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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001021018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-21
-
Monat
1900-10
-
Jahr
1900
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verugsgebüdr: Viertel,äkrlich 2 Mk « P>u . durch die Polt 2 Mk. 7b Pi,. Tie „DreSdnerNachrichtcu" cricheincu '.»Iliq Morgen« i die Beuelier in Dresden und der »iichstcn llniarduna. wo die Zutranuna durch eigene Boten oder Ävinnniiionare erfolgt, erdgltcn dos Rtait an Wochentagen, dir nicht anlLonn- oder^cicrtanc folgen, üi «wei Lticllausnadcn Aden»« und Morgen« rugeliellt. .Zür Rückgabe eingeiandter Lchritt- Itücke keine Verbindlichkeit. gernivrechunichlun: Senk I Or. 1l n. Or. uovs. Telegramm-Adrelle: Unchrickitei, Drrsdo«. Äcgrülldet 1856 >««»!»««!§ ^ v«. L7/roeoIa«!sTr, bsboao«, D«s«sr"ts. !ün/.-»Iverin,nf Idne'öxlvn, lltnini lrt 2. 7. Drk^tllltdr A ßklsicillrcii; E Llvlrtrotdersvelitisvdvtj Ö lllslltllt ersten libuxss. Telegr-Adrch'c: Nachrichten. Dresden. illuzlr. Xklianäl^.: A Dio tttk'.t^irkunr?cn 6 kßlr«1.rrt5t»Lck ^ zeF«»n 50 P7 Vgi8vlldSU8- MM Vsi8elld3ll8- ^ 8trL88v 33. LM. LüWDMv» Ltrs88e 33. ^ U. STWV. I'nni««d> ; "Mzz A .. OrMSvAlimraill l» v.eggn VN. borr,v sntsv t egrmrten >>!»»>«->»- /' '> I»St«n ru dillißstvn kreis»». sirmi»,' Auüvndl in 'lärnuorliütvn. »>. Omarbsrtunzr von iiütv» virck bowitviUjMt anxsoommon. H Ml' 8» I. ««w», JE I,»n» L II. lüiillpp r. » LL P «: 32 !'i-n-.-i->ti-. lucliUMeii. Iknebvloxauto dteuhvitou in ullc-n ki ei^Ia^en. 8o!li1, 660k"^stl3l^ 9, , nvlivbivn kirrvonrirlrenllog (ivnollgvIinNtitisilvl. -n- 1« rr >v n - '1 ^ IIni 8 -11I ^ 81 vl! u n rr. kLeksr v-,MMid ^mMi. ^ z. VoL8ÄM, MibrrMi'rt!'. 17.; I», »,I»I ! ÜIMNM! OMjlilt'IlIi III !k r t» i-i 8 t « r ZlI8NU li l , , , „,,^ L. —7- , l>>nn— - rHZ^ (!.,>,ano,- Lage der sächsische» Finanzen. Hosiiachrichten, Minister von Meksch. Einkomniensteuer, ! Muihmaßi. Witlerung:! Wv» Ipiklckl. .-dg " ^ ''silLs'^l!ä^6 1.6° IlllKMll'W!>. Fahrschcinhcstc, Turnen, Handclslebranslall, Gerichtsverhandlungen. Dresdner Knnitialon. i Heiter. Limittaft. 21. Oktober 1 ///s /t s-'ttlest LeÄeKe«ttAe»« <«-»/ Äev „7),'ese7ue-' ^ac/t- tc/t/e-r' itrts«söT/s ivt c/e-r L«ise»'/te/re» /'«-sitms/«^e,r /»« </t'rk^t'/ke>» /.eib^SAe^tcsc.ltt -kr Otts/t»»et'e/t-/'«-/»->r Lei t/e/r L L H /l7,i-t«ett /o , r--tAe,rc-,/t/tte/t. </c-' „D-esc/tte-' ?si<e/tt'tc/^ttt". ,i»r Lage 8cr sächsischen Hittm»,;ei>. t. Eine Verschlechterung der einst so glänzenden Hinanzloge unseres Landes ist nicht melir zu leugnen. Mich aber einmal diele mnmgenelime Thotmche zugegeben weiden, io tritt nnch on olle mittelbar oder unmittelbar berantwortlichcn Stellen die dringende Wicht lieran. unbarteiilch nach den Ursachen der vorhandenen Kalamität zu forschen und an» Krnnd der w gewonnenen Erkennt- n!ß die Mittel und Wege sestznstellen, mit deren Hilse sich eine Wendung zum Besseren hcrbeifichrcn lässt. Ein Blick ans die geschichtliche Entwickelung des sächsischen Finanzwesens zeigt nun in erster Linie ein allgemeines fortwährendes Amvachscn der staat lichen Bedürfnisse und daraus ist die unabweisbare Folgerung zu ziehen, dass die immerwährende Anspannung des StaatskrcditS 'chliesilich schon durch den regelmässigen Gang der Tinge einmal den Augenblick hcrbciführen musste, wo die sächsische Finanz- Verwaltung sich vor weniger günstige Verhältnisse gestellt sah. Mit der Vermehrung der Staatsbedürfnisse allein ist indessen die Ungunst der augenblicklichen finanziellen Gesammtlage keineswegs erklärt, sondern wenn man einen richtigen Begriff von Wirkung und Ursache ans diesen! Gebiete erhalten will, so müssen auch die Fehler in Betracht gezogen werden, die von einer Finanzlunst früherer Perioden begangen worden sind. In dem Rahme» solcher Verschuldungen tritt als besonders eingewurzeltes Uebel ein weit über das Bedürfnis; hinaus geübter Lupus bei .Hochbauten jeder Art vorwiegend in die Erscheinung. Um die vielfach ezorbitanten Mittel zu diesem H v ch ba n Inp ns heransschlagen zu können, mussten die Finanzverwaltnngcn nothgedrnngen je länger desto mehr zu einem Snstcnr des von der Hand in den Mund-Lebens greifen, und die formelle Handhabe dazu fand sich in einer vcr 'chleierndcn Art der Ausstellung der Etats durch fortgesetzte Schiebungen zwischen dem ordentlichen und dem ausserordentlichen Etat. Mitte der Iler Jahre waren von der Regierung für die Scheidung der Ausgaben in ordentliche und außerordentliche ganz vortreffliche sachgemäße Grundsätze aufgestellt worden, die auch die Zustimmung der Stände fanden. Es sollen darnach in das außerordentliche Budget nur solche Ausgaben eingestellt werden, die als werbende Kapitalanlagen erscheinen und daher eine direkte Vermehrung der Staatseinkünfte in Aussicht stellen I. B. Bau von Eisenbahnen^ die zur Beseitigung fortdauernder Staatslasten dienen und daher eine direkte Verminderung des lausenden Aufwands hcrbcisühreu (z. B. Ablösungen), die zur Vermehrung und Sicherung des Nationalivvhlstandcs beitragen durch Abwendung natürlicher Gefahren B. Stromkorrektionen). die durch große das Land treffende Unglücksfälle (z. B. Kriege) Verursacht werden und von solcher Bedeutung sind, daß sie von einer Generation allein ohne Ueberlastnug nicht getragen werden können. Dagegen wird für die staatlichen Bauten ausdrücklich der Leitsatz ausgestellt, daß diese auf den ordentlichen Etat zu über nehmen seien, weil, wie die Begründung überzeugend ausführt, angenommen werden muß, daß diese Ausgaben nie ganz aushoren und daher die späteren Generationen auch gezwungen sein werden, ihrerseits für Bedürfnisse dieser Art Sorge zu tragen. Tie so sest- gestellte, fachlich wohlbegründete Abgrenzung zwischen ordentlichem und außerordentlichem Budget ist in der Folgezeit so gut wie gänzlich verwischt worden, indem die Ausgaben für luxuriöse Hochbauten mehr und mehr in den außerordentlichenEtat eingestellt wurden. Der mit dieser Etatisirung verbundene Zweck ging dahin, sür derartige Ueber- ausgaben den im Augenblick bcguemeii Weg der Anleihe zu er öffnen und gleichzeitig den Anschein einer Ueberlastung des ordentlichen Etats zu vermindern. Es ist das eine Methode, die in den letzten beiden Jahrzehnten nicht blos in Sachsen, sondern in aller .Herren Ländern eine verhängnißvolle Einbürgerung erfahren hat. Eine Anleihe belastet ia die Gegenwart nicht und die laufenden Ausgabe» des ordentlichen Etats behalten dabei hübsch ihren »ordentlichen" Charakter: das besticht sowohl die Regier-, -UMe« wik.hse.PcMmente ^maih lullHpch M «ne ILMuygzvoLe Sicherheit ein und wirthschastet mit dem auschwellcnden außer ordentlichen Budget >o lange weiter, bis endlich die Gewalt der Tliatiachen und die unerbittliche Logik der Zahlen ihr Recht heischen und allen Bethciligtcn, der Regierung, den Volksvertretern und den Steuerzahlern, über den wirklichen Stand der Tinge die ^ Augen ausgehen. Also Rückkehr zu einer zur Spanamkeir i zwingenden sachgemäßen Verkheilung der Ausgaben zwischen ordentlichem und außerordentlichem Etat, vornchmiich in Sachen mer Hochbauten: das ist die erste Bedingung allgemeinen ! Charakters für die Wicdergcsundung unserer Finanzen! ! Eine besondere Stelle von behemchender Bedeutung ist ferner den L n n d es c i s c n b a b n e n bei der Würdigung der sächsischen Finanzlage zuzuweisen. Tie Höhe der Rente der Staatsenen- ! bahnen bilbete bisher eine wcnmstiche Grundlage des sächsischen ! Ralionalwohlstands und cs muß daher ernste Bennnihiguna ^erwecken, das; auch auf diesem Gebiete ein mertticher Rückgang zu ! verzeichnen ist. Ter jetzige Herr Jiuauzminister gab selbst im ! vorigen Landtage ein Warniingssigual, indem er die Rotbwendig- j teil einer sparsamen Eisenbahnvolitil mit dem Hinweis begründete, z bas; sonst ein stetiges weiteres Sinken der Eneubnhnrente bis zu j einem Punkte zu befürchten >ei. wo die Berzinstmg des Anlage > lavstgls nicht mehr hercuiskomme und gtsdcmn die Steneikrast des ! Landes siir den Felstbetrag in Anibrnch genommen weiden mime. ! Aucki hier muß zu einem guten Theil die Gegenwart bögen, was !die Bergangenheil geiündigt hat. Namentlich wird man am die ! Finanzverwattiiiig des Ministers b.Könncritz zurückzngrciten haben, wenn man verstehen will, inwiefern das heutige n chjoche Esten bahnmeien unter den finanziellen Folgen früherer lluteilammgeu zu leiden hat. Tcm genannten Minister kann zwar nicht der Vorwurf gemacht werden, daß ihm die Einsicht in die wirth- ichastsnvlitiiche Nvlhwendigkeit eines organischen Ausbaues des sächsischen Eisenbahnnetzes gekehlt habe: vielmehr stand Herr v. Könneritz dem Neubau von Eisenbahnlinien durchaus nicht grund sätzlich abiehnend gegenüber. Worin er aber gefehlt hat, das ist eine unangebrachte Svariamtcit in der Eihaltuug bereits fertiger Linien, in der Instandhalkuiig und Vermehrung des rollenden Maierials, in der Einführung zeitgemäßer Betriebs Fortschritte, in den Erfordernissen des Oberbaues, endlich auch in der Besoldung der Eiienbahngngestelltcm Alles, was damals versäumt worden ist. muß setzt mit erbebter Intensität nachgeholt werden, und >o sind die Ansbrüche an die Finanztraft des Staates auch im Eisenbahnwesen nnverhältnißmäßig gestiegen und haben den schlicßlichcn Rückgang der Enenhahnreme mit herbeigeführt. Gleichwohl wäre es verkehrt, wenn man den gekennzeichneten Mängeln lenes früheren Sbstems alle Schntd beinieisen und die Anne» gegen setzt noch herrschende Mißständc in unsererEstenbahn- volitik versthiießeil wollte. Namentlich verdient die bei unS bestellende Neigung zu liiziiriösen Bahnhossbanlcn gerügt zu werden. Wenn man die praktischen Bahnhotsbanlen anderer Länder dagegen hält, so dämmert Einem die Erkenntnis; aus daß auch hierdurch der Rückgang der sächsstche» Eiienbahnrente immerhin einiger maßen beeinflußt wird. Ein hervorragendes- Mitglied der Zwesten Kammer nnscres Landtages erklärte, wiederholt Zeuge des Staunens gewesen zu sein, dns auswärtige Freunde bei der Be sichtigung des Gebäudes nnserrr Geneialdirektivn geäußert hätten: „Ja. io etwas kann sich wohl das reiche Sachsen leisten, aber wir in Preußen. Bauer» n i. w. sind dazu nicht in der Lage'" Taß die brelißische Stgatsbahiiverwattiing svariamer wirthichaftet. wird gemeinhin als richtig angenommen. Es soll min allerdinas gerade die preußische Sparsamkeit keineswegs in allen Puittten siir unser Land zur Nachahmung empsohlc» werde», namcnttich imowett nicht, als die Gehälter und Bezüge der Angestellten in Frage kommen. Tas Eine ober muß allerdings gesagt werde», das; eine wohlaugehrachtc Sparsamkeit am rechten Orte und zu rechter Zeit, die leine wirklichen Verkehrsintereste» vernachlässigt, im sächsischen Eisenbahnwesen dringend erforderlich ist. wen» einem weiteren Sinken der Eiielihgh»rei:te vorgebeugt werden soll. Regierung und Stände in Sachsen müssen gleichzeitig zur Hebung der Eisenhahnrente alle Kräfte ansvcmneii. weil sonst zu furchten steht, daß die Gerüchte über die N e i ch S e is e n b a h ngemei» - s ch a s t beziv. über die Uebcriiahme der hichistchen Bahnen in vrenssischc Verwaltung gegen lehr hohe Verzinsung immer weitere Verbreitung und imitier gläubigere Gcmüther rinden. Freilich ist nicht zu berkeiinen. daß die Bemühungen der berittenen sächsischen Kreise nach dieier Richtnnn gerade von der preußischen Eisenbahnnoiitik nicht unerheblich erschwert und gehemmt werden. Wo immer cs möglich erscheint, den Berkehr von Personen und Gütern von sächsischen Linien fern zu halten und ihn cntt llm Wege» vreußischen Strecken znznsühern. da geschieht das von vrenszischer Seite sicherlich ganz ohne Rücksicht und lediglich in Befolgung des GnindscitzeS, daß im Erwerbsleben Jeder sich selbst der Nächste ist, Mag dem iinil aber sei», wie ihm wolle, das Eine ist ganz gewiß: Mögen unsere finanziellen Verhältnisse derzeit auch wenig glänzende sein, mag auch insbesondere die Rente unserer Staatsbahnen nach unten ein Niveau erreicht haben, wie es die Regierung noch vor wenigen Jahren für unmöalich hielt: die sächsische Ständeveriamnilling wird, wenn ihr ein Antrag auf Ucherlasiniig der Staatsbahnen an Preußen unterbreitet werden sollte, wie ein Mann zniammenstehen, nm einen derartigen Antiag ohne Weiteres abzuweiien. Das ist tein Ausdruck irgend weicher vreilßeitteindlichen Stimmung, sondern lediglich ein be rechtigter. gesunder Partikularismns. der dem eigenen Lande auch sür die Zukunft erhalten will, was ihm durch die Rcichsveriassung gewährleistet ist. Sogar die Sozialdemokraten stehe», wie ihrer Presse zu cnkuebmeu ist, zweifellos mit den Vertretern der anderen Parteien in dieser Frage auf einem Standpimkt. Fernschreib- »ind Fernsprech-Berichte vom 20. Oktober. Der Krieg in China. Berlin. In den hiesigen Blättern findet das deutsch- englische China-Abkomme» allgemein günstige Be- urtheilnna. Tie „Roidd. Allg. Zig." schreibt: Auf de» ersten Blick ist klar, daß der Schwerpunkt dieses Abkommens aus wirth- schaftlichcm Gebiete liegt. Es war eine wichlige Aufgabe der deutschen Politik, uniern Handel in China, besonders im Aangtse- Gebiet. vor ch?r. einseitiger Begünstigung des Handels anderer Länder dadmch zu sichern, daß der Grundsatz der offenen Thür praktische Geltung in bindender Foim erlangte. Wir begrüßen es als ein beruhigendes Moment iüc den Weltfrieden, daß England ebenso wie Teuttchland aus die Ausnutzung der chiiiesiicheli Wirre» z» Sondervcnthettcn ausdrücklich verzichtet und für seine wirthichctttlichen Bestrebungen an dem Grnndiatze der Gleichberechtigung Aller festhält. Beide Tbeile wallen sür die Tilichiührnug des Prinzips der oirenen Thür in allen chinesischen Territorien wirken, wo sic einen Eiitttiiß ansüben können. Teuisch land übernimmt nicht die Verpflichtung, seinen Einilnß da gellend zu machen, wo andere Mächte bereits besondere Rechte erworben j haben. Mit der letzt getrogenen Nebereinknnst ist ein bedenlendel Schritt zur baldigen Herstellung friedlicher und geordneter Zu stände in Ehina erivlgt. — Tic „Krcnzztg." führt aus: Wer den ermüdenden n»d bemirnhigeuden Gang der Ereignisse verfolgt hat. die während der politischen und »ittitäröckeii Aktion der Mächte in Ehina sich avgestsielt haben, wird die hier zu Tage tretende kühne Iiistiatwe mit nngelheittem Besinll begrüße». Wir standen bereits mit beiden Füßen in einer Verwickelung, die lebhaft an i die nnbeaacine Lage erinnerte, in der sich das eurovciiiche Eoncert in der trctiichcn Angelegenheit bciand. Wie wir uns damals ! durch rechtzeitiges Ausweichen von einer Aktion losiagten, die !>inen crwrießlichen Ansgang nicht haben tonnte, w haben wir jetzt die drohende Gefahr einer Iiolirana in ervonirter Stellung rechtzeitig barirt und durch bindende Verpflichtung aus Guind- 'ätzen. zu welchen alle Mächte sich durch gelegeukliche. nicht bin dende Ecktäniiigen bekannt hatten, ein Fundament zu gesunder Westecentivickeinng des chinesische» Problems gescharten. Daß diele Verständigung gerade mit England getrosten worden ist, erklärt sich wvh! durch die mit großer Embbme von der russischen Presse wiederholte Erklärung, daß Rußlands Interessen mit denen Europas nutzt identisch seien, Ta bleibt eben nichts übttg. als daß Tieienigen. die gleiche Interesse» haben, sicu zuiammenthun. Fü> unsere Stellung aber in Ebina ist nichts wichtiger als die bisher nicht ganz vorbandene ileberestmimmung innerer Politik i mit der Englands, Endlich liegt ans der Hand, daß diele Vor-; einbarnng den Chinesen in ihrer fetzigen Roth wie ein Rettung--! anker erscheinen muß: und die Gesinnung Chinas ist doch nnch ein Faktor, der mitzählt. — Tie „Nat.-Ztg." schließt ihre Betracht ! nngen über die Vereinbarung: Las neue Abkommen cntiprichi der von dcutichcr Seite von Anfang au abgegebenen Erklärung, welche eine Eroberungspolitik in Evina ausschloß. Tic letzten Monate haben von Neuem darüber belehrt, zu welch' unabiehbaren Wirren eine wlche iühicn. wie icl^ver sie die wsttlnchaittichen Inter essen schädigen würde, deren Förderung der einzige Zweck der Mächte in China sein kann. Darnach darf man aber erwarten, daß die dentich-englüchc Vereinbarung sich als ein weiterer Scbritt zur Wiederherstellung geordneter Zustände in China erwerien werde. — Tie „B. N. N." konstatiren, daß die deutsch-eiigksche Vereinbarung um so mehr aus günstige Aufnahme zählen kann, al-s ihr jede gegen eine dritte Macht gerichtete Tendenz fehlt. Tie Verständögiing. die die politische Lage, so weit der chinesische Krieg in Betracht kommt, in sehr erwünschter Weise klärt, hinter- läßt einen diircbaiis erircniichen Eindruck, — Tie „Bois. Ztg " schreibt: Das Abkommen kann ein Alt der Vorsicht sein, aber auch eine Mahnung an Ten. den es angeht. Es ist schon hcmerkenswerth. daß es gerade in dem Augenblick geschlossen wird, wo die Frage der Friebensiintcrha»dln»gea und d e Bedingungen zur Sicherung des Friedens im Vordergründe der Erörterung stehen. Von besonderem Interesse wird unter dreien Umständen die Stellungnahme Rußlands diesem Abkommen gegenüber sein, das unter Umständen durch ein seiertiches Perwrechen der beiden Mächte, keine Gebietserweiterung i» Ehina anzilstrebeii, aach aus die chinc- siichen Machthaber güastig wirken kann. — Die „Teutichc ragesztg." hat dagegen mancherlei Bedenken gegen die Abmachung. Im Inhalte derselben liege nichts, was die anderen Mächte nicht jederzeit unbedingt billigen könnten. Sei das aber der Fall, io dränge sich die Frage aiis: Warum ist denn überhaupt diele Ver einbarung abgeschlossen worden? Es steigen uns, iährt das Blatt fort, die schwersten Bedenken aus. Bedenken, die »och vsrstärkl werden durch die ausfallende Wendung in Punkt 3. wonach beide Mächte sich Schritte Vorbehalten gegen territoriale Erwerbungen jeder „anderen" Macht „unter irgendwelcher Form". Richtet nch das gegen Rußland? Welchen veniünsttgen Grund Patte aber Deutichtnnd. gegen die russische militärische Beictziiiig der Pfand- ichnrci einzutrclen und den Sturmbock der englischen Interessen gegen Rußland in China zu bilden? Sollte dieses Abkommen vielleicht der Grund für die plötzliche Aiittsmüdigkeit des Fürsten Hohenlohe geweicn sein? — Ans London wird gemeldet, daß auch dort heule Mittag der Tert des deutsch-englischen Abkommens ver- össciitlicht worden ist. Pari s. Ter „Nem-Nork Heraid" läßt sich aus Wailsington melden, daß die Abreise des Freihenn Speck v, Sternbnrg. über die sowohl die deiittche Botichast wie das amerikanische Stnatsamt sich anSichwiegen. eine Folge der Milde sei. mit der der Gcicbäits- trägcr die deutschen, die chinesische Frage betreffenden Vorschläge vertreten habe und die, obwohl eine enkgegengciegte Haltung nicht ancmpsohlen war, in Berlin sehr mißbillig bemertk worden sei. London. „Tally Mail" läßt sich ans Shanghai melden: Auf einem Schilf von Tientsin »ach Shanghai habe ihr Korrespondent den Kapitän Potts von der englnchen Tiansvort- truppe getroffen. Tieier hatte von russischen Soldaten, welche in Peking geplündert hatten, einen Schwarzen Adlerorden mitBrillaiiten »nd das eigenhändige Schreiben Kauer Wilhelm s gelcuiit. das vom Prinzen Heinrich dem Kaller von Ehina überreicht worden war. Als der deutsche Komui dies erfuhr, verlangte er die Herausgabe namentlich des Brieses, wofür Kapitän Potts eine fadclhatte Summe forderte. Der Koniul berichtete sofort nach Berlin, von wo die Antwort noch aussteht. - Bert in. Wolff's Bureau meldet aus Tientsin vom 19. Oktober: Der deutsche Legationsiekretär v. Bohlen reiste nach Peking voraus. der Gesandte Mumm v. Schwarzenstein mit dem übrigen Personal solgt in den nächsten Tagen nach. - KöI n. Der „Köln. Ztg." wird auS Paris gemeldet: I der heutigen Schlußsiming kür die Ziickerprämien-Bewrechunas erklärte sich Frankreich bereit, die direkten Prämien abznichalle lind die indirekten aus die Hälste herabzusetzeu. Deutschland u» Oesterreich nahmen das Zugeitändiiiß a» als Grundlage zur dem nächstiaen Wiedereinberufung der Zuckerkoitterenz nach Brüssel wozu Rußland, England. Italien und Belgien einmiaden sind. j lljsSPIIllMg 8MSMSE
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