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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000517013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900051701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900051701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-17
-
Monat
1900-05
-
Jahr
1900
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verugrgedllhr: «stelläbrna - Mdo , i^r» di« «ob a Mt. m »s,. vte.Dr«Ä»ierRaLib>te>i' eff-deb»« iiV«« «-r,«»»; die ««ieber i» rieven und der nschbeo Umaebmio. wo di« Aullaaiwo durch ctoeue Boten l-der Lmmmibonir« erfolg, achalte» tos Blau au Wochentoae», die nicht auf Loa», »der Seiertaae »olaeii. m tioei rbeüaudaadea «de»»« und «-»«»« tagebellt. lillgo Sorsel Lotlrekerant 7/ s Beeutr. 4, L<cks Talweg. ^ ^eudeltsL: § Namev OI»er!i«müev, < tlüit« lein« ScrbüMLkcü. > ^ ^ Kri»1drk<banr«l«»: »mt I »r. U u. »r. UV»«. r«l«,ramm «bretie: 1856 I »«chrtchl»» »„«di«. kertle »n«I osvl» Hlaas». l 8v8»I»tr«vIi-AL«^vr,fi'Lusns1i'. nur 7. ^ !»vsmeo-vnterrScke. MM Telegr.-Ädresse: ^ ^ ^ ^ Nachnchlen, Dresden. ^ «-»a.-nui... E m. Ü6PP8, VWevInlmlr. 33 MU" leioövUIiütv! "MG H Kloses Lusrratrl ln «lSMNteu. sowie «tutsva zanür vn Hamvu- I düteo vl dllltzsto'. kremen. Orosso L-uswakl in Traasrhütsn. « 0 market taug von Litten virck bereitwilligst augsnowwen. D ILsrrei-Spüksysttök-Vlll'MlMi'. A K LiPprirni^ii" kur juelou Vitmpllce'ünlt-t.LitLttr? AjK (grösster I-inkrtcdsln Hollvlrnlcliou! Litlig«.r krei«! hß ttoffmsnn L ttausnallj, oi^üen-flauen, AI» I'vrospr.'ckvr I 2830. 34 l'er-ariprvelivr I 2830. 8 »-I Ei Irkltvtli IVvisxnnist L 1!«. :s Königs, klotlieksranteu. ^21 WLe ii«;» ^ VOL erLtLL >Vievli.r l- irwon, rlvntk »III'I ^ vielt LuvLviekveQkl lu Llleu l^ritiüluLl'u. ÜMtv8tv!V6Mjt6ll lN6N§li86!l0ll ll. l!o^ n Uovvo Uplls ilnll ksMPI'L kpM^l'jLNLll'. 26 I 811 hochelegant« Ullck solicks VVaaro, empfehlen ansserorckvlltlieh billiger» Preisen o« »I« >18220 IlOIII» Allll!» ivl uAÜI Ot llüloll/ (Z 8g.s>6Ul. 4»^ Der nationalistische Sieg in Paris. Hosnachrichten. Meißner Kirchen- und Pastorol-l Muthmaßl Witterung: l 1 Ißk« Konferenz, Militärische Sparkasse», Sachs. Kreditgenossenschaften. Sachs. Staatsbeamten. I Aufklärung. > Z.«» R.v W» Der «ationalisttsche Sieg in Paris. Die Nationalisten, die ausgesprochenen Gegner des herrschenden radikal-sozialistischen Regierungsrepublikanismus. haben bei den Stadtraths-Sti^wahleu am letzten Sonntag die Mehrheit im Pariser Gemeinderathe erlangt. Das ist das Hauptergebniß der sranMschen Munizipalwahlen, demgegenüber es wenig zu bedeuten hat. daß in der Provinz tm Wesentlichen die RcgicrungSrepublikaner ihre Positionen zu behaupten vermochten. Paris ist das Herz Frankreichs und mit Recht wird jetzt an den Ausspruch Gambctta'S erinnert, daß man nicht gegen Paris zu regieren vermag. Daß von den 80 Pariser Gemeindcrathssitzen mehr als die Hälfte den Kandidaten der antirepublikanischen Koalition angehöreu würde, hat wohl bis zum letzten Augenblick Niemand gefürchtet oder gehasst. Wie stark die nationalistische Mehrheit, die im Pariser Stadthause für die nächsten vier Jahre zu regieren hat, sein wird, steht noch nicht ganz fest. Die Angaben schwanken. Die Einen zählen 48. die Anderen 48 Nationalisten. Der „Figaro" rechnet sogar 51 Nationalisten gegen 20 Nichtnationalisten heraus, und zwar in genauerer Parteiurrterscheidurrg 10 Konservative, 8 nationalistische Republikaner. 24 reine Nationalisten. 5 nationa listische Radikalsozialisten und 4 nationalistische Sozialisten. Jeden falls läßt srchdie nationalistische Mehrheit inr neuen Pariser Gemeinde rathe nicht mehr bezweifeln und die Nationalisten sind unter allen Um ständen wohl berechtigt, den Erfolg, den sic davon getragen habe», nicht blos als einen Sieg, sondern als einen Triumph zu be- werthcn. Dieser Triumph trifft unmittelbar am empfindlichsten die revolutionären Sozialisten, die seit Jahrzehnten die unbestrittene Herrschaft in der Pariser Stadtverwaltung ausgenbt haben. Die Genossen des sozialdemokratischen Ministers Milleraud, die sich noch kürzlich im RathhauS zu 100 Francs das Gedeck bewirthen ließen, müssen nun die fetten Pfründen, die sie sich bei der städtische» Verwaltung geleistet hatten, im Stich lassen und darauf verzichten, die städtische Kasse zu Parteizwecken anSzubcuten. Die übemus rührige und effektvolle, in ihren Mitteln gewiß wenig wählerische Agitation der nationalistischen Opposition erklärt nicht allein die niederschmetternde Niederlage der regierenden Republikaner. Daß die Parteien, auf die sich das Kabinet Waldcck-Rousseau stützt, trotz aller Krastaiistrcngnngen außer Stande waren, den Ansturm ihrer Feinde abzuwchren, deutet darauf hin, daß die Unzufriedenheit und Erbitterung über das herrschende Rcgierungssystem nicht als blos vorübergehende Er scheinungen anzusehen sind, sondern daß sic tiefe Wurzeln ge ichlagen haben. Die Strömungen, die sich unter dem Namen „Nationalismus" zusammengefundcn haben, sindzwar sehr verschieden artiger Natur, aber ihre Einheit besteht in der Ueberzeugnng, daß so wie bisher in Frankreich nicht weiter gcwirthschastct werden darf. Als Symptom solcher tiefgehenden Mißstimmung muß der nationalistische Erfolg ernst aufgefaßt werden, und wenn die herrschenden Klassen, wie es den Anschein hat, die Auffassung haben sollten, daß die Anwendung energischer Gewaltmittel genüge, um die OppositionSbewcgung tvdt zu machen, so dürften sic sich in einem bedenklichen Jrrthum befinden. Diese Bewegung hat nicht nur einen rein boulangistischen Charakter. Eäiaristischc und chauvinistische Tendenzen spielen dabei ohne Frage auch heute noch eine wichtige Rolle, aber zu ihnen gesellen sich klerikale und reaktionäre Motive, der ersichtlich wachsende Antisemitismus, ferner hiermit zugleich der gerechte Unwille über den AuSgang der Dreysus-Affairc und die Behandlung, die hierbei der Armee zu Theil geworden ist, sowie die Entrüstung über die neuerlichen Versuche, den Drebsus-Skandal wieder aufleben zu lassen. Als ein starker Faktor inacht sich auch der Unwille über den sort schreitenden Einfluß geltend, der dein revolutionären Sozialismus von den Machthabern eingeräumt wird. In dieser Richtung ist eine Auslassung des Boua- partisten Eassagnae, die der Wahrheit nicht entbehrt, charakteristisch. „Nirgends in der Welt," jagt er, „ist die Steuerbelaftung so hoch als in Paris, nirgends die Existenz so beschwerlich, ungesund und widerwärtig, ohne Frei heiten und ohne Wohlbefinden, und das verdanken wir jener Mehrheit von Besitzlosen und Vagabunden, welche auch noch be anspruche», die Königin der Hauptstädte im Rathhausc zu vertreten, Leute, die bis vor Kurzem keine Wohnung hatten und unter irgend einer Brücke schliefen." Der Protest gegen das RegierungSsvstcm, gegen die Tyrannei der sozialdemokratisch anarchistischen Revolu tionäre, gegen die sozialistische Mißwirthschnft der Pariser Stadt verwaltung gestaltete sich um so wirksamer, als die Sozialdemo- lraten und die zu ihnen gehörende» radikalen Republikaner bis zu dem letzten Augenblick an der prahlerischen Siegeszuversicht sest- hielten. daß am 13. Mai. an. Tage der Gemeinderathsstichwahlcn, die Sozialisten den Nationalismus mit einem Besenstrich hinweg- fegen würden, und sich das Organ der Dreysusleute sogar die un vorsichtige Drohung leistete, die Sozialdemokraten würden nöthigen- salls mit bewaffneter Hand ihre Herrschaft über Paris behaupten. Die auch hier angedeutetc Aussicht, daß die Partei eines Drcyfus und eines Millcrand Hand in Hand gehe», die Bestätigung der Thatsache. daß die rothe und die goldene Internationale bis zu einem gewissen Grade zusammengehören und zusammen wirken, dürft« in da» Lager der Nationalisten so Manchen getrieben haben, der bisher für die zum Theil wüsten und abstoßenden Wühlereien eines Düroulede und eines Drumont kein Verständnis; gezeigt hat. Mit Spannung darf inan der Wirksamkeit der nationalistischen Gemeinderathsmehrhcit von Paris entgegensetzen. Ohne Skandal- scenen wird es bei oller Reserve, welche zunächst die Welt ausstellung nothgedrungen auch den Nationalisten auferlegt, wohl nicht abgehen, wenn Anträge, wie die von der bis herigen Majorität abgelchntc festliche Begrüßung des MaiorS Marchand, des Helden von Faschodn, im Stadthause, die Umtausnng der Straße, die jetzt den Namen Schenrer-Kcstner. des verstorbenen Drcyfnsaids, trägt, in Billebois-Mareuil-Straßc u. s. w.. zur Verhandlung gelangen werden. Wichtiger indeß als die Frage, mit welchen Maßnahmen die nationalistische Mehrheit ihr Regiment in Paris einleiten und wie sie operiren wird, ist der Einfluß, den der Ausfall der Pariser Gemeinderathswahlen aus die allgemeine Politik ausüben dürste. Am 22- Mai tritt die Dcpu- tirtenkaminer wieder zusammen und es wird sich dami bald erweise», ob das offenkundige Mißtrauensvotum, das die Mehrheit der Variier dem Kabinet Walbeck-Rousseau ertheilt hat, die Haltung und den Bestand der Regierung unberührt lassen wird. Vielleicht ist eL nur die Weltausstellung, die dem Kabinet sein Dasein ver längert. Es heißt, die nationalistische Gemcinderathsmchrheit werde vorläufig von feindlichen Kundgebungen gegen das Elysäe Abstand nehmen: während der Ausstellung sollen dre Beziehungen zwischen Stadthaus und Elyive kalt, doch höflich bleibe», erst nach der WeltkirmeS soll der Kämpf zum Austrag gebracht werden. Fernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 16. Mai. Berlin. Reichstag. Ter Gesetzentwuri über die Militärstrasrechtspslege im Kiantichongebiet wird in der dritten Lesung debattelos in der gestern beschlossenen Fassung. also mit Geltungsdauer nur bis Ende 1005 angenommen. Dann wird die zweite Berathnng der Uebersichl der Reichscin » a >> m e n und -A »Sgabeu für 1800 fortgesetzt Die Kommission beantragt Genehmigung der aus Anlaß der Kasterreiic nach Jcrmalein ent standenen Etat-Ueberichreitnngen. da der Staatssekretär v. Bülow den Kaiser in offizieller Eigenschaft begleitet bnbe. und der Kaiser nothwendiger 'Weile i» steter Verbindung »liiidestens mit einem Vertreter des Auswärtigen Amtes habe bleiben müssen. Abg. Singer <Soz.) bestreitet dieie Nothwendigteit. Es habe sich hier um eine Privatrciie gehandelt, deren Kosten also aus der Schatulle des Kaisers zu decken gewesen wären. Staatssekretär Gras PosadowSky: Der Vorredner saßt die ganze Frage zu sehr von einen, engen, ich möchte sägen privatrechilichen Stand punkt ans. Wir haben selbü höhere Beamte, die eigentlich nie vollen Urlaub haben, sondern stets in gewisser Verbindung mit ihre» Geschäften zu Hanse bleiben müssen. Das gilt noch in höheren, Maße von dem Monarchen. Sc. Maicstät raffet und ruht nicht, er erledigt auch unterwegs die wichtigsten Geschiffte, die nicht liegen bleiben tonnen, und er bedarf dazu auch der Civil- und militärischen Begleitung. Deshalb handelt cs sich hier um uiizweiselhastc Reichsansgabe». Es gilt dies auch von einen, vom Vorredner zur Sprache gebrachten Gescheut. Ich bemerke dabei „och. daß der König von Preußen die Repräsentation auch iür das Reich, die nicht »»erheblich ist, zu sichren hat. Schon deshalb solle man an solche.'Ausgaben, wie sie hier für das Reich geschehen sind, nicht n> sehr die Sonde anlcgen. (Beifall.) Abg. Schivarze- Lippstadt lCentr.) bedauert, daß Singer in einer solchen Weise diese Dinge ansgernlirt habe. Seit 1870 ieieii icdcrzeit wiche »vih- wendigc Rcpräsciitativnsaiisgaben ans das^ Reich übernommen worden. (Sehr richtig.» Abg. Singer >Svz.) bleibt dabei, daß die Uebcmahnic solcher Ausgaben aus das Reich unberechtigt iei. Abg. Schwarze (Centr.) erinnert an die analogen Ausgaben bei der nordiichcn und Englandreiic des Kaffees. Früher habe Singer dies Alles nie bcinliiigell. Abg. Grob e r (Cenrr.) hält dein Abg. Singer die BersassnngLbesluiimiingeil vor. wonach dem Präsidium, alio de». Kaffer d,c völkerrechtliche Vertretung des Reiches zustehe. Daraus ergebe sich auch, daß das Reich die da durch erwachsenden Kosten zu tragen habe. Abg. Singer be streitet, daß die Jerusalcmreffc einen polikiichcn Charakter gehabt habe. Abg b. Levctzow stous.): Die etatrechtlichc Frage ist durch den Reichstag längst eiitichiedcu. Alle solche Ausgaben sind stets seitens der RcchnuiiaSkoimnission unbeanstandet geblieben und vom Reichstage genehmigt worden. — 'Nach einigen Bemcrtungen des Abg. Hane ml.) in gleichem Sinne werden die bezüglichen Ausgaben aus dem Dispositionsfonds gegen die Stimmen der Sozialdemokraten genehmigt- — Es folgt die zweite Beeathung des N achtragsclatS. Es handelt sich hauptsächlich uni Aus gaben für die Vermehrung der Schntztruppe in Kamerun, sowie für strategische Bahnen. Die Forderungen für Kamerun, >.805.000 Mk.. werden vom Abg. Bebel zSoz.) bekämpft. Die 'Verhältnisse in Kamerun hätten sich in den letzten Jahre» zusehends verschlechtert. Die Aufstände der Emgcbareiicn hätten zu- genommcii, die Arbeiterfrage sei immer ichwierigcr geworden. Bei der Strafexpeditio» scheine zu rücksichtslos Verfahren worden zu sein. Wolle unsere Kolonialpvlilik Erfolge erzielen, so müsse sic ganz anders Vorgehen. Kolvnialdirektor v. Buchka erwiderte, die Aufstände, die stets nur lokaler Nalur waren, seien jedenfalls nur entstanden, weil eben die Schntztruppe zu klein war. io daß sie nicht überall berwendet werden konnte. Bon rücksichtslose»! Vor gehen sei nicht die Rede. Die Hauptmaiin Besser ichc Truppe, die nusgezogeii sei, um den Mord Cvnrau's zu rachen, sei hinter rücks angegriffen worden, und da werde wohl selbst Bebel zu gestehen. Vas; die Truvpe das Recht gehabt habe, sich zu wehren. WaS die Arbeiterfrage aiilange, so habe er aus die Arbeitgeber einwirken lassen, daß die Neger gut behandelt würden. Das Gouvernement thue in dieser Hinsicht seine Schuldigtest. Straf expeditionen seien nothwendig, um die Autorität aufrecht zu er halten. Die Vermehrung der Schntztruppe sei geboten, um ein mal ohne Blutvergießen mehr Ruhe und Ordnung zu sicher», sodann aber auch den werthvollcn deutschen Plantagen Arbeiter z» be schaffen. Die Erschließung des Nord-West-Kamernngebietes durch eine Landkonzeisivn daselbst bringe dem Reiche nur Geivinn, indem sic die Entwicklung des LandtP fördere, ohne dem Reiche besondere Kosten zu machen. Abg. Eickhofs (freist Volksv ) findet cs überraschend, daß innerhalb kurzer Zeit so rasch hintereinander mehrere Aufstände dicht a» der Küste anfeinander gefolgt seien, nachdem Kamerun schon zehn Jahre in unseren Händen sei. Be deutlich erscheine ferner eine Mtttheilnng des GvnvcrneurS v. Pust kamcr in der Kommission, daß der von den Franzoscil besiegte Rabeh sich setzt auf deulschci» Gebiete befinde. Glaube man etwa. Laß da eine relativ so kleine Truppe, wie wir sie in Kamerun haben, irgend etwas nützen könne t ES komme in den Schutz gebieten weniger aus den Soldaten, als aus den Kaufmann an. Abg. Gras Arnim ,Reichs».> Haltes für überflüssig, auf alle Bedeuten der Linke» euizugehe». denn deren Prinzip >ei ja doch nur: Je weniger Kolonien, desto besser. Redner befürchtet, daß die Kämerungesellschait Gefahr lause, immer mehr in belgische Hände zu gerathen. Kolonialdirekior Dr. v. Buchka ist demgegen über über,zeugt, daß es ihm gelingen werde, internationalen Be strebungen in unserer Kamerun-Gesellschaft entgegenzntreten. Herrn Eickhoff erwidere er, Ausstände passirten doch, wiederderAichantiS beweise, auch den Engländern. DaS beste Mittel, dem vor zubeugen. sei eben die Vermehrung der Schntztruppe. — Die Vermehrung der Schntztruppe wird gegen die Stimmen der Sozial demokraten und der freisinnige» Vvlkspartci genehmigt. Tie übrigen Forderungen des Rachlragsclats werden debattelos bewilligt. Das Gesetz, betreffend Unfallinrsorge sür Gefangene, wird in zweiter Lesung in der Kvmmiiswnsiaiiuna debattelos angenommen. — Morgen Isr Hcinze. Gewerbenovclle (Heiterkeit,, Fleischbeschau- geietz (erneute Heiterkeit) Berlin. Prinz Albrecht von Preußen, Regeist von Braun- ichweig, hat sich als Vertreter des Kaisers bei der Taufe des SohneS des Herzogs von Nock nach London begeben. — Der Kolonialratb soll im Juni wieder zuiammeiilreten. Die Bestimm ungen über seine Zusanimensetzung sollen eine Aenderuna erfahren. — Tie EentrllmSfraktio» des Reichstags wird morgen Abend sich über ihre Stellung zum Fleischbeschaugeietze schlüssig mache». Es ver lautet schon ictzt, daß die Mehrheit sich auf den Standpunkt des KomproniißaiffragS des Grafen Kliiikvivsiröm stellen werde; derselbe werde auch von den Nationalliberaleii angenommen. Zur drillen Berailnmg der Münzgesetznovelle wird eine Resolution vor bereitet. welche betagt, daß mit der Zustimmung zu dieser Novelle der Eiusichruug der Doppelwährung nicht präjudlzirt werden iolle. — Im Abgeordnetenhaiise begründete Abg. v. Mendel-Steinfeld seinen Antrag ans Vorlegung eines Gesetzentwurfs gegen den Koutraltbruch der ländlichen'Arbeiter und gegen die Verleitung dazu noch in dieser Session. Miniffer Freiherr v. Haiimicrffeiu thcilte mit. daß ein bezüglicher Gesetzentwurf ausgearbestet sei und dein Laudes- Oekonoinie-Kollegiui» vorliege Er könne nicht mit Sicherheit Zu sagen, daß der Entwurf noch in dieser Session an den Landtag komme, ledenfalls solle er einer der ersten in der nächsten Session sein. Gegen de» Antrag erklärten sich die Redner der freisinnigen Bolkspartei und der sreisinnigen Vereinigung, welche meinten, durch eur Gesetz, wie das verlangte, würden die ländlichen Arbeiter unter eine Ausnahmegeletzgebung gestellt. Die Redner des Cen trums sprachen sur den Antrag, verlangten aber gleichzeitig Oeff- iinng der Grenze» für ausländische Arbeiter. Der Anirag wurde schließlich gegen die Freisinnigen und einen Theil der National liberalen angeiiounneu. — Zn dem Vorgehen der Zcstuiigsbesrtzer gegen die Papiersabrikanieu bemerkt die .Post': In einer zweiten Versammlung, die demnächst in Berlin stattiinden soll, wird über die Frage betreffend die Bildung einer Geiwstenichast weiter B> schlnß gefaßt werden. Unzweifelhaft wird sich die demnächst statt findende Berliner Versammlung zu einer Maiiendemonitration gc stalte». denn täglich laufen neue BestrittSertiärunge» bei dem Voi slaiidedesVereiiiSDenncherZcitunqsvcrlegercin. 'Auch dieBethcstig niig an den Genossenichastcn dürste noch bedeutend wachsen, aber seldsi. wenn dies nicht der Fall sein sollte, so wird schon aus Grund der gestrigen Zeichnungen sedc Bank die Finanzirung einer Produktiven Geiioffewchasi in die Hand nehmen, bei welcher 'Absatz- nnd Znisgaraiitie io sicher gestellt sind, wie bei dein soeben begründeten Verlegeriyndikat. Die Folge wurde sein, daß die e Prvdnktivgenosscnichafte» durch ihre billigere» Preise den größten Theil der Papierlieserungen in die Hand bekäme». Der künst lichen Hausse aus dem Päpiermarktc werde also die unvermeidliche Baissewlaeii. Bcrli» Der Staatssekretär des Auswärtigen Graf Bülow und der russische Botschafter Gras v. d Osten-Sacke» begeben sich morgen nach Wiesbaden, um dem Feslmable beizuwohncn, da zum Geburtstage des Kaisers 'Nikolaus von Rußland im Künigl. schlosse zu Wiesbaden beim Deutschen Kaiser stattsindet. Berlin. Das bei Koblenz vor Anker liegende Division- boot der Torpedoslottille mußte in Folge stetig niedriger werden den Waffcrslandes die Rückreise nach Köln antreteu. Damit ist dir Ausdehnung der Fahrt der Torpedoflottille bis Straßdurg fraglich geworden - Der Rittergutsbesitzer Bruchholz in Eosienblatt schos gestern Abend aus kurze Distanz ans vier Personen, die in eine, Gerichtsverhandlung zu Fraist'urt a. O. als Belastungszeugen gegen ihn ausgetreten waren Zwei Personen sind tödtlich, zwei andere leicht verwundet. — Die Straßenbahn-Angestellten haben heule der Direktion der großen Berliner Straßeiibahngescllichast ihre Forderungen unterbreitet. Die Direktion hat sich bis Freitag 'Abend definitiv Uber die Aiiuabme zu entschließen. Freitag Nach: finden zwei Versammlungen statt, in welchen über die Antwort der Direktion verhandelt werde» soll nnd erforderlichen Falls be schlosse» werden kann, am Sonnabend in den Generalstreik ein- zutrctcn — Der heutige Patade-Umzug des Ricieneirkns Barmun ii. Bail» durch die Straßen Eharivtlenbnrgs bot ein buntes Bild. Es waren nicht weniger als o77> Pferde im Zuge, außerdem eine Anzahl Kameelc. sowie Ranbthicre in Käfigen. Die beabsichtigte Einstellung der Elefanten mußte infolge WidesipruchS der Char lottenburger Polizei uiilerblciben. Leipzig. Die Polizeibehörde untersagte dem Meß-Theater- Cnscinble die sür heute Abend anbcraniiilc Clstansfnhrung von Tolstvi'S „Macht der Finstcriiiß" * Karlsruhe. 'Nach dem Hotbericht muß der Großherzog wegen Bronchialkntnrrhs seit gestern das Bett hüten. Wor ms. Tic Rhein-Torpedoboots-Tivision ist heute Mittag gegen 2 Uhr hier cingetrossen. Die Spitzen der Behörden und die Stadtverordneten Ware» den Torpedobooten cntgegengefahren. Unterhalb von Rhein-Dürkheim erfolgte die Begrüßung mit leb haften Zurufen.^An den Rheim,fern bildete eine dichtgedrängte Menschenmenge Spalier. DaS Großberzoglich Hessische Infanterie- Regiment Nr. 1I8halte am GestadcAufflellung genommen. Um 3 Uhr fand Festmahl statt. Morgen sinh kann die Weitcrfalirt nach Mannheini erfolgen. Auf ver Fahrt hierher wurde die Torpedo boots-Division von einer große» Men!chciimengc begrüßt. Dabei fielen in Folge starken Gedränges zahlreiche auf der Landungsbrückr stehende Personen m's Wasser Sofort sprangen sämmtliche L rr Sw 2 **
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