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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000826022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-26
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
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-L- ^4 R — » r» I *T-Z « 2 i» «4 L sv « <4 re s N rs R « « möchte ferner sei es nicht siir siandesgemäß zu erachten, d,iß sich Masseure und Masseme» immer und immer durch Inserate herans- sirercheu und anempschle». während doch Alle die gleiche Ansbild mm genossen hätte». Zu empselilru sei der Anschluß an die ärzt lichen Standesvereine und Ausstellung einer Standrsvrdmmg auch für den Bund der ärztlichen Hilfsperione». Den Aerzten würde dann au die Hand zu geben sein, nur solche Personen zu empfehlen und zu beschäftigen, die in den Standeslisten verzeichnet sind. Ueberhaupt sei es wünscheiiswertli. daß die Aerzte in umfang reicherem Maße als es bisher der Fall gewesen, iür die Skandcs- Intcressen der ärztlichen Hilfspersonen sich intercssiren. Der Kongccp beschloß schließlich, daß in der Bckämpsimg des nnlanteren Wettbewerbs ans den« Gebiete des Massageberufes energische und positive Schritte von Seiten der einzelnen Bundesvereinc gethan werden. Im Anschluß hieran wurde eine ini Entwurf vorliegende Standesordmmg für ärztliche Hilfspersonen angenommen und daraus die weitere Tagung bis Nachmittags 4 Mir ausgesetzt. Den ehemaligen Angehörigen des 0. Garderegiments zu Fuß und des Königin Elisabeth-Garde-Grenadier Regiments iverden zur Tlicilnahme au de» am 21. und 25. September d. I. stattstndeiiden Denkmals-Enthüllungen ans den Schlacht- leldcrir von Aman weil er und St. Privat in der Zeit vom Ol. bis :U. September von den bcitnüligten Elscnbaknrn Fal,r Vergünstigungen insosern geivährt. als die Hin und Rückfahrt in der I. Wagenklasse aller Züge ie znm doppelten Militärfahrpreiie auf je zwei Milrtärfahrkarteii) gestattet wird. Die Beniitzmig von !> Zügen ist hierbei gegen Entrichtung der tarifmäßigen Ptatr- gebiibr gestattet, die Mitfahrt bei BZiigen aber ausgeschlossen. Aus den sächsischen und den Pieiißiscki-Üessiichen StaäiSbahneu. >-wie auf der Main Ncckarbahn werde» jedem Theilnehmer 25 Kilogramm, ans den Reichseisenbahne» dagegen nnr 10 Kilo gramm Handgepäck frei befördert. Zur Erlangung dieser Fahr preisermäßigung haben die Theilnehmer den Militärpaß. oder, wenn dieser nicht vorhanden sein sollte, eine Bescheinigung des zuständigen Landwehr-Bezirkskomniandos. daß der Inhaber bei den gedachten Tmppentheilm seiner Militärvstichi genügt bat, vorznzeigen. —* Der Borellp Brook' iche Komet, der bei seiner Entdeckung am 20. Juli keine besondere Erscheinung, einen malten, vcrivaschenen Kern mit kleinem Schweif, darbot, nimmt jetzt ein neigendes Interesse in Anspruch. Der gegen die Sonne gerichtete Schweif ist größer und Heller und damit auch für kleinere Fern rvbre erreichbar geworden. Auch seine gegenwärtige Siellnng am Himmel ist der Beobachtung günstig. Er stebt dem Polarstern nahe, jetzt 0 Grad unter ihm, und entfernt sich langsam in der Richtung ans Kvchab, den zweithellstrn Stern in der bekannten Coiistellation des kleinen Bären. Am 0. August hatte der .Komet diejenige Stelle seiner Bahn, die der Sonne am nächsten gelegen ist, das Perihet, passirt, und nimmt min mit der zunehmenden Entfernung langsam an Helligkeit ab. Er ist heute l 05,800.000, am 28. August 110,190,000 und am 01. August 120,510,000 Kilo meter von der Erde entfernt. Nach dem ans den neuesten Be obachtungen berechneten Elcmentcnsnstcm beträgt der inte! abstand in der Bahn des Kometen zwischen Perihel und dem Schnittpunkt der Erd- und Kometenbahn 12 Grad 02 Minuten und die Neigung der Bahn zur Ekliptik 62 Grad 4-1 Minuten. —* Für die Mittwoch oen 29. August Abends >/?8 Uhr ini l. Stock des Hotels de France, Wrlsorusierstraße, stattsiiidcnde Mitgliederversammlung des Ortsverbandcs Dresden der Pen sion s a n st a l t D c n t f cher I o n rna l i sten undSck> rifi ste l l c r ist folgende Tagesordnung sestgesetzt worden: 1. Bericht deS Vorsitzenden; 2. Bericht über den 7. deutschen Schrift- .stcllertag in Mainz: 0. Einberufung einer allgemeinen Jour nalisten- und Schriftsteflerversaimiilirng. in welcher ein Bortrag ! über den Zweck und die Ziele der Pensionsanstalt gehalten werden ! ioll: 1. Anträge des Vorsitzenden tStatntenänderung :e.); 5. Auf nahme neuer Mitglieder und 6. etwaige Anträge. —* Auf ein Begrüßiingstelcgrnmm, welches die Abiheilmig ! Dresden der Deutschen K ol v n in l g es cl l i cb a s t an Herrn Ministerialdirektor Wirkt. Geheimen Legationsrath Tr. Stübel > gerichtet hatte und in welchem der Wunsch ausgesprochen war. daß seine Maßnahmen jederzeit von Erfolg gekrönt sein und stets s zuni Segen iür die Entwicklung unserer Kolonien ansschlagen möchten, iit an den Burschenden der Abtheilung, Herrn Fabrik ! bescher Kretzschmar, folgende telegraphische Erwiderung eingegangen: i „Ich sage der Abtheilung Dresden der Tentschcn Kvlvnialgcsell- j ichaft für ihre Glückwünsche bei Uebciiialnne eines neue» Amtes und den von Vertrauen getragenen weiteren Wnuich erfolgreicher j Dhätigkcit herzlichsten Dank. Ministerialdirektor Stübel." —* Auch für die nach der Schweiz aehendcn einfachen Briefe wird künftig die Gewichtsgrenze ans 20 Gramm erhöht. Der Vertrag ist bereits abgeschlossen. — " Von zuständiger Stelle wird nriS Folgendes mitgetheilt: Die Fahrprersermäßgiung für cs ch »lfahrten ist für die deutschen Bahnen durch den Deutschen Perionentarif Theil 1 einheitlich geregelk. lieber die Förmlichkeit der Anmeldung bestimmt der Tarif, daß ein schriftlicher Antrag des Schulvorstandes bei der Abgangsstation zu stellen ist, in dem der Reisetag, das Reiseziel, die zu benützenden Züge nnd Wagenklasse sowie die Zahl der Theilnehmer änzngebcn sind. Die Anmeldung braucht nicht früher als am Tage vor dem Ausflug zu erfolgen: sic wird aber auch bis zum Beginn der letzten Stunde vor Abgang des zu benutzenden Zuges noch berücksichtigt, wenn nicht etwa die Zahl der P heil-, nehme, die Anforderung besonderer Wagen oder verstärkter Zugkraft I lind somit eine frühzeitigere Anzeige erheischt. Ta einige lächsiiche Stationen den Begriff „Schulvorstand" z» eng onsgeleak haben, iit verfüat worden, daß der Tarifbestimmnng genügt werde, wenn der der Schule vorstehende Direktor oder Lehrer den Antrag stellt, j Ferner ist Anordnung getroffen worden, daß in Fällen, wo eine z Schukgeiellschcift unterwegs ist nnd unvorhergesehene Umstände ein- l treten, die gegen die uriprüiiglicheAbsicht den Anlaß zur Benutzung! einer Bahnstrecke gebe», ein Bcfördcrnngsscheiii für eine solche Strecke ausnahmsweise gegen den schriftlichen Antrag des begleiten den Lehrers nnsgeiettrcst werden kann. —* Die BcvöltemngszM von Dresden, einschließlich > Albertstadt, wird für 1. August ans 108,500 geschätzt. —* Während der Tauer des Lore»zkrrchne r M arktes, j der am 29.^ bis mit Ol. d. M. stattfindet, wird die Sächsisch- ! Böhmische Tampffchiffahrts-Gesellichaft wieder eine größere Anzahl' Soriderichiffe von Meißen und allen Zwttchenstalioire» bis Rieia ! nach nnd vom obenbczeichneten Orte verkehren lasse». Diese' .Fahrten erfreuen sich, als beste und billigste Verbindung, lebhaftester Freauenz. Die Abfahrtszeiten der schisse werden durch den Aushang besonderer Fahrplane auf den Stationen bekannt gegeben. - - In dem gestrigen Artikel über den Verbrauch unseres städtrschen Lcitnngswasiers ist die TagesdurchschnittS- leistuna für beide Werke mit 05,000 Kubikmetern angegeben, sic be trägt indessen 50,000 Kubikmeter. —* Der .Inbalidendank für Sachsen" bat in seinen Birreanx Dresden. Seestraße 5. 1. Etage. Leipzig, Rieolaistraßc 2, I. Etage und Chemnitz, Poststraßc 9. eine Sammelstcltc für eingehende Gaben für unsere ostasiatischen Truppen mit behörd licher Genehmigung eingerichtet: die Verpackung und Abiend- nng der Spenden von dort an die Haiiptsammelstellc Bremen wird sachgemäß besorgt werden. Erwünscht sind insbesondere Kleidungsstücke für die kalte Jahreszeit, wollene Unterkleider, wollene Socken, Filzschuhe, Pelze und Felle :c.. sowie Berpfleg- nngS und Genußmittel als Fleisch- und Genriise Konserven, Ligneure, Safte, Kaffee und Tabak. Jedem Geber wird Quittung geleistet und deren Liste außerdem von Zeit zu Zeit veröffentlicht werde». —* AnS den amtlichen Bekanntmachungen. Bon morgen wird der zweigleisige Betrieb auf der elektrischen Straßen bahnlinie Albertplcrtz- St. Pauli Friedhof in ihrer Eistreckung zwischen Kanone» und Trachenbergcr Straße ausgenommen. Bis Vormittags 9 Uhr bleibt der Betrieb ans der erwähnte» Straßcn- bnhnstrecke sedoch ans das östliche Gleis beschränkt. — Von über morgen ab werde» die Joscphinenstraße, zwischen der Liliengassc und der kleinen Planenichen Gasse, wegen Schleiißenbancs und der Trachancr Weg, zwischen der Großenbainer Straße nnd der Flur- grcirze mit Trachau, wegen Beschotterung ans die Däner dieser Arbeiten iür den Fahr- nnd Rcitverkehr gesperrt. —* Im Naturtheater des Vereins „Volkswohl" (Heideparki kommen morgen Nachmittag 1 Uhr: „Wahrer Mund". Deklamator»»» von R. Eckardt nnd „Wir sind Deutsche" von Bernhard Loesche nnd halb 6 Nbr: „Andreas Hoser" vonGotthvld Schürer zur Darstellung. —* Im ..Christlichen Verein junger Männer" Nenmarkt 9, 0. Etg.. findet morgen Sonntag. Nachmittags 5 Uhr Versammlung des Bundes vom „Weißen Kreuz" mit Ansprache des- Herr» 1'. am. 11r. Siedet statt. Abends wird das Mitglied des Vereins Schriftsetzer Klenner über „Gntcirberg und seine Erfindung" sprechen. Jeder junge Mann hat zu diesen Versamm lungen kostenlos Zutritt. — Sonntag den 9. September, ver anstaltet der Christliche Verein Junger Männer im Gnslhof znm „Goldenen Löwen" in Pillnitz von Nachmittags 0 Uhr ab ein Gartenfest, bei welchem außer den Herren Staatsanwalt p. d. Decken und Hosprediger Dr. Friedrich von liier u. A. auch Herr Oberstleutnant a. T. v. Knobelsdorfs aus Berlin sprechen wird. Außerdem finden Vorträge des Gesangs- und des Posannenckors, Deklamationen, Tiirnallssührimgen nnd Tinnipiele statt. Jeder mann hat freien Zutritt. —* Nach Falb sollte heute ei» kritischer Tag 2. Ordnung sein. Ganz besonders warnt Falb vor Hochtouren zur Zeit des kritischen Termines vom 25. Anglist »nd die daraus folgenden Tage. Es sollen nämlich um diese Zeit in den höher gelegenen Gegenden Schneefällc wahrscheinlich sei». Freilich viel kann man auf diese Borhersagrmgeir Falb's auch diesmal nicht geben, da — wenigstens bei »ns — der ganze Prophezeiungsapvarat für die wahrichcinlichc» Witterungsverbästnisse der Monat Juli rnrd August io gründlich versagt hat, wie selten zuvor. Beide Monate sollten überwiegend feucht sein, besonders war dies vom Juli gesagt. Ferner sollte sich der Juli durch eine auffallende Unbeständigkeit der Witterung arrszcrchnen; während dem Monat August als all gemeine Charakteristik eine auffallend anbaltcnde niedrige Tempera tur seitens Falb beigemeffen wurde. Alles dies ist nicht blos nicht zugetrvffeii. sondern es bat sich gerade das Gcgcntheil von all' den Prophezeiungen ergeben. —Im Anschluß an die Fertigstellung des großen Absang- kannls ü» Stadtgebiet weiden letzt an der Stall und Großen Packhofstraße SchiebernnIagen ansgcsührt. Tieie Schieber haben den Zweck, das Schlcusennetz gegen das Hochwasser der Elbe vollständig abzirschließe» und so dessen Eindringen in die niedrigeren Stadttheile z» verhindern. Die Ennhrnngen, die man in dieser Beziehung mit der an der Kreuzung der Pieichener Allee nnd Magdeburger Straße belegencn Schiebemnlagc des Lvbtaiicr FlutblannlS gemacht hat, sind äußerst günstige. —^ P o I i z e i b c r Ich t. 25. August. Die am Dienstag inivlac Explosion einer mit Spiritus ge'üllke» Flasche am Ober- nnd Unterkörper verbrannte 01 Jahre alte Arbeiterin ist beute Vormittag im Stadlkrnnkenhausc, wohin man sie gebracht hatte, v e r st orbe n. — 21m Donnerstag Abend wurde aus der Zcrbris- gasse ein 5 Jahre alter Knabe von einem Lastgeschirr rimgeriiien. Das Kind winde am Unterkörper beschädigt. Dem be treffenden Kutscher soll leine Schuld beizumessen sei». —* In dem vor dem Königt. Schöffengericht Zittau stait- gesmrdeiicir Beleidigungsprozeß gegen die „Lausitzer Neuesten Nach richten" ist der angeklagte sozialdemokratische Reichstagsabgcordncte des dortigen Kreises. Herr Edmund Fischer, der verantwortliche Redakteur der sozialdemokratische» Propaganda-Wochenschrift der „Arme Teufel", zn einer Geldstrafe von :100 Mk. »nd sämmtlicken Kosten veriirtheilt worden. — * Alten beig i. Erzgeb. Während des Aufenthalts Ihrer Majestät der Königin Carola im nahen Jagdschlösse Rehefeld bat unsere Stadt mehrere Male die Ehre des Besuchs Ihrer Majestät gehabt. Auch verschiedene hiesige Geschäfte, als das Konfektionsgeschäft von Hermann Behr siin. und das Korbwan ren- geichäft der Fra» verw. Henne hat Ihre Majestät besucht, um in denselben Einkäufe zu bewirken. —* Chemnitz, 25. August. Gestern Nachmittag kurz vor 0 Uhr ist das Gewölbe einer neuerbauten Wegenntcrfübrnng kurz vor dem Bahnhof Niederwiesa «in der Richtung von Flöha, nach dem dasselbe vorschriftsmäßig geprüft und außer von zwei schweren Maschinen noch von einigen Personen- und Güterzügen beiahre» worden war. zriiammengebrochei«. Das Gewölbe setzte sich ans die noch darunter befindliche Rüstung aus und wurde so vor dem voll- stärroiacn Abstürze bewahrt. Die Veranlassung zu dem Vorkomm nisse, vas leicht unabsehbares Unglück hätte herbeisühren können, ist vermuthlich in de» »ngünstigeir Bodenverhältnissen zu suchen, die die Gründling des Gewölbes schon erschwert haben. Das Manerwerk muß vollständig abgebrochen und ne» ausgesührt werden. -" Metterbericht der »amburnrr ««warte vom ». SugNÜ. Zritibrend das Maximum deS Luftdrucks sich nordwestlich von Schottland befindet, lagert eine Depression über dem Oftteegebiet. In Deutschland Kerrschen schwache südlich« uns südwestliche Winde bei im Westen kühle» Temperatur. — Wahrscheinlich ist trübe» Wetter mit Regensall und ost wärts fortschreitender Abkühlung. der narb der rageSgeschichte. X Deutsches Reich. Nach Beendigung ,Fö!n. Bolksztg " mitgetheilten jüngsten Ansprache an die Offiziere der ostasiatischen Expedition soll der Kaiser noch zum Komman» direnden gesagt haben: „Geben Sie Mir täglich Nachricht I Jede Kleinigkeit mterrssirt Mick, und ist für Mich von Wichtigkeit, damit Ich klar iehei, kann. Es ist Mir Alles von Wichtigkeit, und wenn Sic mir auch nnr melden: Nichts Neues x Kaiser Wilhelm hat dem Grasen Waldersee seine beiden Bilder „Volker Eurovas. wahret Cure heiligsten Güter!" und „Niemand zu Liebe, Niemand zu Leide!" mit einer Widmung vom 18. August 1900 nnd seiner eigenhändigen Unterschrift geschenkt. Die Bilder hängen setzt im Arbeitszimmer des Grasen an Bord des Dampfers „Sachsen". Sämmtliche Passagiere der ersten Kajüte dieses Schiffes mußten ans ihre Plätze verzichte», um Raum für die fremden Generalstabsattachbs zu schaffen. Sie erhielten von« Norddeutschen Llorid das doppelte Fahrgeld zurnckerstattet und freie Station brS zur Abfahrt des nächsten Dnmpsers. Ein Herr, der ährt, erhielt 7000 Mk. schichie der E r n e n n n n g des Grafen Wälder- . ffizöse Münchener „Allg. Ztg." in gewundener Werse zu. daß in einem frühere» Stadium der Pourparlers die Initative zur Ernennung des deutschen Oberbefehlshabers von dem Deutschen Kaiser ergriffen worden sei in einer vertraulichen Er öffnung an den Ezaren. Der Ezar habe diesen Gedanken darnach areeptirt und auch anderen Mächten, insbesondere Frankreich gegenüber, befürwortet. Die Anregung des Ezaren — das ist der Sinn des gewundenen Atikels — sei erfolgt, nachdem die vorher- gegangriien vertraulichen Eröffnungen des Deutschen Kaisers an den russischen Ezaren eine greifbare Form angenommen haben. x Die Scdanicrer in den Schulen Hamlmras wird ans Anordnung der dortigen Ober-Schnlbchördc für dieses Jahr in Wegfall kommen. x Zur Beobachtung seines Geisteszustandcs und wegen eines körperlichen Leidens wurde, der Hauvtinamr Kallenberg von der ostcisrikaiiiichcii Schul',truppe vom Milstär-Arrestbalis in Berlin, wo er sich in Iliiterinchiingsbcist befand, nach dem Garnison Lazarett) in der Scbarichorststraße nbergesührl. Tort hat er eine Krankenstube für sich allein, die durch einen Arrestcmteiivoste» bewacht wird. Hanvtmnnn Kallenberg wird, wie seinerzeit be lichtet wurde, des Mordes an einer Negerin und an ihrem Kind beschuldigt und befindet sich seit Anfang April in Untersuchung. Cr ist der erste Offizier als Gefangener im neuen Arrestbans. x Ueber das in Lübeck erlassene Verbot des Streik- Po sten st eben s und dessen Rechtsgiltigkeit wird das Ham bnrgiiche Gericht demnächst in die Lage kommen, eine Entscheidung zu fällen. Der verantwortliche Redakteur des „Hamburger Echo". Abg. Molkenbubr, hatte die Arbeiter crusgesvrdert, sich der Berord nung nicht zn fügen und durch Uebcrtretnng ein gerichtliches Ver fahren über die Rechtsgiltigkeit herheizusühren. Deshalb wird er nun anaeklacst aus Grund des 8 NO des Strafgesetzbuchs wegen össentlicher Aufforderung znm Ungehorsam gegen rcchlSgiltige Ver ordnungen. x Die 2trbeit ans den Kohlen v lä tzen in Berlin ist wieder anigeiwmmen worden. Die Kobleichändler Berlins traten wieder zu einer Beratlmng zusammen, in der die Brrmittelungs- vorschläge der Lohnkommiision zur Beilegung der Differenzen geprüft wurde». Man kam z» dem Resultat daß man über das. was den Ausständigen schon bewilligt sei, nicht lnnansgeben könne und daß man sich Vorbehalte, diejenigen Arbeiter zn entlassen, die sich weigern, unter diesen Bedingungen die Arbeit wieder auiznnehme». Der Bescheid der Unternehmer gab in einer Versammlung der Arbeitnehmer Anlaß zu heftigen Debatten. Dabei fehlte cs nicht an Vorwürfen gegen die Streitleitnng. der man Verrat!, und der gleiche» ncichiagte. Bei der Abstimmung irnirdc der Antrag, die Arbeit ans alle» Plätzen ciiisznncbnicn, mit OtiO gegen loO Stimmen angenommen. x R«ftla»r>. Die Ankunft der B irren-Deputa tioir in Petersburg ist kür die russische Regierung eine Verlegenheit ge weien. welche durch den begeisterten Empfang, welchen Publikum nnd Presse den Buren bereiteten, noch erhöbt wmDc. Nach einenr Bericht der „Köln. Bolksztg." hatte sich auf dem Warschauer Bahn hof eine unabsehbare Menschenmenge gesammelt, als nm 2 Uhr tz> Minuten Nachmittags der Zug mit den ungeladenen Gästen crnlief. Brauiende Hochrufe durchschallten die Lust, Alles drängte sich vor, um die Bure» zn leben. Damen streuten vor ihren Füßen Blumen. Nur mit Mütze drängten sich die Buren, umgeben von den znm Empfang erschienenen Biitglrebern des rnisisch-holländiichen Komitees, in das Empfangszimmer des BabnhoicS. dessen Tliüren rasch von Gendarmen verwerrt wnrden, so daß nur noch einige Journalisten mit hineinichlüpien konnte». Pastor Gillot begrüßte die Buren in holländischer Sprache, ein Vertreter der russischen Presse laS eine französiichc Begrüßimgs--Adreiie ab. woraus Levds beide Male in holländischer Sprache dankte. Am Ausgang des Bahnhofes hatte sich inzwischen eine noch größere Menschenmenge angcstant. die bis ttei in den Woßneffeiiski-Prospeki Spalier bildete. Verwaisung, welches im Aufträge des Adinnltcn des Ministers des Inner» de» Zeitungen bedingungslos verbot, auch nnr das Ein treffen der Buren r» Petersburg zu berichten oder irgend welche Nachrichten, Artikel oder Telegramme über diese Mission zu bringen. Tic Deputation wird vom Ezar nicht empsaiigcn werden. Me begab sich zum Grasen Lambsdorff, der ihr erklärte, daß die polr- ti'chc Lage keinesfalls eine Einmrschrmg gegen England zulcrssc. Ter Urica in Eliirra. x Nach einer Londoner Meldung haben gestern. Freitag, die verbündeten TruppeninPckrngdie Kai > crstadt angegriffen und räumen jetzt darin auf. Wachtposten werden ausgestellt, um Plündern und Zerstörung zu verhindern. Prinz Tnan's Palais wurde von den Verbündeten niedergebrannt. nrches. Aus dem riesigen Grundstück der Holzimprägnirnngs- Anstcilt in Zernsdorf bei Königs-Wusterdanic» waren zwei, reichlich mit Hobelspähnen nnd Petroleum versorgte Häuser dem Angriff der Flammen vreisgegeben. Trotz der ungeheuren Gtulh zeigte das eine, auf Fenersestigkcit präpärirte Gebäude nur eine mehrere! Millimeter »arte Berkohliingsichicht, die das danmter besindliche Holz io vorzüglich isolirt hatte, daß ein. mittels einer Holzwand cib- getheiltcr Nebenraum laut Maximcilthermometer mir 26 Grad Celsius zeigte und übrigens während der Bersnchsdauer begueni betreten werden konnte. Tie an die Feuerprobe anschließenden LaboratoriumS-Demonstmtiviieii erwiesen auch die Fcuchtigkcits- veitändigkeit des Holzes. Dank dieser neuen hervorragenden Leistung der deutschen chemischen Forschung ist man setzt in der Lage, über ein für alle baulichen Zwecke geeignetes feuersicheres Holz verfügen zu können. Selbst der feuerfeste hölzerne Geld § und Doknmentenschrarrk ist keine Utopie mehr, denn die Kommission ' hatte auch eine hölzerne Kassette, Papiere enkhaltend. in das, der s «legenprobe, dienende, nicht imprägnirle Haus cinschließen lassen. Ganz, wie erwartet, hatte auch die kleine Kassette d' widerstanden nnd ihren Inhalt unversehrt bewahrt. Gotthold Hildcbrnndt Talente crnznttageir Ich spiele rm Schauspiel jugendliche Lieb Oper Spiclparthen, als eine Emeline in de hademinen. in der „Schweitzersamilic", Marie ini der rücken wie Blaubnrth, in lokalen in denselben Opern das erste Fach, als in der „Mine" die Zillli, im „Blöden Ritter" die Bertha. „Vcrwimicheneii Prinzen" Zemira, „Fee ans Frankreich" die Fee und in allen den übrigen Stücken, welche aus unserer hiesigen Bühne hier gangbar sind, die ersten Parthien. Ich bin daher so srev. für diese Leistung eine wöchent liche (Vage von 10 Gulden, Ersatz der Reisekosten und 200 Gulden Onartiergeld zn fordern. Sollten Ihnen diese meine Bcdingnisse an ne!,mbar leim, io bitte ich mn schnellbaldigste Antwort. Ich zweifle nicht, daß Euer Woklgeboren in Blättern von mir gelesen haben, da ich auf dieser Bühne schon 2 Jahre diese Fächer mit vielem Gluck bekleide und um desto eher schmeichle ich mir einen Anspruch ans Ihre würdige Bühne machen zn können. Ich verharre mit größter Achtung in Erwartung einer baldige» Antwort Dero bereit willigste Therese Kroneö, Schauspielerin nnd Sängerin in den, Kasiertz Kvnigl. privllegirieii ^ . girren er Glnth j wohnhaft in der Iägcrzeil Nr. 507 Zwei Sottbrettenbriefe. Zwei Jahre war Therese KrorreS schon im Levpoldftädtei Theater in Wien, vergöttert vom Publikum, von der Kritik mit dem Namen „deutsche Dejazet" beehrt, die erste Zugkraft de? Theaters; aber eines konnte sic nicht erreichen, eine Erhöhung ihrer Gage, die 120 Gulden monatlich betrug. Zn dem war sie eine schlechte Wirthin und bald von allerlei Gläubigern in Gestalt von Möbelhändlern. Putzmacherinnen :e. aeguält: »nmnthig be- 'chloß sie, W icn zn verlassen, und schrieb am 9. August 1820 an Sieger, den Direktor des städtischen Theaters in Graz, fol genden Brief: „Wohlgeborener .Herr! Da ick willens bin, mein Engagement iür kommenden Winker zn verändern, »nd es mein sehnlichster Wunsch wäre, unter Dero wohlbekannt berühmter Leitung wirken zn können, so hin ich so frei,, wenn Ihnen meine Bcdingnisse »nnkhmbar und das Fach unbesetzt wäre. Ihne» meine wenigen heatcr in der Leovoldstadt. auf der Hinteren Stiege im ersten Stock." Direktor Sieger beantwortete diesen Brief mit einem einzigen Worte, er schrieb zurück: „Nix". — Marinelli aber, welcher von den Unterhandlungen der Krones mit fremden Bühnen Kunde erhielt, gewährte die von der Soubrette für Graz gesetzten Beding ungen auch für Wien, jammernd, daß er noch nie eine so unerhört hohe Gage auSbezahlt, und io blieb die Krones, die „Grazie der Trivialität", den Wienern erhalten. Einige 50 Jahre später hatte Direktor Mar Steiner die Gallmeper zu einem Gastspiel im Theater an der Wien ein- gcladen. Im Oktober 1877 antwortete diese: „Lieber Direktor: Ja. Dn kannst mich für rin Gastspiel haben, ich will mich für den kommenden Winter stet machen, vor Allen, brauche ich Rollen, sende mir einige Stücke zur Auswahl, aber das sage ich Dir gleich, Köchinnen spiele ich keine mehr! Das vorgeschlaacne Honorar aeceptirc ich — 000 Gulden für den Abend, dreißigmar im Monat garantirt. Noch eineDitte. ich habe meinen Gesellschafterin genügen, richte sie io schofel als möglich ein, ich Halle nichts ans Prunk. Wie geht es Deiner lieben Familie . . . Joseph ine Gcillmetzcr. Hamburg, Inngfernitieg 102." Zu Anfang des nächsten Jahres hielt die Gallmrrrcr ihren Einzug in s Theatergebäude, nni 19. Januar wardiePrciiiiöre von Eostas „Ibr Korporal"; das Stück erlebte über 90 ausverlauste Vorstellungen, und da es auch an Sonn- nnd Feiertagen Nach mittags bei Abcndpreisen gegeben wurde, erhielt die Soubrette an einem Tage 600 Gulden Honorar, im Ganzen verdiente sie in drei Monaten 12,000 Gulden, während die Thereic Krones im Jahre sich nicht über 20M Gulden ausschwiiigen konnte. Ans diesen beiden Briesen. die das „III. Wiener Extrakt." mittheilt, ist ersichtlich, wie sich die Ansprüche der Künstlerinnen in verhältnißniäßig kurzer Zeit gesteigert haben. Nur Wenige sind noch am Leben, die jagen können, welcher von diesen beiden „un gezogenen Lieblingen des Publikums" besser gewesen ist. Vermischtes. ** Im hannoverschen Dorfe Gildehaus haben in der Vollkraft ihrer Jahre einen plötzlichen Tod zwei Menschen durch Elek- zrtät gesiinven. vivends wollte der Bievcr I. Büld die elek trische Lampe in seiner Wohnung entzünden: aber kaum hatte er diese berührt, als er. den Leitungsdraht mit sich reißend, todt zu Boden stürzte. Der Buchhalter Emil Herms. welcher sich zur Zeit des Unfalles in der Wohnung des B. befand, wollte später in seiner eigenen Wohnung seinen Wirthslenten den traurigen Vor fall näher erläutert: er ergriff den umsponnenen Lcltunasdraht, um im nächsten Augenblick mit der Lampe in der Hand ebenfalls als Leiche niedenustürzen. Der dem HauSwIrth gehörige Hund sprang über die Leiche hinweg nnd wurde ebenfalls durch den elek trischen Schlag getödtet. Wie das Unglück entstanden, ist noch nicht bekannt geworden: es ist anzunehmcn, daß durch daS Ge witter am Nachmittag ein stärkerer Strom m die Hansleitunarn getreten ist. genügend, ein Menschenleben zn tödten. Die gericht liche Untersuchung des Falles ist eingeleitet, anch sind von der Firma Gebr. Körting bereits die nöthiäen Schlitte gethan, »« die Ursache des Unfalles in vollem Umfange welchem Zwecke einige Herren ans Hannover i» wesend sind. ^
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