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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000810023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900081002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900081002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-10
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
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berugsgedlihr: vterteliLbrNck 2 M. so ; dm« dl« Noll s Mk. 7S L>s. Dl« .Dresdner Nachrichten' erscheinen «»,«« WIor,en1: die Beiteber in Dresden und der nLchlten Uuiaebuna, wo die Zutraauna durch eioene Beim oder SommiMonäre eriolat. erhallen das Blatt an Wochentagen, die nicht aui Sonn- oder Feiertage kolgen. in «wei rbeilauSzgden «Sex»» und Morgen» «ugeiiellt. Kür Rückgabe eingelandter Schritt- üücke keine Verbindlichkeit. Sernkvrechanichlus,: »Ml l »r. N u. Lr. LÖSS. Tekegramm-Adreiie: »gchrtchto« »ro»d,n« Donnerstag Abendausgabe für Dresden und Umgebung. HegvLrrröet 185G Vertag von Kiepsrh L Reictrapdt Znreigen-ran'f. Die Annahme von Ankündigung«» eriolat in derbauvtaelchäslosielle und den Sledenannadmesiellen in Dresden dis Nachmittags 3 Uhr. Sonn- und Feiertags nur Marienitrabe ss von n biS'/,lUtir. Die livaltige Grnnd- »eile ica. » Silben) is P'g.. An kündigungen aus derPrivat'eite Zeile so Pig.: die sivaltige Zeile als .Eingesandt' oder auf Lertieüe so Psg. In Nummern nach Sonn- und Feier- tagen l- bei. sivaltige Grundieilen so, so bea. so und so Big. nach besonderem Tarif. Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Betegblätter werden mit io Psg. berechnet. ködert Sökmv jun. kleiäerstviks >> M^r ^uzmiiii veorxptrtr 18. Nr. 218. Kpienel: Neueste Trahtberichte. Hofnachrichten. Karl Heinrich v. Mctzsch i. Vogelwiese. Verbandstag der Hau»- und Griliidbesitzer Deutschlands. Moderne Tamen-Kostiime nach Künstler-Entwürfe». Zur Kohlennoth. Freitag, 10. August 1900. Aernschreib- und Aernsprech - Berichte vom 9. August. Der Krieg in China. Wien. Das Ministerium des Aeußeren hat van dem österreichisch-ungarischen Geschäftsträger V.Rosthorn in Peking eine vom 4. d. M. datirte, chisfrirte Depesche erhalten, die vom Ministerium für authentisch gehalten wird. Die Depesche besagt: Das österreichisch-ungarische Gesandtschaftsgedäude nebst Inventar und Archiv ist am 21. Juni verbrannt. Wir ver- theidigten seit dem 20. Juni gemeinsam mit dem französischen Detachement das französische Gesandtschaslsgcbäude. das unaus gesetzt aus Gewehren und Kanonen beschossen wurde. Ein Theil dieses Gebäudes ist durch Minen zerstört worden. Wir beklagen folgende Verluste: Jregattenkapitän Thoman» und .1 Matroien wdt, Botinebura und 2 Matrosen schwer verwundet, jedoch bereits außer Lebensgefahr. Seit dem 16. Juli bleiben die Angriffe der Chinesen ohne intensive Wirkung. Die Regierung sucht uns zur Abreise nach Tientsin unter sicherem Geleit zu bewegen, wir sind jedoch aus dieses Anerbieten bisher nicht eingegangcn. Paris. Die Blätter sprechen einstimmig die Ansicht aus, daß die Haupttalcnte und das Ansehen des Grase» Wälder- s e e leine Ernennung zum Generalissimus der verbündeten Truppen in Ebina zur Rothwendigkeit machten. Die nationalistischen Organe werfen der Regierung vor. das; sic, indem sie als Ober- kvmmandirenden der französischen Truppen nicht den General ge wählt habe, dessen Wahl sich Allen ausdrängte, Kaiser Wilhelm die Gelegenheit gegeben habe, die Initiative zu ergreifen, aus der Deutschland ungeheure moralische Vortheile ziehen werde, die Frankreich hätten znsallen müssen. Ter „Figaro" bemerkt, es sei nicht unmöglich, das; Kaiser Wilhelm den Grafen Waldersce erst nach einem Einvernehmen mit gewissen Kabinette» gewählt habe. „Gaulois" glaubt, die Massnahme ici mit Zustimmung Frankreichs und Rußlands getroffen worden. London. Die „Times" melde» aus Shanghai vom 7. d. M.: Der Taotai erhielt eine Verfügung, durch welche die Änsfuhr von Lebensmitteln verboten wird, eine Maßreget, die allein zu bezwecken scheint, den Verbündeten im Norden EhinaS die Zufuhr abzuschneiden. — Die Tamvier, die vom Aangtie cin- treffen, berichte», daß sich unter den Truppen in der Nähe von Nanking rege Thätigkeit bemerkbar macht »nd daß neue Batterien errichtet wurden, welche die strategischen Punkte gm Fluß be herrschen. In einer Versammlung der sremden Offiziere, die am 6. August unter den, Vorsitz des Admirals Sehmonr stattgcsnnden hat, wurde beschlossen, nötkigenfalls zuni Lcbutzc der europäischen Niederlassungen Truppen zu lande». Der dienstälteste englische Flottenoffizier soll sofort das Kommando über alle Reserven, die im englischen Konsulat sich befinden, übernehmen und als tbat- iächlicher Oberkommandirender oller an Land befindlichen See leute und Freiwilligen angesehen werden. Die auf solche Weile verfügbar werdende Triivvenmacht beläuft sich ans 2400 Mann, unter denen schon die Hälfte Freiwillige sind. Der Taotai erhob Widerspruch bei den Konsuln gegen die Abiendung der Brignde. Die Konsuln verlangen von ihm, daß er seinen Einspruch schriftlich widerrufen soll. London. Die „Times" sagen, die Ernennung Walder- fce' s könne in England nur mit Frcnde begrüßt werden. Petersburg. General Grodckow berichtet an den Kriegs minister ans Ehaborowsk vom 6. d. M.: Das Detachement des Generals RenncnkamPs, das abgeordnet war. die geschlage ne» Chinesen zu verfolgen, kehrte gestern nach Aignn zurück mit 2 den Chinesen abgenommenen Milrnilleusen und !> Fahnen. Die Chinesen flohen. 11m den Erfolg des Generals Rennenkampf weiter auszunutzcn, wurde eine neue Verfolgungskolonne von vier Schwadronen Kosaken und zwei Geschützen abgeschickt. Tientsin. Das Treffen bei Peitiang begann am 5. d. M. früh :>Vs Uhr. Die Chinesen wurden ans ihren Verschanznngen vertrieben. Die Russen batten 000 Todte, die Engländer 50, die Deutschen und Javaner hatten ebenfalls schwere Verluste: diese sind aber noch nicht bekannt. Der Weg nach Peking wird nun mehr für offen gehalten. Berlin. Um 10>/r Uhr fand eine feierliche Messe für König Hmnbcrt in der Hedwigskiiche statt. Das Portal und das Innere der Kirche waren mit Flor und Blattpflanzen dekorirt. Unter dem zahlreichen Publikum waren viele Mitglieder der italienischen Kolonie, die Botschafter von Rußland. England und Frankreich, die Minister Studt und Schönstedt, die kommandirende» Generale v. Bock und v. Lignik, Hoswürdenträger und Herren des Haupt- gualtiers anwesend. Botschafter Graf Lanza geleitete den Krön Prinzen »nd den Prinzen Friedrich Heinrich in die Kirche. Ter Propst Neuber celebrirte unter Mitwirkung des Kirchcnchorcs die Messe. Gegen 11>/r Uhr war die Feier beendet. Berlin. Als Vertreter des Auswärtigen Amtes bei der heutigen feierlichen Messe in der Hedwigskirche war in Abwesen heit des Staatsiekretärs v. Bülow der mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragte kaiserliche GeRndtc, Wirkt. Geh. Rath v. Tercnthall erschienen. Kassel. Graf Waldersce ist heute Vormittag wieder ab gereist, von dem Kaiser zum Bahnhof geleitet, wo das Ofsizicr- kvrps erschienen war. AlS Graf Waldersce den Zug bestieg, brachte der Kaiser ein Hurrah auf den „Obcrlommandirenden von China" aus. in das auch das Publikum begeistert einstimmte. Breslau. Die Zahl der Tvphussälle in Oberschlesien bat bisher 000 überschritten, 66 Fälle sind tödtlich verlaufen. In Schwientochlowitz werde» täglich neue Erkrankungen gemeldet. I» Chropaczow wurde eine aus sechs Mitgliedern bestehende Familie vom Thphus ergriffen. Slawentzitz. Die Fürstin Pauline von Hohenlohe- Oehringen ist Nachts an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Wien. Sämmtliche Blätter äußern sich über die Erncimung des Grafen Waldersce zum Obcrkomniaiidirenden der verbündeten Truppen in China auf das Sympathischste. Tie „Neue Freie Presse" bezeichnet die Ernennung als einen bemerkcnSwerthcn Erfolg der Staatskunst des Staatsiekretärs v. Bülow. In der Annahme des deutschen Oberbefehlshabers liege aber auch eine hoch zu veranschlagende Anerkennung der deutschen Wassentüchtig- keit und der deutschen Kriegskunde. Das „Neu: Wiener Tageblatt" sagt, seit Jahrzehnten >ei der Name Waldersce in Schwung und in llebung. Dieser Name offenbare, daß man für eine große Aktion großen Stiles auch den Verantwortlichen Leiter historischen Zuschnitts gewonnen habe. Wien. Der bekannte Eisenindustrielle Emil v. Skoda, der Begründer der von der Kreditanstalt in eine Aktiengesellschaft »m- gewandelten Gußstablhütte und Kanonenfabrik Pilsen, Mitglied des Herrenhauses, ist gestorben. Paris. Präsident Lonbet wird sich am Sonnabend nach Marseille begeben, um die Truppe» zu begrüßen, die nach China abgehen. Lonbet wird vom Ministerpräsidenten und dem Krieg-S und Mnrineminister begleitet sein. N o m. Dichte Memchenmasscn erwarteten entblößten Hauptes den Leiche»;ng. Tie Trauerstraße prangte im düstere» Trauerichmuck; überall umflorte Fenster. Balkons, Fahnen und Fahnenmasten. Tie Leiche traf, vom Herzog von Aosta und dem Grafen von Turin geleitet, heute früh G/ü Uhr am Bahnhof ein. von de» fremden Vertretern, de» Prinzen, Militärs, dem diplo matischen Korps und Körperschaften empfangen. Nach Einsegnung des Sarges wurde er aus eine Lafette gestellt, worauf der Trancr- zug unter Glockengeläut »nd Tranerinlnt sich nach dem Pantheon in Bewegung setzte. Kavallerie eröffnete den endlosen Zug, an das Militär schlossen sich Körperschaften an. Dann kam der von sechs Pferden gezogene Sarg, neben dem Crispi »nd Nicotti cin- herschrittcn. Hinter dem Sarge folgten der König, die Prinzen, die fremden Vertreter. Militärs, Vertreter der Staats- und städti schen Behörden, Abordnungen der italienische» Städte. Vereine :c. Als die Spitze des Zuges im Pantheon eintraf, setzte sich das Ende in Bewegung. N o in. Bei der Verhaftung des Anarchisten Rizzo in Borgo mußte Feuerwehr hcrbeigeholt werden, weil Rizzo ans das Dach geflüchtet war und sich hinunter zu stürzen drohte. Tie Weber Gebrüder Bianchctti verschanzte» sich in ihrem Hause, mußten sich aber bald ergeben. Im Ganzen wurden 35 Arbeiter fest- gcnomme». B r ü ssel. Ter Kriegsminister wies die Militärbehörden an, dem mit der Bildung des Expeditionskorps für China betrauten General Bcrftraeie die Erfüllung seiner Aufgabe nach Möglichkeit zu erleichtern. London. Das ..Reuter'iche Bureau" meldet aus Amers- ivorth vom 8. d. M.: General Butter ist gestern Nacht mit seinen Truppen hier cingclroffcn: er vertrieb den vom General Botha geführte» Feind, der vier Kommandos führte, ans einer festen Stellung auf einem Hügel, Kovsekmal genannt. Des Weiteren melden die „Times" ans AmerSioorth vom 8. d. Nt., der Bormarich Buller's sei ungehindert gewesen. Tie Buren seien aus dein Gesccht in nordöstlicher Richtung geflohen. Die britischen Verluste beziffern sich ans 20 Mann Stockholm. Das „Svenska Tagblad" meldet: Ter amerikaniiche Generalkonsul erhielt eine Miriheilung von einem in Kalifornien wohnenden Amerikaner, wonach dieser am 18. Juni unter dem 47.35. Breitengrade und 43,27. Längengrade ein in deutscher Sprache abgesagtes Schriftstück vom 2. Juni 1900, unterzeichnet: „AiidrOc" gesunden hat. Das Schriftstück besagt, daß er. Andrße, noch lebe, aber wegen mißlicher Lage schnellster Hille bedürfe. Das Blatt meldet weiter, daß Maßnahmen ge troffen wurden, »m das Schriftstück zu beschaffen. Tic anderen Stockholmer Blätter drucken die Miltheilniig vbne Bemerkung ab. Ter aiiicrikaiinche Gcneralkoniiil hat sie bisher nicht dementirt. Belgrad. König Alexander hat das achte Infanterie- Regiment. welches bisher den Namen der Königin Natalie führte, seiner Frau verliehen. Ferner hat der König verfügt, daß die höhere Mädchenschule in Belgrad, die von der Königin Natalie gegründet wurde und bisher den Namen „Natalia" trug, nun mehr den Name» „Tragina" zu tragen habe und unter dem Protektorat seiner Frau stehe London. Ter Berichterstotter des „Daily Elironicle" in Pretoria meldet, es leien cncrgiiche Maßregeln zur Perproviantir ung der Stadt nothweiidig. da alle Züge beständig angegriffen würden. Tic Blätter berichten aus Pretoria vom gestrigen Tage, 500 Buren mit zwei Geschützen seien 8 Meilen nördlich von der Stadt aiiigetniicht und mit den englischen Vorposten in Berüyrung gekommen. Man befurchtet, daß die Buren in Pretoria die an- rückenden Biirenkommandos unterstützen werden. Ocrtliches und Lächsisches. Dresden. 9. August. —* Sc. Majestät der König unternahm heute früh in Be gleitung des Oberhofmarschalls Grafen Vitzthum von Eckstädt, des Oberstallmeisters v. Hangt und des Flügeladiutanteii Majors v. Kospoth von Pillnitz aus einen Ausflug in's Laiigcbrnckcr Revier zur Hochwildjagd. —* Ter ani 6. d. M. beim Baden im Gebirgsbach Bernina — einem Gletscherbach, welcher sich durch teicharkige Ausbucht ungen vom Bernina herab zu Thal ergießt — bei Pontresina er trunkene LegatioiiSwkrctär im Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten. Herr Karl Heinrich v. M e tz i ch. ist vermuthlich cliiem Herzschläge erlegen. Der in der Blüthc seiner Jahre aus einem trauten Familienkreise so jäh Abgemfene. dessen Leiche erst am anderen Tage Abends anfgefiiiiden worden ist, war ein leiden schaftlicher und vorzüglicher Schwimmer und benutzte während sc ncs Aufenthglts im herrlichen Engadin zu jener gern gcvfloge- iien Körpcmbiing mit Vorliebe den Berninavach. Ein eigenthüm- licher Zufall wollte es, daß Herr v. Mellich, der seinerzeit ftir die Errettung eines Menschen vom Tode de-S Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille erhalten hatte, selbst durch Ertrinken endete. Tie beklagenswerthe tiesbekiimmcrte Mutter, Frau Wirkt. Geheimrath v. Mctzsch, Excellenz, erhielt die Trauerbotschaft in London, wo dieselbe seit drei Wochen bei Verwandten einen all jährlich wiedcrkehrenden Sommerausenthalt genommen hatte. sich gestern Abend nach Pontresina begeben, »m den verblichene» Bruder nach Dresden zn geleiten. In weiten Kreise» hat sich bei Äekaiintwerdcii der Trancrbvlschaft innigste Theilnahme an dein herben Schmerz um den erneuten Verlust, den die Familie v. Mctzsch betroffen, liiiidgcgcben. Kunst und Wissenschaft. ck* Frl. Litli Petri wird in der kommenden Saison, und zwar im November. ein kurzes Gastspiel am Residenz- Theater absolviren. Tie Künstlerin, die zuletzt vor 2 Jahren in Dresden im König!. Schauspielhaus ausgetreten ist — sie spielte für die erkrankte Frau Basta einmal das Rautendelein in Gerhart Hauptmann's „Versunkener Glocke" — wird als Novität den Schwank „Dollh" mitbringen. i* Sonnabend, den 11. August, findet im „Invalid cn- dant", Secstraße 5. 1-, von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr der Vorverkauf für die für Sonntag den 12. und Montag den 13. August im König!. Opernhnuse aiigeküiidigten Vorstellungen statt. Inden vom „Jnvalidciidank" neu errichteten Nebenstellen bei Herrn Albert Dresse!, BiSmarckplatz 14, und bei Herrn Ernst Dietrich. Schumannstraße 41, Ecke der Striescner- straße, können Billets sür die Sonntags- und MontagS-Vor- stellungen der König!. Holoper Sonnabend den 11. August von Morgens 8 Uhr bis Abends 8 Uhr entnommen werden. Für die bei den genannten Nebenstellen des „Jnvalidendank" entnommenen Billets ist außer der Vorverkaufsgebühr von 50 Psg. pro Billet eine Sondervergütung von 5 Psg. sür jede zu zahlende Mark zu entrichten. ck* Während der Manöverzeit und der Abwesenheit der Dresdner Militär- Kapellen, vom 18. August bis 2. September, wird in Dresden (Wiener Garten. Schillergarten. Lincke'sches Bad, König!. Großen Garten:c.) die Kapelle des König!. Sachs. 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bavern" aus Zittau concertiren. Die vortrefflich zulamnwngestcllte Kapelle, die auch sehr mite Solisten ausweist, steht unter Leitung des Herrn Musikdirektors C. Berger, der bei früheren Gelegenheiten sich und seinen! Orchester hier bereits einen vor züglichen Ruf erworben hat. -s* Bjömstjörne Biörnson hat ein großes neneS Schau spiel vollendet, das dielen Winter in Kopenhagen ansgeführt wird. Der Titel ist noch nicht bestimmt. Moderne Damen-Kostüme nach Künstler-Entwürfe». Die modernen kunstgewerblichen Bestrebungen, die in Deutsch land später ausgetreten, aber rascher und begeisterter als anderswo ausgenommen worden sind, greifen erfreulicher Weise immer mehr in Gebiete über, die abseits von der „hohen Kunst" liegen, nm auch hier resormatori'ch und veredelnd zugleich zu wirken. Neuer dings haben sich mehrere der bedeutendsten kunstgewerblichen Meister sogar mit der Tamcnmode beschäftigt und sie nach künstlerische» Ideen umzngcstalten gefticht; natürlich kam man in Fachkreisen Anfangs diesen Bestrebungen mit ziemlichem Miß trauen entgegen, nm so mehr, als die neuen Kleider bislang mir aus dem Papier zu sehen waren. Es galt also die Ucberzeugiiiig von dem „guten Neuen" in der Praxis vonilsühren, wenn man Anhänger und noch mehr Anhängerinnen sür die Eostiiine nach Künstlerentwürfen finden wollte. Es war darum ein reckt glück licher Gedanke, in Crefeld vom 4. bis l5. August eine Sönder- Ausstellung solcher Kleider zn veranstalten, über die Emma Reichen in der „N. Fr. Pr." einen interessanten Speech hält. Sie schreibt da: Ganz unmodern kam ich mir vor. als ich zur Eröff nung der Ausstellung heute Morgen die Galerie des großen Saales der Stadthalle in Erefeld betrat. Zwischen den beiden Künstlern Henri van de Velde aus Brüssel. Alfred Mohrbuttcr aus Berlin und dem Direktor des Kaiser Wilhelm-Museums in Crefeld, Dr. Denecken, der mit heißem Bemühen Creselv der modernen Kunst und dem Kunstgewcrbe zugänglich macht, be wegten sich zwei Damen. Frl. v. Bcckeratl, und Frl. Kruse ge boren znni Äiisstelllliiaskomitee »nd fügten sich mit ihren maleri schen Toilette» vortrefflich in ihre Umgebung ein. Schon die Kleider dieser Damen hätten de» Beweis erbringen können, daß man den rcformatorlschen Ideen auf dem Gebiete der Fraucn- klcidung folgen und doch schön angczogen sein kann. Davon hat man in unseren Modecentren bis letzt keine rechte Vorstellung. Und wenn die Bilder der hier ausgestettten Kleider reprodurirt werden, so entschließt sich trotz der vorzüglichste» Ausführungen der Photographien die Mehrzahl der Frauen wohl kaum zu de» vor doncr», daß der Kreis ihrer Betrachter beschränkt bleibt. Herr va» de Velde sagte mir aber, daß er in Berlin schon im nächsten Jahre eine ähnliche Ausstellung plane, die auch neue Formen für Hüte blingeii soll. Was wollen die führenden Künstler aber bezwecken? Sic haben Großes im Sinn. Sie wollen die Frauen zur Selbst ständigkeit erzieben. Sic wolle» sie von der Nachahmung der Pariser Mode befreie». Sie wollen sie lehren, ihre Kleidung ihrer Persönlichkeit, ihrer Erscheinung und ihrem Wesen anzupassen. Die Idee ist groß, und »och größer die Schwierigkeiten, die zu überwinden sind. Man ist zn sehr an das Häßliche, das Gcdanlen »nd Inhaltslose, an das Spielerische und Oberflächliche in der Fraiieiikleidiing gewöhnt, nm plötzlich sür die „Moral der Schön heit" Augen und Empfindungen zn haben. So entfuhren den Besuchern der Ausstellung männlichen und weiblichen Geschlechts die stärkste» Ausdrücke des Entsetzens. Kopfschüttelnd stand eine Gruppe junger Damen vor einem Entwurf des Münchner Künstlers Riemerschmidt. Es ist ein Benichskleid und wirkt auf Menschen, welche die moderne Formsprciche noch nicht verstehen, eben ne», lind das Neue muß sich durchringcn. Es wird sich durchriiigcn, selbst dieses Kleid von Riemerschmidt, das wesentlich das koloristische Moment betont. Die Prinzeßrobc aus golden und weißgestreifter leichter Seide wird von einem lose um die Taille gelegte» Goldbrokat-Gürtel gehalten. So bängt er ziemlich tief herab und wird durch zwei fraiiesarbcne runde Glasknöpfc geschlossen. Das Korsage ist bauschig gearbeitet, von oben herab mit fraisefarbencn runden Glasperlen geknöpft und endigt am Halse in einen Umfallkragen mit breiten Ecken. Darüber hängt ein liefniisgeschnittenes Bolero-Jäckchen, das den Golden- und weiß- acstreiften Seidenstoff des Kleides als Sattel heransseben läßt. Dieses Jäckchen besteht aus gelblich rosa, sogar i» Bronzeton schimmernder Cbangeantseide und wird von zwei seidenen, vom Rücken bis zur Brust laufenden Riemen getragen, die mit einer ziemlich großen, matten Korallenbrosche vorn zu'ammengcsteckt sind. Darunter öffnet sich das mit breiten Arabesken ans Goldschnüren gestickte Bolero einsörmig. macht die fraffesarbenen Knöpfchen des Korsage sichtbar und wird dann wieder durch eine Schleife aus Goldschnitte» geschloffen. Darauf fällt es abermals auseinander. Dabei bietet sich ein grünscidcnes Futter den Blicken dar. Tic schmal geschnittenen Aermel auS Ehangeantselde beginnen unterhalb
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