856 siiiter-.I«ppeii, Mutel, siklil.ifi'iicke! , I'»auon8tr. nur 7. Telt^r.-Adresse: Nachrichten, Dresden. 8kni»l» « I- « »«NLU^Ite Ii<»x » Z MNektLnäs-Sate! ß D kür Ovi-ekülts- uixl 5z A VorztNüxu»!r8-k'!j»>n6'?, W Im milien uncl Dmri8ft.n. ^ L'ect--,-. '< K et *0 -VN». K Isur eedto liiere. "-t I«ÜI«»«N, II«Mvr L k«. 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Graf Clemens von Scbönburn-Glaucheu v. Peviersiewicht. -ustov Adolf-sssrouenvere!», Handwerkcr-Vciein, Bogenschüsse», Gerichtsverhandlungen. Muthmas;!. Witterung: Heiter. Vom Görlitzer Parteitag. „Loht inuthig uns die hcil'gen flammen schiireil, Zum 5tanivie wird uns Engen Richter fuhren." Als Motto für die Benrtheüung des Parteitages, den die freisinnige Poltsvartei soeben in Kvrlilz nbgchalten bat, können diele Schlichwilen des Gedichtes dienen, das der freisinnige Tvcttius. der Aba. Träger, für das Banket des Parteitages gedichtet hat. Dieses Gedicht, so berichtet die^.Frcis. Ztg.", wurde nach seinem Vorträge durch eine Görliber Zchan- spielerin, „alsbald auch" gedruckt an die Theilnehmcr vcrtheilt, „denen diese Tafelspenbc eine schöne Erinnerung an die Görlitzer Tage sein wird". Das Erinneruiigsblatt trug ans seiner ersten Seite das Bild des Abg. Engen Richter. Ein wirklicher Parteitag, ver dar» dienen soll, eine Aus sprache der verschiedenen, in der Partei herrschenden Meinungen kerbcrzusühre», um für die nächste Zeit eine einheitliche programma tische Zusammenfassung der Parleipolitik zu erzielen, war es nicht, der in der Hauptstadt der preiihitchen Therlansitz tagte, sondern Eugen Richter hat dort seine getreuen Mprniidoncn zusammenheniteii, mit über sic als Gcnera- lilsimus der männlichen Linie deS Freisinns eine Herbst- Parade abzunehme». Bei einer Parade must Alles genau so ver laufen, wie es der Oberbefehlshaber will. So geschah es auch in Görlitz. Die Kritik in dem Nichtcr'iche» Moniteur athmct das höchste Wohlgefallen des obersten Führers. „Der Görlitze» Parteitag", beistt es dort, „hat einen so erfreulichen Verlauf genommen, wie nur irgend eine der früheren Veranstaltungen ähn licher Art .... In allen Hauptpunkten ergab sich unter sämnrt- lichen Tbeilnehmern des Parteitages völlige ttebcreinstimiming." Der Präsident des Parteitages. Abg. Schmidt-Elbeneld, verkündete in seinem Schlustworte. das Coneert des Parteitages, nachdem die Instrumente erst einmal gestimmt waren, sei in voller Harmonie verlaufen. Etwas Anderes war von vornherein nicht zn erwarten. Eugen Richter duldet in den Reihen der peinigen keinen Wider spruch. keine Opposition: seine Mannen dürfen keinen anderen Beruf haben, als „Hnrrah!" zu ritten, sobald er anstritt und wen» er sich wieder setzt. Er herrscht in seinem Parteibereiche mit einer noch grösteren Machtvollkommenheit und Setüsthenüchfeit. als der Selbstherrscher aller Neusten in Rußland. Das Czarenreich ist freilich sehr grast, die Freisinnige Volksvartei aber klein, sogar sehr klein. Sie ist so zusa»n»e»gcschi»olzen, alle Elemente, die Anwandlungen zu einer selbstständigen Gesinnung oder Gelüste wider die unumschränkte Souveränctät und Unfehlbarkeit des Parteipapstcs haben konnten, sind allmöblich so sorgsam ausgeichiedcn worden, dast Herr Richter den Verlauf und den Ausgang des Parteitages in allen Einzel heiten mit unfehlbarer Sicherheit vorauszndestiinmen vermag. Es war ganz selbstverständlich, dast der Parteitag allen Wünsche» und Forderungen des Parteiführers gerecht wurde, dast er sein volles Einvcrstündnist mit der Haltung der Fraktion oder, was ja dasselbe besagt, Engen Richters in allen Punlten anssprach und am Ende seinem Herrn und Meister volle Ancrtcnming für seine unvergleichliche Führung, für sein unentwegtes Auftreten im Kampfe für die Freiheit, für die „Wohlfahrt des Ganzen", für die „Gleichheit vor dem Geietz ohne Unterschied des Standes und der Religion" u. s. w. u. s. w. zollte. Von einer Austchiinng gegen die Diktatur Richter's war natürlich nicht die leiseste Spur zu entdecken; indes', wurden doch zweimal, allerdings mir sehr schüchterne und naive Versuche gemacht, wider den Stachel zu lökcm. Die Parteitage -er Frci- sinniaen Volksvartei tagen hinter verschlossenen Thnre»: >o will es das .Herkommen". Etliche Freisinnige verspürten nun die etwas vorsintfluthliche Regung, es den sozialdemokratischen Parteitagen nachzumachen und de» üblichen Ausschluss der Oeffentlichkeit c»if- ziiheben. Da kamen sie schlecht an: die überwältigende Mehrheit stimmte die argen Frevler gegen dnS freisinnige „Herkommen" nieder und gestattete nicht einmal, dast solchen Personen Einlast als Zuhörer gewährt wurde, die sich als Parlciangehörige durch Delegirte legitimsten konnten. „Tie „Freisinnige Vottspartei", so stündet das offizielle Organ, „ist nicht getvnncn, die guten Wege zn verlasse», welche sic bisher in den vertraulichen Telcgsttenkonserenzcn innegchalten hat." Aber ei» wenig wurde die Freude an dem „ .... — Charakter iiämtich in , g sic durch einen ihrer Becmstraglcn — in Civil! — überwachen liest. „waS bis dahin »och niemals und nirgends auf allgemeinen Parteitagen geschehe» war". Ter zweite VerstichSaniatz zu einer Fronde ging von einem Süddeutschen aus, der den schier unglaublichen Helden muts, besäst, sür eine „entsprechende" Flotte einzulreten, unmittelbar nachdem der Parteipapst den Sah proklamirt hatte: „Von dem gm i Flottenschwiiidel ist gar keine Rede mehr." Der Flotten- Enluusiasmus wurde dem süddeutschen Partelinndcr alsbald gründ lich auSgctrieben: der Zwischenfall fand dadurch seine Erledigung, dast dieser sein „kater psccavi" hcrstammclte, indem er erklärte, er sei nur nach Görlitz gekommen, um sich belehren zu lassen, diesen Zweck habe er nunmebr erreicht. Im Nebligen sind von dem Görlitzer Parteitage nur einige eraöhticke Kuriositäten zu berichten. Bei der Erörterung der Nlchteinbcrufling des Reichstags versicherte Herr Richter, dast im Falle einer Auflösung des Reichstags vor der Besteiung der Gesandten in Peking kein Abgeordneter znrückgekehrt wäre, der die geforderten Mittel zu verweigern gewagt hätte. Zn solchen erfreulichen Geständmssen beguemt sich der freisinnige Führer aller dings nur, wenn sie keinerlei vraktische Bedeutung mehr haben. So lange der groste Kanzler Bismarck am Stcllerrudcr stand, bekämpfte er ihn als die Wurzel alles UebelS: jetzt, nach seinem Tode, citirt und rühmt er ihn bei ieder passenden Gelegenheit. So erklärte er in Görlitz bei der Besprechung der ostasicitiichen Politik: „Wir halten fest an der zurückhaltenden Bisinarck'schcn Politik." Nicht unerwähnt soll die Behauptung Richter's bleiben, daß zu seiner Partei keine „geldgierigen Kapitalisten" gehören, sonder» dast ihr fester Kern grrade in den > Bisher war man ziemlich allgemein „ - sinnigen mit ganz besonderer Vorliebe die Vertreter des KaPitaliS iipiö kinschliestcn. insbesondere Börsianer. Inhaber von AbzahlungS- geschästen. Namschbararcn »nd grosten Waarenbäuiern u. bergt, m.. während der eigentliche Mittelstand in Stadt und Land stets dem Freisinn fcrngeblieben ist und deutsch-freisinnige Bauern und Handwerker thcitsacblich so selten sind wie weiße Raben. Wenn rch nunmehr wirklich die großen Börsenleute und Kapitalisten von Einen io geniisthlsthen und qeniüthvolleii Parteitag wie den Görlitzer, wo unter dem patriarchalischen Szevter Eugen Richter's nur Gehorsam. Frohsinn und Eintracht herrschten, kann sich eine andere Partei gar nicht leisten. Poesie. Humor, Freude an der Natur und das — weibliche Element spielten in Görlitz die Hauptrollen. „Tie Görlitzer Freisinnigen", so berichtet die „Freu. - Ztg.", „hatten in aufovlcrndcr Gastlichkeit das Aensterste getban. nin den auswärtigen Theilnehmern des Parteitages an festlichen Genüsse» zu bereiten, was irgend möglich war.' „Ein reicher Tnmcnslor, Frauen und Töchter von Görlitzer Parteigeunnen. in l Hellem Festkleide und mit Schlesien in den Stadtfarben" walteten als „liebenswürdige Wärterinnen" an deni in ..gastfreundlichster - Weise" zur Verfügung gestellten ..reichbesetzten Büffet". Man cr- i wies sich dafür sehr dankbar. Engen Richter nannte die „so mächtig ! aittblühende" Hauptstadt der Obeilcnmtz „die Perle der Lausitz", > nicht blos vom landschaftlichen, sondern auch vom politischen > Standpunkte auS. El» anderer Festredner rübmte die alte ScchS- stadt als die „Hochburg" der Partei und ein Dritter feierte den Nntursinn der Görlitzer. Ter freisinnige Humor und die freisinnige > Dichtkunst erblühten in den Liedern, die aut dem Kommerse ans sreisinnigcn Männerbrüsten ertönten. Da erklang n, A. ein düsteres „Roctnrno" in dis Narbt hinnus mit dem Refrain „Ter Geist der Freiheit ging zu Bette, Dn deittjchcr Michel, gute Nacht!" Aernschreib- »nL ^erttsvrecki-Bcriclite vom 24. Oktober. Ter Krieg i» China. Berlin. Tie iür das Kreiizergeichwader:e. koinnicmdirten Fälmricbe zur See sind am A. Oktober, zu einem Transport ver einigt. unter Führung des Kcipitcinlcmtnants Blomeyer mit dem Llovddampser „Prinz Heinrich" von Bremerhaven nach Ostasien in Manch gesetzt worden. — Am ,D. Oktober lolt von Bremerhaven ein Llohddamvier nach Ostasien abgehen, welcher noch Weihnachts- vackcte sür die Mannschaften der Armee und der Marine befördert. Die Ankunft in Shanghai erfolgt am l7. Dezember. Tie für diesen Transvort bestimmten Packcte sollen spätestens am 28. Oktober abgcsandt werden und an die sirr die Feldpost ein gerichtete Sammclstelle in Bremerhaven aerichtct sein. Berlin. Einer Washingtoner Meldung zufolge sollen sämmrlichc Großmächte den Vorschlag der Gesandten in Peking angeiioinlnen haben, dast der Tiiiiigli-Ngmen obgeichasst und durch eine einzige verantwortliche Persönlichkeit ersetzt werden soll. Ter „Post" zufolge ist an hiesiger unterrichteter Stelle nichts davon bekannt, dast Deittichland einem derartigen Vorschlag zilgestiniint babc. — Ebinesiiche Blätter meiden, dast die Prinzen Tuan und Tlchwcmg noch jetzt die Geschäfte von Daihuenn! allo leiten, dast Kangni aber Selbstmord begangen habe. — Die „Dailli NewS" melden ans Odessa, der Besuch deS chinesischen Gesandten in Livadia habe zum Abschlust eines rustisch-chinestschen Vertrages geführt, welcher unabhängig von Verhandlungen in Peking ist.'— Der russische Marineminister hat Beseht erhalten, die Kriegsschiffe in de» chinesischen Gewässern init drahtlosen Tetegraphen-Avparciten, Modell Äoboli, ciiisrnstattcn. Durch diese Avparate werden Ver bindnngen in einer Entfernung von Meilen ermöglicht. —- Der Tamvser „Creseld" kam in Shanghai mit weiteren dentichen Triivvenkontingeliten an. Tie Truvpen von Nuan-Schi-Kai hatten, wie ans Shaiialiai gemeldet wird, an der Grenze von Tichili wieder ein Gefecht mit Borern zu bestehen, welche angeb lich 200Ö Mann verloren. — Ferner wird ans Shanghai gemeldet: Der gegenwärtige Zolltarif soll bedeutende Aenderungen cri'abrcn. DaS ScczoUamk wird eine allgemeine Zvllerhöhilng'nm Pro zent Vorschlägen, si- ff Prozent Einstihrgebühr, zahlbar im Einst,hr- liasen. — Tie Wiederherstellung der Eisenbahnlinie Kinmichol!— Kaumi hat begonnen. Ist» Marineso.'dateii bewachen die Arbeiten. — lieber die Pavtingstr-Erpedition wird dem „Lokalanz." noch nachträglich ans Sungliticn unter dem I-I. Oktober gemeldet: Tie inlernntionate Expedition unter dem Kommando des englischen Generals Gaselee. an welcher Engländer, Franzosen, Italiener, sowie zwei Bataillone der ostasiatlicheii Infanterie und die Batterie dc-S Hauvtmanns Lord v. BIvttnitz theitnahnie», gelangte nnch dreitägigein Marsche, der von prächtigem Wetter begünstigt war, hierher Sie rechnete ans ein Gefecht bei der Stadt Chocho. wo MO Mann reguläres Militär stgtionirt waren. General Gaietee liest ihnen vorgestern mittheile», sie würde» angegriffen werden, wenn sic nicht sofort nbnicmchirten. Daraus zogen sich die Ehincscn ohne Weiteres zurück. Wir letzten Morgens »liiere» Marsch mif Plioti»kttu fort. Tic Thors der befestigten Stadt Chocho zierten verschiedene Chincicnkövic. angeblich von Borern, mit denen der Taotai-Mandarin lchwcrc Kämpfe gehabt und dem gemäß die jetzt cibgerücktcn Truppen zur Hilfe gerufen haben will. Paris. Minister Drlcasso empfing zwei vom 20. Oktober datirte Telegramme deS Gesandten Pichon über dienstliche An gelcgenbclten, in welchem jedoch von dem Gesundheitszustand Pichon's nicht die Rede ist. * Wien. DaS „Fremdeiihsatt" bestätigt, dast Oesterreich- Ungarn dein deutsch englischen Abkommen betreffend China bei getreten sind. * London. Die „Times" meldet in der zweiten Ausgabe aus Peking vom 10. Oktober: Tie Antwort an Li-Hnng-Tichang und T'ching auf ihre an das diplomatische Korps gerichtete Note vom 1V. Oktober ist noch nicht abgesandt. Eugen Richter zurückgezogll, haben, dann wird in der Pittteiknsse, wohl sehr bald eine.bedenkliche Ebbe zu spüren sein. . * Paris. Die «Agenre HavaS" meldet: Die gec .. in Paris stattfindenden Besprechungen zwischen den Vertreter» Frankreichs, Deutschlands und Oesterreich-Ungarns bezweckten, dast gegen die in entsprechender Höhe erfolgende Aushebung der Zucker prämien von England und anderen Ziickereinstihr-Ländern Verzicht ans die bestehenden oder geplanten Kompensations-Abgaben erlangt werde. Der Abschlust eines Abkommens zwilchen den drei Mächten stehe nahe bevor, dom entsprächen die darüber von der „Kölnischen Zeitung" gemachten Mittheilnngen nicht dem Sachverhalt. KavilciUtten" gehören, sonder» l "Alicante. Ter französische Dampfer „Faidlierbe- fliest mittleren Klassen zu finden ist.' bei dichtem Nebel mit dem französischen Dampfer „Mitldja" zu- > der Ansicht, dast sich den Frei- stimmen und sank. Bon den 27 Mann der Besaitung des „Faid- ' '' herbe" sind 19 umgekommeli, ebenso 5 Matrosen des „Mitioja", welche die Schiffbrüchigen zu retten suchten. Berlin. Die Rückkehr des Katiervaares aus Westfalen erfolgt am Freitag früh. Am Mittag findet im hiesigen König!. Schlosse anläßlich des 100jährigen Geburtstags Mvltke's eine größere Tafel statt, zu welcher u. A. der Chef des großen General- stabs und viele Generalstabsossiziere geladen sind. — lieber das Befinden der Kaiserin Friedrich wird gemeldet: Die Rekonvalescenz nimmt einen langsamen, aber stetige» Verlaut. — Prinz Friedrich im Oartoncrrunästüelc. — Ogr. 1802. TÄttlcrstlig, 25. Oktober 1999. Karl von Hessen, der Schwager des Kaisers, hat sich eine Verte!: ung des Schienbeines zugezogen und must in Schloß Friedrichs!:c i dos Zimmer hüte». — Reichskanzler Gros Bülow stattete heute srüh oein Fürsten Hohenlohe einen tätigeren Besuch ab. — In der ' gestrigen Sitzung des StaatsministerilimS wies Reichskanzler Grc> Bülow nach warmen Worten der Anerkennung für den Fürsten Hohenlohe in längerer Ansprache auf die Nvthwendigkeit eine, einheitlichen und geschlossenen Regierung hin. als unerläßlich Vorbedingung sür diejenige Stetigkeit und Ziclbewusttbcit in der inneren Politik, welche das Land verlange und brauche. Auch Pas von soziaidemokratischcr Seite veröffentlichte Schreiben des ^ Herrn Bueck, betr. sinnnziellc Inanspruchnahme des Contra! : Verbands deutscher Jndusineller durch das Reichsamt des Innern znm Zwecke der 'Agitation sür das Arbeitswiüigensckutzgcietz kam § l» der gestrigen Ministersitznng zur Svrachc. Die „Krcuzztg." be- nierit zu dem Schreiben: Auffalle» nnd einige Zweifel an seiner Richtigkeit errege» must das Datum, da im August 1808 von dem Aibeitswilligcngeictz überhaupt noch leine Rede war. Im klebrigen wird ja wohl die Regierung im 'Reichstage über die Angelegenheit die nölhige Ansklärnng gebe». Tie „Post" bezeich net aus deimclbcn Grunde den Brief sür avvgrvvh. Illach den „Bei! N. '2t." gedenkt das Reicksamt des Inner» der in einzel nen Blättern enthaltenen kategorische» Aufforderung, sich rein zu waschen, tcine Folge zu geben, sondern eine Antwort erst iin Reichstage zu erlheiten. Tie „Nat.-Ztg.". welche an der Richtig keit der Mittheiliing deS sozialdemvkratncheii Blattes nicht zweiielt. schreibt: WaS vorliegt, ist ein im vermeinttichen öffentlichen Interesse begangener Mißgriff unverzeihlicher Art. Wenn dadurch rascher, als cs erwartet würde, ein Personenwechsel an der Spitze einc-s wichtigen Reichsamts herbeigeführt wird, so würde dies für den neuen Kanzler im ictzigen 'Augenblick eine ernste Unannehm lichkeit sein, die man gein vermeiden möchte, aber sie wird sich wohl kaum vermeide» lassen. — Ter„ReichSan;ciger" veröffentlicht amtlich die Erneminng des bisherigen Unterstaatssekretärs im Auswärtigen Amt Geh. Legationsraths Freiherm v. Richt hosen zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt- Derselbe ist gleichzeitig mit der Stellvertretung des Reichskanzlers im Bereiche des 'Auswärtigen Amtes betraut worden. Berti». Tic Beziehungen zwischen Reichskanzler Graf Bülow nnd dem Fürsten.caohentvhc werden in einer offiziösen Mittheilnug als die deutbar herzlichsten bezeichnet, wie denn auch Fürst Hohenlohe mehrfach seiner lebhaften Genugthuung über die Erneminng des Grafen Bülow zum Reichskanzler '.'lusdruck ge geben bat. — Ter erste Sekretär bei der Dentichen Gesandtschaft ui Pcliiig, Herr v. Bclow. ist sür den Posten eines zweiten Sekretärs bei der Deutschen Botschaft in Paris und der zweite deutsche Geiandtschastsiekretär in Peking. Herr v. Bergen, für den eines dritten GeiaiidtichaftssctretälS bei der Botschaft in Rom in 'Aussicht genommen worden. Man erblickt in dieer Beförderung der beiden deutschen Gesandtschaftsiekretäre in Peking eine be sondere Auszeichnung sür ihre während der Belagerung der Fremden bewiesene Ausdauer nnd Thatkraft. — In einer heute Mittag liier abgehaltencn Versammlung von Vertretern der Berliner Industrie und des Berliner Handels wurde beschlossen, zur Einleitung einer Bewegung für die Anfrechterhaltnng der Hkinde'.Sverträac eine Vcriainmlnng von 'Vertretern der Industrie iilid des Handels aus ganz Deutschland sür die nächste Zeit zu berufen. " Bar m e n. In der Rnbmeshalle die Ansprache des Bürger meisters beantwortend, dankte der Kauer für den festlichen Empfang, vedanerie die Verspätung des Besuches infolge der Sorge um de in Gefahr schwebende Leben der Mutter mid fügte hinzu, er sec froh, dast ihr Zustand gestatte, seinen Besuch auszittührcii. wenn auch im Herzen die freudige Bewegung durch den Schatten, der über ihr liegt, noch getrübt sei. Ter Kaiser übcrbrachte den Gnu; der Kaiserin Friedrich, gedachte rühmend Barmens Leistungen in Handel. Wandel nnd Industrie, und fuhr sodann fort: Daß es stets Mein erstes Ziel und Meine größte Arbeit für Mein Volk und seine arbeitenden s beste ist, den Frieden nach Möglichkeit zn erhalten, davon habe Ich vor wenigen Tage» erst, glaube Ich, wieder einen Beweis abgelegt: das Ucbcrcinkommen mit dem mächtigsten ger niamichen Staate außer unserem Volke wird, so hoffe Ich, in die weile Zukunft hinaus ein gemeiniaines Streben ans dem offenen Weltmnrltc für Misere beiden Völker gewährleisten, i» fremidichast lichcin Wettkampfe und ohne Schürte. Der Kaiser schloß, Gottes Segen sür Barmen erflehend Elberfeld. 'Nach 11 Uhr trat das Kaiserpaar auf dem Neuen Markte ein, wo das neue Rothhans errichtet ist. dessen Einweihung der Kaiser mit vollzog. Der Kauer und die Kaiserin wurden am Eingänge des Rathhauics von dein Oberbürgermeister Fnnck empfangen. Nachdem sie sich in den Saal begeben hatten, begrüßte der Oberbürgermeister die Majestäten mit einer'Ansprache, in weicher er die Liebe. Treue und Dankbarkeit der Etberscldcr gegen das Königshaus hcrvorhob. die in den Dcnkmätern sür Kaiser Wilhelm I. und sür Kaiser Friedrich ihren sichtbaren Ausdruck finden. Hierauf bot er den Chrcntrunk Elberfelds in einem von den Frauen nnd Jungfrauen Elberfelds gestifteten Kaiserbecher dar. Ter Kaiser dankte in einer 'Ansprache und trank auf das Wohl der Stadt. Ferner zeichnete sich das Kaiierpaar in das Ehrenbuch der Stadt Elberfeld ein. Als es den Balkon des Rathhnnscs betrat, wurde unter ungeheurem Jubel von Vor aus dem Platze versammelten Menge die Nationathnmne an- gestimint. Der Jubel pflanzte sich in den Straße», die das Kaiserpaar durchfuhr, fort, bis die Majestäten den Bahnhof der Schwebebahn bereits betreten batten, mit welcher sic sich nach Vohwinkel begaben. Sichtliche Freude bereitete den Majestäten das auf dem Bcrther Platz erbaute Kriegsschiff, aus welchem den Majestäten von über 100 ehemaligen Mannschaften der Marine ein Willkonnncngriiß entgegcnschallte. 'Abends wird die Stadt illuminirt * Elberfeld. Bei dem Chrcutrunke im Rathhaussaalc dankte der Kaiser in seinem und der Kaiserin Namen für den Empfang und ivrach seine Freude aus. infolge einer Wendung z»m Bessern im Befinden seiner Mutter z» der Rathhaus-Einweihimg erscheinen z» können. Der Kaiser wümchtc. cS möge in dem stolzen Bane immer der alte, gute deutsche Bürgersinn walte», gemeinsam zu wirken nnd gemeiniam große Ziele zu erringen, es möge sich ins dem Weltmärkte die anertanntc Industrie Elberfelds und dessen Ruhm jährlich mehren. Daß Mir Gott aber die Möglichkeit vcr leiben möge und die Kraft »nd die Fähigkeit, den dazu iiothweiidige» Frieden zu erhalten »nd zu bewahren und, wenn es nöttiig ist, zn erzwingen, das sei Mein erstes Gebet an dieser Stelle. Der Kaiser tränk ans die Bürgerschaft, womit er das Rathhaus weihte. "Vohwinkel. Das Kaiierpaar wohnte, nachdem dasselbe mit der ischwcbebahn eiiigettonen war, der Enthüllung des Sieges- Pf««S'S WW Mnscrmilch. LL srtsdvrr Molkerei lÄtbr. Ps,md. rsutznerör. 7Ä
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