Suche löschen...
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000725012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900072501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900072501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-25
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dp-sVir-v Nachrichten. . svs. Seite 2. ^ Mittwoch, SS. Juli 1SV» ^Rhenoster sich in dm Baal ergießt. ES heißt, Dewet wolle dort die onderen Burenkommandos vereinigen. Die Gefangennahme von 100 Hochländern mit dem Koinmandenr ist bei Window er folgt. Der Bahnkörper ist schwer beschädigt, aber bald wieder in Ordnung. Berlin. Die hiesige chinesische Gesandtschaft hat am 21. d M. dem Auswärtigen Amte folgende Verbalnote überreicht: Die Kaiserlich chinesische Gesnndtschast beehrt sich, dem Kaiserlich Dentschen Auswärtigen Amte nachstehendes Telegramm des Staatsraths zur gefälligen Kcnntniß zu bringen. Dasselbe ist dem Gouverneur von Schantung J»en-She-Kai zur Weiterbeförderung an den Tautai von Shanghai Jülien-Nnen behufs Uebermittet- ung an diese Gesandtschaft zngestellt worden: „Der.Kaiser der Tatsing-Dimaslie entbietet Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser Grus;. China und Deutschland haben lange in Frieden gelebt und beiderseits bat kein Misstrauen bestanden. Neuerdings ist es zwischen der chinesischen Bevölkerung und den (einheimischen) Christen zu Haßansbrüchen gekommen, wobei unerwartet der Kaiserlich deutsche Gesandte Freiherr v. Ketteler von de» Auf ständische» ermordet wurde, was Uns zum Ausdruck des tiefsten Bedauerns Anlas; giebt. Die Untersuchung behusS Festnahme und Bestrafung der Mörder war im Gange, als bei den fremden Staaten sich der Verdacht regte, das; sich die Kaiserliche Regierung der Bevölkerung gegenüber bei der Verfolgung der Christen connivent verhielt. Darauf erfolgte zuerst die Einnahme der Befestigungen von Takn, Feindseligkeiten begannen und das Unglück wurde immer verwickelter. Die Lage, in der sich zur Zeit China befindet, ist schwer zu ordnen, besonders da die chinesische Negierung nicht die Absicht hat. in den bestehenden guten Bezieh ungen jemals eine Aenderung cintreten zu lassen, denn es sind nur die Umstände, die zur Zeit obwalten, welche die Negierung zu deren Bedauern in eine Zwangslage gebracht haben. Zur Be seitigung des allgemeinen Unwillens gegen die chinesische Regierung und zur Klärung der Lage bleibt nur das einzige Mittel, die Bei Hilfe Deutschlands anzurufen. Daher offnen Wir Eurer Majestät Unser Herz in diesem Schreiben, in der Hoffnung, das; dadurch der Fortbestand der freundlichen Beziehungen gesichert werde und daß Allerhöchstdieselbcn bewogen werden, den Plan zur Erreichung dieses Zweckes in's Auge zu fassen und die Leitung zu übernehmen, um die früheren friedlichen Zustände wieder hcrbciznführe». Wir bitten, Uns einen günstigen Bescheid zu crtheilcn, wofür Unsere Dankbarkeit Eurer Majestät gegenüber immer lebendig bleiben wird. Gegeben am 23. Tage des 6. Mondes des 26. Jahres des Regierungsstiles Kwangsü <10. Juli IM). Berlin. 21. Juli IM." Der Kaiser!. Chinesischen Gesandtschaft ist darauf am 24. d. M. die folgende Verbalnote zugestellt worden. „Der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes, Staatsminister Graf Bülow, hat die Verbalnote der Kaiser!. Chinesischen Gesandtschaft vom 21. d. M., enthaltend eine telegraphische Mittheilung Sr. Majestät des Kaisers von China an Se. Majestät den Kaiser und König, erhalten. Graf Bülow sieht sich nicht in der Lage, dieses Telegramm Sr. Majestät denn Kaiser >md König zu unterbreiten, solange nicht das Schicksal der in Peking eingeschlossenen fremden Gesandtschaften und der dortigen übrigen Fremden aufgeklärt ist. die Kaiser!. Chinesische Negierung für die frevelhafte Ermordung des Kaiser!. Gesandten Sühne ge währt und für ein dem Völkerrecht und der Civilisation entsprechen des günstiges Verhalten genügende Garantien geleistet hat." Berlin. Die Abreise des Kaisers von Bergen nach Bremer haven erfolgt morgen früh. — Bei den; Reichskanzler fand gestern eine Tafel statt, zu welcher u. A. Graf Bülow, sowie der Kom mandeur des ostasiatischen Expeditionskorps, Generalleutnant v. Leisel geladen waren. — Der nach China gehende neue Gesandte Dr. Mumm v. Schwarzenstein wird von dem zum Legationsrath ernannten ersten Dolmetscher, Secretaire-Jnterprcte, bei der bis herigen Pekinger Gesandtschaft, Freiherr» v. d. Goltz,. und dem kommissarischen Legationssekretär Dr. v. Bohlen und Haibach be gleitet sein. — Das Präsidium des Deutschen Flottenvereins theilt mit: Von den; Augenblick an, in den; die äußerst mangelhafte Berichterstattung über die ostasintischcn Ereignisse sich besonders in Deutschland geltend machte, ward cs den; Deutschen Flottenverein klar, daß sich hier eine Aufgabe «öffnete. an der mitzuarbciten der Deutsche Flottenverein nach Maßgabe seiner Kräfte cm Recht und eine Pflicht habe. Es wurden demgemäß mit den zuständigen Kaiser!. Behörden, sowie mit den auf dem Gebiete des Tele graphen- und Kabelwesens iu Frage kommenden Gesellschaften Verhandlungen angeknüpft, und da vor Allem auch der Kaiser Ver anlassung nahm, dem Deutschen Flottenverein für diese Absicht seine Shmpathie znm Ausdruck zu bringen, so gelang cs, die schwebenden Verhandlungen zu einem günstigen Ergebnis; zu führen, so daß die Expedition voraussichtlich mit dem am 7. August Genna verlassenden Dampfer „Hamburg" die Reise nach Ostasien anircten wird. Es ist selbstverständlich ausgeschlossen, daß über die Pläne und Absichten der Nachrichten-Expedition irgendwelche Einzelheiten angegeben werden können, da die Maß nahmen an Ort und Stelle wesentlich vom Gange der Ereignisse abhttngen nnd die beabsichtigte Beschleunigung des Nachrichten dienstes in Anlehnung an die gegebenen Verhältnisse gesucht werden muß. Uni die Expedition allerdings in dieser Hinsicht vor zubereiten, ist sie mit sämmtlichen modernsten Apparaten aus gerüstet. — Unter der Ueberschrist: „Was sagt China dein Deutschen Flottenverein?" stellt das Organ des Vereins folgende Forder ungen : Eine schleunige erhebliche Vermehrung unserer AuSlnnds- sloite thut dringend noch. Diese Auslandsstotte muß sich zn- iammcnsetzen aus Linienschiffen und Kreuzern, denn auch die Aus landsstotte bedarf des Panzerkerns der Schlachtschiffe. Die Zer reißung des heimischen Geschwaders durch Entsendung von vier Linienschiffen bedingt die Schaffung schleunigen Ersatzes. Um aber aus den; Lande fern derHeimath, deutsche Ehre und deutsches Gut wahren zu können, bedürfen wir der schleunigen Schaffung einer Kvlvnialarniee. Ein beträchtlicher Theil derselben muß dauernd in Ostasien stationirt werden, uni mittelst des Drahtes jeden Augen blick an der gefährdeten Stelle eingesetzt werden zu können. Der Draht aber, der die Befehle des Kagers im Nu durch die ganze Welt sendet, muß deutscher Draht sein. Wir brauchen ein deutsches Kabelneu um das Erdenrund; dazu gehören: Anlagestationen für die Kabel, die zugleich Flotten- nnd Kohlenstationcn lein können, AuslandSschissc, Panzer und Kreuzer, Kabel und Kohlenstationcn. — Ter größte Theil der Mannschaften des 1. ostasiatischen Reiter- Regiments verläßt Potsdam am Donnerstag, der Rest am 3. August. Die Döberitzer Chinatrnppe und ein Bataillon des 1. ostasiatischcn Infanterie-Regiments tritt am Donnerstag früh die Fahrt nach Bremen an. Vom Rothen Kreuz fuhren heute früh 1 Stabsarzt. 2 Assistenzärzte und 42 Krankenpfleger von hier ab, um von Wilhelmöliave» die Ausreise nach China anzutreten. Berlin. Der „R eichsanz." veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, wonach 8 12, Abs, 1. des Fleischbeschaugrsetzes am 1. Oktober dS. I. in Kraft tritt. Gleichzeitig trete» die Vor schriften des 8 20 Nr. 1, 2, des 8 27 Nr. 1 nnd 8 28 und 2!« in Kraft, soweit sic Zuwiderhandlungen gegen 8 12, Abl. 1 nnd das Verbot, Fleisch, das den Vorschriften des 8 12, Abs. 1 zu wider cingcsührt worden ist, als Nahrnngs- oder Genußmittel für Menschen in Verkehr zu bringen, betreffen. — Nach den im Kaiser!. Statistischen Amt zusammengestelltcn Nachrichten über den Snnten- stand im Deutschen Reiche Mitte Juli ds. I. sind folgende Daten ermittelt: Winterweizen 2.4, Sommerweizen 2,4, Spelz 2,2, Winterroggen 2,9, Sommerroggen 2,4, Gerste 2.3, Hafer 2,3, Kartoffeln 2,2. Klee 3,1, Luzerne 2,6. Wiesen 2,6. In den Be merkungen heißt es: In Folge des Ende Juni und Anfang Juli reichlich gefallenen Regens und nachher eiugetretener sehr warmer Witterung hatten Mitte Juli alle Früchte ihren Stand gegen den Vormonat gebessert. Für Winterroggen, Klee und Wielen hat die Besserung aber nicht ansgcrcicht, um ihnen gleich günstige Aus sichten, wie in den Vorjahren, zu verschaffen. In jedem der sieben Jahre des Zeitraumes 1893—18I>9 waren um diese Zeit des JahreS die Erntcanssicktcn günstiger als die gegenwärtig bestehenden. Andererseits war für Kartoffeln in den letzten sieben Jahren im Juli die Sachlage nie io günstig als jetzt. Der «Sommerroggen berechtigt zu besseren Hoffnungen als in den genannten Jahren und auch der Winterweizcn verspricht noch dem allgemeinen Durch schnitt jenes Zeitraum- zu gleichen, '«irr beginn ver crrnte wtkv, verschiedenen kanälährkg bewährten Kämpen für GabASVergerS Sache, sich gegen die Vorjahre etwas verspäten. Die für das König- Herrn Senator Dr. C. EggerS. einen ehrenden Nachruf, nnd die reich Sachse» ermittelten Noten lauten: Winterwcizen 1,!). Sommerweizen 2,2^ Winterroaaen 3.3, Sommerroggen 2. Gerste 2,1, baser 2,l, Kartvsicln, 2,2. Klee 2,3, Luzerne 2,5, Wiese 2,2. — Aus München wird den „Perl. N. N." geschrieben, daß die Thätig- keit des als Nachfolger Murawiew's genannten Herrn v. Jswolski in München für die Annahme, daß seine Ernennung in Deutsch land unliebsam vermerkt werden könnte, nicht die geringste Unter lage biete. Das genannte Blatt bemerkt dazu, es glaube, daß auch in hiesigen politischen Kreisen gegen Herrn v. JSwolski keine Vor- nrtheile bestehen. Wilhelmshaven. Das Panzerschiss „Siegfried" ist heute unter Kommando des Fregattenkapitäns Mentzel in Dienst gestellt worden. Pest. Der amtliche Saatrnstandsbrricht des Ackerbau- Ministeriums setzt den Ernteertrag In Weizen auf 36.800,000 Meter-Ccntner, gegen:Ä,!X>0,000 vom 10. Juli und 38,400,000 vom Vorjahre fest, in Roggen auf 10,400,000 Meter-Centner gegen 10,400.000 bez. 12,000,000. Brüssel. In der Repräsentantenkammer erklärte der Minister des Auswärtigen, der chinesische Gesandte habe ihm heute Morgen noch ein Telegramm des Vieekönigs von Nanking übermittelt, in welchem versichert wird, daß die Fremden in Peking wohlbehalten seien. Der Minister fügt hinzu, daß sich die in Belgien herrschende Aufregung durch ein Telegramm des belgischen Gesandten selbst legen könnte. Inzwischen habe die belgische Regierung den in China befindlichen velgischen Staats angehörigen gestattet, sich in die internationalen Korps einreihen zu lasten und sich unter den Schutz der fremden Heere zu begeben. L vndo n. Wie „Reuter's Bureau" erführt, werden die für den Krieg in Südafrika nnd die chinesische Expedition erforder lichen Znschlagskredite zum Heeresbudget I2'/s Mill. Pfd. St. betragen. Ekensund. Die Kaiserin traf heute cm Bord der „Iduna ein und begab sich mit den Kaiser!. Prinzen nach Schloß Graven- stein. Morgen gedenkt die Kaiserin nach Kiel zu reisen und sich Abends nach Wilhelmshaven zu begeben, »m das Marinelazareth- schiff „Gera" vor der Ausreise nach China zu besichtigen. Belgrad. Die Trauung des Königs soll spätestens in drei Wochen, vielleicht schon nächste Woche stattsindcn. New- B ork. Eine Depesche ans Panama besagt: 1500 Ans ständische sind letzten Freitag in Cprozal bei Panama angckommen. Die Truppen der Regierung rückten am Sonnabend vor. zogen sich aber nach einem mehrstündigen Gefecht zurück. An; Sonntag wurden die Feindseligkeiten mit einem Artillcriegcfecht wieder aus genommen. Der Befehlshaber der Ncgierungstruppeu flüchtete sich mit dem Ckef seines Stabes auf das britische.Kriegsschiff „Leander". — Der stellvertretende Gouverneur von Panama hat jetzt die Leitung der Operationen der Rcgierungstrnppen übernommen. Frankfurt a. M. «Schluß.^ Eredtt 209.00. MSconto . Dresdner Bank —Staatsbahn 110,00. Lombarden —Laurahütte 216,00. Ungar. Gold . Portugiesen . Still. ParlS. (3 Uhr Nachmittags.) Rente 99.82'/,. Italiener 91.60. Evanier 72.10, Portugiesen —. Türken 22,50. Türkenloose 110,00. Ottomanbank 530.00. StaatS- bahu . Lombarden —,—. Ruhig. Paris. Produktenmarkt. Wetten ver Juli lv.80. ner Ceptbr.-Dezbr. 20.85. matt. SpirttuS ver Juli 35.25, per Januar-April 31,00, rudig. Rüböl per Juli 67,00, per Januar-April 63,00, fest. Amsterdam. Produkten - Bericht. Weizen ver November 182, per März ruhig. Roggen per Oktober 127, per März —, ruhig. stersanniilttiig cbrte sei» Andenken durch Erheben von den Sitzen., Herr Professor Dr. Clemens brachte hierauf nochninls die Gefühle herzlichsten Dankes die Vertreter städtischen Körperschaften, Oertliches nnd Sächsisches. — Dem praktischen Arzt Herrn Dr. med. Thier sc Id er in Crottendorf wurde die silberne Lebensrettiingsmedaillc verliehen. — Der 14. städtische Land tags wähl kreis, der turmlsgeniäß erst 1005 wieder zu wählen gehabt hätte, ist durch den Tod seines erst im vorigen Jahre gewählten nationallibernlcn Vertreters. Stadtrath Reinhoid, in die Nothwendigkeit versetzt, schon 1901 eine Reittvadl vornehmen z» müssen. Wie das „CH. Tagebl." hört, sind zwischen den betheiligten Städten Meerane, Limbach nnd Ernstthai-Hohcnstcin von Seiten der berufenen Fak torei; über die Besetzung des Mandats Verhandlungen Erfolg ver sprechender Art eingcleitet worden. — Der 6. deutsche Gabeisbergcr Sie nographen tag nahm gestern Vormittag 9 Uhr seine am Montag abgebrochene» Verhandlungen wieder auf. Zunächst wurde ein Antrag von Frankfurt a. M., betr. die Eintheilung des Bundes in Provinzial- und Landes-Verbände, nach dem ans Ablehnung lautenden Votum des Referenten Dr. Zander-Berlii;, zurück gezogen. Angesichts der von Magdeburg, Stuttgart, Stettin, Oberlößnitz und München beantragten Aenderuilgen der Bundes- satzungen beschloß die Versammlung, ohne in eine Einzelbehand- tung dieser Acnderniigcn einzugehen, eine Reihe von der Buiidcs- Kommission festgestellter Grundzüge, die sofort in Kraft treten nnd die Einsetzung einer Kommission zur Ausarbeitung neuer Bnndcs- satzungen, deren Entwurf dem außerordentlichen Stenographentage 1902 vorzulegcn ist. Bezüglich der Einrichtung von Prüflingen über stenographische Fertigkeit wurde ein Antrag, ..der Bundcs- leitnng die Einsetzung einer Kommission für Abhaltung von Prüfungen über praktische Fertigkeit, welche über das erlangte Maß der praktischen Fertigkeit Zeugniß auszustellen lind im Ein vernehmen mit der Biiiidesleituiig Prämien für besonders hervor ragende Leistungen;»zuertennen hat. anlieimzngebcii", einstimmig angenommen. Zwei die Erhebimg der Statistik bezw. das Jahr buch der Gabelsbergcr'schen Schule betreffende Anträge wurden in Anbetracht der bereits zwischen dem Kgl. Stenographischen JnKitut und dem Bundcsvorort stattgefundenen Verhandlungen für erledigt erklärt und auf Antrag des Herrn Prof. Dr. Clemens der zukünftige Vundesvorsitzcnde beauftragt, mit dem Königl. Steno graphischen Institut über die geschäftliche Seite des Jahrbuchs beiderseits verpflichtende Vereinbarungen zu treffen und zu diesen, Zwecke dem Bundesvorsitzenden den Betrag von 1000 Btt. zur Verfügung zu stellen. Betreffs der Errichtung eines Buiidesverlags wurde dem Äniidcsvorsitzenden anheim gegeben, unter Zuziehung von Fachmännern diese Frage zu erwägen und dem nächiten Steno- aravhentage darüber Bericht zu erstatten. Die auf AiiSsenduiig bezw. Anstellung von Wanderiebrern bezüglichen Anträge Lübeck, Flensburg und Stettin wurden dem Bundesvorsitzenden zur thun- lichsten Berücksichtigung für seine Geschäftsführung überwieien und dieser ermächtigt, einen bestimmte» Betrag zu diesem Zwecke dem Bnndesvermögen zu entnehmen, wobei er cm die Zusicherung des Bundesaiisichuffes gebunden sein soll. Weiter beichloß die Ver sammlung die Uebernahme der Auerbach-Stiftung durch den Bund unter Garantie der den Hinterbliebenen Auerbach s noch für 9 Jabre zu zahlenden Unterstützung nnd ertbeilte nach Bericht über die Revision der Rechnung der GabelSverger-Stistung. deren Schatzmeister Herrn Rechnunnsrath Uhle-Berlin unter Votirung des Dankes für seine Thätigkeit einstimmig Entlastung. Die eine kostenfreie Lieferung von Leiestofs den Bniidesvereinen, Sammlung von Litteratnr w. für Ausstellungen nnd Empfehlungen der Gabelsberger'schen Stenographie m der Presse bezweckenden Anträge wurden dem Bundesvorsitzenden zur thunlichsten Berück- sichtialttia übergeben, ein ans Berücksichtigung der Stenographen bei den Volkszählungen abzielender Antrag dagegen abgelehnt. Von der Aufstellung eines Haushaltplniis für den Deutsche» Babelsberger Stcnographeiibiliid für die nächsten fünf Jahre wurde abgesehen nnd der Bundesvorsitzendc unter gewissen Beding ungen zur Ausgabe eines bestimmten jährlichen Betrags zu Prvpagandazwccken ermächtigt. Tic Wahl des Venammlnngsortcs für den 7. Stenographentag überließ man, ebenso wie die Wahl er Kommission zur Vorberathung der für rg cinicuifeiiden Anträge mit Ausschluß nträar, dem außerordentlichen Stenograf» für den 7. Stenographen nß der SvstemändemngS- chen Stenographentage im Jahre 1902. Kiiiidcsrechnling wurden die drei letzten oer Kommission ta - an ur Prüfung der nächsten , lororte bestimmt und die Veröffentlichung der Verhandlungen des Stenographentags in der bisherigen Weise beschlossen. Ans der hieraus folgenden Mahl des BnndeSvorsitzcnden ging Herr Ober lehrer Dr. Gaster-Stralsund hervor. Die Wahl wurde von der Versammlung niit rauschendem Beifall begleitet. Weiter wurden gewählt zu Stellvertretern dcS Bundesvorsitzenden die Herren Oberlehrer Ahnert-Oschah nnd Domvikar Älteneder-Passau. z» Mitgliedern des BundesauSschusses die Herren Weizniann-Wien, Schindler-Prag, Prof. Dr. Lnutenhammer und Dr. Rueß- Miinchen. Landrichter Fischer-Gera, Scheffel-Mannheim, Negier- ungsbaunieister Hofackcr-Stuttgart, Dr. Lahrfeld und Dr. Bollin- Remscheid, Sekretär Ruthe-Bmunschwcig, a. M.. Dr. Sclle-Bresla» und S Schluffe widmete Fra« Profeffor Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Clemens Worte ehrendster Anerkennung »nd innigsten Dankes für seine Thätigkeit als BnndcS- vorfitzcndcr »»d überreichte ihm zum Zeichen dessen einen mäch tigen, mit weißer und röther Schleife geschmückten Lorbeerkranz. Herr Dr. Albrecht-Jreiburg widmete dem in den letzten Tagen Rilkes gegen Sc. Königl. Hoheit den Prinzen Geory,, der sächsischen und auswärtigen Negierungen, die örverschoften, die Mitglieder des Königl. Steno- arapyucyen unstitutS und iämmtliche Kunstgenossen Dresdens und Umgebung für ihre Theiliilibnie am Stenogravheiitag bezw. siir dessen Vorbereitung zum Ausdruck und schloß daraus den 6. Deutschen Aabelsberger Stenogravheiitag mit dem Hinweis darauf, daß sich derselbe den früheren würdig ameihe und den Beweis geliefert habe, daß die Schule Babelsbergers nach wie vor unerschütterlich einig und einheitlich bastelst und mit dem Wunsche, daß die Schule auch ferner unter der Führung der an ihrer Spitze stehenden Männer weiter kämpfen werde für das Werk Gabelsberger's, bis es als deutsches Eiuheitssbstem den Sieg errungen habe. — Nach- mittags V-3 Uhr unternahmen die Theilnehiner am Stenographen« tag eine Fahrt mittelst Sonderdampfers nach Meißen. § — Das Einzelwett-Turnen beim zweite» Kreisvorturnei» turnen des TurnkreisesSachsen tn Meißen am Montag war zwar vom Wetter begünstigt, doch zeigte sich auch wieder die Erfahrung, daß die Zahl der Turnenden hinter der Zahl der An meldungen bedeutend zurückblieb. Es traten im Ganzen eliva 300 Wettturncr an, deren zum großen Theil hervorragende Leistungen zahlreiche Zuschauer an den Turnplatz fesselten. Beim Tanhangeln und Stelnstoßcn wurde viele Male die zur Erzielung der höchsten Puiiltzahl erforderliche Leistling <6 Meter Steinsioß, lOSeknndenHangcliO überschritten. AlsObmann war beim Wettturnm Witzgall-Leipziathätig. Auch dieSpiele interessirten lebhaft. Tie vom Tnrnsahrtenausschuß vorbereiteten Ausflüge sanken nicht die nach den Anmeldungen zu erwartende Betheiligung. Viele Turner, die Meißen noch nicht kannten, zogen es vor, erst die Feststadt genauer kennen zu lernen. Aus dem Einzelwettturnen gingen die folgenden 26 Turner als Sieger hervor: 1. Preis: Bruno Zeidler. Lelpzig-Wcstvorst. 60'/« Punkte: 2. Oscar Kahler, Dresden Neu n. Antonstadt. 60 P.; 3. Hermann M unier, Dresden, Allaem. Tlirnv.. 56'/« P.: 4. Otto Winter, Fnlkcnstein Turiw.. 56 P.; 5. Rich. Roscher, DreSdcn-Ncu- n. Antonstadt, 55Z P.; 6. Pani Berthvld, Dresden, Allg. Tnrnv. 55"/« P.: 7. Hugo Mahler, Leipzig-Reudnitz, Allg. Tnrnv.. 55>/s P.: 8. Georg Mar Richter, Meißen, Frisch ans, 55 P.: 9. Otto Langelütje, Meißen, Frisch ans, 54'/i' P.; 10. Bernhard Müller, Schvnfcld Allg. Tnrnv. 54'/« P-: 1l. Otto Rackwitz, Leipzig Vvlkmarsdorf, Allg.Tnriiv. 54 P.: 12. Alfred Kiintze, Leipzig Allg. Tnrnv.. 54 P.: 13. Oswald Hildebrand, Leipzig-Lvsnig Turnv. 53"/« P.; 14. Eint Vogel, Leipzig-Connewitz Lurnv., 53',« P.; 15. Hermann Müller, Leipzig. Allg. Turn»., 53 P.; 16. Otto Habcrkorn, Dresden-Ncn- u. Antonstadt. 52"/« P.: 17. Wilhelm Braunnnrd. Dresden-Ncn- u.Antonstadt, 52"/«P.: 18. Otto Sevdler, Neudörfel Tnrnv. (Nieder-Erzgebirgs-Gciu. 52Vs P.: 19. Carl Köhler, Leipzig-Westvorst.. 51"/« P.: A>. Paul Hofniann. Riesa Tnrnv., 5lVs P.; 21. Richard Paul Krame, Leipzig-Connewitz,Attg.Turnv. 51 Vs P.: 22. Otto Möriich.Schlacht- feldgan. 51 Vs P.; 23. Hermann Dathe, Leipzig-Reudnitz, Allg. Tnriw., 5l P.: 21. Emil Böttcher. Grüna Tnrnv. 1, 50 P. Sieger im Ringen wurden Max Elitzsch. Leipzig. Allg. Tnrnv. nnd Paul Berth o ld , Dresden. Allg Tnriw. Nach der Preis vertheilimg schloß Tnrndirektor Bier-Dresden das Fest mit einer Ansprache, die in einein „Gut Heil" ans die Feststadt anSklang. — Dem 23. Jahresbericht für 1899 der unter dem Protektorat Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzeß Johann Georg stellenden Kinderheilstättc für 9k en - und AntonstadtDresden mit dem Maria Anna Kinderhospital Carolahvhc und seinen Poli kliniken, Hcchtstraße 67, entnehmen wir, daß das verflossene In ln den Wirkungskreis des Hospitals erheblich erweitert bat. Im Hin blick aus die zn erwartende Zutheilung erkrankter Pfleglinge ans dem Stadlsindelhanü nnd aus der Kiiiderpslcgcanstalt wurde vom l. April vorigen Jahres ab die Zahl der Betten auf 64 erhobt. Außer der Nothwendigkeit, den Hauptpavillon zu vergrößern und einen neuen JsvlirpaviUen zu bauen, batten sich tkeils in Folge dieses Vergrößcmngsplanes, theilS unabhängig von demselben eine Reihe von Erfordernissen heransgestcUt, deren Erledigung eben falls als unaufschiebbar bezeichnet werden mußte. Ta ein Theil dieser neuen Bedürfnisse gleichzeitig dem Interesse des durch einen Neubau sich vergrößernde» Sächsischen Krüppelheims diente, io ba! Ihre Majestät die Königin, obwohl vertragsmäßig nach der Grn» düng von jedem weiteren Beitrag befreit, dennoch die Bereitwillig kcit erklärt, in Anerkennung des Sachverhalts für den vierten Theil der Koste» einzustchcii. Zur Würdigung der wirthschastlichen Leistungen des Maria Aniia-Kmderhosvitnls während des Berichto jahres ist anzusühren. daß das gesammte Personal desselben 925!', die Zöglinge des Sächsischen Krüppelheims 4456. das Personal desselben 1098 Vcrpflegtage beanspruchten, hierzu die 18,967 Ver pflcgtage der Kranken des Hospitals hinzugezählt, ergiebt al-S Gesnmmtslimmc der im Hospital gewährten Verpflegtage 33,78". Der Betrieb des Hospitals, abzüglich des für das Sächsische Krüppelheini und den Hellerhns nöthigen Aufwandes, erforderte :m vergangenen Jahre die Summe von 44.5!X> Mark. Da die Zahl der den kranken Kindern gewährten Vcrpflegtage 18.967 betrug, so berechnen sich die Kosten für den Berpflegtng eines kranken Kindes ans 2 Akk. !15,09 Pfg. — Die Festoronung des großen Vogelschießens der privilegirten Bogenschiltzengeiellichast ist dieses Jahr wie folgt sesl gesetzt worden. Das Aufziehen des großen Vogels geschieht in herkömmlicher Weise Sonnabend, den 4. August, Mittags l2llbr. worauf sich um 1 Uhr das übliche Hebcesten im Schützenzelle anschlictzt. Am darauffolgenden Sonntag Nachmittags 4 Ubr findet ei» Schießen für Schützenmitglieder nnd deren Gäste statt. Das Hauptschießen wird nach vorausgegnngenein Prvbe- schießen am Montag Nachmittag 3 Uhr durch den Königl. Kom missnr eröffnet. Se. Majestät der König hat durch das Königl. Kämmcrernmt dem Vorstand die Mittheilung zukommen lassen, das; er. wenn cs sein Gesundheitszustand erlaubt, auch dieses Jahr die Vogelwiese wieder besuchen wird. Das Schießen der Damen ist ans Mittwoch Nachmittag Vs3 Uhr angesetzt und am Abend desselben Tages findet großeJllumination der Festwiese statt. Das offizielle Festmahl der Gesellschaft wird am Donnerstag Nachmittag im Schützenzeltc abgehalten. Donnerstag Abend findet patriotisches Concert hinter der Schießhalle statt, ver blinde» mit prachtvollen Belenchtungsarrangements. Der Freilag coßc Fcuerwerl mit ganz neuen Ueberraschuiigen. An: soll womöglich das Hauptschießen beendet werden. Am letzten Festtage, Sonntag, den 12. August, findet Mittags 1 Uhr im Schützenzelt ein einfaches Mittagsmahl mitDamen und Nachmittags 4 Uhr ein Prämienschießen für die Schützen und deren Gäste statt, sowie zil gleicher Zeit ein ebensolches für die Söhne, Neffen und Enkel der Schützen. Sollte jedoch das Hauptschießen am Sonn abend vorher nicht beendet worden sein, io wird es am Sonntag fort gesetzt und zum Abschluß gebracht. In diesem Falle fällt das Prämienschietzen aus. An jedem Tage wird die Kapelle des Lcib- Grenadier-Negiments Nr. 100 concertiren. — Die Oekvnvinische Gesellschaft im Königreich Sachsen (gegründet am 26. Mai 17»>4) versendet soeben ihre Mittheiilliigeil für 1899 bis 1900. Danach setzte sich der Mit gliederbestand am 3l. März 1900 zusammen aus: 2 Ehrenmit gliedern, 200 ordentlichen Mitgliedern und 38 körperschaftlichen Mitgliedern mit 1617 Eiiizelmitglieder». Die Gesellschaft war auch in dem verflossenen Jahre wieder in der Lage, aus dem Gewinn-Ucberschliß der Geschäftsstelle an 66 Mitglieder, welche dieselbe zur Vermittelung von Dünge- n»d Futtermittel-, Saatgnt- nnd Matthinenkänfen in Anspruch genommen hatten, eine Rück vergütung in, Gesa»,nilbetrage von 657 Akt. 65 Pfg. zu gewähren. Das Gesellschaftsvermögen hatte am 3l. März d. I, eine» Bestand von 75,069 Mk. - Der Bericht über die Geschäftsstelle der Gesell schnft führt aus, daß die schwierige Lage, in der sich die Landwirth- schaft im verflossenen Jahre befunden bat, auch an der Geschäfts stelle nicht spurlos voriwcraeganyeil ist. Die Umsätze sind auf allen Gebieten, außer belm Mcischinenverkauf, hinter den iin Jahre 1898 erreichten etwas zurückgeblieben; sie sind aber immer noch höher, als in allen übrigen Jahren. Der Äesamintbezug an Düngemitteln betrug 66,045,95 Centner im Werthe von 111.788 Mark 09 Pfa. gegen 76,998,60 Centner im Werthe von 135,182 Mk. 12 Pfg. des Voriahrcs. An Thomasmehl wurden nur 21,041 Centner gegen 31,611 Centner im Jahre 1898 bestellt nnd geliefert. Der Bezug an Kaliialzen betrug 16,454 Centner Kainit und 643 Centner MrozentigeS Düngesalz, gegen 19,004 Centner Kainit im Jahre 1898. Der Kalkveibrauch betrug 10.651 Centner gegen 14.210 Centn« Im Jahre 1898. Der Gesainmiumsatz an Futtermitteln ist. wenn auch nicht bedeutend, ebenfalls gegen das Vorjahr zurückgeblieben. Es wurden bezogen in, Jahre 1899 18,242,61 Centner im Geiamnit- wcrthe von 86,587 Mk. 21 Pfg. «gegen 18,980,24 Centner mit einem Werthe von 87,318 Mk. 47 Pfg. in 1898). An Saatgut
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)