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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000629020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900062902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900062902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-06
- Tag 1900-06-29
-
Monat
1900-06
-
Jahr
1900
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Dresvnev Nachricht-ir. Krcitag, 2». Juni 1S0V »W Nr. 176 auch viele, deren Eltern nicht in der Lage sind, die für einen 3 bks ^wöchentlichen Laiidansciithalt erforderlichen Kleider zu beschaffen. Unbedingt nöthig sind ein doppelter ülnzug und doppeltes Schnh- werk. Solle» jene Kinder ausgeschlossen werden? Nein, das wäre hart. Diese Kinder sind alle von Aerzten und Lehrern als bedürftig und würdig bezeichnet worden. Nm auch ihnen zu helfen, sei darum für die 10- bis liiäliiigcn Kinder um abgelegte Kleider und zu Nein gewordenes Scbuhweik sreundlichsl gebeten. Folgende Damen haben sich zur Empfangnahme von Beklcidimgsgegcnständen gütigst erboten: Frau Dr. Bertram. Pirnaischcstr. 34. I.: Frl. v. Bieder mann, Hohcstr. 14: Irl. A. Gaettens, Sidonienstr. 25; Frau Amtsrichter Dr. GinSberg. Palaisstr. 19: Frau verw. Hoesc, Bönischvlatz 10. I.: Frl. A. Müller. Fröbelstr. 4: Frau verw. Rendant Pviselt, Rciüigerstr. <>', III.' Frl. E. Pusinelli. Franklin- straße Ai. III.: Irl. V- Putzer. Rietschelstr. 2, III.Fra» Bau meister Schmidt. Melanchtkonstr. 10: Frau Hauptmann Töpfer. Querallee 7. I.; Frl. Helene Wolfs, oberer Kreuzweg 1. Auch die Geschäftsstelle des Gemeinnützigen Vereins Jüdenhof 5, I. ist zur Entgegennahme von Kleidungsstücke» und Schuhwerk gern bereit. An letztere genügt auch eine schriftliche Anzeige, alsdann werden die Sachen abgeholt. An Ausrnstuiigsgegenstäiiden gingen dem Liebeswerk bereits zu von Rob. Eger und Sobn Hote» und Sporthemden: von Herrn Hoflieferant Otto 500 Stück Lili'cmiiilch- seifc: von Herrn Strobbntfnbrikant Küchenmeister 200 Stück Strohhüte: vom Kleidergeschäst S. Otagelstock Knabciianzüge, von Frau Beese verschiedene Kleidungsstücke. Manch' armes Kind wird durch diele Gaben glücklich gemacht. —* Der gegenwärtig an 125 Mitglieder zählende „Cigarren - Abschnitt - Saniniel - Verein" beging gestern Nachmittag in, Lincke'schen Bade ein wohlvorbcreitetrs Sommerfest, das leider durch die Ungunst der Witterung viel zu leiden batte. Der rührige Vorstand, voran Herr Buchhvlz. hatte sich alle Mühe gegeben, den Mitgliedern und Freunden des Vereins einige recht vergnügte Stunden zu bereiten. Für das Concert war die Kapelle des 177. Regiments gewonnen worden. Bon Vereinsangehörigen und Gönnern gingen für die stark in Anspruch genommene Waarenlotterie zahlreiche nützliche und zum Theil wertbvolle Geschenke ei», sodas; aus dieser Veranstaltung ein erheblicher Reingewinn hcrausaekommen sein dürste. Die Herren Ermisch und Gliemaun wussten das Publikum für ihre Pfefferkuchen-Lotterie zu animiren und dürften ganz gute Geschäfte gemacht haben. Mit der Militärkapelle konknrrirten die „Drei lustigen Brüder", die durch ihre Instrumental- und Geiangs- vortrüge recht viel zur Erheiterung der Anwesenden beitrugen. Die Kinder kamen bei dem Feste nicht zu kurz lveg. Nachdem sie sich durch allerlei Spiele belustigt hatten, wurden sie durch mancherlei niedliche Geschenke überrascht. Besonderer Dank gebührt auch den Damen des Vereins, die sich im Dienste der Wohltbätigkeit als Blumen- und Loosvcrküuferiimen nützlich machten. Nach einem von den Kindern veranstalteten Lampion-Umzug wurde die kleine Welt entlassen. Trotz des unaufhörlichen Regens herrschte in dem Saale eine recht animirte Stimmung. Ein frohbcwcgter Ball hielt die Vereinsmitglieder mit ihren Freunden noch lange beisammen. —* Wie schon erwähnt, begeht heute Herr Hoflieferant Sieg fried Schlesinger die Feier des 25. Jahrestags der Be gründung seines Geschäfts. Ans diesem Anlaß war das Geschästs- lvkal vom Personal des Hauies in sinniger Weise mit Taniieii- Gnirlanden rc. geschmückt worden, und heute früh fand ein fest licher Begrüßnngs- und Beglückwünschungsnktns statt. Hierzu hatten sich das gesammte Personal und eine Anzahl Freunde de-Z Hauies im zweiten Stockwerk versammelt, und als Herr Schlesinger '/-st Ubr die Räume betrat, wurde er im Name» de? Personals durch Herrn Hälmel auf's Herzlichste begriffst und beglückwünscht, wobei de, mannigfachen Verdienste des Jubilars nicht nur »m sein ! eigenes Geschäft, sondern auch um das GelchästSlcbcn Dresdens überhaupt gedacht wurde. — Als Zeichen der hohen Werthschätzung, welcher sich Herr Schlesinger bei seinem Personal erfreut, über reichte Herr Hälmel eine prachtvolle altdeutsche Standuhr in künstlerisch ausgeführtem Nuszbanmgehäuse, auf dessen Spitze I Merkur thront, mit einer Votivtnfel als Angebinde. Darauf sprach die älteste Mitarbeiterin im Geschäft in gebundener Rede auf das i Fest bezügliche Worte, während Herr Friedhcim-Chcmnitz im ! Namen der zahlreichen Fabrikanten und Lieferanten, die nicht ! allein geschäftlich, sondern auch freundichastlicb seit langen Jahren mit dem Jubilar verbunden sind, herzliche Glück- und Segcns- ! wünsche znin heutigen Tage in poetischer Form darbrachtc und ! Frau Grnndmann. eine der ältesten Arbeiterinnen des Geschäfts, > Namens der Arbeiterinnen gratnlirte. Herr Schlesinger dankte tief bewegt für die Beweise der Liebe und Anhänglichkeit und erfreute jeden lEinzclnen seines zahlreichen männlichen und weiblichen l Personals im weiteren Verlaufe der Feier durch Ueberreichnng , namhafter Jubiläumsgeschenkc. Nach Eröffnung des Geschäfts. ! die heute aus Anlass des Festes etwas später erfolgte, fanden sich ! zahlreiche Gratulanten von Nah nnd Fern, zum Theil mit kost- j baren Geschenke» ein. während Andere durch sinnige Blumenspendcn nnd lchriftliche Beglückwünschung ihrer Tkeilnahme an diesen, . Ehrentage Ausdruck verliehen hatten. Zahllos waren die Tele ! grnminc. Gegen Mittag hatten sich die unteren Geschäftsräume in ! einen wahren Blumengarten verwandelt. Fortgesetzt liefen neue ! tünsllerische Phantasiegebinde der kostbarsten und auserlesensten, 'zum Theil herrlich diistcndcn Kinder Flvras ein nnd die Passanten der König Jvliannstras;e sammelten sich wiederholt vor dem Ein gange deS Geschäfts, um einen flüchtigen Bilck auf all' die Pracht zu werjen. — Die Gratulanten wurden durch ein opulentes Früh stück im zweiten Stock des Schlesniger'schcn Geschäftshauses be- wirthet, wo von 12 Uhr ab ein gleich opulentes Büffet für das Personal ausgestellt war. Heute Nachmittag wird das Geschäft bereits um 6 Uhr geschlossen, woraus die Jnbiläumsfestlichkeit durch ein Sommerfcst im Hotel „Bellevue" in Blasewitz ihren Abschluss finden wird. — Von dem Schah von Persien wurde dem Herrn Jubilar eine ganz besondere Ehrung dadurch zu Theil, dass er ihm ans Anlast seiner Verdienste nm den Import echter Teppiche den Löwen- und Svnnenorden verlieh. —* Gestern hielt die Sängerschaft des Turnvereins der Piinaischen Vorstadt zn Dresden in der unterhalb des Lincke'schen Bades gelegenen „Dracheiischünkc" ihren ersten Wandei abend ab. welcher sich trotz des unsicheren Wetters eines verhältnist- mästig guten Beiiichcs zu erfreuen halte. Wenn auch der Aufent halt im Garten unterbleiben musste, io bot doch das Gartenhaus genügende llnterknnst für die lustige Turnerichaar, deren nie ver- der Rampen vorgesührt zu werden. ES würde damit zugleich einem rastlos schassenden und begabten Dichter unser engeren Heimath ein änsteier Erfolg und eine Anerkennung beschicden. deren er in vollcln Maste würdig ist. — Der Vortragimdc und der unter den Hörern weilende Dichter bildeten am Schlüsse der Ausführungen den Zielpunkt herzlicher Beifallskundgebungen. —ät. i' Im Leipziger Stadtthenter gelangte gestern, Mittwoch, der erste Theil der grvste» musikalischen Epopöe „Die Trv > ancr" von Hcetor Berlioz, zum erste.. Male zur Aufführung. In dramatischer Hinsicht war die Wirkung des Werkes nicht ganz einwandfrei, in seiner klassischen Größe und Einfach!,-! gefiel es dagegen allgemein. Die Ausführung verlief befriedigend. Vermischtes. "Tante Ilka. Wie der „Pesler Llond" schreibt, wird die bekannte ungarische Soubrette Jlka Pälmat, in Folge der Vermahlung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit der Gräfin Sophie Elwtel in vcrwandlfchaftliche Beziehungen zum Erzherzog treten. Ter Gemahl der Frau Jlla Pölinau, Graf Kinskii. war nämlich ein Bruder der Gräfin Wilhelmiiie Ehotek. der verstorbenen Mutter der Komtesse Sophie. Kürzer gciaat: Jltn Pälmah wird die — Tante deS dercinstigen Kaisers von Oesterreich. ' * Erhängt hat sich i» Feldremiach. einem Orte des Württcmbergiichen OberamtS Neuenbürg, der dortige 50jährige Bauer Krantli, weil er wegen Mitnahme eines Stückes Holz ans dem Gemeindewatd im Weiche von 5 Psg. wegen Diebstahls zu einem Tag Gefängnis; verurthcilt worden war. * Ein reicher Amerikaner, Stephen S. Marchand. hat in Paris ein Schlafzimmer im Stile Ludwigs XVI. bestellt, das die Kleinigkeit von 4.882,200 Francs kostet. TaS Bett allein, an das zwei und ein halbes,Jahr Arbeit verwendet wurde, wird auf anderthalb Millionen geschätzt. Es ist ans massivem Eben holz, mit Gold und Elsendeiii eingelegt. Tie Stühle ans gleicher Arbeit kosten noch mehr. diDtamiiigarnitur 100,000 Frcs., der Toilettentisch 200,000 FrcS. mw der Nachttisch 75,000 Frcs. Tie Gardine» wurden in Lvon venertigt zu 300 Frcs. das Meter und dem entspricht der Preis des Bodcnteppichs. sagender Humor bald zur Geltung kam und alle Tbetlnehmer „ die richtige Stimmung versetzte, zu der natürlich auch die wacker« gediegenen Vortrag entsprechender Lieder . »tlge Sängerschaft durch wesentlich beitrug. —* Nachdem da« KreuzkirLengeltkut fachmännisch geprüft und als vorzüglich befunden ist IdaS fachmännische Urthei wird demnächst bekannt gemacht werden.) findet morgen. Freitag, Mittags gleich nach I Uhr im Beisein des Herrn Hofglockenaiester- mristcrS Schilling aus Apolda nochmals ein Läuten der Glocken in verschiedenen Akkorden und zuletzt des ganzen Geläutes statt. —* Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Bei der hiesigen städtischen Schlachtvieh- und Fleischbeschau ist am 1. August und I. September je eine HIlfSthierarztstelle zu besetze», welche niit einem Jahresgehalt von 2100 Mk. ausgestattet ist. —* AnEhrengabenzum 13. Deutschen BundeSschtesten sind neben vielen Geschenken auswärtiger Könner von hiesigen Herren weiter eingegangen: von Robert Sacher lein silberner Weiiihumveii). von, Töpfermeister August Tübel ein silbernes Bestecks, vom Restaurateur Scharfe vom „Kaiscrpalast" (eine silberne Bowle), vom Möbelmagazin vereinigter Tapezirer-Jnnungen (eine Terracotta-Figur. Jäger mit Auerhnbiis. —* Der Verein Dresdner Köche hielt gestern unter zahl reicher Thellnahme seiner Mitglieder und deren Angehörigen im Lincke'schen Bade sein diesjähriges Sonimersest ab, zu welchem sich auch sehr viele Prinzipale und Deputationen der hier bestehenden Fachverciue ei »gefunden hatten. Leider wurde das vorzügliche Concert. auSgcsührt von der Kapelle des König!. Sächsischen SchützenregsinentS unter Leitung seines Dirigenten, Herrn G Keil, sowie die Veranstaltungen wie Prämienschießen, Naritätciikabinet. Würselbudc n. A. m. sehr durch die ungünstige Witter,mg beeinflußt. Bei eintretender Dunkelheit unternahmen die Tbeiliichmcr mit bunten Lampions einen Nundgang durch den mit Bmitscuer erleuchteten Garten, worauf im Saale das lang ersehnte Signal zum Ball ertönte. Der Vereinsvorsihende, Herr Otto Vobiaii. begrüßte nunmehr die Anwesenden, namentlich die Herren Ehrenmitglieder, Prinzipale und die Vertreter der Fach- Vereine nnd überreichte dem Tanzlehrer Büchsenschuß in Anbetracht seiner langjährigen Verdienste um den Verein ein kalligraphisch aiisgefühnes Gedenkblatt. Ter Ball hielt die Festthcilnehmer in der heitersten Stimmung, zu der die vorzügliche Bewirthuiig seitens des Herrn Hcmier viel beitnig, bis znin Morgengrauen beisammen. —* Nur geringe eigene Unvorsichtigkeit verschuldete gestern Vormittag den Tod eines jungen Menschen, eines auf dem Baue des Fernheizwerkes an der Ltallstraße zur Ausübung prak tischer Tbätigkcit beschäftigten Baiigewerkeiischiffers. Der junge Mann sprang in einen leeren Kalkkasten von einer einen Meter döher gelegenen Mauer. Durch die ungleichmäßige Erschütterung kippte der Kasten nur und schlug einen zum Stützen einer Fenster- wölbiing angebrachten Holzbogen heraus. Mit diesem stürzte der Aerinste in die Tiefe. Die am Kopfe erlittenen schweren Verletz ungen sühnen bereits am Nachmittag im Stcidtkraiikeiihnusc. wohin der Verunglückte gebracht worden war. dessen Tod herbei. —* Sächsisch-Böhmische Damvfschiffahrt. Für die Aktionäre der Gesellschaft findet am Sonnabend nach dem Verlauf der Generalversammlung, wie bisher alljährlich, wieder eine Sonderfahrt ab Landeplatz, Terrassenufer,^statt. Die Abfahrt erfolgt Abends 6 Uhr bezw. 'F- Stunde nach Schluß der General versammlung. Die Fahrt wird ausgeführt vom neu erbauten Oberdcckdampfer „Kaiser Wilhelm II.". —* Gestern Vormittag h'sv Uhr fand die offizielle Probefahrt für den elektrischen Betrieb der Straßenbahnlinie Dres den —Planen statt. Zur Abnahme der Prüfung batten sich ii. A. eingefundcn die Herren Stadträtbe Fischer und Körner. Oberingeiiicur Meng. WohlfahrtSpolizei-Kommissnr Bock v. Wül fingen, Bauinspcktor Arndt, Königs. Betriebsinspektor Wolf, Direktor Clans; und Andere. Die Probefahrt selbst verlief zur größten Zufriedenheit der genannten Herren nnd es dürfte, vor behaltlich der behördlichen Genehmigung, die Eröffnung des vollen elektrischen Betriebes auf der Plaueiischen Linie für nächsten Sonnabend zu erwarten sein. Daß dieser Fortschritt in der besseren Verbindung Dresdens mit Plauen besonders von den Einwohnern Plauens mit Freuden begrüßt wird, ist wohl zweifellos. Die Wagen werden auf dieser Linie aller 4 Minuten Verkehren, nur in den spätere» Abendstunden dürfte ein Fünfmiiiutcnverkehr ciiitretcii. Morgen früh wird desgleichen der elektrische Betrieb ans der Linie ü anv t b a hnh o s — P ostplc, k — Ars enal eröffnet werden. Eine kleine Unterbrechung dürfte sich in den nächsten Tagen auf dieser Linie noch insofern geltend machen, als an der Falkenstraße, wegen der noch im Gange befindlichen Ticsbauarbeitcn. ein Um- stcigcn nöthig sein wird. Auf dieser Strecke werden die Wagen während des ganzen Tages aller 4 Minuten regelmäßig Verkehren, und zwar so, daß ein Wagen um den anderen mit Ankänaewagen fahren wird. Die elektrische Kraft zum Betrieb dieser Linien wird von der Kraftstatioii am Stiftsplatze geliefert. —* Polizeibericht, 28. Juni. Der lOjäbrige Sohn eines hiesigen Siebmachers hat in vielen Fällen hiesige Bäcker meister dadurch geschädigt, daß er den letzteren bezw. deren Angestellten im angeblichen Auftrag seines Vaters gefälschte Rech nungen über Siebmacher-Arbeitcii vorlegtc und die angesetzten Beträge einkasfirte. Der Betrüger, dessen Festnahme erfolgt ist, hat mehr Bctrugsfttlle ziigestnnden, als hier zur Anzeige gekommen sind. Geschädigte werden gebeten, alsbald an die Kriminalabtheil- img der Königl. Polizeldircktioii hier Mittheiliingen gelangen zu lnsscn. — In einem Grundstück der Großenhamerstrasze glitt am Sonnabend ein Arbeiter auf der Kellertreppe beim Hcrablassen eines schweren Fasses aus und stürzte. Er erlitt einen Ober armbruch und O.neischnngen. — Aus der Schandauerstraßc kam heute Vormittag ein 5 Jahre altes Mädchen durch eigene Schuld unter einen Straßenbahnwagen. Das Kind erlitt einen Schädel- bruch nnd eine Quetschung des linken Oberarmes. — Berwichenc Nacht e r s ch vß sich in seiner hiesigen Wohnung ein seit längerer Zeit unheilbar kranker pcnsioiiirter Beamter. —" Sonderzügc nach Wien. Wie in vergangenen Jahren, wird die Staatsbabnvcrwaltung Sonntag den 15. Juli und Mittwoch den 15. August d. I. wiederum je einen Soiidcrzug zu bedeutend ermäßigten Preisen von Leipzig nnd Dresden nach Wien über letschen mit Anschluß nach Budapest Verkehren lassen. Tie Abfahrt erfolgt von Dresden Houptbahnhos 5 Uhr 38 Min. und die Ankunft in Wien iNordweilbahnhos- anderen Tages früh 7 Uhr 34 Min. Tie Fahrkarten erhalten diesmal eine 45tcigigc Gilligkeitsdaucr und kosten von Dresden Hanptbahnliof nach Wien in 2. Klasse 23,00 Mk. und in 3. Klasse 12,00 Mk. nach Budapest in 2. Klasse 43.30 Mk. und in 3. Klasse 23.60 Mk. In Chemnitz, Pirna und Schandau werden ebenfalls direkte Sonder- ziigskartcii ausgegeben. Außerdem werden auf allen sächsischen Stationen Anschluß-Rückfahrkarten zu ermäßigten Preisen nach Leipzig oder Dresden-Altstadt verabfolgt. Alles Nähere ist aus der setzt erschienenen Ucbcrsicht^n ersehen, welche auf Verlangen bei den größeren sächsischen Staatsbahnstationen und bei den Ausgabestellen für ziffammeiistcllbarc Fahrscheinhefte in Leipzig. Dresden-Altstadt (Wiciierstraße 2l und Chemnitz unentgelllich ab gegeben wird. Brieflichen Bestellungen sind zur Frankiriing 3 Psg. in Marke beizulegeii. —* NaußIi tz. Das Regulativ über die Erhebung von Besitzvcrändcrniigsabgabcn in der hiesigen Gemeinde 5 Psg. zur Feuerlöschgcräthkasse und Löbtau: insnesanimt find also jetzt 90 Psg. für je 100 Mk. der Werth- oder Erwerbriiigsstimmr zn zahlen. —* Die Papier- und Eellnlosc-Fabrikeii Heidenau A.-G. in Heidenau bitten uns zu dem von dort gemeldeten UnglückSfall mitzntheilcn, daß sich der UnglückSfall, allerdings während der Arbeitszeit, nicht aber im Zusammenhang mit der zu verrichten den Arbeit zugetragen hat, daß es fick vielmehr um die Folge einer Wette handelt. Es sprangen drei Mann z» gleicher Zeit an- geklcidet in die Elbe. Ter eine Arbeiter gelangte an einer Kette weiter greifend wieder an's Land. An den zweiten schwimmenden klammerte sich der dritte wohl des Schwimmens unkundige Arbeiter: Beide wurden dem erwähnten Floß zugetrieben, wo es weiteren herbciaecilten Männern gelang, den zweiten zu retten, während der dritte Mann unter das Floß gerieth und ertrank. —* Gesteni früh 6 Uhr 26 Minuten rückten die von den in Leipzig garnisoiiirten Regimentern zu dem chinesischen Expedi tionskorps gestellten Jnsanteric-Manmchaften. 21 Man», nach Kiel ab. Ter Kommandeur der 2. Division Nr. 24. Generalleut nant Graf Vitzthum v. Eckstädt, erschien am Magdeburger Bahnhof und hielt vor der Front der Jnfanterie-Maniilchaften eine kurze, markig-militärische Ansprache. Cs hatten das 107. Regiment 8 Mann, das 106. Regiment 7 Mann und das 131. Regiment 6 Mann, darunter auch einen Einjährig-Freiwilligen, für die mobilen Seebatalllone gestellt. — Ein Unteroffizier und zwei Ge freite de» 77. Artillerie-Regiments traten Mittag» vom Berliner Bahnhofe auS die Reise nach Wilhelmshaven an. um von dort auS, vereint mit Kameraden aus anderen Truppentheilen, dem Expeditionskorps nach China »ugetbeilt zu werden. . —"Zwickau, 37. Juni. AuS der Zahl der tropendiensb- fählgen Mannschaften des hiesigen Regiments, die sich zum Eintritt in die Marine-Infanterie freiwillig gemeldet hatten, sind 6 Gefreite bezw Gemeine des 1. Bataillon» ausgeloost worden. Heute Morgen fuhren sie nach Kiel zum 1. Seebataillon ab, um von dort nach China geschafft zu werden. Seiten» des Regiments des Bataillons und der Kompagnie wurden Ihnen reiche Geld geschenkt zu Tlieil. — Die goldene Hochzeit feierte gestern der ewsr. Kantor Blechschmidt hier. —" Wetterbericht der Hamburger Teewarte vom L8. Juni. Der Luftdruck ist ziemlich gleichmäßig verteilt, am böchften ist er über Irland und Süddeutichland, am niedrigsten über Schweden und Weftrußland. In Deutschland ist «S bei schwachen westlichen bis nördlichen Winden meist killst und bis auf den Süden trüber. — Wahrscheinlich ist auch weiterhin ziem lich trübes, jedoch etwas wärmeres Meller, stellenweise mit Regen. Tagesgeschichte. x Deutsches Reich. Prinz Rupprechtvon Bavern trifft als Gast des Kaisers auf der „Hohenzollern" ein, ebenso der bäuerische Militärbevollmächtigte in Berlin, v. Reicklin-Meldegg. Prinz Rnpprecht fährt Ende der Woche mit dem Kaffer durch den Kaiser Wilhelm-Kanal und vollzieht am 2. Juli in Wilhelmshaven die Taufe des dort erbauten neuen Linienschiffes: der für dieses bestimmte Name wird nach Seemannsbranch bis dahin geheim gehalten. Zur Feier sind die Mitglieder der bayerischen Gesandt schaft nnd die bäuerischen Mitglieder des Vundesrath» geladen. Graf Lerchenfeld kommt von Paris dorthin. x Die zur Zeit im Zoologischen Garten in Berlin auftretenden Samoa n er sind vom Kaiser nach Kiel befoblen worden. Nachdem die neuesten Schutzbefohlenen des Deutschen Reiches bei der großen Früjahrsparade auf dem Tempelhofer Felde ein eindrucksvolles Bild von der deutschen Landmacht bekommen haben, werden sic nun wohl auch ein solches in Kiel von der deutschen Seemacht erhalten. x Die Vorstände der preußischen La ndwirth schafts kam m er» traten am Mittwoch in Wiesbaden unter Vorsitz des Grafen Schwerin-Löwitz zn einer Konferenz zusammen, an welcher iiisgesaimiit 50 Delegirte aus allen Provinzen des preußischen Staates theikiiahnien. Es wurde Bericht erstattet über die Erricht ung einer Central-Landwirthschaftskainincr. über den Schutz des deutschen Rnpsbanes und über die zukünftige Handelspolitik. In letzterer Beziehung wurde beschlossen, den LaiidwirthschaftSminister zu ersuchen, er möge mit aller Entschiedenheit dahin wirken, das; in den neuen deutschen Zolltarif rin höherer Zollsatz als bisher für Oelfrüchtc ausgenommen werde. Am Nachmittag machten die Theilnehmcr an der Konferenz einen AnSffug nach Geisenheim, um die dortiae königliche Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau zu besichtigen. x Der bäuerische Landtag nahm die Nnchtragsforderung von 80.000 Mk. siir die Errichtung eines Projektirungs-Bureaus für die Main-Kanalisation bis Aichaffenburg an. Prinz Ludwig hielt' hierbei wieder eine länaere Rede und erklärte, daß er der Flößerei wohlwollend gcgcnübcrstche, und daß diele durch das Kanalilationsprosekt nach seiner Ansicht auch keineswcs ge schädigt werde, wenn sie sich nur den Forderungen der Neuzeit an- vassen wolle. Von Preußen wird nnii ein weiteres Entgegen kommen erwartet. Der Landtag wurde Donnerstag nach Omonatigcr Dauer geschlossen. x Oesterreich. Die Trauung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit der Gräfin Sofie Elwtek wird, wie schon gemeldet, Sonntag, den 1. Juli, in Reichstädt durch den dortigen Pfarrer vorgeiioininen werden. Dieser Ort wurde deshalb gewählt, weil dort gegenwärtig die Stiefmutter deS Bräutigams. Erzherzogin Maria Theresia, die Wittwc des Erzherzogs Karl Ludwig, ihren Aufenthalt nimmt. Schloß Reich stadt, wo einst Kaiser Ferdinand rcfidirte. ist. wie erinnerlich, im vorigen Jahre vom Kaiser seiner Schwägerin als Wittwcnsitz cingcränint worden. Dir Hochzeit wird in aller Stille vor sich gehen. Nach den bisheriger Bestimmungen erfolgt die dreimalige Verkündigung in Reichstadl am nächsten Freitag, dem Peter- und Paultngc. nnd schon am darauffolaeiidcn Sonntag soll die Trauung in der Schloßkapellr zn Reichstadt vorgenommcn werden. Der Training selbst werden mir die Mitglieder der Familie des Erzherzogs Karl Ludwig bei wohnen. Nach der Trauung wird sich das Neuvermählte Paar nach Schloß Kcmopischt, dem Lieblingsausenthalt des Erzherzogs Franz Ferdinand, begeben, wo bereits die Frauengemächer in Stand geletzt werden. x Ungarn. Der dritte SchulauAchnß in Budapest hat eine Eingabe an den Magistrat gerichtet, in der er sich sehr energisch für de» Unterricht in der dentschcn Svra ch c In den Volks schulen ansivricht, „weil wir als kleine Nation sprachliche Fühlung haben müssen mit einer großen Nation, der wir unsere Kultur danken, und die uns noch immer Kiiltiirquellc ist." x England. Lord Roberts antwortete ans eine An frage des Kriegsministcriums. ob er Truppen aus Südafrika nach China senden könne: Nein, keinen Mann. x Afrika. Das Kolonialamt in London erhielt ein Tele gramm ans Prahsu vom 25. d. M.. in dem der Oberst Willcocks. der Befehlshaber der Entsntztruppe für K uinassi mitlheitt, ihm sei ein Schreiben des Gouverneurs der Gvldküstc zugegangen. in dem es heißt, Kumassi könne sich noch bis zum 20. Juni hatten. Der Kvniniandant von Bekwai empfing brieflich die Mittheiluna. daß man am 21. und in der folgenden Nacht zehn Kanonenschüsse gefolgt von anhaltendem Gewclirseiicr vernommen habe. Die Truppen hätten versucht, unter andauernd strömendem Rege» vor ziirücken: es sei aber unmöglich, täglich mehr als einige Meilen vorwärts zu kommen. Der Krieg in China. X Mit der M ob ilm a chung für China ist man in Spandau fertig: eS sind etwa acht Tage dazu erforderlich gewesen. Die Kanonen und Geschosse für die Batterien, die Munition für die Sccbataillonc. die Ansrüstungsgegenständc für die Pioniere sowie das sämmtlichc Lederzeng für die Pferde der Fcldarkillerie sind verladen beziehungsweise verpackt worden, und der Eiienbahn- traiispori mit dem gesamniten Kriegsmaterial ist nach Wilhelms haven abgelassen worden. Zur Beschaffung des Bedarfs an den mit Zinkeiiilagc versehenen Hvlzkisten. die zum überseeischen Trans port der Munition unbedingt erforderlich sind, wurden sämmtliche Tischler- und Klempnerwertstätten der Stadt beschäftigt. Zuerst war der 28. Juni als letzter Tag der Ablieferung bestimmt; dann wurde die Frist aber auf den 25. verkürzt: bis zur Minute waren die Kisten fertig. Unaufhörlich fuhren in der Stadt Wagen umher, um das. was fertig war, abzrcholen, nnd zum Artilleriedevot zr schaffen, wo die Verpackung ohne Unterbrechung, auch am Sonntan. von Statten ging. Diele Arbeit ist in der Hauptfach« durch Civilarbeitcr unter Aufsicht militärischer Vorgesetzter aus- gesührt worden. Es ist alles nach Wunsch, ohne jeden störender Zwischenfall, bewerkstelligt worden. Zur etwaigen weiteren Ver sendung von Kriegsmaterial werden, dem Vernehmen nach, schon jetzt die erforderlichen Maßnahmen im Voraus getroffen werden. - x Ein in Tschffu ansgcgebcnes Telegramm des amerikanischen Admirals Kemvfs meldet: Die Pekinger Gesandten mit den Schukwacyen der Gesandtschaften seien, wie ihm berichtet werde, bei Admiral Seinnonr, der sich 8 Meilen von Tientsin in einer verschanzten Stellung befinde. xHicke Brach hielt bei einem vom Lordmayor von London gegebenen Banket eine Rede, in der er auch auf die Ereignisse in China zu sprechen kam. Er betonte, es sei die erste Pflicht der Mächte, unter welchen er sich freue. Amerika und Japan zu sehen, die Gesandtschaften und ihre Staatsangehörigen zu retten und zu schützen, sowie Ersatz für den Schaden an Leven und Eigcnthiim zu fordern. Er glaube, daß alle Mächte in vollem Einveisiäiidniß handeln werden für das gesammte Gut der Civili- sation. x „Tribuna" meldet die bevorstehende Absenkung zweier Bataillone Infanterie und zweier Bataillone Askaris von der Koloniatarmce nach China. Das Kommando übernehme der Oberstleutnant Salsa, der im Afrikakrieg eine hervorragende Rolle spielte. Artillerie werde nicht eiiiaeschifft. Die einzigen Schwierig keiten der Expedition lägen im Widerstande des Marinemlnister». x Die Ostdivision des englischen Kanal-Geschwaders, Schlacht schiffe und Panzerkreuzer, erhielt Beseht, sich zum 29. Juni see- sertig zu halten. x Der Kaiser von Japan hat die Verausgabung Ton -50 Millionen Den, nicht 15 Millionen, wie zuerst gemeldet wurde, zu militärischen Zwecken sanktioiiirt
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