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sied« nie!" mich .Äie>> e.Du aber mmer ldieu. :s'ch Herr reiche n der hren, schon wohl t sei. Idee, »ar so >ohn- urste. cüben agen, iglück ingrn sagte ama, tand. i ich, allen nuna nng? eine ledcr, hms- Herz « von den« evers hren- keine kein Du? « der abe? und t Er. diese denn jeden Er , bist »ierin r ich eines hcll- tadt? und nren. idlg? ,,vu«d> und feinste» Lauern». « l_ dler. ia. L retML. B, u. r»ei' >a«n. voo sof. Um- vvckauf-v verugsgebühr: LiertkljibrNch 7 Mk. so Nl«.: dm» di« Lost - Mk. 7b Dia. Li« -Dresdner Nachrichten" erscheinen Ittgllch Moreen»; die Bezieher in Dresden und der nächsten Nmaebuna, wo die Antraauna durch eigene Boten «der Koinmiissonäre ersol««. erhalten da« Blatt an Wochentage», die nicht aus Sonn- oder Feiertage folgen, in zwei TbeilauSgaben »Bend» und Morgen» zuaeslcllt. Für Rückgabe cingelandier Schrift stücke keine Verbindlichkeit. gernivrechanichluh: »ml I Lr. tt Sr. 20VS. Telegramm.ildress«: »«qrtchkrn Srrwd»«. ^rektcrg-AbenHcrusgcrde für Dresden und Umgebung. HegvürröeL 185V Rovlag von Kiepsrh S Reiciitrvdt. Fsnreigen-canl. Die Annahme von Ankündigung«» ertolat in derbauvtgkichüstsstelle »nd den Stebenamiadmesteilcn in Dresden bis Nachmittags 3 Uhr, Sonn- und Feiertags nur Marjenftrahe A von N bis V-t Udr. Die l ivattige Grund »eile «ca. « Stlben» is Big., An kündig»»««, aus der Privatseite Zeile 2ll Psg.t die LivaUigc Zeile als -Eingesandt" oder am Tertieite so Lkg. In Nunmien, nach Sonn- und 8eier> logen I. de». SivalUge Grimdzeiie» so. so bez.« und so P,g. na» besonderem Tarif. Auswärtige Aufträge nur geger Bormisbezabluna. Belegdiätter werden mit io Pi, berechnet. 8p6Lm1it!it: koeveo-5?6iu!. Nr. 1tz3. Ncucsie Tralitberichte. .Hvfiiachrichteii, RechiiniigsabichlnßderStaatsbahiien. Verkauf der Spitzner'schen Saminlnng, Stadtverordnelensibung. „Demetrius", „Das Lied von der Glocke", Epilog. Sonia-Coneert. LmlNlibcild, 16. Juni 1 Fernschreib- und Aernsprech - Berichte vom Id. Juni. Berlin. Auf ein Glückwunschtelegramm des „Norddeutschen Llond" an den Kaiser anläßlich der Annahme der Jlnttciivvrlage im Reichstage hat der Kaiser von .Homburg ans geantwortet: „Ich danke Ihnen herzlich für die Mich sehr beglückenden Worte an? Anlaß der Annahme der Flottenvorlage. Ich bin sehr dankbar, so weit zu sein, und besonders dafür, das; Ich Mein Streben zum Besten des Vaterlandes anerkannt sehe. Nun aber unermüdlich weiter, das; die begonnene Arbeit auch bald vollendet wird. Tann wollen wir auch auf dem Wasser Frieden gebieten." Berlin. Das Abgeordnetenhaus beriech heute die vom Herrenhaus abgeänderte Waarenhaussiener-Voriaae. Das Herrenhaus hat die untere Stencrgrcnzc auf -IM,MO Mark fest gesetzt und die gemeinnützigen Vereine, Beamten- und Offizie>s- vercme von der Steuer befreit. Bei der Abstimmung stellte sich Beschlichnnsahigkeit heraus, es wurde deshalb eine neue Sitzung ans eine Stunde später anberanmt. In der Debatte beantragte Abg. Hankmann lncitl.) Wiederherstellung der Stenergrenzc der ursprünglichen Regierungsvorlage, 500,000 Mark. Ter Mg. Dr. Barth lkreis. Ver.» verwarf in längerer Ausführung die ganze WaarenhanSsteuer und schlos: mit den Worten: „Werft das Scheusal in die Wolssscklncht!" Potsdam. Heute am Sterbetage Kaiser Friedrichs er schienen früh 9 Uhr die Prinzen August Wilhelm und Hskar im Mausoleum an der Friedciiskirche und legten dort einen Kranz nieder. Im Aufträge des Kaiicrpaarcs legte Geh. Rath Milchner einen Kranz nieder. Auch von mehreren Offizierskorps wurden Kränze niedergelegt. Der Sarkophag war reich mit Blumen geschmückt. Homburg v. d. H. Ter Kaiser und die Kaiserin begaben sich mit dein Kronprinzen um 1 Nbr nach Schlos; Friedrichshvf zur Thcilnahme an der Gedenkfeier für Kaiser Friedrich. Leipzig. Das Reichsgericht hat die Revision im Prozes; Göiicz» verworfen. Hamburg. Die Mannschaft des Dampfers „Escano" ^meuterte auf der Fahrt von Malitbog lPhilipvinen) nach Pintuan. ermordete den Eigenthümer. dessen Schwiegersohn, den Kapitän und zwei Offiziere'und versenkte das Schiff, nachdem sie 00,MO bis 40,OM Dollars geraubt hatte. Ter Dampfer liegt in tiefem Basier; er hatte etwa IM Tons Reis an Bold. Arolsen. Eine Gruppe innger Mädchen, weiche vom Ge witter überrascht wurde und sich in die dicht hinter dem fürst lichen Residcnzschlosse gelegene Lindenallee flüchtete, wurde dort vom Blitz getrosten. Eins der Mädchen war sofort tvdt, zwei mirden gelähmt. Wien. Der Khedivc Abbas Paffha ist nach London ab- zereist. Wien. Das „Frcmdciiblatt" schreibt: . Ein diesiges Blatt seröfsentlicht Enthüllungen eines Ministers, die sich ans den Tzechenkliib beziehen und das Angebot der Aushebung des Kuidinger''chcn Erlöstes gegenüber den Jnngrzechen seitens der Regierung enthalten. Wir sind gegenüber dielen Enthüllungen. > bie offenbar den Zweck verfolgen, Misstrauen zu säen, zu der Er-j llärung ermächtigt, das; das betr. Gespräch überbnnvt nicht statt-! aesunden hat und daher diese Enthüllungen vollständig erfunden sind." Paris. In den maßgebenden Kreisen wird die politische Lage als sehr bedenklich bezeichnet. Waldeck-Rvnsseau kündigt seinen Rücktritt an, falls die Amnestie auf die vom StaaiS- gcrichtsbof Bernrthciltcn ausgedehnt würde. Der „Petitc Re- pnblique" zufolge droht auch Loiibct für diesen Fall mit seinem Rücktritt. Paris. Im Alter von 80 Jahren starb hier Dagrvn, welcher im Jahre 1870 während der Belagerung die Methode der photo graphischen Schriffverklcinernng für den Vnestaubendien't ersand und die Absenkung von 115.000 Depeichcn ermöglichte. Rom. Bei Rocca di Pgpa wurde ein von Rom i» einem Wagen kommender Kaufmann von drei maskirten Männern übcr- ffillen und ausgernubt. Die Gendarmerie nahm bald daraus zwei Verhaftungen vor. die Nachforschungen werden eifrig betrieben. Haarlem. Heute fand die Enthüllung eines Denkmals des Malers Franz Hals statt. Derselben wohnten die Königin sowie die Königm-Mulier bei. Der dcnische Gesandte in, Haag Gras v. Pvnrtalss legte im Namen Kaiser Wilhelms an dem Denkmal einen Kranz nieder, der die Inschrift trug: „Der Deutsche Kaiser dem Andenken von Franz Hals". Die Königin sprach dem Ge sandten hierfür ihren besonderen Tank aus. London. Tic Morgenblätter veröffentlichen ein Telegramm aus Shanghai, wonach 1500 Russen mit 4 Geschützen außerhalb Peking eingetrosten sind, nachdem sie einen anstrengenden Marsch von der Bahnlinie nordwärts ausgesührt hatten. London. Ein über Shanghai eingeganaenes Telegramm der „Times" aus Tientsin berichtet, das; bei Peking ein ernster Kampf zwischen den internationalen Trnvven und denen dcS Generals Tungfnhsiango siattgefnnden habe. - Die Londoner Blätter bringen ein Telegramm aus Shanghai, wonach die sava- niiche Geiandtschast in Peking niedergebrannt und ein Gesandter getödtct worden sein soll. Eine Bestätigung für letzteres Gerücht liegt nicht vor. Petersburg. Die „Nowose Wremin" sagt in einem Leit artikel über die deutsche Flotteiivorlagc: „Bei der Heuligen Ver wickelung der politischen Verhältnisse ist eine starke Flotte eine Nothwendigkeit für jede Macht, die eine Rolle in der Welt spielen will. Was könnte beispielsweise Rußland augenblicklich in China thnn, wenn es keine Flotte hätte?" Jeder Staat müsse stets den sich vollziehenden Ereignissen folgen und bereit sei», an jedem be liebigen Punkte seine Macht zu zeigen. In den meisten Fällen iei hierzu eine Flotte nvthig. Je zahlreicher und je starker diese sei, desto besser. Tientsin. Die zunehmende Eifersucht der russischen und französischen Behörden ans die Erleichterungen, die nach ihrer An nahme den britischen Bahnangcslellten und den britischen Bahn- behördcn gewährt werden, erreichte vorgestern den Höhepunkt. Die französischen Marinesoldaten versuchten sich der Lokomotive zn be mächtigen. Der britische Lokomotivinspektor iveigerte sich, ihnen die Maschine zn übergeben, worauf die Franzosen versuchten, mit dem Basonett gegen ilm vorzugehen. Eine britische Streitmacht wurde in Bereitschaft gestellt, und die Sacke gewann ein kritisches AnSiehen; jedoch gelang eS den englischen Marine- und Konsular behörden mit Unterstützung des amerikanischen Konsuls, eine güt liche Beilegung Herbeizusühren. Sbanghai. Ein russische? Trnvvcmchisi ist gestern den Nanatsekiang aufwärts gefahren. Russische Beamte erklären dies damit, daß ein Transvort im Begriff lei, die Heimreise nach Odessa anzutretcn, da die Zeit für die Soldaten abgelausen sei, und diese sich nach Hankan begeben, um Lebensmittel an Bord zu nehmen. Bon andeier Seite heißt es. das Trubpenschiff habe dem englischen Kriegsschiff „Hermione" in Wulung mitgetheüt, daß die Truppen in Hankan gelandet werden sollen. No ko Haina. Die chinesischen Angelegenheiten nehmen fortdauernd die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch. Die oppositionellen Blätter äußcm sich sehr unzufrieden über die Un- thätigieit der Regierung. Der Kaiser hat den MargniS Jio zu einer Besprechung über die Lage zn sich berufen. Ocrtlichcs und Sächsisches. Dresden, 15. Juni. —* Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August wohnte heute früh der Besichtigung des Gardcreitcr-RegimentS bei. —"Ihre Königl. Hoheiten Prinz »nd Prinzessin Friedrich Ang »st begeben sich heute Abend nach Münster am Stein Wd treten von dort eine mehrtägige Rheinreisc an, ans der in Sonderheit Kö!» besticht werden soll. —* Prinz und Prinzessin Karl zn Bentheim-Tecklen burg sind hier aiigckomiiien und im Hotel Eoniinenial ab gestiegen. —* Am 10. d.M. weilteHenKultusiNlnisterTr. v Sende rn ist. der von Herrn Gehestnraih Kockel begleitet war, in Schneeberg. Tie .Herren besuchten die Bürgerschule. da° Seminar und dnS Königl. Gymnasium, auch besichtigten sic die schöne St. WvIfgnng'Kirche. —* Der Kanstnanns-Eheiran Emilie Emm» Andräß geb Küh ling in Dresden ist für die von ihr am 1 .^Dezember 18!>0 bewirkte Errettung zweier Kinder vom Tode Lebensrettungsmedaille mit der Bestigniß zum Tragen der Medaille ani weißen Bande verliehe» worden. —* Dein bei der fiskalischen Straßenbauverwaltimg de schästigten Skraßenarbeiter Trangott Albinns in Wölfnitz ist nach 45iähriger Dienstzeit das Ehrenzeichen iür Treue in der Arbeit verliehen worden. — RcchniliigsabschlußderSächsischenStaats- e i s c ii b a!> n e n. Der mit Rücksicht auf leine große Bedeutung sür den sächsiichen Staatshaushalt stets mit Spannung erwartete Rechnungsabschluß über den Betrieb der sächsischen Staatseisen- bahncn ist für das Jahr 1899 soeben erschienen. Die Ergebnisse denelbcii entsprechen den Erwartungen, die man ans die Eni Wickelung des Verkehrs gesetzt hatte, in vollem Maße, aber sie rechtfertigen auch die Befürchtungen, die man bezüglich der An gaben - Vermehrung hegen mußte. Die Einnahmen bc trugen: im Personen- und Gepäckverkchr 09,010.202 Ml. igegrn das Vorjahr mehr 1,985,176 Mk.). im Güterverkehr 70.4lB.201 Ml. 12.200.556 Mk. nicl»), aus sonstigen Quellen 15,277.790 Mk. lmcbr 561.947 Mk.). Die gesammte Einnahme von 101,008.200 Mk. war daher um 4.841.<>80 Mk. höher als im Jahre 1898. Dieie Steigerung wird aber von der Zunahme der Ausgaben nicht im beträchtlich übertroffen und zwar vor Allein in Folge der starken Vermehrung des Bctriebspcrsonals, die rm Wesentlichen aus die Durchführung kürzerer Dicnstdaucr zurnckzuführen ist und in Folge der Erhöhung der Arbeitslöhne, dann aber auch in Folge Erhöh nng der Materialpreise. Es wurden verausgabt: 24,000,027 Mark sür Gekäste :c. an Beamte l1,630.100 Mk. mehr als im Vorfahr«. 19,077,!>29 Mk. für Bezüge der Nichtangestcllten und Arbeitslöhne 12.058.015 Mk. mehr», 12,006,048 Mk. für Unterhalt ung und Ergänzung der Ansstattlingsgegenstände. sowie für Be tr!cl>kmaterialien 11,189.772 Mk. mehr», 12.098.455 Mk. sür Unter Haltung. Ernenerilng und Ergänzung der Betriebsmittel und maschinellen Anlagen 11,851,100 Mk. mehr). Ebenso wurden sür Wobliahrtszwecke iPensionen, Zuschüsse zn Bctriebskranken- und ArbeiterpcnsionSknsicn :e.) 409.958 Mk. mehr verausgabt. Die Aiisgobcn von tnsgei'nmmt 98,852,222 Mk. übersteige» die vor jährige» ilm 6.820,192 Mk. Der Ueberichuß betrug hiernach 02.210.0,1 Mk.. gegen 04.197.52-1 Mk. im Vorfahre, also 1.RI.510 Mark weniger. Das Ani age kapital, besten Höhe im Vorjahre 80!»,1 Mill. Mk., im Jahre 1899 dagegen 870.1 Milt. Mark betrug, wurde duick diesen Ueberschnß mit 0.70 Pro;, ver zinst. gegen l/>7 Proz. iin Jahre 1898. Diese Verzinsung ist die niedrigste seit 1851. Sie siel leibst in den kritischen Jahre» 1878 und 187!« nur bis auf 0,87 und 0,95 Proz. Die Gründe dieser Erstheiniriig sind einmal in der unaufhaltsamen Steigerung der Ausgaben und zum Anderen in der erheblichen Zunahme des Anlagekapitals durch de» kostspieligen Umbau von Bahnhöfen und den Neubau unrentabler Linien zn suchen. Mein Etat-Vor anschlag gegenüber ist die Einnahme tm Jahre 1899 um 9.001.797 Mk. höher, die Ausgnbc um 10,172.602 Mk. höher, der Ueberschnß um 1.170.805 Mk. niedriger gewesen. Für beide Jahre der Finanzperiadc 1M8 99 ist aber der Ueberschnß nur um 060.097 Mark gegen den Voranschlag zurückgeblieben, da das Jahr 1898 noch einen Mehrcrtrag von 850,714 Mk. gegen den Voranschlag erbracht hatte. — * Lebhaft wird es die Knuststennde intecrisiren. zu hören, daß die SPttznerstche Sammlung in Dresden zum Verkauf steht. Der im vorigen Jahre verstorbene Dr. med. Karl Svitzncr war als Kunstianimler weithin bekannt, und iiis bestmdere seine keramische Sammlung erfreute sich eines wohl- begründeten NnleS. Sic umfaßt in ihrem gegenwärtigen Bestände über 1700 Stück. Sowohl Porzellan als ancb Glas und an dritter Stelle Steinzeng. Steingut und Fahence sind hervorragend vertreten. Gegen 1000 Stück der ganzen Sammlung entfallen ans das Porzellan. Reben chinesischen und javanischen finden wir Stücke ans fast allen bekannten europäischen Fabriken. Der König!. Manufaktur in Meißen entstammen allein gegen 000 Stück. Das überaus begehrte Vöttger-Porzellan ist in nicht zahlreichen, aber ausgcstickten Stucken vorhanden. Die Herold-Periode ist nach Zahl und Güte gleich hervorragend vertreten, einige sehr gute Figuren sind auch in der minder großen Gruppe ans der Kändler-Periode und auch die Marcolstii'sche Zeit ist ansehnlich nnSgestattel. Von Einzelheiten sind etwa hervorzichcbcn drei braune und encniarbige Tassen auS Döttaer's Zeit, eine weiße Kunst und WisivUjchnft. 's* Im Königl. OPer » hau > e wird, 'wie bereits bekannt gemacht, Sonnabend den 10. Juni Herr Robert Maß vom Stadt- iheater in Bremen als König Heinrich in Richard Wagner's „Lohcngrin" ein auf Engagement abziclendcs Gastspiel be ginnen. Die übrigen Hauptpartie» sind mit den Damen Wittich und Hubn und den Herren Antkes und Scheidemantel besetzt. tz* Köninl. Hofscha«svie>. Nciieinstnvirt: „Tenietrins". 'Dramatisches Fragment in zwei Aufzügen. Letzter Abend im Schillerchklus. ' Als Schiller' s Augen sich für immer geschlossen, fand man auf seinem Schreibtisch als letzte Zeilen, die er geschrieben, die Schlußworte des Monologs der Maria auS „Demetrius": „Ich habe nichts, als mein Gebet und Ftelni'; Das schöpf' ich flammend aus der tiefsten Seele, Beflügelt send' ich's in des .Himmels Höh'n, Wie eine Heerschaar send' ich Dir's entgegen" . . . Er, der Dichter der Deutsche», der uns in die Gefilde der Poesie und des Ideals erhebt, wie kein zweiter, hatte noch bevor er sich zum lange» Schlafe niederlegte, kurze Zwiesprache mit seiner Muse gepflogen, die ihm die schönsten Verse znaestilstert. das er habenste Pathos, mit dem er uns io überreich beschenkt; aber mitten i» diesem göttlichen Zwiegespräch entfiel die Feder seiner Hand, der Todescngel küßte die bleiche Dulderstirn — sein „Demetrius" blieb unvollendet. Nach dem Plane, nach dem grandiosen ersten Akt »nd der Duoscciic zwischen Marfa und Hiob, die init dem herrlichen Monolog der Mach, endigt, zu mtheilen, wär „Demetrius" wohl sein höchstes dramatisches Werk gewmden. Es sollte nicht sein — „Demetrius" blieb Torso. Mit Wehmuth, mit tiefem Schmerz blickte man auf das Unvollendete. Der Ein zige. der würdig gewesen wäre, das Fehlende zu ergänzen, die Bruchstücke zu einem Ganzen zn siigen, Schlllcr's Mltbruder in Apoll, Goethe, lhat den bescheidenen Ausspruch: „Man kann nicht da fortfahren. wo Schiller aufgehört." Diese Morte eines der Größten im Reiche der Poesie hätten jeden Versuch, das Drama z» vollenden, hätten jeden Dichter und Bearbeiter abschrecken müssen, Hand an dies Heiliätlnim zn legen. Leider aber fanden sich Viele, die sich beruscn glaubten. LaS thun zu können, was sich ein Goethe zu thun uicht getraute: v. Maltltz, Gustav Kühne, Otto Gruppe, Hermann Grimm, v. Bvdenstedt, Friedrich Hebbel, Heinrich Laube n»d schließlich auch — Irl. Auguste Götze setzten da fort, wo Schiller aufgehört! Am wenigsten war Laube der Mann, der im Schiller'ichen 0) ei sie die Dichtung hätte vollenden können, die an Schwung der Sprache, an Erhabenheit der Gedanken und sortreißendem Flusse ihres Gleichen sucht. Laube, der nie ein Dichter, der nur ein geschickter, brillanter Tbcatralikcr war. schuf mit seiner Bearbeitung denn auch ein Zerr bild und machte aus dem stürmischen, feurigen Helden Schillec'S, der durch seine Schuld untergeben muß, einen wimmernden, feigen Mönchsknecht, der wohl unser Mitleid, nie aber unsere Theiliiahme verdienen kann. Zahlreiche Buhnen haben unter großem äußeren Anfwande den Lanbe'schc» „DemetriuS" zwar mit scheinbarem Er folg ausgeführt, festen Fuß hat dieser „Demetrins" aber nirgends fasten können, den» es war in ihm nur theatralische Mache, kcine dichterische Seele. Götterbilder, wenn sie der Meister iin- vollcndrt gelassen, oder die Zeit zerstört hat, kann ein Schüler nicht vollenden, oder in der früheren Schöne wieder Herstellen. Kann man die Venus von Milo ergänzen in ihrer ursprünglichen Götkcrgleichhrit — ist es möglich, das Grabmal JuliiiS II. anfzn- bauci!, wie der gewaltige Michel Angelo es sich gedacht? Nein, laßt unvollendet, wen» einem Großen die Feder, der Pinsel oder der Mcisel entfalle», ist, denn, wenn auch nach so gut gemeint, die Fortsetzung oder Ergänzung muß doch nur eitel Stückwerk bleiben! In diesem Sinne kann man der künstlerischen Leitung unseres Hoftheaters nur zustiminen, wenn sie keine der Bearbeitungen oder Fortsetzungen des „Demetrius" uns vorführte, sondern nur das gab, was Schiller uns hinterlassen. Und sie gab es uns in einer würdigen, i» einer überaus stimmungsreichen und künstlerisch werthvolleu "Aufführung. Jeder einzelne der Darsteller stand am rechten Platze und vor Allem waren es die Vertreter der Hauptrollen, die ans das Erfolgreichste in ihren Aufgaben anfzu- arhen wußten. Die nach einer kraftvollen Persönlichkeit, nach starker, leidenschaftlicher Seele, nach Rasse, nach Hoheit und Würde verlangende Marfa fand in Irl. Ulrich eine wahrhaft große, man darf sagen unübertreffliche Darstellerin, der nichts fehlte, auch äußerlich nicht, was dem letzten herrlichen Vermäckiniß Schiller's nicht durchaus und vollkommen entsprochen hätte. Schon bedeutend und mächtig in der Scene mit Hiob, gestaltete sie a»8 dem Monolog em so mächtig packendes Moment, daß sie bis zum Enthusiasmus begeisterte. Ihr zunächst kam Herr Wieckc als Demetrius. Leiver vhvsisch nicht ganz diSvonirt. den flammenden Krastanöbrüchen der Rede vollkommen Meister zn werden, pulsirtc in ihm doch, was Demetrius vor Allem nicht abgehen darf: heißes Blut und hinreißcnoe Unmittelbarkeit, wiche Charakteristik und feine Beseelniig der Rolle. ohne Heldenvomp und Tlieatcrvhrase. Daneben traten bcdentnngsvvll. in irischer, echter Charakteristik die Marina Frk. Pölitz', namentlich und ganz bewiiders auch der Odvwolsky deS Herrn Froböse hervor nnö in zweiter Linie bewährten sich ans das Beste die Herren Winds, Bauer. Blanken stein. Herr Wicne und Frl. Diacono in den Rollen des Königs, des Erzbischofs von Glichen, des- Sapieha. des Hiob und der Olga. Aber nicht nur in diesen Einzclleiiiilngen lag das Rülmienswerthe der Ansfübrniig. auch die Darsteller der kleineren Rollen waren meist trefflich »nd dazu fniiktionirte der enorme Apoarat. das große Ememble von mehr als 60Personen, in den von.HerrnHoftbegter-, »inler Ricck iicugcschafsenen. prächtig nnsgestaiteten Dekorationen mit einer Sicherheit und Vollkommenheit, die den Künstlern, wie dem Leiter der Vorstellung, Hcmi Obcrregisseur Lewinger, zu. hohen Ehren gereichte. Der Dank sprach sich denn auch nach dem ersten 'Akte in stülmüchem Beifall, nach dem Moiwlvgc der Maria in enthusiastischen Kniidgeblingen aus. Wohl mehr als Dutzend Mal mußte Irl. Ulrich vor den Rampen erscheinen, bevor das Publikum sich beruhigte. An die Ausführung des Demetrius-Fragments schloß sich „Das Lied von derGlvcke"iii scenischer Darstellung an. Das Experiment der scenffchen Darstellung ist seit Langem an den Theatern gebräuchlich als Huldigungsakt zu Schillerseicrii. In solcher Verwendung kann man es denn auch gelten lassen, obgleich cs auch hier etwas seltsam berührt, zunächst dadurch, daß das un sterbliche Werk, das in hinreißendem Fluß und Gusse die Tonleiter aller mciischlichen Eiiipsiiidiingcn durchgeht, durch die sichtbar vor- geführten Arbeiten des Glockengusses und die ci »geschobenen lebenden Bilder, in Einigen! auch etwas durch die bereits stark antiguirte Ltndpaintner'schc Musik, in der Form zerrissen, im Pathos lahmaelegt wird. Läßt man dieser Darstellung aber ihr altes Recht, so kann inan der Jnscenirung und Wiedergabe von gestern nur voller Anerkennung gedenken. Herr Müller nndj Frl. Ulrich, als Meister und Meistert», sprachen die Dichtung vollendet schön, die Jniccnc gestaltete sich dm ; ms würdig unt