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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000906014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-06
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
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verugzgedühr: vlaiEr»« r ML «P«,; Kur» dir Lok S Mk. 7b Lk>. Die.DnSdnerNalbrtLlen' eiäikMneii lag»« Morgen«; die Berieder t» Dresden und der nächsten Umgebung, wo die Zuiraaung durch eigene Boren oder KommriiionLre eriolgt. erstatten das Blau an Wochentagen, die nicht au> Soun, oder Feiertage iolgcn, m twci rsteilansgabcn Abend« und Morgen« »„gestellt. Für Rückgabe eingerankter Schrllt- ilücke leine Lcrbtndtichteit. fternivrechanichlnst: »ml I Sr. U u. vr. «00S. Lelegramm-Adrelte: L»qriUi>,n »rrsde«. Gegründrl 1856 ?rs,e1itvo11s mo11i§s LelilLkröcks ^ p' ^ ^ ^ ^ ^ voll Iv slurk tlll. ^ ^ ^ ^ n ^ 8vkI»tr«»e^-FIe5 vr.fnauen8ln nui"7. Telegr.-Adresse: Nachrichten. Dresden. OresLoer H LiedtbaO Heastääter Nsrlrt <8trutt Wien). K lUIngnng ge. Lto-rterga»« i.z !?r SlüdUcdtdLüer. E vomdillu'ts Lielridsäsr.-- LokeuUoktdräor. ^ OorU. Leslradlllllsvll 4 sto. L» Ä Ä! ^lllnstr. krospskt« krvl. r" ^klisoll- dLusstr. 15. 6uks LöuiZ. Ach mi» mi we HÄM» ii WM««. ? 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Die deutschen Offiziösen fahren mit wachsendem Elser fort, den phraseologischen Pumpcnschwcngel zu rühren und ein Sturzbad von mehr oder weniger Inhaltlosen Redensarten auszuschütten, um zu .beweisen", daß alle Befürchtungen grundlos seien und daß auch nach der russischen Absonderungsaktion Alles im alten Rechte stehe. Am umständlichsten geht dabei die »Köln. Ztg." zu Werke, indem sie in einem langen Artikel die deutsche Politik dem Ausland gegenüber zu rechtfertigen sucht und in einen so rührseligen Ton »erfüllt, das; man förmlich aus jeder Zeile heraus- klingcn hört: „Dies Kind, kein Engel ist so rein. Laßt's Eurer Huld enwsohlen sein." Das offiziöse Blatt weist „die in der aus ländischen Presse auftauchcnde» Behauvmngen" zurück, als ver folge Deutschland durch seine bedeutenden Rüstungen, „die in einem Mißverhältniß zu dem einfachen und nüchternen Zwecke stünden", abenteuerliche Pläne in China, und stellt fest, daß „die deutsche Negierung auch heute jede AuftheilungSvolitik entschieden zurückweise". Alles, was Deutschland über die Sühne der Ver brechen gegen das Völkerrecht hinaus erstrebe, sei die Verstärkung seiner wirthschastlichcn Verbindungen, die Ausbreitung des Handels und der Schifffahrt. Deutschlands gelammtes wirthschastliches Interesse webe mit aller Macht auf die Politik der Nichtansthcil- ung. Diele Politik, heißt es dann weiter mit einer gegen Peters burg gemünzten Pointe, dürfe nicht nur theoretische Anerkennung finden, sondern müsse auch „als unerschütterlicher Satz" praktisch bethütigt werden. In einem Theil der offiziösen „Belehrungen" tritt der in letzter Zeit mit Vorliebe angenommene hochfahrcnd- überlrgrne Ton gegenüber der öffentlichen Meinung zu Tage. So bringt die Münchner „Allg. Ztg." einen Artikel, der die nationalen Kritiker unserer gegenwärtigen Regierung mit secunlundigen Leuten vergleicht, die hinaus auf's Meer fahren und aus diesem Anlaß darüber instruirt werden müssen, „daß nicht jede am .Himmel auf- tauchendc Wolke ein Unwetter heraufbeschwört"! Das erinnert an eine jüngste Auslassung des „Reichsanz ", in der cS tadelnd hieß, die Erörterungen über die Einberufung des Reichstags würden „noch immer" fortgesetzt, „obwohl" bereits offiziös erklärt worden sei, daß eine Nothwendigkcit zur Einberufung nicht vorlicge! Der gemeinsame Refrain oller dieser offiziösen Kundgebungen ist: „Gras Bülow sitzt am Ruder, und so lange das der Fall ist. kann nichts pafsircn." Ein Blatt geht sogar so weit, daß eS die That- sachc der nochmaligen Rückkehr des Grafen Bülow nach Norderneh als Argument für die hellstrahlende Reinheit des politischen .Himmels verwerthet. Man darf an derartigen Ungeschicklichkeiten der offiziösen Presse nicht achtlos vorübergchen, weil sie zeigen, wie man augenblicklich an leitender Stelle mit der öffentlichen Meinung umzuspringen geneigt ist und was man ihr bieten zu dürfen glaubt. Demgegenüber wirkt es wahrhaft wohlthuend und erfrischend, wenn von unzweifelhaft loyaler und nationaler Seite einmal die Wahrheit kernig herausgesagt wird, ohne Umschweife und ohne Hehl. Das thut die nationalliberale „Nhein.-Westf. Ztg.", das wegen seiner konsequenten nationalen Haltung hochangesehene Organ der rheinischen Großindustriellen, in einem Artikel, in dem die „gefährliche Wendung" behandelt wird, welche „die vom Kaiser und dem Grafen Bülow geleitete Politik" in China erfahren habe. Nach einem Hinweis daraus, daß bei dem Sturze des Freiherrn v. Marschall englische Jntrigucn thätig gewesen sind, wird von seinem Nachfolger gesagt: „Graf Bülow hat denn auch nach seinem Amtsantritt eine entschiedene englische Politik unter kaiserlicher Billigung ein- geschlagcn. Er hat in wenige» Monaten den Marfchall'schcn Stand punkt aus den Kopf gestellt, Südafrika preisgcgcbcn und damit die Hauptreibungsfläche gegen England beseitigt; die Folgen waren schrecklich, sie fielen zunächst aus die Buren und dann aus uns, und noch bölere Folgen werden für unsere Kolonien Nachkommen, ehe wir viel älter geworden sind. Was aber gefährlicher war: Kaiser Wilhelm schuf zum ersten Male dann eine Neibungsfläche gegen Rußland durch die Besetzung von Kiautschou." Nachdem der letzte ans die osrasiatische Politik Deutschlands bezügliche Sah eine nähere' Begründung erfahren hat. berührt der Artikel die Palästinareise des Kaisers und erklärt, diese habe deutlich erkennen lassen, daß die Tendenz unserer Politik dahin gehe, sei es bewußt oder unbewußt, sich zwischen England und Rußland zu werfen, damit aber nothgcdrungen England zu decken, das sich hinter unserem Mantel verkriecht. Heute sei diese Politik in ihrer noth- wcndigen Entwickelung zu einer akuten Krisis aosgebrochen. Entgegen dem klarsten und bündigsten Versprechen des Grafen Bülow suche Deutschland die führende Nolle in Ostasien an sich zu reißen: „Es wurden 20,000 und mehr Mann herübergrworsen und an Schiffen hingelandt. was überhaupt vor handen ist. Die Reden des Kaisers, die alles Andere eher denn diplomatisch waren, ließen große dunkle Dinge ahnen. Eine Un ruhe ergriff daS deutsche Volk und vor Allem auch anscheinend die Negierungen der Großmächte." Bon den rauschende» Feiern, mit denen der Auszug der deutschen Truppen und des Grafen Waldersce begleitet wurde, wird gesagt, daß sie unS „den Spott der ganze» Welt eingetragen" hätten: „Man lese nur einmal dim deutsch-amerikanischen Zeitungen; selbst diejenigen Blätter drüben, die seit jeher den republikanischen Jankees gegenüber das Kaffer- thnm vertheidigten. haben sich in diesen Tagen sehr bitter aus- gesvrochen. Au uns gelangte Privatnachrichlc» bciagen, daß noch zu keiner Zeit sich so viele Deutsche drüben von de» monarchische» Institutionen ab und dem RevublikaniSmus zugewandt haben." Endlich findet der Artikel noch ein kräftiges Wort gegen die in nationalen Kreisen vielfach herrschende Kritiklosigkeit in Bezug aus die ostasiatischen Vorgänge: „Bezeichnend ist hier der sinnlose Taumel, mit dem gerade viele nationnlgesinnte vaterländisch denkende Kreise auch diese Form der Ekinapvlitik mitgemacht haben Viel erstaunter und ärgerlicher als über das Volklose Gebahren verschiedener demokratischer Schattirungcn muß man über die ge dankenlose Dummheit eines großen Theils des deutschen Volte? sei», der von den Offiziösen augcsührt, für jeden, auch bedenk lichsten Schritt der Reichsrcgierung sich begeistert, ohne irgendwie an die Folgen zu denken." Auch die „Deutsche Zeitung" erklärt, die organische Bedenk lichtest unserer ganze» Art, Politik zu führen, liege deutlich an! der Hand. Tie Politik der kalten Eisen, die Politik des Großen Kurfürsten, die von Lnbiau und Wchlau lasse sich heutzutage bei unserer Lage inmitten Europas vielleicht überhaupt nicht, jeden falls aber nur bei sorgfältigster politischer Disziplin. Einsicht und Verschwiegenheit führen. Das Deutsche Reich werde bei seiner letzigen Art, Politik zu treiben, immer in's Hintertreffen kommen und kleinere Tageserfolge könnten darüber nicht hinwegtäuichen Die Gefahr der Lage liegt, was die Offiziöse» auch sagen mögen, mit Entschiedenheit in einer drohende» Entfremdung zwischen Deutschland und Rußland und einer den deutschen Inter essen abträglichen Annäherung zwischen Deutschland und England. Die englische Presse wittert das mit richtigem Instinkt, sonnt sich bereits mit Behagen in dem Gedanken einer weiblichen Aus nutzung Deutschlands zu königlich arvßbritnnnischcn Zwecken und thut das Ihrige, um Deutschland und Rußland immer weiter aus einander zu bringen. Diesem Zwecke dient u. A. eine Tcndcnz- meldung der „Times", die für den üharakter der internationalen Lage in ihrer Art zu bezeichnend ist. als daß man sie in solchem Zusammenhänge mit Stillschweigen übergehen könnte. Der Pariser 'Berichterstatter des genannten Blattes will nämlich „von einem Freunde, der einen hohen diplomatischen Posten bekleidet", einen Brief empfangen haben, der angeblich betagt, daß daS Motiv des jüngsten Vorgehens Rußlands in dem Wunsche zu suchen sei, den Eindruck zu berichtigen, den Kaiser Wilhelms Erklärung in Kassel erzeugte, daß die Ernennung Waldcrscc's zum Oberbefehlshaber der verbündeten Armeen in China in hohem Grade der Initiative des Czareu zuzuzschreiben sei. Diese Erklärung sei nicht im strengen Einklänge mit den Thatiachen geweten, konnte aber nicht förmlich dementirt werden. Rußland habe somit zu dem Auskunflsmittel gegriffen, die Räumung Pekings vorzuschlagen als indirekte Methode, die Pläne des deutschen Kaisers zu vereiteln und den in Frankreich durch die Kasseler Kaiserrede verursachten schlechten Eindruck zu verwischen. Stellt man hiermit die gerade im jetzigen Augenblick erfolgte Reise des Prinzen Heinrich nach England zusammen, so ergiebt sich ein Gciammtbild der Lage, das nichts wcniger als einladend und aussichlsvoll genannt zu werden verdient. Wenn man trotzdem aus offiziöser Seite noch den Math hat. zu verlangen, das deutsche Volk solle sich mit einer Pomadigkcit ü In Reichskanzler über alles hinwegsetzen und sich durch die be rufsmäßigen Schönfärber und Bcschwichtigungsrälhe mit einem Hinweis auf die norderncysche Sommerfrische des Grasen Bülow alffpeisen lassen, so ist das denn doch ein Ansinnen, bei dem man nicht weiß, ob man es für mehr naiv oder sonst etwas halten soll. Derartige Znmuthungcn können nur dazu dienen, den allgemeinen Eindruck zu verstärken, daß cs die allerhöchste Zeit zur schleunigen Einberufung des Reichstages ist. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte v. 5. September. Der Krieg in China. Petersburg. Nach Berichten, welche dem Generalstabe heute zugcgangen sind, haben die chinesischen Truppen Altniutschwang ge räumt und sind in nordöstlicher Richtung nach Liao Jang marictmt. wo sie Befestigungswerkc anfwcrfen. Der Ort Tung-Ticbwang-Tai am Liaofluß ist nur schwach von Chinesen besetzt. A-San-Tsiang ist vollständig vom Feind geräumt. Shanghai. Aus anderen Vertragshäkcn einlaufende Nach richten beweisen, daß der Widerstand gegen die Politit der Räum ung Pekings endgrltiger Regelung der chinesischen Frage unter den Ausländern ein allgemeiner ist. — Li-Hung-Tschang reist binnen einer Woche auf einem chinesischen Schiff unter Eskorte eines japanischen Kriegsschiffes nach Tientsin ab. Berlin. Die beute zur Thelknahme an den deutschen Kaffer- manövern hier eingetroffene französische Militärdevutatio» stattete deute dem Unterstaatsiekretür deö Auswärtigen, Freiherrn v. Nicht- dofen. im Auswärtigen Amte einen Besuch ab. — Tie Dculjch- Oslasrikalinie bat an den Staatssekretär Grafen Bülow folgendes Telegramm gerichtet: Nachdem sich nunmehr die englische Rcgier- ung bereit erklärt bat. die zwilchen Vertretern der deutschen und englischen Regiemag festgesetzte EntschädigmigSfumme wegen der Beschlagnahme deutichcr Ncichsposldainpscr zu zahlen, gestatten wir uns. Cure Ezecllenz hierdurch unseren verbindlichsten Tank auszirlprechen für die io prompte und energische Behandlung dieser Angelegenheit, welche die befriedigende Erledigung der Ansprüche unserer Linie gegen die englische 'Regierung zur Folge hatte. Ergebenst Tentsch-Oslasrikalinic. — Zu der Miltheilnng der „Schlesischen Zeitung" wegen einer Aenoeriing des Borsengeictzes macht die „Voss. Ztg." folgende Bemerkung: Wir glauben zu wisse», daß Verhandlungen über diele Angelegenheit schon hei den Erörterungen über die Wiederherstellung der Berliner Gekreidc- nnd Prodnltenhörse stattgesiinden und zu einem armidiätzlichen Einverständnis; geführt hatren. — Das Kriegsgericht, vor dem Prinz Prosver von Arcnberg sich zu verantworten Häven wird, tritt, wie setzt verlautet, erst Anfang Oktober zmammeu. — Tie Militärverwaltung ist gegenwärtig mit der Elnsichurng des neuen. Jnianieriegemebies Modell 1898 b-ichäftigt. Daneben gehen, wie verlautet. Venuche mit einem 6 Millimeter-Kaliber. Probeweise sollen damit 18 Kompagnien, und zwar von den Gardesibützen. den Gardejägcrn und zwei Linien - Regimentern ausgerüstet worden sein. Berlin. Der Herrldsmeister Schloßkauptmonn von Liegnitz und Kaiiimerhcrr v. Vorwitz und Herkicnslein erhielt dasKomlhur- kreuz 1. Klasse des Sächsischen Albrechlsordcns. Berlin. Zu der Aeußernng des „Journal de St. Peters- bonrg" bemerk! die ..Nat.-Ztg.": Man wird sich diese» Ausführ ungen des „Journals", das kaum minder hochoffiriös ist, als der „Regierungsbote", mir anichließen können. Sie scheinen eine neue indirekw Bestätigung dafür z» bieten, daß Rußland ans seinem Vorschlag, die Tuwven aus Peking zurückzuziehen. nicht weiter besteht und damit ebenso wohl mit eincn Verlegung der europäischen Geiandiichnfle» »ach Tientsin, wie mit dem Wuryche. dem Kriege keine weitere Ansdehnnng zu gebe» und zu ernsten Verhandlungen mit der clsincsiichcn Regierung zu gelangen, nur einverstanden »ein kann. So wird man dem Inhalt der neuerlichen russischen Regierttiigscrliärung nur eine für die Einiczkeil der Mächte günstige Deulnng zu geben vermögen. Daß auch ans chinesischer Seite der Wunsch zu einer Annäherung a» die Mächte zu bestehen scheint, geht aus der ebenfalls übermittelten „Times"-Meldung aus Shanghai hervor. Berlin. Es darf den „Verl. Neuest. Nachr." zufolge als feststehend angesehen werde», daß bei den bevorstehenden Be- cnihnngen des Staatsniinisteriiüns über die Kohlen irrige von einem Aiissiihlverbot nicht die Rede sei» werde, dagegen sei eine vornber- gchende Ermäßignng der Kvhleneinfuhrtnrise. vielleicht für die Lauer des Wimms, wohl zu erwägen. Der oreußische Lanowirth- ichastsmi»ister hat die landwirthschaitlichen Kammern ersucht, ihnen umgehend zu berichten, welche Wahrnehmungen bei Beschaffung der erforderlichen Koblen in ibre» Bezirken gemacht worden sind, insbesondere, ob cs thatsächiich richtig ist, daß die Landwirthe schon während des Sommers vielfach die bestellten Kohlen nicht erbailen haben nnd auch bei rechtzeitiger Bestellung nicht in der Lage ge ! wesen sind, sich den ei widerlichen Vorrath an Kable» für den Herbst- und Winterbetrieb sicher zu stellen. Die Vorsitzenden d e preußischen Laiidwlrthichaftsknninzern habe» infoigedeffcn. um ein zutreffendes Bild von den einschläglichen Verhäilniffcn zu erhallen, die Landwinde ihrer Bezirke, die bisher bei dem Bezug von Kohlen Schwierigkeiten gehabt haben, ansaefvidert, ihnen hierüber ans- sührliche durch möglichst genaue Angaben klar gelegte Mitthe>l»iio,cn znkommen zu lassen — Der Verband deutscher Bahnhofs,vir!ä' hat sich mit einer Eingabe an den Eisenbahnminister gemender. um zu erwirken, daß die Bahiiverwaltungen angewiesen werden, an Pächter von Bahnhvfswilthichaitcn. die nach ihrem Pachwcrtrag verpflichtet sind, in der kalten Jahreszeit für geheizte Wartcrämne zu sorgen, die erforderlichen Kvlsienmengcn zu einein angemcssenen Preise abzngcben. — Die „Köln. Zig." meldet vom Rheinisch- Wcniäliichcn Kohlcnmcirtt: Bei steigendem Abiatz und fortgesetztem Dränge» der Verbraucher aus verstärkte Lieferung, sei die Markt lage ai»h im veifloffenen Monat mivernndert recht fest geblieben. Tie Fvrdercrgebniffe waren die höchsten, die bisher erreich! wurden. Der Geiammroersandl der VerbandSzechen in Kohlen, Coks und Brikers. eimchließlich des Landabiatzes, war in diesem Jahre bis Ende A»g»N mir annähernd 2Millionen Tonnen größer als im gleichen Zerlrauni des Vvrsnhrcs. Dabei habe das Syndikat die Ausfuhr »n zweiten Viectelsahr 1900 um rund IlO.OOO Tonnen gegen das erste Vierteliahr 1!»0 zurückbringe» können. Die Flaue in einzelnen Abthellmigeu der Eifeiündustüe habe auf den Kohlenmarkl nicht übergegriffen. Berlin. Tie „Krenzzig." äußert sich über die Pcstgefahr und meint, io weit es sich um die deutschen Reichsbehördc» handle, dürfe man wohl veisichert sein, daß Alles geichehen werde, um die Ausbreitung zu verhindern. Alle »vlhwendigcn Maßnahmen wer- den hier gewissenhaft getroffen und überwacht. Es hieße sich jedoch einem sehr Unrechten OvtimiSmns hingebcn. wenn man auch anderswo überall mit der gleichen Sorgfalt und Zuverlässigkeit rechnen wolle. Sehr häufig beschränke man sich da ans die Beobachtung der äußeren bureaukralischen Form, oder man drücke ei» oder gar beide Augen ans Geichästsrücksichten zu, weil diese durch die Anerkennung der Peitgerahr allerdings eine sehr erhebliche Schädigung erfahre Dieser Gesichtspunkt liege namentlich in Eng land vor und habe ganz neuerdings wieder dazu geführt, daß rn Glasgow ein Seuchenherd entstand, der sich von Tag zu Tag er weiterte.- DaS Blatt führt kort: Was die berühmte britische Wahrheitsliebe wcrth ist. haben uns die Vorgänge in Südafrika seil fast einem Jahre mündlich gezeigt. 11m so auffälliger ist eS. daß gewisse offiziöse Mittheilungcn, welche die gegen die Pestgeiahr gerichteten Maßnahmen besprechen, so „zartfühlend" sind, es dahin estcllt sein zu lasse», um was es sich in Glasgow eigentlich andelt. Wenn daS Auftreten der Pest selbst in England nicht mehr geleugnet wird, kann cs doch wohl auch bei uns zugegeben weide»; am wenigsten aber verdienen gerade die Engländer be sonders rücksichtsvoll behandelt zu werden, denn fast kein Tag ver geht, wo wir nicht von ihrer Seite in der einen oder anderen Weise das Gegentkcil erführen; wie unsäglich brutal ist man mit den ans Transvaal auSgewicsencn Deutschen verfahren, und werde nicht Deutschland und die deutsche Politik von der englische» Presse unaufhörlich geschmäht und verdächtigt ? Gleiche» mit Gleichem vergelten, wolle» wir nicht, ebenso wenig aber sehen wir eincn Grund, die Euwsindlichkeit der Briten zu schonen, am wenigsten in einem Falle wie der von Glasgow, der unter Umständen zu einer allgemeinen Bedrohung der europäischen und in besonders bohem Maße gerade der deutschen GcmnddeitSvertzältniffe werden kann. — - 2. T cs-'- 7- W rr «»r VA- rrr LZS
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