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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000822017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-22
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
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Dresdner Nncyri^ten. S30. Seite S. « Mittwoch, SS. August 1SU0 Vereinsgenosseu, die den ' liebenswürdigsten Führer immer großer als von der bekam,len Seite, und;,, jener mutz z. B. auch beute »och der Elnilup pesttranker Tbierc vorzugsweise gerechnet werden. Um de» Wahrbcitsgehalt dieser Sätze ,» vriiseu, Frühnachnifttage inag man aus die Geschichte des Schiffes „Gvlconda" zuruckgreisen,! einzig schöne Coniser, an die sich des Ereiguitz eines Pestsalles im englische» Hasen! lieseranten Weine — Plnmvuth knüpste. Dieser Dampfer kam mit einem Fall von s prächtigen I'c-siis umbuinvn an Bord in dem genannte» Hafen an, nnd Geschichte des Erkrankten deutete aus die Thatsache, daß er an Bell bereits seit der Zeit litt, in der das Schiff den Hafen Eolombo ganzen Tag avgabi über für ihre Gäste die gewährte am dessen aven. Hoben Genuß auch der Besuch des naben Hui Coniseren-Anlage — ein Werk des Herrn Hob eitze — im Verein >».it der umfänglichen und Aussicht allgemeine Bewunderung fanden. Mit die freudigem Dank gegen den Kamenzer Bruderverein und voll der nngenckinsteu Eindrücke schieden die Dresdner Gewcrbevereinler zu vorgerückter Abendstunde von der sreundlichen Lausrtzstadt, um in Ecnlou verlassen batte, und datz er in allen Häfen, die das ^ daheim zu erzählen von Kamrnz und seinem eigenartigen Forstfest. Schiss ans dem Heimweg angclauien Hütte, an Land gewesen war.! — Am Sonnabend Mittag fand nach Bekanntgabc Wenn dieser Kranke nun, wie es doch sehr wvbl hätte sein töiinen, in ciiicm dieser Häsen zum Ausbruch der Pest Ansatz gegeben hätte. >v wäre man über die Entstehung einer solchen Epidemie i» dein! Zahlreiche Trinkiprüche würzten das Mahl. Herr Stadtrath Lohse betreffenden Hafen wahrscheinlich niemals zur Klarheit gekommen.! wieS in seiner Eröffnungs-Ansprache darauf hin, datz die Feft- Er batte das Schiss in einem Hasen bestiegen, der damals nicht j Versammlung auantilatip zwar klein, analitatip aber um so höher offiziell als mit Pest behaftet erklärt worden war, und daher wäre - nnzujchlagen sei, weil eine grotze Anzahl Sieger, die iocben mit eine Quarantäne nutzlos gegen die Gefahr gewesen und deshalb hohen nnd ehrenvollen Pretzen ausgezeichnet worden seien, sich in erfuhr auch Niemand, das; der Betreffende den Pcstkeim in sich der Tafelrunde befänden. Im klebrigen weihte er sein Glas dem trug, wo er an Land ging. Wie kann nun eine derartige Ein schleppung verhindert werden? Sicher nicht durch Quarantäne, wen» sich die Quarantäne nicht gegen die ganze Weit richtet, mit einer solchen würden wir die Zufuhr der Pest allerdings verhindern, gleichzeitig aber auch die Zufuhr der Nahrungsmittel, die unser Voll zum Leben braucht. Daraus crgiebt sich von selbst, datz das Vorkommen eines PcstfcilleS in irgend einem großen Handelshafen Deutschlands ebenso wie anderer Länder nicht verhütet werden kann, um io mehr, als sich dazu immer mehr Wege finden können, ans deren Möglichkeit Niemand Verfällen konnte. Die Sorge vor dem AnSbruch einer Pestepidcmie in Europa, wo die Krankheit glücklicher Weise seit Jahrhunderten nicht geherrscht hat, mutz durch das Vertrauen auf die ärztliche Wachsamkeit von nnS genommen werde», nicht nur beruhend auf einer sorgfältigen hiigicniichen Beaufsichtigung der Häsen, sondern auch auf einem Zilianimenhang dieses Gesundheitsschntzcs in de» Häsen mit den Sanitätsbehörden im Jnlande, damit letztere jede Person unter Aufsicht halte», von der die Gefahr einer Pcslverbreitnng unter Umständen ausgchcn könnte. Das; die Ratten auf den Schissen, die aus pcstbehastetcn oder pcstvcrdächtigcn Ländern komme» und auch in den Docks und Wersten mnerer Hasen icibst io gründlich als möglich vernichtet werden müssen, ist eine Nvlhwcndigkeit, die oft ausgelvrochcn und auch bereits mit Schärfe vraltisch anerkannt worden ist: aber die gesundheitliche Hasenvoiizci hat grössere Auf gaben. Sic muß die Küsten mit einem unsichtbaren Netz umgeben, in dem sich jeder eingcschlcpvtc Pestsall fangen mutz. ES bleibt freilich nicht ausgeschlossen, datz einmal ei» Fall diesem Netz entschlichst, aber darin liccst noch keine wesentliche Gefahr, wenn nur Alles, was dicicil Schuhwall paisirt, jorgsällig beobachtet wird nnd wenn icde etwaige spätere Entwicklung der Krankheit sofort durch die Aufmerksamkeit der Behörden im Jnlande iiolirt und unschädlich gemacht wird. Daher liegt auch letzt zu einer Beunruhigung in Deutschland wenig Anlaß vor. und das Bor- „ . . kommen eines Pestfalles i» einem unserer Häsen bedeutet »och! aufgelöst worden ist. Das ganze Museum war in drei Abtheillingen nicht eine unmittelbare Gefahr, obgleich man die Möglichkeit einer /' eiiigeibeilt worden und zeigte in der ersten Abtheilung Uniformen, Wicderentstehung der Seuche In Europa nicht elwa aus dem j Ausrüstungsstücke und Waffen, i» der zweiten Kriegserinnenmgc» Wettiii-Schntzenbund und speziell de», anwclende» stellvcrtetenden Borsitzende» desselben. Herr» Hvfmanii-Ehemiiitz. Letzterer toastete im Berians der Tafel aus die Stadt Freiberg, sodann auf den Schietzaiisschutz und auf die beide» Vorsitzenden desselben, die Herren Man» und Jrcyer, ferner auf die Freiberger Frauen und Jiingsraueii. Ter Eentralausschntz-Vorsitzcnde, Herr Fabrikbesitzer Juchs, gedachte in verschiedenen Ansprachen der städtischen Be hörden Freibergs, der Stifter der Ehrengaben, des Bürgerlichen Brauhauses als Eigenthüiner der Fcsthalle, des Herrn Stadtrath Lohie, sowie unter Hinweis aus die am 18. August vor 30 Jahren stattgefundcneii siegreichen Schlachten bei Gravelottc und St. Privat des deutsche» Heeres. Herr Stadtverordneter Lehmann als Vorsitzender des Finanzausschusses brachte dem aller Voraussicht nach günstigen finanzielle» Abschluß des Unternehmens ei» „Glück auf" ; ferner gedachte derselbe der Presse und der Zeichner des Garantiesoiids. Weitere Ansprachen hielte» n. A. Herr Thomas- Flöha auf den EcntralauSschutz, Herr Hansding-Kamenz ans de» Centralausschiltz-Vorsitzende». Herrn Fuchs, sowie ausdenSchi'iben- hanswirth Herrn Tietzc, ferner Herr Mann auf den Vorsitzenden ferner Herr Man» DaS letzte Hoch weihte Herr Fuchs dem Herrn Rechtsanwalt Stadtrath Dr. Lehnranu- sich die Fcstversammlmig mit dem zwei Jahren in Zittau!" Offiziell 1. Wettiiibundesichietzen sein Ende Biliidesvorsitzeiiden. Dresden. Schließlich trennte Ruse; „Ans Wiedersehen in hatte mit diesem Festmahl das erreicht. — Anläßlich des Ersten Sächsischen Grenadiertags, der unter ganz unerwartet starker Betheiligung in schönster Weise verlief, mar. wie bereits erwähnt, während des Gartcnscsles am Svnntag Nachmittag und Abend im GcscUschaitshausc des Zoologischen Gartens unter Leitung des Herrn E. Schnitze vom EentralauSschutz auch ein sächsisches G renad icrmui en m ausgestellt worden, r das eigentlich verdiente als sehenswcrthc Abtheilung in die sächsische - j Armecmmmlung ausgenommen zu werden, leider aber bereits wieder Briefes nicht. Er hat auch kein Recht auf Kenntnißnahme von dessen Inhalt, am wenigsten im Wege der Selbsthilfe durch eigen mächtige Brieföffnung. Somit wird der Mann selbst dann nicht zur eigenmächtigen Erbrechung der Korrespondenz seiner Frau be fugt sein, wen» er sie im Verdachte der ehelichen Untreue oder einer sonstigen Strafthat hat und Beweise dafür aus ihrer Korre spondenz glaubt schöpfen zu können. Er würde vielmehr auch in solchem Falle nur Beschlagnahme der Brlese bei der zuständigen Behörde (Richter, Staatsanwalt, Polizei) beantragen und Oeff- nung der Briefe durch die Behörde in seiner Gegenwart erreichen können. Auch kann er nicht etwa von der Poswerwaltuna die Aushändigung der noch unterwegs im Postbetrieb befindlichen Briese an seine Frau oder von seiner Frau erwirken." — Ob die Rechtsprechung sich bedingungslos dieser Auslegung der „Dokumente der Frauen" anschlietze» wird, bleibt abzuwarten. In der Mehr zahl von Fällen darf man wohl einen stillschweigenden Auftrag des eine» Ehegatten an den anderen, in dringenden Füllen Briefe zu öffnen, annchmcn. — Der Ortsvcrband Dresden der Pensionsanstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller eröffnet die diesjährige Wintersaison mit einer am Mittwoch den 29. August Abends V-8 Uhr im Hotel de France (1. Etage), Wilsdrufferstraße, stattsindciiden Mitglieder-Vcrsammlnng, i» welcher mehrere wichtige Angelegenheiten zur Berathung und Beschlußfassung gelangen sollen. ig Erdthei! j und in der dritten verschiedene Sehenswürdigkeiten aus friedlichen Zeiten. Unter den 328 Ausstellungsgegenstände» sielen besonders auf die alten und »eueren Ärcnadierstiistcn, das Sold für Se. Königs Hoheit den Kronprinzen Albert ai-S kommandircndcn General des 12. Armeekorps vom 21. Juni 1870, die Granatsplitter aus der Schlack» bei St. Privat, ein Feldpostbrief an Se. Königs. Hoheit den Kronprinzen Albert von Sachsen vom 5. September 1870 mit Grunde für ausgeschlossen halten darf, weil sie unseren »eit io langer Zeit verschont hat. Im Besondere» könnte durch die Ncigethierc, vor Allem durch die Ratten, der Peslkeim festgehallen und schließlich aus Jemande» übertragen werden, wo man seine Anwesenheit nicht im Geringsten erwartete. Zu einer Besorgnis; aber ist, wie gesagt, kein Anlaß. Die in Alexandria gemachten Erfahrungen haben das in doppelter Beziehung bewiesen. Es sind dort unter einer gemischten und nicht gerade in hervorragende» hpgienischen Verhältnissen lebenden Bevölkerung vvn 320,000 Einwohnern Fälle von echter Bculenpest vorgckommen, ohne das; sich die Krankheit durch dieses wichtigste Eiusallsthor nach Europa dicrc mit großem Interesse besichtigt, hat verbreiten löinien. Das kann uns in der Annahme bestärken, > — Das in dein gestrigen Festbcricht der daß einmal die heutigen Schutzmittel einen kräftigen Widerstand ^ ' eigenhändiger 'Anffchrist Ihrer König!. Hoheit der Kronprinzessin Carola von Sachsen, die französischen KüiassicrcmsrüsttnigSstückc Das Museuni wurde von Tausenden ehemaliger Grcnci- u. A. , einen , zu leisten fähig sind und datz zweitens die Pest keine Neigung hat, rn europäischen Gebieten in stark ansteckender oder explosiver Form aufzutretcn. Die Seuche kann mit der Cholera nur in beschränktem Maße verglichen werden, nnd explosionsartige AuSbrüche von Epidemien, wie sie in der Geschichte der Cholera zu finde» sind, hat man bei der Pest bisher nicht kennen gelernt; überdies ist kein gut beglaubigtes Beispiel bekannt, in dem die Pest durch Vermitteln»!) des Wassers verbreitet wäre. Am ehesten ist sie vielleicht mit dem TpphuS zu vergleichen, den der Fortschritt unserer Gesundheitspflege schließlich auch einigermaßen in seine Gewalt bekommen hat. obgleich er vvn seiner Existenz immer noch von Zeit zu Zeit eine böse Probe liefert. ES wäre daher möglich, datz sowohl Pest als Tpphns eines Tages ihre alte epidemische Kraft zurückgewiirncii könnten, aber ihre Wirkung wird einen schweren Widerstand finde» an den verbesserten Zustände» in Städte» und Wohnungen, an dem schnellen Erkennen und Jivlirc» der Krankheit und an der Fähigkeit unserer gcsniidheitlichen Organisation, auch verdächtige Fälle heraus zu finden nnd un schädlich zu machen. — Der vorgestrige Ansflug des Dresdner Gewerdevcreins nach Kamcnz gewährte den belhciügte» Mitgliedern — wohl lM n» der Zahl — nicht nur. wie svnst üblich, den Einblick in das Getriebe größerer Jndnstrieslätten, sondern bot auch die erwünschte Gelegenheit, an einem originellen, durch iabrhiiiidertelnnge Tra dition geheiligten Volksfest, dem Kamenzer F-o r st s e »t, 'theilzn nehmen.. Nach allgemeiner Annahme, die alleroings noissenschastiich nicht verbürgt ist, geht der Ursprung dieses Festes, dessen weiciitüchsie Bestandtbcile Ilm- und Auszüge von .Kindern, sowie Kinderipictc und allerlei Belustigungen der kleinen Weit bilden, cins die Zeiten des HussitentriegeS zurück. Die wilde» Hussitcirhordcn halten sich n.n'S Jahr 1130 in einem Watde bei Kamen; niedergelassen und bedrohten die Stadt. Ta schickte man die Kinder des Ortes, i» saubere weiße Kleidung gebullt, hinaus zu dem grausamen feind lichen Führer, damit sic ihn um Schonung der Stadt ansteben sollten Wirklich fühlte derselbe beim Anblick der nmckmldsvollen niderschanren auch ciumat ein mciischtiches Rühren und zog mit seinen Kriegern ab. Alljährlich in den letzten Augustlagcn wird mm zur Erinnerung an jene wmidcrsamc Errettung der Stadl durch Kinderhand in demselben Walde ein mehrtägiges Schulfest abgehalten, das sich aber allmählich durch das Huiziurelen von allerlei Belustigungen für Erwachsene zu einem vogelwiesenartigen Voll-srest erweitert hat. Ten Glanzpunkt dieses „JorslfeslcS" bildete auch gestern wieder der Ans- und Umzug der 1100 weiß gekleideten und bsiimeiigcschmüüteu Schulkinder. Punkt l Uhr traten nntcr de» Klängen eines Musikchvrcs aus den beiden Thoren des Schnlhauscs gleichzeitig die Spitzen des Knaben- und Mädchcnzuges hervor. Vom kleinste» Dreikäsehoch bis zu den an der Schwelle des Jünglings- und Jiiiigiraueiialters Stehenden hinaus — 'Alles erichien in schneeweißen Anzügen und Kleidern, eine Schärvc in den Stadtiarbcn irorh-wciß» oder auch in den Landes- oder Rcichsfarbcn über die Schrillem gehängt, die Mädchen mit Blumengewinden in den Haare» und Stäbe mit riesigen Kränzen tragend, die Knabe» mit bunten Fahnen oder mit ranken- nmwundcnenMnrschcillstäbeiiausgerüstet. Auch mächtigeKroncn ans Blumen, die. von je vier Mädchen getragen, baldachinartig eine darunter mnrschircnde Schülerin — offenbar die Klassenerste — be schirmten, sowie wandelnde Llumenlanben, ans Rcnikciibogc» ge bildet, siele» !m buntfarbigen Zuge ans. Nachdem die Zngthcck- nehmcr i» rcigenartigem Aüsmarich den vor der Schute gelegenen freien Plntz er'ülit hatten, ertönte allgemeiner Ehoralgeiang, an den sich eme kurze Ansprache des Herrn Schuldircltors Kelle an die Jugend schloß; eine lustige Weist, ei» wgencmntcS „Forstlicd", folgte und dann aing's nach dem Marktplatz, wo vor dem Rath- hguse der Marschrcigcn und das Absingen einiger „Forstlieder" unter Bckhciligung von vier Mnsikchvren sich wiederholte. Wer — wie etliche der Dresdner Gäste vom Gewerbcverein — Ge legenheit halte, vom Ballon und von den Fenstern des Rathhauies aus das bunte und doch io wohlgeordnete Treiben der fröhlichen Kindcrichaaren zu betrachten, wird Eindrücke gesammelt haben, die ihm imvergeßlich bleiben, und die er zu den ireundlichsten seines Lebens zahlen wird. Draußen auf dem Wald-Festplatze be lustigten sich sodann die Kinder imtcr Anleitung ihrer Lehrer mit Vogel- und Scheibenschießen. Wclliaustn. Sackhüpfen. Reifen- werfcii. Kegelschieben. Karrousselfahren u. s. w., so daß es auch dort für den riinderfreund reiche Gelegenheit zur Sammlung freundlicher Eindrücke gab. — Ehe die Dresdner Ausflügler sich den Genüssen des Forstsestes Hingaben, hatten sie — noch am Vormittag — der Wollspinnerei und Tuchfabrik des Heim Stadt- ,ath O. Müller und der großartig angelegten und musterhaft ein- gerichletcn Coinferen-Zücyterei des Herrn ^.Hoflieferanten W. Weiße einen Besuch adgeitattet. Ein aemeimames Mittagsmahl im „Goldncn Stern", das auch durch begrützeude Tafelreden der beiden Vorsitzenden des Kamenzer und des Dresdner Gewerbevereins. Herrn Stadtrarh Müller und Herrn Apotheker Jäckel, gewürzt wurde, vereinigte die ErkursionSrheilnehmer mit den Kamenzer , . Grenadier- Feter im Wiener Garten erwähnte Festgedicht: „Der l8. August 1870" ist von Herrn Lehrer Meisel gedichtet und am Sonntag Vormittag von ihm gesprochen worden. Es ist dem 2. Grcncidicc- Regimcnt Nr. 101 gewidmet und klang in den Worten aus: „Erhalt' ihn Herr, noch lang' er bei uns weil'! Heil, König Albert, Hnrrah, dreimal Heil!" — 'Ans der Pariser Weltausstellung erhielten des Weiteren folgende sachsisthc Firmen Preise: Tie Mübienban- anstalt und Majchinensabrit vorm. Gebrüder Seck- Dresden den großen Preis, der Direktor dieser Firma, Herr Koritzki. die goldene und ihr Obcringeirieur, Herr Knistmart, die silberne Medaille, außerdem noch zwei weitere Beamte die bronecne Medaille. — Das 1. (Leib-) Grenadier-Regiment 'Nr. 100 wurde gestern mit zwei Sondcrzügen nach dem Truppenübungs plätze Zeithain befördert. Der erste Sondcrzng verließ den Leip ziger Bahiihvi Vormittags 8 Uhr 10 Min. nnd führte das erste und zweite 'Bataillon, während der andere Sonderzng mit dem dritten Bataillon, 28 Pferden nnd vieler Munition und Gepäck 8 Uhr 30 Mi», absnhr. Die Ankunft der Züge in Zcithain er folgte Trt l bezw. kurz nach HA2 Uhr ans dem Uevungöplatzc, wohin seit Jahresfrist direkte Schicnenvcrbindii'rg besteht. — Das 1- Fcld - Arlilleric - Negi m c n t 2k r. 1 2 rückte gestern früh 7 Uhr, wie bereits kurz erwähnt, zu den Manövern ans. Gegen T'->8 Uhr paisirtc es die'Auguftnsbrücte. Mit klingen dem Spiele ging eS durch die Anncnslraße nach Wilsdruff zu, wo für den ersten Marschtag Rast gemacht wurde. Die nächsten Tage dürften jedenfalls zu Hebungen im Regiment bestimmt sein. Später vereinigt sich das 'Regiment mit anderen Truppen zum Maiiövrircil. Die Rückkehr erfolgt am 19. September. — Unter den Man»'chatten des setzt in Dresden sormirten 0. O st a > ia t i s ch eu Infanterie-Regiments bemerkt man häufig Freiwillige mit hellblauen Krageiivatlen. Es ist dies das Sächsische Kontingent der Feldbäckerei-Abtheilitiig der zu wrmircnden Brigade und zur Trainformatioil gehörig. — HütetEurc A »gen! Die Angenentzüiidung ist eine Sommerkraickheit. Es mag das seine Ursache im grellen Sommer- lichte haben, das in Städten die Umgebungsmanerii, sogar das Pilaster grell die lange Sommertagszcil erhellt, sodaß das 'Auge bei jedem Umblickcn von stechendem Schein getroffen wird, dessen ständiges Wiederholen, bei dem Mangel des milden ausgleichendcn Grün natürlich schädlich wirken muß. Dazu gesellt sich aber jetzt in den heiße» Tagen der seine, brennende und fressende Stand, der selbst ans der Haut sich beißend fühlbar macht und dem io sehr empfindlichen Auge umso mehr schädlich werden muß. Nicht umsonst gicbt es wohl gerade eine capptischc Augenkrankheit, die aus dem Lande des- heißen seinen Wüstensandes und der kahlen Mauern stammt. Ferner ist besonders Italic» als das Land zahl reicher Erblindungen bekannt. Staub im Auge erzeugt schon an und für sich Entzündung. Das Gewöhnliche ist daun das Reiben, wodurch natürlich das schon affektirtc Auge sich weiter entzündet. Man gehe den oft grauenhaften Staub wolken auf der Landstraße möglichst ans dem Wege. Zum Reinigen des staribersülltcn 'Auges nehme man nie den Finger, sondern das befenchtcte Taschentuch; wenn lein Wasser bei der Hand, befeuchte man eS mit Svcichel und w.nchc daS Auge, be sonders die Winkes, sorgfältig ohne jeden Druck aus. DaS edelste der Organe verdient cs, sofort nach besonderer Verunreinigung am nächst gelegenen Brunnen mit frischem Wasser gereinigt zu werden. Frisches Wasser kräftigt nicht mir das Auge, wildern verleiht ihm auch ein klares Aussehen. Sowohl des 'Morgens, wie auch vor dem Schlafengehen und nach jedem Ausgang ini Staube gebe man den Augen ein frisches Wasscrbad. — Darf der Mann die Briefe seiner Frau ö fsnc n? lieber dieses hier und da brennende Thema äußern sich die „Dokumente der Frauen" an der Hand de- Neuen Bürger liche» Gesetzbuchs wie folgt: Die persönlichen Beziehungen der Ehegatten werden zu einander so geregelt, daß sich das Entscheid ungsrecht des Mannes bei Meinungsverschiedenheit beider Gatten aus die Angelegenheiten beschränkt, die das gemeinschaftliche ehe liche Leben betreffen, also z. B. Zusammenleben, Haus- und Tisch- vrdnung. gegenseitige Beislcmdleinung rc. Ein verschlossener Brief an die Adre,fe der Frau gehört keinesfalls hierher, vielmehr nur die Stellungnahme der Frau zu dem ihr nach Oefsnung bekannt gewordenen Inhalt des Brieses, wosem dieser überhaupt das gemeinsame Leben der Ehegatten berührt. Ein an die Frau gerich teter Brief betrifft also nicht das gemeinschaftliche eheliche Leben. Was sodann die geschloffenen, von der Frau an Dritte adressirten Briese angeht, so kann ihr Inhalt allerdings eine gemeinsame eheliche Angelegenheit bettessen, hinsichtlich deren dem Mann die Gehorsam der Frau fordernd« Entscheidung zukomml. Aber eine Erzwingung dreses Gehorsams gestattet das Gesetz dem Manne nicht. Er darf der Frau verbieten, einen Brief, der eine gemein same eheliche Angelegenheit seiner Entscheidung zuwider behandelt, zu schreiben und abzuschicken, aber hindern kann er — mangels ehelicher Gewalt — sie an der Niederschrift und Absenkung des — lieber ein zeitgemäßes Thema „China und die Chinese»" spricht heute Abend bei Gelegenheit des Wander abends der Siidgruppc des Evangelischen Arbeitervereins im Schweizcrhause Herr Pastor Mätzold. Das Buraker Bcrgmusikkorps führt den instrumentalen Theil aus, während der Sängerchor der Fricdrichstädtcr Gruppe unter Herrn Börner den gesanglichen Theil übernommen hat. — Der Deutsche Verein abstinenter Lehrer hielt kürzlich seine 1. Jahresversammlung in Bremen ab und versendet »linmchr den neuen Jahresbericht. Auch im BereinSjahr 1899/1900 ist ein 'Anwachsen der alkoholgegnerischen Bewegung in der deut- chcn Lehrerschaft zu verzeichnen gewesen, so datz gegenwärtig etwa 200 Lehrer nnd Lehrerinnen in den verschiedensten Gegenden des Reiches die Mitgliedschaft erworben habe». 'Ausnahmebeoingunac» und Prvbcminiinerii der Vercinszeitschrift sind kostenfrei zu erhalten durch Zeichenlehrer N. Brclschncidcr, Dresden, Markgraf Heinrich Straße 22. II. — Zu unserer 'Notiz im Svnntagsblatt über den Dampfer „Deutschland" theilt uns die Firma Ernst Strack N achs. mit, daß sich die General-Agentur der Hamburg-Amerika-Linie in ihren Händen bcsindet, und daß sie mit der Ausgabe der Kajüten- und Zwischcndeckbillets beauftragt ist. — Im Zwingerhofe finden geaenwärtia am nordwest lichen Pavillon, den ei» Atlas mit der Weltkugel ziert und über dessen Treppe ma» den Wall mit seiner Rundsicht aus den Teich und das Innere des Zwingers erreicht, Erireucrungsarbeiten statt. Hinter de» im üppigsten Barockstil gehaltenen Verzierungen haben die Vogel sich eingenistet und beeinträchtigen durch die Spuren ihrer Anwesenheit die Schönheit derselben nicht unbedeutend. Die Nester sind jetzt entfernt worden und durch Anbringung leichter Drahtgitter soll ihre Erneuerung verhindert werden. Das Denkmal König Friedrich August I. des Gerechten hat ebenfalls eine Ver besserung erfahren. Nach einer gründlichen 'Reinigung vom Rauch und Nuß der Großstadt ist seine Umgebung, die durch Unkraut arg verunziert wurde, mit einer 'Ncupslastcrung von farbigen Kunst steine» versehe» worden. — Von heute ab werden die Rosenstraße, zwischen der Ammon- und Matcniislraßc. wegen Asphaltirimg und die B crn h a rd stra ß c, zwilchen Schweizer- und Zelleschestraßc, wegen Beschotterung auf die Dauer dieser Arbeiten für den Fahr- uud Reitvertehr gesperrt. — Nächsten Sonntag werden die zur Parochie Kaditz gehörigen Gemeinden das Erntedankfest feiern. — Leipzig, 2l. 'August. Nach Unterschlagung von 250» Mark zum Nachtheilc seines Prinzipals, eines hiesigen Fabrikanten, ist der am 10. Juni I8<>5 in Leipzig geborene vcrheirathetc Buch Haller Franz Ludwig Emil Lorenz Metz diirchgebrannt. Der Gcsnchie ist außerdem dringend verdächtig, unter Fälschung der i GcschästSbücher seinem Ehes noch mehrere Tausend Mark vcr- > uiittent zu haben. Der Flüchtling ist etwa 100 Eentimeter groß, chat gelnndfarbiges Gesicht, röthlichcs Haar, dnnkie Auge», starken röthüchen Schnurrbart nnd zittert ausfällig mit drn Händen. Bei »einer Entfernung trug er blinkten JackcMnzng, schwarzen, steifen Filzhnt, weißes Oberhemd, Stehkragen nnd langen schwarzen ShlivS. I» Metz' Begleitung dürste sich die 22jährige Sängerin Hilma Margaret»»' K. ans Leipzig befinde», mit welcher Metz ein Verhälttttß bat. Die Erwähnte ist lang, schmächtig, hat blasses Gesicht, dunkelbraunes Haar, dunkle 'Augen und irrig schwarzen Hut mit grauem Schleier und dunkclrolheS Kleid mit Erömeipitze besetzt. — Tie diesjährige Hauptversammlung des Leipziger la nd wix't hi cha st l i ch e» K reisvercrns soll Montag, den 10. September, in Trebscn abgehalten werde». — Tie M ichaeIismcssc in Leipzig, die Sonntag ihren 'Anfang minutt, bringt die Neuerung, daß aus dem nordöstlichen Theile der Promenade, vom'Alten Theater bis znm Neuen Theater, keine Vertaussstände mehr errichtet werde». Die von dieser Maß regel Betroffene» sind dadurch entschädigt worden, daß sie ihre Buben und Bertanfsstünde ans dem 'Aiigustuspiatz, Theatelseite, errichten dürfen. — Lv in inatzsch. 21, August. Durch cinenwild gewordenen Ochsen wurde eine Magd des Gutsbesitzers Gudermann in Lautzschcn än die Wand gedrückt, wodurch das Mädchen einen Armbruch oberhalb des Handgelenks erlitt, — Vergangenen Sonntag Abend brannte in Fürsten- walde das Wohnhaus des Einwohners Lehmann vollständig nieder. — In Niederplanitz bei Zwickau brachte am Sonntag der 19jährige Bergarbeiter Vogel senrer Geliebten aus Eifersucht lebeiiSgesährliche Messerstiche bei. Der Thäter wurde verhaft et und in s Rathhausgefängniß eingelicfert. Dort hat er sich an »einem Hmcnttäger erhängt, — Der vogtländü'che Gouverband der Alldeutschen Orts gruppen im Vogtland hat die vor neun Monaten nach dem KriegSichauplatz in Südafrika entsandte geprüfte Kranken pflegerin Frl, Eichardt vor einiger Zeit zurückberufen. Frl, Eichardt ist nebst zwei anderen Krankenpflegerinnen vom „Rothen Kreuz" am 28. Juli ans Durban äbgereist und wird am 12- September niit dem deutschen Dampfer „König" in Hamburg eintl essen. — Für Weitaus ft ellungS - Reisende. Die „Dresdner Nachrichten" sind m Paris im Kiosk 10, Loulovsrck ckos Lspueiueri (Orrrnci (Ntö) täglich käuflich zu haben. Tagcögeschichte. Deutsches Reich. Die Formirungsorte der neuen China - Brigade sind folgende: Der Stab und das 2. Bataillon 5. ostasiatiichcn Infanterie - Regiments werden in Senne, das 1. Bataillon desselben Regiments in Lockstedt ausgestellt. Stab und 2. Bataillon 6, ostasiatischen Infanterie-Regiments in Darm- stadt, das 1. Bataillon «>, Infanterie-Regiments in Zeithain, die -l. Eskadron ostasicttiichen Reiter-Regiments in Senne, die ge summte Feld- und Fußartillerie in Jüterbog, die 3. Pionier- Kompagnie in Harburg, die Eisenbahnsormationen in Berlin, zwei Feidlazarethe in Rendsburg, die Proviant-Kolonnen in Alt-Damm, Die Eliikieidung der Truppen wird weniger Zelt in Anspruch nehme» als bei der ersten Brigade, weil Kleidungsstücke und Be waffnung vorher fcrtiggcstellt werden konnten, »o daß noch Zeit bleibt. Exerzier- und Schießübungen aus den Truppen-Uebungs- plätzen cibzuhalten, Pcnfionirt wurden in der deutschen Armee vom 1. Juli bis 15. August: 2 Generalleutnants, 5 Generalmajore. 4 Oberste. 5 Oberstleutnants, 13 Majore, 22 .Hauptleute, 3 Oberleutnants, 9 Leutnants; in Summa 63 Offiziere. Ohne Pension wurden verabschiedet 4 Leutnants, Ausaeichieden sind 3 Oberleutnants und 11 Leutnants. Somit beträgt der Gesammtverbrauch an Offizieren in dem oben genannten Zeitraum 81. Rechnet man hinzu, vaß für die ostasiatische Exvedition bis setzt — die in Aussicht stehenden Transporte nicht inbegriffen — 348 aktive Ossiziere abgestellt wurden, so ergiebt sich, daß die aktive Armee in den letzten sechs Wochen um 429 Offiziere geschwächt wurde. An dem durch die Prelle gegangenen Gerücht, daß der Reichs tagsabgeordnete Frhr. v. Stumm-Halberaan Speiseröhren- krebS erkrankt ier. ist nach anderweitiger Darstellung m» wahr, daß Herr v. Stumm seit einiger ^eit an hinein Magentatarry le» der et, der aber ,u keinen Zur Eröffnung der Zur Eröffnu „Franks. Ztg. ernsten Bedenken Katsergrüber von dort unter dem 17. August iebt. peye, wird
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