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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000520022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900052002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900052002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-20
-
Monat
1900-05
-
Jahr
1900
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7« .Dresdner NackriMe»' aÄ«»o, >t»lich dir Bttirber w Dretde» «>d der nickst«, Umardnna. w» die Latnmmia durck elaene Boten ^derLommtiilonire eriolot. ertmUen !>«» Blatt an Wockenlaaen. du: nÄit aus Sonn- oder Aeiertaae kolgui. m not» Lbeilansaaden Ldea»« und Margens «gestellt. »ür Rickaabe eingelandrer Sckmkt- stücke leine Berbmdllckleil. Kernivreckauicklu«: I »r. U n. Ln. SVSL. Telegramm-Adresse: Lgehrittzs»» »re«dr«. §>. <M. IV«I » sVeiüxrmüslltlliiillk. Ml 1 MttriRLWlrÄlS«« I, kermpr. H«r«Iv»iLx-, Mlivia- mä Mv>«s«vr1^vinv, Leiliiir«, 1116 trr»nxi»?«i»«:kv Nr. 137. Kpitnel: Neueste Drahtberichtc. Hosnachrichte». Rennen. Bundesschießen. 'ölnschlnkireiinde in Plauen bei Dresden. ..Wallenjlciii's Ted". Flore» z-BnlognaöNavenna ll! Lormtlil,, 20. Mai 1900. - träge und dann über den ganzen Poragravben. Mit dieser Abstimm ung ist also das Haus einverstanden. (Stürmischer Widerspruch links.) AWMchreib-Mld Aernsprech - Berichte vom l!.'. Mai. Abg. Heine und Haußmann verlangen endlich Klarheit darüber. . das die betreffenden Anträge auch wirklich zur Diskussion gestellt werden würden, falls lebt die Abstimmung vvrgcnommen würde. Berlin- Reichstag. Das Haus ist gleich zu Beginn Ter Präsident dürfe sich über solches Mißtrauen nicht wundern, der Sitzung gut besetzt. Vor Eintritt in die weitere Bcrathung j 'Präsident Mai Ballestrem: Meine Herren, ich lege Ihnen keine der lex Heinze erhält zu einer Erklärung vor der Tagesordnung ^ Fallstricke, dafür sollten Sie. mich doch kennen.) Abg. das WortAbg. v.JazdzewSkilPolcu Um keincnZweifel darüber! v. Levetzow lkon».: versichert, aus den Erklärungen des Pcäsi- -,u lassen, weshalb wir gegen den Schtußantrag itimnten, bin ich: dcnten heransgepört zu haben, das; er sich der Diskussion jener von meinen politischen Freunden zu folgender Erklärung ermächtigt: Anträge nachher nicht widerietzen werde: er seihst würde sich jeder-- Wir habe» dis jetzt bei den Einzelbcstimmungen der Vorlage mit! wir an einer solche» Erklärung, wer sie auch abgebe, genügen der Moiorität gestimmt, obgleich wir uns nicht verkelilen, dag die Fassung einzelner Paragraphen »ns nicht voll befriedigt: da gegen können wir. jo tauge die Minorität des Hauies in den Grenzen der Geschäftsordnung die ihr nicht zusagende Vorlage be kämpft. diewr Minorität nicht bindernd in den Weg treten, da sic, ihre gcgcntheilige Meinung ändernd, uns pertritt. Deshalb werden wir gegen den schtußantrag stimmen kBeisall links.) Als eine Minorität des Hanfes müssen wir pstichtgeinäß auch den Schein »leiden, daß wir irgend einer Partei die Redefreiheit beschränken oder einengen wollen: wir werde» diese unsere Prinzipielle Haltung, so lange nickt zwingende miabwcishare Gründe vorliegen, nicht aufgeben. -Beifall links.s — Nim erfolgt die namentliche Ab stimmung über den gestern pon dcn Abgg. v. Levetzow und Spakn izestellten Antrag au! Schluß der Debatte über 8 362. Der -Lchlußantrag wird angenommen mit 185 gegen 118 Grimmen. Für den Schluß stimmten Rechte, Ecniruin und Antisemiten mit Aus nahme des Abg. Bindewald. Nunmehr thcilt der Präsident seine Absicht mit. die Abstimmung über sämmtliche zu 8 362 vorliegende Anträge folgen zu lasse». Er gicbl dabei bekannt, daß über >eden einzelnen Antrag und auch sogar über jeden einzelnen Satz der Anträge namentliche Abstimmung beantragt iei. Abg. Singer Soz.l vrotestirt gegen die Vornahme der Abstimmung über die 'Anträge, ehe überhaupt eine Diskussion darüber statkgefnnden habe Die Anträge müßten unter allen Umständen zur Diskussion zu- gclassen werden, und cs have ja gestern ini Laufe der GeschäftS- ördiuingsdebatte Abg. Spahn eine Wendung gebraucht, daß sie sich der Diskussion der Anträge nicht widerietzen wurden. Er selbst lassen. 'Aba. Singcr kSoz., zieht daraus leinen Antrag aus Aussetzung der 'Abstimmung über 8 362 und die bereits diskutieren 'Anträge zurück. — Nnnmcbr beginnen die Abstimmungen, die sämmtlich nainenrkich sind. Es wird berechnet, daß Ist 'Abstimm ungen hinter einander erfolgen werden. Berlin. Die Budgetkouimission des Reichstags setzte heute die Berarhung der Novelle zum Reichsiteinvelgejetz fort. Zn der Position „Kauf- nud sonstige Ainchnisniigsgeschäste" wurde ans 'Antrag de-s 'Abg Eüsing ml > belchlossen. ll,'enten und Schuldner schrcibungen ausländischer Staaten, sowie ausländische Esien- bahnobligcitionen nur mit zwei Zehntel vom Tausend zu besteuern, während in erster Lcstmg drei Zehntel beschlosten waren. DerUm- iakstenivel für Kure in der Höhe von 1 vom Tausend wurde bei- beholten. ebenso der Satz von drei Zehntel vom Tauieno für den Uniiakitemvel für sonstige Werlhpapiere. Tann würde der Kaus- burger Haien an. Als die'Abordnung den deutschen Boden betrai. feuerte die out dem Stintsang ausgestellte Batterie Salutschüsse ab. Dazwücben ertlangen brausende Hurrabrusc icitens der arn Ufer ausgestellten Vereine und einer großen Menschenmenge. Mannheim Gestern Abend fand ein von der Stad! Mannheim den Offiziere» der Rdein-Torpedoboots Division gegebenes Festmahl ün Hotel „Pfälzischer Hotz' statt, an das sich der Besuch der im Hostheater veranstalteten Fest Vorstellung schloß. Ans die voni Oberbürgermeister Beck an den Kaiser gesandte Huldigungsdepesche ist folgende Antwort ein gegangen: Wiesbaden. Schloß. Ter Kaiser und König lasten Almen wie dem Herrn Bürgermeister Krafft-Ludwigshasen für die Meldung von dein wendigen Empfang, den die Torpedoboots Division in den Schwesteritädlen ^Mannheim und Ludwigsbosen erfahren Hai. bestens danken. Te. Majestät der Kauer haben Allerhöchst sich über den herzlichen Gruß der Fettversammlung sehr gefreut und lauen allen Flvtlenfreunden m Mannheim und Ludwigsha'en Allerhöchslihrcn Gruß entbieten. Auf Allerhöchsten. Befehl v. Lueanus. Triest. Ter dritte neue Levontedamvfer ist gestern im Arsenal des Lloyd vom Stapel gelaufen Laibach. Die Papierfabrik Lehkam in Ioiessrhcll ist weg»! Ausschreitungen der Ausständigen unter Mitwirkung von Militär geräumt worben. Zur Zeit herrscht Ruhe. Paris. Im Hotel Eontiuental fand gestern Abend ein vom Präses des Vereins Berliner Kanileittc und Industrieller ver anstattetes Banket statt, wobei 106 Perionen anwesend waren ftcmpel für börienmäßig gehandelte Waaren erörtert. Dieser war § darunter die Mitglieder der Botschaft, des Konsulats, der Rerchs in erste: Lening in Höhe von fünf Zehntel vom Tausend beschlossen, kommissar mit den Beamten des AuSstellungskonunistariats. Mit worden: aus Vorschlag des 'Abg. 'Müller-Fulda wurde er heute! »lieber der deutschen Kolonie und des Berliner Vereins. Der: auf vier Zehntel herabgesetzt. Ter Zisiatz wurde in folgender - Kaiseitoast brachte der Präses des Vereins Geh. Kommerzienrat!: Fassung beschlossen: als 'bönenmäßig gebandelt gelten diejenigen ' Goldberger aus. Er toastete auch auf Loubet und die französisch!' Waaren, für welche an der 'Börse, deren Usancen für das Geschäft Nation. Tie Musik spielte die preußische Hymne und die Mancrüain maßgebend sind. Terminprciic noiirt werden und bei Waaren, in Der zweite Präses des Vereins trank aus den 'Ausstellung- denen der Börsentermftihandel unterlagt ist, diejenigen, für welche kommissar Richter und dieser auf den Verein. Gegen End« des an der in Bestacht kommenden Börse Preise für Zeitgeschäfte »otirt Bonkeis erschien Fürst Münster. Goldberger begrüßte ihn und ge werden. Geh. Rath v. Glai'enapp theilte mit, daß die von der dachte dabei der Verdienste des Fürsten um den Weltfrieden.. E> Kommission angenommene 'Agioversleuernng wahrscheinlich eine Hobe den Boden vorbereite!, dessen erfreuliche Frucht die groß Einnahme von mehreren Millionen ergeben werde. Daran'wurde artige Betheiligung Deutschlands an der Ausstellung sei. Münster der 'Artikel betreuend die Ermäßigung bei gewissen Arbitrage- drückte ieine Freude ans. unter Landsleuten zu weilen und erklärte, geschütten angenommen, ebenso ein Antrag Mnller-Fnlda betreuend - die gedeihliche Ennrsickelung der Tinge sei dem segensreichen die Anfhcbnng der Befreiungen im Tarif des Stenipelgeietzes! Wirke» des Kaisers zu danken. Der Graf schloß mit einem Hoch Zister 1. Absatz 1 und 2. Tann wurde in die Pcrathuiig der j ans den Verein und die deutsche Kolonie. Tie Festverjammlung Steuer auf Sctsiftsstncht Urkunden eingetreten. diese wegen Beginnes sandteHuldigungstclegrainme an den Kaiser, worin die Ueberzeugnna der Plenarsitzung aber ans Dienstag vertagt, an welchem Tage auch ! ausgesprochen wird, daß cS dem unter der Regierung des Kallers Bonckft über das Flotten-! :u »ober Rlnlbe aelangten deutschen Gewerbcsleiß gelingen möge. friedlichen Wettkampf der Völker Tcuttchlaiw: un gcgenw rligen hervorragende Stellung zu behaupten und zu erweitern. Paris. Gestern Abend starb der Philosoph Rabatts»,, Mollicu, Mitglied des Instituts de France. Paris. In der Vonradt Saint Denis ezzplodirte em sich über die bestellenden 'Anträge auszlsietz.eii: daß dieselben überhaupt zur Abstimmung gebracht werden müßten, weil sic rite eingebracht seien, habe er ja gestern schon getagt. 'Abg B ai' ermann »l.- führt aus, die Anträge müßten zur Tisliusivn zugelajscn werden. Wir können dock unmöglich adsiimmen über Anträge, über welche ivir irgend ein Wort der Begründung überhaupt noch nicht gehört haben. (Sehr richtig links.' Ich möchte daher den Präsidenten bitten, die 'Anträge air Diskussion zuziilassen. 'Aba. Spahn gickst anheim, diejenigen Anträge, über welche noch nicht diskiliirt sei, >sts 8 362>r,zu berathen und ZN diskutiren. Tie Abgg. Heine und ringer (So;.- bleiben bei ihrem Verlangen, daß die Diskussion aber die noch nicht diskutirten Anträge zu 8 362 noch ftottsinde. Abg. Sattler stiat.-Iib.) schließt sich diesem Verlangen an. er müsse den Präsidenten wagen, ob. wenn setzt über diesen 8 362 und die wenigen schon diStutirten 'Anträge abgestimint werde, der Präsident dann auch bestimmt über die noch nickt diskutirten An träge adstimmeii lassen werde, Präsident Gras Ba llestrein: Darauf kann ich nicht antworten fHörk, hört!!, wir sind jetzt in der 'Abstimmung, was nachher geschieht, darüber wird ja das Haus beschließen. Abg. Stadthngcn iSoz.'i stellt den Antrag, sofort zn beschließen, daß über die betreuenden 'Anträge distutsts werde. Abg. v. Levetzow giebt zu. daß über die noch nicht diskutirten, ... Anträge diskutirt werden müsse, aber er bitte den Präsidenten i Ausständige und nnbetheiligte Personell Mittags gleichwohl, zunächst die Abstimmung über 8 362 erfolgen zu lassen.^ zwei Straßenbahnwagen aus. deren Glnsienstereingeworfen wurden. Abg. Richter,(stell.VvlksvA.betont die unbedingteNothwcndig- Tie Wagen wurden gnec über die Gleise geschoben, so daß der keit der Diskussion der bestellenden '.Anträge. Präsident Graf Verkehr längere Zeit völlig stockte. Tie Polizei stellte die Ordnung BalI,estrem erklärt, der 'Antrag Stadthagen iei unzulässig, denn! wieder her. mau sei setzt i», der Abstimmung. Abg. S tadth a ge» :ZTann - Hamburg. Heme irai die Abordnung des Dentichen beansrage ich, die Abstimmung über den Paragraphen selbst ans-! Kriegerbundes aus 'Nordamerika liier ein. Die „Batavia", aus der die lleben'ahrt erfolgte, war in der Nacht auf der Eibe an- wieder umgekehrt, gekommen. Der Dampfer „Willkommen", der den Gästen ent- Die Buren wolle! gegeiigefadren war, langte heute Vormittag NM- Uhr im Ham-! Gelände zwischen Ficksburg und Bctlehem zurückziehen. der vom 'Abg Müller Fuloa verfaßte Bericht über das Flotlen- geietz verlesen weroen soll. Berlin. In Folge des Streiks der Schaffner und Fahrer der Srraßenbahn Gcieltzchast erieidet der Verkehr irr den soiraße» eine starke Stockung. Die Omniblme und Droschken sind derart in Anspruch genommen, daß auch diese im Betrieb un zureichend sind. Au» den Straßenbahnlinien verkehren nur ver- Bolsiu zur Herstellung von Schwefelsäure. Zwölf Arbeiter wurden einzclkc Wagen, die von dem Au-shitsspersonal oder den wenigen schwer verletzt, wovon bereits drei gestorben sind Angestellten bedient werden, die sich dem Ausiiand nicht an- Haag. Behufs Vorbereitung der Vorlage über die nationale geschlossen baden. Die Direktion der Gr o ßen S t. r a ß en b a k n - V c rth eid i g ung pal der Krisgsminister der Kammer unte, erläßt eine össentlrche Bekanntmachung, wonach ausständige 'An-! den! Siegel der Verschwiegenheit eine Note zugehen lassen, welche gestellte, die bis zum Montag den Dienst »ich!: wieder aufgenoin- i die Grundlagen des VertbeidigungSinstems enthält. dieser Note ine» haben, wegen Vertragsbruchs als entlassen gellen. Tie! soll eine solche des Maiinemrnistermms folgen, in welcher die all- Direktion thcilt ferne: mit. daß sie sich der Berufung des Gewerbe- gemeinen Grundzüge der Verthcidignng zur See dargelegt werden gericbts seitens der Ausständigen nicht anzuichließen geneigt ist. > Amsterdam. Die Professoren der niederländischen Umi Berlin. Gegen die wenigen Kutscher. Fahrer und Schaffner versitäten haben an die Gelehrten der Bereinigten Staaten einen der Großen Strclßenbabnaescllicbaft. die noch arbeiten, weiden von - 'Appell gerichtet, in welchem ersucht wird, die Deputation der den Ausständigen und dem Publikum erregte Znririe gerichtet. -Buren in ihren: friedlichen Zwecke zu unterstützen. Am Dönhollplatze, dem Verkehr-smittctvunkt der -rtadt. wannten j Athen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechen die Pferde von! land sind aus Korfu über Venedig nach Deutschland abgereist. zusetzen vis nach der Diskussion der Anträge. 'Abg. Richter stimmt dem zu. Präsident Gras Ballest rem bemerkt. eL liege wohl ein Mißverständlich vor. er wolle jetzt abstimmen lassen über einige der'An- In Folge der Entgleisung zweier Eisenbahn kann der Eisenbahuban erst in einigen Tagen Kroonst a d. züge am Betsiuß fortgesetzt werden. M aier u. Rundle s Division und die Division der Kolonial truppen liegen setzt bei Elocoian. Wie verlautet, sind große Buren abthcilungeii die in der Richtung nach Vetlehem marichirtcu. ekchrl. um den Truppen Rnndlc'S Widerstand zu leisten, wollen sich zunächst nach einem sehr >ch>ver zugänglichen Kunst und Wissenschaft. K* Wochen-Spielplan der König!. Hvstheatcr. Opernhaus: Sonntag: „Teil": Montag: „Uirdine": Diens tag: .Lohengrin"; Mittwoch: „Die lustigen Weiber von Windsor": Donnerstag: „Der Rattenfänger von Hameln": Freitag: „Carmen": Sonnabend: „Don Juan"; Sonntag: „Die Folkunger". — Schauspielhaus. Sonntag: Für die. Freitag-Abonnenten des 18. Mai: „Der Veilchenfresser":! Montag: „Renaissance": Dienstag: „Jugend von beute". Mitt woch : „Minna von, Barnhelm": Donnerstag: Schiller-Eiiklus, ?. Abend: „Maria Stuart"; Freitag: „Der Hcrrgotftchnitzcr von Ammergau": Sonnabend: „Jphigenia ans Tauris": Sonntag: Schiller-Cyklus, 8. Abend: „Die Jungfrau von Orleans". r König!. Hosschauspiel. Derselbe Enthusiasmus des Publikums und sie gleiche beschwingte Darstellung, die dem „Lager" und den „Piccolomini" schon zu einem bedeutenden Erfolge verholfcn und den Schillcr-Ehklus ans stolze Höhe gesührl ballen, gaben auch der Aufführung von „Wallcnstein's Tod" gestern. Freitag. 'Abend die rechte Weibe. Das Hans war .uiSvcrkausk und verfolgte mit sichtlichster Antheilnahme die Vor gänge aus der Bühne, die sich rasch und ohne merkliche Stockung abüllekton: die Künstler waren allem 'Anscheine nach in bester Stimmung und wuchsen von Akt zu Akt in ihre zwar schwierigen, aber ungemein dankbaren '.Aufgaben inehr hinein, svogar der Wallenstcin des Herrn Winds, der Anfangs recht nüchtern war und gleich den wundervollen Monolog „War'S möglich, könnt' ich nicht mehr, wie ich wollte" ausfallend zerrissen deklamirte, gewann voni zweiten Aufzuge wenigstens in Haltung und Sprache an Größe, wenn er auch die faScinirende Dämonie des Jricdländers gerade gestern fast ganz vermissen ließ. 'Neben ihm als dem Träger der Hauptrolle standen die Herren Wiene Mctovio Picco lomini), Müller (Bmtler), Bauer (Jllo). Blankenstein (Terzkh) und Gun; (Jsolani), sowie die Damen Pölitz, die als Thekla wieder eine ergreifende Figur voll der rührendsten Poesie ans die Bretter stellte, und Hlldcbrandt, deren weichherzige Herzogin Friedland mit keinem Takt alles Hnversentimentale vermied, in den Vorder grund des Interesses an der Vorstellung, deren wirkungsvolle Imcenrrung Herrn Oberregisseur Lewmger aus der Höhe seiner oft bewährten künstlerischen Leisimig-föyigkcik zeigte. AIS War bot Herr Tom Farecht. der Gast des König!. Schauspielhauses, das Beste an schauspielerischer Vertiefung und sein abgewogener Darstellung, was man bislang von ihm hier gesehen hat: es lag poetischer Schwung in seiner Repräsentation, und dieSprache verrieth >enc sinnliche Unterströmung. die an seinem Ferdinand noch fehlte sie gab namentlich den Zoeenen nsit Thekla ein warmblütiges Kolorit, das der Wirkung der Licbes-Episode der Dichtung von höchstem VortheU war. Mau kommt nach dieser Lciftimg in Ver luchung. das Kölner Stadlthealer mn Herrn Farecht zu beneiden. Die Sensation des Abends war aber auch er nicht, der selbst die - Wiccke-Schwäriner und Franz-Verehrer zu cinmüthigem Beifall hinriß. sondern Frl. U lrich s Gräfin Terz!» : das war Alles ftH groß in der Auffassung gedacht und geiehen, so herrlich in der > wahrhaft künstlerischen Vollendung des Einzelneil und so machtvoll! in der einheitlich geschlossenen Wirkung, daß man von criier - Steigerung in'S Uebcrlcbensgroße bei solcher Wiedergabe der! Schillor'schen Gestalt woh! sprechen darf. Nie ist mir auch — es! sei gestattet, hier einmal persönlich zu werden, wo cs sich um den 'Ausdruck einer vielleicht nicht allgemeinen Ansicht bandelt — die Wahlverwandtschaft der Terz?» mit Lad» Macbeth stärker zum Bewußtsein gekommen, als in der eindringlichen Darstellung der Schwester WaUensieiits durch »uierc meisterliche Heroine. Daß das Publikum von ähnlichen Empfindungen ihr gegenüber beseelt war. bewies der geradezu frenetische Beifall, der sich gleich nach ihrer! erstell großen Scene mit Wollenstem erhob und die gefeierte Kunst leriii gebieterisch immer wieder vor die Gardine forderte. M. Florenz - Bologna-Ravenna. R c i s c d r i e s. (Schluß.) Raben na, Mai 1900. AuS der Einsamkeit der stillen Stadt eile ich Sonntag Mor gens nach der berühmten, noch einzigen echten Bakilica aus dem 6. Jahrhundert. Was man in Ravenna für Schönheiten an altchristlichen Kirchen sicht, ist unbeschreiblich Fast unberührt sichen sie noch in ihrem grauen Aeußeren. aber in ihrem leuchten den Innern, ein echtes Abbild der Zeiten des weströmischen Reiche-, vt ihrem. DbeontiniSmus . io groß, daß I n ft i»ian und die Dirne Theodora mit der Glorie des Heiligenscheins geichmücki i» der Kircke San Vitale im langen Zuge von Heiligen und Märthrern. die nnS unverständlich gewordene Zeit lebhaft verlor pcrnd. Durck die llorta knwpkiliii. geht es durch ein elendes, kleines Stadtviertel, das früher mit dem Meere verbunden jetzt einsam in Schmutz und Slanb liegt, nur von der Armulb be wvhnr. Hinter dre'cm dehnt sich die Eamvagna mit ihren weiten grünen Feldern, hier und da eine baumumstandenc Tenuta und vor uns eine lange, scheinbar endlo'c Pavvei Allee. Nack einer Stunde stehe ich vor der Kirche Snu^polliuars in llI» sss. Gran, eintönig, mächtig, aber doch ungemein stilvoll hebt sich die Basiliea ab ans der eiinamen. grünen Ebene Innen aber leuchtet und »immer: cs in Goldmoiaik, und ist Ipoliiuars »novo mit dem schönsten Christus auch strahlende, glänzen in den Gewändern der opfernden Jungfrauen dort die Mviaiksteine gleich blitzenden Juwelen, so findet man hier dafür Stil. Einfachheit. Große. An den Wänden stehen die unförmigen Steiiisärge ehemaliger Rabennauicher Bochöfe. die in Medaillon reihen über den Säulen herrlichsten griechischen Marmors in starrer Einförmigkeit ans ihre Grabstätten tierabblickeii. In den Kr»p!a hinter dem Hochaltar gurgelt das Wasser, um den leeren Sarkophag des heiligen Appolinaris. Traurig und öde ist dies Stimmung des Ganzen. Die weite, mächtige Basilica ist leer:! ich biir zur frühe» Morgenstunde der einzige Besuchet, der auch- erst cincil steinalten Custooen aus einem Ncvenhause ausscheuchen mußte, wo dieser ein ehrsames Schujlerhaudwerk betreibt. Wie ein Bild aus vergangener Zeit kniet er jetzt vor dem öden Hochaltar.' vor dem eine matte, ewige Lampe einen unsicheren Schein aus ihn wirst — bald wird wohl auch dem Alten das ewige Licht sm immer leuchten! Draußen geht ein mächtiges Gewitter nieder: ich bin in dem Heiligthum geborgen und sicher, studirc die ein gelassenen Manivrtaseln von denen am meisten intcressirt. daß hie--! der arme, schwache Otto lll. im Jahre 1000 vierzig Tage lang im härenen Gewände vor dem heiligen Romoald Buße gethan. - - Der grollende Donner, der vorhin die Basilica noch erbeben ließ.! verhallt in lene fibrirenden Tönen, und als ich heraustrat aus der: heiligen Stille des bhcaiitinrschcn Heiligthums. empfängt mich! warme, milde FruhllugSlust: sic begleitet meine Wanderung »ach dem Grabmal Theoderrch des Großen Vor der PorftE 8errstz> liegt es inmitten eines linkenden Gartens. auch - ein
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