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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000704017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900070401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900070401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-04
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
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Dresdner Nachrichten. . 181. Seite 2. »E Mittwoch. 4. Juli 1000 Nconrenr. In der Hinteren Gondel sahen der bekannte Forschnngs- reiiendr Eimen Wolf »nd ein Monteur. Bei südlichem bis süd westlichem Winde trieb der Ballon erst gegen Süden bis ans 400 Meter, dann bva er ab »nd wendete sich gegen Norden. Einmal senkte sich die Spitze nach unten und hob sich dann wieder nach oben. Ter Ballon drehte sich uni seine Axc, um durch alle diese Manovnrnirgen seine Lenkbarkeit darzuthnn. Ans einmal fiel der Ballon sichtlich herab, hob sich wieder, bis das rasche Sinken auf fallend wurde und plötzlich die Gondeln, den Ballon über sich, ans dem Ser bei der Immenstaad« Landnngsbtücke schwammen, ''lach Minuten »nf 3 Kilometer Entfernung war das Luftschiff genothigt. zn landen, wobei die äußere Ballonhülle leicht beschädigt wurde: non der Besatzung wurde Niemand verletzt. Das Urtheil geh! einstimmig dahin, das! dao Balanziren vortrefflich ging, daß ober die Lnstschauleln mangelhaft fiinktioniren und die Tragkraft für de» Riesenkörpcr zu gering ist. Zur Vornahme von Verbesser ungen wird in den Auffahrtsversnchen vorUinfig eine Panse eintrete». Graf Zeppelin telegrnphirtc an das Württembergische Königspaar. der Versuch habe ge-,echt, dass geringe Verbesserungen das Fahrzeug brauchbar machen würden. Pilsen. Ans der Station Josephiiicn-Hüttc der Linie Eger— Wien stich in dieser Nacht in Folge falscher Weichenstellung ein Versonenzua mit einem auf der Station stehenden Güterzng zu- wmmen. Ein Netzender wurde schwer, drei Reisende und zwei Bahnbedienstcte wurden leicht verletzt. Par» s. Heute Vormittag fand ans dem Jcnaplatz die Ent hüllung des von amerikanischen Damen gestifteten Washington- Tcnkmals statt. Der amerikanische Botschafter und der Minister des Acntzcrcn hielten Reden, in welchen sie Washington und die unerschütterliche Freundschaft Frankreichs und der Bereinigten Staaten unter dem Beifall der Fesltheilnchmer feierten. Präsident Loubet und die Minister des Krieges und der Marine hatten Ver treter entsandt. N o m- In der Deputirtenkammer brachte der Schatzministcr einen Gesetzentwurf ein. betreffend ein Budgetprovisvrium bis zum :!l. Dezember 4000. Bern- Die vom Kongreß des Weltpostvereins niedcrgesetztc Kommission zur Prüfung des Antrags der deutschen Delegation auf Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an baS 25jährige Br üchen des Weltpostvereins nahm einstimmig den Antrag an. Das Denkmal soll in Bern errichtet und der Bundesrath mit der Aus führung betraut wcrdcir- L vndo n. Eine Depesche Lord Roberts aus Pretoria vom 2. d. M. bestätigt, daß General Hunter den Vaalfluß überschritten habe und daß die von Heilbron kommende Brigade Macdonald's sich niit de» Truppen Hunter's bei Frankfort vereinigen wird. Buller hat Standerton verlassen und sich nach Grehlingstad bc geben. — Sowohl in Pretoria, wie in Johannesburg werden alle Familien von Buren, die gegen die Briten kämpften, von diesen unterhalten. Einige dieser Familien sind völlig brotlos. In Heil bron, wo es an Nahrungsmitteln völlig fehlt, werden von einem Hilfskomitee Kolonialwaaren, Fleisch u. s. w. verthcilt. Es sind Vorkehrungen getroffen worden, daß unter den Landleuten der zu -saatzwecken nothige Hafer vcrtheilt wird. Petersburg. Nachdem der Kaiser im Mai vorigen Jahres dem Justizminister aufgetragen hatte, einen Gesetzentwurf über die Aufhebung der Verbannung nach Sibirien auszuarbeiten, wurde der Entwurf des Ministers vom Reichsrath geprüft. Die eudgiltig ausgearbeitete Vorlage wurde nunmehr vom Kaiser unterzeichnet. Der „Regicrungsbote" bringt heute den Wortlaut des Ukases über die theilweise Aufhebung der Deportation und ausführliche Gesetz bcstimmungen. Charkow. Auf der Balaschowskh-Eisenbahn erfolgte ein Zusammenstoß, wobei 0 Personen getvdtet und 80 verwundet wurden. * Koustantinvpel. Die Pforte beschloß, die früher ge währte Frist von 1 Monat zur Beibringung von Ursprungszeug nissen für fremde Einfuhrartikel auf l'/r Monat zu verlängern Postpackete sind hiervon für immer befreit. Krimkslir« a. M. lSchiu»., Eredil LIS.S«. riSconw Dr-«dner Bank —. StaatSdahn 140,60. Lombarden 26.70. Lcmrahittte 217.80. Ungar. Gold —. Portugiesen . Bergwerke fest. PuriS. >3 Uhr Nachmittags.) sienre 100.12*/,. Italiener 84.60. Cvanier 72,40. Portugiesen 23L0. Türken 22,96. TLrkenloofe 118,70. Otlomanbank 647,00. EtoatS- bahn71"-" - ein Opfer der Berge geworden ist, möchte ich es nickt unterlassen, eindringlichst zu empfehlen, wenn sich auch Manche darüber lustig machen, bei Bergpartien alle und ,cde mögliche Vorsicht zu ge brauchen. Fast in allen Orten giebt rS Sektionen der betreffenden Alpenvereine, welche bereitwilligst alle gewünschte Unterstützung leisten. — Der sächsische HilsSverein zu Berlin» welcher unter dem Protektorat Sr. Majestät des Königs Albert steht, versendet jetzt seinen zweiten Jahresbericht. Der Verein verfolgt den Zweck, .in Berlin und dessen Vororten wohnhafte sächsische Staatsangehörige in Notfällen mit Rath und Tbat zu unter stützen". Er nimmt sich auch der unbemittelten Durchreisenden hilfreich an. nnterstützt zwecks Rückkehr in die Heimath oder weist Arbeit nach. Der Jahresbeitrag eines Mitgliedes beträgt uün- destens 10 Mk. Mitglieder, welche einen einmaligen Beitrag von niiiidestenS 500 Mk. zu dem StiftungSfonds zahlen, werden dadurch von der Verpflichtung zur Zahlung des Jahresbeitrages befreit. Aus den, Jahresbericht ist zu ersehe», daß sowohl die Gründung dieses Wohlthätigkeitsvereins für die Rcichsbanptstadt im Interesse nvthleideiider Landsleute ein dringendes Bedürfnis als auch seine bisherige Thätigkeit eine sehr umfang- und segensreiche gewesen ist. Fast in 800 Fällen wurden im Jahre 1890 Unterstützungen in der Gemmiiithöhe von nahezu 2000 Mk. gewährt. Im Verhältniß zum ersten GeschäfSjahr haben sich die Gesuche beinahe verdreifacht. bahn 7rs,i>0. Lombarden —. Träne. Oertliches und Sächsisches. — Prinz Alfred Löwen st ein ist aus Langenzell in Baden hier emgctroffcii und hat im Hotel Bellevue Wohnung genommen. — Dem Sekretär bei der Redaktion des „Gendarmerieblattes" Gerstäcker ist anläßlich seines Nebertritts in den Ruhestand das Verdienstkreuz verliehen worden. — Dem Könial. Bahn- und Thorwärter Keil ist das All gemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Se. Maieftät der König hat den zum Generalkonsul der Republik Peru m Dresden wicderernannten Kaufmann Adolf Weis in dieser Eigenschaft anerkannt. — Se. Excellenz der Herr Staats- und Finanzminister v- Watzdorf ist vom Urlaub zurückgckehrt »nd hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Am Montag wurde durch Herrn Kreishauptmann Schlichen ans Bautzen der vom 1. d. M. ab zum Vorstand der Amtshauptmannschaft Löban ernannte bisherige Regiemngs- rath bei der König!. Kreishauptniannschaft Leipzig, Herr Amts hauptmann Georg Heinrich v. Carlowitz, in sein Amt eingewiesen nnd verpflichtet. — Der Kaufmann und Stadtrath Heinrich Dodelin Leipzig ist zum Oesterreichisch - Ungarischen Honorar-Konsul daselbst ernannt worden. — Die am Sonntag hier abgehaltene, gut besuchte Vertrauens- mämier-Versammlnng des Natronalliveralen Landes- vereins in, Königreich Sachsen bestimmte zunächst auf Grund der neuen Satzungen die Zahl der von jedem sächsischen Rcichstcigswahllrers zum Landesausschuß zu wählenden Mitglieder, deren Wahl nunmehr nnverziiglich in den Wahlkreisen selbst zu er- wlacn hat. und befaßte sich sodann nach einem Referate des Herrn Generalsekretärs Breithaupt mit Organisationsfragen und Fragen der Landespolitik. — Die am 29. April hier verstorbene Frau Julie verw. Hauvt- inaiur v. Witzlcben geb. Haußmann hat zur Unterstützung für enllaffene arme Blinde mit Werkzeugen, Materialien und dergleichen ein Legat von 2000 Mk. letztwillig ausgesetzt. — Von Herrn Hugo Zauschner, Adjunkt der Verwaltung der Landesforste in Admont, Steiermark, erhalten wir folgende Zuschrift: Sic haben schon in Ihrer Sonnabend-Nummer mit Bezug auf den Fall „Fnllkruß" Ihre warnende -Mime erhoben und mochte ich mir erlauben, Sie zu bitten, meiner nachstehenden Ansicht Beachtung zu schenken, eventuell diese cntsprechenv zu verwerthe». Gewöhnlich muthen sich 8 oilnsten ans dem Auslände beim Bergsteigen zu viel zu, einmal »in mit der Zeit und den Mitteln zu sparen, das andere Mal ist die touristische Ausrüstung unzureichend. So sicht man z. B- zu Ostern Städter'die Berge besteigen in einer Ausrüstung, die wohl geeignet ist, ans gcvbgeschotterten Feldwegen zu wandern, nicht ober zu Partien in den Alpen! Fast jedes Jahr haben wir im Gesäuse einen Unglücksfall zu verzeichnen nnd ist es Menschen- pslicht, den Touristen, namentlich aus dem Flachlan'oe, die ein dringlichste Warnung znzuriisen, daß auch die scheinbar ungefähr lichste Partie in den Alpen unter Umständen für den Betreffenden vcrhängnißvoll werden kann. Vor Allem sollte es sich Jeder mann, der Touren in s Hochgebirge unternimmt, als Grundsatz nehmen, nie allein zu gehe». Dein kräftigsten Manne kann ein augenblickliches Unwohhcin zustößen, das itm für Sekunden schwindlig werden nnd so in den Abgrund stürzen läßt. Der Städter rst nur zu sehr geneigt, die körperliche Anstrengung, die ihn erwartet, zu unterschätzen. Auch F. dürfte dresem Jrrthum zum Opfer gefallen sei». Er hat die Partie mit leichtem Stadt- 'chnhwcrk unternommen nnd ist ohne jegliche Begleitung vom niarkirten Wege, vielleicht durch den Anblick von Gemsen oder ichvncn Alpenblumen, abgcwichen. Leider ist wenig Hoffnung vorhanden, daß I. in nächster Zeit gefunden wird. Höchstwahr scheinlich haben den Freitag den 22. Juni etwa zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags Abgestürzten die Wasscrmasseii des am 22- in Admont zwilchen 3 und .5 Uhr niederaeganaencn Wolkcnbruches - in einer Höhe von 2000 Meter Herrichten Schncestürme — in unzugängliche Schluchten geworfen und dort mit Geröll und Geschiebe bedeckt, ivdaß der Leichnam erst bei einem der nächsten Hochwässer oder erst nach Jahren zu Tage gebracht werden wird. Läge F. frei zu Tage, so müßte» ihn die vielfachen, in selbstloser Weise unternommenen Expeditionen wahrgenommen haben oder er müßte den Jägern durch die Alpciikiähe» oder andere Vogel ver- rathen worden sein. — Durch meinen Berus mit den Gefahren der Berge vertrauter als die Städter, und well namentlich im vorliegenden Falle ein Bekannter meiner Familie voraussichtlich aufbrachten. Den Ehrenvorsitz führt der Sächsische Gesandte Graf Hohentbal. Vorsitzender ist der Bevollmächtigte zum Bundesrath Geheimer Rath Dr. Fischer. Schatzmeister der Direktor der Dresdner Bank Kommerzienrath Eugen Gutmann. Schriftführer der Pfarrer der ev.-luth. Nordgemcinde z» Berlin Gerh. Grundman», Uiedom- straße 11. 1 Etg., der Beitrittserklärungen entgegennimmt. Ta nach dem Bericht im laufenden Jahre wiederum eine wesentliche Vermehrung der Bittgesuche erfolgt ist, fordert der Verein zu zahl reichem Vertritt dringend auf. namentlich aus den Kreisen der in Berlin vertretenen sächsischen Großindustrie. - Ein nahezu ansverkauftes Haus war am Sonntag Abend der Premiere des für die erste Hälfte dieses Monats engagirten Künstler- und Spczialitäten-Ensembles in Dutrlcr's Somincr-Variötö bcschieden und es kann gleich von vorn herein konstntirt werden, daß die Direktion bei der Zusammenstell ung des neuen Programms und der Auswahl der künstlerischen Kräfte wieder eine recht glückliche Hand gehabt hat. Diesen Em- drnck gewann man schon bei dem Auftreten der Kostümsoubrettc Frl. Hanna Coriielsen, einer stnnvathischen Erscheinung mit guten Stimmmitteln, die endlich einmal etwas Neues bietet und sich nicht, wie die meisten ihrer Kolleginnen vom Soubrettenfache, mit einem mageren Repertvir in alte», ansgetretenen Gleisen bewegt. Der Parforce-Joiigieiir Mr. Paulus arbeitet mit einer Sicherheit, die das Mißlingen irgend eines seiner Trics vollständig aus- znschließen scheint, trotzdem er einen Theil seiner Vorführungen dadurch besonders schwierig gestaltet, daß er dabei gleichzeitig einen Miniatur-Clown aus einer auf den Zähnen des Unterkiefers ruhenden Stange balancirt. Eine hervorragende Attraktion be deutet für das gegenwärtige Programm Frank Herrmance, der singende und springende August, der es u. A. fertig bringt, über acht hinter einander gestellte Stühle hinweg einen Saltomortalc auszufiilnen und der seine Produktionen als richtiger „August" mit Men Clowmpäßen begleitet, die auf die Lachinuskeln des Publikums stets eine unwiderstehliche und nachhaltige Wirkung auszuüben pflegen. Martin Vallve nennt sich aktueller Humorist, womit er offenbar sagen will, daß er sich nicht mit abgedroschenen Vortragsgegenständen befaßt, sondern de» Stoff zn seinen Couplets re. den Ereignissen und Erscheinungen der Gegenwart entnimmt. Er wartete denn auch mit verschiedenen Schlagern lokaler nnd politischer Natur ans, die bei dem ohnehin durch die vorausgegangene Nummer lachlustig gestimmten Publikum auf fruchtbaren Boden fielen. Ein ausgezeichnetes Stück ghmnastischer Arbeit lieferte das Trio Vcntaro (ein Herr, ein etwa 12jähriges Mädchen nnd ein kleiner Dreikäsehoch) mit seinen Exerzitien an der getragenen Lhra, wobei namentlich die Muskel kraft und die Eleganz in den Bewegungen der jugendlichen Artistin Be wunderung erregten. Die Bedeutung einerZugnummcr ersten NangcS kommt entschieden auch Max Rcnard mit seiner großartig dressirten Hundemente zu. Was hier als Resultat der Thierdressur vorgefühct wird, dürfte kaum noch übeiboten werden können. Den Reigen «öffneten drei prächtige dänische Doggen, die als Reiter je einen uniformirten Affen ans dem Rücken trugen und mit diese» nicht nur alle Phasen des hohen Schulreitens im Cirkus, sondern auch ein regelrechtes Hindernlßrennen vorführten. Urkomisch wirkte dabei der Ernst, mit dem sich die fest im Sattel sitzenden Vierhänder ihrer Aufgabe entledigten. Den Schluß der Nummer bildeten die Hoch- und Weitsprünge dreier russischer Hunde, von denen nament lich der sog. Eiffelthnrmspringer mit einer phänomenalen Leistung glänzte. Die nächste Nummer, eine aus sieben Köpfen bestehende „Damen-Kavallerie" bildet in der, Harmonie des Programms eigentlich eine Dissonanz. Abgesehen davon, daß die militärischen Evolutionen der „weiblichen Offiziere" einen recht mäßigen Genuß bieten, warten die Damen auch mit einem „Gesang" aus. von dem man nur sagen kann: „Viel Geschrei und wenig Wol—laut." Daß es ihnen trotzdem nicht an Applaus fehlte, bewcistnurdie Richtig keit des lateinischen Sprichwortes: ,.<is gmllitnm nonsstckispntanäum". ' ür das Manko entschädigt aber vollkommen das dann folgende Sotpert-Trio, das zwar nicht singt, dafür aber das denkbar Beste in Akrobatik und Kops-Eauilibristik leistet. Den Schluß der Vor führungen. aus den mit Recht ein „Bitte warten!" im Programm extra aufmerksam macht, bildet die komische Küchen-Pantomime der Original-Pawel-Compagmc, die bei Besvrechung des vorigen Programms schon gebührend gewürdigt worden ist. In dmmwa knmmarum kann ein Besuch des Duttlcr'ichen Varwts gerade unter deni jetzige» Programm auf das Angelegentlichste empfohlen werden. -- Ein Geheimnis) des Lvtteriewesens glaubt ein Freund und Mitarbeiter des ,,B«l.B.-C.", im Allgcnieinen ein seiner Beobachter, a» wissenschaftlich methodische Betrachtung ge wöhnt, entdeckt zn haben. Er schreibt: Zufall oder Nothwendig keit? Wer die Gewinnlisten der einzelnen Lotterien aufmerksam beobachtet, wird die Erfahrung machen, daß die höchsten Gewinne fast immer auf die höchststelligen Loosiinmmern fallen. Auch bei der jetzt beendeten aus 50O,OO0 Loosen bestehenden vierten Wohl« fahrtslottnie zeigt sich das wieder überraschend. Von den zehn Hauptgewinnen fielen neun auf die sechsstelligen Lovsnummern 177.375, 202,926, 422,165, 342,757, 295,870, 171.054, 213,469, 456,506, 461.430. Ein einziger Hauptgewinn fiel auf die immerhin auch noch fünfstellige Loosnummer 30,634- Auf die niederen Lovs- nummern ist, wie mich jahrelange Beobachtung gelehrt hat, wohl selten oder nie ein hoher Gewinn gefallen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Entfallen der höchsten Gewinne auf die höchststelligen Loosnummecn ist wohl kauni zu bezweifeln. Die Loosnnnnncrn werden, von Eins nngefangen, in das eine Glücks rad eingezählt; die Gewinn-Nummern, die bei den kleine», billigen Lotterien selten über 4 Prozent betragen, in ein zweites Glücks rad. Mögen diese Glücksräder nun vor Beginn der Ziehung noch o oft umgedreht werden, uni die Nummer» gehörig durch einander zu wirbeln, die zuletzt cingezählteii, alio zu oberst liegende» höchst stelligen Loosnummern scheinen sich doch oben zu behaupten und haben daher die größten Chancen, gezogen zu werden. Daß bei einer Lotterie von einer halben Million Loosen die zuerst eiii- ezählten niederen Lovsnummern sich trotz aller Umdrehungen des slücksradrs aus dem erdrückenden Uebergewicht der zuletzt cin- gezähltcn höchststelligen Loosnummern wieder cnipvrarbeiten und auch einen Gewinn «Haschen könne», scheint last ausgeschlosie». — und so scheint auch bei den Lotterien der Vortheil den „oberen Zehntausend" zu verbleiben! ..." Von lotterictechnischer Seite wird man dieser Anschauung sicherlich widersprechen. ES bleibt ab zuwarten, mit welchen! Material und ob viele auf sehr niedrige Nummern gefallene hohe Treffer angeführt werden können! — Der Guirlandenschmuck der Häuser wird anläßlich des bevorstehenden Deutschen Bundesschießcns in Kurzem zur brennenden Tagesfrage werden nnd, wie die Erfahrung bei ähnliche» festlichen Vorgängen gelehrt, dürfte auch diesmal die Nachfrage kauni durch das übliche Angebot gedeckt werden können. Um den vorauszusehenden Mangel an Gulrlanden zum Schmuck der Häuser und Gesellschaftsräume. Restaurants rc. vorzubeugen, ist Hoflieferant Knauer, König Jvhannstraße (Knauer'S Blumensalon), mit einer auswärtigen großen Firma m Verbindung getreten, die binnen wenigen Tagen einige Tausend Meter guter, frischer Guirlande» zu billigem Preise <25—30 Pf. Pro Meter) liefern kan». Wer Bedarf an Gulrlanden hat — und sich« wird jedes Haus der Fcststraßen diesen Schmuck anlegen — wird aut thiin, sich rechtzeitig an die Knauer'sche Firma zu wende», die bei zeitiger Bieldung die Lieferung jeden Quantums unter Garantie übernimmt. — Seitens der Dampsschiffahrtsgefellschait war man gestern' beschäftigt, eine Haltestclle an, Platz« des BundesichteßenS nahe Onkel Tom's Hütte zu errichten. — Im Schaufenster des altrenommirten Uhrengeschäftes von Fritz Müller Nachs. Wilh. PeterS stehen znr Zeit mehrere werth- volle Ehrengaben für das XHl. deutsche Bundes«! schießen zur Schau, nämlich eine große, prachtvolle Standuhr, von den Damen der vrivilrgirten Scheibenschützengesellschaft ge stiftet, eine große Pariser On.ix-Pc„dule, die die Kunst darstellt und ein Geschenk des Demi Ingenieur I. B. Frauenfelder- Hippinson ist. Vom Wirthschaftsansschuß ist eine gleiche Pendule in Fom eines Bogen spannenden Amors nnd eine Schreibtlschuhr ausgestellt. — Im Etablissement „Ballhaus". Bautznerstraße 35, findet morgen Abend 9 Uhr ein von der Ortsgruppe Dresden des deutsch nationalen Handln ngsg eh ilfen-Verba»-- des Hamburg veranstaltet« öffentlicher Vortrag statt. Herr Eugen Clauß aus Mm spricht über das am 1. Oktober in Kraft tretende Gesetz über den Ladenschluß und die wirthschaftliche Lage der Hand« lungsgebilfen. — Der Turnverein für Neu- und Antonstadt Dresden i für seine stellten sich Von dort aus durch die Dresdner Heide, Prießnitzgrund nach riedersdorf - Lnuia. Unterwegs wurde aus einer geeigneten -traße im Walde ein Erlbotenlauf in 4 Abtheilnnaen ausaeführt. Nach kurzer Zinst in Lausa ging es unter munterem Gesänge, flotten Marsches, heimwärts. Die Zögllngsabtheilungen (junge Leute von 14 bis 18 Jahren) turnen Mittwochs nnd Sonnabends Abends 8 bis MO und 7 bis 8 Uhr Älaunstraße 40. — Der diesmalige Johannis» in,ua ist fast i'purloS und noch weit ruhiger vorüber gegangen, als die Logiswechsel an diesem Termin von jeher. Je geringer die Zahl der kleinen Wohnungen z»m Micthprelse bis 150 Mk. in der Stadt geworden ist, desto klein« ist die Zahl der nach altem Miethrecht an vierteljährliche Kündigung gebundene» Miethcr. - An der Jalkenbrücke wurde am Montan Nachmittag ein vielleicht 6 Jahre altes Mädchen von einem Straßenbahnwagen zcstrcift und zn Boden geworfen, kam aber mit unerhebliche» Verletzungen davon. — In der Nacht znm Montag g«ieth in der Leipziger Vor stadt ein Unteroffizier wegen eines Mädchens mit einem Civilisten in Streit, wobei der Unteroffizier seinen Gegner über den Kopf schlug. Als nun mehrere herbeikommcnde Personen gegen den Unteroffizier Partei «griffen, zog dieser blank, worauf ihm mehrere Männer das Seitengewehr entrissen nnd es auf die Wache trugen — Der Schwimmkliib Neptnn unternahm am Sonntage eine 1. diesjährige Schwimmparthie. Der Verein hatte die Elv- treckc Pillnitz-Wachwitz (4000 Meter) gewählt. Daß den Schwimmern vic große Strecke nur wenig Mühe machte, merkte man an den fröhlichen Schwimmliedern, die sie sangen. Der Schwimmsport kann gar nicht genug empfohlen werden. An meldungen zum Eintritt in den genannten Verein, der sich seit einig« Zeit in der Sportswelt der Schwimm« recht günstig be merkbar macht, werden reden Donnerstag Abend 8—>/slO Uhr im Uebuiigslvkal „Schwimmbad Albertshof", Sedanstraße und Wnder- traße, entgcgengenommen. - Dem in Metz durch die Vereinigung zur Schmückung und dauernden Erhaltung der Denkmäler und Kriegergräber bei Metz und den vereinigten Krieger- und Kampfgenossen-Vereincn in Lothringen gebildeten „Ausschuß zur 30-jährigen Gedenk feier der siegreichen Schlachten bei Metz" ist auf eine Eingabe an das preußische Ministerium um Erlangung einer Fahrpreisermäßigung für die Veteranen, die an der im August d. I. geplanten 30jährigen Gedenkfeier der Schlachten bei Metz theil- nehmen wollen, akschläglich« Bescheid zngegnilgcn. Trotzdem findet die beabsichtigte Gedenkfeier statt und wirddas endgiltige Programm in Kurzem z»r Veröffentlichung gelangen. Bis jetzt sind von größeren deutschen Städten etwa 150 Kränze zur Schmückung der Denkmäler anläßlich der M-Jahrfei« gestiftet worden. — Wenn der Grundsatz: „Der Jugend das Beste!" zu Recht besteht, so ist es auch gerechtfertigt, ihr das Schönste der Natur vor Augen zu führen, lind was ist wohl ans diesem Gebiete ge eignet« als eine Wanderung durch die Alpcnwclt, wo sich auf Schritt und Tritt dem Wanderer wunderbare Naturschönheiteii darbieten! Eltern, welche den erzicblichen Einfluß solchen Natnr- gcnuffes anerkennen, bietet sich Gelegenheit, ihre Söhne unter berufener Führung eines viel gereisten Alpcnwanderers in die Berge^zn senden. Mit Ferienbeginn wird eine „Alpenfahrt für Schüler" nach Oberbau«» und Tirol angetrcten nnd auf 3 Wochen ausgedehnt. Sie soll sowohl der fröhlichen Bethätrgung des jugendlichen Wandertriebes als auch der körperlichen und geistigen Erholung dienen. Wanderrüstigc Schüler mit guten Fühcungsnoten in den Schnlzenamsscn finden gegen Rechnung und mäßiges Honorar in dieser Waildervereimgimg Aufnahme. Zu näherer Auskunft «klärt sich derLciter dcrAlpenfayrt E. Thiene, Lehrer au der 8. Bürgerschule, Drcsdcn-Strchlcn, Nestdenz- straße 70. I. l., täglich — mit Ausnahme von Mttwoch — zwischen M und >/,3 Uhr bereit. — Sonnabend, den 7. Juli begeht der Friseur und Pcrrücken- macher Herr Earl Hagedorn, hier Aniieiislraße 12, sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. — Der 72 Jahre alle Herr, der in der Schgndaucrstraße von einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen sprang und besinnungslos liegen blieb, ist im Earvlahause gestorben. — Die ans dem „Pirn. Anz." entnommene Notiz über den Brand bei der Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke vorm. O. L. Kummer u. Co. in Niedersedlitz wird dahin richtig gestellt, daß nicht ein Niederlagsgebäude niedergebraiint ist, sondern nur ein kleinerer Kistenschiippen. Werthvolle Gegenstände konnten um deswillen nicht verbrennen, weil die Holzbiide mir alte Kisten und Packinaterial enthielt, während die m ihrer Nähe im Freien ge lagerten Eisen- und Metallwaaren durch die Hitze beschädigt wurden. Von einem wesentlichen Schaden kann nicht die Rede sein, ganz abgesehen davon, daß die beschädigte» Maaren voll versichert waren. Direkt gefährdet waren weder Gebäude noch Fabrikate, denn die in etwa 12 Meter Entfernung stehenden fertigen Lrambahnwaaen wurden durch einfaches Verschieben jeder etwaigen Gefahr entrückt. Dank dem beherzten Eingreifen schnell herbergeeiltcr Nachbarn, der eigenen Fabrrkwehr und der Feuer wehren von Niedersedlrtz und der Nachbargemeinden war der Brand bald gelöscht. — Der bei der Bahnmeisterei Cossebaude beschäftigte Bahnarbelter Carl Kießling war kürzlich 25 Jahre im Dienste der Eisenbahn thätia. Auch der Arbeiter Nötzig daselbst blickt auf eine 25jährige Dienstzeit zurück. — Die Fürsten- und Landesschulc St. Afra in Meißen feierte am M. Juni ihr Schulfest, das, von herrlichem Wetter be günstigt, znr großen Besriedimmg aller Theilnehm« verlief. Gegen 3 Nhr früh erfolgte mit Fahne und Musik der Auszug nach den, im Tricbischtbale gelegenen „Götterfelsen". Herr Oberschul- rath Rektor Dr. Peter hielt nach dem gemeinsamen Gesänge des Liedes „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" das Gebet. Darauf marschirte man nach dem „Schühenhause", wo Kaffee getrunken wurde; gegen 'L7 Nhr zog man zurück durch die Stadt tn die Schule. — Früh 9 Uhr fand in der festlich ge schmückten Aula der Redeaktus statt. Nach der Festfpeisuiig der Schüler beförderte r/»3 Uhr ein Extradarnpfschiff unter Musik begleitung Lehrer und Schüler, deren Angehörige, sowie zahlreiche Familien, die Beziehungen zur Schule haben, nach Niederwartha, von wo aus die drei oberen Klaffen in Marschördnung sich direkt nach Cossebaude in das Bergrestaurant begaben, ivährend die drei unteren Klassen, geführt von einigen Lehrem, den Weg über den Osterberg dahin nahmen. Abends 11 Uhr zogen die Schüler im Schulhoi wieder ein. — Der unter Vormundschaft stehende Privatmann Platz aus Deutsch-Luppa, welcher in der Landesanstalt HubertuSburg als Verpflegter unteraebracht war, hat sich seit dem 21. Juni von dort entfernt und rst bis heute nicht zurückgekehrt. Es wird ver- muthet, daß ihm ein Unglück zngestoßen ist, oder daß er sich ein Leid angethan hat. Platz ist M Jahre alt und war bekleidet mit dunkelgraner Hvie, dunklem Jaaet, schwarzer runder Mütze und brauner Unteriacke. ES wird «sucht, ink Falle der Auffindung so fort dem Vormund K. Gruhn in Deutsch-Luppa. oder der Krmigl. Anstaltsdirektton Hubertusvura Meldung zu machen. Von der ormundlchaft ist für eine Mittheilung über den Verbleib des .«mißten an die AnstaltSdirektion HubertuSburg eine Belohnung von 50 Mk. ausgeietzt. -Großenhain. Mt dem 30. Jmri ist Herr Bezirks« sekretär ObenauS in den Ruhestand getreten. Herr Obenan-, dem iß seKV?U"d-^ veruey, in sen ir5/4 oer oer yteftgeu Ikomgttcyen AMt-stauponarrrr^
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