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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000627015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900062701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900062701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-06
- Tag 1900-06-27
-
Monat
1900-06
-
Jahr
1900
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Dverdnep Nachrichten. . 174. Sette 8. »Mi Mittwoch. 87. Juni 1VVV Oldenburg. Der Oldenburger Landtag ist heute zu einer außerordentlichen Session zusammengetreten. Morgen findet dessen Eidesleistung im Schlosse statt. Die einzelnen Vorlagen enthalten die Bestätigung des Dvmanial-Einkommcns des Großhcrzogs von 255.000 Mk. Köthen. Noch dem „Köthener Tageblatt" ist da» jüngste Gerücht über ein angebliches Attentat aus den Kaiser in Bernburg entstanden, wo ein übermüthiger Druckereiangestellter die Pseudo- Meldung auf ein Telegramm-Formular ausschrieb mit dem Nachsatz »Prinz Heinrich hat die Regierung übernommen" und dieses Telegramm dann Bekannten zeigte. Die Untersuchung ist eiugeleitet. Wien. Die Vermählung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit der Gräfin Ehotek soll am 1. Juli stattfinden. Der Kalter wird der Vermählung nicht beiwohnen. Noch vor der Bermählunc erfolgt die Standeserhöhung der Gräfin Ehotek: ihr Titel wir! sein: Durchlaucht Erzherzogin-Gemahlin Fürstin von Hohenberg Wien. 2m „Fremdenblatt" wird über das Ceremomell bei der Eidesleistung des Erzherzogs Franz Ferdinand am 28. d. M. mitgetheilt, der Kaiser werde an die versammelte» Erzherzögc und hohen Würdenträger eine Ansprache halte» und sie zu Zeugen der Eidesableaung auffordern. Hieraus werde der Minister des Aeußern Graf Goluchowski eine Urkunde verlesen, woraus sich der Erzherzog Franz Ferdinand zum Kruzifix verfügen, die Schwur- singer aus ein vom Kardinal-Fürstbischof Gruscha vorgehaltenes Evangelium legen und die Eidesformel laut ableken werde. Der Erzherzog werde sodann die in deutscher und ungarischer Sprache verfaßte Urkunde und Eidesformel unterschreiben und der Staats notar das Siegel des Erzherzog» ausdrücken. Die Trauung des Erzherzogs Franz Ferdinand wird, wie cndgiltig festgestellt wurde, am 1. Juli in Reichsladt stattfinden Pest. I» oppositionellen Kreise» glaubt nian. cs sei im Sinne des ungalüchen Staatsrechts und der Thronfolgeregelnng kür Ungarn nöthig. daß die Verzichtleistung des Erzherzogs Franz Ferdinand hinsichtlich seiner Gemahlin und etwaiger Nachkommen vom Reichstag gesetzlich genehmigt und sanktionirt werde. 20 ovpositionelle Abgeordnete wollen die sofortige Einberufung des Reichstags verlangen. Fünfkirchen. Der Schneidermeister Szalv verwundete den hiesigen Seminardirektor Pioczgah durch einen Revolverschuß schwer und tödtete sich dann selbst. Der Grund zu diesem Ueber- fall soll in der Entziehung von Arbeiten für das Seminar liegen. Mailand. Der jetzt zurückgetretcne Schatzmiittster Voselli erhielt von den Regierungen Frankreichs und Deutschlands die Zusicherung, daß von dem im nächsten Jahre stattfindcnden Umtausch der Sprozentigen Rcntentitel in beiden Ländern kein Effektenstempcl erhoben werden soll, vielmehr der bereits bezahlte Stempel aus die neuen Stücke kostenlos übertragen wird. Stockholm. Heute wurde Befehl erlassen zur Probe- Mobilisirung von vier Regimentern Infanterie, einem Husarcn- regiment und drei Batterien Feldariillerie. Die mobilisirtcn Truppen stehen in Mittel- und Nord-Schweden. — Die neue Staatsanleihe von 36 Millionen Kronen ist seht abgeschlossen. Kopenhag e n. Die Kronprinzessin Louise reist mit ihrer Tochter Thyra nach Gmunden, um der Hochzeit des Prinzen Max von Baden beizuwohnen. Auch die älteste Tochter des Kron prinzen, die Prinzessin Friedrich von Schaumburg-Lippe, wird mit ihrem Gemahl an der Feier theilnehmen. Belgrad. Die Petersburger Nachricht, daß in Serbien eine Finanzkrisis ausgebrochen und die innere Lage verworren sei, wird energisch dementirt. Ersteres werde durch die Thatsache widerlegt, daß von der Berliner Handelsgesellschaft der Betrag zur Einlösung der Juli-Evnvons der serbischen Rente bereits am 20. Juni remittirt wurde. Auch der gestern zur Veröffentlichung gelaiigte Ausweis der autonomen serbischen Monopol-Verwaltung sich Mai d. I. zeigte wieder eine wesentliche Steigerung in den Einnahmen gegenüber dem Vorjahr. Kapstadt. Dewet's Kommando ist noch immer sehr rührig. Am Sonnabend schnitt es Vorposten der Kanadier an der Eisen bahnstrecke zwischen Kroonstad und Honning-Svruit ab und griff das Lager des Shrvpshire-Negiments und des kanadischen Kontin gents bei der Bahnstation Honning-Spruit an. Ferner sing es einen nach Süden fahrenden Militärzug ab und riß die nach Norden und Süden führenden Schienenwege auf. Britische be freite Gefangene ans Waterwal kamen dem Militärzüge zu Hilfe, und es entspann sich nun ein mehrere Stunden dauernder ver zweifelter Kampf. Als Verstärkungen auS Kroonstad eintrasc», zogen sich die Buren zurück. Die Verluste ans britischer Seite sind folgende: I Offizier und 3 Mann todt, 1 Offizier und 16 Mann verwundet. Dticomo rso.ru. Lr-Sdnrr Bank Lamahiitte M,7». Ungar. Bold Stimmen fehlte. SpechtShausen noch, „ un ereinsregister die regte He« Oberförster Flemming. ' möge durch Eintrag der Verein möge durch Eintragung in das Müdigkeit erwerben, worüber laut Ver- sämmlnngsbeschluß nunmehr Erwägungen gepflogen werden sollen. Herr Pros. Nihsche von der Jorstakademie zu Tharandt theilte mit. daß gegenwärtig 80 Spezies der wichtigsten Forstinsekten und außerdem Frühstücken für Sammlungen der Oderfvistmelstereien rc. elt werden, und bat um Mithilfe hierzu. Damit erreichte ihr Ende. — Nachmittags wurde bei pracht- iuSflua nach dem Grohdothener Revier und der en und iternommen und den Abend verbrachte ie erste Berathun, vollem Wetter ein Klosterruine NImbs, man aus der GatterSvurg. , — Heute ist Siebenschläfer! Die Bezeichnung .Sieben schläfer" rührt der Legende nach von 7 Christen her. die unter den decianischen Christenverfolguiwen 250 nach Christo aus Ephesus entflohen und sich i» einer Hoble versteckten. Hier schliefen sie zweihundert Jahre lang und als sie erwachten und die Höhle verließen, fanden sie überall das Chrlstenthnm verbreitet und vor herrschend. — Für viele Leute ist der Siebenschläfertaa insofern von Wichtigkeit, als man ihm einen Einfluß auf die Witterungs- Verhältnisse der nächsten sieben Wochen zuschreibt. Eine alte Bouernregel sagt: „Regnet's am Siebenschläfertag. so regnet's noch sieben Wochen alle Tag." Wiederholt ist nachgewiesen worden, daß diese Bauernregel durchaus nicht die Bedeutung und Be achtung verdient, die ihr thatsächlich beigelegt wird. Es ist nv> nie vorgckomme», daß es sieben Wochen lang jeden Tan na einem verregnete» Siebenschläfer geregnet hätte, ebenso ist er wiesen. daß gerade oft das Gegentheil von dem was der Siebem schläfer geweissaat hat. eingetrvffen ist; also auf einen nassen Siebenschläfer folgt ein trockener Sommer und umgekehrt. In der Hauptsache von dem Baugerüst befreit, kommt der schmucke Kirchen bau der St Jacob i-Gemeinde jetzt mehr zur Geltung. Von schöner Wirkung ist namentlich - - -Eit »nmer -ro Nra»lf»r> ». Li. (Schlutz.r endu Llv,0v. Staat«' ' - . StaatSdahn —,— Lombarden —. —. P»r>ugi«Ien 24,bv. Fest. Part». ,!t Ilhr RachnMwg»., !,lerne Jtaltener «e.00. Spanier 72.80. Portnal-len 24.00. TOrkei, 22 »5. rttrkenloot» llS.OO. vttomanbank bbO.OO. Staat«, bahn 72S.00. Lombarde» lSS.OO. Behauptet. Paris, ProduIteiiinarN. L>«r,e» per Juni 2t.Ib. per Eept.»Tej. 22.40. fallend. Spirtms oer Juni S4.7S, per Leptbr.-Tei-I»ber 24,70, ruhig. Rltböl per Juni SS.00, per Septbr -Dejbr. SS.2S. Ruhig. S ufterbam. ProduNen - Bericht. Weyen per November gelchSstSlo». Roggen per Oltober Niö.OO, fest. » - Oertliches,md Sächsisches. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg empfing gestern Mittag i/ul Uhr im Palais ans der Zinsendorfftraßc den Königl. Kämmerer, Obersten z. D. Herriiv. Schimpfs. — Denr Bahnwärter a. D. Seidel in Albernau wurde das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Der Üandtagsabgeordnete sür de» Annaberg- Buchholzer Wahlkreis. Herr Stadtratb Gräfe, hat dem national- liberalen Verein seines Wahlkreises den Austritt aus dem Verein aiiaezeigt. Ter ÄustrittSerklürung war ein diesbezüglicher Wunsch ieirens des Vereins voransgegnngen, da derselbe es nicht als im Vereinsinteresse liegend erachtete, wenn derselbe Abgeordnete ihm noch als Mitglied angehvre, welcher der Partcifraktivn des Landtags nicht einmal als Hospitant angchört habe. — Der sächsische Iorstverein hatte in diesem Jahre das an Natnrschönheit reiche Grimma zu seiner ist. Versammlung erwählt, die am Sonntag Abend mit einer gegenseitigen Begrüß ung im Hotel zum Schützenhaus, das als Versariunlungslokal vient und dessen Saul einen reichen Waldschmuck zeigt, ibren Anfang »ahm. Die Stadt hatte geflaggt mid mehrfach waren Elirenpsorten errichtet worden. Am Montag fand, Vormittags 8 Uhr beginnend, die erste Bercithnng statt, an welcher Herr Bnigerincistcr Lobccl- Grimma und etwa 100 Forstmänner und Fvrstsreniide aus den verschiedensten Gegenden Sachsens theilnahmcn. Herr Oberforstmeister Täger-Schwarzenberg, welcher die Bcrathnngen leitete, eröffnete die Versammlung mit einem herzlichen Gruß und daraus gab Herr Bürgermeister Lobeck als offizieller Vertreter Grimmas nach be grüßenden Worte» seiner Freude darüber Ausdruck, daß der Forst verein Grimma als Tagungsort erwählt habe. Weiter sprachen bewillkommnende Worte die Herren Obersorstmeistcr Nitzsche- Wermsdorf für den Forstbczirk Grimma, Forstrath Böhm-Neubistritz namens des böhmischen Forstvcreins, Forstrath Richtsteig-Camenz als Vertreter des schlesischen Forstvereins und Forstmeister Srögl- Ratschitz in, Aufträge des mährisch-schlesischen Forstvereinö. Hieraus wurde in die Tagesordnung eingetrelen, gemäß welcher Herr Oberförster Flcmming-Spcchtshanieu die Rcgislrande vor trug. Sodann sprach Herr Oberförster v. Oppen aus Schmiedeberg über die BcstandSgründnng in Hochiagen. In der Besprechung des sehr beifällig aufgcnommencn Vortrags erklärte sich Herr Obcrforstnicistcr v. Lindcnau-Bärcnseis fast vollständig mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und hielt eine Pslaiizeiizahl von 300 ans das Hektar für ausreichend. Herr Obcr- sorstmeistcr Schulze-TreSden fand die vom Vorredner festgelegte Pflanzenzahl sür zu niedrig, welcher Meinung Herr Obersorstmeister Nitzskhe-WermSdvrs beitrat. Herr Rathssörster Schier-Ehemnitz mit großen Schnecbrnchverheerungen gebüßt werden mußte. Ferner betheiligien sich noch an der Debatte die Herren Obersorstmetster Jäger-Schwarzenberg und Zschimmer-Zschopan, Oberförster Ledia- Oberwiesenthnl, Grvhmann-Glasten und Schulze-Ervticndorf. sowie Proi. Dr. Vater-Tharandt. — Den nächste» Vortrag bot Herr Rathssörster Schier ans Chemnitz mit einer Anzahl Mitiheilunge» über die Wcyinuthskicfcr, welche vor 100 Jahren aus ihrer nord- amerikanischen Heimnth Canada und Virginien nach Deutschland eingestihrt wurde. 2luch in Sachse» berechtigt die Pflanzung der Weymuthskiefer zu den schönsten Hoffnungen. Sie gedeiht in allen geringen Bodenarten, selbst dort, wo die Erle versagt, wächst schnell und dürste sich besonders z»m Anbau in der Sächsischen Schweiz eignen. I» der Debatte wurden diese Ausführungen in der Hauptsache bestätigt,' obwohl cs auch nicht an warnenden Schmuckes beschäftigt gewesen. Die reiche Sandsteinarbeit, die das Portal aufweist, erforderte zwar viel Mühe und Zeitaufwand, bildet indes, eine weitere Zierde des imposant wirkenden Gottes hauses. Die grüne Glasur der Dachziegel paßt sich ebenfalls dem Sandstein vortrefflich an. Gegenwärtig erfolgt noch die Eindeck- nng der beiden »ach der Stiflsslraße zu belesenen Ecktbürme und der Sakristei. An der Herstellung des Thurmhelmes wird rüstig gearbeitet. Der Thurmknopf nebst Kreuz, die sich bereits in luftiger Höhe erbeben, werden eine starke Vergoldung erhalten. Die beiden mächligen Fenster-Nosetten der in Kreuzform an- gclecsten Kirche zeigen das gleiche seingcgliederte Sänlenwerk. wie der Thurm, den außerdem Eckthürme und vier große Aposlelfiguren chmücken. AnS alledem gebt hervor, daß der Bau eine würdige Glaubcnsstätte für die Mitglieder der Jcicobi-Gcmcinde bilden und seinem Erbauer, Herrn Architekt Jürgen Kröger-Berlin, zur Ehre gereichen wird. — Der Stadtverein sür innere Mission schreibt unS: Fast jeden Tag kommen arme Nothleideude und bitten um ab- elegte Kleidungsstücke, besonders um Schnhwcrk und Beinkleider, jederzeit wird das. was an nicht mehr passenden oder abgetragenen Kleidern und Schuhen in den Hanshaltnngen entbehrlich ist, dankbar angenommen; man wolle es freundlichst schicken in der Exveditions- zeit 8—1 und 3—7 Uhr, oder kur» mittheilen, wo es abznholen ist. — Gestern Nachmittag ','26 Uhr wurden auf dem Johannes riedhofe in Tolkewitz die Leichen der beiden auf dem Watzmann verungiückten Dresdner Studenten Klette und Scheer unter zahlreicher Betheiligung zur letzten Ruhe bestattet. In der schwarz drapirten Parenlntivnshallc ruhten die Särge der zwei Ver unglückten. Herr Pastor Schmidt von der Drcikönigskirche hielt die tief empfundene, zu Herzen gebende Trauerrede. Hierauf for- mirte sich der lange Zug der Leidtragenden unter Assistenz der städtischen Beerdigungsanstalt zum letzten Gange. Man gewahrte unter den Leidtragenden viele Herren vom Raths- und Stadtver- mdiieten-Kollcgium und eine Abordnung des Herrn Stadtbaurath Klette unterstehenden Ressorts. Sehrznhlreich war auch die Studenten schaft vertreten, die ihren Kvmmilrtonen die letzte» Ehren erwies. Desgleichen gewahrte man sehr viele Herren vom Banamt bei dieser ernsten Feier, viele Freunde, Kameraden und ehemalige Schulgenossen waren ebenfalls erschienen. Beide Särge wurden in ein Grab gesenkt. Gebet und Segen schloß die erhebende Feier und tieferichüttcrt trennte» sich die Leidtragenden von der Stätte, die zwei hoffnungsvolle Jünglinge ausgenommen hatte. Wie tics die allgemeine Antbcilnahme an dem tragische» Geschick die weitesten Kreise ergriffen hatte, konnte man an dem großartigen Blumenschmuck ersehen, der den beiden Verstorbenen als letzter Gruß von Freundeshänden gespendet worden war. — Das Programm für den vom 21. bis 25. Juli in Dresden unter dem Protektorate Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg stattsindenden 6. Deutschen Gabelsberger Steno graphen tag ist wie folgt sestgesegt worden: Sonnabend, den 21. Juli, Abends 6 Uhr: Begrüßungsfeier im Gewerbehause. Sonntag, den 22. Juli. Mittags 12 Uhr: feierliche Eröffnung des Stenvgraphentages ebendaselbst: Nachmittags 3 Uhr Festmahl: Montag, den 23. Juli, Vounittags 0 Uhr; Verhandlungen des Stenographentages im Gewcrbehausc: Abends 8 Uhr: festliche Bereinigung im Zoologischen Garten: Dienstag, den 24. Juli, Vormittags 9 Uhr: Fortsetzung der Verhandlungen des Steno- graphentages: Nachmittags 2 Uhr: Anssiug mittelst Dampfers nach Meißen: daselbst festliche Vereinigung auf der „Gcipclbnrg" und Besichtigung der Albrechtsburg: Rückfahrt in Sonderzügen; Mittwoch, den 25. Juli. Vormittags: Tagesausflng nach der Säch sischen Schweiz (Bastei) mittelst Dampfers: Rückfahrt ebenfalls mittelst Dampfers. Hierbei werde» die Höhen des Elbthales bei eintretenderDunkclhelt beleuchtet werden. Die Festkarte berechtigt zum freien Eintritt in sämmtiiche Dresdner Königlichen und städtischen Sammlniigc». — Sendungen sür die verschiedenen Ausschüsse sind unter Adressirung an das „Königl. Sächs. Stenographische Institut, in Dresden Landhaus 3", an folgende Herren zu richten: Haupt- auslchuß Prof. Dr. Phil. Lehmann. Festausschuß: Prof. Dr. jur. Fröhligcr. Finanzausschuß: Pros. Dr. Phli. Notier. Preß- ausichuß: Tr. Phil. Robert Fuchs. Wvhnungs- und Empsangs- ausschuß: Dr. phil. Thics. — Ans Anlaß der 60. Geburtsfeicr des um das sächsiiche Schul- und Vereinsturnwesen hochverdienten Herrn Direktors Woldemar Bier gestaltete sich die vorgestrige Monatsversammlung des „Dresdner T u rn l eh r c r - V ere i n s" zu einer besonders feierlichen. Der Vorsitzende begrüßte den allverehrten Kreis- Vertreter bei seinem Eintritt mit voetrfche» Worten, denen sich ein donnerndes Gut Heil! der ansehnlichen Versammlung anschloß. Die Tagesordnung brachte eine» Vortrag des Vorsitzenden, Herrn Oberlehrer Eckardt. über „Den Betrieb deS Schnell- und Wctt- lauses im Turnunterricht", der zu einem regen Austausch der Erfahrungen anregte. Der unentgeltliche Schwimmunterricht an 480 Bezirksschnler. der im vorigen Jahre so erfreuliche Ergebnisse hatte, wird auch in diesem Jahre dank der städtischen Unterstütz- ung in den Soinmcrfcrien dnrchgefiihrt werden. Die Eröffnung des Kurses erfolgt Sonnabend den 30. Juni Nachmittags 4 Uhr aus dem Turnplätze der 10. Bezirksschnle. Freunde der Sache haben Zutritt. Des Weiteren wurden dem Verein die Vorschläge für die 50jährige Jubelfeier der Königl. TurnlchcerbiidungSanstntt und für die gleichzeitig in Dresden tagende Jahres-Hauptversnmm- lnng des Sächsischen Turnlehrer-Vereins vorgclegt und finden einstimmige Annahme. Die Feier wird dadurch weit über Sachsens Grenze» hinaus wichtig, daß die hiesige Anstalt die erste derartige in Deutschland war und daß sie unter ihrem ersten Leiter, dem verstorbenen Professor Dr. Kloß, sowohl, wie unter ihrem jetzigen Dirigenten, von maßgebendem Einfluß für die Ent wickelung des Turnwcsenö geworden ist. In Sachen dieser Jubel feier wende man sich an Herrn Direktor W Bier oder an den Vorsitzenden des Hauptausschusses. Herr» Oberlehrer F. Eckardt. — Am Sonnabend unternahmen die 17 oberen Knaben- und Mädchenklassen der 9. Bürgerschule unter Führung des Herrn Direktors Schindler auf dem Dainpsfchiffe „Angnste Victoria" einen Ausflug nach der Sächsischen Schweiz. Von Wehlen und Rathen aus gingen die einzelnen Klassen »ach der Bastei, dem Brand, den, Lilienstein, dem Hockstein, der Watters dorf« Mühle rc, Abend» 6 Uhr erfolgte von Rathen ans die Rück fahrt. Auch diesmal zeigte es sich wieder, welche große Freude und welch' hoher Naturgenuß den Kindern durch einen wichen SchulauSflna bereitet wird, und wie dankbar dir Eltern den Lehrern und Lehrerinnen für die aufgewendete Zeit Mühe sind. — Die beiden Stadtgendarmen Rudolph Burkar.dt I Herrfurth <1l. Poltzeibczirk) blicken am 1. Juli aus 25jährige Dienstthätigkeit zurück. — Die Fußball-Vorkäm p k e zu den Batcrläirdlschen Festspielen nehmen bereits in dieser Woche ibren Anfang. Leute und nd eine 's ci Abend 7 Uhr stehen sich der Dresdner Sportklub und der Dresdner Fußballklub vom Jahre 1893. am Donnerstag Abend um die gleiche Zeit der erstgenannte Verein mit der Fußball-AbHeilung des Turnvereins der Pirnailchen Borstadt auf dem Bernharbt'schen Sportplätze in der Lennsstraße gegenüber. — Die im Altstödter Leihamte — Maternkstraß« 17. 1. Etage — ausaenommene« Darlehne. welche im März und Avril fällig waren, sind spätestens am Mittwoch, den 4. Juli, zurnck- ziizablen oder zu verlängern, sonst kommen die dafür hinterlegten Pfänder zur Versteigerung. Die Geschäftszeit ist durchgehend von früh 9 bis Nachmittags 3 Uhr. — Der Ctaorren-A bschnitt-Sammelverein Dresden- Altstadt veranstaltet beute Nachmittag 4 Uhr in sämmtlichen Räumen des Lincke'schen Bades sei» Soinmerfeft. das ein reich haltiges Programm mit zahlreichen Ueberraschunaen bittet. — In der Umgebung Dresdens ist jetzt die Ernte der Irüh - kirschen, rothzettige Mobschatzer Wildlinge. Ammern rc.. in vollem Gange. Das Pfund Kuschen kostet aber iznmer noch Ä) Psg. Ei» Kirschenpflücker erhält per Woche !Ä—26 Mk.: denn die Saisonarbeit bedingt eine Arbeitszeit von früh >/,4 Uhr bis Abends 9 Uhr. — Heute findet Concertfahrt nach Tolkewitz zum Japanischen .Kinderfest unter Begleitung der RegimentSnrusik des Garderctter- Regimeuts statt. Die Dampttchifsiahrt hin und zurück und Eintritt in Donath's Neue Welt tosten sür Erwachsene 50. für Kinder 35 Psg. . ' . — Für die Nennen am Soniitaa sind ans Hoppegarten, Carlshorst. Leipzig rc. eine große Anzahl von Pferden zu erwarte»; es sind daher wohl starke Felder zu erhoffen. Dem „Berloosungs- Handicapder diesjährigen Nenerung des Dresdner Rennvereins, wird mit Spannung entgegengesche», io daß bei gutem Wetter ein Massenbesuch zu erwarten ist. — Die Concert-Musik stellt wieder die Gardereiter-Kapelle. Einige wohlgelungene pothographischc Aufnahmen vom letzten Renntag in Seidnitz har Herr Georg Marcus in seinem Schaufenster. Trompeterstraße, ausgestellt. — Der bekannte Hetro thsschw indler. Sattler und Tapezirer Friedrich Mntoni, geboren am 19. August 1856 in Barmen, bat wieder eine Tournee durch Deutschland angctreten. Derselbe giebt sich bei seinen Gastrollen als Königl. Förster aus, sucht sich mit wohlhabenden Mädchen zu verloben, die er dann um ihr Bcrmvge» betrügt. Er nennt sich unter Anderem Förster Ernst Steinbach. Bildhauer Köiiemann aus Straßbuig i. E.. Architekt Ising, König u. s. w. Mntoni ist 1,80 Meter groß, kräftig, hat dunkelbraunes, krauses Haar, dunkelbraunen Schnurr bart, gebogene Nake. dnntcibranne Augen, längliche Gesichts bildung und gilt als eine schöne Erscheinung. Es kann vor dem Betrüger nicht genug gewarnt werden. - Bei dem Ausladen eines KohlenkahneS für die Harlan'sche Papierfabrik inHeidenau stürzten vorgestern zwei Arbeiter in die Elbe, wovon der eine unter ein dort verankertes Floß gerieth und trotz sofortiger Maßnahmen zu seiner Rettung ertrank. Der andere konnte gerettet werden. — Chemnitz, 26. Juni. Das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat den Oberlehrer am hiesige» Königl. Gymnasium. Herrn Dr. Särchinger. für l. Oktober 1900 an das Gymnasium in Freiberg berufen und als Ersah für ihn vom gleichen Zeiwunkt ab den Oberlehrer am Realgymnasium zu Anna- berg. Herrn August Robert Bernhard Chemnitzer, dem hiesigen Königl. Gymiiaimm znaewiesen. — Für die Coina-Erpeditton sind aus der hiesigen Garnison vom 104. Regiment 6 Gemeine und vom 181. Regiment 1 Unteroffizier. 4 Gefreite und 2 Ge meine zu stellen. Der Transport und das Eintreffen der Mann schaften in Kiel erfolgt bereits morgen. — Franke 11 bcra, 26. Juni. In Neudörfchcn brannte das Schreiter'sche Wohnhaus nieder. — Landgericht. Freigesprochen wird der in Großenhain 1849 geborene Versicherungs-Agent Ernst Moritz Reiner von der Anklage der Untreue. Er erhielt ini Sommer 1899 vom Haus besitzer Walther i» Löbtau 2 Wechsel über je 600 Mk., um sie für W.'s Rechnung diskoutircn zu lassen. Da R. aber an den Anderen noch eine grötzcre Forderung hatte, rechnet« er den Erlös der Papiere auf sein Guthaben a». — Am 13. März gefährdete der nicht weniger als 6l Mal vorbestrafte Kutscher Carl Eduard Noack ans Baruth auf der Lennüstraße den Betrieb der Straßenbahn und beleidigte einen den Tbalbestand ausnehmenden Gendarmen. Die» bringt ihm 3 Monate 2 Wochen Gefänglich ein. — Fünf Frauen nehmen auf der Anklagebank Platz: Die Fabrikarbeiterinnen Lina Minna Hosfmann, geo. Fendrich. 1872 in Berka a. d. Jim ge boren, die 26jährige Theresia Böhme ans Lcntemitz, die in Nicka bei Görlitz 1874 geborene Anna Peter, die 20 Jahre alte Ernestine Antonie Fritzsche ans Nicdergorbitz und die 20iährige in Obcr- pesterwih geborene Emma Frida Voigt. Sie Alle waren in der Cbokoladen-Fabrik von Lobeck u. Co. m Löbtau beschäftigt. Dort entwendeten trotz strenger Kvntrvlc die 3 Erstgenannten i» wieder holten Fällen geringe Mengen Eacao und Marzipan, und gaben davon geschcnkwetse den beiden Andere» ab. Die schon mehrfach vorbestrafte H. bekommt 6 Monate Gesäiigniß unter Abzug eines Monats sür die Untersuchungshaft und 5 Jahre Elttenrechtsverlust, die B- 10. die V. 2 Tage, die P. und F. ie I Tag Gefänglich. Von einem weiteren Diebstahl wird die Hoffman» ficigespcocheii. — Der Kutscher Rößler war unvorsichtig genug, dem Arbeiter Julius Rcinhvld Helmert, aus der Zittaucr Gegend gebürtig, seine reiche Baarschast zu zeigen, den» H. ist ein oft vorbestrafter Dieb. Er ließ sein Opfer nun nicht mehr aus den Augen. Als Beioc am 17. Mai in einer Kutlchcrstube znsammcntrafeli und dem R sein mit t>8 Bit. beschwertes Geldtäschchen unbemerkt entfiel, hob es Helmert aus und verduftete Für 33 Mk. amüsirte er sich, dc» Rest erhielt der Eigenthümer zurück. Helmert marichirt auf 1 Jahr 3 Monate in s Zuchthaus und geht der Ehrenrechte auf 5 Jahre verlustig. Polizei-Aufsicht ist zulässig. — Ein wahresVagabunden- leben hat seit Eintritt der warmen Jahreszeit der erst 18jähriac Handarbeiter Pani Emil Höppner aus Chemnitz geführt. Nach dem er 3 Wochen Lehrzeit überstanden hatte, nahm ihn ein Gc- trcidehändler in Frankenberg in Arbeit- Diesem unterschlug der Bursche 10 Mk. Geld und drückte sich, ging »ach Chemnitz zurück, fuhr als blinder Passagier per Bahn »ach Zwickau und zurück, nahm dort am 9. Inst auf offener Straße clnem Knaben 1.80 Mk. ab und suchte kurze Zeit darauf den Gutsbesitzer Haubold in Frankenberg heim, wo er bnares Geld und verschiedene Kleid ungsstücle stahl. Auch Dresden besuchte der Bursche und entriß auf der Straße auf eine Art. die fast an Raub grenzt, einem Mhrigen Knaben ein Einmarkstück. In Siegmar wurde er beim Betteln betroffen. Ter Gerichtshof diktirt dem jugendlichen Taugenichts 1 Jahr Gesüngittß und l Woche Hast zu. Die Haft- strafc und 3 Wochen Gesang»iß gelten als durch die Untersuch nngshcift verbüßt. — Der nach Grumbach zuständige, 60jährige Arbeiter Friedrich August Gauuitz ist in den letzten Jahren kaum aus dem Znchthails herausgcloininen, denn er hat 17 Vorstrasem darunter Zuchthaus vis zu 8 Jahren, hinter sich. Ais er nach einer verbüßten Zuchthausstrafe beim Gutsbesitzer Hentschel in Grnmbach Arbeit fand, borgte ihm sein Mitbcdiensleter Sohrmann 2 Mk.. weil G. dem Leichtgläubigen vorgcschwindelt hatte, cs würden ihm, Gaunitz. nächstens 4000 Mk. Erbtheis ausgezahlt, dann solle Sohrmann seine 2 Mk. und noch 200 dazu erhalten. Außerdem eignete sich der Angeklagte den Sonntagsrock des S. an. Frau Hentschel gab einst dem G. ein Zehnmarkstück zum Wechseln, erhielt aber davon nur etwa 4 Mk. zurück. Das Urtheil lautet aus 2 Jahre 6 Monate Ziichtlzaus, 150 Mk. Geldstrafe oder noch 20 Tage Zuchthaus. 10 Jahre Ehrverlust und Zulälsigielt der Polizeiaufsicht^ — Der 1873 in Glashütte geborene Mechaniker Julius Paul Grahl erhielt auf sein Ansuchen von einem geEen Hosfmann nach und nach 73 Mk. Darlehen, um dafür medlzuii chc " nstruniente zu fertigen. Das that aber G. nicht» sondern bezahlte ,-chuldcn. um den Geldgeber zu täuschen, fälschte er auf den Name» eines Drillen eine Empfa»gsl>rschelittgnng über angeblich von ihm gelieferte Jnstrumnetc. Weitere Geldbeträge , von zusammen 48 Mk. erschwindelte sich Grahl durch die uulvahre Angabe, er sei verklagt worden, seine in Glashütte steheitden Möbel würden bei Unterlassung der Zahlung versteigert werden, er müsse einen Möbeltransport bezahlen und dergleichen. Endlich verpfändete der Angeklagte von dem EigcnthnmLwffmann'ü einen Drehstnbl und einen Schraubstock für 35 Mk. Das Urtheil laüret auf 5 Monate Gefüngniß. — Amtsgericht. Der 18 Jahre alte Arbeiter Paul Fried rich Gruncwald nahm aus der im MascyinenraNiN der Ziegelei in Plauen b Dresden frei dahängcndc» Weste seines ArbeitSgenosse» dessen auf 15 Mk. bewerthetc Taschenuhr, verkauft« sie für 2.50 Mk. »nd erwarb sich sür de» Erlös eine Hose. Nach Verübung der That kehrte er zu seiner Arbeitsstätte nicht wieder zurück, svnoern trieb sich tN-dcr Löbnitz ziellos Micher. Am 13. Juni wurde crtm Weißt- Roß" schlafend an ' Personalien bediente er si Abort der Station fragen nach seinen Mw «troffen. Alls Be. falscher Angaben.
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