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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000425019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900042501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900042501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-04
- Tag 1900-04-25
-
Monat
1900-04
-
Jahr
1900
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Dresdner Nachrichten. Vir. 112. Seite 2. E Mittwoch, 23. Avril 1900 Enaelskiichen gelegenen Wirthschaft einen Einbruchsvcrsuch und erschoß. als er ertappt wurde, eine 75jährige Frau und machte aus die Wirtbin einen Mordversuch: alsdann flüchtete er. Er wurde später aus dein Rhettidampscr .Kaiser Friedrich" verhaftet. Wiegand nahm das Nrtheil sehr glcichgiltig auf und stattete den Ge schworenen seinen Tank dafür ab, das: sic die Todesstrafe aus- ge'prochcn hätten. Ter Prinz von Meiningen nebst Gemahlin wähnte der Schlußverhaudlung bei. Düsseldorf. Eine allgemeine Künstlervcrsammluna be schloß die Gründung eines Goethe-Bundes und damit gleichzeitig ihre» Aiischliiß an de» allgemeinen Protest der Künstler gegen die lex.Heinzc- München. Kammer der Abgeordneten. Bei der fortgesetzten Epezialberatlmng des Kultusetats tritt Präsident Orter in längerer Rede lebhaft für die humanistischen Ghmnasieu ein. Die huma nistische Bildung sei für die Juristen unerläßlich und »lüssc auch snr das medizinische Studium die Grundlage bleiben. Die ganze Bewegung gegen den .Humanismus führe auf eine schiefe Ebene. Im Gebiete des weiblichen ErzichungSwefens seien zwar ge wisse Reformen »vthig, aber eine schrankenlose Zulassung der Frauen zum Universitätsstudiui» würde die allerbedenklichsten Folgen haben. Der Kultusminister v. Landniann bespricht zu nächst den in der gestrigen Debatte berührten preußische» Erlaß de-, i ressend die Anstellung von Amtsärzten und die Forderung ihrer Doktorprüfung aus einer preußischen Universität. Der Minister girbt zu. daß die bäuerische Regierung zunächst unliebsam berührt worden sei: bei den Verhandlungen sei man indeß zu einem Ueber- eiiilonmieu gelangt, dahinlautcnd, daß aus allen Universitäten gleiche Vorschriften für das medizinische Studium und die Promotion erlassen werden sollen. Der Minister betont weiter, das: auch er cs als ein nationales Unglück anlehen würde, wen» die Bewegung gegen den Humanismus ihr Endziel erreiche. Eine Erweiterung de, Kompetenz der Realghmnasieu sei erwünscht, die Zulassung von beulen, welche eine lutcinlvsc Mittelschule absolvirt hätten, zum medizinischen Studium dagegen nicht crstrebenswerth. Der Minister äußert endlich mancheclel Bedenken gegen die all gemeine Zulassung der Franc» zunr Studium. Daü äußerste Zu geständnis: sei, daß man einzelne Frauen zum Besuche der Schulen und als .Hörerinnen an Unversitäten zulassc. Wien- Der Kaper empfing heute de» Militärbepvll- mächtigte» bei der Botschaft in Berlin Grafen Stuerghal in be sonderer Audienz. L o n d o n. "Aus dem Burenlager von Gleneue wird gemeldet: Am Sonnabend bei Tagesanbruch überraschten die Truppen der "Buren unter Becher wiederum die Engländer, deren Lager bei Elandslaagte sic von zwei Seiten mit Kanonen beschossen. Erst nachdem mehrere Schüsse abgegeben Ware», kam auS dem cng- liichen Lager die Erwiderung, die auch nur schwach war und den Buren leinen Schaden zusirgtc. Ob die Engländer ernste Verluste i gehabt haben, läßt sich schwer sagen. Die Burahcrs trafen einige ' englische Vorposten tvdtlich, die in das Bereich der Mausergewehre gekommen waren. Das neue englische Lager ist gut befestigt und mit Schanzen und Geschützen versehen, welch' letztere alle an dominircndcn Stellungen stehen. Fetzt ist Alle» ruhig. — General Warreir wurde zum Mililärgouvcrncur von Britisch-Betschuana- land ernannt. London. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus Leeubukop voii gestern gemeldet: Die Division Pole Carew rückte gestern gleichzeitig in zwei Theilen, die eine ostwärts, die andere süd wärts, vor, um die Buren von ihrer Vertheidigungslinie südlich der Wasserwerke zu vertreiben. Die Kavallcriebriaadc unter Dicksvii machte eine weile Schwenkung auf der Linie des Generals Stephenso», während die berittene Infanterie zu seiner Rechten vorging. Die Brigade Stephenson'S vertrieb die Buren von einem Kopie, während Oberst Alderson den Leeubukop aus der äußerste» Linken der Buren umging. Heute früh war der Lccnbutvp ge räumt. Ei» weiterer Bormarsch Von Dicksvn ist durch eine starte Burenstellung gesperrt und konnte daher die geplante Umgehungö- bewegung nicht vor sich gehen. Es scheint, die Wasserwerke werden von einer starken Burcnstreitmacht unter Dewet besetzt gehalten. London. „Giobe" meldet a»S New-Pork, in Washington sei das Gerücht verbreitet, das; Staatssekretär Hah wahrscheinlich »ach den Novemberwahlen seine Entlassung nehmen werde. Sein Nachfolger wird voraussichtlich der amerikanische Botschafter in London, Ehvnic, sei». — Rach Meldungen ans Peking hat sich der Gesundheitszustand des Kaisers derart verschlechtert, daß sein Ableben stündlich erwartet wird- Kopenhagen. Der gemeinsame Ausschuß beider .Häuser des Reichstages nahm heute mit 26 gegen 2 Stimmen die Vor lage betreffend die Dampssährverbindung Giedscr-Wamemünde an und genehmigte die Erweiterung verschiedener Bahnhöfe sowie die Anlage verschiede»« Staatsbahnstreckcn. Die Annahme der Vor lage m Heiden Kamincm ist somit sicher. Wakkerstrvo m. Der heutige Tag war pcrhältnißiiiäßig ruhig. Die Stellringen blieben »»verändert. Es fanden einige Schützciigcplünlcl stall, während die britische "Artillerie sich zurück hielt. Die Buren unterhielten hingegen ein andauerndes G e schütz- feuer aus das englische Lager, ohne -schade» anzurichten. Arauksurt a. M. tLHlutz.1 Kredit 229.30. DlScvnlo 189.80. Dresdner Bank . Liaatübc.hn 136.40. Lombarden 27,ro. Lamahütte 276,40. Ungar. Gold . Portugiesen 25,40. Fest. Paris. (3 Uhr yiachlirlttL.iV.) Mente 101,05. Lettener 94.85. Spanier 73,90. Portugteien 25.10. Türken 23,10. Türkenloose 122,00. Ottomanbank 572.00. Staats- t'ahn —. Lombarden 156,-. Äehanptet. Paris. Produttettmarkt. Weizen per Mpril 20.00, rer Sept.-Dczbr. 21,75, matt. Spiritus per '.'tt-iil 38.00, per Septbr.^Lezemder 37. ruhig. Otüböl per 2lpnl 63,50, r r Scptbr.^Tezbr. 62,50, fest. Ams'krdam. u-rodutten-Bericht. Weizen per Diät —, per Horclnber 182, ruhig. :'kggen per 2?.'ai 133, per Oktober 130, ruhig. pnrution die Aus Petition der neuen ritcsttrie Kammecberr p wen in den Titeln er BetriebSsekretäre, so Beloldungsordnuna -rliekk-ninc, lb,e> -> v. Fiuck-Nöthuitz mit dem Anträge. 7 bis 18 zu bewilligen und die weit sie sich aus die Genehmigung für erledigt zu erklären, so e erbittet, nebst bezieht, weit sic Verbesserung ihrer "AufrückuugSverhült» der Petition der ältere» StationS- und Bureau-Assistenten, der Regierung zur technischen B Keuiituißnahmc zu überweisen, die Petition der . etriebssekretäre und technische» Bureau-Assistenten, so weit sic aus "Verbesserung der Gehalts- und "Rciiigvcrbältnissc durch Gleichstellung mit den Werkmeistern und Oberwerknielstern acriE beruhen zu lassen, so weit sic "Verbesserung der Oertlichcs und Sächsisches. — Sc. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg i-nchfing gestern Rachmiltag ^/-i2 Uhr eine Deputation der Offiziere R's BatailliouS des Schützen-Regiments "Ar. 108, dessen Kom mandeur Se Königl. Hoheit war, behufs Ucberrcichuug eines Bildes au Se. Königl. Hoheit. - Ee. Königl Hoheit Pr i» z Friedrich "August be nähte gestern "Abend im Waldschlößcheii-Etabliffement in Begleit ung de» Hcr-n Oberleutnant v, Hehgendors das Ballscst der Ilntcr- o'stzicre des Leib-Grenadier Regiments Nr. 100. -- Se. Maicstät der König hat genehmigt, daß der Gcncral- iiinsitdirettor geh. Hosiatb Edler v. Schuch den von Sr. Maic- itäl dem Kaiser von Rußland ihm verliehenen St. "Anncuvrdcn 2. Kiaisc annehme und trage. — Dem Maurer Theodor Oskar Schmalsnß in Toßfcll ist die "Rettungsmedaille verliehen worden. — Nach landeskirchlicher "Anordnung wird der Geburtstag Sr. Maieslät des Königs, wenn ec nicht aus einen Sonntag fällt, am nächstfolgenden Sonntag in allen evangelisch-lutherischen K i r ch e n des Landes begangen. Die kirchliche Mitfcier dcS Gc- burlstageS findet daher erst Sonntag den 20. "April statt. — Land! a g. Die Zweite Kam m c r hatte sich in ihrer gestrigen 85. öffentlichen Sitzung zunächst mit dem Rechen schaftsberichte auf die Jahre 1806 und 1897 und zwar über Kapitel 22 bis mit tlo des ElalS der Zuschüsse. sowie über die Ucbcrsichten E v. U. 1-', tt des Berichts «Berichterstatter Abgg. Tr. Schober. Matches. Richter-Baselitz, "Volle, Fritziching, Steyer- ".staundors und Guimbt) zu beschästigen und Irak dem "Anträge der Ncchenschastsdepiitalion: der Regierung wegen der Verwaltung der Staatsfliranzen in der Fiiianzperrodc 1806/97 auch insoweit Entlastung zu ertheilen, als diese "Verwaltung sich aus die in den Kapiteln 22 bis mit 110, sowie in den Uebersichtcn 6. v, bl, b', 6 des den Ständen voraelcgtcn Rechenschaftsberichts ans die Finanz- Periode 1806 07 gedachten Benvaltungszwcigc erstreckt, nach einer kurzen Bemerkung des "Abg. Grumbt einstimmig bei. Weiter nahm die Kammer den Entwurf eines Gesetzes über die Gerichts- kosten iBerichtcrstatter Aba. Tr. Kühlmoraen) nach den An trägen der Gesetzgebungs-Deputation aus Antrag des Abg. Dr. Schober aus en btoo-Abslimmung einstimmig und ohne De batte an. — Nächste Sitzung heute — Die Erste Ständekai öffentliche Sitzung ab Präsident Dr. Graf I. beider Häuser des Landtags wünsche zu dessen Geburtstage dargebracht. König Albert diese Huldigung mit Dankbarkeit entgegen genommen habe und er zu« iiebrrmittelung des Tankes St. Maicstät an die Stände be auftragt setz Daraus beriech das HauS über Kapitel 16 deS Staats 5,ihnrn. erkmcistern und Oberiverknieisteru gerichtet ist, auf sich beruhen zu lassen, so weit sic Verbesserung der He- sörderuiigsverhältiiisse durch Schaffung von inehr technischen Eiscn- balmsekrctärsiellcu erbittet, der Regierung zur Erwägung zu über weise», die Petitionen G. Gäbel's in Klessig und Genossen, des HauSbesitzert'ereiiiS zu Sommerfeld bei Leipzig, der Gemeinde- rathsmitgiieder von Knautkleeberg und des Gewerbevereins zu Zittau aus sich beruhen zu lassen. StaotSminisler v. Watzdorf konslatirt, daß " " gelegt worden. im 1. Quartal . . „ Ungeachtet der durch die Kohlenarbeiter-Ausstande hervoraerufenen Storungen habe der Güterverkehr eine Mehreiunahmc uufzuwclseu, Folge der ungünstigen Witterung öligen Ausfalls vo» Zügen einen habe. Schließlich wiederholt der Herr Minister seine schon in der Zweiten Kammer bei Berathuna desselben Gegen standes crtheiltc Zusicherung, daß man ernstlich erwägen werde, ob nicht im nächsten Etat, den Wünschen der Kammern entsprechend, zu der früheren "Ausstellungsort zurückzukehren sein werde. Ritter gutsbesitzer Tr. v. Mächte r reat nach dem "Vorgänge Preußens und Banems eine auSgedchuterc "Verwendung des Sprritus-Glüh- lichts zur Beleuchtung der kleineren Stationsgebäude an und empfiehlt auch die Anwendung von Spiritusmvlvreii bei den Äasservlimpc». Geh Reg. Rath v. Scydewitz: Mit Spiriius- Glühlicht seien bereits iliiifäiiglichcre Berstiche gemacht worden und eine größere "Anzahl Stationen mit derartigem Licht auSgestattet, Berliner Eentrale für ans !!0—66.6M Liter g sei das Lickt nicht. CS sei, abgesehen von seiner größeren Leuchtkraft, theurer als Petroleum und zur Bedienung der Lampe» seien besonders ein gerichtete Leute nötbig. Die angeregte Anwendung von Motoren werde ebenfalls m Erwägung gezogen werden. Hierauf wurden die TepuiationSaiiträgc einstimmig angenommen Weiter beschäftigte die Kammer die Petition der Sächsischen Rcntenversichcrunas-Aiistalt zu Dresden um Befreiung von der Entrichtung der Staatseinkommensteuer. Die Deputation bean tragt. die Petition der "Regierung mit der Erklärung, daß die Kammer die Sächstschc RenieiiveisichcrungS-Austalt zu Dresden als eine ausschließlich gemeinnützige "Anstalt ansehe, zur Erwägung zu überweisen, auch die Zweite Kammer um "Vertritt zu diesem Beschlüsse zu cisnchen. lBerichierstallcr Oberbürgermeister Dr. Tröndliii-Lcipzig) Geh. Kommerzienrath H u l tz s ch - Dresden: Er tonne ans eigener Erfahrung bestätige», daß cS sich hier um eine wirklich gemeinnützige Anstalt handle. Er begrüße deshalb den DeputationSaiitiag und bitte, das HanS möge ihm seine Zu stimmung geben. Geh. Finanzrath Dr. Wachler: Nach "Ansicht der Negierung würde nur eine übereinstimmende Willciismeinung der gesetzgebenden Faktoren im Stande sein, der Anstalt ohne Weiteres Steuerfreiheit zu verschaffen und die diesem entgeacn- stehendeii mehrfachen Bedenken zu beseitigen. Es handle sich hier um eine sehr wichtige Prinzipfrage und cs liege die Besorgniß nahe, daß durch eine jetzt zu Gunsten der Peleutiu erfolgende Einschließung unerwünschte Konsequenzen hcrbcigeführl würden, die noch nicht übersehen werden könnten. Ter Begriff der Gemein nützigkeit stehe noch keineswegs fest und die genauen Grenzlinien dasür müßten erst noch gesunden werden. Wenn man das charak- teliililche Merlmal der Gemeinnützigkeit darin erblicke, daß zum Besten der Allgemeinheit Opfer gebracht wurden, so könne die Sächsische "ReisteiiversichcmiigS-Anslalt als ein gemeinnütziges In stitut nicht ungesehen werden. Es dürste richtiger sei», die Ent scheidung der Frage lediglich der künftigen Rechtsprechung zu über lassen. Freiherr v. Trutzschlc r zum Falkensteiii beklagt es und giebt seinem Erstaunen darüber "Ausdruck, daß diese Erklärung der Regierung nickt in der Deputation abgegeben worden und diese ihr dort ausgesprochenes Entgegenkommen, wonach sic keine Ein wendungen gegen die Befreiung crhchen werde, heule wieder zurücknchme. Die heutige Erklärung der Regierung lause daraus hinaus, daß eigentlich die vollständige Steucrpslicht für die "Anstalt versiege. Wenn dies einlrete, würde sie aber sofort zu ihrer Aus lösung schreiten müsse». Wenn die Anstalt vor vielleicht «>0 Jahren durch Berordiumg von der damaligen Steuer und der Stcmpcl- slcucrpslicht befreit und ihre Gemeinnützigkeit anerkannt worden sei, so liege alle Veranlassung vor. sie auch letzt noch zu berücksichtigen. Geh. Finanzrath Tr. Wachter bestreitet, daß seine Ausführ- "egierung im Widerspruch der Gemeinnützigkeit sehr , >,»8 nach scharfer Begrenzung versiege, dürste es angezeigt sein, einer künftigen Rechtsprechung des Lberverwaltungsgerichts nickst vorzugreifen. Er habe nur die in der Sache liegenden Zweifel hervorhcben wollen. Bericht erstatter Oberbürgermeister Dr. Tröndtin-Lcipzig verwendet sich zu Gunsten des Tepntationsvotums. Freiherr v. Trützschle r Zum Jaltenslein erachtet es nicht für richtig, der rechtsprechendeii Behörde zu überlassen, zu entscheiden, was sich der Gesetzgeber bei Abfassung cincr Gc>c'tzcsvorschrist gedacht habe. Geh "Ralh Pros. Tr. Wach-Leipzig kvnstatirt, dag der Gesetzgeber allerdings mit cincr Gesetzesvorichrist eine bestimmte "Vorstellung verbinden müsse. Im vorliegenden Falle könne gar kein Zweifel besiehe», daß die Gemeinnützigkeit im Sinne der Ausführungen des RcgierungS- kommissars vorhanden sei, denn cs würden zum allgemeinen Nutzen Opfer gebracht und nicht ans Erwerb und Gewinn hingearbcitct. Mit Fug und "Recht müsse deshalb angesichts der vom RegiemngS- tische detlarirten Unklarheit die Gemeinnützialeit an einem Bei spiele scstgeslcllt werden. Rach cincr turzen Bemerkung des geh. Kommerzienraths .Hultzjch-Drcsde» trat dre Kammer dem Dcpula- tionüantragc cinslimmig bei. Daraus berichtete Bürgermeister Wisisch-Anuabcrg über die Petition dcS Franz Albin Wuidisch in Eöll» und Genossen, Abänderung einer Verordnung des Ministe riums des Innern wegen Errichtung und Benutzung von Dach wohnungen betreffend, welche das Haus einstimnug und ohne Debatte nach dem DeputationSantrage ans sich beruhen ließ. Weiter berichtete dasselbe Kammermitglicd über die Petition des Bauern vereins zu Ebcudörscl und Umgegend mit "Anschlußvctikioncn um Nachdem Oberbürger- Zcdtlitz sich zu DevulattonsantrageS aus gesprochen, wies geh. /sieg. - Rath Morgenstern daraus hin, daß die erhöhten Erträgnisse aus dem "Aichungsweien ganz besonders in der vermehrten Verwendung von "Aichungsgegcnständcii ihre Begründung fänden. Die Nachaichimg solle keineswegs eine Einnahmcanclle für den Staat werden, um Uebcrschiiffezn erzielen und man werde sich bemühen, die Gebühren hcrabzuietzen, wenn die Erträgnisse es znlicßcn. Hierauf beschloß das Haus, die Petitionen, insoweit sic sich aus die Ermäßigung der Oiacharchuiigs- gebichr beziehen, der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, im klebrigen aber ans sich beruhen zu lassen. — Nächste Sitzung heute. — Dem verstorbenen geh. "Reg.-Rath Professor Dr. »artig, dessen schwerer Verlust für die Königl. Technische Hochschule bereits gemeldet wurde, widmen das Prosessoren- Kvllegium und der Verband der Studentenschaft au der Königs. Technischen Hochschule warmcmpfnndcnc Nachrufe. Der "Nachruf des Professvrcii-Kollcglums, welcher gleichsam als Würdigung der wissenschaftlichen Bedeutung des Verstorbenen von berufenster Seite gelten darf, hat folgenden Wortlaut: „Schüler und Lehrer der - - ^ > der Verstorbene unserer wurde, bei Einführung des Forscher, als Docent und uiigc» mit der früheren Erklärung der "Regierung stehen. Gerade weil über den Begriff der Gern viel Zweifel bestehe» und ein Bedürfniß nach scharfer Begrenzung vererns zu civenoorier uno rrmgcgcno nur rum "Abänderung der Nachaichnnasverordnuttg. Oka, meister Kerl-Zwickau und 'Graf v. Oicx-s Gunsten der Petenlen bczw. des Devu'lati > mmer hielt gestern ihre dau-hatts'Etats der Eisenb, Den Bericht der 2 De minder anaehören, als der unserer Hochschule. _ . unter die Begründer experimenteller Forschung, die er m großein Maßstabe betrieb, längst ehe man anderwärts daran dachte: er wurde der Schöpfer der Abthclluna für Fabrik-Ingenieure, die in fruchtbringender Weite dun Bedürfnis der Jndustrre entgegen ge kommen ist. Er durchdrana die Aufgaben seiner eigenen Wissen schaft der mechanischen Technologie mit wahrhaft philosophischem Geiste Ueber die Grenzen seiner unmittelbaren Thätiakeit hinaus sind feine Leistungen als langjähriges, einflußreiches Mitglied der Technischen Deputation, als Mitglied deS Kaiserlichen Patentamtes der gelammten deutschen Technik zu Gute gekommen. Sein Heutig gehörte ie er in sruoet - eruee mir eurem re» e günstigere Jahreszeit zur Av als gerade die fetzige hätte man in Sage und Lied der Nationen, eminentes Wissen, seine praktische Erfahrung, sei» vnennüdsichcr Fleiß und seine ticse Bildung ließen ihn auf die Patentaesetz. gcbuna inaßgebenden Einfluß gewinnen. Daß sich mit d« hohen Auffassung reines Berufs und der riesigste,, Arbeitskraft eine seltene persönliche Liebenswürdigkeit und die schlichtest« Sachlichkeit ver banden, ist von unü sin persönlichen "Verkehr durch viele Jahre mit freudiger Dankbarkeit cinvsunden worbe» und wird mit «eh- inüthlacr Dankbarkeit in unserem Kreise unvergessen bleiben." — Nachmittag halb I Uhr vom . .. im Osten unserer Stadt Hun derte vo» fleißige» Hände», uni in wenigen Tagen ei« neues, bedeutsames Werk der Oesfentlichkeit unserer Residenz feierlich übergebe» zu können: die unter dem Protektorate Sr. Maieslät unseres Königs stehende große Gartenbau-Ausstellung soll am nächsten Freitag. Vormittags 10 Uhr, im städtischen Ausstellungs-Palaste an der Stickel - "Allee mit einem fest licken Akte eröffnet werden. Eine günstigere " ' " ' Haltung einer solchen Ausstellung als kaum finden können: gehören doch in >. Im Denken und Fühlen unseres Volke« die Blumen dem! . dessen glänzendes Gefolge mit all' ihrer dusteirden Herrlichkeit sic von jeher bedeutet haben. Bleibt nun vollends der Himmel, der icit wenige» Tagen erst in fast sommerlicher Bläue über uns lacht, dem Unternehmen günstig, das unendlich viel Mühe und "Arbeit, Fleiß und Nachdenken gekostet hat, so ist der rührigen Gartenbau-Gesellschaft „Jeronia", welche die Ausstellung in's Leben gerufen und mit großen Opfern an Zeit und Geld z» Stande gebracht hat, ein in jeder Hinsicht bedeutender Erfolg von vornherein sicher. Daß er aus alle Fälle reichlich verdient ist, das läßt sich schon letzt sagen nach einem flüchtigen Rundgaug durch die weiten Räume unseres Ausstellungspalastes. der eine ganz neue, fremdartige Physiognomie für die Tage vom 27. Avril dis 7. Mai a» nehme» wird, erkennen. Gott Baldur, der sonnige Held des Frühlings, der lachende Lichtelbe, scheint die im wcißgrauen Gips sonst so nüchtern und öde dreinschauenden Hallen mit segnenden "Runen in einen einzigen Garten verzaubert zu habe», dessen Gänge und BosauetteS. Wiesen und Beete. Roiarien und Parterres man staunend durchschreitet, um die Kinder Floraö i» ihren hundert und aber Hunderten weckselvollen Erscheinungsformen immer aus'S diene zu bewundern. WaS unsere deutsche Gnrtenbaukunst, deren kühne' und großer "Aufschwung selbst von den Fremden gern und einhellig anerkannt wird, tu ihren, ganzen Umfange zu leisten vermag, — hier sehen wir'S aus einem vorzüglich disponirten Raum zusammen gedrängt, der mit seinem einzigartigen landschaftlichen Hintergrund ein AusstellungSrevicr bildet, wie man cs sich besser nicht denken kann. Ein gleich hohes Lob ist dem Arrangement der einzelnen Gruppe», wie der goiizcu Anordnung zu zollen, die ebenso künstlerisch effektvoll, wie instruktiv und praktisch sich -ruSnimmt, so daß man ei» ausnehmend schönes und dabei leicht über sichtliches Gesammtbild erhält. Die ,^'rert nttrsotiou" wird, wie bei jeder Ausstellung, so auch diesmal die Haupthallc bilden, die in eine einzige große Tropenlandschaft umgewandelt worden ist, deren köstlicher Palmenschmuck a»S den Warmhäusern dcS .Herrn geh. Kommerzienrath Eschcbach stammt. Die einzelnen Stücke sind hier von erlesener Pracht und die Art der Kultur von seltener Vollkommenheit, lv daß diele Halle nicht nur künstlerisch, sondern auch gärtnerisch als exzeptionell gelungen bezeichnet werden darf. Der Hliilergrund wird ans sanft ansteigenden Felsen- Hänge» gebildet, von denen man eine herrliche Aussicht aus den Hafen vor "Apia genießt, dessen somiendnrchglühte Fluchen sich in der blaue» Unendlichkeit des Oceanö verlieren. Um die Tropen-Jllusion zu erhöhe»,erheben sichnus dicserAnliöhe leicht gezimmerteSamoancr- hütteu unter Cocospalmen und Mangobäumen, von denen ans man eine neue reizvolle Uebersicht über das Arrangement gewinnt, das Kunst und Natur in schöner Wechselwirkung hier geschaffen haben. Von der Haupthallc führt nnS der Weg in die westliche Seitenhalle. wo die Kvlvninl-AussteUung untergebracht ist. die sich der Leitung des Direktors unseres botanische» Gartens, des Herrn Geh. Nach Pros. Di. Drude erfreuen durs. Hier sind wohl geordnet eine Fülle von trockenen Pflanzen. Fruchten, Hölzern, Vamen :c. zu sehen, die eine» Begriff von der reichen Fauna nnicrer Kolonien geben, deren Kennlniß von Jahr zu Jahr auch in Deutschland inlenswer intereffirt. Wie anßervidentlich reichhaltig gerade diese "Ablheilung der Ausstellung ist, beweist die lange Liste der Aussteller, unter welchen u. "A. sianriren neben unserem Botanischen Garten« die Denlschc KolvnialgcseÜschast und das kolonialwirlhschastlichc Komitee zu Berlin, die botanischen Museen von Berlin und Hamburg, die Dresdner Firma Gehe n. Eo :c. Belebt werden die zur Echan gestellten Sommlniigen, die einen enormen wiffenschatlichcn Werth repräseiitire». durch zahlreiche Aguarellc. welche die charakteristischen BeaetalioiiSbildcr unserer Kolonien in naturgetreuer Weise zur "Anschauung bringen Tic nördliche Seilenlialle ist der Ausstellung verarbeiteter Blumen, den Bindereien, Vorbehalte»- Hier wird eine duftige Schonheits- konkurrenz unter einer stattlichen Reihe der ersten Kunslgärliicr Deutschlands ausgckämpft werden, deren Ergebnis; weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes mit Spannung erwartet wird. Drei Preise in der Gcsanimthvhe von 1800 Btt. sind für das beste Werk der Blnmcn-Binde- und DckorationS- knust auSgesetzt, das während der Tauer der Gartcnbarl-AuSstellung jedenfalls die Blicke der Schaulustige» am meisten ans sica ziehen wird- Ans ebenen Wegen, die alle mit gelbem Kies be streut sind, dessen Farbe mit dem duftigen Grün der "Rasenflächen apart kvntrasiirt. gelangt man zu dem westlichen Anbau, der, m riesigen Dimensionen snr die Ban-Ausslclluiig cmsgcführt. den "Absichten der Deutschen Gartenban-Ausslcllung aus'S Veste enl- gcgentommt- Hier haben in übersichtlicher Gruppirung die Früh- lahrSpslanzen ein Unterkommen gefunden, wie man cü reizender all' den Blöcken und Knospen nicht wünschen kann- .Hervor gehoben zu werden um ihrer besonderen Blüthenpracht willen ver diene» in dieser "Ablheilung die Nelken, Amaryllis und Azaleen: namentlich die letzteren sind, malerisch ausgestellt und nach Farbcn- tönen geordnet, diesmal hervorragend schön ausgefallen. Die lange Seilenwand dieses Raumes wird durch eine Nische unterbrochen, in der inmitten eines ragenden Palmenhaines die treffliche Irin Kretzschmar-Koloffalbüsle eines idcalisirten Germanen Ausstell ung gefunden hat, während in der gegenüber liegenden Ecke dieses Raumes der bekannte Dresdner LandschaftSgärkner Meiner an, einer improvisirten Felsengrupve eine anheimelnde Parkccke gc- jchaffc» hat. Mit besonders glücklichem Gelinge» sind die decken links und rechts von dem RestaurativuSruum gelegenen kleineren Hallen auSgcschmückl. Die eine.ist mit ihrem, voir .Herrn Garten- bau-Jnaciiienr Frcytng mit künstlerischer Delikatesse behandelten Tcppichbeet ganz auf die Töne Roth und Grau abgestimml, die durch die satlen Farben der cngliichen Pelargonien und der du»k<n- grüiien Eyladecn erst in ihrer ganzen Lecciiz zur Geltung kommen. holländischen Akazien, Eydissns, Orangenbäumen und weiteren Azalcenarte». sammt und sonders in erlesenen Exemplaren, vo: das vom Schauen schier trunkene Auge zaubern. Eine mächtig: Jiicdcrgruppe und ein Berg, über und über mit Rhvdodenoren bepflanzt, bringen Abwechselung in den farbigen Dreiklang dieses Raumes, der am Ende durch ein vieiiarbiges Rvsenrondell in eine: Fülle von Tönen untergcht. Die Wand der östlichen Seilcnhalle, die wir zum Schluß betrete», wird durch eine Palmengruppe abgeschlossen, die von farbigen Fiicdcrbüschen flankirt wirc>: sie ist fast ausschließlich den "Rosarien der Firma E. W. Miehlen Vorbehalten, die auf diesem Gebiete als unbedingte Autorität gilt und wieder in außerordentlich hervorragendster Weise vertreten c t. Von dieser Halle aus betreten wir wieder das Vestibüle, das ui! seiner schlichten, aber würdigen Dekoration von geschnittenen. Lorbeerbäumen einen durchaus harmonischen Eindruck macht uno! in bester Weise aus die Genüsse vorbereitet, die aus den Bcsucycr Gelinge» geführt haben, ist nicht möglich: zwei mögen sich für alle heute in die Ehren theilen, dre ihrer harren, die Herren« Rudolf Miehsch und Rudolph Böhm. Dieser hat als erster Vorsitzender, Jener als künstlerischer Letter der Ausstelltnrg, sich Verdienste erworben, die allein die reiche Anerkennung des! Publikum- so zu belohnen im Stande ist, wie man es im esse der guten Sache nur von Herzen wünschen kann. — Auf ein BegrüßungStclegramm, daS der Unte ater- ein begrüßt Deutsch. verein der Se. Majestät den König Albert zum ist folgende telegraphisch« esterreicher in folgende telegraphische Antwort einae versammelten Mitgliedern des Untästntz , Oesterreich« von Dresden und Unrgegend herzlicl gesandten ireundlichen Glückwunsch vllbert-" den an gesandt hatte, ^ «nie den der Dttltsch- dm Mir«.
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