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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000810012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900081001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900081001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-10
-
Monat
1900-08
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Jahr
1900
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Kerugsgebilhl: »1-rteIiStrIich , Mt. « ««,.; dur« t>ik Pos« r ML 7S Via. DI« -Dresdner Nachrichten' erichelnm '««Uch M.r,e»»r die Buleder in Dresden und der nächsten Nmaeduna. wo die üutraMna durch eiaene Bolen oder KommiMonäre eriolat, erhalten da» Blatt an Wochcntaaeo, die nicht aus Lonn- oder üeiertaae lolaen, m Zwei TbcilauSaadm »den»« und «i»r,e»S »uacsiellt. tzllr Nückaabe einaeiandtrr Schrilt- ttücke keine Verbindlichkeit. Sernivrechanichlub: »mk I »r. U «. Lr. sova. Telearamm-Adreii«: »achrichlen Vr»»d,a. Gegründet 1856 Julius Vvlltlsr, »tttliii, Vsilstr. IS vmptiedit io «rÄsslee LuscvMl: Ltsvrae versa unä Hesels, Haa«-, ILüeliea- uoä I an«lvtstl»8vl»art«-vei ätl»e. Teiegr.-Advesse: Nachrichten, Dresden. I. Vrvsänsr ^^«silrnrlLltz («->«»»« ge. H. - llowMvriMiUred« f l-sw-t orstso Lnox». ^mckvdri. Ao»tr. A viy Hetivirinro^vv 6. H ^ 50 tt. K AlMrsIMzer litäeWlre srisoksr k'lllllUIß, ru OriAiosiprsisoo, im Ltmitiimern kreis Lussuäuux, onolr nosvilrts unter billigster Sposollbsrsskuuug. L. vol»v»u»okoii, Iküllsi I. k Lroooen - vntsr- oedmuuß Itrvvüork dvl Nanpttlepot. Haupt» lockorlastlev kOr Drv»<1en u. Ilmgi kuv^: r. dieudvrt, IVein- lrrvsxliniilllnnk, >!c>st.xinkilrx»tn»».';<' 7. — <ivdr. 8tro?«oinaun, -loliren-zVpotticke, I'irw>iiie1,er?lutr. — UaaplOapot klirUnn k^r/.^c-t»ir86: tpiaa Kennonkitr, ^nimbvrx. WMK? gkikrlcglikii besser Lsuei'bi'iM LN lilNIkll, IlliioiieenexpeäitiM 8 I-lltkisrplntr Ho. 1 I)rv8<10ll-X. Isivplloo n, sia > smpüsbit sieb r.ur ^nnabms von lnserutsu n. ^boousmsats t. kür 61o „l-rv^iluvi" »' -llLkÄSS »> SedSii roe! lr'8« laedL., >8 llkll tts« SZ-ß Lnisass' Deutscher Oberbefehl in China. Frauenarbeit, Steucrpflicht der Beamten, Postzcituilgs- ptzl-» cH(7» akpirsirl. Tarif, BvacnschUtzen-Feslmahl, Abiwrmitäten, Gerichtsverhandlungen. Muthmaßl. Witterung: ! Trocken, warm. Freitag, 10. Aliaust Der deutsche Oberbefehl in China. Der zum Oberbefehlshaber der Verbündeten Truppen in China ausersehene Graf Walkersce genießt auch bei militärischen Autoritäten des Auslandes als Heerführer bedeutendes Ansehen und gerade aus diesem Grunde muß seine Wahl als eine besonders glückliche bezeichnet werden. Graf Waldersee steht gegenwärtig im Alter von 68 Jahren. Er wurde 1888 nach dem Abgänge Moltke's zum Chef des Generalstabs der Armee ernannt und führte seit seinem unerwarteten Rücktritt im Jahre 1891 Armee kommandos in Altona und Hannover. Die Gattin des Grafen Waldersee war in erster Ehe vermählt mit dem Großvatersbruder der deutschen Kaiserin. Graf Waldersee galt in den ersten Jahren nach deni Tode des Kaisers Friedrich für den Fall eines Rücktritts des Fürsten Bismarck als der „kommende Mann" in Deutschland. Die förmliche Meldung, daß sich die Mächte auf die Wahl eines deutschen Oberbefehlshabers geeinigt haben und daß als solcher der Graf Waldersee genehm gefunden worden ist, liegt bisher noch nicht vor. Wenn trotzdem die Erhebung des Grafen Waldersee auf diesen Posten schon jetzt als vollzogene Thallachc behandelt wird, so liegt die Erwägung zu Grunde, daß der Kaiser schwerlich vor der breiten Oesfentlichkcit mit einer so bestimmt formulirte» Anfrage an den Grasen Waldersee herangetrcten sein würde, wenn nicht vorher in der Stille alle nothwendigcn Voraussetzungen zur Uebernahmc des Oberbefehls durch den Grafen erfüllt worden wären. Dabei bleibt allerdings die Frage offen, ob der Beschluß der Mächte, der dem deutschen Oberkommando znstimmt, mit Einstimmigkeit, oder blos mit Mehrheit gefaßt worden ist. Wenn man sich des Standpunktes erinnert, der bisher von den Offiziösen in der Angelegenheit des Oberbefehls vertreten worden ist und dahin geht, daß ein deutscher Oberbefehl für Deutschland eine schwere Bürde bedeute und deshalb nur im äußersten Nothfalle im Interesse der gemeinsamen Sache über nommen werden würde, so darf man wohl die Schlußfolgerung ziehen, daß deutscherseits die Einstimmigkeit der Mächte zur Grund bedingung gemacht worden sei. Die nächsten Tage werden ja wohl über diesen Punkt Klarheit bringen; denn es erscheint doch kaum denkbar, daß die Modalitäten, unter denen die Beschluß fassung über den deutschen Oberbefehl ergangen ist, der Oeffcnt- lichkeit dauernd vorenthaltcn werden. Wird man in jedem Falle daran festhaltcn müssen, daß die Uebernahmc des Oberbefehls über die Verbündeten Truppen in China für die amtliche deutsche Politik eine verantwortungsvolle Last bedeutet, so erscheint das persönliche Opfer, das Graf Waldersee seinem Kaiser, dem Vaterlande und seinem Volke bringt, noch erheblich größer und schwerwiegender. Ganz abgesehen von dem hohen Alter des Grafen, das die Gefahren und Strapazen eines tropischen Feldzuges für ihn doppelt empfindlich und ver derblich macht, ist das ganz unverhältnißmäßig hohe Risiko der militärischen Autorität in Betracht zu ziehen, dem Graf Waldersee unter so eigenartig zugespitzten Verhältnissen sich aussetzt. Graf Waldersee hat nicht ein rein nationales Truppenkontingent unter sich, mit dem er nach Belieben schalten und walten kann, für das sein Befehl ein Donnerwort ist, das elektrisches Leben in jedem Theile hervorruft und jedes Element zu völlig harmonischem Zusammenwirken in Bewegung setzt. Es sind Truppen der verschiedensten Nationen, die Graf Waldersee unter seinen Oberbefehl nimmt und von denen das Wort gilt: „Viel Köpfe, viel Sinne!" Wo in aller Welt siebt es wohl eine Armee, die in allen ihren Gliedern von einer so ausgezeichneten Manneszucht beseelt wäre, wie die deutsche? Man denke an die englischen, amerikanischen und italienischen Truppen und vergegenwärtige sich, wie arge Schäden in der Disziplin unter diesen zu Tage treten; die jüngsten Plünderungen in Tientsin, an denen nur deutsche Soldaten völlig unbetheiligt geblieben sind, haben ja zur Genüge gezeigt, weß Geistes Kind vielfach die fremde Soldateska ist. Alle diese widerstrebenden, zum Theil ganz ungezügelten Elemente soll nun der deutsche Oberbefehlshaber wie Wachs in seiner strate gischen Hand kneten, soll sie zu einem geschlossenen Ganzen machen, das seinem Willen gehorcht, soll sie durch tausend Fährlichkeiten zum Siege führen. Wie schwer ein solches Amt ift, leuchtet ohne Weiteres ein: und wenn es der diplomatischen Kunst des Ober feldherrn glücklich gelingt, das äußerliche Zusammengehen so weit herzustellen, daß formell „Alles klappt", so bleibt doch immer noch der passive Widerstand der einzelnen Nationalitäten, der sich in lässiger Mitarbeit, in nichtfreudiger Hingebung und Unterordnung geltend macht, zu überwinden. So legt Graf Waldersee in der That auf dem Altar des Vaterlands seine bisher unangefochtene militärische Autorität zum Opfer nieder; denn es sind ganz un berechenbare Verhältnisse, denen er entgegengeht. Wenn er dessen ungeachtet keinen Augenblick gezögert hat, dem Rufe seines Kaisers Folge zu leisten, so beweist er vadurch, daß er ein ganzer Mann ist, auf den doS Vaterland in jeder Stunde der Gefahr unbedingt zählen darf, und dafür kann ihm Deutschland nicht genug dank bar lein. Je prekärer die Stellung eines Oberbefehlshabers über die Truppen der verbündeten Mächte in China sich darstellt, desto uothwendiger ist eS, daß die Befugnisse seines Amtes in unzweifel hafter Form von den Mächten fcstgestellt werden, daintt der Oberstkommandircnde sich auf klare Abmachungen berufen kann und nicht aus Schritt und Tritt eine Hemmung durch irgend einen „Einspruch" von dieser oder jener Seite zu befürchten braucht. Der Oberbefehlshaber muß, um cs kurz zu sagen, eine derartige Zuständigkeit haben, die cs ihm ermöglicht, die gesamintcn mili tärischen Operationen auf eine einheitliche strategische Grundlage zu stellen und jedes sich ihm dabei entgcgenstellende Hinderniß kurzer Hand zu beseitigen. Dazu sind folgende Befugnisse erforderlich: Wahl des Genernlstabs. ausschließliche Eigen- bestiMmung über die Mischung und Verwendung der ver schiedenen Kontingente sowie über die Berufung der Offiziere und die Beseitigung solcher, die sich für ihren Posten nicht eignen; ferner die Bestimmung über die Heranziehung der Ersatz- truppcu, Maßregeln über die Versorgung der Truppen, die Nach fuhr von Verpflegung, Munition und Laz «reihen; endlich muß auch dem Oberbefehlshaber die Macht gegeben werden, die vor handenen Kriegsschiffe unter Berathuna mit den Admiralen den militärischen Operationen dienstbar zu machen. Wenn in allen diesen Punkten nicht der alleinige Wille des Oberb efchlshabers ausschlaggebend sein sollte, so würde er au allen Ecke» und Enden behindert und schließlich seine ganze Thätigkeit illusorisch gemacht werden. Selbst dann aber, wenn alle nothwendigcn Zuständig keiten dem Oberbefehlshaber durch förmlichen Mächtebcschluß zu- gcbilligt w erden, wird es immer des ganzen Aufwands an per sönlichem Taktgefühl und diplomatischer Anpassung, die dem Grafen Waldersee in so reichem Maße zu Gebote stehen, bedürfen, uni nationale Reibungen und Eifersüchteleien unter den mili tärischen Kontingenten zu verhindern. Ter heikelste Punkt der Lage ist und bleibt die Haltung Eng lands. Durch ein allein Anschein nach mit China in geradezu verrätherischcr Weise abgeschlossenes Sonderabkommen haben die Engländer sich des Aangtiegebictes versichert und machen Miene, dort den sonst bei jeder Gelegenheit feierlich proklamirten Grund satz der „offenen Thür" umzustoßcn, indem sie das Nangtscgebiet den übrigen Mächten verschließen. Auch sonst schalten die Eng länder in China, als ob sie dort die alleinigen Herren wären: haben sic doch neuerdings sogar eine Depeschencensur l!> nach be rühmtem südafrikanischem Muster eingcführt, die nur durchläßt, was den Herren in London justament zu paß ist. Daher stammen in der letzten Zeit die ausfällig verworrenen und unklaren Nach richten aus China. Da es sich in China nicht wie in Südafrika um eine vorwiegend englische, sondern um eine gemeinsame Sache aller Mächte handelt, so ist es unumgänglich, daß die Mächte dies in London in geeignet scharfer Form zu verstehen geben, damit den Herren dort gründlich die Lust vergeht, den Nachrichtendienst über Vorgänge, welche die Interessen der ganzen Weit berühren, als eine rein innere Angelegenheit Altenglauds zu behandeln. Wenn es dem deutschen Oberbefehlshaber gelingt, alle diese Schwierigkeiten militärischer, nationaler und diplomatischer Natnr zu überwinden und dazu mit Konseguen; nach dem Grundsätze zu handeln, daß der deutsche Oberbefehl für das Deutsche Reich eine Bürde und für seinen Träger ein persönliches Opfer bedeutet, so wird Graf Waldersee seiner schweren Ausgabe in vollendeter Form gerecht werden und zugleich die deutsche Politik vor der Gefahr behüten, daß sie, von der militärischen ..essoir«" fortgerissen, ehr geizige Bahnen wandelt, die an den greifbaren Zielen einer ver nünftigen Jntercsscnpvlitik vorüber in's Uferlose führen. Fernschreib- nnd Fernsprech-Berichte vom 9. August. Der Krieg in China. Berlin. Vom Chef des Kreuzergeschmaders Viceadmiral Bendemann ist nachstehendes Telegramm, datirt von Takn den 5. August, eingegangen: „Tie verbündeten Strcitkrästc haben am 5. August frühmorgens die chinesische Stellung bei Peitsang ge nommen. Von deutschen Truppen haben zwei Kompagnien unter dem Kapitäiileutnant Philipp theilgenommen. Näheres ist nicht bekannt: auch über die Verluste der Verbündeten liegen Nach richten nicht vor. Weiterer Vorstoß nach Bantiun ist iofort be absichtigt, um das dort geplante Zusammenziehen der chinesischen Truppen zu verhindern. London. Wie die „Times" aus Shanghai von gestern melden, werden daselbst drei indische Regimenter am 12. d. M. zum Schutze der Niederlassung gelandet werde». Dem Taotai von Shanghai ist versichert worden, daß die Belebung nur eine zeitweilige sein werde, so lange die Unruhe» im Norden «»dauern. Der Taotai sprach die Hoffnung ans. daß die Anzahl der Truppen nur auf das unbedingte Erfordernis; beschränkt werden möchte. * Washington. lReuter-Meldnng.) Das Memorandum, welches die Regierung der Vereinigten Staaten gestern Abend der chinesischen Regierung übermittelt hatte, fordert die sofortige Ein stcllung der Angriffe der chinesischen Truppen auf die Gesandt schaften und richtet an die chinesische Regierung das dringende Er suchen. wenn sie die freundschaftliche Gesinnung beweisen wolle, müssc sie mit einer Entsatz-Kolonne zur Wiederherstellung der Ordnung zu sammenwirken. Das Memorandum spricht sich schließlich gegen den Vorschlag aus, die Gesandten von Peking sortzuschaffen. weil suche Regierung, wenn schon Peking selbst nicht im Stande richtigen S,' >ke chinesi . sei, für den richtigen Schutz der Gesandten zu sorgen, hierzu auf dem Wege nach der Küste noch viel weniger fähig sein würde. ' ifsce teil Washington. General Chafs Äangtsun am 6. August genommen sei. lorcii etwa 60 Manu. egraphirt, daß Die Amerikaner vcr- Berlin. Der „Köln. Ztg." wird zur Ernennung des Grafen Waldersee geschrieben: Nachdem einsteien sei, daß die chinesische Kaiserin und ihr Hof die chinesische Armee gegen Europa in s Feld schicke, sei ei» Abfinden mit Halbheiten unniSglich. weil der Kampf bis zum bitteren Ende durchgefochten werden müsse. Tie Wahl Walderlee's sei eine Anerkennung deutscher Kriegstüchtigkeit, sowie der Ausdruck des Vertrauens zur Rechtlichkeit und Ehrenhaftigkeit der deutschen Diplomatie, die bei der Wahrung deutscher Inter essen die berechtigten Interessen der anderen Nationen in keiner Weise, verletzen werde. — Im Juli war daS Gerücht verbreitet worden, es habe in Kiel ein Attentat auf den Kaiser stattgefunden. Der Urheber des Gerüchts, ein bei einer Bernburger Druckerei be schäftigter Kontorist, wurde vor Gericht gezogen. Das Schöffen gericht verurtheilte ih» zu einer Geldstrafe von 100 Mk. und zwar wegen groben Unfugs. — Anläßlich des Hamburger Pest- fallcS sind liier in Berlin besondere Vorsichtsmaßregeln nicht ge troffen worden, weil man aiinimmt, daß in Hamburg selbst strengste Maßnahmen zur Verhütung der Einschleppung und Weiterverbreituug der Pest getroffen werden. Berlin. Der Kommandant des „Bussard" meldet aus Aden: Die bei dem am 5. d. M. gemeldeten Kesselunfall schwer verletzten Heizer Müller und Arthur Föcher sind ihren Verletz ungen erlegen. „Bussard" verlängert seinen Aufenthalt in Aden noch um einige Tage. Berlin. Das preußische Kriegsministcrium theilt über die Fahrt der Truppentransportschifse mit: „Dresden" 8. August in Port Said eingelanfcn. am 0. August Suczkanal Passirt. „Halle" 8. August in Port Said eingelaufen, ebenso „Patria", 9. August Vormittacis 11 Uhr Weiterfahrt. „Adria" 8. August Abends 6 Uhr Gibraltar passirt. Gesundheitszustand der Truppen nach den telegraphischen Meldungen vorzüglich. Berlin. Dem Direktor der Ethnologischen Abtheilung des Museums für Völkerkunde, Professor Tr. Bastian, wurde der Rothe Adlccvrden 2. Klasse mit Eichenlaub verliehen. Rom. König Humberts Beisetzung. Eine gewaltige Menschenmenge drängt sich hinter dem Militärkordon auf dem Platze vor dem Pantheon, desgleichen an den Fenstern und auf den Balkons, ja sogar auf den Dächern der umliegenden Häuser. Die äußere Ausschmückung des Pantheons ist sehr einfach. Unter dem gewaltigen Portikus sind zwei große Altäre errichtet, auf denen Lampen brennen: vor den Altären sind Kränze ans Bronze und Blumen niedergelegt. Von dem Mittelbogen gegenüber deni Hauptportal bängt ein Kreuz hernieder: schwarzZ Fabncn umgebe» die Trauer-Inschrift. Das Innere dcS Pantheons, macht einen überwältigenden Eindruck. Ter Katafalk, der sich im Mittelpunkt des Pantheons befindet, ist prächtig geschmückt. Am Fuße des Katafalks ist ein Baldachin errichtet, von welchem hundert Lampen ihren Schein auf den Katafalk werfen. Als der Sarg des Königs um !ll/i Uhr aut dem Platze vor dem Pantheon anlnngte, wurde er von den Fenstern der um liegenden .Häuser mit einem Regen von Blumen überschüttet. Tie vor den Altären am Eingänge des Pantheons niedergelegten Kränze sind so zahlreich, daß sie den Portikus in einen Garten verwandeln. Acht Kürassier-Unteroffiziere tragen den Sarg in den Pantheon, wo der Erzbischof von Genua in priesterlichem Ornate und umgeben von dem Kapitel des Pantheons ihn empfängt. Der Sarg, auf dem die eiserne Krone. Helm und Degen König Humberts niedergelegt sind, wird auf den Katafalk gehoben. Da der Raum sehr beschränkt ist. haben nur die Fürst lichkeiten, die fremden Missionen, die Diplomaten, die Minister, Vertreter des Heeres, sowie der Staats- und städtischen Behörden und eine kleine Zahl Geladener Platz bekommen. Es folgt nun mehr die Einsegnung der Leiche in einfachster Weile ohne Musik nnd sodann die Celebration der Messe, während welcher das große römische Orchester und 180 Sänger unter Leitung Mascagnsis Musikstücke von Palestrina und anderen alten Meistern zur Aufführung bringen. Als der Erzbischof mit der gelammten Geist lichkeit sich zum Kapitel begab, um die Leiche einzusegnen, ver neigte er sich vor dem König und der Königin im Vorbeigehen. Die ganze kirchliche Feier trug einen sehr eindrucksvollen Charakter. Uni II Uhr verließen die Fürstlichkeiten das Pantheon und begaben sich »ach dem Ouirinal. Während des Zuges zum Pantheon kam cs an drei oder vier Stellen zu einem heftigen Gedränge, wie ein solches beim Znsammenströmen einer so un geheuren Volksmenge wohl unvermeidlich ist. In der einen Straße wurden etwa 50 Personen mehr oder minder verletzt. R o ni. Der Papst empfing heute Nachmittag 4'/« Ubr den Prinzen Heinrich von Preußen, der vom preußischen Gesandten Freiherrn v. Rotenhan begleitet war. Später stattete der Prinz deni Kardinalstaatssekretär Rcimpolla einen Besuch ab. * Stockholm. Der schwedisch-norwegische Generalkonsul in Dresden, Rosenkrantz, ist in den Ruhestand versetzt worden. London. Lord Roberts tclegraphirt unterm 8. d. Nit a»S Pretoria: In den Distrikten Bethlehem und Harrw'mith sind 4110 Buren zu Gefangenen gemacht worden: die meisten von ihnen werden nach Ceplvn geschasst. Ferner wurden mehr als 4M Pferde und Ponies weggenomme» und große Mengen von Munition ver nichtet. Die Garnison von Etcindsriver bestand aus 200 Australiern und Rliodesiern. General Hamilton traf zu spät ein. General Methne», der mit Lord Kitchener gegen Tewet operirt, hatte gestern such ein Gefecht mit einem Theile von Tewet's Mann schaft in der Nähe von Veuterstroom. Ter Feind wurde von einer Reibe von Kopses, die er mit großer Zähigkeit gehalten hatte, vertrieben. Unser ,Verlust betrug 7 Mann todt und 1 Offizier verwundet. Frankfurt a. M. «Schluß.^ Credit 206.20. DIScomi 174,00. Dresdner BanT 145,90. LlaatSbahn 189.00 Lombarden 25,20. Laurahütte 208,90. Ungar. (Sol^ —Ponugicien —. Ruhig. Paris. >8 Uhr Nachmittags.' Rente 100,25. Italiener 91.95. Spanier 71,70, Portugie«en 22.90. Türken 29.07'/,. Dürkenlooie 110,20. Ottomandank 531.00. Staats- bahn —Lombarden —. Träge. Paris, rroduktenmarkt. Weuen per August 20.25. ver Nsr>br.,FcLr. 21.65. beb. Lptruu» per August 35,75, per Ianuar-Apni 34,00, bch. Stüboi per August 66,25. per Jü'mar-Aorii 65,25, ruhig. A msterdam. Produkten, BeriLt. Weiten per November 181,00, per März , schwäch. Roggen per Oktober 126,00, per Marz 126.00, schwach. " s » OertlicheS nnd Sächsisches. — Bei der gestern am 9. August auf Langebrücker Revier aotzehaltenen Hofiagd (ein Treibe») erlegte Sc. Majestät der Koni g 1 Vierzehn«, 1 Zwölfer und 1 Achter; außerdem wurden geschossen 1 Sechser und 1 Spießer. — Se. Majestät der König hat den »achgruanüten Beamten der Staatseisenbahnverwaltttna bei ihrem Uebertritt in den Ruhe stand, und zwar: dem Stativnsassislemcn 2. Klasse Schäfrich
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