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«--I LLV »EMtl ' MW NLMk^k'N' r-'N Z.«s. r^K ! s ^--v^sGVs ,»----- — I d-'sA'^'kj^ L"8^' ZU^"s--"»7tZ»-u "»"^^2. 8S^' Z?-°xs 3 -°§? sS» Zs--Zrs- ^- ^ °- '«»Z S-^L Undankbar. Madame: „Also Ihr Bräutigam ist Ihnen untreu geworden? Das thut mir leid." Köchin (schluchzend): „Ja, und wie gut ich ihm gewesen bin . . . denken Sic, 700 Pfund hat er zuletzt gewogen!" Zeitbild. A. : „Ls ist doch unerhört, wie das Laster immer mehr überhand nimmt. Im letzlcn Vierteljahr sind allein in unserem kleinen (Drte fünf neue große wirthschastcn coilce'sioiiirt worden!" B. : „Aber ich bitte Sie. was wollen Sie denn? Mir leben doch in der Zeit des wirth- schastlichcn Aufschwungs!" Uaussrauen-Lliplomatic. Köchin (um 7 Uhr Morgens): „Denken Sie nur, Madame, jetzt eben hat der Karo das sür's Frühstück bestimmte Steak aufgefressen. Soll ich schnell ein anderes beim Metzger holen?" Bausfrau: „Mas giebt's denn Neur in der Zeitung heute Morgen?" Köchin: „D, einen Brückeneinsturz, zwei Morde, ein paar Lrplosionen, ein Skandal- Prozeß, ein — Bausfrau: „Das genügt — legen Sic einfach die Zeitung neben den Teller meines Mannes und wärmen Sic das non gestern Abend übrig gebliebene Steak auf." Bei der- Lonsultation. Arzt: „Mas fehlt Ihnen denn?" Patient: „Ich fühle beim Schluckeil Sckmcrzen. Mack« das was» Berr Dokior?" Arzt (untersuchend): „Ja gewiß, z Mark." Kellnerin: „Kriagn's no a Moß, Berr?" Fremder: Line Maß ist mir zu viel, ich möchte eine balbc." Kellnerin: „Dös giebt's net, da müssen's halt warten, bis Se Durst anua bam zur a Moß." Seber-trätbsel. Zerschneid','« Du ein gefiedert Mcscu, von dem Du sicher schon gelesen Und sprichst zur oord'rcn Bälstc: „geh'!" So sagt Dir diese flugs: „Adel" Der andre» Bälfte Schmerz und Kummer Zu stillen, «heile eine Nummer Und hänge ibr von dieser dann Die vord're Bälfte hinten d'ran. Ich weite, daß im Bandumdrchcn Du einen Mauii d'raus siebst erstehe», Dcß' Name just zu dieser Frist Im Munde aller Dresdner ist. Aussprüche und Anwendungen. „Ich sinde bier das Seltsamste beisammen" (Faust) — rief Lehmann aus, da befand er sich im Lirkus Baruum. „Ist dies das Liebeselcment?" (Faust) — frug entrüstet Schuster Sohle, da halte seine Frau im Streite de» Küchenbesen ergriffen. „Linem andern höher» Leben Hab' ick jetzt ! mich übergeben," — sagte Nachtwächter Müller, da war er Kirchthurmwächter geworden. „Ack. so grausam bist Du nicht, mir den letzten Trost zu nehmen l" — sagte ein Lhc- ! gatte, da bestand die erzürnte Gattin auf: verausgabe des Bausschlüssels. „In frischer Lust wird dieses Nerz ge sunden !" — riefen die Zechbrüder aus, da! brachten sie einen ihrer Genossen, der des! Guten zu viel getkan, binaus an die friicke! Luft. „was meinen Sie, Kollege, ob's »och 'mal zu einem allgemeinen Weltfrieden kommt?" „„Damit stellt es gerade so wie bei mir und meiner Frau. Bei Streitigkeiten ist stets die Partei für de» Frieden, die den Feuerkakcn nicht erwischt!"" r Ini Müncbner Lssfbräu. - K 2 7t » --V-S- 7t27--8828 8-1-2 8 V pr." ^ 2 L. k, 8 8 8 >, 8 «v Wml jtilkli TÜUllöklll!. * <». >r<» Lonnabend, den 23. Juni. An die hochgeschätzte Redaktion der Wochenschrift „Der lustige Rostillon"! Dresden, >in Juni 1900. Baben Sie schon ciiimal eine Fliege gesebcn, die in die Buttermilch gefallen war, und von einer mitleidigen Band wieder herausacfischt wurde? Da liegt sic wie todt, aber plötzlick regt sich das eine Bein, dann ein anderes und zum Schluß krabbelt sic sich aus und schleicht langsam davon. So ist cs mir zu Muthe, seitdem sick der große Barnum in unserer Stadt befindet: cs flimmert mir vor den Augen grün und blau, ich höre fort während die Daiupsorgel, die große Trommel und de» ganzen anierikaiilschen Naddau, obgleich ich ruhig in meiner Stube sitze — kurz, meine Nerven sind total zu Grunde gerichtet. Bättc ich doch auf Sie, und auf meine gute Malwine gehört, so wäre mir das Alles erspart geblieben I An den >7. Juni will ick noch lange denken! Um Z Uhr aufaestandcn, ohne Frühstück fort gelaufen, uni einen guten Platz z» bekommen, und im ärgsten Gcwühlc zwei Stunden wie ein Storch auf einem Beine gestanden ! Und warum ? weil das Lein Nr. 7 keinen Platz aus dem Lrd- doden fand und deshalb in der Lust schweben mußte. Schließlich kam Rettung in Gestalt eines umfänglichen Kinderwagens, den eine Frau mit großer Lnergie mitten nntcr die Leute schob, die schon seit Stunden dort standen, und diesen Platz auch trotz der Lntrüstungsschreic des piiblikunis bartnäckig behauptete. Dieser Kinderwagen schaff,c mir Lust und eine gute Aussicht auf die via Irmmpsiülis, und aus Dankbarkeit fing ich au, mit den in der Lquipage befindlichen Kindern zu spaße». Ick bin nun einmal ein KiiidcrfrcuuS. Leider sollte ich aber einen sehr schlechten Dank dafür ernten, denn als die Wartezeit vorüber war, und der Festzug sich näherte, »ahm die glückliche Mutter die Kinder aus dem wagen und — setzte den Jungen auf meine» rechten, das Mädel auf meinen linken Arm, mit den Worten: „So! Nun seid Ihr bei dem gute» Vnkcl und könnt Alles wunderschön sehen!" Da stand ich nun mit den beiden Kindern, die vor Verwunderung die Mäulckcn weit aufspcrrtcn. Ls dauerte aber nickt lange, io bekamen sic Touragc, und vor Lntzücken über die Musik trommelte der Junge mir seinen beiden derben Fäusten so energisch aus meinem Kopfe herum, daß mir der laut über die Augen rutschte und ick von der ganzen Herrlichkeit nichts zu sehen bekam. Lrst als die Geschichte zu Lude und die Dampf, orgcl vorüber war, erlöste mich die Mutter aus meiner unangeiichmen Situation und wollte sich halb todt lachen! Das war der Dank! And deshalb vor Tagesanbruch aiisgestauden und nüchtern vom Bause weggegangen I Daß ich trotzdem zur ersten Vorstellung auf dem Festplatzc erschien, soll Ihnen beweisen, mit welckcr Gewissenhaftigkeit ich meinen Beruf als Berichterstatter ausfasse, aber erzählen kann ich Ihnen nickt;, den» in meinem Kopse wirbelt es von Akrobaten und Reitern, von Fcucrsrcffcrn und Scklangenmensckcu z ich habe meine Kräfte übcrsckätzt: ick »>»ß vor Sem großen Barnum das Feld räumen — ick bin halb todt, wie die oben erwähnte, in die Buttermilch gefallene Fliege. Reden Sic mir nicht von der Ban-Ausstellung, vom vcrgnügunascck der alte» Germanen, von römischen Festspielen, vom Bundesschicßcu oder von der Vogelwiese — ich sage Ihnen, ich scbue mich nach Ruhe und reise nunmehr nach Paris ab. Dresden ist mir zu geräuschvoll! Neie geharnischte Sonetten jetzigen Aenndier Ateisgc» in Dräsen. 7*3. Die Tbinesen. wer bäddc das gedacht von den Thincseu, Daß sie auf ccmal sckrccklich ohne Gleichen Die ganze Bestie im Menscken zeigen, Ihr Land erfillend rings mit allem Bö'en. Die Frcindc sonst von langem Federlesen Bedächtig sich dem Bcrgcbrawdcn neigen , And vor dem Fortschridd mehrschdens blos nicht ^ weickc», — ! Die zeigen sick als wahre Digcrwescn! i Bani die vielleicht von Lnglaud was gesehen? ! Und machen lo wie Die in Dum-Dum-Sachen, Der Schdarkc unbarmherzig mit dem Schwachen? I z Nur schlimm, daß u » s das Unheil ooch geschehen ! Jetzt hccßt's, den mordbeaicr'gcn Drachen köbbcn lind die Balllinkcn fassen bei den Zöbbcn l Noch die letzten Rcisevorbcrcitungcn und dann mag sich Dresden aus einige Monate ohne mich bcbelscn. wie immer Ihr treuer Anton SchwcnzeI. Dresden, im Juni lyoo. Geehrter Berr Lhesrcdakteur, lieber Freund und Gönner l wenn Sie diesen Brief lesen, bin ich bereits z nach Paris abgedamxft und babc in Dresden j meine Zelte abgebrochen. Um Ihnen aber noch ! einen recht deutlichen Beweis meiner Bochacktung ' j zu geben, soll Ihnen der Dienstmann Nr. 67, der j Ibnen diesen Brief bringt, gleichzeitig meinen! ! Mollv übergeben. l Ls wird mir schwer, mich von dem gute» ! j Thierc zu trennen, aber nach Paris kann ich cs! ! unbedingt nicht mitnehmcn und meine Ukalwine > sagt: er würde gewiß bei Ihnen die beste pflege- nudc» und Ihnen großes Vergnügen bereite» I l Mollv ist ein solch gutes, anspruchsloses Tbicr! ! wen» Sie ibn Morgens und Abends eine Sliindc! spazieren führe», ist er ganz zufrieden und licat > j de» übrigen Lhcil des Tages auf dem Sopha.j ! mit der Kost ist er etwas wählerisch, aber er kann sich sehr deutlich ausdrückeu, wenn ibm etwas: nicht schmeckt, dann stoßt er nämlich den Frcß- j napf »m und heult so lange, bis er seine! Licblingsspcisc, Leberwurst und frische Schweins- j knochcu bekommt. Gepökeltes frißt er absolut! nickt l j Für ein Laaer brauchen Sic nicht zu sorgen; er hat, so lange er lebt, bei mir im Bett gelegen und wird auck bei Ihnen mir diesem Plätzchen sehr zufrieden sein, versuche» Sie nickt, ihn in ein audercs Zimmer cinznsxerren, er würde durck sein klägliches Geheul Sic ganze Nachbarschaft alarmircn und Ihnen dadurch Unannehmlickkcite» bereite». Sonst ist er ein höchst liebenswürdiger Bund I Nachdem ich Ihnen mcineii Liebling an's lfferz gelegt habe, komme ich im Namen meiner guten Frau mit der Bitte, auch ihre Lieblinge in pflege nehmen zu wollen! Lrschrecken Sie nicht — cs sind weder Katzen, noch Vögel oder Goldfische, sonder» nur Llnmcii — Palmen und Blatt- pflanze», an denen das Berz meiner Nalwine hängt l Der Dicnstniairn wird Ihnen 75 Blumentöpfe auslieferii und meine kNalwine hat für jeden eine schriftliche Anweisung befestigt, wie er zu dc- bandcl» ist. Linige müssen viel, andere wenig gegossen werden und bei einer Anzahl ist Um setzen und Düngen nothwcndig. Nun — ich weiß die Kinder Flora's bei Ihnen in den besten Bänden und daß wir sie bei unsrer Bomkehr vollzählig wieder voifindcn werden! Ich fahre mit meiner lNalwine bis nach Leipzig gcmeinschastlick, aber dort trennen sich unsere Wege. Sie will über Straßburg und ich über Köln direkt nach der Wunderstadt Paris. Adieu! Ihr ergebener Anton Schweiizcl. Rlaxpborn. Zwei Knaben wurden in Rogasen verspottet wegen ihrer Nasen. Sie übersiedclten nach Posen, Das änderte nicht ihre Nosen. Daraus versuchten sie's mit Gnesc». Auck das half nichts bei ihren Nesen. Da sprachen sie: „Mit unser'» Nasen Ist für uns überall Rogasen." strobstoff. Aus Paris, dem Sitz der Mode, Kommt zu uns die frohe Mär, Daß ei» Kleid aus Stroh zu fert'gcn Linem Mann gelungen war'. Diesen Strohmann laßt uns preisen, Der mit Stroh st off uns beglückt, Und ein Strohkranz sei zum Danke Auf den Strohkopf ihm gedrückt. plaat mein Weib mich jetzt »m Kleider, Leer' ich meiiien Stroh sack aus Und lin Nu mackt dann der Schneider Ihr ein Strohkost ü in daraus. Ist das Strobkleid abgetragen, Schaff ick flugs ein neues ihr Und das alte leg' ich einfach Als Strohdccke! vor die Thur. Allcrcit fi-cl. A, . „Ick beneide Ihren Freund um 'einen guten Bumor, der weiß allen Dingen eine heitere Seile obzugcwinnen l" B. : >a, der sicht Alles aus der — Spaß- Vogelperspektive!"