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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000509027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900050902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900050902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-09
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Monat
1900-05
-
Jahr
1900
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Dresdner Nachrichten. Mittwoch. S. Mai ISO« »»> Nr. 12« ger genehmigte eine Reihe Titel des außerordentlichen Etat- und eine Anzahl Kapitel des ordentlichen Etats und erledigte darauf die au Errichtung einer Quai-Anlage in Pirna bezüglichen Petitionen. Hinsichtlich des Gesetzentwurfes über WohnungSgeldzuschüffc trat das Haus dem Beschlüsse der Zweiten Kammer bei. —* Sonnabend, den 12. Mai. Vormittags halb 10 Uhr wird vor der feierlichen Verabschiedung des Landtags öffentlicher Gottes dienst stattfinden. Die Predigt hält dabei Herr Oberhofpredü V. Ackermann. —* Mittheilungcn aus der Gesammtraths Sitzung. Es wurden beurlaubt Stadtrath Baurath Adam vom I. Mai bis 1. Juni, Stadtrath Schröter vom 7. Mai bis 15. Juni. Zum «sie» Assistenten für Gasrohtleaungen wurde der bisherige »weite Assistent Junge befördert: an seiner Stelle wurde der bis herioc technische Hilfsarbeiter für Gasrohrlegungen Tauscher zum Weiten Assistenten gewählt. — In die erledigte Stelle des Maschinenmeisters im Elektrizitätslichtwerke wurde ver Maschinen nieister Scheihow aus Hamburg, zur Zeit in der Elektrizität- centrale zu Budapest, gewählt. — Das König!. Ministerium des Innern hat angeregt, nach dem Vorgänge preußischer Behörden Vorschriften zur Einschränkung des Branntweinklemhandels zu er lassen. Ter Rath beschloß, dieser Anregung stattzugeben und ins besondere den Branntweinkleinhandel in den Stunden von Abends !i Uhr bis Vormittags 7 Uhr zu untersagen. — Der Rath wählte zu 'ArmenPflegern im 17. Pflegerberein den Bezirksschullchrer Brendler und den Bäcker-Jnnungsmeffter Förster. — Zu den Ab- theilungen 1, 3, und 7 des Gesammt-BebanuiigspIaneS haben die Stadtverordneten verschiedene Aenderunacn in den Ortsgesetzen und Plänen beschlossen, überdies aber einige selbstständige Anträge gestellt. Der Rath beschloß, den Abändernngsbeschlüisen beizu- treten und den Anträgen im Wesentlichen stattzugeben, demgemäß aber Ortsgefttze und Pläne abzuändern. — Im August des vorigen Jahres hatten die Stadtverordneten den Math ersucht, eine Be fragung der Eltern über den 7 Uhr- oder 8 Uhr-Beginn des Vor mittags-Unterrichts in den städtischen Volksschulen während der Sommermonate Juni. Juli und August zu veranlassen.' Diese Befragung hat stattgefunden: die eingegangenen 2l,36V Antworten sind durch das statistische Amt zusammengestellt und zu einer über sichtlichen Tabelle bearbeitet worden. Das Ergebnis; ist. daß sich 89.12 Prozent.für den 7 Uhr-Beginn und nur 10.W Prozent für den 8 Uhr-Beginn ausgesprochen haben. Der Rath beschloß, das Ergebniß den Stadtverordneten mttzittheilen. — Die Stadtverord neten haben in theilweiser Abweichung von der Rathsvorlage be schlossen, zur Besichtigung der Centralkläranlagen in Manchester und Leeds 6 Mitglieder der städtischen Kollegien abzuordnen. — Die Fresko-Wandgemälde, mit welchen die Aula der Krenzschule vor nunmkhr 30 Jahren aus Kosten der Dr. Güntz'schen Stiftung durch den Historienmaler Anton Dietrich geschmückt worden ist, sind schon vor mehreren Jahren durch nachtheilige Einwirkungen der früheren Heizungsanlage derart schadhaft geworden, daß eine durchgreifende Erneuerung nöthig geworden ist. Eine hierauf ab zielende Vorlage des Rathes haben die Stadtverordneten im Jahre 1895 abgelehnt und zunächst die Reinigung der Wandgemälde in Anregung gebracht. Professor Prell, welcher um gutachtliche Aussprache gebeten wurde, bezeichnet eine Aendernng derHeizungs- ,anlage als unerläßliche Vorbedingung der auch von ihm befür worteten Erneuerung der Gemälde. Diesem Vorschlag folgend hat der Rath beschlossen, bei dem Um- und Erweiterungsbau der Krenzschule die Lnfthcizuiiasanlage durch eine Niederdruckdampf heizung zu ersetzen. Nachdem der Umbau im Jahre 18W zur Ausführung gebracht worden ist, wurde die Erneuerung der Fresko- gutgeheißenen Vorschlägen in Kaftinfarbeii erneuern zu lassen und bewilligte 60t o Mk. Die Ltadtverordnctcn haben die Rathsvorlage, wonach der Tarif derDüngeiexport-Gesellschast hinsichtlich derMassen —* Zur „Kn jeden gungsfragc in Sachsen" wird uns aus Abgeordiictenkreiscn geschrieben: Das „Leipziger Tageblatt" vom 28. Avril ds. I. berichtet, daß in Sachsen zum katholischen Gottesdienst Militär ohne Rücksicht auf die Konfession kommandirt und hier znm Kniecn vor dem Altar und vor dem katholischen Allerheiligsten, ferner zum Präsentsten des Gewehrs vor Letzterem genötyigt werde. Da der Artikel allseitigcs Aufsehen erregte, unter nahmen eS drei Mitglieder der konservativen Fraktion der Zweiten Kammer,, vor Allem den Thatbestand festzustellcn. Sie begaben ' 's zu diesem Zweck zu dem Herrn Kriegsminister und baten um ittheilung, ob und inwieweit die im fraglichen Artikel auf- KricgSn' " Sprache z» bringen. Der inzwischen tm „Dresdner Vomnal" er schienener offizieller Nrtikü bestätigt da- vorstehend ÄuSgeführte —* Konsuln und Handelskammern. Entgegen dem «nstimipigen Beschluss« der Zweiten Kamitzer hat die Mehrheit der Gewerbekammern'eine , >ewL ammer immer festgebalten. Man kann nur dringe»! " Mehrheit der Ersten Kammer sich dem , Kammer und ihrer eigenen Minderheit ansch! für den Ausschluß der Konsuln auS den Hanl auch sehr theoretischer Natur. Man denke nur daran, daß der österreichisch-ungarische General-Konsul Wachsmuth ünd der serbische General-Konsul Thieme in Leipzig, die Beide durch Ernennung zu Geh. Kommerzienrütben und durch die Berufung in die Erste Kammer ausgezeichnet wurden, nickt nur Mitglieder, sondern sogar lange Jabre Vorsitzende in der Leipziger Handelskammer waren Stadtrath Dodel in Leipzig, der als Vorsitzender des gcschcifts führenden Ausschusses der »äcksiicS-thüringijchr» Ausstellung 1697 sich In ganz hervorragendet Weise um Handel und Industrie Sachsens verdient gemacht hat, würde, weil österreichischer Konsul, sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der Leipziger Kammer niederlegen und aus derselben ausscheiden muffen. Die zahlreichen Konsuln in Dresden und Leipzig, die zu Kommerzicnratden und Geh. KvmiiiettienrSthen ernannt wurden, würden künftig nicht mehr eigentliche „Kommerziell-", d. h. Handelsräthe. Mitglieder der Handelskammer sein können. Wenn man berücksichtigt, daß aucl in zahlreichen außersächfischen Handelskammern Konsuln sitzen, da! fast alle den sächsischen Kammern zuaehrnden vertraulichen Mit theiiungcn solche der Relchsregierung sind und zur Kemttniß aller deutschen Kammern gelangen, daß also diese Nachrichten von den nach wie vor In den nichtlachsischcn Kammern verbleibenden Konsuln den betreffenden auswärtigen Regierungen mitaethrilt werden könnten, und wenn man ferner erwägt, daß es zur Auskundschaftung 'ächsischer Fabrikationsgeheimnisse für den ausländischen ebenso wie für den inländischen Wettbewerber sehr viel begucmerc Wege aiebt, als die Inanspruchnahme der Konsuln, die übrigens als Haiivels kammer-Mitglieder von derartigen Dingen kaum se etwas erfahren dürften, so wird man sich nickt der Ueberzeugung verschließen können, daß es auch in Sachsen bei dem seit 38 Jahren bewährten Zustand bleiben kann und daß der Schutz und die Förderung de- »eimischen Handels und Gewerbes es nicht erfordert, zahlreichen, an Ovserwiüigkeit für gemeinnützige und patriotische Zwecke in erster Linie stehenden sächsischen Kanfleuten und Industriellen ein kränkendes Mißtrauensvotum zu ertheilen und ihnen eines ihrer wichtigsten Standesrechte zu entziehen. * Die Verhandlungen des Landtags haben erneut die all gemeine Aufmerksamkeit auf die Pferdezucht im König reich Sachsen gelenkt. Nur einem verhältnißmäßig kleinen Kreise dürfte bekannt sein, daß zu den wenigen größeren Ritter glitsüesitzern, welche sich in Sachsen mit Pferdezucht intensiv bc ichäftigen, u. A- auch der Kammerherr Freiherr v. Burgk auf Rittergut Schönfeld gehört. Das hier im Laufe der Zeit cnt- tandene und sich immer mehr entwickelnde Privatgestüt kann in cder Beziehung als mustergil'Ig hingestellt werden, und ist um so nteressantcr. als in ihm zwei Zuchirichtungen, die Warm- und Kaltblutzucht, vertreten sind. Zu der Warmvlutzucht verwendet Herr v. Burgk 1 Vollblut- und 12 Halbblutstuten guter Abstamin- amtes Moritzbnrg Zrodiikte, jetzt 2l Eigenschaften Ihrer und versprechen die Unterbringung gestellten Behauptungen zuträfeii. Der Herr Kriegsminister sagte, da er augenblicklich die nvthigcn Nntcilagen nicht zur Hand hatte, die gewünschte Auskunft für die nächsten Tage zu und berichtete am 1. Mai den drei Herren unter Vorlegung der für den Kirchen dienst niisgearbeiieten Instruktionen und der bezüglichen Kom- mandanturbcsehle - 1. daß dem Militär bei Umgängen in den katholischen Kirche» ausschließlich der Oidmmgsdicnst zistalle: „sic dienen laut Instruktion als Wachen für die Allerhöchste Person Sr. Majestät des Königs und zur Anfiechtcrhaltnng der Ruhe und Ordnung in den zur Absperrung zngewicseneii Räumen und zur Ehren- T nur . , . ß die Kliicbcugung auf Kommando vom Militär seit länger als 50 Jahren nicht mehr ausgeführt wird: 4. daß das Präsentsten des Gewehrs vor den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, nicht aber vor den: katho lischen Sanctissimum stattfindet »nd 5. daß der Baldachin mir von katholischen Offizieren getragen wird. Die drei Fragesteller mußten daraufhin anerkennen, daß die Behauptungen des Artikels im ,,Leipziger Tageblatt" den Thatsachen nicht entsprachen und daß jomtt keine Veranlassung vorliege. die Angelegenheit interpcllations- wcise oder sonstwie in der Zweiten Kammer des Landtages zur I Taufkirchc „Jl Battistcrio " zuschreitet. Hinter den mächtigen ^hüren, stets umlagert von Bettlern, verschwindet er. Die Bettler, sie zahlen wie in ieder italienischen Stadt auch hier nach Hunder te», halten mir rasselnd ihre kleinen Bettelbüchsen entgegen, in vier sprachen ihre Bitten Vorbringen!). Auch eine hohe merkwürdige Gestalt, ein Mann, in lange, schwarze Gewänder gcbüllt. den Rosenkranz an der Seite, mit einer Kapuze über dem Kopfe, in der nur zwei Löcher für die Augen angebracht sind, eine Gestatt, wie aus den Tagen der heiligen Vehme, rasselt mit einer ungeheuren Büchse, aus der m großen Buchstaben zu leien steht: „Oompagnia <ftl!a äliserieoräia'. Es ist ein Mitglied der Barmhcrzinkeits- Gcsellschast, die Kranke pflegt, Arme unterstützt, Todtc begräbt re. und soll aus der Zeit stammen, wo die Pest in Italien wüchetc und Niemand »Ich fand, die schauerlichen Leichen zu begraben. Ta kbaten sich zur Abhilfe der gräßlichen Notd, Mitglieder der nobelsten Gesellschaft zusammen, diese traurige Pflicht zu erfüllen. Auch beute noch sind es meist vornehme Personen, die in ihrem edlen Samariterbicnst nicht crkaunt sein wollen und sich deshalb der mileuntlich machenden Verhüllung bedienen. Tieft soll indeß demnächst nbgeichasst werden, denn Schwindler und Spitzbuben haben öfter diese Verkleidung mißbraucht, um untviitrolirbar Imster der schwarzen Larve »chwindelu und stehle» zu können. Ta kommt auch schon ein solcher Neuer, der einen brcitkrämpigen Hut trägt, das vornehme. Gesicht mit dunklem Part offen. Auch er rasselt mit der Büchse. Ich überschreite die Schwelle des Tanfhauscs, dessen mächtiges Rund bereits an einem kleinen Sciteiinltc» den Zug mit dem Täufling ausgenommen hat. Der noch junge Geistliche kleidet sich in seine Würde, spricht seine Formeln, schreitet dann nach dem schönen Marmortausbeclen. das sich inmitten der Kirche, gerade unter der lichtersülltcn Kuppel befindet. Auf dem Tanfbcckenrand Neht ein alter Kohlentopf, auf diesem ein brodelndes Kesselchen. in der Form der berühmten Bunzlaner Kaffeekanne». Was soll dieses profane Töpfchen hier, neben Meisterwerken in Marmor und Bronze, die in ihrem vornehmen Material das Töpfchen geradezu lächerlich und erbärmlich erscheinen lassen? Der Geist liche beginnt die Taufe. DaS Kind wird entblößt, das kleine Köpfchen, schon mit braunen Locken bewachsen, wird sichtbar. Der Geistliche leiert die Worte der Taufe herunter, natürlich lateinisch, die Umstehenden plappern sie nach; bann nimmt er Oel, fährt dem Kind damit über Augen, Stirn und Wangen, greift nch in den Mund, um seinen Speichel in das Mündchen de? Täuflings zu schmieren, er greift schließlich nach der Bmtzläner Kaffeekanne und, indem man das Würiitchen übet den Taufstein hält, gießt er das geweihte, gewärmte Wasser über Stirn und Nacken. Tas kleine Wesen ist still. eS hatdie Aeugletn geschloffen und läßt willenlos Alles mit sich geschehen; nicht ein Laut, nicht gedeckt werden. Die hieraus entstandenen ohlen, haben zum größten Theil die guten item bezüglich des Baues und Blutes geerbt ezeichnete Pferde zu werden. Mnstergiltig ist guiig. Wartung und Pflege der Pferde. Die zur Zucht bestimmten Stuten befinden sich mit den Sauafvhlen in einem besonders für diesen Zweck und nach Angabe vcs Herrn v. Burgk unter Zugrundelegung ungarischer Vorbilder erbauten Stutenstall. Aeiiperlich erinnert das Gebäude an einen kleinen CirknS, da es eine kreisförmige Form mit einem lhnrmartiaen Insbau hat. A» der äußeren Peripherie des Stalles schließen ich die Boxen für die Muttecstiiten und Saugfohlen, in welchen die Thiere genügenden Raum zu freier Bewegung haben, a» einander an, während im Mittelbau eine kieissörmig an Box zur Ausnahme eines TdeileS der 1- bis 2iähriaen dient. Auf der hierüber befindlichen Galerie, welche Einbl Smmtliche Boxen gestattet, schlafen die Pftrdewärter, um jederzeit ;ur Stelle zu fein, wenn tragende Stuten während der Nacht ab- öhle». Zwischen den Mittel- und Scttcnboxen führt ein genügend breiter Gang herum, von welcheni aus Besichtigende die Pferde mustern können. Die älteren 2- bis 3>ährtgen Fohlen, sowie der Voübluthcngst „Brisoliei" sind in einem dem Sttttenstall gegen über befindlichen Fvhleiistall. der mit einem breiten Mittelgcing und zu beiden Seiten befindlichen geräumigen Noxen versehen ist. untergcbracht. An alle Ställe schließen sich Lanfgärten, in denen ich die Pferde tagsüber beruirittimmeln könne», an. während eine verdeckte Reitbahn das Zurciten und Bewegen der Pferde während der ungünstigen Jahreszeit gestattet. Soweit bekannt, gedenkt err v. Burgk zur rationellen Aufzucht seiner Fohlen auch größere Weideplätze anznlegen. Die Kaltblutzucht des Herrn v. Burgk ist um so bemerkenswertber, als gerade »ctzt überall in der Landwirth- chaft das Bestreben dahin geht, schwere und kaltblütige Pferde zu verwenden und zwar hauptsächlich auS dem Grunde, weil der Kaltblüter frühzeitiger als der Warmblüter zur Arbeit verwendet werden kann, m der Behandlung keine Schwierigkeiten bereitet und größere Lasten als der Warmblüter zieht. Ob dieses Bestreben allgemein auf die Laiidwirthjchaft. also auch auf die kleinen Gutsbesitzer und Bauern angewendet richtig ist, soll dier nicht erörtert werden. Bemerkt sei mir, daß den Vorzügen, welche die Kaltblüter haben, auch große Nachtheile gegenüber stehen. ein Wimmer wird hörbar, es duldet fast rührend. „Kleines Mägdlein oder kleiner Knabe", man wird aus der Ferne bei solche» noch unentwickelten Geschöpfchen nie über das Geschlecht klar, „wirst Du Dir im zukünftigen Leben auch Alles so ruhig gefallen lassen wie Deine Taufe? Läßt Du Dir auch später auf deu Kopf gießen, was Anderen gefällt, in den Mund schmieren, was Anderen beliebt, läßt Du Dich drücken und bücken ohne Dich zu wehren? Bist Du ein Weibchen, so nimm es hin. so lange es erträglich ist. sei mild und gedenke des schönen Grundsatzes, der die Sanftmuth als die schönste Zierde des Weibchens preist, leide in stiller Er- aebnng. wenn es sein muß, so wirst Tu den schönen Beruf des Weibes ganz erfülle» und Liebe ernten, weil Du Liebe säest, indem Du in Liebe duldest. Bist Du aber ein Männchen, so laß Dich nicht ducken, dulde nicht, sondern wehre Dich und zeige dein Schicksal die Zähne!" Die Ceremonie ist zu Ende, der Geistliche kleioet sich um und setzt sich an den Schreibtisch, um die weiteren üblichen Formalitäten zn erfüllen. — Nun tritt der Kustode in Aktion. Er führt die Fremden in der Kirche herum: auch ein junges deutsches Ehepaar, das sich überaus zärtlich geberdet, schließt sich dem Zug an. Mit schüchterner Stimme ruft der Führer in die Kuppel hinauf, um das berühmte Echo zn wecken. Deutlich, wenn auch nur schwach tönt sein Ruf van oben zurück. Da schiebt der blonde Deutsche de» Küster bet Seite, stellt sich in seiner ganzen herkulischen Länge unter die Kuppel und ruft hinauf: „Los von Nom!" „Rom . . Rom. . Nom" . . klingt es in herrlichen;, fast endlosen, Echo wieder. Der Küster sährt entsetzt in die Höhe, die junge Frau wird schainroth, sie schmiegt sich fest an ihren Mann, mit vorwurfsvollen Blicken lispelt sie: „Aber Hugo!" „Still, Eugenie" erwiderte dieser sehr gelassen. „Du siehst, es klingt, wenn man mit Ueberzengiuig »eine Stimme erhebt, fand mein Ruf nicht einen herrlichen Widerhall k Nur zur rechten Zeit rufen, das ist die Hauptsache!" Wer ist der blondbärtige Recke. Wein gilt sein Ruf? Es kümmert mich nickt — ein politisches Lied, ein garstig Lied, In der Kirche soll man nicht Politik treiben. Aber große, edle, weltbewegende Worte kann man sprechen, um so mehr, wenn man sprechen gelernt hat. Sv stellte ich mich denn auch unter die Kuppel und rief das unvergängliche Wort hinauf „blppur si muors "! Nur schwach kam das Wort zurück. Da nahm ich denn Zuflucht zu de» Lauten meiner herrliche» deut schen Muttersprache, htnaufiubeliid: „Und sie bewegt sich doch!" " das gab ein Ecks, himderttönlg und lange, lan ' ! Diese find ihre frühzeitigere Abnutzung, die tbeurer« ihre Neigung zu Beinkrankheiten infolge der langen Bedaarr, Für die Industrie und auch für die größerkst Rittergüter mit intensivem Betriebe und schwerem Boden kommt der Kaltblüter am ehesten in Betracht. Und so züchtet auch Herr V. Burgk schwere Ardennerpferde, welche er auf seiden Gütern mit gutem Erfolg verwendet. Sein Zucktvrinzip, schwer« Ackenner-Hengste nur mit schweren kaltblütigen Stuten zu paaren, hat bisher ganz hervorragende Resultate ergeben. In seinem Besitz befinde« sich S schwere Ardenner-Stuten. 3 schwere Akbenner-Hengste. ei» älterer und ein Rühriger, sowie 12 Fohlen. Die letzteren haben sich in ieder Beziehung gut entwickelt und versprühen ausgezeich nete Arbeitspferde zu werden, zumal sie erst «wischen dem 8. und 4. Lebensjahre eingesvannt werden. Eine Kreuzung kaltblütiger mit warmblütigen Stuten oder womöglich gewöhnlichen '/er Seit« al> durchaus zulässig und prechend für richtig gehalten wird, .errn v. Burgk ausgeschlossen. In dieser Beziehung muß ihm völlig beigetreten werden. Die Kreuz ung eines Kaltblüters mit «wer edlen Vollblutstute.mag ein aus gezeichnetes Produkt mit den vorzüglichen Eigenschaften deö eng lischen LiinterS ergeben, in der Nachzucht wurde dieseS jedoch deaeueriren. Um eine konstante Kaltblutzucht zu erreichen, muß Kaltblut mit Kaltblut gepaart werden. ES Ist zu wünschen und zu hoffen, daß sich das Gestüt des Herrn v. Burgk immer mehr entwickeln möge. —* Das Königl. HoupfftaatSarchiv in Dresden hat Frage bogen über Alter und Bestand der Kirchenbücher im König reich Sachsen an die Pfarrämter versandt und erbittet sie bcS 30. Juni auSgesüllt zurück. Die Ergebnisse der Nachforschungen aus Grund der Fragebogen sollen noch in diesem Iah« veröffent licht werden. —* DaS Mai-Meeting des Dresdner Rennvereins, welches Sonntag beginnt, ist daS bedeutendste derDreSdner Renn- ftison. da die werthvollsten und interessantesten Rennen des ganzen Jahres znm Anstmg gelangen. Es wird daS Sächsische Derb»», der „Große Sachsenpreis". Werth 24.000 Mk., gelaufen und wird dieses größte sportliche Ereigniß des Jahres auch diesmal seine ge wohnte Anziehungskraft aasüben. —* Die GarieNbau-ÄuSstellUU« dcrtes Interesse. Ihre Königl Hoheiten P Johann Georg erschienen gestern von Neuem und zeigten sich wiederum durchaus befriedig! dem Gesehenen. Besonderes Vergnügen bereit chaften auch diesmal der Irrgarten, durch Gänge sie von Herrn Mietzlch geführt wird Donnerstag Abend geschloffen. eilte Vormittag wurde die Grundstück Camelienstratze 9 gerufen, Stockwerk durch einen zu nabe an Petroleum-Kochavparat Feuer entstanden Schaden war nicht bedeutend. Die Fester : findet unvermin- rinz und Prinzeß in der Ausstellung und entzückt von ete den hohen Herr- dessen verschlungen- wurden. Die Ausstellung Feuerwehr «ach dem wo in einer «iche im einer Breitwand flehenden war. Der angerichtetc brauchte, da sie den ettde Mietherin, t hatte, ge- okrk >vo! Zähnung Brand bereits durch eine im 3. die sich Zutritt in die Verschlossene ' löscht fand, nicht mehr einzugreisen. -*Polizeibericht. Ende v. M. ist ein ' andwagen mit Leitkrausi vierrädriger atz und gerader, .len worden. nS werben an vn zu Akten gelbbraun gestrichener Handwagen mit Lettk' vorn mit eisernem Bügel versehener Deichsel Etwaige Mitlhellunaen über den Verbleib deS Wo die Kriminal-Abthcnung der Königl. Polkzeidw Zeichen v. IV 1443 00 erbeten. —* Gestern Nachmittag fand aufLanaebrückerRevier tn der Nähe der KönigSvruckerstraße ein Waldbrand stakt. ES wurde IHektar 20iäkriger Kiefernbestond vernichtet. —' Wetterbericht der Hamburger eerwarte vom 8. Mai. D« Luft- druck ist gleiännStzia vertheilt, am niedrigsten ist er über Mitteldeutschland, am höchsten librr dem nonvegtlchen Meere. In Deutschland ist ruhige, im Westen und Süden etwas kältere, ziemlich trübe Witterung, während im Oken hei teres, etwas ivärmeres Wetter mit Wolkenbildung becrjcht. Kür den Osten ist kühleres Weiter mit Gewitterneigung wahrscheinlich. Tagesgeschichte. x Deutsches Reich. Wie die „N. Fr. Pr." meldet, dürfte der Kaiser den Besuch Kaffer Franz JosefS voraussicht lich Ende Juni oder Anfang Juli erwidern. x In dem Befinden des Königs Otto von Bayern scheint eine weitere Verschlimmerung einaetreten zu sein. Infolge des bedenklichen Zustands König Ottos begaben sich die Kuratoren Sr. Majestät! General Freiherr v. Schleitheim. Freiherr v. WolfS- keel und Hofmarscholl Freiherr v. Redwitz, nach Schloß Fmsten- ried, »m von dem Befinden des Königs Augenschein zu nehmen. Nach angeblich zuverlässiger Mittheilnng steht vie Katastrophe nahe bevor, da die Gesundheit des Leidenden völlig zerrüttet ist. x In Berlin empfing Großfiirst Konstantin den Hof marschall Freiherr van und zu Eglvfsstein, sowie die Herren vom Ehrendienst. Um 1l Uhr 56 Min. Vormittags fuhr der Großfürst mit dem fahrplanmäßigen Vorortzug, in den ein Salonwagen eingestellt war, nach Spandau. Auf dem Bahnhof in Spandau wurde der Großsürst von dem Kommandeur des Garde-Grenadier- Negimcuts Nr. 5, Oberst von der Lancken, empfangen und von dort nach der Kaserne des Regiments geleitet. Aus dem Kaftrnen- hos «wartete das Regiment seinen hohen Chef in Parade-Auf- tkllung. die direkten Vorgesetzten und der Kommandant von Spandau auf dem rechten Flügel. Unter den Klängen der rnssi- chen Hymne schritt ver Großfürst die Front ab. worauf sich daS Regiment zum Parademarsch in Komvagniefront formirte. Nach Abnahme oes Parademarsches besichtigte der Großfürst die Mann- chafts-Speiseaiistalt. die Marketenderei. sowie mehrere Unteroffizter- > MaiinschaftSsttiben. Um 1 Uhr fand Jrühstückstafel im Offi- skasino statt. Den ersten Toast brachte der Großfürst auf den lttschen Kaiser ans- Daraus dankte Oberst von der Lancken dem Regimenlschef für den Beiuch und für die zahlreichen Huld beweise, die er dem Regiment gegeben. Der Großfürst erwiderte mit einem Hoch auf das Regiment. Um 3 Uhr 50 Min. Nach mittags fuhr Großfürst Konstantin vom Anhalter Bahichof nach Altenvura ab. , x Zu Ehren der Offiziere der Torpedoflottille fand in dem VootShciuft deS Kölner Rudervereins «in von diesem ver anstaltetes Fest statt. x Die „Weser-/ eine hübsche Geschick» ekretar Tirpltz im A ^ , Flotte »Vorlage mit der freisinnigen Volkspartei eröffnet ei», die nicht zum Ziele geführt hätten. Der Kaiser habe dann gesagt: „Nun. Tirpttz. dann machen Sie's mit den Agrariern x F ratrkreich. Die GemeindcrathSwahlen in den Provinzen sind durchaus zu Gunsten der Republikaner ausgefallen und bedeuten eine Niederlage der Nationalisten. Die Republikaner verloren nirgends Sitze und gewannen an vielen Orten neue. Mehrere oppositionelle Deputltte. wie de Ramel. Graf d'Aulan ri. A. unterlagen. Die Wählerschaft ist also, wie die „Aaence Havns" dieser Meldung hinzufügt, in ganz Frankreich durchaus repnblikanisch gesinnt. x Nachts wurde in der Maschinenhalle der Versuch gemacht, die große Nürnberger Dampfmalchine von Lachmeyer auf dem Chanip de Mars zu zerstören. Der Attentäter hat in die Oel- kammer der Maschine eine Menge Sand gleiten lasse», um das Eindringen des Oels in die Laaer der Maschinentheile zü ver- , »indem und so das Heißlauf«: der Maschine herbeizuführen, welche eine Stärke von 15,000 Pserdekräften hat und den Dynamo für : kraft- und Lichtlieferung betreibt. Der Attentäter kann nur ein Arbeiter sein, welcher vie Maschine kennt. Deu ganzen ^ wurden Erhebungen geflogen, welche bis jetzt k< l efertest^ ^ ^ , x Italien. Seit 48 Stmidcn wirft der Vesüv äridauernd Lavamcmen aus. Der Anblick ist großartig. Der Krater lendcrte unter gewaltigen» Getöse große Steinmaffen in beträcht- be Höhe empör, während brennende Lava von» Kraterrand herab ioß. Der.obere Bahnhof und die Schienen der Drahtseilbahii werde» beschädigt. Tag gebniß dauernd Krater ^er Küster fuhr wieder entsetzt »md erschreckt empor, Echo schwang vis hinüber in den schönen OaMpo kaNth, edler, stolzdr Mäistillchkcst in der NnlMesttthe der grüßen »'.minn stellt,, der einst vaS Wort gesprochen: VstIiso! Cältiei! PW. 8. Mt M. Gustav Statär. e fortzltterstd nvdr das o Siisttv. Igo er in kffr Läger - Ai DK Transvaal. x Die Buren haben sich aus ihrer sehr starke» Stell»»« vor Thabanckn zurückgezogen Nick General Randle'S Dtvtsiv» hat die Stellung besetzt. x Die Buren sind aus Fourteens Streams »erd Wochen. Die Engländer haben jetzt ain Nochufer des Va eil, LäN-r «--iNÄst. , .. .svrilingpvst" Wich vonr 22. Atzt» auS Masekj sicher sich ausbreitet.
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