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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000701011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900070101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900070101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-01
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
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^ noch von ihrem früheren Auftreten her hier rühm» ,st bekannte Bändigerin betrat, mit lebhaftem Beifall begrüßt, an der Spitze ihrer ungewöhnlichen Schüler den Zwinger zur fest gesetzten Zeit. Unter den Klängen der Banda Bersagueri spielt sich das 15 Nummern umfassende Programm in rascher Aufeinanderfolge ab. Besondere Anziehung bietet das große Löwendiner, indem dre Könige der Wüste sich dabei begnügen müssen, was ihnen von ihrer Gebieterin ab und zu dargrreicht wird. Recht gewandt zeigen sich die Löwen »Sascha* und „Nero* als Seiltänzer. An den Darbietungen betheiligen sich auch zwei Doggen, „Flock* und „Peter", lebhaft. Das Programm, das mit dem Jorttraaen des nicht freiwillig in seinen Käsig gehenden Löwen „Sascha" durch Miß Helivt schließt, findet bei jeder Nummer lebhaften Beifall. Sicher wird die interessante Gruppe eine große An ziehung auszuüben nicht verfehlen; da neben dem reichen Thier- bcstand des Zoologischen Gartens jeder Besucher sich überdies an dem musikalischen Genüsse der Kapelle des 1. Grenadier-Regiments und der Banda Bersnglieri ans Montcnero di Bisaccia er freuen kann. — Die Buchdrucker-Innung zu Dresden veraiistaltet bekanntlich heute einen Festaktus zur Erinnerung an die 500jährige Wiederkehr des Geburtstages Gutcnberg's. Die Feier beginnt Vormittags 11 Uhr im Saale des Vereinsbauscs, Zinzendorsstraße. — Der gestern Nachmittag V-4 Uhr von Leipzig nach München abgegangene erste diesjährige Alpenson Verzug beförderte inSgesammt 350 Personen, von denen als Reiseziel 00 München, 80 Lindau, 105 Kufstein und der Rest Salzburg und Bad Rcichen- -hall gewählt hatten. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Stadtauflage ein Prospekt von A. Uhlig' s Naturhcilstation O » bin bei Zittau bei. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Generalmajor GrasMoltke. General n l.a amte, Kommandeur der 1. Garde-Jnsaiitcric-Brigcide und beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte der Kommandantur von Potsdam, ist für die Dauer der diesjährigen Nordlaiidsrcrie zur Dienstleistung beim Kaiser kommandirt. Der Schluß liegt wohl nahe, daß General Gras Moltke dazu auserschen ist. der Nachfolger des Generals v. Hahnke zu werden. Eine internationale Ueberwachung des Waffenausfuhr- geschäftes wird von der „Krcuzztg." in Borichlag gebracht. Zu diesem Zweck soll nach Beendigung der Wirren in China eine Konferenz von Vertretern aller der Staaten eingeladen werden, die eine ansehnliche Waffenausfuhr aufzumeiscn habe». Und die Aufgabe dieser Konferenz soll es dann sein, zunächst allgemeine Bestimmungen über Waffenlieferungen, vor Allem an exotische Staaten, zu vereinbaren. „Vielleicht", so schreibt das Blatt, „ent wickelt sich ans dreier Konferenz ein neues Organ, eine intematio- nale Kommijsion zur Ueberwachung der WossenliesernngSgeichäste mit exotischen Ländern, (gerade weil Deutschland selbst ein Staat mit erheblicher Waffenausfuhr ist, darf e§ sich für befugt erachten, in dieier Angelegenheit, die sich nicht einseitig regeln läßt, die Initiative zu ergreifen." Ter Vorschlag vcidicnt Beachtung, denn der Gedanke, daß Waffen und Munition, denen unsere braven Marinesoldcilen in China erleaen sind, zum Theil auch deutschen Fabriken entflammen, ist ein überaus trauriger. Zu der Mitthcilung, daß der Leutnant der Schiitztrnppe für Südwcstafrita Prosver Pri»z Arcnbcrg zu einer Festungs haft von Jahren kriegsgerichtlich verurthcilt sei und die Ver büßung dieser Strafe bereits begonnen habe, wird der „Nat Ztg." von woblnnterrichteter Seite geschrieben, daß nach der Kaisirung des erste» kriegsgerichtlichen Urtheils ein zweites Erkenntnis- bisher noch nicht ergangen ist und daß der Genannte sich noch immer als Ilnterslichungsgefangener im Militärarrestgcbäude am Tcmpelhofcr Felde befindet. Die Bürgerschaft von Bremen hat den Geiehentwuri bezüglich der Radfcihr st euer an die Konimilsion zuriickgehe» lassen, die zur Vorbcrathung des Eutwurss eingesetzt war, und es sieht zu erwarte», daß die ganze Steuer damit begraben sein wird. Tie Komin iision hatte ans der beabsichtigte» Steuer von ti Mk. für jeden Fahrer eine Gebühr gemacht. Die Ungerechtigkeit, die darin lag, daß von Familien, deren Mitglieder ein und dasselbe Rad bcimtzten, jeder Fahrer gleich hoch besteuert werden sollte, hatte inan zu beseitige» versucht, indem die Abgabe iür Personen unter 10, Jahren auf 2 Mk. gesetzt war. Dieselbe Summe sollten Ar beiter und Gewerbetreibende zu entrichte» hoben. Ein Antrag, nicht die Fahrer, sondern die Näder mit einer Gebühr z» belegen, wurde angenommen: damit aber wuchs die Scbwieugtcit de, Kontrole, und der ganze Entwurf wurde an dicKommnsio» zurück- verwiesen. nachdem der Senat die Unmöglichkeit zngcslandcn hatte, eine Kontrole ausübcn zu können. Eine arge Enttäuschung haben die Sozialdemokraten in Elberfeld erfahren. Ter sozialdemokratische VoltSverein Elber feld hat seiner Zeit rn dem Grunderwerhsfonds sür die Stadihnlie, die demnächst dem Verkehr übergeben werden wird. 20<>0 Mk. ge zeichnet in der Erwartung, daß bei Bedarf auch den Sozialdemo kraten einer der Säle sür Festlichkeiten oder Versammlungen zur Verfügung gestellt werden würde. Jetzt hat ober die Stadlverord- ncten-Vcriamnilung in geheimer Sitzung ein dahingehendes Gesuch mit allen gegen die Stimme» der Freisinnigen abgelebtst. Oesterreich. Ter Wiener Gemeindera tb hatte be schlosse», fortan feine Sendungen nach Pest nicht mehr mit der Bezeichnung Budapest, wildern nur noch Ofenpcst zu versehen. Darüber ist man in Pest derartig entrüstet, daß man entschlossen ist, Sendungen des Wiener Gemeiiideraths überharrpt nicht mehr aiizunehmen. Ungarn. Der bekannte Führer der Unabhängigkeitspartei Karl Eötvös greift im „Egvetertes" die Regierung in schärfster Wer!e wegen der Erklärung des Thronfolger s an. Er erklärt, der Gräfin Ehotek und deren etwaigen Kindern gebühren in Ungarn dieselben Rechte wie den Gemahlinnen und de» andere» Kindern aiideicr Erzkerzöge. Auch nndere Blätter, welche sich vor der Eideserklarung des Thronfolgers beugen, greisen die Habsburgischcir tzauSgcsetze als veraltet und nrrfrer an. Der regierungsfreundliche „Budapest! Hirlap" erklärt sogar, diese seien schwer vereinbar nrit den Geboren der göttlichen und menschlichen Liebe. Frankreich. Bei der Bcralhnng der Vorlage über die Vermehrung der Flotte in der Tepntiltciikammcr ver- theidigte der Marineminister Lanefsan die Regierungsvorlage und führte aus. Fankrcich habe große Panzerschiffe »ötbig. um die französischen Küste» zu vertbeidigen, und es brauche Kreuzer, um die Kolonie» zu schütze». Torpedoboote und unterseeische Boote seien von Nutzen, aber murr könne mit ihnen allein die Küsten nicht vertheidigeu. TerMinister schloß mit einem Lob derMarinc und fügte hinzu, Frankreich wolle seine Kriegsinuriue verstärke», nicht zu Angrifsszweckcn. sonder» zur Erhaltung reiner wirthscl,öst lichen Interessen und seiner nationalen Ehre. «Beifall.» Deputirter Caillcux lrat für die Vorlage vom finanziellen Standpunkte ans ein und meinte, das Budget mit seinen normalen .Hilssanellen sei wohl im Stande, ein neues Opfer von 25 Millionen jährlich zu bringen, was die Vorlage enthalte. Aimvird brachte eine Gcgcir- vorlage cin, deren erster Paragraph die Geiaiiimtailsgahe ans 010 Millionen anstatt 476 Millionen seslietzt. Diese Gegenvorlage wurde mit 884 gegen 160 Stimmen verwvrscn. Die zwilchen Frankreich und Spanien gepflogenen Verhand lungen wegen Regelung der beiderseitigen Grenzen am K v n g o und Muni haben durch ein vom Minister Tclcasss und dem spanische» Botschafter Leon tz Eastillo unterzeichnetes Abkommen ihren Abschluß gesunden. Dieses Abkomme» regelt zugleich die Grenzen der spanische» Besitzung Rio Oro zwischen dem Cabo Blanco und Eabo Bojador und spricht Frankreich das Adrargcbiet und Sebcha-Jdjil zu. England. Im llntcrhause erklärte Lloyd-George, der Krieg in Südafrika sei von Ehamberlain sür seine eigene» Zwecke veranlaßt und das Leben von Soldaten sei politische» Forderungen geopfert worden. Der erste Lord des Schatzes Balsvnr erwiderte, er habe niemals eine beschimpsendcre stiebe gehört, als die soeben gehaltene. (Beifall.) .hierauf wandte sich Balfour zu de» Be schuldigungen Bnrdett-Coutts und erklärte, seine Information gehe dahin, datz medizinische Gcräthe in vollkommen genügendem Maße nach Südafrika gesandt seien, und daß die Soldaten durch weg die unveränderliche Freundlichkeit der Aerzte und Pfleger innen anerkannt hätten. Bei der ganzen Frage handele cS sich um den Transport und sei es unmöglich, der Regierung hinsichtlich der militärischen Operationen einen Hieb zu versetzen, ohne auch damit Roderts zu treffen. Ter schnelle, großartige Er folg des Krieges sei erreicht durch die Schnelligkeit des RobertS- schen Vormarsches und dabei war es unmöglich, alle Bcaucinlich- keitcn der Londoner Krankenhäuser bei der Hand zu haben. Die große Frage sei, ob man die Generale vernrthcile» wolle, daß sic ihre militärischen Einrichtungen so trafen, daß zn Zeiten die SanitätSein» Achtungen nicht in genügendem Maße vorhanden waren, und ob man daraus bestehen wolle, daß sie ihr Operationsfeld beschränken und die Schnelligkeit ihrer Bewegungen hemmen, damit nicht ein Augenblick Verzug ui der Pflege der Verwundeten eintrete. TaS würde weder den Anforderungen des Krieges, noch denen der Menschlichkeit entsprechen. Der Weg. den Krieg zu schnellem Ab- schluß zu bringen und Leiden von Menschen zu verhindern, sei. schnell und fest zuzuschlagen. Campbell-Baunermarn erklärte, nicht eine der Behauptungen Burdett-Coutts sei bestritten worden: er habe dem Lande einen Theil der Wahrheit ausgedeckt in dieser großen Sache, wofür ihm das Land danken würde. Auf dcm lährlich wiederkehrenden Banket der nationalen Union der konservativnen Vereine in London hielt Chamber lai n eine Rede, in der er anf die Erfolge binwies, die sich ans dem Zusammenschluß der Uiiivnisten. Liberalen »nd Konservativen ergeben habe», und gleichzeitig die friedliche Regelung mehrerer Angelegenheiten, wie die im Stillen Ozean mit Deutschland, be tonte. Die Politik der Regierung in Südafrika, fügte Cbamber- lain hinzu, habe bezweckt, womöglich durch friedliche Unterhand lungen. nvthigenfalls aber durch Waffengewalt Gerechtigkeit sür die engliichen Unterthanen und die gleiche Behandlungsweise für alle Weißen in Attika zu erlange», die die Engländer in allen ihren Kolonien gewähren. Dank der Tüchtigkeit der englischen Soldaten und dcm Beistand der Kolonien sei das Ziel, das sich die Regierung vorgcseht habe, schon fast erreicht worden. Türkei. Die an der bulgarischen Grenzlinie verhängte Quarantäne ist ausgehoben. Die Konventionszüge nahmen den normalen Verkehr wieder auf. Die aus den übrigen Reichs- kheilen kommenden Reisenden werden in Hebibtschewo einer ärzt lichen Untersuchung unterzogen. Amerika. Das Kabinct in Washington beriech über eine durch Vermittelung des chinesischen Gesandten zugcgangene Konvention, die zwischen den Vice-Königen der am Hang-tie- Kiang gelegenen Provinzen abgeschlossen sein toll. Die Konvention sollte von der Regierung formell genehmigt werden, ehe sie in Kraft trat. Das Kabinet ist nach Prutting der Konvention zu der Ueberzeugimg gelangt, daß kein einziger Konsul in Shanghai jemals einem derartigen Abkommen ziiqestimmt haben würde, da einige Bestimmungen widersprechend sind, während andere Be stimmungen den chinesischen Behörden die Anfrechlerhaltung der Ordnung in den BertragShäsen überlasten, von denen fremde Schiffe ausgeschlossen sein sollen. Das Kabinet beschloß deshalb, sich mit der Konvention nicht weiter zu beschäftigen. daS Detachement trat den Marsch längs deS Flusses an. In alle» Dörfern stießen wir aus Widerstand; in einem Dorfe geschlagen.' zogen die Aufständischen sich auf ein benachbartes Dorf zurück und besetzten gut gewählte Stellungen, von denen aus sie unseren Weitcrmarsch aushielten: sie mußten aus diesen Stellungen viel fach mit dem Bajonett und unter mörderischem Feuer vertrieben werden. Am 23. Juni machten wir eine» Nackitmarsch und erreichten bei Tagesanbruch das oberhalb Tientsin gelegene kaiserliche Arsenal, wo die Chinesen, nachdem sie uns erst freundschaftlich entgegengekommen waren, in verrütherischer Weise Feuer auf uns erdffnete». Es gelang uns. die Stellung zu um gehen und ein Geschütz wegzuirehmen. Während dieser Zeit gelang es den Deutschen, ein wenig weiter vom zwei Geschütze zum Schweigen zu dringen und sich ihrer »ach Ueberschreitung des Flusses zu bemächtigen. Hierauf wurde das Arsenal von den ver bündeten Truppen besetzt. Die Chinesen versuchten noch an dem selben und auch am folgenden Tage vergebens, das Arsenal wieder zu nehmen. Im Arsenal fanden wir Geschütze und Gewehre neuesten Modells. Wir richtete» mehrere Geschütze ein und bom- bardirteu die etwas nach vorn gelegenen chinesischen Forts. Ta wir im Arsenal Munition und Reis gesunden hatten, hätten wir uns dort einige Tage halten können: da wir aber durch die Ve»> wundeten gehindert wurden, baten wir um Hilfe von Tientsin, die am 25. Juni eintraf. Am 26. Juni sind wir in Tientsin an-- gekommeu; das Arsenal haben wir, ehe wir es verließen, in Brand gesteckt. Ter Krieg in China. Von dcm Chef des deutschen Kreuzergei'chwaders Vice- Admiral Bcndeinann ist folgendes Telegramm über Tichifn ein- gegangcn: Kapitän Uiedvm meldet: Expeditionskorps »ach Tientsin znrüclgekchrt bei außerordentlichen Anstrengungen. Leist ungen unserer Leute vorzüglich. Gefallen sind: Kapitän Buch- Holz, Matrosen Lausten, Ziininerma»». Avperman» von „Kaiserin Augusta". Matrose Baatz von „Hertha", Matrose» Goedecke. Riek, Visier, Herbst. Bading. Teddennanu von „Hansa". Schwer ver wundete Kapitänlcntnant Schlieper Schnßfraktur Unterschenkel, Oberleutnant Krohn Sbravnellichuß in linkes Auge, Oberleutnant Lustig Lungenschuß, Leutnant Pfeiffer Ellenbogenschnß, Ober- sanilätSmaat Burma»» von „Hansa", Matrose Grase von „Hertha". Heizer Otto von „Gefion". Leicht verwundet: Kapitän v. Uiedom, Oberleutnant Zerssen, Beide ganz leicht und (verstümmeltes Wort). Im klebrigen Gesundheitszustand des Landungskorps gut. Von Gesandten leine Nachricht, Expedition ist von Langfang zurück- gekehrt. nicht in Peking gewesen, gez. Bcndeinann. (Wiederholt.) Ei» bcmerkenswerthes Scitenstück zn der Meldung, daß der Deutsche Gesandte Freiherr von Kettcler schon vor Monaten aus die Gefahre», die sich für die Ausländer in China vorbereiten. hingc- wieien habe, ist der Brief eines chinesischen Berichterstatters in Peking, den die Wochennnsgabe der „North China Tailn News" schon am lO. (3.) Mai veröffentlichte. Darin heißt es: I» allein Ernst n»d alter Ansrichtigteit schreibe ich, um Sie von einem um- sasscnden geheimen Pia» in Kcmitnitz zn setzen, der bezweckt, alle A usländcr in China ^n vernichte» und die „verpachteten" Gebiete znrückziierobern. Tie Häupter der Bewegung sind die Kaiserin - Regenti», Prinz Ttthing, Prinz Turin, der Bater des Thronfolgers, Kain», Tichuoschutschiao und Lipingheng. Die Streit kräfte. die dazu verwandt werden sollen, sind alle Mandichu. näm lich die Besatzung von Peking (50.000 Mann« unter Prinz Tsching. daS Hnschciig-Corps oder die „glorreichen Tiger" «10.000« unter Prinz Tnan und verschiedene Bannertruppen der Kaiserlichen Garden (gegen 12,000) unter Kanhi und anderen. Diese 72.000 Mann bilden den Stamm des „Heeres der Rächer", während auf die Boxer als Hilistnippen bei der großen Schlacht gezählt wird, die näher bevorsicht, als die Ausländer in Peking oder sonst sich träumen lassen. Major v. G lnie n a v p, ü ln «uita des Großen Gcneral- stabes, welcher das deutsche Expeditionskorps als Generalstabs- ossizicr iiack China begleitet, verfügt über eine genaue Kenntnis; chinesischer Verhältnisse, welche sich sür das deutiche Korps von hohem Werth erweisen dürste. Major v. Glasencipp ist drei Jahre hindurch als Instrukteur in Tientsin thätig gewesen und daher mit dem Gelände bei diesem wichtigen Punkt, der fortan die Basis sür die weiteren militärischen Unternehmungen zur Sicherstellung der Verbindung mit Peking bilden wird, genau vertrant, ein Umstand, der uni so mehr in's Gewicht fällt, als es an zuverlässigen und detaillirten Karten völlig gebricht. Maior v. Glaicnapp wurde am 12. Mai 1877 zum Lentnant und an, 20. November 1880 znm Hanptmann befördert. Im Jahre 1805 stand er als Hauptmann ä >a miita des Infanterie-Neaiments Nr. 04 und war znm Nebenetat des Großen Generalsicwcs kvm mandirt. Bold daraus wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 26 in Magdeburg als Komvagnierbef versetzt. Nicht lange darnach würbe ec wieder zum Gcneralslabe kommandirt. am lO. September 1808 znm Maior im Infanterie-Regiment Nr. 27 befördert und vor Ablaus eines Jahres in den Geiiemlstab der Armee versetzt. Bis letzt wurde er als Eisenbahnlinien Nmnmi,'Ar , -- --- -- ....—. L ln suitc, des Gencralstabs geführt. Von der chinesische» Negierung Wallen,tc,n-^rilvgie eine Wiederholung erfahren wird. Nie wurde der Major v. Glasenabp wegen seiner Verdienste nm die stellimg geschieh, durch criu: deukiche Schciuspiclkräste Kllnst und Wissenschaft. s- Die König!. Hofover giebt heute mit der „Königin von Saba" die letzte Vorstellung vor den Ferien. Vom 2. Juli bis mit 11. August bleibt das Opernhaus geschloffen. f Residen; theater. Heute Nachmittag 3>/-> Uhr gelangt noch einmal mit Herrn Wilhelm,, als Gast das Lustspiel „Fräulein Doktor" bei ermäßigten Preisen zur Aufführung: Abends wird der Schwank: „Die Dame von Maxim" mit Herrn Richard Alexander als Gast wiederholt. 4 Die außerordentlich reichhaltige Vortragsordnung kür das Dienstag, den I. Juli, im „Wiener Garten" stattffndcnde S o in mereoncert des „Dresdner Orvhc» s" (Dirigent Herr Albert Kluge, weist unter den zum ersten Male zur An, sührung gelangenden Chören verschiedene Kompositionen umerei hiesigen Komponisten aus: Professor Döring, Professor R. Becker. C Grannnann aus. Wiederhol! weiden aus Wunich: Thnille s „Hinaus!" und Albert Klnge's voigtländisches Volkslied. Den sorgfältig ansgewählten insiiumenlalen Theil des Concerts wird die Kapelle des Königl. Sach'. 2. Grenadier-Regiments Nr. lol (Musikdirektor Schröder) ansiübrcn. 4 Mittwoch, de» 4. Juli, findet im Königl. Belvedere ein Amerikanischer Avend statt. i Ter Gesangverein der Staatseisenbahn- Beamten in Dresden bringt in seinem Eoncert. Mittwoch, den 4. Juli, in, Wiener Garten folgende Männerchöre zur Auf führung: „Ahendfeicr" von Altenhoser; .Abschied" von Tauwitz: „Herbstlenchten" von Dörina: ..Im Winter" (Dorfidvllei von Hutter: „Die Heimath", Vvlksweiw, bearbeitet von Tschirch; „Ter Geächtete", griechische Volksweise, bearbeitet von Neubner: „Mein Schätzelein" von Jilke; Rumänisches Volkslied „Singe, trinke, küffe!", bearbeitet von Kremier: „Meine Muttersprache" von Engelsberg: „Wintcrfrühling" von Jüngst: „Rheinweinlied* von Meiidelssohn-Bartholdw Ten instrumentalen Theil des Con- certes führt die Schützenkapelle aus. 4 Ter Rath zu Leipzig beabsichtigt ein Preis ausschreiben zu erlassen, um die beste mögliche Lösung in der Angelegenheit der Bebauung des T b o mas kirch h o fs zu ge winnen. Für die drei besten Lösungen sollen Preise in Höhe von 2000 Mk., 1500 Mk. und 1000 Mk. ausgesctzt werden. 4 Ter Bildhauer Johannes Hartmann >n Leipzig hat das in doppelter Lebensgroße anSgesührte Modell für das Robert Schumann-Denkmal in Zwickau so weit beendet, daß eS Ansangs September zum Guß der Firma Pirner u. Franz in Löbtau übergeben^ werden kann. Am 8. Juni 1901, zum 01. Geburtstage Schumnnn's, erfolgt die Denkmalsenthüllung, verbunden mit einem dreitägigen Musiksest. Fist den Sockel des Denkmals wird italienischer Granit, für die stufen sächsischer Granit verwendet. 4 In Berlin soll Mitte September eine ständige Se- c e s s iv n s b ü b n e errichtet werde». Vor Allem solle» Werke der neuroinantischeii Richtung durch die SecessionSbühne dem Theater gewonnen, daneben aber ioll werthvollen Talente» anderer Richtung die Förderung durch die neue Bühne nicht versagt werde». Einen neuen Gesichtspunkt will die Leitung der SecessionSbühne dadurch gewinnen, daß Musik, Malerei und Plastik zur Unterstützung der dramatischen Kunst herangezogen werden. Wieder im Gegensatz zu dem Hergebrachten wird versucht werden, Dekorationen von durch aus künstlerischer Schönheit, Interieurs von stiinmungsvoller Echtheit a»r der Bühne zu verwenden. Nachfolgende Werke sollen im ersten Theil der Spielzeit zur Ausführung kommen: „Komödie der Liebe" non Henrik Ibsen. „KönigSsöhne" von Helge Rode, „An des Reiches Pforten" von Knut Hamlun, „Tod des Tintagiles" von Maurice Maeterlink, „Kreuzigt ihn" von Earlvt Neuling. — Die Direktion der Seceisionsbuhne veranstaltet zur Erlangung künstlerischer Entwürfe für Theaterzettel sür die Anschlagsäulen und zm» Verthcilen an Theaterbesucher ein Preisaus schreiben, für das Prämien van 250, 200. 150 und 100 Mark ansgescht worden sind. Tie Entwürfe müssen bis zum 15. August d. I. an den Kiinstialvn Keller K Reiirer, Berlin Pvtsdamerstraße 122, eiiigesandt sein. r Tic diesjährigen B ü h n en«F est sp i e le des „Rheinischen Goethe-Bereiiis" rinden in der ersten Juli-Woche im Stadtthcater zu Düsseldvr f statt. Diesmal gelten sie der Ehrung des eon geniale» Freundes und Genoisen des Dichterfürsten, Friedrich Schiller. Tic Aufführungen beginnen am I. Juli milder Wallenstein-Trilogie. Es folgen „Kabale und Liebe" und „Brani von Messina", den Beschluß bildet „Fiesco", der ebenso wie die 'Dar. Tic erloihiing der! ttmstttrische Oberleitung ruht in i Drachen aus- R Juli findet für die Mitmirkenden und die Gäste eine festlich«' den Händen Mar Grube's. Am Ausbildung der ihm nnteritclllen Truppen durch Be 1. Stufe der 3. Klasse des Ordens vom doppelten Drachen aus- ^ ^ gezeichnet. Veranstaltung in den Räumen des weltbekannten Kunstlerheimo Von dem Verbleib der Gesandten und der Ausländer in „Malkasten" statt. Peking liegt keinerlei Nachricht vor. die die Meldung bestätiqle, M Rndol' Dell inger findet ,» straßburg ,. E. als sie seien init drin Expeditionskorps Senmonrs in Sicherheit. Ta ! musikalpcher Leitendes Sonnnertheaters außerordentlich nnnpathlsche aber Seiimoiir und die von ihm geführten Truppen setzt in Tientsin j Ausnahme. Tie Straßbnrger Kritik erkennt ihn als das voll an, weile», auch nähere Nachrichien über ilm einaelroffen sind, die von Gesandten kein Wort zu sagen wisse», so wird der Zweifel an der Richtigkeit derMitlheilung. daß die Gesandte» gerettet seien, leider fast zur Gewißheit. Das Journal „La Presse" veröffentlichte eine Depesche aus Brest, der zufolge der französische Kreuzer „d'C'iitrccastreanx". der sich gegenwärtig in China besindel, gesunken sei. Das Marineminrslerinm hat über dielen Vorgang teincrlei Nachricht und hält diese Meldung für nnrichtig. Die Londoner Admiralität veröffentlicht folgende. Tichifn den 29. Jniii Abends 10 Uhr 5 Minute» datirtc Depesche des Ad mirals S e v m v u r: Ich habe Peking nicht mit der Eisenbahn erreichen können und bin mit meinem Detachement nach Tientsin znrnckgekchrt. Am IO. Juni wurden zwei Angriffe der BoierS ans die Vorhut mit großen Verlusten für die Boxers und ohne Verluste sür uns zlttückaewiesen. Am lk. Juni griffen die BvxerS in Lang- sang unseren Zug an, wurden aber wieder ziirnckgeichlagen: sie hatten ungefähr 100 Tvdte. während ans unsecer Seite 5 Italiener sielen. Am Nachmittage desselben Tages griffe» die Boxers die englische Wache an, die zum Schutze der Station Losa zurück- gelassen worden war. Es wurden Veistärkungen dorthin abgeschickt und wieder wurde der Feind mit einem Verluste von unge fähr lOO Mann zurückgetrieve», von unseren Leuten wurden zwei Matrosen verwundet. Bei unserer Ankunft in Anting fanden wir die Eisenbahn so beschädigt, daß jedes Vor- IvärtSkommen mit der Eisenbahn nnmöglich war. Wir beschlossen deshalb, nach Aangtsun zurückziilehre», um dort eine Expedition zu organisiren, welche, dcm Flusse folgend, nach Peking marschiren sollte Nach welche unseren »nd kaiserlichen Truppen, die von Peking gekommen waren, ange griffen. Die Chinesen hatten 400 bis 500 Tobte, unsere Verluste beliefen sich auf 6 Todte und 48 Verwundete. Diese beiden Züge erreichten mich in Hangt,»», wo der Schienenweg ebenfalls voll ständig zerstört war. Da wir knapp an Proviant und die Verwundeten uns hinderlich waren, mußten wir nach Tientsin was er in der That ist, eine Autorität anf dem Gebiete der Operette. Bon großem Erfolge begleitet waren die Aufführungen seiner jüngsten Operette» „Saint-E»r* und „Die Ehansonneltc". Rach vollem Verdienst cinSgezeichet wird in Slraßburg auch Irl. Angela Virag. die vortreffliche Soubrette, die vor einige» Jahren eine Zierde des hiesigen Residenzthenters war. 4 Frl. Ellen Bartboldy, eine der letzten Schülerinnen Pro> Jasfä's. wurde für oas neue Theater in Aternn eniwairt. 4 S ü ch s iicher K u n st v c r e i n. Neiiciusgctiellt wurden : Bros. Eduard pconhardi Grochwitz) „Waldleich", I. Schenker (Dresden, „2on Niger Moraen am üinteriee" und „Bc> Niederwartha im Winter". Fra»; Schrener rBIascwitz) „Winter in« Moor", AlbenStagura (Dresden) ..Fbchcr dorf Weh Tievenow", And. Berge, «Dresden, „Winterltmmnmn he: Mock ritz", Eba Boeltchcr (Berlin, .Milckliche Ehe", O. Aorsterling «Leimig, „Grablegung", „Morgen" und ..Die Sella ün Grödner Thal". Ernst Dar gen (München) „Bautzen". „MichaeliSlirchc i» Bautzen", „Bautzen vom Dachs", „Bautzen vom Lindenberg", R. Geiger (Karlsruhe) «Fcühlings- iliminiing", „Mondlandsckni'l" »nd „Abendstiimming", Kranz Adolf Fischer «Dresden) „Sonnenuntergang an der Havel", ..Mondausgang am Ammer see", Georg Grüne (Dreeden) „Baechanlin", E. Paul Herrmann (Dresden» „HcranziebendeS Gewitter". Richard Hesse (Dresden) „SvreewSIver Matz ch-»". Hermann Hulhsch (Dresden) „Amor s Kolonialtruppe". Gustav Koller lDresden) „Wieiengrund im Mai", Edmund Korner (Dresden) ..Ein stiller Winkel" und „Rococokanzel in der Marienkirche zu Danzig", Erich Hammer (Weimar) „Stillleben", M. Moritz «Friedenau) „Vergißmeinnicht" und „Junimorgen", Otto Panzner «Dresden) „Büste des Pros. Dr. Maser", E v. lücth «Aachen» „Saures Brot", W. Schriller (Karlsruhe) „Winterabend" und „Wintermorgen", Nrnuls Schmidt Tharandt» „Andacht", Oskar Clarke (Dresden) „Im Mai" und „Am Graben", Walther Witting (Dresden) Garlenidull", Pt. v. Frankenberg (SchtitNau) «Dorsmotiv v. Frankenberg «LchüNIau» „Torlmotw im Herbst". Bergangen« Woche wurden verlaust: C. Heiinich „Winterabend am Star», meinen, Ai,Rinne v„R Kniiamna wurde» rwei 8i',ae l bergcr See", Prof. A. Reinhardt ..Frühlingsmorgen". Oskar«Seidel„Schisse T>, »u ^ E der Elbe bei Blawivitz". — Ferner sind gegenwärtig die Modellskipen in Truppen svhzcn sollten, am l8^Junl^von Boxers der dekorativen figürlichen Darstellungen an dcm im Il mban beariffene» .... .» - . — Georgenbau des Künigl. Nesidenzschlosses ausgestellt. Dieselben verbleiben nur 14 Tage in der Ausstellung. 4 Die S o n d e r a u S st el l n n g englischer und schottischer Künstler inLrnstArnold's Kunstsalon, Wilsdrusserstratze, wird heute. Svnntaa, eröffne«. Sie enthält etwa k,k> Gemälde. M Aquarelle, Pastelle. und Zeichnungen, keriicr Skulmurcn und eine Anzahl kunstgewerblicher Ar beiten re. Besonderes Jntereffe werden neben einigen hervorragenden Ge mälden vor Allein die Handzeichnungen beanspruchen, da die seltensten »rücklchrcii, von wo wir seit sechs Tagen keine Nachrichten batten »» Die Verwundeten wurden am 19. Juni auf ein Boot gebracht und Meister, wie Whistler, Burnc-Jones. Rosctti. Legros re.', vertreten sind.
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