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- Erscheinungsdatum
- 1900-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190009045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-04
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
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Dresdner Nachrichten. vir. 243. Leite 2. M» Dienstag, 4. Tevtember LSVV Shangyar. Dem Tagebuch eines beute vier eingetroffenen Deutschen, der Peking nm 2t, » M, verlassen hat, sind über die Vorgänge der Belagerung felgende 2?«iithctl»ngen zu entnehmen: Am 19. Juni erging unter .Hinweis auf die Einnahme der Tatu- 'orts ein chinesisches Ultimatum. die Gesandten lullten binnen -'i Stunden Peking unler chinesischer Truppenbedeckung verlassen. Baron Kettele,- ist am 20. <?» Juni Bormittaas. als er sich ohne militärische Bedeckung in einer Sauste zum Tsnng-li-Iamen begab, von regulären chinesischen Truppe» erschossen morden. Cordes, in der zweiten Sänfte folgend, erhielt einen Schuß in den Unterleib, wurde in der londoner Mission ausgenommen und ist setzt voll- lammen geheilt. Die Leiche Ketteler's wurde von den Chinesen eingesargt, nach Ankunft der Trnvven ausgesucht, identifizlrt und om 18. feierlichst in der Gesandtschaft beigeseht. Die Nachricht von der Verbrennung des Lernen durch unsere Truppe» ist un richtig. Die Gesandtschaften wurden belagert und beschossen durch kaiserliche Truppen und Boxer. Das Haus unseres ersten Sekre tärs ist gänzlich zerstört, neues Doppelhaus schwer, Gcsandtenhaus leicht beschädigt. Heldenmnthige Berlheidigung der Gesandtschaft durch unser Detachement nach Aufgabe eines zeitweilig gehaltenen Dheiles der Mauer, haupt'ächlich vom Klubgebände ans, Eroberung chinesischer Fahnen durch Graf Soden mit 15 Mann gegen 200 Chinesen. Verpflegung ausreichend, jedoch auf Pferdefleisch und Reis beschrä..kt. Einstellung der Feindseligkeiten auf Befehl Ounglu's vom 16. Juli an. Seit 30 Juli wurde wieder geschossen, weniger bei unserer Gesandtschaft. Letztere heftig angegriffen in der Nacht zum 11. August. Gesanvlschaflspcrsonal war am 24. v. M. wohlbehalten. "Fran.furt a. M. Der „Frankfurter Ztqwird aus Shanghai gemeldet: Die „Batavia" keglet» sich auf Wunsch des Konsularkorps von Shanghai nach Wnsnug und landet dort deutsche sruvpen, welche die Engländer und Jranzoteir in der Aufrecht- erhaltung der Ordnung unterstützen sollen. * London. Reuter's Bureau meldet aus Peking vom 2C August : Eine englische Abkireilung, bestehend aus 3 Schwadro nen Lancers,, 2 Geschützen, 2 Maximgeschütze» und 300 Jnfantc risteu. hat früh im kaiserlichen Jagdpark eine Erkundigung vor genommen und ist auf den Feind gestoßen. der in Ortschaften innerhalb des Parkes lag. Der Feind bestand theilweise aus chinc rischen Trnvven und theilweise aus Boxern, bewaffnet mit Ge wehren. Sperren und Schwertern. Tie Artillerie feuerte auf den Feind, der sich zurückzog. Nachdem 5 Ortschaften verbrannt, ging die britische Abtheilung wieder zurück. Der Verlust des Feindes betrug 30 Todte. Tie Engländer hatten 1 Leichtverwundeten. Ser Feind wurde auf 1000 Mann geschätzt. OcrtlkcheS,„,d «SchslfcheS. Berlin. Prinz Heinrich und seine Gemahlin begaben sich zum Besuche der Königin Viktoria nach England. Prinz Heinrich ivird bereits am 7. o. M. Balmoral wieder verlassen und am Sonnabend früh in Stettin eintreffen, um auf Befehl des Kaisers an den grosien Kaisermanövern theilzunehmen und gelegentlich als Schiedsrichter zu funktioniren. — Ter Reichstugsabgeorduete Freiherr v. Stumm erhielt den Stern zum Rothen Adlerorden 2. Klasse. — Nach kaiserlicher Anordnung ist die Flagge des Grafen Waldcriee von den deutschen Kriegsrchisseu mit 19 Schutz zu salutireir. — Ein i» der „Marine-Rundschau" erschienener Artikel, „Rußlands Fortschritt in Ostasien" hatte einiges Aufsehen erregt, da er für offiziös galt. Dem gegenüber erklärt die „Nordd. Allg. Zeitung", es handle sich um die Wiedergabe der im Juni 1900 niedergeschriebenen Ansichten des Verfassers des Artikels, eines jüngeren Seeoffiziers. Bremen. Tie für die Beschlagnahme und Durchsuchung der Deutschen Reichspostdampfer „Bundesrath", „General" und „Herzog" in den Afrikanischen Gewässern von England an die Omasrika-Linie zu bezahlende Entschädigung ist auf I-V- Millionen Mark bemessen worden. Bremerhaven. Die Fahnen für die vstosiatischen Re gimenter sind hier eingetroffen und gehen morgen mit dem Lloyd dampfer „Hannover" ab. Wien. Ter Ministerpräsident Korber, der gestern in län gerer Audienz vom Kaiser empfangen worden ist. erhielt bei dieser Gelegenheit die Ermächtigung zur Auslösung des Reichsralhes, die noch im Laufe dieser Woche amtlich veröffentlicht werden soll. Die Neuwahlen sollen erst für Januar 1901 ausgeschrieben werden Marseille. Zwilchen Ansständigen und solchen Fuhrlent-n, welche weiter arbeiten, kam es zu einigen Reibereien. Tie Letz teren wurden, obwohl ihnen die Gendarmerie Hilfe leistete, ge zwungen, ihre Fuhrwerke in die Wagenschnppen zurück zu schaffen. Ein Rollknecht ließ durch einen Gerichtsvollzieher amtlich bekunden, daß die Arbeitsfreiheit nngetastet worden sei. Dünkirchen. Tie Hafenarbeiter haben heute die Arbeit wieder ausgenommen, Bern. Tie Meldung eines Berliner und eines Mailänder Blattes von außerordentlichen Schwierigkeiten beim Bau des Simvlontunnels entbehren jeder Begründung. London. Ein Telegramm des Feldmarschall Roberts meldet ans Belfast vom 30. v. M.: Major Brooke, der bei der Kraaj Eisenbahnstation steht, berichiek, er hgbe mit 100 Mann und 2 Geschützen die Buren, welche ein Kopse etwa 5000 Nords von der Eisenbahnstation hielten, ani Morgen des 27. August angegriffen. Die Buren seien vollständig geschlagen und hätten 5 Todte, unter ihnen H. Prätorius, zurückgelassen. — Aus Belfast vom 1. d. M. meldet Roberts: Buller rückte beute von Helvetia auf dem Wege nach Lydenburg vor nnd lagert jetzt ani nördlichen User des .Krokodilflusses, Die Nachhut des Feindes zog sich, ohne Wider stand zu leisten, zurück. London. Amtlich wird gemeldet, daß sich die Pest nach Govan verbreitet hat, wo gestern ein Knabe an der Pest starb ES verlautet, daß in Glasgow 3 weitere pcstverdächtige Fälle vorgekonnnen sind. In einen, amtlichen Bulletin wird angegeben, daß die Zahl der im Hospital behandelten Pestfälle 12 beträgt und daß sich weitere 86 Peisonen u..ter ärztlicher Behandlung befinden. London. In einer Depesche aus Glasgow heißt es. Dr. Rüssel, das medizinische Mitglied der städtischen Verwaltungs behörde. spreche sich dahin aus, daß bei den Pestfällen im Hospital zu Glasgow zwei Klassen zu unterscheiden seien, nämlich nicht allru schwer Erkrankte und solche Kranke, deren Znstand kritisch sei, und die eventuell an der furchtbaren Krankheit sterben würden. Vom gesundheitlichen Standpunkte aus sei diese Heimsuchung das größte Unglück, welches über Glasgow während der letzten loO Jahre bcreingebrocben sei: aber er glaube, daß Dank dem letzigen Stande der medizinischen Wissenschaft und der Hhgicne die Pest keine wichen Verheerungen mehr ainichlen könne, wie dies bei Eholera nnd Blattern der Fall gewesen sei. * Liverpvol. Die hiesige Vereinigung der Dampfschrffs- rheder faßte einen Beschluß, welcher besagt, daß die Erhöhung der Kohlenpreise eine allgemeine Erhöhung der laufenden Frachtsätze nothwe»dig mache- Die Berliner Börse cröfsnetc heute fester, und die Anfangskurse zeigte» mehrfach Erhöhungen, Später schwächte sich indes; die Stimmung wieder ab, wofür man die Uneinigkeit der Mächte wegen des russischen Vorschlags zur Räumung Pekings anführt, DieKrirse gingen daraushin allmählich wieder zurück, »nd die Kauflust hörte fast ganz ans. Später erholte sich die Tendenz ans das Gerücht von der angeblich bevorstehende» schleunigen Be endigung des TranSvgnlkrieges, Banken »otirtcn sämmtlich etwas hoher, die meisten 5 V» Prozent. Bergwerke blieben dagegen etwas hinter Sonnabend zurück. C.,.nbah»en wenig belebt, nominell aber gut behauptet, nur schweizerische schwächer. Renten und heimische Fonds ruhig. Der Schluß der Bücke war fest. Privat diskant 4 Prozent. — Der Getreide-Markt «öffnete in sehr fester Haltung, namentlich für Roggen; besonders entwickelte sich in effektiver Waare lebhaftes Geschäft. Am Frühmarkt fehle Roggen 1.50 Mk. hoher ein, später ginge» indeß die ersten Prelle wieder um 0,75 Mk. zurück. Weizen lehr still und im Prelle nur schwach behauptet. Die Septemder-Anbietunaen waren schwer nnterzubringen. und das Ausland bot keinerlei Anregung. Mais lest, Hafer ruhig. Spiritus unverändert; 70er Loco 51 Mk. — Wetter: Vorwiegend heiter; Nordwestwind. strmrrfirrl a. M. Vrev«t 210.20. Disbumo 175.90 Dresdner Bant 147.8V. StaatSbahn 14180 Lombarden 28,80. LaurahüUe 203,80. Ungar. Gold Portugiesen 24,—. Fest. V«riS. ,8 Uhr Nachmum«,-.^ Rente 101,32'/.. Italiener 92.80. Svanier 73.50. Portugiesen 23.70. Türken 23.40 Türken«oo'e 113.W. Ottomanbank 540.00. Staat»« bahn . Lombarden 141.».. Vehauviet. PartS. Produktenmarlt. vei,en r>er September 19.85. ver Jan -Avril 21.70, Sptrtiu« oer September 35.00, oer Jan.-sprU 34.00. fett. Rüböl oa September 68,75, n« Jamrar-Aoril 66,75, steigend. A 'sterdarn. Produkten «PerILt «Vetren per November 184.00. per Märt imverSndtrt. Roggen ver Sktoöer 152.00 per Mar, , teü. Sonden. Produktenbericht. Getreldemarkt rtHiq. englischer Weizen 1 Sh-, fremder G', . Mebs ?rb. böber als norme Woche — Weiter? Schö" — Ihre Majestäten derKönig und die Königin besuchten vorgestern den BormittagSnottesdienst in der Schloßkapellc zu Pillnitz. Nachmittags 2 Uhr fand Famillentasel statt, an der Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Georg, Friedrich August, Johann Georg. Max und Albert, sowie Ihre Königl. Hoheit die Frau Großkcrzogln von Mecklrnbnrg-Strelitz theiiiiahme». In den Abendstunden unternahmen beste Majestäten eine längere Spazierfahrt über Bonncwitz-Liebetbal rc, — Gestern Vormittag nabm Se. Majestät der König in Schloß Pillnitz den Vortrag Sr. Excellenz de? Herrn Staats ministers Generals der Infanterie Edler von der Planitz entgegen, — Se. Königl. Hobelt Prinz Friedrich August hat gelegentlich seiner Anwesenheit in Berlin nach der Parade des Gardekorps die in Berlin garnisonirenden sächsischen Truppen noch besonders begrüßt und sich von deren demnächst »ach China abgehenden Manmchasten verabschiedet. Zu diesem Zwecke batten die beide» sächsischen Kompagnien des Preußischen Eisenbahn- Regiments Nr. 2 mit dem Detachement für die Betriehsahtheilung der Eiienbahnbrlgade sowie die 3. Sächsische Kompagnie des Tele graphen - Bataillons Nr. 1 in der Kaserne des Eisenbahn- Regiments Ausstellung genommen. In gleicher Welle begrüßte Sc, Königl Hoheit, wie bereits kurz erwälint. den Krlegervercin „König Albert von Sachsen" (ehemalige Angehörige der Säch sischen Armee), der sich mit einer großen Anzahl seiner Mitglieder vor der Wicdcrabreise des Prinzen auf dem Anhalter Bahnhöfe eingefunden hatte. — Se, Königs. Hoheit Prinz Johann Georg ist gestern früh mit dem Jägerbataillon Nr. 13 zu den Herbstübungen im Bereiche der Amtshauptmaniffchaft Pirna abgerüctt nnd wird vor aussichtlich erst am 19, ds M, wieder i» Dresden eintreffen. — Vorgestern »nternnhm Prinz Georg der Jüngere mit Dienerschaft eine Morgenanslahrt mittelst EielgeipannS. von Wachwttz konuneiid, über Gönnsdorf und Pappritz. — Herzog Adolf Friedrich von M c ck l e» b u r g - S ch w c r i n traf vorgestern mit 4 Kavglieren in Moritzbnrg ein, besichtigte das Landstallamt, das Königl. Schloß, die Wildintternng nnd die Fasanerie Tie Herrschasien nahmen in Cnrt Weidelt's (Adam's) Gasthof das Souper ein und kehrten gegen S Uhr nach Dresden zurück. — Se, Durchlaucht der Fü r st von Schaum bürg-Lippe rraf. von Leipzig kommend, gestern Abend Vs8 Ubr ans hiesigem Hauptbahnhof ein. Ter F-ürit nahm nach seiner Ankunft das von Herrn Hoflieferanten H. John servirte Souper ein und reiste 9 Uhr 49 Minuten mit seinem Gefolge nach Wie» weiter. — Tie Fürstin Obolcnsky traf hier ein und nahm im Hotel du Nord Wohnung. — Der Graf und die Gräfin de Witten iowie Frau Gräfin Fünfkirchen, die zum Besuch der Königl. Majestäten in Pillnitz weillcn, sind gestern Vormittag abgcreist, — Se, Majestät der König hat dem ersten Hoforganisten a, D. prüd, Kirchcnkamponisten. Kapellmeister und Professor Edmund Kretschmer de» Titel eines Hofraths mit dem Range in der vierte» Klaffe der Rangordnung verliehen. — Dem Cigarrenlorkirer Hahn bei der Firma Ouandt n Mangelsdorf in Leipzig ist das Allgemeine Ehrenzeichen ver liehen worden. — Ter baherische außerordentliche Gesandte und bevollmäch tigte Minister Freiherr v. Niethammer ist vom Urlaub zuiückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder über nommen, — Mit allgemeinem Bedauern vernimmt man, daß Herr Geh, Rath Dr. Ackermann. der von einem 6n»,chenttimen Aufent halt in Bad Elster gekräftigt zurückgekehrt war, seit 8 Tagen an einem hartnäckigen Blasenleiden erkrankt ist. Die Aerzte geben der Hoffnung Raum, daß die gute Konstilutioir den Patient«! bald wieder die Krankheit überwmden läßt. — Bel den Ba terländ is chen Iestsp ielen am Sonntag gingen als Sieger hervor: t. Turnergriivve. Drcikamvs kWcitdochi'vnnge», Steinttotzen, Schnelllauf über 200 Mir,): Alb. Kalt'chniidt, Jak, Lirtk. Will,, kiltmann, Otto Müller, Nob Kocht, Walt, Sttkert. Paul Lean. Etem Gaich, Ernst Mein. Wttilpiele <Eilbolenlaus über 600 Mir.): I. Spiel-Abtlieilung vcci Allgem. Turnvereins l. Mannschaft (Rückert u. Ken.), 2, Loielabmeitung des Turnvereins für Neu- und Anwnlladt, Faustball: l. Dreikönigsschüler, 2. Svieladtbeiliing des Tim,Vereins für Neu- und Antoiutaol, 3. Friesen. Einzel-Wettkämvse. Kugel,chockcn: Walt. Lausmsr, Alb. Kalticiimidt. Slurmweitwringen: Daul Wirtli, Walt, Seifert, Llcin, Kasch, Ländern»,- lausen über wo Mir,: Kg, Osang, Paul Wirtli, Alb. Adam, Max Wekncr, Schleuderball-Weitivurf: Rob, Kocht, Emil Böttcher, Jiigcndturncr, Kugel- jchock-n : Feod. Fisaier, Joh. Müller, Paul Schramm. Slurmivetlsvringen : Willi Müller, Arid, B „Maral, Fritz Beriholv, Job. Kicßig, Linder,nhl aus liOOMtr,): Willi Müller, Ost, Ruckert. Eberb. Lnllmaun, ErnstErm. Pflug- bell. Karl Gerstcnbcrger. Schleuverball-Wcllwurs: Ernst Lesse, Willi Müller, Arth. Lotze. 2. F e ch t e r g r u p p e, Florett: Andrac, Adam, Mattlies. Säbel: Gcidcl, Adam, Andrae. 3. Nadsahrergruvve. Neigenfalircn : Nadkalirverein Ueber Bera »ad Tkal, Radsalirklub Nadcberg. kangsamfatiren : Arno Schumann, Emil Fuchs, Emst Schient!, Mnr Lange, Otto Marschner. Lindern»,fahren: Otto Marickmer, Emil Rohdenburg, Georg Schmidt, Mar Köhler-. Kunllfahren: Bode, außer Wettbewerb, t. S ch w i m m e r g ru v v e. Schwimmen mit beliebiger Schwimmart über 1000 Mtr. : Georg Baden, Lorn Schenk. Brustschwimmen über 500 Mir.: Karl Kirich, L>erm. Claußnitzer, L, Grase. Schülerichwimmen Uber 100 Mir.: Cnrt Reichel. Wettspringen: Arno Lange, Paul Bergmann, Rich. Richter, Kruvpcnsoringen: Scdwimmklub Neptun. Kürspringen: Nich. Schnulle, Walt. Männsclien. ö. Spielers ruppe. Fernmarsch : Georg Schubert. Rud, Weile, Mar Hamxsch, Eng, Zerbinalr. Wettlaus über ilXX, Mtr.: Walt. L>ü»sch, OSw. Mittag, Erh, Nitziche. Wettlaus über 100 Mtr.: Otto Lü'demann, Job. Kühnel, Will». Kehler. Im Fuhball-Wettipiel siegte dcr Dresdner Sportklub von 1808 mit 8 : 2 über den Dresdner Fußballklub von 1883 und der Fuhballring der Kreu-schulc über den Fußballklub „Amieilia" mit 5 : I. — Am Freitag, den 31- August, über vier Wochen vor der vertragsmäßigen Frist, ist, wie bereits erwähnt wurde, der Tele graphenbetrieb auf dem ersten deutschen transatlanti schen Kabel eröffnet worden. Der Deutsch - Atlantischen Telegraphen-Gesellschaft gebührt das Verdienst, durch Legung dieses Kabels den ersten Schritt gegen die Alleinherrschaft Englands auf dem Gebiete des transatlantischen Telegravhen- Verkehrs gethan zu haben. An der deutschen Geschäftswelt wird es letzt sein, für ihre nach Amerika zu sendenden Tepeschen möglichst das Kabel der Deutsch-Atlantischen Telegraphcn-Gesellschast (Adler-Linie) zu benutzen und dadurch, das; sie dieses Unternehmen lohnend gestaltet, weitere deutsche Unternehmunaen aus dieiem setzt zum ersten Male betretenen Ge biete zu veranlassen und somit dazu beizuttagc-». daß Deutschland und der deutsche Handel in; überseeischen Telegraphen-Verkehr smmcr mehr von dem gute» Wille» Englands unabhängig gemacht werden. — Die Aufforstung abgeholzter Flächen nnd von Oedlnnd geichieht auch von Seiten der vogtländischen Kleingrunb- besitzer in immer zunehmendem Maße. , Im abgelauienen Jahre ind an 70 Grundbesitzer, die 12 landwirthlchastlichen Vereinen im Vogtlande angehören, zum Antau'e der erforderlichen Nadelholz- Pflanzen und Samen 1022,20 Mk, und für forsttechnischen Beiralh 105.55 Mk,. insgesamt»! 1127 75 Mk, Beihilfe» zu Waldbanzwecken gewährt worden. Diese Anffvrstnngcn vertheilen sich auf 23 Ge meinden und umfasse» eine Geimnmtslächc von nahezu 50 Hektar, ans die im Ganzen 232,400 Fichten-, 74 900 Kiefern- nnd 1250 Lärchenpstanzcn. außerdem 6 Kilogramm Fichten- nnd Kicserniamcn verwendet worden sind. Damit die solchermaßen unterstützten Fornkulturen allenthalben auch i» gutem Stande erhalten, nnment- ich »ach Erfordernis; ansgebcssert werden, fordert der Krcisvercin künftig von denieniaen landwirthschastlichcn Zweigveieinen, die für ihre Mitglieder Äusforstungsbeihilfen nachgesncht und erhalten haben, die Elnreichung von bezüglichen Ersolgsanzeigen binnen drei Jahren nach vollendeter Aufforstung. Um über die in den letzten Jahren bewirkten Aufforstungen eine Anschauung ru ge winnen und gleichzeitig den Waldinteressenten der betreffenden Gcaend Gelegenheiten zu bieten, Aufklärung und Rath über Waldbau und -Pflege an Ort und Stelle erhalten zu können, werden neuerdings gemeinschaftliche Waldbegehungen unter Leitung von Forflsachverfländrgen vorgenommeiu - Ein gewiß äußerst seltene- Jubiläum konnte am 1. Srvtbr, der hier wohnhafte Lokomotivführer a. D. Herr Martin Weiiland begehen, indem sich au diesem Tage 25 Jahre vollendeten, seit er seine Beamten-Pension bezog. Im Jahre 1847 war er in den Dienst der damaligen „Königl. Direktion der Sächi.-Böhm Staatseiienbahn" eingelreten und gehört somit noch zu den wenigen der letzt noch lebenden »ersten Lokomotivführer". Viel seitig und reich an interessanten Begebenheiten in Bezug auf die damaligen Anfangs-Verhältnisse ist sein Dienst gewesen, und so gehörte er u, A. auch zu Denen, die im verhängnlßvollen Kricgsjahre 1866 die iächsischen Lokomotiven nach Böhmen (bezw. Ungarn) in Sicherheit bringen und dann zu Fuß nach Dresden zurückwandem mußten. DaS Fahren ans den Anfang» gegen dke Witterung», unbllden nicht geschützten Lakomotiven wir kte bäckst iiacdtbkiljg aus die Gesundheit des Führers und so mußte auch nnltr Jubilar wegen sich fortwährend rinstellenden Reißens und GesichiSnenralgze seinen Dienst oft unterbrechen. Nach InSgesammt 21 Dirnstsakren trat er am 1, Sepibr. 1875 in den Ruhestand, Hoffentlich sind dem jetzt 81 Jahre alten, verhältnlßmäßlg noch sehr rüstigen Herrn noch weitere Jahre ungettübtk» Levens besckieden, — Am Sonnabend hat auch im Apollo-Theater aus der Görlitzerstraße in Neustadt die Spielzeit wieder begonnen, Lenr Direktor Fischer hat sich seiner Zeit, als er sein Theater er öffnet?, den Grundsatz aestellt. so weit ihm nicht durch unüberwind liche räumliche Verhältnisse Beschränkungen auferlegt sind, in lleinerem, aber intimem Rahmen alle Gebiete des Varietes zu pflegen, »nd er bat in den 5 oder 6 Jahren, seit das Apolla- Theatcr besteht, weder Kosten noch Mühen gescheut, um seinem Vorsatz treu zu bleibe». Die Programms Wielen in den ver gangenen Wintern iniolgedessen stets eine anerkennenSwerthe Viel seitigkeit aus; da die Direktion auch in der neuen Saison nur gute Künstler aus jedem Genie vorführe» will, so wird das Publikum immer einige angenehme Stunden beim Besuche des Apollo-Theaters verleben und Herr Früher wohl endlich den verdienten vollen Erfolg ernten, zumal sich auch die Eintrittspreise in angemessenen Grenzen bewegen. Das gegenwärtige Programm vermittelt zunächst sie Bekanntschaft mit der Kostüm-Soubrette Frl. Wall» Wardini. Sie sübrt sich mit einer Reihe zündender Kouplets ein. die sie mit ausdrucksvollem Menen- und Geberdensviel vorträgt. Eia vollendeter Vertreter seines Faches ist der Geianashnmorist Herr Christian U,no. Auch er verfügt, wie Frl. Wardini. über ein viel- seitiaeS Revertoir nnd hatte sich schon am ersten Abend die Sttm- patlnen des Publikums im Slnrm erobert. Mit großer Sicherheit und Eleganz pindnzirt sich der Transformations-Jongleur Rvchellh, der u, A, verschiedene Oiegenstände des Fußball- und Lawn- Tennisipiels zu seine» jchwiWtigen Gaukeleien verwendet. Eine selienswerlhe ghmiicistische Nummer bildet Leo Jllero. Mit einer Menge elastischer Produklioncn versteht er da? Publikum aus das Angenehmste ein Viertelstündchen zu »nierhnltcn. Stürmischen Bestall ernteten ferner die Brothers Oreln mit ihrem lomisch- akrobatischcn Akt, sowie das an den Schluß des gcdicaeneir Pro gramms gesetzte Auftreten des ungeschickten Unikums Fred Bella, welcher diese Eigemchast in solcher Fülle in sich bereinigt, dc-.ß er in unglaublich kurzer Zeit in Folge verfehlter Manipulationen Dutzende von Tellern. Schalen u. s. w. in Trümmer verwandelt nnd sich durch seine Ungeschicklichkeit schließlich unter einem großen Regal mit Oieschirr begräbt. Die Kapelle erwies sich ihren Aus gaben allenthalben als gewachsen, — Ter Jnnungsverband deutscher Ban gem er ksm eist er tritt in diesem Monat hier in Dresden zu teinem diestährigen Telcgittentag zusammen. Es ist nicht ;»m ersten Male, daß sich die Telegirten des Verbandes in SachienS schöner Haupt- und Residenzstadt vcriammeln, denn schon vom 12, bis 15. September 1891 tagte der Verband ebenfalls in Dresden und die Erinnerung dnran, sowie der wolstgelungcne Schlußnkkord auf der Burg zn Meißen am 16. September wird allen Theilnehmern »och in bestem Gedenken sein. Gegenwärng rüsten sich wieder die Dresdner Fachgenossen, dem Jnirungs- verband deutscher Baugewcrksmcister nnv zugleich dem Deutschen Arbeitgebers»»!» sür das Baugewerbe, die am 9„ 10. und lt- September im Vercinshamc ihre Verhandlungen obhalten, eine gastliche Stätte zu bereiten. Die Veranstaltungen werden gewiß hinter den früheren nicht zurückstehen, denn abgesehen von der großen Bedeutung der auf der Tagesordnung stehenden Ver- handlungsgegenstände. ist'» resden mit leinen reichen Kttnstschätzen und als hervorragendste Stadt der Barock- und Rococo-Kunst in Deutschland ichon an und sür sich ein Anziehungsvnnkt ersten Ranges, wozu dieses Mal noch die Deutsche Bauansstellung kommt, welche die deutsche» Banlente besonders interessirt. Aus den VerhandtnngSgegenständcn seien für setzt nur hervorgehobe»: Sicherung der Banforderungen, welche Äorlaae bei der nächsten agung des Reichstags wahrscheinlich nach vielen fehlgeschlageneii Bertucheii Gesetz werden dürste; Verhandlungen über die bau- gewerblichen Fachschulen mit Einschlr»; der zn gründenden Polier tchnlen, die Organstation des Handwerks nnd dm Handwerks- tammern, neue Abgrenzung der Bczrrksverbände, Aendernng des Kranken-VersichernngSgetetzeS, der Verlaus der diesjährigen Streiks im Baugewerbe, sowie Enstührnng der Streikklausel. — Der Königl. Sächsische Militärverein 4. Infanterie- Regiment Nr. 103 veranstaltete mit seinen Dame» im Vercinslokal „Bürger-Kasino" kürzlich eine würdige Normrt-Feier, zu der den gesanglichen Thcii Mitglieder des Ehorgeiangvereins „Carola" und des Eisciibahnbeainten-Gesangvereins übernommen hatten. Tic Feier eröfsnete der zweite Vorsitzende mit einem Hoch auf Se. Majestät König Albert nnd nus die alten Veteranen von I870-7t, von denen 8 Kameraden durch den Verein mit einer Blumenspcnde dekorirt wurden. Die Festversammlniig ehrte diese 8 Veteranen durch Erheben von den Plätzen. Auch der in China kämpfenden Kameraden (vom Verein selbst ist ein Mitglied mit binausgezvgen) wurde durch eine Sammlung gedacht, welche die Summe von etwa 45 Mk. ergab. — An der Submrrsiorl der vom Dentichcn Patriotcnbnnde ausgeschriebene» Gründungsarbeilen zum Völkerschlacht- N a t ro n a l - D en k m a l in Leipzig bctheilrgten sich 24 Unter nehmer ans dem ganzen Reiche. Besonders stark war daS Rhein land vertrete». Das Nicdnqstangcdot stellte sich ans 72.685 Mk„ das Hvchstangebot ans 136 575 Mk. Sie aus ihre Nichtigkeit zu prüfen, wird nunmehr Aufgabe der Baulommiision des Bundes fern, um die Arbeiten in rechte Hände zu legen. Die aus geschriebenen Arbeiten. 7500 Kubikmeter Eemenibeton. umfassen ein Fünftel der Arbeiten bis ;»m Fußboden der großen domartigeu Ehrenvolle. Ans dreien Masse» läßt sich die einstige monumentale Größe des Denkmals für deutschen Rahm und deutsche Ehre erkennen, — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleiben die Sparkassenstelle in Altstadt, Kceuzstraße 23. 1, Etg. (Gewandhaush die Sparkaffen stelle in Ankonsladt. Lulhervlatz 3, nnd die «sparlassenstelle in Vorstadt Striesen, Tlttmannstraße 21. Sonnabend den 8. September geschlossen. — Zur Durchführung der landesgesetzlichen Vorschriften für die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in Dresden ist ein Oris- gesetz errichtet und vom Königlichen Ministerium des Innern be stätigt worden. — Zur Frage der Kriegsversicherung für China äußert sich die Gothaer Lebcnsversicherungsbank wie folgt: Der Fortbestand einer Lebensversicherung während aktiven Kriegs dienstes ist durch 8 57 der Vankvcrsastung geregelt. Nach Absatz 2 dieses Paragraphen kann die Versicherung während außereuro päischen Kriegsdienstes »nr bestehen bleiben, wenn der Versicherte sich zum Kriegsdienst nicht freiwillig gemeldet hat. Die Bank legt jedoch diese Bestimmung für den gegenwärtigen thatsächlichen Kriegszustand des Deutschen Reiches mit China dabin ans, daß die Meldung desienigen Versicherten keine freiwillige ist, der ohne sreiwlllige Meldung von dem Kriegsherrn zur Tkeilnahme an der Expedition kommandirt werden kann, der sich auf die an ikn ge richtete Anträge, ob er zur Theilnahme bereit lei, bereit erklärt und daraufhin in das Expeditionskorps eingestellt wird. — An nab erg, 2. September. Ein bedeut» zsvoller Fest tag war der heutige für unsere Stadt, in deren Chronik er mit goldenen Lettern feslgehalte» zu werden verdient. Er gab der Stadt das eherne Slandbild ihres großen Ehrenbürgers Otto v. Bismarck. Eine festlich gestimmte Menge belebte schon In den zeitigen Vormittagsstunden die Straßen und Plätze, und geschäftige Hände rührten sich, um den Dentmalsplatz dort, wo die Straßen von Annaberg, Buchholz und Kleinrückerswalde zuiammenlaufen, zu schmücke» nnd die Häuierfronren noch mit Äuirlanven uno Krämer, zu behängen. Gegen 11 Uhr versammelten die Herren des Denkmalsansichusses sich auf dem Festplatze, um die Spitzen der Behörden, unter denen auch Herr Amtshanptmann Heink in offizieller Eigenschaft sich befand, sowie die städtischen Kollegien von Buchholz, mit Herm Bürgermeister Graf an der Spitze, zu empfangen. In langem Festzuge, mit wehenden Fahnen und unter den Klängen einiger Musikchöre nahten sodann die Korporationen und Vereine der Stadt, Deputationen der Schüler der Unterricht»- anstalten, große Kränze mit Widmungsschleifen in den deutschen, sächsischen und städtischen Farben mit sich führend. Die Fahnen aruppirten sich um daS noch verhüllte Denkmal und die ubriqen ZugStheilnehmer nahmen den weiteren Platz ein. Ter Sängerchor des Königl. Seminars «öffnete den feierlichen Akt mit der „Bismarckhymne" von Rheinthaler. Ihr folgte die Festrede, in welch« Herr Realgymnasialoberlehrer De. Reichardt tn überau- geistvoller und ergreifend« Wei!« dl« Verdienste BlSmarck'S um das Volk und da- Deutsche Reich schilderte. Begeistert stimmte die Fcsweriammlung in daS am Schluffe der Rede auSaebrachte Hoch auf König und Vaterland. Kais« und Reich ein. Der «m die Verwirklichung des DenkmalSgedankenS verdiente Vorsitzende
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