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- 700 - Allerlei für die Frauenwelt. Heber die Theilnahme der grauen an dem Wirken kür das Gemeinwohl. «Fortsetzung.) Und wie die Zeilen des Ausgangs der antiken Welt, so sind auch die nicht minder kampf reichen Zeiten des Mittelalters von gar man cher edler Fraucngestalt verklärt, die inmitten der Rohheit und des Sturmes und Dranges jener Entwickeluiigsverivde ein vom Geist des ElnistcnthumS getragenes Leben edler Ge sittung ailbahnte. Manch' bekannter Name tritt uns auch hier, namentlich mit der Enl- wtckclung germaniichcr Kultur verknüvst, ent gegen: z. B die Burgunder!» Clotilde, des wilden Jranlenherrschers Clodwtg jauste Ge mahlin, deren mildem, aber uni so wirk samerem Einfluh es doch zumeist zuznichrcibcn ist, das; ihr Gemahl und »nt ihm ein ganzes Volk dem Elnislenthum zugänglich ward: - und Mathilde. Ottos des Grvj;en Mutter, die den Glanz der Kaiserkrone gering achtete gegen den edlen Ruhm, die Freundin und Helferin der Armen und Nothlcidende» zu sein: — Margaretha, des rauhen Schottcn- königs Malcolm Eean Moor zarte Gemahlin, die in den hochherzigen, aber barbarischen Gemüthcrn des Hochlandvolkes die von Columba gepflanzte», aber unter den Stürmen wilder Stammesichden fast zerstörten Keime christlicher Kultur wiederum pflegte: die edle Landgräfin Elisabeth von Thüringen, eine der makellosesten Frauen, die, wenngleich auch sic den religiösen Irrthnmern ihrer Zeit einen Tribut zollte, doch in ihrer hingebeiwe» Opfer- freudigkeit ein leuchtendes Vorbild geworden: ferner die kühne und glaubensstarke Hedwig. Herzogin von Schlesien. Heinrichs des Fromme» Mutter, die deutsche Kultur und Sitte nach Schlesien brachte. Und wie viele Frauen minder hervorragenden Ranges, deren Namen der Nachwelt nicht überliefert worden sind, mögen in icncn rohen, kampf-eichen Zeiten die Saal des Friedens und der Kultur ausgesircut haben! — Nicht minder zeigt uns das ReformativnS Zeitalter Wohlthäteriiinen der Menschheit in Frauen, wie Barbara Roll, die furchtlose und uuermiiülichc Pflegerin der Kranken und Elenden; Katharina Zell, die heldenmüthige Beschützerin bedrängter Glaubensgenossen, und Lvlmvia Mvrata, die „Krone der Frauen ihrer Zeit", welche ein Biograph so schön charaktecrsirt in den Wor ten: „Oonio waachj». tonna, äa tewimna v euoro angeliev." (Genius des Mannes, Gestalt dcS Weibes und Herz des Engels), jene Frau, die all' ihre seltenen Gaben in den Dienst der Menschheit stellte, bis ein früh zeitiger Tod sie von ihrer aufreibenden LiebeS- tkängkeit abries. — Und Gottlob! bis aus unsere Tage reihen sich edle Franengestaltcn jenen würdig an — eine Elisabeth Frv, Florence Nightingale, Amalie Sievcking — Frauen, die, vom Gcisi der Liebe Christi durchdrungen, ihre Gaben und Kräfte in mannigfachster Weise der Menschheit gewidmet haben. Aber ich würde über die Grenzen meines Zieles hinauSgchen, wollte ich auch Ml annähernd versuchen, die Namen Derer aufznzählen, die sich durch ihre Licbesthätia teil Anspruch auf das Gedächtniß der Mensch heit erworben haben. Und wie Manche — vielleicht nicht die Geringsten — sind in den Gcdcnktaseln der Geschichte nicht verzeichnet, wohl aber im „Bnch dcS Lebens ". Gewiß — könnte man die reiche Schaar der Frauen überblicken, die ihr Leben dem Diemt der Nächstenliebe gewidmet haben, man würde staunen über die Segcnsfülle, die durch sie ans die Menschheit ausgestrvmt ist. Ich glaube, in dem Gesagten den Beweis geführt zu haben, das; die Frauen zur Tbcil- uahrne an gemeinnützigem Wirken ebenso wohl beruien als befähigt sind. An Gelegen heit hierzu fehlt cs in unseren Tage» so wenig wie in den früheren. Unsere Zeit, und speziell unser Vaterland, ist reich an ge meinnützigen Bestrebungen und dem immer gesteigerten Bedürfnis; kommt eine ent wrechcude Opserwilligkeit erfreulich entgegen. Da sragt sich'S rin»: Welchen Antheil haben die Frauen hieran? Und damit komme ich zum zweiten Theile meines Themas: „Welches sind die für die Theilnahme der Frauen besonders geeigneten Gebiete?" Denn nicht die Gebiete des Mannes kreuzen soll die Frau, sondern aus den ihr eigenlhümlichen Gebiete» ihm entgegenlommc» und seine Wirksamkeit unterstützen. Geuatten Sic mir, meine Ansicht über diese Gebiete weibliche» Milwirtens für das Gemeinwohl hier unver hohlen auszusprcchcn. Ich achte, cs sind deren nur drei: die Armenpflege, die Krankenpflege und die Kinderpslege! Was über diese intimen, dem Walten in der Familie ähnelnden Kiene hinausliegt, ist nickt für die Frau. Ihr gebührt keine Stimme, kein politischer Einfluß — auch wen» sich hier und da der Geist und die Begabung dasi'rr findet — keine andere Theilnahme an staatlicher Entwickelung als die — allerdings, wenn man will, sehr einslutz- reiche: dem Staate in den Kinder» dereinst tüchtige Bürger zu erziehen, und der Sitte zu pflegen. (gorllctzung tolgl > Frauenglttck. O Weib, wir bist Tu glücklich d'ran. Darfst Tu im engen streue bleiben, Wo nichts Dein Gleichmaß stören kann, glicht Wellcnhasten, Weltcnlreibcn! Wie traulich schmückt des Hauses Reich Dein emsig, still beglückend" Sorgen! Da bleibt das Herz w warm und weich. So lieb die Pflicht an jeden; Morgen. Nicht jeder Frau ward der Berus So hol» von Schicksals Hans gestaltet: Die drauhe» sich ein kleben ichus. Hält" auch wohl gern wie D» gewaltet/ O Weib, wie bist Du glücklich d'ran, Ich subl'S mit tiefem HerzcuSbebcn, Wenn sich Dem Lein cnualten kann, Wic'S Dir der liebe Gott gegeben! TaS ist ein Leben lebenswerlb, So überreich an Gottes Segen! — O Werb, dem solches Loos descheerk. Tank" Deinem Schöpfer allerwegen! Paulnie dimann MiriWk Erscheint ^ täglich H,«. 1VS Donnerstag» den 2». August. «tlachdrug verböte».; Lotte. Aus dem Leben einer Frau. Von E m. Bode. Gorg-ymig ) Ein unendlicher, gleichsam unerschütterlicher Friede herrschte über dem einfachen Bilde und eine ilille Abgeschlossenheit, die ei» iützeS, reines Gefühl von Heimath und Gevorgensein weckte. „Hier wollen wir ein Weilchen hlciben." sagte Lotte zu ihrem Be gleiter. „hier isl's schön." Sie setzte sich ans de» Tepvictz von üppigem Heidekraut nieder, das Gesicht nach der Sonne, jo daß es wundersam durchsichtig leuchtete, und die Haare sunleiten wie von rotliem Gold gewonnen. Sie hatte den Hat ahgenommen und netien sich aus de» Boden geworfen, verschränkte die Hände iiber den Knieeu und blicke gedanken voll in die Ferne. „Manchmal möchte man glauben," sagte sie halb für sich, „das; Alles Thorheit ist. all' das Suchen »nd Hasten und Frage» und Sichguälcn. um das Räthsct des Menschen und des Lebens zu ergründen Im Giunde ist cs vielleicht ganz einfach, io einfach, das; wir's deshalb nicht mehr zu fassen im Stande sind ..." Ihre Worte verklänge» leise, als wenn sie sich in Traumen verloren, und nach ernem langen Schweigen jügle sie ebcmo leise und träumerisch hinzu: „Heute ist jo ein guter Tag - da ichwcigk alle Sehnsucht.. Siegfried war in einiger Eniiernnng von ihr stehen geblieben und tonnte den Blick nicht von ihr wenden, er war wie berauscht von ihrer Schönheit. Jetzt wandte er sich gewaltsam ab: „Du bist glücklich — Manchem schweigt sie nie ...." Das klang herb, fast bitter. Er fühlte Lottes forschenden Blick aus seinem Gesicht, wurde rolh, bückte sich und ritz mechanisch ein paar Stengel Erika ab. „Willst Tu Heidekraut — Lotte?" Sie nahm es aus seiner Hand, eine freundliche, bekümmerte Frage schwebte aus ihren Lippen, sie fühlte, datz er irgend einen Schmerz Halle — da begegnete sie. aufsehend. scmem Blick, der mit einem dunklen, unsagbaren Ausdruck sich lies in ihre Seele senkte, der ihr unverständlich war und dennoch sie bis in's Innerste erschreckte. Sie wandte hastig den Kops, befestigte eifrig die violeir-rothen Zweigiein an dem Gürtel ihres Hellen Kleidcs und stand aus. ./Nun, wollen wir gehen," sagte sie und schritt rasch vorwärts Als sie ein Weilchen gegangen, wurde ihr wieder leichter nm's Herz, und je länger sie ging und sich die Sonne m s Gcsichl scheinen und de» leichten Wind um die Stirn lächeln lictz, je länger ihre Blicke in die beruhigenden, strahlend blauen, unendlichen Fernen hiiiauslchivcttwn, ;e mehr gewann die ruhige Sicherheit ihres Wesens wieder die LHerhand, und tchlietziich schien es ilir. als wäre das slüchiige Erlebnis; vorhin nur ein Traum, eine Einbildung gewesen. Mit einer raschen entschlossenen Bewegung wandte sie sich nach Siegfried um, „Kommen Sie doch — ich meine Tu — — was ist Dir? Mutzt Lu denn die heitere Stimmung des Tages verderben ? Komm, latz doch emmal all' das Trübe dahinten: Jedes hat ia »un 'mal sein Theil davon, und mutz mit ihm fertig werden, irgendwie . . . aber heute — siehst Tu — ivir sind doch nur einmal mng, und es zieht nicht immer so schone Tage — und ich — Tu mutzt's ia wissen, wieviel nur dieser be deutet," „Verzeih" mir." sagte er ernst und richtete sich unwilllürlich auf, „ich bin aller dings mehr als egoistisch und ein ganz weichlicher, sentimentaler Bursche: ich könnte wirk lich von Tir lernen, Lotte — »a, aber ich will Dir wahrhaftig nicht Deine Freude stören, und Tu hast sa auch recht — die Jugend wird nie weise." Sie waren indes; auf der Landstraße augelaugt, die sich mitten durch das ganze langgezogcne Tors als einzige Strntzc hinzog, zu deren beiden Seilen die einzelnen Hänier und Gehöfte lagen. Man begegnete allerlei geputzten Mädchen und munteren Burschen mit Sträutzchen und bunten Bänder» geschmückl, denen die Taicinslust nur so aus den frische» Gesichtern und den Hellen Augen herauSIeuchrete. Das Wirthshaus, der Mittel- und Saminclpuntt für das ganze Festtreiben, lag aus dem anderen Ende fast am Ausgang des Torscs. Dort ging es erst hoch her. Die kleinen niederen Gaststuben waren bis aus den letzten Platz gefüllt von durcheinander sprechenden, schreienden, singenden, zechenden oder auch spielenden Männern, und der weißhaarige Wirth „Znm steinernen Krug", der mit dem schwarzbrann verbrannten Gesicht, de» dunklen Augen und den kleinen goldenen Ringen in den Obren beinahe einen exotischen Anstrich hatte, mutzte tüchtig ans dem Posten sein, um allen an ihn gestelllen Anforderungen, die mannigialtigstcr Art waren, gerecht zu werden. Das rechte Leben ging aber erst draußen Himer dem Hanie an, wo unter einer großmächtigcn Linde, an deren breiten Aesten für den Abend zahlreiche Laternen und Lampions angebracht waren, ein hölzerner Tanzboden errichtet war. Dort schwenkte ^VoMU deeiultzter Lnisoii kreise ZZ'686lltIiet> btlliLer Viksvd'Lvstiiwe Kviss-Lostüws vrmen-8I<mseii von Llk. 3,75 cm, NorLvollleickor von Llk. g,— -m. von LIK. 8.— Lll MrttillSes roll LIK. 2.60 all voll LIK. 1.— au. Vlltsrrüvks roll LIK. 2 25 an. LIncksrkIMor Lmaor-Mütrell Llladell-lkurSLS roll Llk. 1.— ao. Ullck voll LIK. 2.— all. Sitte. öLvkvts ollS MLlltsl tiir Lorbso uvS MLävksn. Robert verlldarät freiberger?Isir 18-20, vrosilso. freiberger fllsir 18-20, vrssllell. Geheime Leise» und deren Folgen jeder Art, als: Hautausschiäge, Mundaus- bruche.Kopfschmerzen.chron Ausflüsse. Schlaffheit des Körpers »sw. heilt gründl. und diskret, gestützt auf Miähr. Er fahrungen und glänzende Erfolge, durch em einfache« Verfahren ohne Anwendung von Quecksilber. 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