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- Erscheinungsdatum
- 1900-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190009045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-04
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Monat
1900-09
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Jahr
1900
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verugrgedildl: WatetMrück r Mt « L'a ; brrrL »,« »oll r M«. 7L P«L Di» .Drr«>mkr Rackrtcktm' erlckkNia, ,ä,llq w°r»e»t! dir Bttirtier in Dn«dm uno ocr nLckiieu Um,«dun», wo die .luiraouna durch eiaene Boten oder <on,Millionäre eriolgt, ertuUten tad Bleut an LZochenw,«». di« nickl an' Lomi oder geiertaa« ivlaen. u «wei rdeiiau«oad«n «e»»« und M,r,c»1 zugeiiellt. tzitr M-Iaad« einaemndter Elbritr- iillckc leine Lerdmdlichleit. -ernivreckanichlitt: »Mt I Lr. II ll. »r. LOVS. relearamm-AdreN«: »»chrichton »r»»d»». Gegrüodel 1856 WU^ "MG Serrou-S«Ll«1äm>s vrod M»»s8. SUmniTU«!»« e«t«rs-dlvuiirit<n »t»»s Ha«LI»«u8 Lur «lovltv« , Nachrichten, Dresden. lHo8et8L8räesMe1 >, ^»I» »«„di biUIMl fkieänek Lsppisek A ^»üdee Z^i«,. MM ^ s«deiie> Mi»»r»88lilliickIi»iK lle»rZ k-eppel ß ^ lloklistanurt ^ «up««I»It tt»»« v»^,üxUeL»v>» Siosol-, Ilkeiir- v. üor^eLllx^vmv. "MG DM" V«I«pdVi» SVSS. 6«^ ^ ^ ^ ^ ^ummlsakrik IklllllLI'lII leupult, vriSiloil-k^'U'N." E IS. VI««ölHdU8 Lviviilalvruin-nlianellrint: ^ iw klauonseken Oeunä üödllL Xiikb ckee Lmtsx«.r:e:.'.-> vermittelt It»st«arr«l unii p ermstt ! v^vnnt« kür ä s ^ „I»rv^«Ii»v* Vs ekri« I js U^Wsrr^;»^dr»ME'idrrK»«««««r.»rW«^MNLv.'r-«Ll» N»lit^lljappen « A»K<Imäi>1vI ^ ^rixilliülv ^ .litz-llinütren ^ ^Ax6ruek8Lekv ^ 8UVI6 Alls kluxü-Ausrüstung«-^rtikvl w xrvssor ^llStVitlil empkoklt LIv«1,t1 LU8 UrvI, 8vlil«s,5,!,t*»>,!«« s», 7,iu-t. imä I. CA* i Lnionol' Tie rnlsisch-amerikanffche Parallel-Aktion. Hofnachrichten. Sieger bei de» Vaterländische» Vit» e«7»-e-» Festspielen, Apollolheater, Tenkmalsentliüllung des Fürsten Bismarck i in Annaberg. V.7?L,S?SlTicusta!,. 4. September I»««. Die russisch-amerikanische Parallelaktton. Die Lage in China ist um eine neue Ueberraschung reicher beworben, indem das absolute Czorenreich und die aus ihre .Freiheit" stolze transatlantische Republik Arm in Arm aus den Plan getreten sind, um ihre Unlust zu wcitausichaucnden kriegerischen Unternehmungen gegen das Reich der Mitte mittels einer ge meinsamen diplomatischen Aktion feierlich der Welt zu verkünden. Die russische Negierung hat nämlich ihrem an die Mächte ge richteten Vorschlag, die internationalen Truppen aus Peking zurückzuziehen (d. h. Peking der Kaiserin zurückzugebe»), sowie Tientsin zum einstweiligen Sitz der Gesandtschaften und zur strategischen Operationsbasis zu machen, mündliche Erläuterungen in Washington über die Absichten Rußlands in China folgen lassen. Der russische Geschäftsträger in Washington erklärte dem amerikanischen Staatsdepartement, daß Rußland nicht die Absicht habe, in China weiteres Gebiet zu erobern. Es habe seinen Gesandten in Peking angewiesen, mitlammt dem Personal der Ge sandtschaft Peking zu verlassen. Ebenso würden die russischen Truppen nach Tientsin zurückgezogen werden und Rußland werde, sobald die chinesische Regierung die Zügel der Macht wieder in Händen habe, in Friedensverhandlungen eintreten. In der Er widerung der amerikanischen Regierung ans diese Erklärungen wird betont, daß alle Mächte die Absicht, irgend einen Theil chinesischen Gebiets zu erwerben, weit von sich gewiesen hätten. Tie amerikanische Antwort stellt sich dann grundsätzlich auf den Stand punkt, daß die sonstigen Ziele der Mächte besser durch eine ge meinschaftliche Belebung Pekings zu erreichen wären, die so lange zu dauern hätte, bis die chinesische Negierung wirklich im Stande sei» würde, neue Verträge abzuschließen. Nach erfolgter Wieder herstellung der chinesischen Negieiungsantoritat hätten dieAmerikaner ebenfalls de» Wunsch, in Friedensverhandlungen einzutretcn. Wofern aber nicht alle Mächte Ihre Truppen aus Peking zurückzögen, würden die Vereinigten Staaten genölhigt sein, alsdann ihre Interessen in China auf eigene Faust zu wahren. Wenn die Mächte sich nicht allgemein für eine Verlängerung der Belebung Pekings nusl'Prächcn, würden die Vereinigten Staaten ihren Be fehlshaber in Peking anweiscn. die amerikanischen Truppen aus Peking zurückznzichen. In diesem letzten Satz tritt das Ein vernehmen mit Rußland deutlich zu Tage: Rußland ist gegen die weitere Besetzung Pekings, verhindert also durch sein Nichtwollen einen allgemeinen Beschluß der Mächte im gcgcntheiligen Sinne, und das genügt für Amerika, um seinerseits den Fuß aus Peking zurückzuziehen. Um die politische Tragweite des russisch-amerikanischen Vor gehens richtig abzuschätzen, ist ein Eingehen ans die Beweggründe, von denen die beiden Staaten sich leiten lassen, erforderlich. Der ainerilanischen Negierung sind die Hände in China durch heimische Wahlrücksichten gebunden. Ter jetzige Präsident Mac Kinleh will wicdergcwählt werden und muß alles Einstes fürchten, sich die besten Aussichten zu verderben, wenn er in die Kette der imperialistischen Politik neben die noch lange nicht beruhigten Philippinen ein weiteres Glied in Gestalt ostasiatischer Abenteuer einstigen wollte. Rußland aber kommt eine weitere Zuspitzung des kriegerischen Konflikts deshalb ungelegen, weil ihm die Mandschurei doch früher oder später von selbst wie eine reise Frucht in den Schooß fallen muß. Mehr als die Mandschurei kann es so lange nicht gebrauchen, als die transsibirische Bahn noch nicht fertiggestellt ist. Wamm soll also Rußland sich die Zirkel seiner altbewährten Politik des Abwartens, die ihm langsam, aber sicher Alles, was es braucht auf friedlichem Wege bringt, durch kriegerische Ereignisse stören lassen, die ihm gar keinen handgreiflichen Vortheil versprechen, sondern höchstens schlimme Verwickelungen an allen Ecken und Enden zu entfachen drohen? Es liegt daher ostenbar im beider seitigen Interesse sowohl Rußlands wie Amerikas, die kriegerische Energie gegen China nicht zu sehr anzu'pamien, sondern auf einen baldmöglichen Friedensschlnß hinzuwirken. Das russisch-amerikanische Vorgehen, bei dem Rußland die Rolle des Bäienführers spielt, erscheint für uns in besonders un erfreulichem Lichte, weil der unvoreingenommene Beurtheiler die unangenehme Empfindung nicht los wird, als habe man in Peters burg einen Pfeil gegen uns abgeschossen. Es scheint, daß allerlei verhäng«ißvolle Momente zusamnienyctroffeii sind und in ihrer Gciainmtlvirknng eine Stimmung in den leitenden russischen Kreisen gegen uns zu Stande gebracht haben, die mit freundnach barlicher Gesinnung nicht überall im Einklänge steht. Es muß jedenfalls hier zu Lande Anlaß zum Nachdenken geben, wenn jetzt Plötzlich trotz der früher ergangenen scharfen Ccusurverwarnung die rustnche Presse einen Aussatz des Fürsten Uchtomski bringt, der sich wieder in recht scharfen Ausfällen gegen die deutsche Politik ergeht und u. A- die alte Klage erneuert, daß Deutschland durch seine Besitzergreifung von Riaursckou den Anstoß zu den ictzigen Wirren gegeben und die russische Friedenspolitik in Ostasien durch kreuzt habe. Gleichzeitig verschliefen sich einstcktige patriotische Kreise im Reiche nicht mehr der Lekoraniß, daß das Darum und Daran bei der Ernennung und Verabschiedung des Grafe» Walder- sec dazu beigetragen haben dürste, die deutich-rnisischen Bezieh ungen mit einem gewissen Stachel zu versehen. Auch die.Mein - Wests. Ztg.", das angesehene Organ der rheinischen Grob- industriellen. spricht jetzt offen die Vermulbung aus, daß in Peters bürg in der That Verdruß über das „befchlennigw Verfahrens bc stehe, .womit eine russisi bciehls bei uns sofort in die Thal umgel " " "— ms. Meldung aus Paris Notiz zu nehmen, in der die diplomatische Meinungen sollen abgewartet werden, bevor weitere Entscheidungen Lage m Folge der russiich amerikanischen Aktion als .sehr ernst" fallen. lieber die veränderte Haltung Rußlands lagt das Blatt: bezeichnet wird. Frankreich unterstütze angeblich bedingungslos Rußland, das demnächst über 187,00" Mann in Ostasien verfügt, den russiich-amer,ka»ncheii Vorschlag, die europäischen Truppen aus wolle vielleicht sein Pulver für etwaige Möglichkeiten in Korea Peking zuruckzuzieben: Englands Zustimmung werde unmittelbar trocken halte», vorläufig aber China zur Dankbarkeit verpflichten, erwartet. An gewissen Stellen besiehe unverkennbar die Absicht, j in der Hoffnung, mit einem dankbaren China in der alten Form Deutschland zu vereinzeln und es allein das chinesische Abenteuer besser auszukommcn, als mit einem neuen ans dein Chaos hcrnus- bestehen zu lassen, natürlich mit dem Vorbehalt, nach einem deut- gewachsenen China, das Rußland vielleicht mit Mißtrauen begegne scheu Siege das Einheimien der Siegesfrüchte durch das Deutsche« Wien. Vom österreichisch-ungarischen Schiff „Kaiserin und Reich zu verhindern. „Aus diese Weltlage," schreibt das genannte Königin Maria Theresia" ist folgende Meldung cingetcoffen: gemacht knisprlifsiK in ii> nssnr ohnehin arizuiiehmei, ist. daß sic der bewährten Wachsamkeit oes ec Herrn v. Bülow nicht entgeht." Die bisherige Stellungnahme unserer Offiziösen zur Sache ist! nicht geeignet, die aus der Lage sich ergebenden Besorgnisse zu zer- i streuen. Aus einer Auslassung der „Köln. Ztg." ist zu schließen, daß man > kaiserliche Palast in Peking ist von Truvven aller Nationalitäten, darunter ein Zug der österreichisch-ungarischen Adtheilnna, besetzt: die österreichisch-ungarische Kriegsflaage ist gehißt worden. Am 28. August fand der Durchzug von Äbthrilnngen aller Nationen durch den Palast statt, der die Einnahme darstelltc. Die öster reichlich-ungarische Abtheilung ist in den Palast des Militär- Dicser ist als Beschützer der österreichisch-ungarische:! den Japanern ausgelicsett in Peking verblieben", im verneinenden Sinne beantworten.! worden. In Peking und in der Umgebung der Stadt befindet sich' Ferner soll angeordnet worden sein, daß auch die deutiche Ge- weder chinesisches Militär noch Borcr. sandtschaft nicht sofort mit denen der übrigen Mächte nach Tientsin ^ Paris. Admiral Eonrreiolles meldet telegraphisch, er habe übergeführt wird, sondern so lange in Peking verbleibt, bis Gras dem Kanonenboot „Lurprise" den Befehl ertheilt, den Banglse'luß so weit als möglich hinciiisznsahren. Es wird angenommen, daß. falls eine Einigung der Mächte bezüglich der Räumung Pekings nicht erzielt werde. Frankreich dem Beispiel Rußlands nicht folgen Walderiee dort seinen Einzug gehalten hat Eine andere offiziöse Aeußernng in einem Münchner Blatte verräth Helles Entzücken wegen der „über Erwarten bündigen bestimmten Form", in der. Rußland in seiner Cirkulardevesche an die Mächte vom 25. August i werde. .... angeblich die Versicherung ertbeilt habe, daß es die Mandschurei l London. Ter „Standard" meldet aus Tientsin, die Kaiserin nie und unter keinen Umständen sich zneignen wolle. Dabei, habe sich unter den Schuh des Gouverneurs von Schansi gestellt, heißt es in der fraglichen Kundgebung lediglich, daß „sobald in Sie soll 51 Missionare haben ermorden lassen, welche im Bamen der Mandickmrei die dauernde Ordnung wieder hrrgestellt und die in Taiiuensu Zuflucht nahmen. Die englischen Truppen in Peking unumgänglichen Maßnahmen znm Schutze der Erienbahnen er- kcimpiwn im kaiserlichen Waaeiipark. indem sie die Staatswagcn griffen sein werden, die russischen Truppen aus diesem Gebiet znrückgezocwn werden sollen, vorausgesetzt, daß die Handlungsweise anderer Mächte nicht im Wege steht". Die Schlußflausei verleiht der ganzen Erklärung offenbar erst ihre eigentliche Bedeutung: ein Verhaften anderer Mächte, das de» russischen Annexionssall begrün den würde, läßt sich im passenden Augenblick unschwer herairssinden. Vielleicht zieht man im Anschluß hieran im Auswärtigen Amt in Berlin in Erwägung, welchen Eindruck es beispielsweise in Petersburg machen muß. wenn im Widerspruch mit dem Programm des Grasen v. Bnlow. das jeden neuen deutschen Gebietserwerb in Cbina weit von sichabwefft. die im Nachrichtenbnrcan des ReichSmarineamts rcdigirte Marine-Rundschau" in einem Aufsatz des Oberleutnants z. S und Sänften und eine Quantität Silber beschlagnahmten General Gaselee nahm das Verbot des Plünderns zurück, bestand aber aus dessen methodischer Ausführung und Verwendung der Beute zu gemeiniamen Zwecken. London. Rcirter's Bureau erfährt, man sei bei der Be mübnng. sich mit dem englischen Gesandten in Peking. Maedonald. > in Berbindung zu setzen, aus große Schwierigkeiten gestoßen. Es sei daher kaum wahrscheinlich, daß die britsschc Regierung wegen ihres künftigen Verhaltens in China irgend welche desinmve Ent ichlüsse treffen werde, io lange nicht Macdonaid im Stande sei, > über die Lage ausführlich zu berichten. — Ein Telegramm aus ! Taku meldet, der Taotai von Tsangtschu habe vor einigen Tage» Karl Schnitz verlangt, daß Deutschland „weitere Provinzen zwischen 2E Borer zu einem großen Gartenfest eingeladen und sie. wäh dem Hvangho und dem Jangtse, mit anderen Worten zwischen der russische» und der englischen Interessensphäre, zngesichert bekomme". Es ist doch mindestens recht unvorsichtig von »»seren Offiziösen zu nennen, wenn sie bei solcher Sachlage Rußland von vornherein auf e!n angebliches Versprechen der Nichtannektirung der Mirndschurei festnagel», während es ganz klar und zweifelsohne ist, daß Rußland nie und nimmer auf den Besitz der Mandschurei verzichten wird, weil ihm diese nach seinen reaipolitischen Interessen und nach seiner ganzen geschichtlichen Mission in China unweigerlich znkommt. Alles in Allem wird keine offiziöie Schönfärberei den Eindruck verwischen, daß eine plötzliche Umgestaltung der diplomatischen Lage in Ostasien vorliegt und daß dieser Umschwung durch den ruisisch- amerikaniichen Vorschlag der Zurückziehung der europäischen Truppen ans Peking veranlaßt worden ist. Die deutsche Diplomatie wird scharfen Ausguck halten müssen, damit das Deutsche Reich durch die Veränderung der Konstellation kernen Schaden leidet. Fernschreib- und Fernsprech-Berlchte v. 3. September Der Krieg in China. Berlin. Tie zwilchen den Mächten stattsindenden Verhand lungen betreffend den Vorschlag Rußlands dauern fort und dürsten zu dem Ergebniß führe», daß die Frage einer zeitweiligen , . Verlegung der Gesandtschaften von Peking nach Tientsin kaum aus erstatter die Wichtigkeit der H Schwierigkeiten stößt, während betreffs der Frage der Zurück- > sachcn VerthkidignngSmaßregel, rcnd sie sich unbewaffnet in den Gärten ergingen, von kaiserlichen Truppen niedermetzeln lassen. — Nach einer Depesche der „Times" aus Shanghai hatte der chinesische Gesandte i» Berlin an Li-Hung- Tichang telegravhirt. daß Deutschland bereit sei. in Uebereinstimm- ung mit Rußland zu handeln. Nachdem Rußland Li-Hung- Tichang's Forderung bewilligt habe, die Truppen aus Peking zurück zu ziehen, würde Deutschland wahrscheinlich dem Beispiel Rußlands folgen. — Aus Shanghai liegt ferner die Meldung vor. daß Prinz Tuans Sohn. Putsing, welchen die Kaiserin im letzten Januar zum Thronerben proklamirte. zum Kaiser unter rnssilchcr Protektion erklärt werden soll. — Weiter wird aus Shanghai ge meldet, die Absendung einer Trnvpenabtheilung nach dem Ncmgtsc werde vorbereitet: sie werde wahrscheinlich in Hankau landen. — Einer „Dailn Erpreß"-Meldung aus Shanghai zufolge hätte Deutschland von Rußland freie Hand in Tichiii und Schantung erhallen. — Aus Madrid wird berichtet, die spanische Regierung habe beschlossen, ihre» Gesandten aus Peking zurückzuberusen und diesen Posten in Zukunft nicht mehr;» besetzen. — Ein Telegramm aus Hongkong meldet: Eine Depesche aus Swatau erklärt, der Kommandant eines französischen Kanonenboots habe ohne jede Provokation aus die Farmer am Hnngkiang geschossen, wobei 3 gctödlct und 3 andere verwundet worden seien. London. Reuter's Buren» meldet ans Shanghai von, 2. d. M.: Der Spezialkommissar der Vereinigten Staaten in Ebina, RockM, betont in einer Besprechung mit einem Bericht Harmonie der Mächte als einer ein- denn. wenn es China gelänge, dos 8 L-Zilisr L.7 t» blattes, wonach der Kaiser am Sonnabend beim < Offizieren geäußert haben soll, er werde auf keinen Fall Peking ansgeben, und wenn zu dem Zweck alle Armeekorps mobilisirt ^eslmahl^ zu Man^müssc die gegenwärtige Lage benützen mir die, Stellung der ve Sondimng über die Frage des Ober in die Thal mngeietzt wurde". Im Zwammeichang hiermit ist vmr.t!!uec der.Voss-Ztg." übermittelte!» werden müßte», findet wenig Beachtung. Einzelne französische und englische Blätter stellen die Sachlage io dar, als ob man deutscher seits keine Verhandlungen wünsche, so lange nicht Graf Waldcrsee i» China eingelrosse» >ei und nicht die Gelegenheit erhalten bade, seinen Oberbefehl praktisch zu belhätigcu. Die „Rat.-Ztg" bemerkt dazu: „Das heißt doch, sich in dem Bestreben. Malicen gegen Deutschland vorrubringcn, selbst lächerlich zu machen. Mnsion des Grafen Walderiee ist nicht Selbstzweck: Kann der Abschluß der chinesischen Krisis so rasch angcbahnt werden, daß Graf Walderiee nichts mehr zu thun findet, dann wild auch er imzweiseihaft iprechcn: Desto besser!" — Zu der heute veröffent lichten Depescde der deutsche» Geinndtichaft in Peking vom 18. v. M. über die Besetzung der Mandschnsladt :c. bemerkt die „Post": „Es ist auffallend, daß gerade die deutschen Nachrichten aus Peking immer mit so großen Verspätungen einlansen, während doch die japanische» und englischen Berichte, sowie Reuter's Tele gramme von dort schon bis zum 25. August reichen." — Das deutsche Kochs, welches morgen in Gegenwart des Kaisers von Bremerhaven aus die Reise nach China antritt. ist 2033 Köpfe stark, und zwar besteht es aus 72 Offizieren und Atlit Mann, nebst 2 Miillärbcainten. — Eine hiesige Korrespondenz will wissen, die Bildung eines weiteren Expeditionskorps für China sei in Aussicht genommen: wie bei den jetzt in Ausreise begriffenen Kochs werde der Nachersatz wieder zum Theil aus Mannschaften der Reserve bestehen. Die Bezirkskommandos nehmen noch immer Meldungen solcher Leute entgegen und unterziehen sie auch der ärztlichen Untersuchung aus Tropendicnstsähigkcit. Im klebrigen seien bei der Truppe wie bei den verschiedenen Bezirkslonniiandos so viel tropendicntlfählgc Lenke vorgemerlt. daß mit Leichtigkeit ein .Korps von 10,000 bis 15,000 Mann zusamineiigcstellt werden könne. Köln. Der „Köln. Ztg." wird ans Berlin gemeldet: Sämmtliche Mächte beauftragte» ihre Geiandten. sich dauiber zu äußern, ob ein w folgenschwerer Schritt wie die Räumung Pekings remden in China für immer zu regeln. Wenn letzt vre Äirgeiegi heit nicht geordnet werde, würden die Chinesen ermuthigt weiden, ihre jetzige Politik fvitzusetzen. und die Mächte würden dann alle drei Jahre dieleiben Schwierigkeiten zn überwinden haben. Rockhill glaubt, die Mehrzahl der Mächte sei der Auffassung, daß die end giftige Regelung der Stellung der Fremden und oie gemeinsame Herstellung der Ordnung bedeutend wichtiger sei, als Landerwerd. Rockhill ist der Meinung, daß die iüngstcn Unruhen einen Theil Die deS Planes der Regierung bilden, alle Fremden zu vertreiben, wie " die Edikte des kaiserlichen Amtsblattes bewiesen. Die letzten Ereignisse in Peking seien lediglich ein Zwischenfall in der gegen wärtigen Krisis. Die Hauptarbeit sei noch zu thun. Rockhill und »och andere Beamte in Shanghai haben von den Vorgängen diplomatischer und militärischer Natur in Peking keine Kenntniß: sic können ans ihre an die Geiandten in Peking gesandten Tele grcunmc keine Antworte» erhalten. Man glaubt, daß die Tele grnnnne zwischen Tichisu und Shanghai von den Chinesen ver stümmelt werde». Wie eS heißt, würde die kommerzielle Krisis in den chinesischen Kreisen wahrscheinlich von erheblichem Einfluß sein. Für paare Darlehen werden 36 Prozent monatlich verlangt. Die ' chinesischen Kanfleute bemühen sich, die chinesischen Beamten zu überrede», der sremdenfeindlichen Bewegung ein Ende zn machen. i Li-Hiliig-Tichang bleibt in Shanghai und versucht, die Fremden! !zu veruneinigen. ! Petersburg. Eine Nachricht des Generalstabs meldet: , Das Detachement des General Orlow griff am 24. v. M. die befestigte Stellung der Chinesen am Thinganvcisse an, vertrieb de» Feind und nabm den Paß ein. worauf der Feind weiter verfolgt wurde. Sechs Stahlgeschütze, l6 Fahnen, darunter eine weiße Fahne des chincsisilien Befehlshaber sowie der ganze Transport wurden erbeutet. Ter Feind floh und zerstreute sich. Dem De tachement steht kein Gegner mehr gegenüber. Die Verluste be- «trugen 3 Mann todt »nd 1l verwundet. Am 26. p. M. rückte das Detachement nach der Station Jal, 12 Werst von Tsitsikar entfernt, vor. Am 30. v. M. wurden aus Tschita zn den De tachements des Generals Orlow eine Abtheilung des Rothen rachlam sei oder nicht; ihre vor Allem in Betracht kommenden Kreuzes und 10 barmherzige Schwestern über Schall« abgeschickt.
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